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Schöpfungsgeschichte - anders interpretiert


Abigail

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Moin zusammen.

Ich habe mich schon vor einiger Zeit der Adam-Eva-Paradies-Rausschmiss-Schuld-Geschichte angenommen. Ich habe sie gelesen und bin zu Ergebnissen der Deutung gekommen, die ich bis jetzt so noch nicht gehört habe, die mir aber recht offensichtlich erscheinen. Diese würde ich gerne hier zu Diskussion stellen.

 

Ich halte die Schöpfungsgeschichten für wichtige Geschichten zur Erklärung der Welt, des Eigenverständnisses des Menschen und zur Beziehung Gottes zu diesen Menschen. Damit sind alle Erkenntnisse der Geschichten Antworten der Autorenvölker auf Fragen in diesen existenziellen Bereichen und damit Grundlage des Verständnisses unserer Religion.

 

1) Der Herr schafft alles Leben im Garten. Als letzten Akt schafft er den Menschen als Mann und Frau. Zuerst den Menschen -Adam- aus Erde und haucht ihn mit göttlichem Odem an. Der Mensch hat also von Anfang an einen naturverbundenen Teil und einen göttlichen Teil, ohne den er nicht leben kann. Der Mensch unterliegt damit sowohl dem grosssen Kreislauf (Ökosystem) als auch der grösseren Wirklichkeit Gottes. Die Frau -Eva genannt- wird dann aus der Rippe des Mannes geformt (wenn man das so übersetzen mag). Beim Durchzählen der menschlcihen Rippen, kommt schnell das Gefühl auf das eine fehlt. Zum anderen dienen Rippen als Schutz für das Herz und die Lunge und damit die Organe der Hauptvitalfunktionen. Eva -die erste Frau- bekommt damit direkt am Anfang des menschlichen Lebens die wichtige Aufgabe das menschliche Leben zu schützen. Das passt für mich ganz gut. :)

 

2) Im Garten lebten die Menschen ohne jedwede Scheu nackig vor sich hin, aßen, was ihnen vor den Nasen wuchs, erfreuten sich ihres Lebens. Diese Beschreibung erinnert mich an das Leben von (glücklichen) Tieren. Die leben auch ganz ungeniert ihre Sexualität aus, denken sich nichts Böses, essen das was da ist, ohne fürs WE vorzuplanen und erfreuen sich ihres Lebens. In diesem Garten, bei diesen Menschen gab es nichts Böses, denn die Tierwelt kennt das Böse nicht. Der Löwe frisst ohne Gewissensbisse und ohne, dass er deswegen böse ist. Er lebt einfach. Die Menschen, die so lebten, lebten tatsächlich ohne Gut und Böse und damit ohne Sünde, aber es waren auch noch keine Menschen, wie wir es sind. Etwas sehr Wichtiges fehlte, etwas das uns vom Tier unterscheidet. Die Erkenntnis von Gut und Böse. Gott hat also nicht ein Paradies geschaffen sondern Menschen, die noch nicht vollständig waren und sich daher fühlten wie im Paradies. :)

 

3) Die Vollendung des Menschen passierte in Zusammenarbeit von Eva und Gott. Gott stellt die Gabe bereit und belegt sie mit einer Warnung. Eva, die Urmutter der Menschen, wird neugierig und wissbegierig. Sie nimmt die Gabe nicht aus Trotz oder weil sie böse war oder zu schwach, um ohne Sünde zu bleiben, sondern weil sie wachsen will, weil sie Weisheit erlangen will, weil sie kein Tier bleiben will. Und sie erlangt nicht ewige Verdammnis sondern eine göttliche Gabe, die Gabe, die uns vom Tier unterscheidet, die Fähigkeit, das Böse in der Welt zu erkennen, die Fähigkeit, das Gute in der Welt zu erkennen, die Fähigkeit zu Lieben nicht nur Sex zu haben. Und sie gibt von dieser Fähigkeit auch ihrem Mann. Sie vollendet Gottes Schöpfung. :(

 

4) Damit setzt sie eine Lawine von Unabwendbarkeiten in Gang. Der Mensch erkennt, dass Gottes Schöpfung kein Paradies ist und kann nicht mehr so leben, wie zuvor. Der Mensch erkennt, dass es Unterschiede gibt zwischen Mann und Frau, die sehr anziehend sind, und bedeckt sie. Der Mensch fängt an zu lieben und daher auch sich zu sorgen, um die, die er liebt durch den Winter zu kriegen und beackert daher im Schweiße seines Angesichts die Erde. Der Mensch denkt und handelt. Dazu braucht er ein riesiges Großhirn in einem riesigen Schädel und den aufrechten Gang zur Nutzung der Hände, damit verdreht sich der Geburtskanal und die riesigen Köpfe passen noch schlechter hindurch. Unter Schmerzen gebiert daher der Mensch seine Kinder. :)

 

5) Es gibt keine Erbsünde. Wir haben von unseren Urvätern nur die Fähigkeit geerbt, zu erkennen, was unsere Taten Gutes und Schlechtes bewirken ohne die zweite göttliche Gabe -die Allwissenheit- bekommen zu haben. Diese würde uns ermöglichen unsere Taten so zu planen, dass sie nur Gutes bewirken. Der Mensch hat diese Fähigkeit nicht und sündigt daher automatisch irgendwann. Es geht nicht ohne. Niemand ist perfekt. :k035:

 

6) Ich will nicht zurück ins Paradies und der Erzengel tut gut daran, den Durchgang zu bewachen. Denn wer an ihm vorbei gelangt, der verrät Gottes göttliche Gabe, die Ebenbildlichkeit Gottes, seine eigene Göttlichkeit und damit Gott.

Ich will nicht zurück. :)

 

Soweit hoffentlich verständlich zusammengefasst meine Auslegung der zweiten Schöpfungsgeschichte. Nachzulesen in dem einschlägigen Werk ganz vorne nach dem schönen Schöpfungsgedicht. Ich freue mich auf Eure Meinungen, Anmerkungen, Kommentare, Fragen usw. B)

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Daß da noch keiner drauf gekommen ist. Da ist das Judentum und die Kirche wohl mit Blindheit geschlagen?

 

Nur mal so ein methodische Einwand: warum läßt du die Geschichte mit dem göttlichen Verbot und der Schlange einfach weg? "Die Autorenvölker" wie du sie nennst, werden sich dabei doch etwas gedacht haben?

 

Grüße, KAM

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Hallo Abigail

Ersteinmal.

Herzlich Willkommen im Forum B)

 

Deine Gedanken die du dir gemacht hast sind echt interessant

Bin gespannt was da noch kommt................

 

Gruß

jenny

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Moin zusammen.

Ich habe mich schon vor einiger Zeit der Adam-Eva-Paradies-Rausschmiss-Schuld-Geschichte angenommen. Ich habe sie gelesen und bin zu Ergebnissen der Deutung gekommen, die ich bis jetzt so noch nicht gehört habe, die mir aber recht offensichtlich erscheinen. Diese würde ich gerne hier zu Diskussion stellen.(...)

 

1) Der Herr schafft alles Leben im Garten. Als letzten Akt schafft er den Menschen als Mann und Frau. Zuerst den Menschen -Adam- aus Erde und haucht ihn mit göttlichem Odem an. (...)

 

2) Im Garten lebten die Menschen ohne jedwede Scheu nackig vor sich hin, aßen, was ihnen vor den Nasen wuchs, erfreuten sich ihres Lebens. Diese Beschreibung erinnert mich an das Leben von (glücklichen) Tieren. Die leben auch ganz ungeniert ihre Sexualität aus, denken sich nichts Böses, essen das was da ist, ohne fürs WE vorzuplanen und erfreuen sich ihres Lebens. In diesem Garten, bei diesen Menschen gab es nichts Böses, denn die Tierwelt kennt das Böse nicht. Der Löwe frisst ohne Gewissensbisse und ohne, dass er deswegen böse ist. Er lebt einfach. Die Menschen, die so lebten, lebten tatsächlich ohne Gut und Böse und damit ohne Sünde, aber es waren auch noch keine Menschen, wie wir es sind. Etwas sehr Wichtiges fehlte, etwas das uns vom Tier unterscheidet. Die Erkenntnis von Gut und Böse. Gott hat also nicht ein Paradies geschaffen sondern Menschen, die noch nicht vollständig waren und sich daher fühlten wie im Paradies. :)

Soweit sehe ich das ähnlich.

 

Adam und Eva lebten im Paradies, in dem sie sich um nichts kümmern mußten und keine Sorgen kannten und nicht wußten, was Gut oder Böse ist.

Sie waren wie von Gott behütete intelligente Tiere.

Er hat also tatsächlich ein Paradies geschaffen und Adam und Eva mangelte es an nichts, denn wenn man etwas nicht kennt, dann mangelt es einem auch nicht daran.

 

3) Die Vollendung des Menschen passierte in Zusammenarbeit von Eva und Gott. Gott stellt die Gabe bereit und belegt sie mit einer Warnung. Eva, die Urmutter der Menschen, wird neugierig und wissbegierig. Sie nimmt die Gabe nicht aus Trotz oder weil sie böse war oder zu schwach, um ohne Sünde zu bleiben, sondern weil sie wachsen will, weil sie Weisheit erlangen will, weil sie kein Tier bleiben will.

Das gibt die Schrift nicht her. Das klingt sehr nach einer willkürlich in feministische Richtung gebogene Deutung.

Eva glaubte der Schlange, sie wollte aber kein Vollkommenheit oder Weisheit, sie war eher wie ein Kind, daß eigentlich alles hat und dann von einem fremden angesprochen wird, der ihr noch viel mehr verspricht. Denn dann wird es in neugierig, und es entsteht ein Begierde für etwas, was es eigentlich gar nicht kennt.

Andernfalls müßte es ja so sein, daß das Geschöpf einen Mangel an etwas verspürt, was es gar nicht kennt. Dazu findet sich aber kein Ansatz.

 

Und sie erlangt nicht ewige Verdammnis sondern eine göttliche Gabe, die Gabe, die uns vom Tier unterscheidet, die Fähigkeit, das Böse in der Welt zu erkennen, die Fähigkeit, das Gute in der Welt zu erkennen, die Fähigkeit zu Lieben nicht nur Sex zu haben. Und sie gibt von dieser Fähigkeit auch ihrem Mann. Sie vollendet Gottes Schöpfung. :)

Nein, nicht ganz, denn durch die Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden wird es eben auch erst möglich, daß Böse zu tun und damit beginnt die Sündfähigkeit und damit besteht erst die Möglichkeit, daß Menschen anderen Menschen Leid zufügen.

Das ist keine Vollendung, sondern die Erlangung einer Gabe, die man eigentlich erst haben sollte, wenn man eine geistige Vervollkommnung erreicht hat, wenn man die Sünde erst gar nicht mehr will. Allerdings ermöglicht dieser Weg auch ein großes Maß an Freiheit.

 

4) Damit setzt sie eine Lawine von Unabwendbarkeiten in Gang. Der Mensch erkennt, dass Gottes Schöpfung kein Paradies ist und kann nicht mehr so leben, wie zuvor.

Sicher war der Ort ein Paradies, nur können Wesen, die sich gegenseitig morden und sich gegenseitig Leid zufügen, an solch einem Ort nicht bleiben, denn dann würde aus dem Paradies eine Hölle.

 

5) Es gibt keine Erbsünde. Wir haben von unseren Urvätern nur die Fähigkeit geerbt, zu erkennen, was unsere Taten Gutes und Schlechtes bewirken ohne die zweite göttliche Gabe -die Allwissenheit- bekommen zu haben. Diese würde uns ermöglichen unsere Taten so zu planen, dass sie nur Gutes bewirken. Der Mensch hat diese Fähigkeit nicht und sündigt daher automatisch irgendwann. Es geht nicht ohne. Niemand ist perfekt. :k035:

Die Allwissenheit würde uns nicht daran hindern Böses zu tun, davon abgesehen, daß es unmöglich ist, daß ein Geschöpf allwissend ist.

Aber aus dem Umstand, daß ich um die Konsequenzen meiner Taten weiß, folgt nicht, daß ich mich auch moralisch richtig entscheide.

Dafür ist es erforderlich, daß ich bestimmte Konsequenzen aus moralischen Gründen ablehne und dazu benötige ich einen Willen, der nicht wankelmütig ist.

Damit meine ich, daß man das, was man einmal als moralisch gut erkannt hat, auch immer wieder will.

Nach der Lehre vom Sündenfall ist der Mensch jedoch geschwächt in seinem Willen, was man immer wieder, auch an sich selbst erfährt.

Es gibt Zeiten, da nimmt man sich z.B. vor nicht mehr zu Rauchen oder nicht mehr Jähzornig zu sein und es mangelt am Durchhaltevermögen, an der Stärke des Willens, daß unsere Vorsätze immer wieder scheitern.

 

6) Ich will nicht zurück ins Paradies und der Erzengel tut gut daran, den Durchgang zu bewachen. Denn wer an ihm vorbei gelangt, der verrät Gottes göttliche Gabe, die Ebenbildlichkeit Gottes, seine eigene Göttlichkeit und damit Gott.

Ich will nicht zurück. B)

Du willst nicht zurück, weil du eine falsche Vorstellung vom Paradies hast.

Obwohl wir ja nicht in den alten Zustand, vor dem Sündenfall zurückversetzt werden (können).

 

Ist dein Nickname von Arthur Millers Hexenjagd inspiriert?

 

Gruß

Sam

bearbeitet von Sam_Naseweiss
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Daß da noch keiner drauf gekommen ist. Da ist das Judentum und die Kirche wohl mit Blindheit geschlagen?

 

Detail Erbsünde. - Damit hat das Judentum glaub ich nix am Hut.

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Ich will nicht behaupten, dass das so noch keiner interpretiert hat. Ich habe es so nur noch nie irgendwo gelesen oder gehört. Aber ich kenne auch nicht alles. Wenn jemadn von Euch sagt,d ass ist ein alter Hut und wurde schon 1689 von XY lanciert und 2 Monate später für ncihtig erklärt weil das und das darin keinen Platz hat oder das und das ein Übersetzungsfehler ist, lasse ich mich da gerne belehren.

 

Gott und die Schlange. Ein kritischer Punkt. Im Grunde geht es um Gottes Absichten. Wieso pflanzt der einen Baum in Reichweite und verbietet ihn dann? Wieso macht sich ein Tier seiner Schöpfung als Verräterin dieses Verbiots auf den Weg? Ich habe keinen PLan, wie die Autorenvölker (wer immer das war) zu Schlangen stand. Sind die weise, verschlagen, böse, listig, die Götterfiguren der Nachbarn? Deswegen scheue ich da die interpretation. In Geschichten passieren Dinge nicht ohne Grund. Wenn Gott den Baum in Reichweite pflanzte, hat er zumindest die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Verbot nicht gehalten werden wird. Die Schlange ist nur die Vermittlerin, mit welchen eigene Absichten finde ich eher zweitrangig - wenn auch interessant.

 

 

Hilfe mein Zitieren klappt nicht. Wird da noch einer schlau draus?

 

Moin zusammen.

Ich habe mich schon vor einiger Zeit der Adam-Eva-Paradies-Rausschmiss-Schuld-Geschichte angenommen. Ich habe sie gelesen und bin zu Ergebnissen der Deutung gekommen, die ich bis jetzt so noch nicht gehört habe, die mir aber recht offensichtlich erscheinen. Diese würde ich gerne hier zu Diskussion stellen.(...)

 

1) Der Herr schafft alles Leben im Garten. Als letzten Akt schafft er den Menschen als Mann und Frau. Zuerst den Menschen -Adam- aus Erde und haucht ihn mit göttlichem Odem an. (...)

 

2) Im Garten lebten die Menschen ohne jedwede Scheu nackig vor sich hin, aßen, was ihnen vor den Nasen wuchs, erfreuten sich ihres Lebens. Diese Beschreibung erinnert mich an das Leben von (glücklichen) Tieren. Die leben auch ganz ungeniert ihre Sexualität aus, denken sich nichts Böses, essen das was da ist, ohne fürs WE vorzuplanen und erfreuen sich ihres Lebens. In diesem Garten, bei diesen Menschen gab es nichts Böses, denn die Tierwelt kennt das Böse nicht. Der Löwe frisst ohne Gewissensbisse und ohne, dass er deswegen böse ist. Er lebt einfach. Die Menschen, die so lebten, lebten tatsächlich ohne Gut und Böse und damit ohne Sünde, aber es waren auch noch keine Menschen, wie wir es sind. Etwas sehr Wichtiges fehlte, etwas das uns vom Tier unterscheidet. Die Erkenntnis von Gut und Böse. Gott hat also nicht ein Paradies geschaffen sondern Menschen, die noch nicht vollständig waren und sich daher fühlten wie im Paradies. :)

Soweit sehe ich das ähnlich.

 

Adam und Eva lebten im Paradies, in dem sie sich um nichts kümmern mußten und keine Sorgen kannten und nicht wußten, was Gut oder Böse ist.

Sie waren wie von Gott behütete intelligente Tiere.

Er hat also tatsächlich ein Paradies geschaffen und Adam und Eva mangelte es an nichts, denn wenn man etwas nicht kennt, dann mangelt es einem auch nicht daran.

 

3) Die Vollendung des Menschen passierte in Zusammenarbeit von Eva und Gott. Gott stellt die Gabe bereit und belegt sie mit einer Warnung. Eva, die Urmutter der Menschen, wird neugierig und wissbegierig. Sie nimmt die Gabe nicht aus Trotz oder weil sie böse war oder zu schwach, um ohne Sünde zu bleiben, sondern weil sie wachsen will, weil sie Weisheit erlangen will, weil sie kein Tier bleiben will.

Das gibt die Schrift nicht her. Das klingt sehr nach einer willkürlich in feministische Richtung gebogene Deutung.

Eva glaubte der Schlange, sie wollte aber kein Vollkommenheit oder Weisheit, sie war eher wie ein Kind, daß eigentlich alles hat und dann von einem fremden angesprochen wird, der ihr noch viel mehr verspricht. Denn dann wird es in neugierig, und es entsteht ein Begierde für etwas, was es eigentlich gar nicht kennt.

Andernfalls müßte es ja so sein, daß das Geschöpf einen Mangel an etwas verspürt, was es gar nicht kennt. Dazu findet sich aber kein Ansatz.

Immer wenn man eine Bibel braucht, liegt keine rum, bzw. die Falsche. Es geht um Gen3.6. Da steht in meinem alten Werk (nicht die Einheitsübersetzung, aber ich kann gerade keine genaueren Angaben machen. :) ) etwas wie: Eva sehnte sich nach Weisheit. wollte weise werden. oder so ähnlich. Ich kann kein Hebräisch aber es deutet für mcih weniegr auf diese kindliche, unbeherrschte Muss-ich-haben-weil-verboten sondern eher auf eine sehr positive Eigenschaft des Menschen. Die Theorie, dass Eva die Schöpfung vollendet, klingt feministisch, ist aber so nicht gemeint. Ich will das auch nicht als Aufhänger für eine Übernahme des Priestertums durch Frauen. Es hatt archaischere und praktischere Gründe. Das Böse muss ja irgendwie erklärt werden. Was ist das für ein Gott, der diese Welt geschaffen hat? Dadurch das Eva etwas tut, um den Menschen so zu machen, wie er ist, bekommt Gott nur die Schaffung von paradiesischen Zuständen zugesprochen und die Erkenntnis, das die Welt nicht nur gut ist, kommt eben erst später. Dieses Später übernimmt Eva. Als Urmutter allen Lebens gehört nunmal ihr ein solcher Job und nicht Adam. Durch den Umstand, dass Frauen 9 Monate Kinder durch die Gegend schleppen und sie nachher noch ewig stillen, wird ihnen eben rollentechnisch mehr schöpferische KRaft zugesprochen als den Männern. Das ist archaisches Rollenverteilen.

 

Und sie erlangt nicht ewige Verdammnis sondern eine göttliche Gabe, die Gabe, die uns vom Tier unterscheidet, die Fähigkeit, das Böse in der Welt zu erkennen, die Fähigkeit, das Gute in der Welt zu erkennen, die Fähigkeit zu Lieben nicht nur Sex zu haben. Und sie gibt von dieser Fähigkeit auch ihrem Mann. Sie vollendet Gottes Schöpfung. :)

 

Nein, nicht ganz, denn durch die Fähigkeit zwischen Gut und Böse zu unterscheiden wird es eben auch erst möglich, daß Böse zu tun und damit beginnt die Sündfähigkeit und damit besteht erst die Möglichkeit, daß Menschen anderen Menschen Leid zufügen.

Das sehe ich eben so nicht. Böses tun kann man immer und tut man immer. Nur durch die Erkenntnis erkennt man, was Böse ist oder Böses nach sich zog und was Gut war bzw. Gutes nach sich zog. Wie Böse die Menschen im Paradies gehaust haben, können wir nicht wissen, denn sie waren sich dessen nicht bewusst. Katzen sind nicht böse, selbst wenn sie mit der Maus erst stundenlang spielen bevor sie sie töten.

 

Das ist keine Vollendung, sondern die Erlangung einer Gabe, die man eigentlich erst haben sollte, wenn man eine geistige Vervollkommnung erreicht hat, wenn man die Sünde erst gar nicht mehr will. Allerdings ermöglicht dieser Weg auch ein großes Maß an Freiheit.

Von Sollen kann man hier, finde ich, nicht sprechen. Die Menschen haben diese Erkenntnis, diese Gabe und die zweite göttliche Gabe haben sie nicht. Das ist ein Fakt. Die Frage, die die Geschichte beantworten möchte ist, woher diese kommt (sie hat göttlichen nicht teuflischen Ursprung) und was sie uns bringt (Das Leben, die Liebe, den Ärger, die Fähigkeit und damit die Pflicht die eigenen Taten moralisch zu bewerten und daraus resultiernd, die Sünde und die Schuld.)

In der Interpretation liegt dann eben die Frage, ob wir damit freier wurden oder unfreier. Und ich plädiere für Freiheit, weil wir eine Gabe bekommen haben und nicht eine zentnerschwere Last, wie die Erbsünde eine darstellt.

 

4) Damit setzt sie eine Lawine von Unabwendbarkeiten in Gang. Der Mensch erkennt, dass Gottes Schöpfung kein Paradies ist und kann nicht mehr so leben, wie zuvor.

Sicher war der Ort ein Paradies, nur können Wesen, die sich gegenseitig morden und sich gegenseitig Leid zufügen, an solch einem Ort nicht bleiben, denn dann würde aus dem Paradies eine Hölle.

Die Kinder bekamen Adam und Eva erst in unserer Welt. Menschliches Leben so wie wir es kennen, war dort nicht dauerhaft möglich. Die Gabe ist nicht die der Sünde sondern die der Erkenntnis. Eva aß nicht vom Baum des Mordens.

 

5) Es gibt keine Erbsünde. Wir haben von unseren Urvätern nur die Fähigkeit geerbt, zu erkennen, was unsere Taten Gutes und Schlechtes bewirken ohne die zweite göttliche Gabe -die Allwissenheit- bekommen zu haben. Diese würde uns ermöglichen unsere Taten so zu planen, dass sie nur Gutes bewirken. Der Mensch hat diese Fähigkeit nicht und sündigt daher automatisch irgendwann. Es geht nicht ohne. Niemand ist perfekt. :k035:

Die Allwissenheit würde uns nicht daran hindern Böses zu tun, davon abgesehen, daß es unmöglich ist, daß ein Geschöpf allwissend ist.

So unmöglich, wie ein Tier, dass sich seiner bösen Taten bewusst ist.

Aber aus dem Umstand, daß ich um die Konsequenzen meiner Taten weiß, folgt nicht, daß ich mich auch moralisch richtig entscheide.

Dafür ist es erforderlich, daß ich bestimmte Konsequenzen aus moralischen Gründen ablehne und dazu benötige ich einen Willen, der nicht wankelmütig ist.

Damit meine ich, daß man das, was man einmal als moralisch gut erkannt hat, auch immer wieder will.

Nach der Lehre vom Sündenfall ist der Mensch jedoch geschwächt in seinem Willen, was man immer wieder, auch an sich selbst erfährt.

Es gibt Zeiten, da nimmt man sich z.B. vor nicht mehr zu Rauchen oder nicht mehr Jähzornig zu sein und es mangelt am Durchhaltevermögen, an der Stärke des Willens, daß unsere Vorsätze immer wieder scheitern.

Aber wo steht was von Schwäche? Wo der Begriff Sündenfall?

 

Moral baut auf der Erkenntnis auf, die eine göttliche Gabe ist, kein Fluch. Sie nimmt uns in die Pflicht, um die Welt besser zu machen. Sie zwingt uns nicht in ein Joch unerfüllbarer Verpflichtungen.

 

6) Ich will nicht zurück ins Paradies und der Erzengel tut gut daran, den Durchgang zu bewachen. Denn wer an ihm vorbei gelangt, der verrät Gottes göttliche Gabe, die Ebenbildlichkeit Gottes, seine eigene Göttlichkeit und damit Gott.

Ich will nicht zurück. B)

Du willst nicht zurück, weil du eine falsche Vorstellung vom Paradies hast.

Obwohl wir ja nicht in den alten Zustand, vor dem Sündenfall zurückversetzt werden (können).

Der Garten war ein Gefängnis. Die wahre Welt existierte schon und wurde nicht erkannt. Das ist nicht der Ort, den ich als Reich Gottes bezeichnen würde. Ich hoffe darauf, dass die Freiheit, die ich mit der Menschwerdung erhielt mir nicht beim jüngsten Gericht wieder genommen wird.

Ist dein Nickname von Arthur Millers Hexenjagd inspiriert?

 

Gruß

Sam

Nein mit Hexen hat das nichts zu tun. Der Name hat mich schon länger fasziniert und dann habe ich mal ihre Geschichte letztens gelesen.

 

Zitierfunktionen (hoffentlich richtig) repariert

bearbeitet von MartinO
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Hilfe mein Zitieren klappt nicht. Wird da noch einer schlau draus?

Ich habe das Gefühl, du hast die Tags [quote] (Zitat Anfang) und [/quote] (Zitat Ende) ein paar Mal verwechselt. Habe ich jedenfalls mehrmals korrigiert.

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Kann mir mal jemand erklären, was dieser Dummfug von Genesis-Interpretation in den GG zu suchen hat??

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Das gleiche wie Erich.

außer Mobbing fällt Dir echt nix mehr ein??!!

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Vielen Dank MartinO!

 

@ Erich und Sokrates

 

Seid ihr hier die Mods?

Hat die Interpretation von Bibeltexten nichts mit Glaubensgesprächen zu tun?

Oder ist Euch meine Art Bibeltexte zu lesen zu unverständlich? Kann man Euch irgendwie helfen?

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Hat die Interpretation von Bibeltexten nichts mit Glaubensgesprächen zu tun?

Du bist hier in den GG. Wenn Du hier schreibst: Die Erbsünde gibt es nicht, dann ist der Opfertod Christi sinnlos. Dass so eine Aussage nicht katholisch ist, sollte selbst den katholischen Mods begreiflich sein. Dann kann das Thema in einem anderen Thread diskutiert werden, nicht aber hier in den GG, wo katholischer Glauben Grundlage isein soll - hab ich mal gehört.

bearbeitet von Erich
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Vielen Dank MartinO!

 

@ Erich und Sokrates

 

Seid ihr hier die Mods?

Hat die Interpretation von Bibeltexten nichts mit Glaubensgesprächen zu tun?

Oder ist Euch meine Art Bibeltexte zu lesen zu unverständlich? Kann man Euch irgendwie helfen?

Aus meiner Sicht ist das verständlich. Und aus meiner Sicht spricht auch nichts dagegen, das hier zu Diskutieren. Ich bin allerdings hier in GG kein Mod. Und Erich sowieso nicht, von dem musst Du Dich nicht einschüchtern lassen.

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Vielen Dank MartinO!

 

@ Erich und Sokrates

 

Seid ihr hier die Mods?

Hat die Interpretation von Bibeltexten nichts mit Glaubensgesprächen zu tun?

Oder ist Euch meine Art Bibeltexte zu lesen zu unverständlich? Kann man Euch irgendwie helfen?

Liebe Abigail,

 

Sokrates ist zwar Moderator, aber nicht in den Glaubensgesprächen.

Erich ist leidenschaftlicher Moderator-Kritiker.

 

Ansonsten schließe ich mich Sokrates an.

 

Übrigens: Wer wo Moderator ist, kann auf der Startseite nachgelesen werden, dort steht z. B bei den Glaubensgesprächen:

 

Forum betreut von: Monika, Gabriele, Kirisiyana, MartinO, Mat

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Ah, ich verstehe das Problem, ich bin Erich nicht katholisch genug.

 

Ich bin katholisch und das recht gerne.

 

Ich halte mich auch an die Weisung aus dem Vatikan meinen gottgegebenen Verstand in Glaubensfragen zu verwenden und nicht blind dem Katechismus zu vertrauen.

 

Letztens liess ich mir von einer Professorin der Theologie aus Münster mitteilen, die Erbsünden-Sühnetod-Theorie ist nicht mehr aktuell unter katholischen Theologen. Nur in einigen Messtexten, die nicht ausreichend weitergebildete Priester verwenden und leider auch einige eingefleischte Messtexte, die alle verwenden müssen, deuten diese Theorie noch an. Das wäre eben ein Problem der etwas unflexiblen Festlegung der liturgischen Texte.

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Letztens liess ich mir von einer Professorin der Theologie aus Münster mitteilen, die Erbsünden-Sühnetod-Theorie ist nicht mehr aktuell unter katholischen Theologen.
Sach an.

 

Und warum musste Christus sterben?

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Ah, ich verstehe das Problem, ich bin Erich nicht katholisch genug.

mir ist egal, wie katholisch Du Dich definierst - Deine Ausführungen entsprechen nicht den Grundlagen katholischer Lehre - deswegen diskutier sie wo Du willst - aber die GG sollten lt. Satzung für solchen esoterischen Dumfug nicht der Ort sein.

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Letztens liess ich mir von einer Professorin der Theologie aus Münster mitteilen, die Erbsünden-Sühnetod-Theorie ist nicht mehr aktuell unter katholischen Theologen.
Sach an.

 

Und warum musste Christus sterben?

Weil Gottes Allmacht nicht ausgereicht hat, um die Menschen anderweitig von der Erbsünde zu befreien.

 

(Falls es wem nicht klar ist: Das war ironisch).

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Nur in einigen Messtexten, die nicht ausreichend weitergebildete Priester verwenden und leider auch einige eingefleischte Messtexte, die alle verwenden müssen, deuten diese Theorie noch an. Das wäre eben ein Problem der etwas unflexiblen Festlegung der liturgischen Texte.

den Satz lass ich mir auf der Zunge zergehen. Esoterik - ja nee, is klar!

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Nur in einigen Messtexten, die nicht ausreichend weitergebildete Priester verwenden und leider auch einige eingefleischte Messtexte, die alle verwenden müssen, deuten diese Theorie noch an. Das wäre eben ein Problem der etwas unflexiblen Festlegung der liturgischen Texte.

den Satz lass ich mir auf der Zunge zergehen. Esoterik - ja nee, is klar!

 

Esoterik? Nicht mal im Ansatz. Das war ein nicht wörtliches Zitat einer deutschen Uniprofessorin.

 

Habe ich das richtig verstanden, dass Du die gesamte Deutung der Schöpfungsgeschichte, wie von mir dargelegt ablehnst, weil ich u.a. die Erbsünde darin nicht bestätige?

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Letztens liess ich mir von einer Professorin der Theologie aus Münster mitteilen, die Erbsünden-Sühnetod-Theorie ist nicht mehr aktuell unter katholischen Theologen.
Sach an.

 

Und warum musste Christus sterben?

Weil Gottes Allmacht nicht ausgereicht hat, um die Menschen anderweitig von der Erbsünde zu befreien.

 

(Falls es wem nicht klar ist: Das war ironisch).

Ja was denn jetzt? Existiert die Erbsünde und ist der Mensch erlösungsbedürftig?
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Habe ich das richtig verstanden, dass Du die gesamte Deutung der Schöpfungsgeschichte, wie von mir dargelegt ablehnst, weil ich u.a. die Erbsünde darin nicht bestätige?

ich habe mich erst mal nur zum Problem Erbsünde geäußert - aber wenn ich den Rest lese, stell ich fest: Schon der erste Satz ist falsch: "Der Herr schafft alles Leben im Garten."

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Ja was denn jetzt? Existiert die Erbsünde und ist der Mensch erlösungsbedürftig?

Sagen wir mal so: Zu diesem ganzen THema "Erbsünde" fehlt mir der Zugang. Ich finde nicht, dass man Erbsünde "braucht", um das Erlösungsgeschehen zu "erklären". Das würde aber in diesem Thread zu weit führen. Ich glaube, ich habe da schon mal was dazu geschrieben.

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Letztens liess ich mir von einer Professorin der Theologie aus Münster mitteilen, die Erbsünden-Sühnetod-Theorie ist nicht mehr aktuell unter katholischen Theologen.
Sach an.

 

Und warum musste Christus sterben?

Weil Gottes Allmacht nicht ausgereicht hat, um die Menschen anderweitig von der Erbsünde zu befreien.

 

(Falls es wem nicht klar ist: Das war ironisch).

Ja was denn jetzt? Existiert die Erbsünde und ist der Mensch erlösungsbedürftig?

 

Es geht mir um die Schöpfungsgeschichte. Ich weigere mich diese nicht aus dem Text deuten zu dürfen nur weil dann der Kreuzestod Jesu, der ja doch deutlich jünger ist als das Buch Genesis dann für irgendwen keinen Sinn mehr macht. Das ist doch verkehrte Welt.

 

Begründe mir bitte die Erbsünde aus der Schöpfungsgeschichte nicht aus dem Neuen Testament.

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Begründe mir bitte die Erbsünde aus der Schöpfungsgeschichte nicht aus dem Neuen Testament.

Gib zu: Du hast die Schöpfungsgeschichte noch nie gelesen, sondern nur das, was esoterische Theologen darüber geschrieben haben, B):)

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