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Gebete zur Messe


Flo77

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"Ich danke dir Herr Jesus Christ, daß du für mich gestorben bist. O laß dein Blut und deine Pein an mir doch nicht verloren sein."

Ok - davon mal ab, daß die Beschreibung der Wandlung ein wenig nach Zaubertrick klingt, fand ich insbesondere das letzte Gebet doch ziemlich gruselig...

Verstehe ich nicht, was daran gruselig sein soll.
Hättest Du diesen Text als Kind wirklich verstanden? Zumal ich mit gereimten Gebeten ohnehin teilweise meine Schwierigkeiten habe, weil sie in den wenigsten Fällen wirklich gut sind.

 

(Ich bete nach der Kommunion das Anima mea - aber das ist auch eine Ausnahme.)

Mein Gott, was haben wir als Kinder schon verstanden?

Ich beispielsweise nicht, warum Kinder nicht im Chor sein durften: "Du, der sich Kinder außer Chor" (auserkor).

Und als ich im Volksschulalter ins klösterliche Internat kam, wurden wir täglich frühmorgens in die Kapelle geführt und ratschten dort ein ellenlanges (elendslanges) Morgengebet herunter. Das war sogar auf Deutsch. Binnen einer Woche konnte ich es auswendig, aber verstanden habe ich nichts. Ich kam noch nicht einmal auf die Idee, es könnte was bedeuten.

 

Und dann gab's da noch das morgendliche Schulgebet:

Heiliger Geist, komm, zu verbreiten

über uns dein Gnadenlicht,

dass wir immer weiter schreiten

im Erlernen unsrer Pflicht.

Mache uns zum Lernen Lust,

gib, dass wir in unsrer Brust

das Erlernte wohl behalten

und im Guten nicht erkalten.

 

Da verstanden wir schon ein bissel mehr, was uns veranlasste, den Vers aus Lust und Brust mit besonderer Inbrunst und unter schleimigem Grinsen zu schmettern.

Die eigentliche Bedeutung des Sprachgebildes war uns wurscht, und denen, die es uns beibrachten, vermutlich auch. Erziehung und Unterricht waren damals (späte 50er, frühe 60er des vorigen Jahrhunderts) in der Praxis Drill, Auswendiglernen, Runtersagen.

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"Ich danke dir Herr Jesus Christ, daß du für mich gestorben bist. O laß dein Blut und deine Pein an mir doch nicht verloren sein."

Ok - davon mal ab, daß die Beschreibung der Wandlung ein wenig nach Zaubertrick klingt, fand ich insbesondere das letzte Gebet doch ziemlich gruselig...

Verstehe ich nicht, was daran gruselig sein soll.
Hättest Du diesen Text als Kind wirklich verstanden? Zumal ich mit gereimten Gebeten ohnehin teilweise meine Schwierigkeiten habe, weil sie in den wenigsten Fällen wirklich gut sind.

 

(Ich bete nach der Kommunion das Anima mea - aber das ist auch eine Ausnahme.)

Mein Gott, was haben wir als Kinder schon verstanden?

Ich beispielsweise nicht, warum Kinder nicht im Chor sein durften: "Du, der sich Kinder außer Chor" (auserkor).

Und als ich im Volksschulalter ins klösterliche Internat kam, wurden wir täglich frühmorgens in die Kapelle geführt und ratschten dort ein ellenlanges (elendslanges) Morgengebet herunter. Das war sogar auf Deutsch. Binnen einer Woche konnte ich es auswendig, aber verstanden habe ich nichts. Ich kam noch nicht einmal auf die Idee, es könnte was bedeuten.

 

Und dann gab's da noch das morgendliche Schulgebet:

Heiliger Geist, komm, zu verbreiten

über uns dein Gnadenlicht,

dass wir immer weiter schreiten

im Erlernen unsrer Pflicht.

Mache uns zum Lernen Lust,

gib, dass wir in unsrer Brust

das Erlernte wohl behalten

und im Guten nicht erkalten.

 

Da verstanden wir schon ein bissel mehr, was uns veranlasste, den Vers aus Lust und Brust mit besonderer Inbrunst und unter schleimigem Grinsen zu schmettern.

Die eigentliche Bedeutung des Sprachgebildes war uns wurscht, und denen, die es uns beibrachten, vermutlich auch. Erziehung und Unterricht waren damals (späte 50er, frühe 60er des vorigen Jahrhunderts) in der Praxis Drill, Auswendiglernen, Runtersagen.

Naja, wer auswendig lernt und das Gelernte "herunterbeten" musste, stellte keine Fragen, hat doch den Unterricht für die Lehrer wesentlich vereinfacht. Das galt für alle Fächer und ist deshalb teilweise OT. B)

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Ich, Jahrgang 1975, kann mir gar nicht vorstellen wie es vor der Liturgiereform war. Von daher verfolge ich den Threat sehr gespannt.

Ich bin noch mal anderthalb Jahrzehnte älter, als Du (Jungspunt!), ich kenne noch aus nebulösen Erinnerungen die alte Messe, finde das aber auch sehr interessant.

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Ich, Jahrgang 1975, kann mir gar nicht vorstellen wie es vor der Liturgiereform war. Von daher verfolge ich den Threat sehr gespannt.

Ich bin noch mal anderthalb Jahrzehnte älter, als Du (Jungspunt!), ich kenne noch aus nebulösen Erinnerungen die alte Messe, finde das aber auch sehr interessant.

Selber Jungspunt! Da ich noch 20 Jahre älter bin als du, bin ich mit der alten Messe großgeworden (in den verschiedenen Formen von der Stillmesse am Seitenaltar während der Maiandacht bis zum levitierten Hochamt). Ich finde den Thread auch sehr interessant. :daumenhoch:

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