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Über das Wort


Prinz

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In diesen schlechten Bibelverfilmungen von Leo Kirch gab es eine Folge, die ich gelungen fand. Das war der Film über die Schöpfung. In einem Beduinenzelt saßen Vater und Sohn zusammen und das Kind fragte, wie die Welt entstanden sei. Daraufhin erzählte der Vater die Schöpfungsgeschichte und genau diese Szene erklärt am Besten, was es mit der Genesis auf sich hat. Bevor ich auf sie zurückkomme, möchte ich zunächst auf das 1. Kapitel des Johannesevangeliums eingehen, das in unmittelbarem Zusammenhang mit damit steht:

 

 

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott."

 

 

Was ist ein Wort? Das Wort ist ein Gedanke, der in die Welt geht. Ihm liegt eine Idee von der Welt zugrunde. Ich denke nicht zunächst das Wort selbst, sondern das Wort spricht den Gedanken aus, der viel unfaßbarer, viel höher ist. Er ist sozusagen "Geist" und dieser "Geist" manifestiert sich in einem Wort und geht, sobald ich es ausspreche, in die Welt hinaus. Ich sende, indem ich das Wort ausspreche, meinen Geist in die Welt.

 

So wird plötzlich mein Gedanke, meine geistige Leistung, zum Gegenstand, zum Teil dieser Welt, denn mein Gegenüber kann mich verstehen und meinen Gedanken aufnehmen. Spreche ich es aus, kann sich jeder in meine "Geisteswelt" hineindenken und verstehen, was ich will. Meine Worte werden somit auch zu einem Teil der Geisteswelt meiner Zuhörer/Leser und damit schafft mein Wort Realitäten. Plötzlich ist das, was ich gesagt habe, eine Realität geworden, in der sich mein Gegenüber wiederfinden, oder die er ablehnen kann. In jedem Fall habe ich mit meinem Wort aber Realitäten geschaffen, denn indem ich gesprochen habe, wird das Konsequenzen haben.

 

Dem Evangelisten zufolge ist es nun Gottes Wort, das am Anfang steht. Er sprach es aus und er sendete sozusagen seinen Geist aus - und es geschah das, was wir nun wiederum in der Genesis lesen:

 

 

"Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: [...]"

 

 

Gott spricht - und es entsteht eine Realität. Gott spricht - und es entsteht eine neue Welt. Es manifestiert sich die Idee zur Realität; einzig und allein durch das Wort. Durch die Idee der Welt entsteht die Welt, aber nicht aus sich heraus, sondern indem diese Idee, dieser Gedanke ausgesprochen wird. Wieder zurück zu Johannes:

 

"Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen."

 

 

Alle Dinge sind also durch das Wort gemacht. Sie sind durch das gemacht, was gemacht ist. In diesem Wort ist das Leben. Diese Erkenntnis ist interessant, denn sie bringt uns weg von der Erbschuld, weg von der Verdammnis Adam und Evas!

 

Um eine Idee von der Welt haben zu können, müssen wir die Welt auch erkennen. Wir benötigen also die Erkenntnis, die Adam und Eva (als Synonym für unsere Gattung "Mensch") einst aus dem Paradies trieb. Indem wir plötzlich uns selbst und die Welt erkannten, standen wir vor dem Problem, Entscheidungen treffen zu müssen. Es war sozusagen die Lösung von Gott, indem wir mit der Macht, die uns Gott verliehen hatte indem wir ein Abbild seiner selbst waren, selbst Realitäten durch unsere Worte schaffen konnten! Die Macht der Erkenntnis und die Fähigkeit, Ideen in die Welt zu setzen, um damit Realitäten schaffen zu können, ist ein gefährliches Unterfangen, denn das setzt Verantwortungsbewußtsein voraus. Wie unverantwortlich setzen wir tagtäglich Worte in die Welt und schaffen damit Realitäten?

 

In George Orwells Roman "1984" ist der Protagonist Winston Smith damit beauftragt, die Geschichte umzuschreiben. Je nach Belieben und politischen Zielen der Staatsführer ändert er die Geschichte, indem er Zeitungsartikel und Geschichtsbücher manipuliert. Das Wort wird umgeschrieben und es entsteht eine neue Realität, die dem Volk Glauben macht, die Staatsführung handle korrekt. Wie oft erleben wir das in den Medien? Wie oft hören wir, dass Politiker historische Tatsachen so verdrehen und darstellen, dass daraus neue Realitäten entstehen? Die ganze Branche der Boulevardpresse macht sich dieses Mittel der Massenmanipulation zueigen. Heute wird dieses und morgen jenes geschrieben und gesagt - je nachdem, wie es in den Kram passt und wie der Wind gerade steht. Dadurch werden aber Realitäten geschaffen, die unaufrichtig und sogar gefährlich sind.

 

Die Fähigkeit der Erkenntnis ist in der Bibel als "der Sündenfall" beschrieben. Aber der Baum der Erkenntnis stand nicht außerhalb des Paradieses, sondern in der Geschichte steht er im Garten Eden. Er ist Teil des göttlichen Plans und so ist es auch Teil der Idee, dass wir Menschen die Fähigkeit besitzen, Materie durch Geist zu erschaffen - also Realität durch Geist.

 

Es ist ein uralter Wunsch des Menschen, diese Fähigkeit auszubauen und damit wirklich Gott gleich zu werden. Man denke nur an das gute, alte "Abrakadabra", das Materie schafft und die Naturgesetze auf den Kopf stellt. In "Zauberbüchern" stehen Worte und jede spiritistische Sitzung beginnt mit Beschwörungen. Selbst der Teufel lässt sich durch magische Worte beschwören - und bändigen! Jeder Fluch ist der Wunsch, durch das Wort Materie zu schaffen. Ob es uns gelingt, darüber streiten sich die Gelehrten. Scharlatane gab es jedenfalls zu jeder Zeit. Interessant und noch weitgehend unerforscht sind aber die Prozesse, die dazu führen, dass Hirnmasse durch einfaches Gedankentraining entstehen kann. Der Placebo-Effekt schafft dasselbe, indem biochemische Prozesse allein durch den Geist beeinflusst werden können. Hier wird Geist tatsächlich Materie!

 

Mit der Fähigkeit der Erkenntnis und damit auch der Entscheidung lernte der Mensch schon früh, dass Verantwortung eine schwere Sache ist. Aus Neid erschlug Kain den Abel und immer mehr glaubten die Menschen, es gäbe gar keine "Idee" von dieser Welt, obwohl sie doch selbst tagtäglich nach diesem Prinzip handeln! Wer sagt uns denn: Hirn, streng dich an? Trainiere das Denken! Das sind wir, das ist unser Geist, der es sich selbst sagt. Und was geschieht? Das Hirn trainiert und bildet neue Zellen, die dafür gebildet werden, um die Aufgaben zu übernehmen, die unser Geist ihnen zuweist.

 

 

"Und das Wort ward Fleisch[...]"

 

 

Heute wollen wir zwar selbst unsere "Ideen in die Tat umsetzen" und unsere "eigene Welt erschaffen", die im Zeitalter moderner Telekommunikation mehr durch Ideen und Worte geprägt ist, als je zuvor. Leider auch durch Worte, ohne Ideen, wie auch wir tagtäglich gerade in Internetforen, wie diesem hier, allzu oft sehen. Die Realitäten, die wir in einer virtuellen Welt schaffen, sind aber auch Teil unserer eigenen Realität. Wieviele Kriege sind durch das Vortäuschen anderer Realitäten schon begonnen worden? Der Irakkrieg ist da nur einer in einer langen Liste von Auseinandersetzungen, die sich quer durch die Menschheitsgeschichte ziehen. Der "Krieg mit Worten" und der "Medienkrieg" sind allerdings relativ neue Erfindungen, die ihren bisherigen Höhepunkt im letzten Irakkrieg gefunden haben.

 

Wie kommen wir zu der Annahme, dass wir zwar Realitäten schaffen dürfen, aber über uns nichts ist, dass uns als Realität geschaffen hat? Ist das nicht anmaßend? Warum sagen heute viele Menschen, dass sie Glaube und Religion nichts angehen würde und setzen sich über solch interessante Thesen, die vor weit mehr als 2.000 Jahren von weisen und klugen Menschen aufgestellt worden sind, einfach hinweg? Glauben sie, sie stünden darüber? Es gibt kaum eine Bibelstelle für mich, die soviel Weisheit beinhaltet, wie das erste Kapitel des Johannesevangeliums, denn diese Gedanken können in wenigen Sätzen die komplette Bibel und die Welt erklären. Zurück zu Adam und Eva. In frühchristlichen Darstellungen steht das Kreuz Jesu über dem Grab Adams.

 

 

"Durch seine Wunden sind wir geheilt."
Jesaja 53,5

 

 

Das Christentum kennt die Erbschuld nicht und der "neue Mensch" triumphiert über dem Grab des ersten Menschen über den Tod. Jeder ist plötzlich selbst für sich verantwortlich, weil er erkennen und handeln kann. Es gibt keinen Gott mehr, vor dem die Menschen sich in den Staub werfen müßten, denn wir sind frei in unserem Denken und Handeln. Das beinhaltet aber, selbst Verantwortung zu übernehmen und unserer göttlichen Rolle, die wir als Kinder Gottes haben, gerecht zu werden. Aber jeder für sich und nicht mehr, wie zum Beispiel im Judentum, als gesamtes Volk, um Gottes Gnade zu erflehen. Wir sind bereits begnadet und an der Seite Gottes thront ein Stellvertreter unserer menschlichen Gattung.

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Das Christentum kennt die Erbschuld nicht und der "neue Mensch" triumphiert über dem Grab des ersten Menschen über den Tod. Jeder ist plötzlich selbst für sich verantwortlich, weil er erkennen und handeln kann. Es gibt keinen Gott mehr, vor dem die Menschen sich in den Staub werfen müßten, denn wir sind frei in unserem Denken und Handeln

was sind das denn für Spinnereien?? Katholisch jedenfalls nicht.

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Dann lege doch Deine (katholische?) Sicht der Dinge dar. Mir ist schon bewusst, dass diese Ansicht nicht der paulinischen Lehre entspricht. Wenn Du meine Gedanken aber schon als "Spinnerei" abtust, würde ich schon gerne wissen, wie Du dazu kommst. Oder ist alles, was "nicht katholisch" ist für Dich Spinnerei?

bearbeitet von Prinz
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Oder ist alles, was "nicht katholisch" ist für Dich Spinnerei?

Du kannst spinnen so viel Du willst - aber bitte nicht in den GG. Die A&A sind recht dankbar für jede wirre Deutung der Bibel. Also wende Dich an sie.

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Ich warte noch immer auf Deine Auslegung, aber die wirst Du mir wohl schuldig bleiben?

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Ich warte noch immer auf Deine Auslegung, aber die wirst Du mir wohl schuldig bleiben?

welche Auslegung willste denn haben? Worüber??

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Hi Prinz, deine Thesen ähneln denen von Ketzer, der auch hier im Forum schreibt.

 

Vielleicht findest du aber auch Parallelen zu deinen Gedanken bei Meister Eckhardt.

 

Für mich ist es zwar so, daß wir gottähnlich sind und damit auch den Hang dazu haben, wie Gott sein zu wollen aber ich glaube, daß genau dieses Bestreben, so sein zu Wollen wie Gott - daher den eigenen Willen über alle anderen erheben zu wollen, zu allem Bösen führt.

Der Mensch kann aus eigener Kraft kein Reich Gottes auf Erden errichten oder ein Paradies schaffen, in dem er Gott ist - der Mensch könnte dies erst, wenn Freiheit und Liebe in ihm im Einklang wäre.

 

"Tand, Tand ist alles Werk aus Menschen Hand" - letzendlich scheitert der Mensch in all seinen Vorhabungen:

 

flomed.jpg

 

Der Traum der Transhumanisten wird der letzte sein, indem der Mensch noch von einer Herrschaft über das Sein träumt.

 

Ohne eine letzte Gnade Gottes kann der Mensch die Erlösung nicht erreichen, der er bedarf. Im Dieseits kann er die Herrschaft der Liebe, die Herrschaft des inneren Menschens zwar bejahen aber er kann sie nicht alleine erreichen. Nur durch unsere Liebe und damit auf den Weg, den Jesus uns geschaffen und gezeigt hat, können wir zu Gott gelangen.

Dieser Weg ist dornig und all unserer Errungeschaften der Jahrtausende haben nichts daran geändert, daß wir ihn immer noch auf die gleiche Weiße zurücklegen müßen, wie die Alten dies taten, mit blutigen Füßen und Tränen in den Augen.

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Vielen Dank für diese (endlich mal sachliche) Antwort. Ich stimme Dir allerdings in allen Punkten zu. Wenn ich schrieb, dass der Mensch zum "göttlichen Wesen" erhoben sei, dann meinte ich damit nicht, dass er Gott gleich wäre. Er trägt nur den göttlichen Funken in sich, mit dem er hier auf Erden so schlecht umzugehen weiß, weil der Mensch eben nicht nur göttlich, sondern auch irdisch ist. Daher, da gebe ich Dir vollkommen Recht, findet er die endgültige Erlösung nur durch die Gnade Gottes. Es ist dann so, wie im Schlußchor des Weihnachtsoratoriums klar auf den Punkt gebracht:

 

"Bei Gott hat seine Stelle das menschliche Geschlecht!"

 

Da wir aber Christus sozusagen als menschlichen Stellvertreter an der Seite Gottes haben, sind wir von Gott begnadete Wesen. Wir sind nicht weiter mit der Erbschuld belastet und müssen nicht vor unserem Gott im Sand kniend um Gnade betteln. Wir haben selbst alle Begabungen erhalten, die uns wirklich zum Ebenbild Gottes machen. Das steht allerdings in einem gewissen Widerspruch zur Lehre des Apostels Paulus. Dass Du Meister Eckhardt in diesem Zusammenhang erwähnst, freut mich, denn ich halte seine Schriften für hochmodern und wegweisend, auch wenn ich nur wenig von ihm kenne und wahrscheinlich noch weniger begriffen habe.

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Gottähnlichkeit kann nur auf Teilhabe basieren. Teilhabe wird aber durch den Hl. Geist vermittelt. Dieser ist Geist Christi, somit ist Teilhabe nur als Nachfolge und auf Gott hin möglich.

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bevor ich es vergesse: Jesus Christus ist das Wort Gottes!

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@ Prinz

 

Wir sind nicht weiter mit der Erbschuld belastet und müssen nicht vor unserem Gott im Sand kniend um Gnade betteln.

 

Die tägliche Realität zeigt allerdings etwas anderes: Wir ererben von unseren Vätern nicht nur das Gute- und wir brauchen die Gnade Gottes.

 

"Wer bittet, dem wird gegeben" heißt es dazu.

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bevor ich es vergesse: Jesus Christus ist das Wort Gottes!

 

Das hat hier tatsächlich niemand bezweifelt. Warum weist Du so besonders darauf hin?

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Um eine Idee von der Welt haben zu können, müssen wir die Welt auch erkennen. Wir benötigen also die Erkenntnis, die Adam und Eva (als Synonym für unsere Gattung "Mensch") einst aus dem Paradies trieb. Indem wir plötzlich uns selbst und die Welt erkannten, standen wir vor dem Problem, Entscheidungen treffen zu müssen. Es war sozusagen die Lösung von Gott, indem wir mit der Macht, die uns Gott verliehen hatte indem wir ein Abbild seiner selbst waren, selbst Realitäten durch unsere Worte schaffen konnten! Die Macht der Erkenntnis und die Fähigkeit, Ideen in die Welt zu setzen, um damit Realitäten schaffen zu können, ist ein gefährliches Unterfangen, denn das setzt Verantwortungsbewußtsein voraus. Wie unverantwortlich setzen wir tagtäglich Worte in die Welt und schaffen damit Realitäten?

Lieber Prinz,

 

Du verwendest das Wort "Erkenntnis" im Sinne von "die Welt erkennen". Ich bezweifle stark, dass diese Art der Erkenntnis in der Sündenfallgeschichte gemeint ist.

 

Gen 3,7: "Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, daß sie nackt waren."

 

Gen 3,22: "Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse."

 

Bei dieser Erkenntnis handelt es sich um eine moralische Erkenntnis, nicht um eine Erkenntnis der Welt. Realitäten konnten auch schon vor dieser Erkenntnis durch den Sündenfall geschaffen und als solche erkannt werden, denn zuvor erkennt Adam schon in Gen 2,23: "Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen." Und noch früher findet man in Gen 1,28-30: "Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen. Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen. Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es." Dieser Auftrag ist verbunden mit der Fähigkeit des Menschen Realitäten zu schaffen, denn andernfalls könnte er nicht unterwerfen bzw. die Welt nutzen.

 

Die Erkenntnis von Nacktheit oder von Gut und Böse ist aber eine ganz andere Dimension. Der Mensch löst sich von Gott, indem er sein will wie Gott und dabei sein Grundvertrauen in Gott verliert.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Hi Prinz, deine Thesen ähneln denen von Ketzer, der auch hier im Forum schreibt.

 

Vielleicht findest du aber auch Parallelen zu deinen Gedanken bei Meister Eckhardt.

Da wäre ich aber mal gespannt, worin die Parallelen bestehen. Meister Eckhart schreibt u.a., dass der Mensch alles loslassen und alle Erkenntnis verlieren muss, um dahin zurückzukehren, woher er gekommen war: In die Erfüllung durch Gott, in der er Teil der Göttlichkeit, aber nicht Gott, wird (vereinfacht formuliert).

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Bei dieser Erkenntnis handelt es sich um eine moralische Erkenntnis, nicht um eine Erkenntnis der Welt. Realitäten konnten auch schon vor dieser Erkenntnis durch den Sündenfall geschaffen und als solche erkannt werden, denn zuvor erkennt Adam schon in Gen 2,23: [...]

 

Ein Tier erkennt (im Sinne von Sehen) auch. Ich meinte aber die Erkenntnis im Sinne der Unterscheidung zwischen Gut und Böse. Meines Erachtens ist diese Lösung von Gott durch den Tod Jesu am Kreuz endgültig überwunden, indem Gott selbst Mensch geworden ist und sich, in völliger Hingabe, selbst geopfert hat. Dieses Opfer ist die Heiligung des Menschen durch Gott und die "Vergöttlichung" des Menschen, der ab diesem Zeitpunkt seine berechtigte Stelle bei Gott hat.

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Meines Erachtens ist diese Lösung von Gott durch den Tod Jesu am Kreuz endgültig überwunden, indem Gott selbst Mensch geworden ist und sich, in völliger Hingabe, selbst geopfert hat.

das verstehe ich nicht - kannst Du das mal deutlicher erklären?

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das verstehe ich nicht - kannst Du das mal deutlicher erklären?

 

Ja, kann ich. Indem Jesus, also der Sohn Gottes, sich selbst für die Menschen geopfert hat, er also zum "Gottesopfer" wurde, das alle weiteren Tier- oder gar Menschenopfer unnötig gemacht hat, wurde den Menschen Gottes Liebe ein für allemal zuteil. Es ist kein Opfer mehr notwendig, um die Gnade Gottes zu erflehen. Indem Gott sich selbst geopfert hat, hat er das höchste aller denkbaren Opfer erbracht - und zwar den Menschen erbracht! Man bringt aber Menschen keine Opfer dar, sondern nur Göttern. Gott selbst aber hat somit den Menschen ein Opfer dargebracht und sie damit in den Stand göttlicher Wesen erhoben. Wenn wir göttliche Wesen sind, dann gibt es auch folglich nichts, was uns von Gott trennt. Das ist (unter anderem) die frohe Botschaft, dass wir durch Gott selbst erhoben wurden und nicht weiter durch die Sünde Adams von ihm getrennt sind. So triumphiert der neue Mensch (Jesus) auf dem Grab des alten Menschen (Adam).

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Indem Gott sich selbst geopfert hat, hat er das höchste aller denkbaren Opfer erbracht - und zwar den Menschen erbracht!

ist eine Religion, die das verkündet noch zu überbieten? Wenn nein - ist sie dann nicht allen anderen Religionen vorzuziehen, weil überlegen? :lol:

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Für mich persönlich schon. Allgemein betrachtet nicht, denn Jesus ist nicht nur für Christen am Kreuz gestorben, sondern für alle Menschen. Selbst für jene, die nicht an ihn glauben und auch die hat er erhöht.

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und auch die hat er erhöht.

gegen ihren Willen??

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Sag mal, kannst Du auch mehr, als nur einen Satz schreiben? Das macht es uninteressant, mit Dir zu diskutieren. Du kritisierst und verhöhnst nur andere Ansichten, ohne Deine näher zu erläutern. Hast Du Angst, daneben liegen zu können?

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Sag mal, kannst Du auch mehr, als nur einen Satz schreiben?

Ich neige dazu eine Sache auf den Punkt zu bringen:" Also erhöht Christus Menschen auch gegen ihren Willen".

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Du neigst eher dazu, vehement und fast penetrant eine Haltung zu vertreten, über die Du Dich nicht einmal näher auslässt, außer in Phrasen und Schlagwörtern. Ich habe den Eindruck, Du hast Angst davor, denn Du könntest Dich ja verplappern und das wäre dann peinlich. Daher hälst Du Dich an Schlagwörter, um nichts verkehrt zu machen.

bearbeitet von Prinz
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Ich habe den Eindruck, Du hast Angst davor, denn Du könntest Dich ja verplappern und das wäre dann peinlich.

Nach mehr als 9600 Beiträgen hier hab ich keine Angst vor dem Schreiben hier :):lol:

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