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Grüne Gentechnik


Jacek

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Gibt es eine genaue Stellungnahme des Vatikans zu "grüner Gentechnik"?

Im Net habe ich die gesamte Pluralität, die das Thema mit sich bringt gefunden. Jedoch eine genaue Stellungnahme?!

Klar, dass die neuen Möglichkeiten auch dei Kirche entdeckt, jedoch gibt es auch, worauf geschaut wird, die ländliche Bevölkerung, die mit zu viel Pro verstört werden könnte.

Ich bin stark gläubig und trenne radikal zwischen "grüner" und "roter" gentechnik,und sehe mit interessierten und vorsichtigen Auge einem Pro entgegen. Die Natur ist ja dem Menschen untertan, und da wir Katholiken ja nicht marxistisch geprägt sind - wir stammen unserem Glauben nach aus der Schöpfung Gottes und nicht aus der Natur - , finde ich dass dieses mit Vorsicht in Blick auf den Welthunger, etc. eine Lösung sein könnte.

Bin ich mit meinem Denken noch im Sinne des Vatikan.

Ich hoffe auf Antwort. :lol:

bearbeitet von Jacek
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Auch ohne ein kluger Kopf zu sein, kann ich mal eine Antwort versuchen.

 

Wohl, weil es keine einheiltliche Position der katholischen Kirche dazu gibt. Im Vatikan hat man wohl berechtigte Hemmungen, sich in einen zunächst einmal wissenschaftlichen und politischen Streit allzu heftig einzumischen.

 

Ich denke mal, dass Du mit Deiner strikten Trennung zwischen roter und gründer Gentechnik wohl auf der richtigen Spur bist.

 

Als franziskanischer Laie sehe ich die grüne Gentechnik durchaus auch kritisch, unser Engagement beschränkt sich aber auf die rote, weil es hier um die zentraleren Fragestellungen geht.

 

Viele Grüße, Matthias

bearbeitet von Franziskaner
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Mich würde Eure Unterscheidung zwischen roter und grüner Gentechnik mal interessieren...

 

Und, lieber Franziskaner, auch, wieso Du denkst, daß die kirchliche Zurückhaltung *berechtigt* ist. Der Meinung bin ich ganz und gar nicht.

 

Ich finde, man muß trennen zwischen *alles ist erlaubt* und *Gentechnik zu Heilungszwecken* - und da denke ich, die strikte Pauschalablehnung vieler Stimmen rührt von der Unwissenheit her, dazwischen zu differenzieren.

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Die übliche Unterscheidung ist meines Wissens:

 

grün: Gentechnik bei Pflanzen innerhalb der Landwirtschaft

rot: Gentechnik in der Medizin (Herstellung von Medikamenten, Gentherapie etc.)

 

Ich glaub nicht, dass Katholiken da ihre eigene Definition haben.

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Ich gehe von der im Beitrag beschriebenen Definition aus, wobei ich nie biologisch stark interessiert war.

Rote Gentechnik betrifft ja das Erbgut des Menschen, und dieses sollte meiner Meinung nach nicht manipuliert werden dürfen. Also nicht menschliche Gene so zu verändern, dass der Mensch zu einem Objekt wird. Das ist tabu für mich!

Grüne Gentechnik betrifft das Erbgut von Pflanzen. Da -wie schon in meinem Anfangsbeitrag geschrieben- ein Unterschied zwischen Mensch und Natur ist & die Menschheit die Natur zu ihres Besten ausschöpfen darf, wäre dieses in meiner Argumentation erlaubt.

Jedoch wäre ich für große Beobachtung des veränderten Materials, also ob es keine Nebenwirkungen geben könnte. Denn somit sehe ich diesem positiv gegenüber.

Desweiteren bedanke ich mich für die Antworten, die bislang gegeben worden sind. :lol:

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Rote Gentechnik betrifft ja das Erbgut des Menschen, und dieses sollte meiner Meinung nach nicht manipuliert werden dürfen.

So weit ich das verstanden habe, fällt darunter alle medizinisch relevante Gentechnik, also auch das gentechnische Verändern von Mikroorganismen, damit diese Medikamente produzieren, wie zum Beispiel Insulin.

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Wow, jetzt wird es langsam immer komplizierter.

Die Mikroorganismen fallen unter die weiße/graue Gentechnik -würde ich sagen-. Sonst dürften AntiGentechnik-Katholiken kein Insulin oder speziell veränderte Vitamine zu sich nehmen...

Ich verstehe unter roter Gentechnik, das Forschen mit menschlichen Genen...

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Wow, jetzt wird es langsam immer komplizierter.

Die Mikroorganismen fallen unter die weiße/graue Gentechnik -würde ich sagen-. Sonst dürften AntiGentechnik-Katholiken kein Insulin oder speziell veränderte Vitamine zu sich nehmen...

Ich verstehe unter roter Gentechnik, das Forschen mit menschlichen Genen...

Okay, Claudia hatte vielleicht doch recht, wir sollten uns erst mal über die Begriffe klar werden.

 

Ich habe ein PDF von unserem Bundestag gefunden, das gleich am Anfang zugibt, dass die Definitionen nicht immer eindeutig sind. Aber dort wird es so definiert:

 

rot: Gentechnik, die in der Medizin angewandt wird

grün: Gentechnik, die in der Landwirtschaft angewandt wird

weiß/grau: Gentechnik, die in der Umwelttechnik und Ökologie angewandt wird

 

Es geht also nicht darum, wessen Gene manipuliert werden, sondern darum, wo und zu welchem Zweck es eingesetzt wird. Damit wäre "rote" Gentechnik auch die Manipulation von Mikroorganismen zwecks Medikamentenherstellung.

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Nun gut, danke für die Mühe nach dem Dokument.

Wenn ich von der roten Gentechnik rede, dann meine ich die Gentechnik, die beispielsweise ein Klonen von Menschen möglich macht. Oder das Entwickeln von irgendwelchen Organen und das 'nicht zu verwendete Endmaterial' vernichtet wird.

Es ist schwierig sich über im Labor gezeugte Menschen, Körperteile,... zu artikulieren.

Und grüne Gentechnik ist für mich für landwirtschaftliche Erzeugnisse gemeint. Also irgendwelche Pflanzen (Natur) zum Nutzen des Menschen zu manipulieren. Gegen den Welthunger beispielsweise...

Naja, für weiße und rote Gentechnik werden Mikroorganismen manipuliert, also Bakterien zum einen für Medizin und zum anderen für die Umwelt.

Das sind meine Definitionen...

bearbeitet von Jacek
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Langsam gibt es eine Wende in der vatikanischen Haltung zur Gentechnik.

 

Die Genmanipulation an Pflanzen soll erlaubt werden, weil man damit ja Millionen hungernder Kinder helfen kann. Die Civilta Cattolica hat auch mal was dazu geschrieben (hab den Originalartikel allerdings nie gelesen.)

 

http://www.<Link unzulässig>/article.169.html

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Ich bin angetan von dem vatikanischen Bemühen um differenzierte Herangehensweise:

 

Im Dokument unterstreichen die Autoren ferner die katholische Ablehnung der Reagenzglasproduktion von Menschen und der Zwillingsproduktion durch sogenanntes ‘Klonen’. Dagegen könne die Gen-Therapie im Falle des Mongolismus eine echte Hilfe sein.

 

(Zitat aus dem Artikel auf <Link unzulässig>)

bearbeitet von Kirisiyana
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Bloß... wie kann eine therapeutische Gentechnik nach katholischem Sinne aussehen? Müssen nicht in jedem Fall Stammzellen gewonnen werden, aus menschlichen Embryonen?

 

Ich kann leider nicht viel mehr als Fragen beitragen, denn ich habe leider zu wenig Ahnung von Gentechnik.

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Verstehe ich das richtig, dass einer Abstammung des Menschen vom Affen nicht widersprochen wird?!

 

Aber ja. (Sofern die Aussage, der Mensch stamme vom Affen ab, nicht evolutionshistorisch zu ungenau ist - wann hat wo die Abspaltung im Stammbaum begonnen?)

bearbeitet von Kirisiyana
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Gentherapie wird aber bei Mongolismus herzlich wenig bringen.

Das ist richtig, beim Down-Syndrom - haben die wirklich "Mongolismus" geschrieben? - liegt eine chromosomale Fehlverteilung vor. Was soll da irgendeine Gentechnik helfen?

 

Ich finde diese Einteilungen sowieso etwas seltsam, was ist denn mi den vielen menschlichen Zellen, die ständig gentechnisch für Forschungszwecke verändert werden - unter welchen Farbcode fallen die denn?

Ich halte nichts von der These mit sogenannter grüner Gentechnik könnte der Hunger der Welt bekämpft werden. Damit füllen nur Unternehmer ihr Portemonaie. Ein gerechter Welthandel könnte viel mehr bewirken als irgendwelche Techniken, die wieder nur die Reichen besitzen.

 

 

Sarrha

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Gentherapie wird aber bei Mongolismus herzlich wenig bringen.

Das ist richtig, beim Down-Syndrom - haben die wirklich "Mongolismus" geschrieben? - liegt eine chromosomale Fehlverteilung vor. Was soll da irgendeine Gentechnik helfen?

 

Ich finde diese Einteilungen sowieso etwas seltsam, was ist denn mi den vielen menschlichen Zellen, die ständig gentechnisch für Forschungszwecke verändert werden - unter welchen Farbcode fallen die denn?

Ich halte nichts von der These mit sogenannter grüner Gentechnik könnte der Hunger der Welt bekämpft werden. Damit füllen nur Unternehmer ihr Portemonaie. Ein gerechter Welthandel könnte viel mehr bewirken als irgendwelche Techniken, die wieder nur die Reichen besitzen.

 

 

Sarrha

Also wenn zölibatäre Menschen die Experten für Sexualmoral sein sollen, dann müssen allein schon aus Gründen der Gleichberechtigung die vatikanischen Bioethiker...ach eh wissen :lol:

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Verstehe ich das richtig, dass einer Abstammung des Menschen vom Affen nicht widersprochen wird?!

 

Aber ja. (Sofern die Aussage, der Mensch stamme vom Affen ab, nicht evolutionshistorisch zu ungenau ist - wann hat wo die Abspaltung im Stammbaum begonnen?)

Bekomme ich Deine Antwort bitte noch darauf? :lol:

Und was ist dann mit mit dem Staub und der Rippe?! :)

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Ich halte nichts von der These mit sogenannter grüner Gentechnik könnte der Hunger der Welt bekämpft werden. Damit füllen nur Unternehmer ihr Portemonaie. Ein gerechter Welthandel könnte viel mehr bewirken als irgendwelche Techniken, die wieder nur die Reichen besitzen.

 

 

Sarrha

Ja, aber die Globalisierung kann nicht durch Proteste aufgehalten werden!

Keine Demo o.ä. wird die "Kapitalisten" zum Umdenken bewirken.

Auch wenn dadurch die herstellenden Unternehmen noch reicher werden würden, wir dafür aber einige Menschenleben retten könnten wäre ich schon zufrieden!

Die Kritik an solchen Unternehmen bringt den hungernden Menschen wenig!

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Verstehe ich das richtig, dass einer Abstammung des Menschen vom Affen nicht widersprochen wird?!

 

Aber ja. (Sofern die Aussage, der Mensch stamme vom Affen ab, nicht evolutionshistorisch zu ungenau ist - wann hat wo die Abspaltung im Stammbaum begonnen?)

Bekomme ich Deine Antwort bitte noch darauf? :lol:

Und was ist dann mit mit dem Staub und der Rippe?! :)

 

"In Anbetracht des wissenschaftlichen Forschungsstandes der Zeit und der Erfordernisse der Theologie betrachtete die Enzyklika Humani generis die Lehre vom 'Evolutionismus' als ernstzunehmende Hypothese, die es ebenso wie die gegenteilige Annahme verdiente, genauer untersucht und bedacht zu werden. Pius XII. setzte zwei Bedingungen methodologischer Art hinzu: Man sollte diese Ansicht nicht so übernehmen, als ob es sich um eine gesicherte und bewiesene Lehre handelte und als ob man ganz von der Offenbarung absehen könnte, was die von ihr aufgeworfenen Fragen betrifft. Er nannte ebenfalls die Bedingung, unter der diese Ansicht mit dem christlichen Glauben vereinbar ist, worauf ich noch zurückkommen werde.

 

Heute, beinahe ein halbes Jahrhundert nach dem Erscheinen der Enzyklika, geben neue Erkenntnisse dazu Anlaß, in der Evolutionstheorie mehr als eine Hypothese zu sehen. Es ist in der Tat bemerkenswert, daß diese Theorie nach einer Reihe von Entdeckungen in unterschiedlichen Wissensgebieten immer mehr von der Forschung akzeptiert wurde. Ein solches unbeabsichtigtes und nicht gesteuertes Übereinstimmen von Forschungsergebnissen stellt schon an sich ein bedeutsames Argument zugunsten dieser Theorien dar."

 

(Was natürlich nichts daran ändert, dass es hier auch Christen gibt, die Kreationisten sind und wir uns zu diesem Thema schon mehrfach die Köpfe eingeschlagen haben.)

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Ich finde diese Einteilungen sowieso etwas seltsam, was ist denn mi den vielen menschlichen Zellen, die ständig gentechnisch für Forschungszwecke verändert werden - unter welchen Farbcode fallen die denn?

Wenn es sich dabei um medizinische Forschung handelt, unter "rot".

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Ich finde diese Einteilungen sowieso etwas seltsam, was ist denn mi den vielen menschlichen Zellen, die ständig gentechnisch für Forschungszwecke verändert werden - unter welchen Farbcode fallen die denn?

Wenn es sich dabei um medizinische Forschung handelt, unter "rot".

Es gibt auch sowas wie Grundlagenforschung :lol:

 

Sarrha

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Ich finde diese Einteilungen sowieso etwas seltsam, was ist denn mi den vielen menschlichen Zellen, die ständig gentechnisch für Forschungszwecke verändert werden - unter welchen Farbcode fallen die denn?

Wenn es sich dabei um medizinische Forschung handelt, unter "rot".

Es gibt auch sowas wie Grundlagenforschung :lol:

 

Sarrha

Und? Ich nehme mal an, dass das Herumspielen an menschlichen Genen samt und sonders unter medizinische Grundlagenforschung fällt. Es muss ja nicht unmittelbar eine medizinische Anwendungsmöglichkeit dabei herausspringen.

 

Zum Rumspielen an Genen aus Spaß an der Freude nimmt man eher süße kleine Bakterien oder sowas.

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Und? Ich nehme mal an, dass das Herumspielen an menschlichen Genen samt und sonders unter medizinische Grundlagenforschung fällt. Es muss ja nicht unmittelbar eine medizinische Anwendungsmöglichkeit dabei herausspringen.

 

Zum Rumspielen an Genen aus Spaß an der Freude nimmt man eher süße kleine Bakterien oder sowas.

Ich gebe mal ein Beispiel:

In der Grundlagenforschung erforscht man zum Beispiel die Funktion von Proteinen. Dazu kann man mit Hilfe von gentechnisch veränderten Bakterien genetisches Material in Zellen einschleusen um zu sehen, wie und unter welchen Bedingungen das Protein gebildet wird. Dazu werden z.B. gerne HeLa Zellen genommen, das sind humane Zellen aus einem Cervix Karzinom. Ist das jetzt rote Gentechnik, weil ich Zellen verwende, die mal aus einem Menschen "gewonnen" wurden oder wird es zur roten Gentechnik, wenn sich aus den Ergebnissen vielleicht irgendein therapeutischer Nutzen erkennen läßt?

 

Nach dieser Definition:

 

rot: Gentechnik, die in der Medizin angewandt wird

grün: Gentechnik, die in der Landwirtschaft angewandt wird

weiß/grau: Gentechnik, die in der Umwelttechnik und Ökologie angewandt wird

 

ergibt sich die Einteilung ja erst aus dem Zweck und der läßt sich nicht unbedingt absehen.

Deshalb halte ich diese pauschalen Einteilungen für die Enscheidungsfindung pro oder kontra Gentechnik für nicht so hilfreich.

 

Die "Haustiere" der genetischen Forschung sind übrigens weniger Bakterien, als Hefen, Fruchtfliegen, C.elegans (so ein winziges Würmchen) und Mäuse natürlich.

 

Sarrha

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