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Evangelium vom Montag/Bibelteilen/ Verweilen...


Monika

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28. Dezember

 

Unschuldige Kinder

 

Fest

 

Die Erzählung vom Kindermord in Betlehem steht bei Mt 2,16-18; Matthäus sieht in diesem schrecklichen Vorgang das Prophetenwort Jeremia 31,15 erfüllt. Einen liturgischen Gedenktag dieser kindlichen „Blutzeugen“ im Anschluss an Weihnachten gibt es seit dem 5. Jahrhundert. Cäsarius von Arles, Augustinus und andere Kirchenväter haben die kindlichen Märtyrer gerühmt, denen es vergönnt war, nicht nur als Zeugen für Jesus, sondern stellvertretend für ihn zu sterben.

 

 

 

 

 

ERSTE Lesung

1 Joh 1, 5 - 2, 2

 

 

Das Blut Jesu reinigt uns von aller Sünde

 

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

 

Brüder!

5Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht, und keine Finsternis ist in ihm.

6Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis leben, lügen wir und tun nicht die Wahrheit.

7Wenn wir aber im Licht leben, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut seines Sohnes Jesus reinigt uns von aller Sünde.

8Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns.

9Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.

10Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

1Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Wenn aber einer sündigt, haben wir einen Beistand beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten.

2Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.

 

 

 

Evangelium

Mt 2, 13-18

 

 

Herodes ließ in Betlehem alle Knaben töten

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

13Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten.

24Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten.

15Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

16Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig, und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte.

17Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist:

18Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

 

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Gott ist Licht ,und keine Finsternis ist in ihm.

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4. Januar

 

 

 

ERSTE Lesung

1 Joh 3, 7-10

 

 

Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt

 

Lesung aus dem ersten Johannesbrief

 

7Meine Kinder, lasst euch von niemand in die Irre führen! Wer die Gerechtigkeit tut, ist gerecht, wie Er gerecht ist.

8Wer die Sünde tut, stammt vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Der Sohn Gottes aber ist erschienen, um die Werke des Teufels zu zerstören.

9Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt.

10Daran kann man die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels erkennen: Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott.

 

 

 

 

Evangelium

Joh 1, 35-42

 

 

Wir haben den Messias gefunden

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

 

35stand Johannes wieder am Jordan, wo er taufte, und zwei seiner Jünger standen bei ihm.

36Als Jesus vorüberging, richtete Johannes seinen Blick auf ihn und sagte: Seht, das Lamm Gottes!

37Die beiden Jünger hörten, was er sagte, und folgten Jesus.

38Jesus aber wandte sich um, und als er sah, dass sie ihm folgten, fragte er sie: Was wollt ihr? Sie sagten zu ihm: Rabbi - das heißt übersetzt: Meister -, wo wohnst du?

39Er antwortete: Kommt und seht! Da gingen sie mit und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm; es war um die zehnte Stunde.

40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer der beiden, die das Wort des Johannes gehört hatten und Jesus gefolgt waren.

41Dieser traf zuerst seinen Bruder Simon und sagte zu ihm: Wir haben den Messias gefunden. Messias heißt übersetzt: der Gesalbte - Christus.

42Er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: Du bist Simon, der Sohn des Johannes, du sollst Kephas heißen. Kephas bedeutet: Fels - Petrus.

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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MONTAG 1. Woche im Jahreskreis

 

 

Tagesheilige. Hl Paulinus,

 

 

 

ERSTE Lesung

1 Sam 1, 1-8

 

 

Elkana hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte; ihre Rivalin aber kränkte sie sehr

 

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

 

1Einst lebte ein Mann aus Ramatajim, ein Zufiter vom Gebirge Efraim. Er hieß Elkana und war ein Sohn Jerohams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tohus, des Sohnes Zufs, ein Efraimiter.

2Er hatte zwei Frauen. Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte Kinder, Hanna aber hatte keine Kinder.

3Dieser Mann zog Jahr für Jahr von seiner Stadt nach Schilo hinauf, um den Herrn der Heere anzubeten und ihm zu opfern. Dort waren Hofni und Pinhas, die beiden Söhne Elis, Priester des Herrn.

4An dem Tag, an dem Elkana das Opfer darbrachte, gab er seiner Frau Peninna und all ihren Söhnen und Töchtern ihre Anteile.

5Hanna aber gab er einen doppelten Anteil; denn er hatte Hanna lieb, obwohl der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.

6Ihre Rivalin aber kränkte und demütigte sie sehr, weil der Herr ihren Schoß verschlossen hatte.

7So machte es Elkana Jahr für Jahr. Sooft sie zum Haus des Herrn hinaufzogen, kränkte Peninna sie; und Hanna weinte und aß nichts.

8Ihr Mann Elkana fragte sie: Hanna, warum weinst du, warum isst du nichts, warum ist dein Herz betrübt? Bin ich dir nicht viel mehr wert als zehn Söhne?

 

 

 

 

Evangelium

Mk 1, 14-20

 

 

Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

14Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes

15und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!

16Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer.

17Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.

18Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.

19Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.

20Sofort rief er sie, und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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Montag der 2. Woche im Jahreskreis

 

Zur Lesung Über die Regierung Sauls haben wir einen zusammenfassenden Bericht in 1 Sam 14,47-52. Es war ein ewiges Kriegführen nach allen Seiten, vor allem gegen die mächtigen Philister. Saul tat, was er konnte, aber glücklich war seine Regierung trotzdem nicht. Gescheitert ist er jedoch nicht an seinen Feinden, sondern an sich selbst. Ein erstes Wetterleuchten war schon in Kap. 13 zu sehen, wo es wegen Sauls Opfer in Gilgal zum Bruch mit Samuel kam. - Den Krieg gegen die Amalekiter (Kap. 15) unternahm Saul auf ausdrücklichen Befehl Jahwes. Als Israel von Ägypten heraufzog, hatten die Amalekiter, ein Beduinenstamm im Süden, ihm den Weg versperrt. Daher soll er jetzt „dem Untergang geweiht werden“. Dieser Ausdruck gehört in die Sprache des so genannten „heiligen Krieges“, den Jahwe selbst gegen seine Feinde führt (und der uns heutigen Menschen schwer verständlich ist). In diesem Krieg gibt es keine Beute, es gibt nur Vernichtung. Das wusste Saul. und weil er sich an Gottes Eigentum vergriff, wurde er verworfen. Wo Gott „Untergang“ beschlossen hat, kann der Mensch nicht auf Opfer ausweichen. „Gehorsam ist besser als Opfer.“ - Ex 17,8-16; Spr 21,3; Hos 6,6; Am 5,21-25; Mt 12,7; Hebr 10,8-9.

 

 

ERSTE Lesung 1 Sam 15, 16-23

Gehorsam ist besser als Opfer; weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er dich als König

Lesung aus dem ersten Buch Samuel

In jenen Tagen

16sagte Samuel zu Saul: Ich will dir verkünden, was der Herr mir heute Nacht gesagt hat. Saul antwortete: Sprich!

17Samuel sagte: Bist du nicht, obwohl du dir gering vorkommst, das Haupt der Stämme Israels? Der Herr hat dich zum König von Israel gesalbt.

18Dann hat dich der Herr auf den Weg geschickt und gesagt: Geh und weihe die Amalekiter, die Übeltäter, dem Untergang; kämpfe gegen sie, bis du sie vernichtet hast.

19Warum hast du nicht auf die Stimme des Herrn gehört, sondern hast dich auf die Beute gestürzt und getan, was dem Herrn missfällt?

20Saul erwiderte Samuel: Ich habe doch auf die Stimme des Herrn gehört; ich bin den Weg gegangen, auf den der Herr mich geschickt hat; ich habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und die Amalekiter dem Untergang geweiht.

21Aber das Volk hat von der Beute einige Schafe und Rinder genommen, das Beste von dem, was dem Untergang geweiht war, um es dem Herrn, deinem Gott, in Gilgal zu opfern.

22Samuel aber sagte: Hat der Herr an Brandopfern und Schlachtopfern das gleiche Gefallen wie am Gehorsam gegenüber der Stimme des Herrn? Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer, Hinhören besser als das Fett von Widdern.

23Denn Trotz ist ebenso eine Sünde wie die Zauberei, Widerspenstigkeit ist ebenso schlimm wie Frevel und Götzendienst. Weil du das Wort des Herrn verworfen hast, verwirft er dich als König.

 

 

Antwortpsalm Ps 50 (49), 8-9.16b-17.21 u. 23 (R: 23b)

R Wer rechtschaffen lebt, dem zeig‘ ich mein Heil. - R (GL neu 53,1)

8 Nicht wegen deiner Opfer rüge ich dich, VI. Ton

deine Brandopfer sind mir immer vor Augen.

9 Doch nehme ich von dir Stiere nicht an

noch Böcke aus deinen Hürden. - ®

16bc „Was zählst du meine Gebote auf

und nimmst meinen Bund in deinen Mund?

17 Dabei ist Zucht dir verhasst,

meine Worte wirfst du hinter dich. - ®

21 Das hast du getan, und ich soll schweigen?

Meinst du, ich bin wie du?

Ich halte es dir vor Augen und rüge dich.

23 Wer Opfer des Lobes bringt, ehrt mich;

wer rechtschaffen lebt, dem zeig‘ ich mein Heil.“ - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Hebr 4, 12

Halleluja. Halleluja.

Lebendig ist das Wort Gottes und kraftvoll.

Es richtet über die Regungen und Gedanken der Herzen.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Nach der Frage der Sündenvergebung ist jetzt die Frage des Fastens Gegenstand der Auseinandersetzung; darauf folgt (Evangelium von morgen) die Frage des Sabbats. Die Pharisäer, aber auch die Johannesjünger stießen sich an der Unabhängigkeit der Jünger Jesu gegenüber den überlieferten Bräuchen. Jesus verteidigt das Verhalten seiner Jünger mit einer erstaunlichen Begründung. Das Fasten hat dort seinen Platz, wo man Vergangenes sühnen oder sich für Kommendes vorbereiten will. Für die Jünger Jesu aber gilt jetzt weder Vergangenheit noch Zukunft: die Gegenwart Jesu ist alles. Es ist Festzeit, nicht Zeit des Fastens. Das Bild von der Hochzeit stammt aus dem Alten Testament: Gott ist der Herr und „Gemahl“ seines Volkes, das freilich den Bund hundert Mal gebrochen hat. Wenn Jesus behauptet, jetzt seien die Tage der Hochzeit, so beansprucht er damit dasselbe, wie wenn er Sünden vergibt: nur Gott kann Sünden vergeben, und Gott ist auch der „Gemahl“ des neuen Gottesvolkes. An das Wort von der Hochzeit schließen sich zwei weitere: das vom neuen Fleck auf dem alten Kleid und das vom jungen Wein in alten Schläuchen. Ein revolutionärer Optimismus spricht aus all dem: Jesus hält es für möglich, allerdings auch für notwendig, die Welt und die Menschen von Grund auf zu erneuern. - Mt 9,14-17; Lk 5,33-39.

 

 

Evangelium Mk 2, 18-22

Der Bräutigam ist bei ihnen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

18Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten?

19Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.

20Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten.

21Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab, und es entsteht ein noch größerer Riss.

22Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.

 

Quelle

bearbeitet von MartinO
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25. Januar

Bekehrung des Hl. Apostels Paulus

Fest

 

Während Petrus zum Fels der Kirche bestimmt war (Mt 16,18), wurde Paulus zum „Lehrer der Heidenvölker“ berufen (1 Tim 2,7). Das war für ihn selbst, den Pharisäersohn, ein unbegreifliches Geheimnis. Er verabscheute die Christen, die einen gekreuzigten Messias verehrten. Das Erlebnis vor den Toren von Damaskus bedeutete für ihn eine völlige Wende. Derselbe Gott, dem Paulus hatte als Jude dienen wollen, hat ihn zum Verkünder des Evangeliums von Jesus, dem Christus, gemacht (Gal 1,11-16). - Ein Fest der Bekehrung des Apostels Paulus ist seit dem 8. Jahrhundert in Gallien bezeugt.

 

 

Zur den Lesungen (Apg 22,1a.3-16 und Apg 9,1-22) Die Bekehrung des Apostels Paulus ereignete sich wahrscheinlich im Jahr 36 n. Chr. (vgl. Gal 2,1; Apg 15). Sie wird in der Apostelgeschichte dreimal erzählt (9,1-19; 22,4-21; 26,9-18). Schon dieser Umstand zeigt die Bedeutung, die Lukas dem Ereignis beigemessen hat. Im ersten Bericht (9,1-19) erzählt Lukas die Bekehrung des Saulus mit eigenen Worten; im zweiten und im dritten Bericht ist es Paulus, der vor jeweils verschiedenen Zuhörern darüber berichtet, aber auch diese Berichte stammen, so wie sie uns vorliegen, von der Feder des Lukas. Es ist deutlich, dass Lukas nicht einfach einen protokollarischen Bericht geben wollte; seine Erzählung ist zugleich Deutung des Geschehenen. - Alle drei Texte sprechen von einer Vision des Saulus. Die Lichterscheinung und die Stimme vom Himmel haben dem Leben des Saulus-Paulus eine andere Richtung gegeben und die weitere Entwicklung des Christentums entscheidend bestimmt. Dass die Kirche zur Völkerkirche wurde, verdankt sie der Berufung des Paulus zum Apostolat. Von seiner Sendung zu den Heiden sprechen alle drei Berichte (9,15; 22,15; 26,16-17), am deutlichsten der dritte, der eine geradezu programmatische Aussage über Sinn und Ziel der Heidenmission macht. Im zweiten Bericht (Apg 22) wird stärker die anfängliche Verbindung des Paulus mit dem gesetzestreuen Judentum betont (22, 3: Schüler Gamaliëls; 22, 12: Hananias ein frommer, angesehener Jude). - Gal 1,12-17; Phil 3,5; Apg 7,58-60; 8,3; Lk 2,9; 10,16; 1 Kor 9,16-17.

 

 

ERSTE Lesung Apg 22, 1a.3-16

Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, und rufe den Namen Jesu an!

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen sagte Paulus zum Volk:

1aBrüder und Väter!

3Ich bin ein Jude, geboren in Tarsus in Zilizien, hier in dieser Stadt erzogen, zu Füßen Gamaliëls genau nach dem Gesetz der Väter ausgebildet, ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.

4Ich habe den neuen Weg bis auf den Tod verfolgt, habe Männer und Frauen gefesselt und in die Gefängnisse eingeliefert.

5Das bezeugen mir der Hohepriester und der ganze Rat der Ältesten. Von ihnen erhielt ich auch Briefe an die Brüder und zog nach Damaskus, um dort ebenfalls die Anhänger der neuen Lehre zu fesseln und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen.

6Als ich nun unterwegs war und mich Damaskus näherte, da geschah es, dass mich um die Mittagszeit plötzlich vom Himmel her ein helles Licht umstrahlte.

7Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme zu mir sagen: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

8Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sagte zu mir: Ich bin Jesus, der Nazoräer, den du verfolgst.

9Meine Begleiter sahen zwar das Licht, die Stimme dessen aber, der zu mir sprach, hörten sie nicht.

10Ich sagte: Herr, was soll ich tun? Der Herr antwortete: Steh auf, und geh nach Damaskus, dort wird dir alles gesagt werden, was du nach Gottes Willen tun sollst.

11Da ich aber vom Glanz jenes Lichtes geblendet war, so dass ich nicht mehr sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand geführt und gelangte so nach Damaskus.

12Ein gewisser Hananias, ein frommer und gesetzestreuer Mann, der bei allen Juden dort in gutem Ruf stand,

13kam zu mir, trat vor mich und sagte: Bruder Saul, du sollst wieder sehen! Und im gleichen Augenblick konnte ich ihn sehen.

14Er sagte: Der Gott unserer Väter hat dich dazu erwählt, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu sehen und die Stimme seines Mundes zu hören;

15denn du sollst vor allen Menschen sein Zeuge werden für das, was du gesehen und gehört hast.

16Was zögerst du noch? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, und rufe seinen Namen an!

 

Oder:

ERSTE Lesung Apg 9, 1-22

Es wird dir gesagt werden, was du tun sollst

Lesung aus der Apostelgeschichte

In jenen Tagen

1wütete Saulus immer noch mit Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn. Er ging zum Hohenpriester

2und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus, um die Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, die er dort finde, zu fesseln und nach Jerusalem zu bringen.

3Unterwegs aber, als er sich bereits Damaskus näherte, geschah es, dass ihn plötzlich ein Licht vom Himmel umstrahlte.

4Er stürzte zu Boden und hörte, wie eine Stimme zu ihm sagte: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?

5Er antwortete: Wer bist du, Herr? Dieser sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

6Steh auf und geh in die Stadt; dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst.

7Seine Begleiter standen sprachlos da; sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemand.

8Saulus erhob sich vom Boden. Als er aber die Augen öffnete, sah er nichts. Sie nahmen ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus hinein.

9Und er war drei Tage blind, und er aß nicht und trank nicht.

10In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Zu ihm sagte der Herr in einer Vision: Hananias! Er antwortete: Hier bin ich, Herr.

11Der Herr sagte zu ihm: Steh auf und geh zur so genannten Geraden Straße, und frag im Haus des Judas nach einem Mann namens Saulus aus Tarsus. Er betet gerade

12und hat in einer Vision gesehen, wie ein Mann namens Hananias hereinkommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sieht.

13Hananias antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört, wie viel Böses dieser Mann deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat.

14Auch hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle zu verhaften, die deinen Namen anrufen.

15Der Herr aber sprach zu ihm: Geh nur! Denn dieser Mann ist mein auserwähltes Werkzeug: Er soll meinen Namen vor Völker und Könige und die Söhne Israels tragen.

16Ich werde ihm auch zeigen, wie viel er für meinen Namen leiden muss.

17Da ging Hananias hin und trat in das Haus ein; er legte Saulus die Hände auf und sagte: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Weg hierher erschienen ist; du sollst wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.

18Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er sah wieder; er stand auf und ließ sich taufen.

19Und nachdem er etwas gegessen hatte, kam er wieder zu Kräften. Einige Tage blieb er bei den Jüngern in Damaskus;

20und sogleich verkündete er Jesus in den Synagogen und sagte: Er ist der Sohn Gottes.

21Alle, die es hörten, gerieten in Aufregung und sagten: Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen Namen anrufen? Und ist er nicht auch hierher gekommen, um sie zu fesseln und vor die Hohenpriester zu führen?

22Saulus aber trat umso kraftvoller auf und brachte die Juden in Damaskus in Verwirrung, weil er ihnen bewies, dass Jesus der Messias ist.

 

 

Antwortpsalm Ps 117 (116), 1.2 (R: vgl. Mk 16, 15)

R Geht hinaus in die ganze Welt (GL neu 454)

und verkündet allen das Evangelium! - R

1 Lobet den Herrn, alle Völker, VI. Ton

preist ihn, alle Nationen! - ®

2 Denn mächtig waltet über uns seine Huld,

die Treue des Herrn währt in Ewigkeit. - R

 

 

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Joh 15, 16

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)
Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt
und dass eure Frucht bleibt.

Halleluja.

 

 

Zum Evangelium Der jetzige Schluss des Markusevangeliums (16,9-20) wurde nachträglich aus den Osterberichten der drei anderen Evangelien zusammengestellt. - Mit der Auferstehung und Himmelfahrt Jesu ist die Geschichte des Evangeliums nicht zu Ende, im Gegenteil: jetzt weitet sich der Horizont; der „ganzen Welt“, „allen Geschöpfen“ (6,15; vgl. 13,10; 14,9) sollen die Jünger die gute Nachricht bringen, dass Jesus, der Christus, durch seinen Tod und seine Auferstehung der Welt wieder Hoffnung gegeben hat. Der Auftrag Jesu richtet sich zunächst an die Apostel, ist aber nicht auf diese beschränkt. Christus selbst hat den Saulus-Paulus berufen, und die Apostel haben diese Berufung anerkannt. Im Lauf der Jahrhunderte wird es die Aufgabe des Bischofskollegiums sein, immer wieder Männern und Frauen, die Gott dazu beruft, die Sorge für die Ausbreitung des Evangeliums zu übertragen. - Mt 28,16-20; 1 Tim 3,16; 4,10; Apg 9,33-35; 14,8-10; 16,16-18; 28,3-6.

 

 

Evangelium Mk 16, 15-18

Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium!

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen:

15Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!

16Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden.

17Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden;

18wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.

 

Quelle

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Gehet hinaus und verkündet das Evangelium!

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MONTAG DER 4. WOCHE IM JAHRESKREIS

 

 

 

Tagesheilige: Hl Severus,

 

 

 

ERSTE Lesung

2 Sam 15, 13-14.30; 16, 5-13a

 

 

Seht, mein leiblicher Sohn trachtet mir nach dem Leben. - Lasst Schimi fluchen! Sicherlich hat es ihm der Herr geboten

 

Lesung aus dem zweiten Buch Samuel

 

In jenen Tagen

13kam ein Bote und meldete David: Das Herz der Israeliten hat sich Abschalom zugewandt!

14Da sagte David zu allen seinen Dienern, die noch bei ihm in Jerusalem waren: Auf, wir müssen fliehen, denn für uns gibt es keine Rettung vor Abschalom. Beeilt euch mit dem Aufbruch, sonst kommt er und holt uns ein, bringt Unglück über uns und schlägt die Stadt mit scharfem Schwert.

30David stieg weinend und mit verhülltem Haupte den Ölberg hinauf; er ging barfuß, und alle Leute, die bei ihm waren, verhüllten ihr Haupt und zogen weinend hinauf.

5Als König David nach Bahurim kam, da kam plötzlich aus der Stadt ein Mann namens Schimi, ein Sohn Geras aus der Sippe des Hauses Saul. Er kam David mit Flüchen entgegen,

6und warf mit Steinen nach ihm und allen Dienern des Königs David, obwohl das ganze Volk und alle Krieger rechts und links um ihn standen.

7Schimi schrie und fluchte: Verschwinde, verschwinde, du Mörder, du Niederträchtiger!

8Der Herr hat all deine Blutschuld am Haus Sauls, an dessen Stelle du König geworden bist, auf dich zurückfallen lassen. Der Herr hat das Königtum in die Hand deines Sohnes Abschalom gegeben. Nun bist du ins Unglück geraten; denn du bist ein Mörder.

9Da sagte Abischai, der Sohn der Zeruja, zum König: Warum flucht dieser tote Hund meinem Herrn, dem König? Ich will hinübergehen und ihm den Kopf abschlagen.

10Doch der König antwortete: Was habe ich mit euch zu schaffen, ihr Söhne der Zeruja? Wenn er flucht und wenn der Herr ihm gesagt hat: Verfluch David!, wer darf dann fragen: Warum tust du das?

11Und weiter sagte David zu Abischai und all seinen Dienern: Seht, mein leiblicher Sohn trachtet mir nach dem Leben, wie viel mehr muss es dann dieser Benjaminiter tun. Lasst ihn fluchen! Sicherlich hat es ihm der Herr geboten.

12Vielleicht sieht der Herr mein Elend an und erweist mir Gutes für den Fluch, der mich heute trifft.

13aDavid und seine Männer setzten ihren Weg fort.

 

 

 

 

Evangelium

Mk 5, 1-20

 

 

Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

In jener Zeit

1kamen Jesus und seine Jünger an das andere Ufer des Sees, in das Gebiet von Gerasa.

2Als er aus dem Boot stieg, lief ihm ein Mann entgegen, der von einem unreinen Geist besessen war. Er kam von den Grabhöhlen,

3in denen er lebte. Man konnte ihn nicht bändigen, nicht einmal mit Fesseln.

4Schon oft hatte man ihn an Händen und Füßen gefesselt, aber er hatte die Ketten gesprengt und die Fesseln zerrissen; niemand konnte ihn bezwingen.

5Bei Tag und Nacht schrie er unaufhörlich in den Grabhöhlen und auf den Bergen und schlug sich mit Steinen.

6Als er Jesus von weitem sah, lief er zu ihm hin, warf sich vor ihm nieder

7und schrie laut: Was habe ich mit dir zu tun, Jesus, Sohn des höchsten Gottes? Ich beschwöre dich bei Gott, quäle mich nicht!

8Jesus hatte nämlich zu ihm gesagt: Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!

9Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Mein Name ist Legion; denn wir sind viele.

10Und er flehte Jesus an, sie nicht aus dieser Gegend zu verbannen.

11Nun weidete dort an einem Berghang gerade eine große Schweineherde.

12Da baten ihn die Dämonen: Lass uns doch in die Schweine hineinfahren!

13Jesus erlaubte es ihnen. Darauf verließen die unreinen Geister den Menschen und fuhren in die Schweine, und die Herde stürzte sich den Abhang hinab in den See. Es waren etwa zweitausend Tiere, und alle ertranken.

14Die Hirten flohen und erzählten alles in der Stadt und in den Dörfern. Darauf eilten die Leute herbei, um zu sehen, was geschehen war.

15Sie kamen zu Jesus und sahen bei ihm den Mann, der von der Legion Dämonen besessen gewesen war. Er saß ordentlich gekleidet da und war wieder bei Verstand. Da fürchteten sie sich.

16Die, die alles gesehen hatten, berichteten ihnen, was mit dem Besessenen und mit den Schweinen geschehen war.

17Darauf baten die Leute Jesus, ihr Gebiet zu verlassen.

18Als er ins Boot stieg, bat ihn der Mann, der zuvor von den Dämonen besessen war, bei ihm bleiben zu dürfen.

19Aber Jesus erlaubte es ihm nicht, sondern sagte: Geh nach Hause, und berichte deiner Familie alles, was der Herr für dich getan und wie er Erbarmen mit dir gehabt hat.

20Da ging der Mann weg und verkündete in der ganzen Dekapolis, was Jesus für ihn getan hatte, und alle staunten.

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MONTAG der 5. Woche im Jahreskreis

 

 

 

Tagesheilige: Hl Hieronymus Ämiliani, Hl Milada

 

 

 

 

ERSTE Lesung

1 Kön 8, 1-7.9-13

 

 

Sie stellten die Bundeslade in das Allerheiligste, und die Wolke erfüllte das Haus des Herrn

 

 

Lesung aus dem ersten Buch der Könige

 

In jenen Tagen

1versammelte Salomo die Ältesten Israels, alle Stammesführer und die Häupter der israelitischen Großfamilien bei sich in Jerusalem, um die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zion, heraufzuholen.

2Am Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat, kamen alle Männer Israels bei König Salomo zusammen.

3In Gegenwart aller Ältesten Israels nahmen die Priester die Lade

4und brachten sie zugleich mit dem Offenbarungszelt und den heiligen Geräten, die im Zelt waren, hinauf. Die Priester und die Leviten übernahmen den Trägerdienst.

5König Salomo aber und die ganze Gemeinde Israels, die bei ihm vor der Lade versammelt war, schlachteten Schafe und Rinder, die man wegen ihrer Menge nicht zählen und nicht berechnen konnte.

6Darauf stellten die Priester die Bundeslade des Herrn an ihren Platz, in die Gotteswohnung des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flügel der Kerubim.

7Denn die Kerubim breiteten ihre Flügel über den Ort, wo die Lade stand, und bedeckten sie und ihre Stangen von oben her.

9In der Lade befanden sich nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, die Tafeln des Bundes, den der Herr mit den Israeliten beim Auszug aus Ägypten geschlossen hatte.

10Als dann die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des Herrn.

11Sie konnten wegen der Wolke ihren Dienst nicht verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn.

12Damals sagte Salomo: Der Herr hat die Sonne an den Himmel gesetzt; er selbst wollte im Dunkel wohnen.

13Ich habe ein fürstliches Haus für dich gebaut, eine Wohnstätte für ewige Zeiten.

 

 

 

 

Evangelium

Mk 6, 53-56

 

 

Alle, die ihn berührten, wurden geheilt

 

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

In jener Zeit

53fuhren Jesus und seine Jünger auf das Ufer zu, kamen nach Genesaret und legten dort an.

54Als sie aus dem Boot stiegen, erkannte man ihn sofort.

55Die Menschen eilten durch die ganze Gegend und brachten die Kranken auf Tragbahren zu ihm, sobald sie hörten, wo er war.

56Und immer, wenn er in ein Dorf oder eine Stadt oder zu einem Gehöft kam, trug man die Kranken auf die Straße hinaus und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

 

 

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Montag der 1. Woche der Fastenzeit

 

 

 

Tagesheilige: Hl Siegfried , Hl. Claude de la Colombière

 

 

 

 

 

ERSTE Lesung

Lev 19, 1-2.11-18

 

 

Gerecht sollst du deinen Stammesgenossen richten

 

Lesung aus dem Buch Levitikus

 

1Der Herr sprach zu Mose:

2Rede zur ganzen Gemeinde der Israeliten, und sag zu ihnen: Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.

11Ihr sollt nicht stehlen, nicht täuschen und einander nicht betrügen.

12Ihr sollt nicht falsch bei meinem Namen schwören; du würdest sonst den Namen deines Gottes entweihen. Ich bin der Herr.

13Du sollst deinen Nächsten nicht ausbeuten und ihn nicht um das Seine bringen. Der Lohn des Tagelöhners soll nicht über Nacht bis zum Morgen bei dir bleiben.

14Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du deinen Gott fürchten. Ich bin der Herr.

15Ihr sollt in der Rechtsprechung kein Unrecht tun. Du sollst weder für einen Geringen noch für einen Großen Partei nehmen; gerecht sollst du deinen Stammesgenossen richten.

16Du sollst deinen Stammesgenossen nicht verleumden und dich nicht hinstellen und das Leben deines Nächsten fordern. Ich bin der Herr.

17Du sollst in deinem Herzen keinen Hass gegen deinen Bruder tragen. Weise deinen Stammesgenossen zurecht, so wirst du seinetwegen keine Schuld auf dich laden.

18An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.

 

 

 

 

 

Evangelium

Mt 25, 31-46

 

 

Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

31Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

32Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

33Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

34Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

35Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;

36ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

37Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

38Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

39Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

40Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

41Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!

42Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;

43ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

44Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

45Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.

46Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

 

 

 

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22. Februar

 

Kathedra Petri

 

Fest

 

Die Zeit vom 13. bis 23. Februar war im heidnischen Rom der Erinnerung an die verstorbenen Angehörigen geweiht. Bei der Feier wurden für die Toten Speisen und ein Stuhl (cathedra) bereitgestellt. Die Christengemeinde gedachte in dieser Zeit des Apostels Petrus, des Vaters ihres Glaubens. Die kirchliche Ablehnung des Totenmahls seit dem 4. Jahrhundert hatte zur Folge, dass man den Stuhl des Petrus nunmehr als Lehrstuhl, als Symbol des Lehramts verstand. Gegenstand des christlichen Festes war aber nicht der Stuhl, sondern die Übernahme des römischen Bischofsstuhls durch den hl. Petrus, oder richtiger: die Berufung des Petrus zum Lehramt in der Kirche. Ein zweites Fest der Kathedra des Petrus wurde seit dem 6. oder 7. Jahrhundert in Gallien am 18. Januar gefeiert. Es wurde dann auch von der römischen Kirche übernommen, aber Papst Johannes XXIII. hat aus beiden Festen wieder ein einziges gemacht und es auf den heutigen Tag festgelegt.

 

 

 

 

ERSTE Lesung

1 Petr 5, 1-4

 

 

Ältester und Zeuge der Leiden Christi

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus

 

Brüder!

1Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird:

2Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung;

3seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde!

4Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.

 

 

 

Evangelium

Mt 16, 13-19

 

Du bist Petrus, ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

In jener Zeit,

13als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?

14Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.

15Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

16Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!

17Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

18Ich aber sage dir: Du bist Petrus - der Fels -, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.

19Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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Montag der 3. Woche der Fastenzeit

 

 

 

 

ERSTE Lesung

2 Kön 5, 1-15a

 

 

In Israel gab es viele Aussätzige, aber keiner von ihnen wurde geheilt; nur der Syrer Naaman (Lk 4,27)

 

Lesung aus dem zweiten Buch der Könige

 

1Naaman, der Feldherr des Königs von Aram, galt viel bei seinem Herrn und war angesehen; denn durch ihn hatte der Herr den Aramäern den Sieg verliehen. Der Mann war tapfer, aber an Aussatz erkrankt.

2Nun hatten die Aramäer bei einem Streifzug ein junges Mädchen aus dem Land Israel verschleppt. Es war in den Dienst der Frau Naamans gekommen.

3Es sagte zu seiner Herrin: Wäre mein Herr doch bei dem Propheten in Samaria! Er würde seinen Aussatz heilen.

4Naaman ging zu seinem Herrn und meldete ihm: Das und das hat das Mädchen aus Israel gesagt.

5Der König von Aram antwortete: So geh doch hin; ich werde dir ein Schreiben an den König von Israel mitgeben. Naaman machte sich auf den Weg. Er nahm zehn Talente Silber, sechstausend Schekel Gold und zehn Festkleider mit

6und überbrachte dem König von Israel das Schreiben. Es hatte folgenden Inhalt: Wenn jetzt dieser Brief zu dir gelangt, so wisse: Ich habe meinen Knecht Naaman zu dir geschickt, damit du seinen Aussatz heilst.

7Als der König von Israel den Brief gelesen hatte, zerriss er seine Kleider und rief: Bin ich denn ein Gott, der töten und zum Leben erwecken kann? Er schickt einen Mann zu mir, damit ich ihn von seinem Aussatz heile. Merkt doch und seht, dass er nur Streit mit mir sucht.

8Als der Gottesmann Elischa hörte, der König von Israel habe seine Kleider zerrissen, ließ er ihm sagen: Warum hast du deine Kleider zerrissen? Naaman soll zu mir kommen; dann wird er erfahren, dass es in Israel einen Propheten gibt.

9So kam Naaman mit seinen Pferden und Wagen und hielt vor dem Haus Elischas.

10Dieser schickte einen Boten zu ihm hinaus und ließ ihm sagen: Geh und wasch dich siebenmal im Jordan! Dann wird dein Leib wieder gesund, und du wirst rein.

11Doch Naaman wurde zornig. Er ging weg und sagte: Ich dachte, er würde herauskommen, vor mich hintreten, den Namen Jahwes, seines Gottes, anrufen, seine Hand über die kranke Stelle bewegen und so den Aussatz heilen.

12Sind nicht der Abana und der Parpar, die Flüsse von Damaskus, besser als alle Gewässer Israels? Kann ich nicht dort mich waschen, um rein zu werden? Voll Zorn wandte er sich ab und ging weg.

13Doch seine Diener traten an ihn heran und redeten ihm zu: Wenn der Prophet etwas Schweres von dir verlangt hätte, würdest du es tun; wie viel mehr jetzt, da er zu dir nur gesagt hat: Wasch dich, und du wirst rein.

14So ging er also zum Jordan hinab und tauchte siebenmal unter, wie ihm der Gottesmann befohlen hatte. Da wurde sein Leib gesund wie der Leib eines Kindes, und er war rein.

15aNun kehrte er mit seinem ganzen Gefolge zum Gottesmann zurück, trat vor ihn hin und sagte: Jetzt weiß ich, dass es nirgends auf der Erde einen Gott gibt außer in Israel.

 

 

 

 

Evangelium

Lk 4, 24-30

 

 

Wie Elija und Elischa ist Jesus nicht nur zu den Juden gesandt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

In jener Zeit begann Jesus in der Synagoge in Nazaret darzulegen:

24Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.

25Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam.

26Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon.

27Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman.

28Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut.

29Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen.

30Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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Montag der 4. Woche der Fastenzeit

 

 

Tagesheilige: Hl Felizitas, Hl Perpetua, Hl Volker

 

 

 

 

ERSTE Lesung

Jes 65, 17-21

 

 

Nie mehr hört man dort lautes Weinen und lautes Klagen

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

So spricht der Herr:

 

17Seht, ich erschaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, es kommt niemand mehr in den Sinn.

18Nein, ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln über das, was ich erschaffe. Denn ich mache aus Jerusalem Jubel und aus seinen Einwohnern Freude.

19Ich will über Jerusalem jubeln und mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man dort lautes Weinen und lautes Klagen.

20Dort gibt es keinen Säugling mehr, der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, der nicht das volle Alter erreicht; wer als Hundertjähriger stirbt, gilt noch als jung, und wer nicht hundert Jahre alt wird, gilt als verflucht.

21Sie werden Häuser bauen und selbst darin wohnen, sie werden Reben pflanzen und selbst ihre Früchte genießen.

 

 

 

 

Evangelium

Joh 4, 43-54

 

 

Geh, dein Sohn lebt!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

 

43ging Jesus von Samaria nach Galiläa.

44Er selbst hatte bestätigt: Ein Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt.

45Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren zum Fest gekommen.

46Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank.

47Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im Sterben.

48Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht.

49Der Beamte bat ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt.

50Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg.

51Noch während er unterwegs war, kamen ihm seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt.

52Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen.

53Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus.

54So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa nach Galiläa gekommen war.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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Ihr sollt euch ohne Ende freuen.

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Montag der 5. Woche der Fastenzeit

 

 

Tagesheilige: Hl Mathilde, Hl Paulina

 

 

 

 

ERSTE Lesung

Dan 13, 1-9.15-17.19-30.33-62

 

 

Ich muss sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir vorwerfen

 

Lesung aus dem Buch Daniel

 

In jenen Tagen

1wohnte in Babylon ein Mann mit Namen Jojakim.

2Er hatte Susanna, die Tochter Hilkijas, zur Frau; sie war sehr schön und gottesfürchtig.

3Auch ihre Eltern waren gerecht und hatten ihre Tochter nach dem Gesetz des Mose erzogen.

4Jojakim war sehr reich; er besaß einen Garten nahe bei seinem Haus. Die Juden pflegten bei ihm zusammenzukommen, weil er der Angesehenste von allen war.

5Als Richter amtierten in jenem Jahr zwei Älteste aus dem Volk, von denen galt, was der Herr gesagt hat: Ungerechtigkeit ging von Babylon aus, von den Ältesten, von den Richtern, die als Leiter des Volkes galten.

6Sie hielten sich regelmäßig im Haus Jojakims auf, und alle, die eine Rechtssache hatten, kamen zu ihnen.

7Hatten sich nun die Leute um die Mittagszeit wieder entfernt, dann kam Susanna und ging im Garten ihres Mannes spazieren.

8Die beiden Ältesten sahen sie täglich kommen und umhergehen; da regte sich in ihnen die Begierde nach ihr.

9Ihre Gedanken gerieten auf Abwege, und ihre Augen gingen in die Irre; sie sahen weder zum Himmel auf, noch dachten sie an die gerechten Strafen Gottes.

15Während sie auf einen günstigen Tag warteten, kam Susanna eines Tages wie gewöhnlich in den Garten, nur von zwei Mädchen begleitet, und wollte baden; denn es war heiß.

16Niemand war dort außer den beiden Ältesten, die sich versteckt hatten und ihr auflauerten.

17Sie sagte zu den Mädchen: Holt mir Öl und Salben und verriegelt das Gartentor, damit ich baden kann.

19Als die Mädchen weg waren, standen die beiden Ältesten auf, liefen zu Susanna hin

20und sagten: Das Gartentor ist verschlossen, und niemand sieht uns; wir brennen vor Verlangen nach dir: Sei uns zu Willen, und gib dich uns hin!

21Weigerst du dich, dann bezeugen wir gegen dich, dass ein junger Mann bei dir war und dass du deshalb die Mädchen weggeschickt hast.

22Da seufzte Susanna und sagte: Ich bin bedrängt von allen Seiten: Wenn ich es tue, so droht mir der Tod; tue ich es aber nicht, so werde ich euch nicht entrinnen.

23Es ist besser für mich, es nicht zu tun und euch in die Hände zu fallen, als gegen den Herrn zu sündigen.

24Dann schrie Susanna, so laut sie konnte. Aber zugleich mit ihr schrien auch die beiden Ältesten,

25und einer von ihnen lief zum Gartentor und öffnete es.

26Als die Leute im Haus das Geschrei im Garten hörten, eilten sie durch die Seitentür herbei, um zu sehen, was ihr zugestoßen sei.

27Als die Ältesten ihre Erklärung gaben, schämten sich die Diener sehr; denn noch nie war so etwas über Susanna gesagt worden.

28Als am nächsten Morgen das Volk bei Jojakim, ihrem Mann, zusammenkam, erschienen auch die beiden Ältesten. Sie kamen mit der verbrecherischen Absicht, gegen Susanna die Todesstrafe zu erwirken. Sie sagten vor dem Volk:

29Schickt nach Susanna, der Tochter Hilkijas, der Frau Jojakims! Man schickte nach ihr.

30Sie kam, begleitet von ihren Eltern, ihren Kindern und allen Verwandten.

33Da weinten ihre Angehörigen, und alle, die sie sahen, begannen ebenfalls zu weinen.

34Vor dem ganzen Volk standen nun die beiden Ältesten auf und legten die Hände auf den Kopf Susannas.

35Sie aber blickte weinend zum Himmel auf; denn ihr Herz vertraute dem Herrn.

36Die Ältesten sagten: Während wir allein im Garten spazieren gingen, kam diese Frau mit zwei Mägden herein. Sie ließ das Gartentor verriegeln und schickte die Mägde fort.

37Dann kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt hatte, und legte sich zu ihr.

38Wir waren gerade in einer abgelegenen Ecke des Gartens; als wir aber die Sünde sahen, eilten wir zu ihnen hin

39und sahen, wie sie zusammen waren. Den Mann konnten wir nicht festhalten; denn er war stärker als wir; er öffnete das Tor und entkam.

40Aber diese da hielten wir fest und fragten sie, wer der junge Mann war.

41Sie wollte es uns aber nicht verraten. Das alles können wir bezeugen. Die versammelte Gemeinde glaubte ihnen, weil sie Älteste des Volkes und Richter waren, und verurteilte Susanna zum Tod.

42Da rief sie laut: Ewiger Gott, du kennst auch das Verborgene; du weißt alles, noch bevor es geschieht.

43Du weißt auch, dass sie eine falsche Aussage gegen mich gemacht haben. Darum muss ich jetzt sterben, obwohl ich nichts von dem getan habe, was diese Menschen mir vorwerfen.

44Der Herr erhörte ihr Rufen.

45Als man sie zur Hinrichtung führte, erweckte Gott den heiligen Geist in einem jungen Mann namens Daniel.

46Dieser rief laut: Ich bin unschuldig am Tod dieser Frau.

47Da wandten sich alle Leute nach ihm um und fragten ihn: Was soll das heißen, was du da gesagt hast?

48Er trat mitten unter sie und sagte: Seid ihr so töricht, ihr Söhne Israels? Ohne Verhör und ohne Prüfung der Beweise habt ihr eine Tochter Israels verurteilt.

49Kehrt zurück zum Ort des Gerichts! Denn diese Ältesten haben eine falsche Aussage gegen Susanna gemacht.

50Eilig kehrten alle Leute wieder um, und die Ältesten sagten zu Daniel: Setz dich hier mitten unter uns, und sag uns, was du zu sagen hast. Denn dir hat Gott den Vorsitz verliehen.

51Daniel sagte zu ihnen: Trennt diese beiden Männer, bringt sie weit auseinander! Ich will sie verhören.

52Als man sie voneinander getrennt hatte, rief er den einen von ihnen her und sagte zu ihm: In Schlechtigkeit bist du alt geworden; doch jetzt kommt die Strafe für die Sünden, die du bisher begangen hast.

53Ungerechte Urteile hast du gefällt, Schuldlose verurteilt, aber Schuldige freigesprochen; und doch hat der Herr gesagt: Einen Schuldlosen und Gerechten sollst du nicht töten.

54Wenn du also diese Frau wirklich gesehen hast, dann sag uns: Was für ein Baum war das, unter dem du die beiden zusammen gesehen hast? Er antwortete: Unter einer Zeder.

55Da sagte Daniel: Mit deiner Lüge hast du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel Gottes wird dich zerspalten; schon hat er von Gott den Befehl dazu erhalten.

56Dann ließ er ihn wegbringen und befahl, den andern vorzuführen. Zu ihm sagte er: Du Sohn Kanaans, nicht Judas, dich hat die Schönheit verführt, die Leidenschaft hat dein Herz verdorben.

57So konntet ihr an den Töchtern Israels handeln, sie fürchteten sich und waren euch zu Willen. Aber die Tochter Judas hat eure Gemeinheit nicht geduldet.

58Nun sag mir: Was für ein Baum war das, unter dem du die beiden ertappt hast? Er antwortete: Unter einer Eiche.

59Da sagte Daniel zu ihm: Mit deiner Lüge hast auch du dein eigenes Haupt getroffen. Der Engel Gottes wartet schon mit dem Schwert in der Hand, um dich mitten entzweizuhauen. So wird er euch beide vernichten.

60Da schrie die ganze Gemeinde laut auf und pries Gott, der alle rettet, die auf ihn hoffen.

61Dann erhoben sie sich gegen die beiden Ältesten, die Daniel durch ihre eigenen Worte als falsche Zeugen entlarvt hatte. Das Böse, das sie ihrem Nächsten hatten antun wollen, tat man

62nach dem Gesetz des Mose ihnen an: Man tötete sie. So wurde an jenem Tag unschuldiges Blut gerettet.

 

 

 

Evangelium

Joh 8, 1-11

 

 

Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

In jener Zeit

1ging Jesus zum Ölberg.

2Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es.

3Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte

4und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt.

5Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du?

6Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

7Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.

8Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.

9Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem Anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand.

10Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt?

11Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

 

 

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