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1. Konzil von Nicäa


Flo77

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Hallo Zusammen,

 

hat jemand eine Idee wo man die vollständigen Texte des 1. Konzils von Nicäa vorzugsweise auf D oder E finden kann?

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Schau mal bei Google unter "Denzinger Enchiridion Symbolorum" ! Vielleicht findest du da, ob es noch eine deutsche Ausgabe gibt (zu meiner Studienzeit gab's die, aber im Examen durfte man nur die lateinische benützen).

bearbeitet von Elima
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Interessant ist ja, dass in diesem Konzil der damalige Papst angeblich überhaupt nicht teilgenommen hat. Von Beschreibungen her hat man eher den Eindruck, dass Kaiser Konstantin die Rolle spielte, die man eher von einem Papst (als Vorsitzender der Bischöfe) erwartet hätte.

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Es war sicher von Konstantin als Maßnahme gedacht, die Einheit des Reiches zu sichern. Da waren ja schon die Anhänger der alten römischen Religion, die damals ihren Glauben noch leben durften, da wollte er wohl nur noch eine Religion daneben und keine sich befehdende Christenheit.

 

Der Papst hatte aber wohl zugestimmt, sonst wären die Beschlüsse nicht innerkirchlich wirksam geworden. Übrigens geht die Festlegung des Osterfesttermines auf dieses Konzil zurück (auch ein Antrag auf Einführung des Zölibats wurde gestellt und abschlägig beschieden, Quelle LThK)

bearbeitet von Elima
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Hallo Elima,

 

findet man im "Denzinger Enchiridion Symbolorum" eine Auflistung aller Konzilsbeschlüsse und Beschreibung der Konzilsabläufe ? Ist das Buch für Nichttheologen lesbar ? Nach so etwas suche ich eigentlich schon länger (und das Buch gibt's bei ZVAB zu erschwinglichen Preisen, habe ich gerade gesehen).

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Hallo Elima,

 

findet man im "Denzinger Enchiridion Symbolorum" eine Auflistung aller Konzilsbeschlüsse und Beschreibung der Konzilsabläufe ? Ist das Buch für Nichttheologen lesbar ? Nach so etwas suche ich eigentlich schon länger (und das Buch gibt's bei ZVAB zu erschwinglichen Preisen, habe ich gerade gesehen).

 

Hallo Lutheraner,

 

nein, im Denzinger stehen nur die Ergebnisse. Für Nichttheologen ist es zumindest schwer, da die Grundbegriffe nur teilweise erklärt werden.

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Gibt es überhaupt zeitgenössische Protokolle zu dem Konzil? Meines Wissens fußen unsere Kenntnisse über weite Teile der Religionsgeschichte in der Spätantike auf die Überlieferungen von Eusebius von Caesarea sowie Lactantius. Damals, zu Zeiten meines Spätantike-Seminars an der Uni waren wir gehalten, uns mit den Schriften dieser beiden Autoren in Bezug auf Constantin auseinanderzusetzen.

 

Als Nicht-Theologin halte ich übrigens das Buch "Die Spätantike" von Alexander Demandt immer noch für sehr informativ. Auch die Forschung von Pedro Barceló bezüglich des Christentums von Constantin wurde uns immer sehr ans Herz gelegt:

 

Ein Beispiel:

"Barceló, Pedro: Warum Christus? Überlegungen zu Constantins Entscheidung für das Christentum, in: Zwischen Krise und Alltag. Antike Religionen im Mittelmeerraum, hrsg. v. Christophe Batsch, Ulrike Egelhaaf-Gaiser u. Ruth Stepper, Stuttgart 1999, S. 255-269"

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Gibt es überhaupt zeitgenössische Protokolle zu dem Konzil?
Lt. Wiki wurden im 20sten Jhdt. noch Akten zu der Vorgängersynode von Antiochia gefunden - unmöglich fände ich das also nicht.
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Schau mal bei Google unter "Denzinger Enchiridion Symbolorum" ! Vielleicht findest du da, ob es noch eine deutsche Ausgabe gibt (zu meiner Studienzeit gab's die, aber im Examen durfte man nur die lateinische benützen).

 

Es gibt inzwischen eine dt.-lat. Ausgabe. Allerdings enthält sie zum Konzil von Nikaia nur folgende Texte: Glaubensbekenntnis, Kanones zu Häretikertaufe, Kastration, Wegzehrung für die Sterbenden und auszugsweise einen Synodalbrief an die Ägypter (gegen Arius). Offenbar gibt es keine vollständigen Konzilsakten in modernem Sinn. Grüße, KAM

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Franciscus non papa

als allgemeine einführung in die konzilien finde ich gut

 

hubert jedin - kleine konziliengeschichte

aus dem herder-verlag, kann allerdings nicht sagen, ob es noch auf dem markt zu bekommen ist.

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Interessant ist ja, dass in diesem Konzil der damalige Papst angeblich überhaupt nicht teilgenommen hat. Von Beschreibungen her hat man eher den Eindruck, dass Kaiser Konstantin die Rolle spielte, die man eher von einem Papst (als Vorsitzender der Bischöfe) erwartet hätte.

 

Nicht nur "angeblich", sondern ziemlich sicher nicht. Das lag natürlich zum einen an dem weiten Weg, den die Bischöfe aus dem Westreich (insgesamt waren, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, nur acht Lateiner da) zu den ersten Konzilien zurücklegen mussten. Zum anderen waren die Zentren der christlichen Theologie in den Jahrhunderten der ersten Konzile Alexandria und Antiochia, deren Schulen sich dann auch maßgeblich auf den Konzilien stritten.

Vertreter des Patriarchen von Rom waren aber stets bei den Konzilien dabei und auch wenn die lateinischen Theologen nicht so zahlreich auf den ersten Konzilien waren, haben sie doch stets großen Einfluss ausgeübt (z.B. Papst Leos Lehrbrief "Tomus Leonis ad Flavianum" vor dem Konzil von Chalkedon)

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Interessant ist ja, dass in diesem Konzil der damalige Papst angeblich überhaupt nicht teilgenommen hat. Von Beschreibungen her hat man eher den Eindruck, dass Kaiser Konstantin die Rolle spielte, die man eher von einem Papst (als Vorsitzender der Bischöfe) erwartet hätte.

 

Nicht nur "angeblich", sondern ziemlich sicher nicht. Das lag natürlich zum einen an dem weiten Weg, den die Bischöfe aus dem Westreich (insgesamt waren, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, nur acht Lateiner da) zu den ersten Konzilien zurücklegen mussten. Zum anderen waren die Zentren der christlichen Theologie in den Jahrhunderten der ersten Konzile Alexandria und Antiochia, deren Schulen sich dann auch maßgeblich auf den Konzilien stritten.

Vertreter des Patriarchen von Rom waren aber stets bei den Konzilien dabei und auch wenn die lateinischen Theologen nicht so zahlreich auf den ersten Konzilien waren, haben sie doch stets großen Einfluss ausgeübt (z.B. Papst Leos Lehrbrief "Tomus Leonis ad Flavianum" vor dem Konzil von Chalkedon)

Gab es damals überhaupt schon ein Papstamt, welches den Erfordernissen einer Weltkirche entsprach? Gab es nicht eher einen Metropolithen von Rom, bei dem man zwar davon ausging, daß er in der Tradition des Petrus stand, der jedoch gleichberechtigt mit den anderen Metropolithen war. Ich meine mal gelesen zu haben (vermutlich sogar bei Barceló, bin mir aber nicht sicher), daß der Metropolith von Alexandria sowas wie der primus inter pares war.

 

Jedenfalls lag der Titel pontifex maximus noch bei Constantin. Erst Gratian gab ihn 382 ab.

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Ne, ne. Rom war schon sowas wie primus inter pares unter den fünf Patriarchen, allerdings ohne die Beanspruchung der obersten Jursidiktions- und Lehrgewalt wie heute... (aber wenn wir da jetzt die Disk anknüpfen, dann wird das langwierig;) Ich habe hier schon mal was dazu geschrieben.)

 

Alexandria war aber ohne Zweifel in den ersten Jahrhunderten das geistige Zentrum der christlichen Theologie, wobei auch die antiochenische Schule wichtig war. Zwischen den beiden trugen sich eigentlich die großen theologischen Konflikte der ersten Jahrhunderte zu.

bearbeitet von Explorer
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hier hab ichs gefunden: Der Titel "Papst" war ab dem 3. Jhd. n.Chr. eine Ehrenbezeichnung für die orientalischen Bischöfe. Erst durch Gregor I (590-604) wurde die Amtsbezeichnung für den Bischof von Rom festgeschrieben.
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Ach so. Ja, dass der Titel "Papst" urspr. aus dem Osten kommt, das stimmt. Aber der Titel alleine macht's ja nicht.

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Interessant ist ja, dass in diesem Konzil der damalige Papst angeblich überhaupt nicht teilgenommen hat. Von Beschreibungen her hat man eher den Eindruck, dass Kaiser Konstantin die Rolle spielte, die man eher von einem Papst (als Vorsitzender der Bischöfe) erwartet hätte.

 

Nicht nur "angeblich", sondern ziemlich sicher nicht. Das lag natürlich zum einen an dem weiten Weg, den die Bischöfe aus dem Westreich (insgesamt waren, wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt, nur acht Lateiner da) zu den ersten Konzilien zurücklegen mussten. Zum anderen waren die Zentren der christlichen Theologie in den Jahrhunderten der ersten Konzile Alexandria und Antiochia, deren Schulen sich dann auch maßgeblich auf den Konzilien stritten.

Vertreter des Patriarchen von Rom waren aber stets bei den Konzilien dabei und auch wenn die lateinischen Theologen nicht so zahlreich auf den ersten Konzilien waren, haben sie doch stets großen Einfluss ausgeübt (z.B. Papst Leos Lehrbrief "Tomus Leonis ad Flavianum" vor dem Konzil von Chalkedon)

Gab es damals überhaupt schon ein Papstamt, welches den Erfordernissen einer Weltkirche entsprach? Gab es nicht eher einen Metropolithen von Rom, bei dem man zwar davon ausging, daß er in der Tradition des Petrus stand, der jedoch gleichberechtigt mit den anderen Metropolithen war. Ich meine mal gelesen zu haben (vermutlich sogar bei Barceló, bin mir aber nicht sicher), daß der Metropolith von Alexandria sowas wie der primus inter pares war.

 

Darauf wollte ich mit meinem Beitrag hinaus. Beim Apostelkonzil ist eine führende Rolle des Petrus biblisch überliefert, was man oft auch als Begründung heranzieht, dass Petrus der erste Papst war. Hätte man bereits im 4. Jahrhundert die Bischöfe von Rom als einzige Nachfolger Petri gesehen, hätte das Konzil unter seinem Vorsitz stattfinden müssen.

 

Das galt für die nachfolgenden Konzile (Konstantinopel, Ephesos) übrigens scheinbar auch nicht. Ist bekannt, wann ein Bischof von Rom ein Konzil leitete ?

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Die Konzile fanden alle unter dem Vorsitz des Kaisers, nicht eines Bischofs gleich welches Bischofssitzes, statt.

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