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Homosexualitätsfrage in der alt-katholischen Kirche


Lothar1962

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Nur wenn er es könnte und sollte stellt sich die Frage wieso es keine Hilfestellung seitens der Kirche gibt. Eine Segnung durch einen Priester halte ich z.B. für wünschenswert aber gemessen an der Realität für ziemlich - "gewagt" ist nach den Erwägungen schon fast zu schwach,

 

Es gibt Kirchen - auch solche, die sich in der katholischen Tradition sehen, die diese Möglichkeit bieten. Bei der AKK ist das Thema umstritten, seitens des Bistums ist die Erlaubnis gegeben, das Priester homosexuelle Lebensgemeinschaften segnen. Nicht alle Gemeinden bieten diese Möglichkeit an, da das Gewissen der Entscheidungsträger vor Ort berücksichtigt wird. Ich erkenne die Problematik an, dass es keine verbindliche Festlegung gibt, diese ist aber nicht zu erzielen, zum momentanen Zeitpunkt. Definitionsgemäß handelt es sich auch um eine Partnerschaftssegnung, nicht um eine Eheschließung oder eine vergleichbare Aktion.

 

Ich weiß sicher und belastbar, dass es römisch-katholische Priester gibt, die in ihren Gemeinden ebenfalls homosexuelle Partnerschaften segnen - mich würde es nicht wundern, wenn deren Bischöfe das ebenfalls wissen würden (das weiß ich aber nicht belastbar). Dass das nur mit sehr viel Engagement als vereinbar mit dem Kirchenrecht angesehen werden kann, dürfte wohl klar sein. :angry:

 

Dieser Thread entstand durch Splitten aus "Humanae Vitae" und wurde nicht von Lothar eröffnet

bearbeitet von MartinO
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Es gibt Kirchen - auch solche, die sich in der katholischen Tradition sehen, die diese Möglichkeit bieten. Bei der AKK ist das Thema umstritten, seitens des Bistums ist die Erlaubnis gegeben, das Priester homosexuelle Lebensgemeinschaften segnen. Nicht alle Gemeinden bieten diese Möglichkeit an, da das Gewissen der Entscheidungsträger vor Ort berücksichtigt wird. Ich erkenne die Problematik an, dass es keine verbindliche Festlegung gibt, diese ist aber nicht zu erzielen, zum momentanen Zeitpunkt. Definitionsgemäß handelt es sich auch um eine Partnerschaftssegnung, nicht um eine Eheschließung oder eine vergleichbare Aktion.
Ich kenne die Causa Nürnberg. Daß ihr euch mit der Frage auch schwertut ist mir ziemlich präsent. :angry:

 

Dass das nur mit sehr viel Engagement als vereinbar mit dem Kirchenrecht angesehen werden kann, dürfte wohl klar sein. :D
Sehr viel Engagement? Klingt eher nach Kautschukplantagen. bearbeitet von Flo77
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Ich kenne die Causa Nürnberg. Daß ihr euch mit der Frage auch schwertut ist durchaus nicht überraschend. :angry:

 

Ich kenne die Causa Nürnberg auch, der damalige bayerische Dekan war auch der Gemeindepfarrer meiner Gemeinde. Und unser jetziger Pfarrer war der erste Pfarrer in Nürnberg nach dem Weggang des damals betroffenen Pfarrers. :D

 

Dass man sich damit schwer tut, liegt im Menschen. Ich glaube, sehr viele Menschen haben, auch wenn sie vom Kopf her eindeutig dafür sind, irgendwo ein dumpfes Bauchgefühl, das da mehr oder weniger laut "pfui" sagt (wenn es Dich interessiert - ich spreche da auch von mir).

 

Für mich kam eher überraschend, dass die Freigabe der Möglichkeit, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, so unproblematisch war. Mit Sicherheit hätte man eine allgemeine Regelung damals nicht durchgebracht. Und der derzeitige Status wird weitgehend akzeptiert. Was will man mehr? Wenn der Bischof seine theologische Meinung (so schätze ich ihn jedenfalls ein) lehramtlich festgelegt und die Synode dem auch zugestimmt hätte (was fraglich ist), dann hätte die AKK einen fürchterlichen Hustenanfall gekriegt. Und das brauchts nicht.

 

Sehr viel Engagement? Klingt eher nach Kautschukplantagen.

 

Wenn Du mich fragst: Das klingt danach, dass man lehramtliche Festlegungen unter Bezugnahme auf die eigene theologische Kompetenz und das eigene Gewissen übergeht, verbunden mit aktivem Wegschauen...

 

"Extra legem" halt.

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Es gibt Kirchen - auch solche, die sich in der katholischen Tradition sehen, die diese Möglichkeit bieten. Bei der AKK ist das Thema umstritten, seitens des Bistums ist die Erlaubnis gegeben, das Priester homosexuelle Lebensgemeinschaften segnen. Nicht alle Gemeinden bieten diese Möglichkeit an, da das Gewissen der Entscheidungsträger vor Ort berücksichtigt wird. Ich erkenne die Problematik an, dass es keine verbindliche Festlegung gibt, diese ist aber nicht zu erzielen, zum momentanen Zeitpunkt. Definitionsgemäß handelt es sich auch um eine Partnerschaftssegnung, nicht um eine Eheschließung oder eine vergleichbare Aktion.
Ich kenne die Causa Nürnberg. Daß ihr euch mit der Frage auch schwertut ist mir ziemlich präsent. :angry:

Diesbezüglich ist Stuttgart wohl ziemlich herausragend?

 

Werner

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Was war da in Stuttgart und Nürnberg? Ich verstehe kein Wort.

In Stuttgart war nichts. Da geht man in der ak Gemeinde sehr offen mit Homosexuellen um und segnet auch Partnerschaften.

Das ist aber wohl nicht überall so.

 

Werner

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Diesbezüglich ist Stuttgart wohl ziemlich herausragend?

 

Glaube ich nicht. Ich denke, inzwischen dürfte es in Süddeutschland fast jede Gemeinde sein, die solche Segnungen ermöglicht und in Norddeutschland "eine qualifizierte Mehrheit".

 

@Sokrates: Die beiden AKK-Gemeinden Stuttgart und Nürnberg - aber beispielsweise auch Coburg - ermöglichten schon relativ lange die Segnung von homosexuellen Partnerschaften. Bei der von Flo77 angesprochenen "Causa Nürnberg" ging es um ein Gemeindeproblem in Nürnberg im Jahr 2002/2003, welches am Rande auch (aber nicht nur) mit dem Thema "Homosexualität" zu tun hatte.

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Was war da in Stuttgart und Nürnberg? Ich verstehe kein Wort.
Stuttgart kenne ich nicht, aber ich weiß, daß die altkatholische Gemeinde in Nürnberg vor einigen Jahren an dieser Frage fast eingegangen wäre (es gab da mal ein Forum der Gemeinde in dem man die Aktionen beider Lager nachlesen konnte - ist glaube ich aber mittlerweile vom Netz).

 

Muss für die Beteiligten 'ne ziemlich scheußliche Geschichte gewesen sein.

 

 

(Und Auslöser war, wenn ich es noch richtig im Kopf habe eigentlich nur der Wunsch, eine entsprechende Vorlage in der Synode diskutieren zu wollen ...)

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Wenn der Bischof seine theologische Meinung lehramtlich festgelegt und die Synode dem auch zugestimmt hätte
Wieso muss die Synode einem Lehrentscheid von +Joachim zustimmen?

 

Ich nehme kaum an, daß Zustimmung hier einfach "gläubige Annahme" bedeuten soll.

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Wenn der Bischof seine theologische Meinung lehramtlich festgelegt und die Synode dem auch zugestimmt hätte
Wieso muss die Synode einem Lehrentscheid von +Joachim zustimmen?

 

Ich nehme kaum an, daß Zustimmung hier einfach "gläubige Annahme" bedeuten soll.

Ich glaube Lothar meint hier den Fall, dass die Synode beschlossen hätte, dass in jedem Fall Partnerschaftssegnungen durchzuführen sind.

 

Es wurde ja jeder Gemeinde überlassen, ob sie das tun will oder nicht.

 

Werner

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Wenn der Bischof seine theologische Meinung lehramtlich festgelegt und die Synode dem auch zugestimmt hätte
Wieso muss die Synode einem Lehrentscheid von +Joachim zustimmen?

 

Ich nehme kaum an, daß Zustimmung hier einfach "gläubige Annahme" bedeuten soll.

Ich glaube Lothar meint hier den Fall, dass die Synode beschlossen hätte, dass in jedem Fall Partnerschaftssegnungen durchzuführen sind.

 

Es wurde ja jeder Gemeinde überlassen, ob sie das tun will oder nicht.

Ist zwar völlig OT, aber wäre ein solcher Synodenbeschluss gegen einen episkopalen Lehrentscheid eigentlich gültig?
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Ich glaube Lothar meint hier den Fall, dass die Synode beschlossen hätte, dass in jedem Fall Partnerschaftssegnungen durchzuführen sind.

 

Den Fall meinte ich.

 

@Flo77: siehe pm.

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Wenn der Bischof seine theologische Meinung lehramtlich festgelegt und die Synode dem auch zugestimmt hätte
Wieso muss die Synode einem Lehrentscheid von +Joachim zustimmen?

 

Ich nehme kaum an, daß Zustimmung hier einfach "gläubige Annahme" bedeuten soll.

Ich glaube Lothar meint hier den Fall, dass die Synode beschlossen hätte, dass in jedem Fall Partnerschaftssegnungen durchzuführen sind.

 

Es wurde ja jeder Gemeinde überlassen, ob sie das tun will oder nicht.

Ist zwar völlig OT, aber wäre ein solcher Synodenbeschluss gegen einen episkopalen Lehrentscheid eigentlich gültig?

Ich bin ja kein Experte, aber nach der Lektüre von Küry würde ich sagen "nein"

Was die Synode aber beschliessen kann, ist die Praxis.

 

Wenn also der Bischof lehramtlich entscheiden würde, dass nichts gegen eine Ehe (!) von Homosexuellen spricht, könnte mMn die Synode trotzdem entscheiden, dass keine Homosexuellen kirchlich getraut werden sollen.

 

Umgekehrt ginge es dagegen nicht, wenn also der Bischof entschiede, dass eine Ehe (!) von Homosexuellen nicht möglich ist, könnte die Synode nicht beschliessen, trotzdem die kirchliche Trauung Homosexueller einzuführen.

 

Nun hat also der Bischof entschieden, dass gegen eine kirchliche Segnung Homosexueller Paare keine theologischen Einwände bestehen, und die Synode hat beschlossen, es jeder Gemeinde freizustellen, solche Segnungen bei sich zuzulassen.

 

Werner

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Kann mir mal jemand erklären, was einem homosexuellen Paar an so einer halbherzigen "Segnung" (mit dem "Kopfgefühl: human-fortschrittlich" und dem "Bauchgefühl: pfui") überhaupt gelegen sein kann? Also, mir wäre da - wäre ich christlich - eine klare Kampfansage im Stile des Panzerpapstes allemal lieber als so ein gönnerhafter und gleichzeitig separatistisch-verächtlicher Akt. Gibt es ernsthaft gläubige Homosexuelle, die so wenig Selbstachtung haben, sich von denen "segnen" zu lassen, die niemals bereit wären, sie zu trauen?

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Gibt es ernsthaft gläubige Homosexuelle, die so wenig Selbstachtung haben, sich von denen "segnen" zu lassen, die niemals bereit wären, sie zu trauen?

 

Diejenigen, die segnen, wären ja vielleicht bereit, auch zu trauen, wenn sie dürften. Der Rest ist christliche Demut.

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Franciscus non papa

stefan hat da einiges erkannt.

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Kann mir mal jemand erklären, was einem homosexuellen Paar an so einer halbherzigen "Segnung" (mit dem "Kopfgefühl: human-fortschrittlich" und dem "Bauchgefühl: pfui") überhaupt gelegen sein kann? Also, mir wäre da - wäre ich christlich - eine klare Kampfansage im Stile des Panzerpapstes allemal lieber als so ein gönnerhafter und gleichzeitig separatistisch-verächtlicher Akt. Gibt es ernsthaft gläubige Homosexuelle, die so wenig Selbstachtung haben, sich von denen "segnen" zu lassen, die niemals bereit wären, sie zu trauen?

Ach weisst du, es gibt dermassen viele verschiedene Kategorien von Ehen, Naturehen, sakramentale in allen Variantionen (von feierlich in Weiss mit Weihrauch und allem Brimborium bis hin zu Agnostikern, die bei Standesamt eine sakramentale schliessen nur weil sie irgendwann mal getauft wurden), solche, von denen ich nicht mal weiss, wie sie heissen (Flo?), und die Partnerschaftssegnung ist jetzt halt eine mehr.

Da sowieso niemand sagen kann, was der tatsächliche Unterschied zwischen allen Kategorien ist (die Partnerschaftssegnung eingeschlossen - abgesehen davon dass sich manche "Sakrament" nennen dürfen und manche nicht), und weil nach der Lehre sämtliche "Wirkungen" in allen Kategorien genau gleich sind, ist "Partnerschaftssegnung halt nur ein neuer Name, den die Kirchrenrechtler brauchen, damit sie alles schön in Kategorien einteilen können.

 

Werner

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Ach weisst du, es gibt dermassen viele verschiedene Kategorien von Ehen, Naturehen, sakramentale in allen Variantionen (von feierlich in Weiss mit Weihrauch und allem Brimborium bis hin zu Agnostikern, die bei Standesamt eine sakramentale schliessen nur weil sie irgendwann mal getauft wurden), solche, von denen ich nicht mal weiss, wie sie heissen (Flo?), und die Partnerschaftssegnung ist jetzt halt eine mehr.

Da sowieso niemand sagen kann, was der tatsächliche Unterschied zwischen allen Kategorien ist (die Partnerschaftssegnung eingeschlossen - abgesehen davon dass sich manche "Sakrament" nennen dürfen und manche nicht), und weil nach der Lehre sämtliche "Wirkungen" in allen Kategorien genau gleich sind, ist "Partnerschaftssegnung halt nur ein neuer Name, den die Kirchrenrechtler brauchen, damit sie alles schön in Kategorien einteilen können.

Man hätte in der Ehetheologie ein wenig mehr auf die Logik und weniger auf das Recht bauen sollen.

 

Vor der Jahrhundertwende gab es noch Theologen, die die sakramentale von der nichtsakramentalen Ehe durch die Unauflösbarkeit der ersteren unterschieden.

 

Das in Verbindung mit der orthodoxen Tradition der Knüpfung des Ehebandes durch den priesterlichen Segen würde einiges vereinfachen.

 

Wenn man sich dann noch klar macht, daß es einen Unterschied gibt, ob man eine Beziehung einsegnet oder ein Eheband knüpft könnte das Leben echt einfach sein.

 

Nicht mehr römisch - aber einfach. :ph34r:

bearbeitet von Flo77
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Kann mir mal jemand erklären, was einem homosexuellen Paar an so einer halbherzigen "Segnung" (mit dem "Kopfgefühl: human-fortschrittlich" und dem "Bauchgefühl: pfui") überhaupt gelegen sein kann?

 

Gute Frage. Mich würde interessieren, wieviele homosexuelle Paare diese Segnungsgottesdienste überhaupt in Anspruch nehmen. Konservative Protestanten behaupten, dass die Segnung homosexueller Paare in erster Linie nicht wegen den Homosexuellen eingeführt wurde, sondern um den Status der Ehe weiter abzuwerten.

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Also ich kann mir schon vorstellen, daß man auf den Segen Wert legt.

 

Das öffentliche Versprechen und der Segen sind glaube ich schon Dinge, die eine Beziehung aufwerten.

 

Wie allerdings ein Segen die Ehe abwertet erschließt sich mir nicht ganz (ich finde die sakramentale Ehe leidet mehr unter der Naturehe ...)

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Wie allerdings ein Segen die Ehe abwertet erschließt sich mir nicht ganz (ich finde die sakramentale Ehe leidet mehr unter der Naturehe ...)

Wo ist den der Applaus-Smiley? *such*

 

Werner

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Die Diskussion über die Homosexualität wurde abgespalten und befindet sich in der Arena.

Hier bitte nur noch zum Thema dieses Threads posten

 

Werner

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