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Zweifel von Mutter Teresa


Ada

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Armer Tropf. Anscheinend hast Du wenig Liebe in Dir. Du verstehst es einfach nicht.

Bitte nicht immer von dir auf andere schließen. Für Christen (und das gilt für Mutter Teresa) besteht die Liebe nicht in süssen Worten oder hübschen Gefühlchen- sondern in der Hingabe an Gott und die Menschen. Und Wahrheit und Liebe gehören zusammen. Daher hat Jesus auch manche Worte geäußert, die gar nicht so lieb zu sein scheinen, aber wahr sind. Wenn Mutter Teresa bei manchen verpönt ist, weil sie sich sehr intensiv für die Ungeborenen einsetzte, so sehe ich darin eine sehr starke - allerdings manchen nicht gelegene Liebe. Den Armen, Schwachen Gutes zu tun ist Liebe.

Darauf werde ich nicht antworten aus zwei Gründen:

 

1. weil ich diszipliniert bin.

2. weil MM sowieso nicht versteht, was Gefühle überhaupt sind.

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Ich habe mich jetzt nicht durch alle Postings geackert, aber eine Anmerkung zum Buch, daß ich gestern im Flieger gelesen habe:

Abgesehen davon, daß das Lektorat wirklich unter aller S** ist (ich habe mindestens 80 Rechtschreib-, Sinn- und Satzfehler, bis hin zu gedoppelten End- und Fußnoten und unvollständigen Sätzen gefunden), handelt es sich bei diesem Werk sicher nicht um ein Oeuvre, daß die Bezeichnung "Briefedition" verdienen würde.

Das Buch ist mit heißer Nadel gestrickt, die Zwischentexte des Autors bestehen in der Regel aus (verklärend) interpretierenden Zitaten der wenigen Briefe, die den Corpus des Buches bilden (sollten).

 

Inhaltlich unterschieden sich Mutter Teresas Briefe nicht wesentlich von Selbstaussagen großer Heiliger, mit der klassischen Differenz zwischen Selbstwahrnehmung (Gefühle der Leere und des Verlassenseins etc) und der Fremdwahrnehmung ("erfüllt", liebenswürdig u.ä.).

Diese klassische Differenz kommt auch klar in den ebenfalls zum Teil aufgenommenen Briefen ihrer geistlichen Begleiter zum Ausdruck, welche allerhöchstens die (ungewöhnlich) lange Dauer dieser Verlassenheitsgefühle anmerken, diese ansonsten aber als "normalen" Ausdruck intensiven geistlichen Lebens interpretieren.

Interessant ist allerdings der Versuch des Herausgebers, durch eingeschobene Bemerkungen, den geistlichen Begleitern Mutter Teresas Unverständnis für das "Außergewöhnliche" von Teresas Erfahrung zu unterstellen.

 

Bin noch nicht durch mit dem Werk, kann mich aber im großen und ganzen gouvernantes Einschätzung anschließen. - Ich frage mich, ob - wenigstens, um es zu bestreiten - irgendwann mal erwähnt wird, daß es sich vielleicht auch einfach nur um Depressionen gehandelt haben könnte...

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Selbstlose Liebe ist pathologisch- gute Idee. So kann man dem Egoismus das Mäntelchen "gesunder Egoismus" umhängen. Allein: Ich glaube einer solchen Krank- Schreibung der selbstlosen Liebe nicht.

Selbstlose Liebe, also Liebe, die nur geben aber nichts annehmen kann, macht es dem geliebten Menschen unmöglich, zurückzulieben. Und schon gar nicht selbstlos, denn da stünden sich zweie gegenüber, die sich gegenseitig etwas geben, es sich gegenseitig aber nicht abnehmen. Das ist eine genauso hirnrissige Konstellation wie die, wo beide nur haben wollen, aber keiner was gibt.

 

Die Lösung liegt wie so oft in der Mitte: Ein 1:1-Verhältnis von Geben und Nehmen. Nur so kann Liebe funktionieren, die auf Gegenseitigkeit beruht.

 

André

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Selbstlose Liebe, also Liebe, die nur geben aber nichts annehmen kann, macht es dem geliebten Menschen unmöglich, zurückzulieben.
Moment! Selbstlose Liebe bedeutet nicht, dass sie Liebe nicht annehmen kann- sondern dass sie nicht berechnend vorgeht und Erwartungen setzt. Selbstlos in diesem Kontext bedeutet jene Liebe, die nicht gibt, weil sie wieder etwas zurück erwartet. Es ist die Liebe der Fülle.
Die Lösung liegt wie so oft in der Mitte: Ein 1:1-Verhältnis von Geben und Nehmen. Nur so kann Liebe funktionieren, die auf Gegenseitigkeit beruht.
Das ist prinzipiell richtig. Und Mutter Teresa war sicher glücklich über jedes Lächeln, das sie durch ihren Einsatz (bzw. den ihrer Schwestern) auf dem Angesicht der Menschen aufleuchten sah, den sie pflegte. M.T. freute sich ganz gewiß darüber, jenen Menschen Hoffnung schenken zu können, die hoffnungslos, arm und elend waren. DAS ist der Reichtum der Liebe und "Gegengabe".
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Darauf werde ich nicht antworten aus zwei Gründen:

1. weil ich diszipliniert bin.

2. weil MM sowieso nicht versteht, was Gefühle überhaupt sind.

Erstens hast du geantwortet und auch Punkt zwei ist ein Irrtum.
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Bitte nicht immer von dir auf andere schließen. Für Christen (und das gilt für Mutter Teresa) besteht die Liebe nicht in süssen Worten oder hübschen Gefühlchen-

 

Es ist bezeichnend, dass Du über das zwischenmenschliche Gefühl der Liebe nur in Wortes des Spottes und der Abwertung zu reden vermagst.

Was Du christliche Liebe nennst ist für mich verkappter Masochismus.

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Es ist bezeichnend, dass Du über das zwischenmenschliche Gefühl der Liebe nur in Wortes des Spottes und der Abwertung zu reden vermagst.

Was Du christliche Liebe nennst ist für mich verkappter Masochismus.

Das ist eine Fehleinschätzugn. Ich werte Gefühle nicht ab, wenn ich feststelle, dass Liebe mehr als ein Gefühl ist. Wo "Liebe" aus Gefühlen besteht, ist sie heute da, morgen weg. Wird dir sicher nicht entgangen sein, wie wechselhaft und unbeständig Gefühle sein können. Wenn Paulus von der Liebe sagt, dass sie "niemals aufhört", sollte dir klar sein, dass Liebe nicht aus Gefühlen besteht, die heute da und morgen weg sind- sondern eine tiefere Dimension hat: Liebe dieser tieferen Dimension will vor allem das Wohl des anderen, ist dem anderen gut gesinnt und bereit zu dienen. Diese dienende Liebe hat Mutter Teresa gelebt - das ist offensichtlich.
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unser deutsches Wort: "Liebe" hat eben viele Nuancen.

 

Christliche Nächstenliebe hat aber sicher nichts mit irgendwelchen romantischen Gefühlen zwingend zu tun. Aber dass ich gerne helfe, ist sicher auch ein Gefühl (wenn auch kein romantisches). Das biblische Beispiel vom Barmherzigen Samariter wiest ja auch in die Richtung.

 

Die Liebe zum Ehepartner, zu Familienangehörigen und zu Freunden ist sicher nicht Nächstenliebe in diesem sinn.

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Darauf werde ich nicht antworten aus zwei Gründen:

1. weil ich diszipliniert bin.

2. weil MM sowieso nicht versteht, was Gefühle überhaupt sind.

Erstens hast du geantwortet und auch Punkt zwei ist ein Irrtum.

Ich irre mich zwar nicht, aber schön, daß Du was gemerkt hast :D:angry:

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Wo "Liebe" aus Gefühlen besteht, ist sie heute da, morgen weg.

Wenn aus einer "wahren" Liebe das Gefühl verschwindet, ist es unsinnig, das, was dann noch übrigbleibt, immer noch Liebe zu nennen. Das, was übrig bleibt, ist nur noch das o.g. "leer weiterklappernde Räderwerk" (Fontane). Das ist doch gerade das Besondere an dieser Sache, dass sie sich Willensakten und direkter Manipulation komplett entzieht, dass sie ein Geschenk des Himmels :angry: ist - um nicht zu sagen: ein Wunder. Man kann Liebe nicht simulieren, indem man sich so verhält, als würde man lieben. All die Ratgeberbücher, Paartherapien usw. sind allesamt für die Katz'. Eine Autorin eines solchen Buches hat es in einem Interview auf den Punkt gebracht: "Vergessen Sie mein Buch - wenn der Richtige kommt, ist sowieso alles ganz anders."

 

Ich denke, dass die meisten Menschen ihrem Gefühl nicht über den Weg trauen - und dem des Partners noch weniger. Der ganze materielle und organisatorische Pomp, der um eine Liebesbeziehung herumgebaut wird (und sie oft genug irgendwann ersetzt), gibt eigentlich Zeugnis davon. - Nun, und wenn sich das Gefühl doch als flatterhaft erweist, dann war es halt nicht der/die Richtige (bzw. man selbst nicht für den anderen). So traurig das auch sein mag, aber das ist dann eben so, da hilft auch kein blindes "Weiterklappern".

 

Wenn der/die Richtige kommt, dann weiß man es. Und da flattert dann auch nix.

 

André

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Wenn aus einer "wahren" Liebe das Gefühl verschwindet, ist es unsinnig, das, was dann noch übrigbleibt, immer noch Liebe zu nennen. Das, was übrig bleibt, ist nur noch das o.g. "leer weiterklappernde Räderwerk" (Fontane).
Mit der Liebe wie sie auch eine Mutter Teresa lebte, ist nicht die partnerschaftliche Liebe gemeint, sondern jene "göttliche" Liebe, die sich sowohl auf Gott, auf die Menschen, auf alle Geschöpfe bezieht.

 

Das ist doch gerade das Besondere an dieser Sache, dass sie sich Willensakten und direkter Manipulation komplett entzieht, dass sie ein Geschenk des Himmels :angry: ist - um nicht zu sagen: ein Wunder.
Dass die Liebe prinzipiell "ein Geschenk des Himmels" ist- diesem Bild stimme ich gerne zu. Es kommt allerdings auch darauf an, was man aus diesem Geschenk macht. Man kann es "in die Ecke" legen, die Liebe verkümmern lassen - aber man kann diese Liebe auch wachsen und gedeihen lassen, so dass sie Frucht bringt - 30 fach 50fach 100fach.
Wenn der/die Richtige kommt, dann weiß man es. Und da flattert dann auch nix.
Ich bezog mich nicht nur auf die partnerschaftliche Liebe- s.o.
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Wie ist dann in diesem Zusammenhang die Liebe von Kim Jong-il, dem "Geliebten Führer", zu seinem Volk einzuordnen?

bearbeitet von Sokrates
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Mit der Liebe wie sie auch eine Mutter Teresa lebte, ist nicht die partnerschaftliche Liebe gemeint, sondern jene "göttliche" Liebe, die sich sowohl auf Gott, auf die Menschen, auf alle Geschöpfe bezieht.

Ich sehe da keinen grundsätzlichen Unterschied.

 

André

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Gibt es hier irgend jemanden, der

 

a) das Buch gelesen hat

und

:angry: über genügend Kenntnisse in Psychologie verfügt

 

um trotz der natürlich dürftigen Datengrundlage fachlich fundierte Vermutungen darüber abgeben zu können, ob es sich bei den geschilderten Glaubenszweifeln und dem Liebesverlust bei Mutter Teresa um Depressionen (oder eine ander psychische Krankheit) gehandelt haben könnte?

 

Was spricht dafür, was spricht dagegen?

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Ich meine, eine ausschließliche Rückführung der Äußerungen Teresas auf auf eine Neurotransmitterstörung sei verkürzt.

 

Eine kurze Einleitung zu dem, was in der Theologie in der Regel als "Dunkle Nacht" bezeichnet wird, findet sich hier.

 

Einen guten Text zur Unterscheidung der "Dunklen Nacht" (am Beispiel von Johannes vom Kreuz) von Phänomenen des depressiven Formenkreises findet sich hier (PDF).

 

Demnächts gibt es an der Uni Münster dazu ein Symposium.

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@gouvernante:

 

Danke für die Links.

 

Ich habe ein wenig darin rumgelesen, aber die Unterschiede in der "Symptomatik", um es mal so zu nennen, wurden nicht wirklich gegenübergestellt.

 

Alles, was ich entnehmen konnte, war, daß eine antidepressive Therapie bei der "Dunklen Nacht" wohl nicht anschlagen würde. - Aber das könnte man dann ja nur testen, indem man es mit einer solchen Therapie versucht, oder?

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Eine nach außen gleich erscheinende "Symptomatik" kann ja durchaus mehrere Ursachen haben. Das gilt nicht nur für "Dunkle Nacht" und Erkrankungen des depressiven Formenkreises. Sowenig, wie jede Depression eine "Dunkle Nacht" ist, sowenig ist jede "Dunkle Nacht" eine Depression. Es geht also nicht um die Symptome, sondern um die Ursachen.

Teresa hat mit den ihr zu Verfügung stehenden Mittelm mE sehr wohl "Ursachenforschung" getrieben, auch wenn das - aus medizinischer Sicht und heutiger Perspektive - als unzureichend erscheinen muß.

Zudem darf man mE nicht unser heutiges Verständnis von Depression voraussetzen. Der Kenntnisstand in den 1950ern und 1960ern unterscheidet sich wesentlich von unserem heutigen.

 

Im Übrigen gibt es keine Verpflichtung, sich gegen was auch immer behandeln zu lassen.

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Ich meine, eine ausschließliche Rückführung der Äußerungen Teresas auf auf eine Neurotransmitterstörung sei verkürzt.

 

Eine kurze Einleitung zu dem, was in der Theologie in der Regel als "Dunkle Nacht" bezeichnet wird, findet sich hier.

Einiges in diesem Text kann ich nachvollziehen, aber letztendlich passt er in einem wesentlichen Punkt nicht zu dem, was Mutter Teresa berichtet hat: der Nacht folgt irgendwann das Licht, aber bei MT zog sich diese Nacht ihren eigenen Worten zufolge über mehrere Jahrzehnte(!) hin und endete genaugenommen erst mit ihrem Tod - also gar nicht. Ich denke, das war eine "andere" Nacht als die, die Johannes vom Kreuz beschrieb.

 

André

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Ohne jetzt aufgrund der im Buch aufgenommen Briefe der Einschätzung das Wort zu reden, Teresa hätte eine "Dunkle Nacht" erlebt, beschreibt sie ja doch, daß sie über die Jahre zu einem gelasseneren Umgang mit dem von ihr als qualvoll empfundenen Zustand gefunden hat. Nach dem, was sie schreibt, hat sie vor allem das Wachstum und die Ausbreitung ihrer Ordensgründung als Gottes Wirken, und insofern als Trost, empfunden.

 

Mit dem Hinweis auf das Phänomen der "Dunklen Nacht" wollte ich auch bloß der These entgegentreten, daß diese Form von Erfahrung eventuell nur eine unbehandelte Depression gewesen wäre, bzw. der Vermutung von Jenny, irgendetwas wäre mit ihrer Gottesbeziehung nicht in Ordnung gewesen.

 

Da "Dunkle Nacht" eine geistliche "Kategorie" ist, gibt es natürlich keine ausgefeilte Methodologie, um zweifelsfrei festzustellen, ob die Erfahrung eines Menschen in diese "Kategorie" fällt oder nicht...

 

Im übrigen hat auch Therese v. Lisieux bis in den Tod unter einer nichtweichenwollenden Dunkelheit gelitten.

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Es ist von außen sehr schwer zu beurteilen, welche psychologischen oder geistlichen oder auch physiologischen Ursachen für MTs persönliche "dunkle Nacht" verantwortlich sind... Ebenso schwer wird es zu beurteilen sein, ob ihr Verhalten gegenüber Patienten und Mitarbeiter "hart" im Sinne von herzlos, rücksichtslos und rein fordernd war oder ob es sich um eine energische, straffe Führung ihres Ordens handelte, die von Liebe und Fürsorge getragen war (Mariamantes Interpretation). Man weiß es nicht und jeder Erfahrungsbericht weist in eine andere Richtung.

 

Ich durfte vor mehr als zehn Jahren eigene Erfahrungen mit den Missionarinnen der Nächstenliebe machen, die auch eine Niederlassung in Essen haben. In einer Stadt, die sicherlich nicht mit Kalkutta vergleichbar ist - darum umso interessanter, mitten in Deutschland, im hochindustriellen Ruhrpott.

 

Die Nonnen dort - aus Indien, Frankreich, Polen, Österreich - waren ein wirklich fröhlicher Haufen, wenn man das so sagen darf. In der Suppenküche, in der täglich für ca. 100 Obdachlose gekocht wurde, herrschte manchmal die Ausgelassenheit einer Mädchenschulklasse, es wurde gelacht, gescherzt und gealbert... Den Obdachlosen wurde mit Herzlichkeit begegnet, und ich fand es erstaunlich, wie respektvoll und dankbar diese z.T. sehr rauhen Männer den Schwestern begegneten. Niemand hat angefangen zu essen, bevor eine der Schwestern das Vaterunser und das Ave gesprochen hatte. Beim Essen gingen viele der Schwestern herum und unterhielten sich mit allen. Andere Schwestern besuchten solche Menschen, die nicht mehr vor die Tür gehen konnten, Leute, die z.T. in Hinterhöfen, Garagen, Wohnwagen ohne Heizung leben. Sie bringen ihnen warmes Essen, sie hören zu, sie helfen bei allem, und wenn der andere zustimmt, sprechen sie mit ihm ein Gebet. Diese Besuche haben mich sehr beeindruckt, manchmal auch schockiert - Verwahrlosung, Armut, absolutes Elend mitten in einer Stadt, die ich schon lange kenne, in der man mal shoppen war und ähnliches. Ich glaube, wenn die Missionarinnen der Nächstenliebe diese Menschen nicht besuchen würden, würde es niemand tun. Die Schwestern, die ich persönlich erlebt habe, machten dabei mehr als nur einen Job.

Und auch wenn Mutter Teresa vielleicht weniger "heilig" war, als es einigen lieb wäre - sie hat diesen Orden gegründet und sie hat Tausende inspiriert, diesen Weg zu gehen. Die, die ich kennen lernen durfte, gehen diesen Weg großartig, trotz der Strenge der Ordensregel und der weit gehenden Armut. Was ich damit sagen will: 1. auch wenn MT wie alle Menschen unangenehme Eigenschaften hatte, ändert das nichts an der Schönheit dessen, was sie ins Leben gerufen hat, und 2. ihr Lebensstil, ihr harter Weg des Verzichtes scheint Menschen nicht daran zu hindern, zu lieben und anderen Gutes zu tun.

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Im übrigen hat auch Therese v. Lisieux bis in den Tod unter einer nichtweichenwollenden Dunkelheit gelitten.

 

Ja, an die Namenspatronin habe ich auch gedacht. Es wäre interessant zu untersuchen, ob es da Parallelen gibt. Leider sind die Aufzeichnungen der hl. Therese, vielleicht weil sie zu weiten Teilen an Pauline gerichtet sind, nicht sehr geradeaus und nüchtern. (Ich erinnere mich, dass sie das Bild des schlafenden Jesus verwendet, der zwar nicht spricht, aber dennoch da ist.)

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Die Nonnen dort - aus Indien, Frankreich, Polen, Österreich - waren ein wirklich fröhlicher Haufen, wenn man das so sagen darf. In der Suppenküche, in der täglich für ca. 100 Obdachlose gekocht wurde, herrschte manchmal die Ausgelassenheit einer Mädchenschulklasse, es wurde gelacht, gescherzt und gealbert... Den Obdachlosen wurde mit Herzlichkeit begegnet, und ich fand es erstaunlich, wie respektvoll und dankbar diese z.T. sehr rauhen Männer den Schwestern begegneten. Niemand hat angefangen zu essen, bevor eine der Schwestern das Vaterunser und das Ave gesprochen hatte. Beim Essen gingen viele der Schwestern herum und unterhielten sich mit allen. Andere Schwestern besuchten solche Menschen, die nicht mehr vor die Tür gehen konnten, Leute, die z.T. in Hinterhöfen, Garagen, Wohnwagen ohne Heizung leben. Sie bringen ihnen warmes Essen, sie hören zu, sie helfen bei allem, und wenn der andere zustimmt, sprechen sie mit ihm ein Gebet. Diese Besuche haben mich sehr beeindruckt, manchmal auch schockiert - Verwahrlosung, Armut, absolutes Elend mitten in einer Stadt, die ich schon lange kenne, in der man mal shoppen war und ähnliches. Ich glaube, wenn die Missionarinnen der Nächstenliebe diese Menschen nicht besuchen würden, würde es niemand tun. Die Schwestern, die ich persönlich erlebt habe, machten dabei mehr als nur einen Job.

Und auch wenn Mutter Teresa vielleicht weniger "heilig" war, als es einigen lieb wäre - sie hat diesen Orden gegründet und sie hat Tausende inspiriert, diesen Weg zu gehen. Die, die ich kennen lernen durfte, gehen diesen Weg großartig, trotz der Strenge der Ordensregel und der weit gehenden Armut. Was ich damit sagen will: 1. auch wenn MT wie alle Menschen unangenehme Eigenschaften hatte, ändert das nichts an der Schönheit dessen, was sie ins Leben gerufen hat, und 2. ihr Lebensstil, ihr harter Weg des Verzichtes scheint Menschen nicht daran zu hindern, zu lieben und anderen Gutes zu tun.

Daß sichLeute hierzulande um Obdachlose kümmern ist doch nichts so großartiges und bewunderungswürdiges, daß man es groß herausstellen muß. In meiner Nachbarschaft gibt es eine Gruppe kritischer Christen, die das auch mit Hingabe ehrenamtlich machen. Ich finde das bewundernswert, auch ohne Nonnenhabitus.
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Die Nonnen dort - aus Indien, Frankreich, Polen, Österreich - waren ein wirklich fröhlicher Haufen, wenn man das so sagen darf. In der Suppenküche, in der täglich für ca. 100 Obdachlose gekocht wurde, herrschte manchmal die Ausgelassenheit einer Mädchenschulklasse, es wurde gelacht, gescherzt und gealbert... Den Obdachlosen wurde mit Herzlichkeit begegnet, und ich fand es erstaunlich, wie respektvoll und dankbar diese z.T. sehr rauhen Männer den Schwestern begegneten. Niemand hat angefangen zu essen, bevor eine der Schwestern das Vaterunser und das Ave gesprochen hatte. Beim Essen gingen viele der Schwestern herum und unterhielten sich mit allen. Andere Schwestern besuchten solche Menschen, die nicht mehr vor die Tür gehen konnten, Leute, die z.T. in Hinterhöfen, Garagen, Wohnwagen ohne Heizung leben. Sie bringen ihnen warmes Essen, sie hören zu, sie helfen bei allem, und wenn der andere zustimmt, sprechen sie mit ihm ein Gebet. Diese Besuche haben mich sehr beeindruckt, manchmal auch schockiert - Verwahrlosung, Armut, absolutes Elend mitten in einer Stadt, die ich schon lange kenne, in der man mal shoppen war und ähnliches. Ich glaube, wenn die Missionarinnen der Nächstenliebe diese Menschen nicht besuchen würden, würde es niemand tun. Die Schwestern, die ich persönlich erlebt habe, machten dabei mehr als nur einen Job.

Und auch wenn Mutter Teresa vielleicht weniger "heilig" war, als es einigen lieb wäre - sie hat diesen Orden gegründet und sie hat Tausende inspiriert, diesen Weg zu gehen. Die, die ich kennen lernen durfte, gehen diesen Weg großartig, trotz der Strenge der Ordensregel und der weit gehenden Armut. Was ich damit sagen will: 1. auch wenn MT wie alle Menschen unangenehme Eigenschaften hatte, ändert das nichts an der Schönheit dessen, was sie ins Leben gerufen hat, und 2. ihr Lebensstil, ihr harter Weg des Verzichtes scheint Menschen nicht daran zu hindern, zu lieben und anderen Gutes zu tun.

Daß sichLeute hierzulande um Obdachlose kümmern ist doch nichts so großartiges und bewunderungswürdiges, daß man es groß herausstellen muß. In meiner Nachbarschaft gibt es eine Gruppe kritischer Christen, die das auch mit Hingabe ehrenamtlich machen. Ich finde das bewundernswert, auch ohne Nonnenhabitus.

Was genau meinst Du mit Nonnenhabitus? Und wenn Du es bei "kritischen Christen" bewundernswert findest - hindert Dich dann der Nonnenstatus daran, es auch zu bewundern?

 

Ich widerspreche dir überhaupt nicht, dass auch viele Weltliche caritative Arbeit leisten, aber Gegenstand vieler Diskussionen ist eben der Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe und seine Gründerin. Und ich habe beschrieben, wie ich die Arbeit und das Image dieses Ordens selbst erlebt habe. Es ging um MT, den Orden und ihre Arbeit - und nicht um die Frage, wer die meisten Punkte beim Jüngsten Gericht hat.

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Die Nonnen dort - aus Indien, Frankreich, Polen, Österreich - waren ein wirklich fröhlicher Haufen, wenn man das so sagen darf. In der Suppenküche, in der täglich für ca. 100 Obdachlose gekocht wurde, herrschte manchmal die Ausgelassenheit einer Mädchenschulklasse, es wurde gelacht, gescherzt und gealbert... Den Obdachlosen wurde mit Herzlichkeit begegnet, und ich fand es erstaunlich, wie respektvoll und dankbar diese z.T. sehr rauhen Männer den Schwestern begegneten. Niemand hat angefangen zu essen, bevor eine der Schwestern das Vaterunser und das Ave gesprochen hatte. Beim Essen gingen viele der Schwestern herum und unterhielten sich mit allen. Andere Schwestern besuchten solche Menschen, die nicht mehr vor die Tür gehen konnten, Leute, die z.T. in Hinterhöfen, Garagen, Wohnwagen ohne Heizung leben. Sie bringen ihnen warmes Essen, sie hören zu, sie helfen bei allem, und wenn der andere zustimmt, sprechen sie mit ihm ein Gebet. Diese Besuche haben mich sehr beeindruckt, manchmal auch schockiert - Verwahrlosung, Armut, absolutes Elend mitten in einer Stadt, die ich schon lange kenne, in der man mal shoppen war und ähnliches. Ich glaube, wenn die Missionarinnen der Nächstenliebe diese Menschen nicht besuchen würden, würde es niemand tun. Die Schwestern, die ich persönlich erlebt habe, machten dabei mehr als nur einen Job.

Und auch wenn Mutter Teresa vielleicht weniger "heilig" war, als es einigen lieb wäre - sie hat diesen Orden gegründet und sie hat Tausende inspiriert, diesen Weg zu gehen. Die, die ich kennen lernen durfte, gehen diesen Weg großartig, trotz der Strenge der Ordensregel und der weit gehenden Armut. Was ich damit sagen will: 1. auch wenn MT wie alle Menschen unangenehme Eigenschaften hatte, ändert das nichts an der Schönheit dessen, was sie ins Leben gerufen hat, und 2. ihr Lebensstil, ihr harter Weg des Verzichtes scheint Menschen nicht daran zu hindern, zu lieben und anderen Gutes zu tun.

Daß sichLeute hierzulande um Obdachlose kümmern ist doch nichts so großartiges und bewunderungswürdiges, daß man es groß herausstellen muß. In meiner Nachbarschaft gibt es eine Gruppe kritischer Christen, die das auch mit Hingabe ehrenamtlich machen. Ich finde das bewundernswert, auch ohne Nonnenhabitus.

Was genau meinst Du mit Nonnenhabitus? Und wenn Du es bei "kritischen Christen" bewundernswert findest - hindert Dich dann der Nonnenstatus daran, es auch zu bewundern?

 

Ich widerspreche dir überhaupt nicht, dass auch viele Weltliche caritative Arbeit leisten, aber Gegenstand vieler Diskussionen ist eben der Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe und seine Gründerin. Und ich habe beschrieben, wie ich die Arbeit und das Image dieses Ordens selbst erlebt habe. Es ging um MT, den Orden und ihre Arbeit - und nicht um die Frage, wer die meisten Punkte beim Jüngsten Gericht hat.

Nein, es geht nicht um Punkte und an ein "jüngstes Gericht" glaube ich sowieso nicht. Aber gerade diese Arbeit des Ordens und seiner Gründerin ist es ja, was immer wieder hervorgehoben wird, als würde es in der Welt kein Mitleid geben, wenn es die kleine, harte Nonne nicht vorgefürt hätte. Sie ist durch das Tamtam zur besten Spendensammlerin der Kirche avanciert und natürlich versucht diese durch eine schnelle Heiligsprechung diesen Geldfluß am Leben zu erhalten.

 

Es geht nicht darum, daß die Nonnen nichts Gutes tun, denn ich glaube ganz gewiss, daß sie mit Enthusiasmus bei der Sache sind, mindestens genauso, wie meine christlichen Freunde das schon seit Jahrzehnten tun. Außerdem gibt es auch indische Hilfsorganisationen, die mit Sicherheit mindesten genauso effektiv sind bei der Versorgung Kranker und Sterbender. Es gibt den Ausspruch"Klappern gehört zum Handwerk" und das hat dieser Orden perfektioniert. Und die Kirche ist selbstverständlich froh, wenn die Millionen fließen....

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