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Themenjahr 2009/2010 - Priester


Edith1

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wer sich entscheidet heute Priester zu werden, der entscheidet sich für eine radikale Lebensentscheidung.

Gib nicht so an. Ich kenne Laien, bei denen können die meisten Priester nur ohrenschlackernd davor stehen.

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wer sich entscheidet heute Priester zu werden, der entscheidet sich für eine radikale Lebensentscheidung.

Gib nicht so an. Ich kenne Laien, bei denen können die meisten Priester nur ohrenschlackernd davor stehen.

 

Sag ich nicht, aber ehelos zu leben um des Himmelreiches willen ist schon was..... :angry2:

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Unser Erzbischof äußerte sich auch zum Priesterjahr: "Es wird eine Chance sein, den Priesterberuf in all seiner Schönheit wieder neu ins Bewusstsein zu bringen und damit auch junge Menschen zu ermutigen, sich dem Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene Berufung zum Priester zu entdecken."

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Mhm......also ich finde schon, dass der Tippex schon ein christliches Symbol ist, wenn jemand einen trägt, wird wohl niemand hingehen und fragen; "Bist du Moslem?". Das Kreuz war ursprünglich auch kein christliches Symbol, wenn du so weiter gehst, dann könnten wir alles was es in der Kirche an Paramenten und liturgischen Gegenständen gibt über Bord werfen, weil wohl die wenigsten etwas mit Jesus von Nazareth zu tun hätten.......Mitra, Stola, Pallium, Messgewand usw. sind alles Dinge die aus der römischen Welt stammen......

Richtig. Und eine Kloschüssel ist das perfekte Symbol für den Glauben: Gibt festen Halt, gewährt aber an den entscheidenden Stellen Freiheit.

 

Das Kreuz ist durch das Leiden Jesu und durch den Glauben an den auferstandenen Gekreuzigten von direkter christlicher Qualität.

Die leicht tuntigen Spitzenröckchen der Priester können da an Symbolwert einfach nicht mit. Sie haben keine direkte Beziehung zur Quelle des Glaubens, sondern man hat ihnen diese lediglich nachträglich und reichlich beliebig zuerkannt. Es handelt sich um eine kirchliche Konvention, nicht um ein christliches Symbol.

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Sag ich nicht, aber ehelos zu leben um des Himmelreiches willen ist schon was..... :angry2:

Und die Verwirklichung des Himmelreiches im Sakrament der Ehe und in der Sorge um eine Familie ist auch etwas. Und mindestens genau so aufwändig, gut und zeugnishaft.

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... sondern schaut her ich hab mich bewusst für dieses Leben entschieden um von der menschgewordenen Liebe Gottes Zeugnis abzulegen...
(hervorhebung von mir) Mir will scheinen, als bräuchtest Du das... Das Evangelium versuchen, zu leben, reicht nicht?
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Kann so ein Kreuz nicht jeder Christ tragen? Für mich ist immer noch nicht ganz klar, wieso man sakramentale Priester auf der Straße von allgemeinen Priestern unterscheiden muss? Welche Funktion üben sie dort aus, die nicht auch ein anderer Christ ausüben soll?

Es kann sich auch jeder ein Kreuz ans Revers stecken. Und sogar ein Priesterkragen ist nicht unerschwinglich.

 

Es wäre im übrigen nicht der schlechteste Gedanke, wenn man das Tragen christlicher Symbole auch den Nicht-Weihepriestern ans Herz legen (aber bitte nicht schon wieder befehlen ...) würde. Man könnte ja ausmachen, dass die Priester eher in knallrot, die Laien alle Farben des Regenbogens bevorzugen. Das aufgebügelte "Ich bin gesandt" werden sowieso nur Priester tragen. Und der Überfrachtung aus Modegründen könnte man durch die Gestaltung entgegenwirken.

 

 

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Ich bin nicht Amtspriester und weiß mich dennoch gesandt. Was mache ich falsch?

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Sag ich nicht, aber ehelos zu leben um des Himmelreiches willen ist schon was..... :angry2:

 

Sind wir doch mal ehrlich: Von denen, die heute Priester werden, sind 70% echte Junggesellen, 15% schwul und 15% haben eine Freundin (völlig ausgedachte Zahlen - in erster Näherung unterbaut durch entsprechende Einzelerfahrungen ohne jegliche belastbare Evidenz). Ja und?

 

So soll es ja auch sein - ein Priester, der dauerhaft unter seiner Ehelosigkeit leidet, sollte vielleicht den Beruf oder die Kirche wechseln oder nach einer anderen, "pastoralen Lösung" suchen.

 

Mal abgesehen davon, dass ich den Pflichtzölibat für affig und mindestens unnötig halte - wenn ich ihn "als Kirche" schon nicht abschaffen wollte, würde ich sehr darauf achten, wirklich in erster Linie "echte Junggesellen" zu erwischen. Die gibts nämlich auch, und wenn die alle Priester werden würden, wüsste man nicht wohin mit denen allen.

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Bei einem Priester geht für mich nochmal der Vorbildcharakter über denen eines Laien hinaus, weil wer sich entscheidet heute Priester zu werden, der entscheidet sich für eine radikale Lebensentscheidung. Deshalb heißt für mich Priesterkleidung nicht, schaut her ich bin jetzt was besseres, sondern schaut her ich hab mich bewusst für dieses Leben entschieden um von der menschgewordenen Liebe Gottes Zeugnis abzulegen, für diese Liebe gehe ich so weit, dass ich auf manche Dinge (Ehe und Familie) verzichte um Diener der Herde Gottes zu sein. Das ist für mich der Sinn von priesterlicher Kleidung. Eine Nonne und ein Mönch trägt normalerweise auch ihren/seinen Habit.

Du hast erschreckend wenig Ahnung, welche radikale Lebensentscheidung das Schließen einer Ehe ist. Trotzdem geht der katholische Familienvater nicht in einem grünen Overall auf die Straße um zu demonstrieren: Schaut her, ich hab mich bewusst für dieses Leben entschieden um von der menschgewordenen Liebe Gottes Zeugnis abzulegen. Für diese Liebe gehe ich so weit, dass ich auf ein Singleleben ohne familiäre Bindung verzichte um Diener der Herde Gottes zu sein.

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Ich würde nicht zwischen Vikaren, Priestern und Pfarrern unterscheiden, das ist für mich nur eine arbeitsrechtliche Unterscheidung. Bei einem Priester geht für mich nochmal der Vorbildcharakter über denen eines Laien hinaus, weil wer sich entscheidet heute Priester zu werden, der entscheidet sich für eine radikale Lebensentscheidung. Deshalb heißt für mich Priesterkleidung nicht, schaut her ich bin jetzt was besseres, sondern schaut her ich hab mich bewusst für dieses Leben entschieden um von der menschgewordenen Liebe Gottes Zeugnis abzulegen, für diese Liebe gehe ich so weit, dass ich auf manche Dinge (Ehe und Familie) verzichte um Diener der Herde Gottes zu sein. Das ist für mich der Sinn von priesterlicher Kleidung. Eine Nonne und ein Mönch trägt normalerweise auch ihren/seinen Habit.

 

Ich würde da sehr wohl unterscheiden: Pfarrer ist keine arbeitsrechtliche Konkretion des Weihestandes, sondern es ist ein Amt in der Kirche, genauso wie Vikar, Pastoralreferent, Bischof, Diözesancaritasdirektor, Ökonom, Abt....

 

Der Priester als Weihestand hat zunächst einmal kein Amt - und das ist ein erheblicher Unterschied! Das Amt einfach in die Weihe hinein nivellieren zu wollen bringt uns nicht weiter.

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Kann so ein Kreuz nicht jeder Christ tragen? Für mich ist immer noch nicht ganz klar, wieso man sakramentale Priester auf der Straße von allgemeinen Priestern unterscheiden muss? Welche Funktion üben sie dort aus, die nicht auch ein anderer Christ ausüben soll?

Es kann sich auch jeder ein Kreuz ans Revers stecken. Und sogar ein Priesterkragen ist nicht unerschwinglich.

 

Es wäre im übrigen nicht der schlechteste Gedanke, wenn man das Tragen christlicher Symbole auch den Nicht-Weihepriestern ans Herz legen (aber bitte nicht schon wieder befehlen ...) würde. Man könnte ja ausmachen, dass die Priester eher in knallrot, die Laien alle Farben des Regenbogens bevorzugen. Das aufgebügelte "Ich bin gesandt" werden sowieso nur Priester tragen. Und der Überfrachtung aus Modegründen könnte man durch die Gestaltung entgegenwirken.

 

 

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Ich bin nicht Amtspriester und weiß mich dennoch gesandt. Was mache ich falsch?

 

 

Ich kann mich der Aussage und der Frage von Chrysologus nur anschließen.

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Bei einem Priester geht für mich nochmal der Vorbildcharakter über denen eines Laien hinaus, weil wer sich entscheidet heute Priester zu werden, der entscheidet sich für eine radikale Lebensentscheidung. Deshalb heißt für mich Priesterkleidung nicht, schaut her ich bin jetzt was besseres, sondern schaut her ich hab mich bewusst für dieses Leben entschieden um von der menschgewordenen Liebe Gottes Zeugnis abzulegen, für diese Liebe gehe ich so weit, dass ich auf manche Dinge (Ehe und Familie) verzichte um Diener der Herde Gottes zu sein. Das ist für mich der Sinn von priesterlicher Kleidung. Eine Nonne und ein Mönch trägt normalerweise auch ihren/seinen Habit.

Du hast erschreckend wenig Ahnung, welche radikale Lebensentscheidung das Schließen einer Ehe ist. Trotzdem geht der katholische Familienvater nicht in einem grünen Overall auf die Straße um zu demonstrieren: Schaut her, ich hab mich bewusst für dieses Leben entschieden um von der menschgewordenen Liebe Gottes Zeugnis abzulegen. Für diese Liebe gehe ich so weit, dass ich auf ein Singleleben ohne familiäre Bindung verzichte um Diener der Herde Gottes zu sein.

 

Du bist mir zuvorgekommen!

 

Eines aber möchte ich ergänzen: Von den Zölibatspflichten kann man sich entbinden lassen, von der Ehe kaum und von den eigenen Kindern gar nicht. So gesehen ist Zölibat eher was für bequeme... (letzteres meine ich nicht ganz ernst!)

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Unser Erzbischof äußerte sich auch zum Priesterjahr: "Es wird eine Chance sein, den Priesterberuf in all seiner Schönheit wieder neu ins Bewusstsein zu bringen und damit auch junge Menschen zu ermutigen, sich dem Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene Berufung zum Priester zu entdecken."

Sehe ich auch so. Vielleicht nicht unbedingt nach dem Vorbild Vianneys - da gibt es einfach zeitnahere, weniger zur Skrupulösität und zum Masochismus führende Vorbilder. Aber ein ganzes Jahr bietet ja viele, viele Möglichkeiten, hier nach Vorbildern zu suchen. Sowieso: EIN Vorbild allein genügt da nicht.

 

Neben den Anpreisungen könnten in diesem Jahr auch die Probleme zum Thema werden. Priester, die den Zölibat nicht aushalten und entweder unehrlich werden oder seelisch verkümmern. Überlastung. Nicht-Fertig-Werden mit dem Misserfolg der Kirche. Die Schwierigkeit, ohne brauchbare Grundlagen (z.B. ein vernünftiger kirchlicher Katechismus) Botschaft zu bringen, die noch niemand für die heutige Zeit formuliert hat. Und so vieles andere.

 

Aber das Positive gehört natürlich schon mal deutlich rausgekehrt - man sieht es ja in der Praxis oft so belämmernd wenig. Zum Beispiel dass man als Priester an sehr menschliche Belange herangeführt wird. Oder das Vorschussvertrauen, das einem viele Menschen entgegenbringen. Die Möglichkeit, jeden Sonn- und Festtag (womöglich sogar an einfachen Werktagen) Zuhörer zu finden. Das wären ganz sicher fruchtbare Anliegen, die in einem Priesterjahr Platz finden.

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Unser Erzbischof äußerte sich auch zum Priesterjahr: "Es wird eine Chance sein, den Priesterberuf in all seiner Schönheit wieder neu ins Bewusstsein zu bringen und damit auch junge Menschen zu ermutigen, sich dem Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene Berufung zum Priester zu entdecken."

warum sagt er: "Menschen", wenn er doch eigentlich "nur Männer" meint?

bearbeitet von Petrus
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Du bist mir zuvorgekommen!

 

Eines aber möchte ich ergänzen: Von den Zölibatspflichten kann man sich entbinden lassen, von der Ehe kaum und von den eigenen Kindern gar nicht. So gesehen ist Zölibat eher was für bequeme... (letzteres meine ich nicht ganz ernst!)

 

 

Das bezweifle ich, dass Priester sein, was für "Bequemere" ist, einen "Lebenspartner" zu haben, der oft seltsame und und unbekannte Wege mit einem geht, ist oft schwer zu verstehen und auch schwer es mit ihm auszuhalten......da hat es manch anderer mit einer Frau einfacher.....

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Ich bin nicht Amtspriester und weiß mich dennoch gesandt. Was mache ich falsch?

Natürlich ALLES!

 

Ich finde es trotzdem gut, diesen Satz den Weihepriestern noch mal mitzugeben. Denn sie sollen ja hervorgehoben werden, um noch mal als offizielle Symbolträger in Erscheinung zu treten. Und da muss klar sein, für was sie eigentlich Symbol sind.

 

Unbeschadet dessen darfst Du Dir natürlich auch so einen Aufbügler besorgen.

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Unser Erzbischof äußerte sich auch zum Priesterjahr: "Es wird eine Chance sein, den Priesterberuf in all seiner Schönheit wieder neu ins Bewusstsein zu bringen und damit auch junge Menschen zu ermutigen, sich dem Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene Berufung zum Priester zu entdecken."
warum sagt er: "Menschen", wenn er doch eigentlich "nur Männer" meint?

Womöglich meint er tatsächlich Menschen. Zum Beispiel indem er "ihre eigene Berufung zum Priester" als allgemeines Priestertum gemeint hat, zu dem der (Weihe-)Priesterberuf eben motivieren soll.

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Du bist mir zuvorgekommen!

 

Eines aber möchte ich ergänzen: Von den Zölibatspflichten kann man sich entbinden lassen, von der Ehe kaum und von den eigenen Kindern gar nicht. So gesehen ist Zölibat eher was für bequeme... (letzteres meine ich nicht ganz ernst!)

 

 

Das bezweifle ich, dass Priester sein, was für "Bequemere" ist, einen "Lebenspartner" zu haben, der oft seltsame und und unbekannte Wege mit einem geht, ist oft schwer zu verstehen und auch schwer es mit ihm auszuhalten......da hat es manch anderer mit einer Frau einfacher.....

 

Ich meinte es ja auch nicht ganz ernst, wäre aber recht dankbar, wenn man die Bürde des Zölibates nicht überbewerten könnte.

 

Den "Lebenspartner", den Du anführst, habe ich auch und er geht bisweilen seltsame Wege, wohl wahr. (Es sei denn, Du hättest den kirchlichen Oberen gemeint :angry2: ) Und dazu kommt meine Frau und meine Kinder, die ihre Wege gehen......

 

Der Ehepartner ist kein Gottesersatz, so wie Gott kein Partnerersatz ist noch sein kann. Er ist und bleibt unser aller letztes Ziel, auf das hin wir unser Leben auszurichten zu versuchen berufen sind.

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Von den Zölibatspflichten kann man sich entbinden lassen, von der Ehe kaum und von den eigenen Kindern gar nicht. So gesehen ist Zölibat eher was für bequeme... (letzteres meine ich nicht ganz ernst!)
Das bezweifle ich, dass Priester sein, was für "Bequemere" ist, einen "Lebenspartner" zu haben, der oft seltsame und und unbekannte Wege mit einem geht, ist oft schwer zu verstehen und auch schwer es mit ihm auszuhalten......da hat es manch anderer mit einer Frau einfacher.....

Ich schau da ganz einfach auf die Wirkung.

In der Ehe scheitern viele Leute (keineswegs nur durch Scheidung).

Am Priesterleben scheitern viele Priester (keineswegs nur durch Zölibatsbruch oder Aussteigen)

 

Ohne eine Statistik anführen zu können habe ich den (allerdings nicht sehr gefestigten) Eindruck, dass zumindest momentan mehr Priester an ihrer Lebensform zerbrechen, als Nichtpriester an ihren jeweiligen Lebensformen.

 

Ergo: Priesterleben - Opferleben.

Und manchmal: Priesterleber - Opferleber.

bearbeitet von Mecky
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Unser Erzbischof äußerte sich auch zum Priesterjahr: "Es wird eine Chance sein, den Priesterberuf in all seiner Schönheit wieder neu ins Bewusstsein zu bringen und damit auch junge Menschen zu ermutigen, sich dem Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene Berufung zum Priester zu entdecken."

warum sagt er: "Menschen", wenn er doch eigentlich "nur Männer" meint?

Na, weil den Anruf Gottes, die Berufung, halt jeder Mensch entdecken kann.

Geweiht werden dann aber natürlich nur die männlichen Menschen.

 

Werner

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Das bezweifle ich, dass Priester sein, was für "Bequemere" ist, einen "Lebenspartner" zu haben, der oft seltsame und und unbekannte Wege mit einem geht, ist oft schwer zu verstehen und auch schwer es mit ihm auszuhalten......da hat es manch anderer mit einer Frau einfacher.....

 

komisch, ich habe schon von mehreren angehenden priestern gehört, daß die ehe leichter sei als der zölibat.

 

zwei fragen:

1. wie kommt ihr, wie kommst du flo, zu dieser ansicht?

2. werdet ihr, wirst du flo, nach der priesterweihe ehevorbereitungsseminare halten, trauungen vornehmen und menschen, die schwierigkeiten in der ehe haben, beistehen?

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Ich mache mir schon mal präventiv ein paar subjektive reflexive Gedanken zum Priesterjahr.

 

Ein Weihepriester ist eine öffentliche Person. Er soll sein Christsein öffentlich leben. Das geht in zwei Richtungen:

1. Er soll für die Menschen (eben im Sinne von "Öffentlichkeit") da sein und sich ihnen gegenüber als Christ verhalten in Diakonia, martyria und liturgia.

2. Er ist damit eine Art öffentliche Visitenkarte. Die Christen sollen durch ihn Gelegenheit haben, sich mit ihm zu identifizieren.

 

Und das sind natürlich heere Ziele. Die Praxis verblasst gelegentlich gegenüber den schönen Idealen.

 

Was macht mir Spaß?

Es gibt die Lust daran. Es ist manchmal einfach toll, wenn man seine christlichen Vorstellungen als beauftragter Repräsentant ausüben kann. Nachher darf ich wieder in die Schule und Kindern den Glauben stärken. Und normalerweise lieben sie mich dafür. Heute Abend bereiten wir eine Paulusnacht vor. Da darf ich einiges weiter geben, was mir ein inneres Anliegen ist. Am Samstag darf ich Jugendliche auf die Firmung vorbereiten und wieder einen Gottesdienst und eine Predigt gestalten, am Sonntag darf ich mit einer hoffentlich vollen Kirche diese Gottesdienste feiern. Am Freitag werde ich zu einer sterbenskranken Frau gehen und ihrer Familie Hoffnung angesichts des drohenden Todes machen. Das sind ganz, ganz wertvolle Betätigungen. Und ich habe jetzt wirklich nur die nächsten Tage gebraucht, um hierfür Beispiele zu finden (und ich habe jetzt nur eine Auswahl geschrieben).

 

Was bereitet mir Sorge?

Ganz einfach: Das Gefühl und die Beobachtung, dass Glaube, Christentum und Kirche für viele Menschen so weit weg sind, dass da so viele Vorbehalte und Verprellungen sind, dass es da kaum noch ein Durchkommen gibt. Der ständige Misserfolg der christlichen und kirchlichen Botschaft insbesondere bei jüngeren Leuten (inzwischen allerdings quer durch die Generationen...) lässt mich nicht kalt. Und mich lässt nicht kalt, dass viele Leute, die nichts dringender als Glauben bräuchten, null Zugang zu ihm gewinnen - eher sogar im Gegenteil.

 

Was bereitet mir Verdruss?

Das hängt zum Teil mit der Öffentlichkeit zusammen. Alle meinen, mich zu kennen und zu verstehen. Ich bin eine Projektions-Leinwand. Und leider stimmen die projizierten Bilder oft überhaupt nicht mit meiner Person überein. In Ehevorbereitungsgesprächen kommen oft Menschen, die halten mich schon mal von berufswegen für ziemlich dumm und seltsam. Man setzt voraus, dass ich so bin, wie sie sich Kirche vorstellen - und oft sind diese Vorstellungen erbärmlich, manchmal überidealisiert.

Die Bilder hängen schief. Und vom Vatikan werden (oft im Verein mit den Medien) immer noch schiefere Bilder gepudert.

Der Mangel an guten Vorlagen und Wegweisungen ist oberbelastend.

 

Das Belastende kann ich auch kurz zusammenfassen. In Asterix bei den Goten stöhnt ein römischer Hauptmann: "Sie sind so doof. Und ich bin ihr Chef." Dieses Gefühl kenne ich ganz gut.

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komisch, ich habe schon von mehreren angehenden priestern gehört, daß die ehe leichter sei als der zölibat.

Ich glaube, dass das nicht so einfach vergleichbar ist, weil da subjektive Vorbedingungen eine gigantische Rolle spielen.

 

Ich bin mir z.B. sicher: Für mich wäre eine Ehe viel schwerer, als Zölibat. Ich bin einfach nicht der Typ für eine Ehe. Und für flotte Beziehungen zwischendurch eigentlich auch nicht.

 

Ein lieber (inzwischen verstorbener) Kollege von mir dagegen hatte furchtbare Probleme mit dem Zölibat. Er war der Typ, der immer jemanden gebraucht hat. Nicht nur zum Reden, sondern einfach die Gegenwart. Über sexuelle Fragen konnten wir nicht reden - ich glaube, er hatte Angst davor. Für ihn wäre (so vermute ich mal und ducke mich gleich wieder bescheiden weg, weil man nie wirklich in einen Menschen hineinschauen kann) wahrscheinlich die Ehe der natürlichere und leichtere Weg gewesen.

 

Die gleiche Beobachtung mache ich auch bei Verheirateten. Da sind viele verheiratet, zu denen die Ehe passt wie das Schlittschuhfahren zu Müllers Kuh. Und manche plagen sich dann ein Leben lang mit einer Lebensform ab, die schlicht nicht zu ihnen passt.

 

Da ist jede Vergleichbarkeit Illusion. Es gibt da keinen objektiven Maßstab. Das Maß der Schwierigkeit ergibt sich aus dem Subjekt, und das ist Individuum.

 

Angehende Priester und auch angehende Ehepaare können übrigens niemals gewichtigere Aspekte sehen, als es ihre Lebenserfahrung zulässt. Wenn jemand goldene Hochzeit feiert, dann kann er reflexiv sagen: "Jo, hat gepasst" oder "war ein harter Kampf, aber jetzt machen wir eben weiter". Ein im Leben gescheiterter Priester kann sagen: "Mist. War nix für mich". Ein Priester, der nach 50 Jahren sagen kann: "Und wenn ich es noch mal vor mir hätte, ich würde es wieder machen!". Aber im Vorhinein ist so was fast nicht abzuschätzen. Selbst erfahrene Begleiter und Berater können hier nur Prognosen zweifelhaften Wertes geben.

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Sag ich nicht, aber ehelos zu leben um des Himmelreiches willen ist schon was..... :angry2:

Und das machen natürlich auch nur die Priester. :angry2: Weswegen auch bei Wiki der Artikel Ehelosigkeit ein Redirect auf Zölibat ist. Ja nee, is klar.

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Unser Erzbischof äußerte sich auch zum Priesterjahr: "Es wird eine Chance sein, den Priesterberuf in all seiner Schönheit wieder neu ins Bewusstsein zu bringen und damit auch junge Menschen zu ermutigen, sich dem Anruf Gottes zu stellen, und ihre eigene Berufung zum Priester zu entdecken."
warum sagt er: "Menschen", wenn er doch eigentlich "nur Männer" meint?

Womöglich meint er tatsächlich Menschen. Zum Beispiel indem er "ihre eigene Berufung zum Priester" als allgemeines Priestertum gemeint hat, zu dem der (Weihe-)Priesterberuf eben motivieren soll.

Umgekehrt wundere ich mich immer über einen der Gebetstexte zum Thema Berufung aus dem GL. Wenn ich mich recht erinnere: "Herr, gib, daß viele junge Menschen..." Und direkt danach "Gib, daß auch viele Frauen und Mädchen...." An der Stelle frage ich mich immer, ob Frauen und Mädchen eigentlich keine Menschen sind?

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