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Die Liturgie der österlichen Tage 2009


Monika

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Die drei österlichen Tage, vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn

 

 

Die heiligen drei Tage sind in Wirklichkeit nur ein einziger Tag. Wir begehen in diesen Tagen das eine Mysterium der Erhöhung Jesu, sein Hinübergehen aus dieser Welt zum Vater.

 

Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern, der Tod am Kreuz, die Auferstehung am dritten Tag, darin entfaltet sich die eine unfassbare Wahrheit:

 

Gott hat die Menschen geliebt, und er liebt sie, auch wenn sie es nicht wissen und nicht wollen. Gott rettet die Menschen durch die Opferhingabe des ewigen, menschgewordenen Sohnes.

 

 

Gründonnerstag

 

Messe vom letzten Abendmahl

 

 

 

 

ERSTE Lesung Ex 12, 1-8.11-14

 

 

Die Feier des Paschamahles

 

Lesung aus dem Buch Exodus

 

In jenen Tagen

 

sprach der Herr zu Mose und Aaron in Ägypten:

 

Dieser Monat soll die Reihe eurer Monate eröffnen, er soll euch als der Erste unter den Monaten des Jahres gelten.

 

Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am Zehnten dieses Monats soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus.

 

Ist die Hausgemeinschaft für ein Lamm zu klein, so nehme er es zusammen mit dem Nachbarn, der seinem Haus am nächsten wohnt, nach der Anzahl der Personen. Bei der Aufteilung des Lammes müsst ihr berücksichtigen, wie viel der Einzelne essen kann.

 

Nur ein fehlerfreies, männliches, einjähriges Lamm darf es sein, das Junge eines Schafes oder einer Ziege müsst ihr nehmen.

 

Ihr sollt es bis zum vierzehnten Tag dieses Monats aufbewahren. Gegen Abend soll die ganze versammelte Gemeinde Israel die Lämmer schlachten.

 

Man nehme etwas von dem Blut und bestreiche damit die beiden Türpfosten und den Türsturz an den Häusern, in denen man das Lamm essen will.

 

Noch in der gleichen Nacht soll man das Fleisch essen. Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es essen.

 

So aber sollt ihr es essen: eure Hüften gegürtet, Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand. Esst es hastig! Es ist die Paschafeier für den Herrn.

 

In dieser Nacht gehe ich durch Ägypten und erschlage in Ägypten jeden Erstgeborenen bei Mensch und Vieh. Über alle Götter Ägyptens halte ich Gericht, ich, der Herr.

 

Das Blut an den Häusern, in denen ihr wohnt, soll ein Zeichen zu eurem Schutz sein. Wenn ich das Blut sehe, werde ich an euch vorübergehen, und das vernichtende Unheil wird euch nicht treffen, wenn ich in Ägypten dreinschlage.

 

Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest zur Ehre des Herrn! Für die kommenden Generationen macht euch diese Feier zur festen Regel!

 

 

 

 

 

ZWEITE Lesung 1 Kor 11, 23-26

 

 

Sooft ihr von diesem Brot esst und aus diesem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt

 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

 

Brüder!

 

Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot,

 

sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

 

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!

 

Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

 

 

 

Evangelium Joh 13, 1-15

 

 

Er erwies ihnen seine Liebe bis zur Vollendung

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

Es war vor dem Paschafest. Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.

 

Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern.

 

Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte,

 

stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch.

 

Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.

 

Als er zu Simon Petrus kam, sagte dieser zu ihm: Du, Herr, willst mir die Füße waschen?

 

Jesus antwortete ihm: Was ich tue, verstehst du jetzt noch nicht; doch später wirst du es begreifen.

 

Petrus entgegnete ihm: Niemals sollst du mir die Füße waschen! Jesus erwiderte ihm: Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir.

 

Da sagte Simon Petrus zu ihm: Herr, dann nicht nur meine Füße, sondern auch die Hände und das Haupt.

 

Jesus sagte zu ihm: Wer vom Bad kommt, ist ganz rein und braucht sich nur noch die Füße zu waschen. Auch ihr seid rein, aber nicht alle.

 

Er wusste nämlich, wer ihn verraten würde; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.

 

Als er ihnen die Füße gewaschen, sein Gewand wieder angelegt und Platz genommen hatte, sagte er zu ihnen: Begreift ihr, was ich an euch getan habe?

 

Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.

 

Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.

 

Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.

 

 

 

( Nach der Feier wird der Altar abgedeckt. Den Gläubigen wird empfohlen, eine nächtliche Anbetung vor dem heiligen Sakrament zu halten. Diese Anbetung soll aber nach Mitternacht ohne jede Feierlichkeit sein.)

 

 

( Quelle: Erzabtei Beuron)

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Verkündet den Tod des Herrn, bis er wiederkommt.

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brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

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"Liebet einander, wie ich euch geliebt habe."

 

(Aus dem Ruf vor dem Evangelium)

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Predigt zu Gründonnerstag

 

Liebe Gemeinde!

 

In der Nacht vor seinem Tod kommt Jesus mit seinen Freunden ein letztes Mal zusammen.

Ein letztes Mal wird er mit ihnen trinken und essen. Kurz danach wird er von seinen Freunden getrennt werden. Es ist die letzte Gelegenheit, ihnen noch etwas zu sagen. Jetzt muss er sein Testament machen.

 

Was hat er zu vermachen? Geld hat er selbst nicht genug, als dass er daraus ein Vermächtnis machen könnte. Er kann ihnen keine Häuser hinterlassen, kein Vieh, nicht einmal ein Buch, denn er hat kein Wort aufgeschrieben.

 

Dies alles kommt als Hinterlassenschaft nicht in Frage. Jesus will seinen Jüngern auch nicht irgendetwas hinterlassen, sondern er will selbst bei ihnen bleiben. Gesprochen hat er schon davon. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“, hat er gesagt. Und „Ich bleibe bei euch alle Tage – bis ans Ende der Welt“.

 

Sein Testament besteht in der Zusage, dass er bei seinen Freunden bleibt, dass er irgendwie da ist, wenn sie zusammen kommen. Dass er sie nie im Stich lässt. Dass er wieder zu ihnen spricht, wie er es immer getan hat – nur eben nicht mehr durch seinen Mund, denn sein Körper wird ja sterben.

 

Er war immer die geistige Nahrung seiner Freunde und Jünger gewesen. Und das will er bleiben. Aber natürlich kann er das nicht mehr so machen, wie er es zu Lebzeiten gemacht hat.

 

Er kann ihnen nicht mehr mit einer Hand auf die Schulter klopfen. Diese Hand wird am nächsten Tag wie sein gesamter Körper zerbrochen. Er kann ihnen nicht mehr mit den Augen zuzwinkern. Denn diese Augen werden am nächsten Tag, dem Karfreitag brechen, wie sein ganzer Körper zusammenbrechen wird.

 

Und so nimmt Jesus das Brot und zerbricht es, so, wie er morgen am Kreuz zerbrechen wird. Und er hofft darauf, dass die Jünger verstehen, dass es ihm nicht um das gebrochene Brot geht. Sondern dass die Jünger angesichts des zerbrochenen Brotes spüren werden, dass er bei ihnen ist. Er, der für sie geistige Nahrung war – das, wovon sie innerlich gelebt haben. Sie sollen erkennen, dass er mit dem zerbrochenen Brot SICH selbst meint.

Und wenn er den Wein eingießt und dazu sagt: „Das ist mein Blut“, dann sollen die Jünger erkennen, dass es ihm nicht um den Wein geht.

 

Nein, es geht ihm nicht um den Wein, sondern um sein Testament, seine Hinterlassenschaft. Es geht ihm darum, dass er ihnen zusagt, er bleibt immer bei ihnen. Und er bleibt immer das, was er zu Lebzeiten war: Ihr Brot des Lebens. Ihr Wein der Freunde und des Heiles.

 

Und Jesus will, dass die Jünger dieses Vermächtnis nicht irgendwie in der Hosentasche verwinden lassen, wo nichts damit geschieht. Oh nein!

 

Das Vermächtnis Jesu, das sogenannte „Neue Testament“ ist kein Vermächtnis, wie wenn man Geld vererbt, das der Erbende auf die Bank verschließen kann. Nein! Das Vermächtnis Jesu ist ein Erbe, das die Jünger mit einbezieht. Sie sollen seine Gegenwart nicht nur annehmen, sondern aufnehmen.

 

Sie sollen sich nicht damit zufrieden geben, dass Jesus jetzt eben da ist und ihnen wieder Hoffnung, Nähe, Gegenwart und die Botschaft von Gottes Heil schenkt. Nein! Sie sollen selbst Brot des Lebens und Kelch der Freude werden. Das, was Jesus ist, soll auf sie übergehen.

 

Liebe Christinnen und Christen!

Und genau dazu sind wir in jeder heiligen Kommunion berufen.

Wir sind Erben. Wir sollen erben!

Wir sollen die Gegenwart Jesu spüren,

uns von ihm trösten lassen, heilen lassen, Zukunft schenken lassen.

Und wir sollen ihn in uns aufnehmen

Und selbst zum Trost, zum Heil und zum Boten der ewigen Zukunft für unsere Mitmenschen werden.

 

Amen.

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Karfreitag

 

 

Die Feier vom Leiden und Sterben Christi

 

 

„Durch das heilige Ostergeschehen hat Christus der Herr, die Menschen erlöst und Gott auf vollkommene Weise geehrt.

 

Er hat durch seinen Tod unseren Tod überwunden, durch seine Auferstehung hat er das Leben neu geschaffen.

 

Die drei Tage des Leidens und der Auferstehung des Herrn sind deshalb der Höhepunkt des ganzen Kirchenjahrs.“ (Missale Romanum)

 

 

Heute und am Karsamstag findet nach altem Brauch keine Eucharistie­feier statt. Die Gedächtnisfeier vom Leiden und Tod Christi wird am Nachmittag gehalten. Sie beginnt mit einem Eröffnungsgebet und be­steht aus drei Hauptteilen:

 

1. Wortgottesdienst mit drei Schriftlesungen und den großen Fürbitten,

 

2. Erhebung und Verehrung des heiligen Kreuzes,

 

3. Kommunionfeier.

 

 

I. WORTGOTTESDIENST

 

 

 

Zur 1. Lesung: Was sich im Leiden und Sterben des „Gottesknechtes“ ereignet hat, ist eigentlich unfassbar. Und es geht alle an: Israel und die Völker der Erde. Das 4. Lied vom Gottesknecht gibt eine prophetische Deutung des Geschehenen. Das Lied beginnt mit einer Gottesrede und verläuft dann in Rede und Gegenrede zwischen dem Volk (den Völkern) und dem Propheten; durch eine zweite Gottesrede wird das Lied abgeschlossen. Den vollen Sinn dieses prophetischen Liedes können wir erst verstehen, seitdem sich in Christus alles erfüllt hat. Er ist der Mann der Schmerzen, er hat die Schuld von uns allen auf sich genommen und gesühnt.

 

 

 

 

Erste Lesung Jes 52, 13 - 53, 12

 

 

Er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen (Viertes Lied vom Gottesknecht)

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

Seht, mein Knecht hat Erfolg, er wird groß sein und hoch erhaben.

 

Viele haben sich über ihn entsetzt, so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen.

 

Jetzt aber setzt er viele Völker in Staunen, Könige müssen vor ihm verstummen. Denn was man ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das erfahren sie jetzt.

 

Wer hat unserer Kunde geglaubt? Der Arm des Herrn - wem wurde er offenbar?

 

Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, so dass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm.

 

Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht.

 

Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.

 

Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.

 

Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen.

 

Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf.

 

Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen.

 

Bei den Ruchlosen gab man ihm sein Grab, bei den Verbrechern seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war.

 

Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), er rettete den, der sein Leben als Sühneopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen.

 

Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich.

 

Deshalb gebe ich ihm seinen Anteil unter den Großen, und mit den Mächtigen teilt er die Beute, weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Verbrecher rechnen ließ. Denn er trug die Sünden von vielen und trat für die Schuldigen ein.

 

 

 

 

 

Zur 2. Lesung: In Jesus haben wir einen Hohenpriester, dem wir vertrauen können. Er ist der Sohn Gottes, er ist aber auch einer von uns. Er kennt unsere Schwachheit. Weil er selbst ohne Sünde war, konnte er Sühne leisten für unsere Sünden. Nachdem er seinen Weg vollendet hat, ist er für immer unser Hoherpriester, unser Mittler bei Gott.

 

 

 

 

 

Zweite Lesung Hebr 4, 14-16; 5, 7-9

 

 

Erhat den Gehorsam gelernt und ist für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden

 

Lesung aus dem Hebräerbrief

 

Brüder!

 

Da wir nun einen erhabenen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, lasst uns an dem Bekenntnis festhalten.

 

Wir haben ja nicht einen Hohenpriester, der nicht mitfühlen könnte mit unserer Schwäche, sondern einen, der in allem wie wir in Versuchung geführt worden ist, aber nicht gesündigt hat.

 

Lasst uns also voll Zuversicht hingehen zum Thron der Gnade, damit wir Erbarmen und Gnade finden und so Hilfe erlangen zur rechten Zeit.

 

Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden.

 

Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt;

 

zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

 

 

 

 

 

ZUR PASSION

 

Die Leidensgeschichte ist viel mehr als ein bloßer Bericht; sie ist Deutung und Verkündigung, sie sagt nicht nur, was geschah, sondern auch warum und wozu es geschah. Das Johannesevangelium zeigt noch deutlicher als die früheren Evangelien, dass Jesus sich mit klarem Wissen freiwillig dem Tod ausgeliefert hat. Souverän steht er seinen Anklägern und Richtern gegenüber. Niemand kann ihm das Leben entreißen, er selbst gibt es hin. Nach der Darstellung des Johannesevangeliums starb Jesus zu der Stunde, als im Tempel die Lämmer für das Paschamahl geschlachtet wurden. Er selbst ist das wahre Osterlamm, sein Blut ist der Preis für unsere Rettung.

 

 

Passion Joh 18, 1 - 19, 42

 

 

Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes

 

 

 

Die Verhaftung

 

Jesus ging mit seinen Jüngern hinaus, auf die andere Seite des Baches Kidron. Dort war ein Garten; in den ging er mit seinen Jüngern hinein.

 

Auch Judas, der Verräter, der ihn auslieferte, kannte den Ort, weil Jesus dort oft mit seinen Jüngern zusammengekommen war.

 

Judas holte die Soldaten und die Gerichtsdiener der Hohenpriester und der Pharisäer, und sie kamen dorthin mit Fackeln, Laternen und Waffen.

 

Jesus, der alles wusste, was mit ihm geschehen sollte, ging hinaus und fragte sie: + Wen sucht ihr?

 

Sie antworteten ihm: S Jesus von Nazaret. E Er sagte zu ihnen: + Ich bin es. E Auch Judas, der Verräter, stand bei ihnen.

 

Als er zu ihnen sagte: Ich bin es!, wichen sie zurück und stürzten zu Boden.

 

Er fragte sie noch einmal: + Wen sucht ihr?

 

Sie sagten: S Jesus von Nazaret. E Jesus antwortete: + Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr mich sucht, dann lasst diese gehen!

 

So sollte sich das Wort erfüllen, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.

 

Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Diener hieß Malchus.

 

Da sagte Jesus zu Petrus: + Steck das Schwert in die Scheide! Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat - soll ich ihn nicht trinken?

 

 

 

Das Verhör vor Hannas und die Verleugnung durch Petrus

 

Die Soldaten, ihre Befehlshaber und die Gerichtsdiener der Juden nahmen Jesus fest, fesselten ihn und

 

führten ihn zuerst zu Hannas; er war nämlich der Schwiegervater des Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war.

 

Kajaphas aber war es, der den Juden den Rat gegeben hatte: S Es ist besser, dass ein einziger Mensch für das Volk stirbt.

 

Simon Petrus und ein anderer Jünger folgten Jesus. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus in den Hof des hohepriesterlichen Palastes.

 

Petrus aber blieb draußen am Tor stehen. Da kam der andere Jünger, der Bekannte des Hohenpriesters, heraus; er sprach mit der Pförtnerin und führte Petrus hinein.

 

Da sagte die Pförtnerin zu Petrus: S Bist du nicht auch einer von den Jüngern dieses Menschen? E Er antwortete: S Nein.

 

Die Diener und die Knechte hatten sich ein Kohlenfeuer angezündet und standen dabei, um sich zu wärmen; denn es war kalt. Auch Petrus stand bei ihnen und wärmte sich.

 

Der Hohepriester befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.

 

Jesus antwortete ihm: + Ich habe offen vor aller Welt gesprochen. Ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen. Nichts habe ich im Geheimen gesprochen.

 

Warum fragst du mich? Frag doch die, die mich gehört haben, was ich zu ihnen gesagt habe; sie wissen, was ich geredet habe.

 

Auf diese Antwort hin schlug einer von den Knechten, der dabeistand, Jesus ins Gesicht und sagte: S Redest du so mit dem Hohenpriester?

 

Jesus entgegnete ihm: + Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, dann weise es nach; wenn es aber recht war, warum schlägst du mich?

 

Danach schickte ihn Hannas gefesselt zum Hohenpriester Kajaphas.

 

Simon Petrus aber stand am Feuer und wärmte sich. Sie sagten zu ihm: S Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern?

 

Er leugnete und sagte: S Nein. E Einer von den Dienern des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, sagte: S Habe ich dich nicht im Garten bei ihm gesehen?

 

Wieder leugnete Petrus, und gleich darauf krähte ein Hahn.

 

 

 

Das Verhör und die Verurteilung durch Pilatus

 

Von Kajaphas brachten sie Jesus zum Prätorium; es war früh am Morgen. Sie selbst gingen nicht in das Gebäude hinein, um nicht unrein zu werden, sondern das Paschalamm essen zu können.

 

Deshalb kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: S Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?

 

Sie antworteten ihm: S Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert.

 

Pilatus sagte zu ihnen: S Nehmt ihr ihn doch, und richtet ihn nach eurem Gesetz! E Die Juden antworteten ihm: S Uns ist es nicht gestattet, jemand hinzurichten.

 

So sollte sich das Wort Jesu erfüllen, mit dem er angedeutet hatte, auf welche Weise er sterben werde.

 

Pilatus ging wieder in das Prätorium hinein, ließ Jesus rufen und fragte ihn: S Bist du der König der Juden?

 

Jesus antwortete: + Sagst du das von dir aus, oder haben es dir andere über mich gesagt?

 

Pilatus entgegnete: S Bin ich denn ein Jude? Dein eigenes Volk und die Hohenpriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?

 

Jesus antwortete: + Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Aber mein Königtum ist nicht von hier.

 

Pilatus sagte zu ihm: S Also bist du doch ein König? E Jesus antwortete: + Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

 

Pilatus sagte zu ihm: S Was ist Wahrheit? E Nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen: S Ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.

 

Ihr seid gewohnt, dass ich euch am Paschafest einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr also, dass ich euch den König der Juden freilasse?

 

Da schrien sie wieder: S Nicht diesen, sondern Barabbas! E Barabbas aber war ein Straßenräuber.

 

Darauf ließ Pilatus Jesus geißeln.

 

Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und legten ihm einen purpurroten Mantel um.

 

Sie stellten sich vor ihn hin und sagten: S Heil dir, König der Juden! E Und sie schlugen ihm ins Gesicht.

 

Pilatus ging wieder hinaus und sagte zu ihnen: S Seht, ich bringe ihn zu euch heraus; ihr sollt wissen, dass ich keinen Grund finde, ihn zu verurteilen.

 

Jesus kam heraus; er trug die Dornenkrone und den purpurroten Mantel. Pilatus sagte zu ihnen: S Seht, da ist der Mensch!

 

Als die Hohenpriester und ihre Diener ihn sahen, schrien sie: S Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! E Pilatus sagte zu ihnen: S Nehmt ihr ihn, und kreuzigt ihn! Denn ich finde keinen Grund, ihn zu verurteilen.

 

Die Juden entgegneten ihm: S Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben, weil er sich als Sohn Gottes ausgegeben hat.

 

Als Pilatus das hörte, wurde er noch ängstlicher.

 

Er ging wieder in das Prätorium hinein und fragte Jesus: S Woher stammst du? E Jesus aber gab ihm keine Antwort.

 

Da sagte Pilatus zu ihm: S Du sprichst nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?

 

Jesus antwortete: + Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben gegeben wäre; darum liegt größere Schuld bei dem, der mich dir ausgeliefert hat.

 

Daraufhin wollte Pilatus ihn freilassen, aber die Juden schrien: S Wenn du ihn freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich als König ausgibt, lehnt sich gegen den Kaiser auf.

 

Auf diese Worte hin ließ Pilatus Jesus herausführen, und er setzte sich auf den Richterstuhl an dem Platz, der Lithostrotos, auf hebräisch Gabbata, heißt.

 

Es war am Rüsttag des Paschafestes, ungefähr um die sechste Stunde.

 

Pilatus sagte zu den Juden: S Da ist euer König! E Sie aber schrien: S Weg mit ihm, kreuzige ihn! E Pilatus aber sagte zu ihnen: S Euren König soll ich kreuzigen? E Die Hohenpriester antworteten: S Wir haben keinen König außer dem Kaiser.

 

Da lieferte er ihnen Jesus aus, damit er gekreuzigt würde.

 

 

 

Die Hinrichtung Jesu

 

Sie übernahmen Jesus.

 

Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur so genannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt.

 

Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus.

 

Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.

 

Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst.

 

Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: S Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden.

 

Pilatus antwortete: S Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

 

Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war.

 

Sie sagten zueinander: S Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. E So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus.

 

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

 

Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: + Frau, siehe, dein Sohn!

 

Dann sagte er zu dem Jünger: + Siehe, deine Mutter! E Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

 

(Hier stehen alle auf.)

 

Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: + Mich dürstet.

 

Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund.

 

Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: + Es ist vollbracht! E Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf.

 

(Hier knien alle zu einer kurzen Gebetsstille nieder.)

 

 

 

Die Bestattung des Leichnams

 

Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag.

 

Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem Ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war.

 

Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,

 

sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.

 

Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt.

 

Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen.

 

Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.

 

Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab.

 

Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund.

 

Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.

 

An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war.

 

Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.

 

 

( Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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Der Urheber des ewigen Heils.

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Karsamstag

 

 

 

Der Karsamstag ist ein stiller Tag, ohne liturgische Feier. Nur die Tagzeiten werden gebetet.

 

Jesus ist wirklich gestorben. Er ist in die tiefste menschliche Not hineingegangen, er ist „hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Er hat unserem Tod die Bitterkeit genommen. Wir wissen, unsere Gemeinschaft mit Christus überdauert den Tod.

 

Christus ist unser Leben und unsere Auferstehung. Das muss in unserem gegenwärtigen Leben sichtbar werden: in der Freude, die aus der Hoffnung und aus der Liebe geboren wird.

 

 

 

Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden,

 

und niemand kennt den Sohn, nur der Vater.

 

Und niemand kennt den Vater, nur der Sohn

 

und der, dem der Sohn es offenbaren will.

 

 

 

Deshalb liebt mich der Vater,

 

weil ich mein Leben dahingebe,

 

um es wieder zu empfangen.

 

(Mt 11, 27; Joh 10, 17)

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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Die Feier der Osternacht

 

 

 

Die Feier der Osternacht verläuft in vier Zeiten oder Teilen:

 

1. Teil: → Lichtfeier. Die Gemeinde versammelt sich um das Feuer. Segnung des Feuers. Bereitung der Osterkerze. Einzug (Prozession) in die Kirche. Das Osterlob (Exsultet).

 

 

 

2. Teil: Wortgottesdienst. In den Lesungen werden die früheren Taten Gottes vergegenwärtigt, die auch für die Gegenwart und die Zukunft des neuen Gottesvolkes eine Verheißung sind.

 

 

 

3. Teil: → Tauffeier. Weihe des Taufwassers und Spendung der Taufe, falls Taufbewerber da sind. Erneuerung des Taufbekenntnisses durch die ganze Gemeinde.

 

 

 

4. Teil: → Eucharistiefeier. Der auferstandene Herr lädt die Neugetauften und die ganze Gemeinde zu seinem Gastmahl ein: alle, die er durch seinen Tod und seine Auferstehung erlöst und geheiligt hat.

 

 

 

 

 

 

DAS OSTERLOB

 

(Exsultet)

 

Während vom Diakon oder vom Priester das Osterlob gesungen wird, stehen alle und halten die brennenden Kerzen.

 

Wird das Osterlob von einem Kantor gesungen, der nicht Priester oder Diakon ist, so entfallen die durch ( ) eingeklammerten Worte. Das Osterlob kann auch in einer kürzeren Form gesungen werden.

 

 

 

 

Frohlocket, ihr Chöre der Engel, frohlocket, ihr himmlischen Scharen, lasset die Posaune erschallen, preiset den Sieger, den erhabenen König! Lobsinge, du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe! Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel. Auch du freue dich, Mutter Kirche, umkleidet von Licht und herrlichem Glanze! Töne wider, heilige Halle, töne von des Volkes mächtigem Jubel.

 

(Darum bitte ich euch, geliebte Brüder, ihr Zeugen des Lichtes, das diese Kerze verbreitet: Ruft mit mir zum allmächtigen Vater um sein Erbarmen und seine Hilfe, dass er, der mich ohne mein Verdienst, aus reiner Gnade, in die Schar der Leviten berufen hat, mich erleuchte mit dem Glanz seines Lichtes, damit ich würdig das Lob dieser Kerze verkünde.)

 

(V: Der Herr sei mit euch.

 

A: Und mit deinem Geiste.)

 

V: Erhebet die Herzen.

 

A: Wir haben sie beim Herrn.

 

V: Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott.

 

A: Das ist würdig und recht.

 

V: In Wahrheit ist es würdig und recht, den verborgenen Gott, den allmächtigen Vater, mit aller Glut des Herzens zu rühmen und seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus, mit jubelnder Stimme zu preisen. Er hat für uns beim ewigen Vater Adams Schuld bezahlt und den Schuldbrief ausgelöscht mit seinem Blut, das er aus Liebe vergossen hat. Gekommen ist das heilige Osterfest, an dem das wahre Lamm geschlachtet ward, dessen Blut die Türen der Gläubigen heiligt und das Volk bewahrt vor Tod und Verderben.

 

Dies ist die Nacht, die unsere Väter, die Söhne Israels, aus Ägypten befreit und auf trockenem Pfad durch die Fluten des Roten Meeres geführt hat.

 

Dies ist die Nacht, in der die leuchtende Säule das Dunkel der Sünde vertrieben hat.

 

Dies ist die Nacht, die auf der ganzen Erde alle, die an Christus glauben, scheidet von den Lastern der Welt, dem Elend der Sünde entreißt, ins Reich der Gnade heimführt und einfügt in die heilige Kirche.

 

Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg. Wahrhaftig, umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser ge­rettet.

 

O unfassbare Liebe des Vaters: Um den Knecht zu erlösen, gabst du den Sohn dahin! O wahrhaft heilbringende Sünde des Adam, du wurdest uns zum Segen, da Christi Tod dich vernichtet hat. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden! O wahrhaft selige Nacht, dir allein war es vergönnt, die Stunde zu kennen, in der Christus erstand von den Toten. Dies ist die Nacht, von der geschrieben steht: „Die Nacht wird hell wie der Tag, wie strahlendes Licht wird die Nacht mich umgeben.“ Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frevel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld, den Trauernden Freude. Weit vertreibt sie den Hass, sie einigt die Herzen und beugt die Gewalten.

 

In dieser gesegneten Nacht, heiliger Vater, nimm an das Abend­opfer unseres Lobes, nimm diese Kerze entgegen als unsere fest­liche Gabe! Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie dir dargebracht von deiner heiligen Kirche durch die Hand ihrer Diener. So ist nun das Lob dieser kostbaren Kerze erklun­gen, die entzündet wurde am lodernden Feuer zum Ruhme des Höchsten.

 

Wenn auch ihr Licht sich in die Runde verteilt hat, so verlor es doch nichts von der Kraft seines Glanzes. Denn die Flamme wird genährt vom schmelzenden Wachs, das der Fleiß der Bienen für diese Kerze bereitet hat.

 

O wahrhaft selige Nacht, die Himmel und Erde versöhnt, die Gott und Menschen verbindet!

 

Darum bitten wir dich, o Herr: Geweiht zum Ruhm deines Na­mens, leuchte die Kerze fort, um in dieser Nacht das Dunkel zu vertreiben. Nimm sie an als lieblich duftendes Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lichtem am Himmel. Sie leuchte, bis der Mor­genstern erscheint, jener wahre Morgenstern, der in Ewigkeit nicht untergeht: dein Sohn, unser Herr Jesus Christus, der von den Toten erstand, der den Menschen erstrahlt im österlichen Licht; der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. A: Amen.

 

 

 

 

 

WORTGOTTESDIENST

 

 

 

In dieser Nachtfeier werden neun Lesungen vorgetragen, sieben (oder wenigstens drei) aus dem Alten Testament und zwei aus dem Neuen Testament (Epistel und Evangelium). Die Lesung vom Durchzug durch das Rote Meer (Ex 14) darf nie ausfallen.

 

 

 

 

 

Zur 1. Lesung Der biblische Bericht über die Erschaffung der Welt ist nicht eine naturwissenschaftliche Darstellung, sondern eine religiöse Aussage über Gott und diese Welt. Die Sprache ist groß und feierlich. Deutlich wird die Erschaffung des Menschen herausgehoben. Mit Weisheit und Liebe hat Gott ihn nach seinem Bild geschaffen und ihm die Schöpfung unterworfen. Sie soll dem Menschen gehorchen, er aber soll sie in der Ordnung Gottes verwalten.

 

 

 

 

 

ERSTE Lesung Gen 1, 1 - 2, 2

 

 

Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut

 

Lesung aus dem Buch Genesis

 

1Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;

 

2die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut, und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.

 

3Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.

 

4Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis,

 

5und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: erster Tag.

 

6Dann sprach Gott: Ein Gewölbe entstehe mitten im Wasser und scheide Wasser von Wasser.

 

7Gott machte also das Gewölbe und schied das Wasser unterhalb des Gewölbes vom Wasser oberhalb des Gewölbes. So geschah es,

 

8und Gott nannte das Gewölbe Himmel. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.

 

9Dann sprach Gott: Das Wasser unterhalb des Himmels sammle sich an einem Ort, damit das Trockene sichtbar werde. So geschah es.

 

10Das Trockene nannte Gott Land, und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.

 

11Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.

 

12Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war.

 

13Es wurde Abend, und es wurde Morgen: dritter Tag.

 

14Dann sprach Gott: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden. Sie sollen Zeichen sein und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen;

 

15sie sollen Lichter am Himmelsgewölbe sein, die über die Erde hin leuchten. So geschah es.

 

16Gott machte die beiden großen Lichter, das größere, das über den Tag herrscht, das kleinere, das über die Nacht herrscht, auch die Sterne.

 

17Gott setzte die Lichter an das Himmelsgewölbe, damit sie über die Erde hin leuchten,

 

18über Tag und Nacht herrschen und das Licht von der Finsternis scheiden. Gott sah, dass es gut war.

 

19Es wurde Abend, und es wurde Morgen: vierter Tag.

 

20Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen, und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen.

 

21Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war.

 

22Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, und bevölkert das Wasser im Meer, und die Vögel sollen sich auf dem Land vermehren.

 

23Es wurde Abend, und es wurde Morgen: fünfter Tag.

 

24Dann sprach Gott: Das Land bringe alle Arten von lebendigen Wesen hervor, von Vieh, von Kriechtieren und von Tieren des Feldes. So geschah es.

 

25Gott machte alle Arten von Tieren des Feldes, alle Arten von Vieh und alle Arten von Kriechtieren auf dem Erdboden. Gott sah, dass es gut war.

 

26Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land.

 

27Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.

 

28Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch, und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.

 

29Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch alle Pflanzen auf der ganzen Erde, die Samen tragen, und alle Bäume mit samenhaltigen Früchten. Euch sollen sie zur Nahrung dienen.

 

30Allen Tieren des Feldes, allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, was Lebensatem in sich hat, gebe ich alle grünen Pflanzen zur Nahrung. So geschah es.

 

31Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

 

1So wurden Himmel und Erde vollendet und ihr ganzes Gefüge.

 

2Am siebten Tag vollendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte, und er ruhte am siebten Tag, nachdem er sein ganzes Werk vollbracht hatte.

 

 

 

 

Zur 2. Lesung Die Berufung Abrahams ist der Anfang einer Heilsordnung, die zunächst für ihn und seine Nachkommen, aber dann für alle Völker gilt. Der Glaube Abrahams wurde auf die härteste Probe gestellt. Abraham war zum Gehorsam bereit, er hätte seinen einzigen und geliebten Sohn Isaak, den Träger der Verheißung, geopfert. Gott hat den Sohn Abrahams verschont, aber seinen eigenen geliebten Sohn hat er für die Welt hingegeben (Joh 3,16; Röm 8,32).

 

 

 

ZWEITE Lesung Gen 22, 1-18

 

 

Das Opfer unseres Vaters Abraham (Messbuch: 1. Hochgebet)

 

Lesung aus dem Buch Genesis

 

In jenen Tagen

 

1stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.

 

2Gott sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Morija, und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar.

 

3Frühmorgens stand Abraham auf, sattelte seinen Esel, holte seine beiden Jungknechte und seinen Sohn Isaak, spaltete Holz zum Opfer und machte sich auf den Weg zu dem Ort, den ihm Gott genannt hatte.

 

4Als Abraham am dritten Tag aufblickte, sah er den Ort von weitem.

 

5Da sagte Abraham zu seinen Jungknechten: Bleibt mit dem Esel hier! Ich will mit dem Knaben hingehen und anbeten; dann kommen wir zu euch zurück.

 

6Abraham nahm das Holz für das Brandopfer und lud es seinem Sohn Isaak auf. Er selbst nahm das Feuer und das Messer in die Hand. So gingen beide miteinander.

 

7Nach einer Weile sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Er antwortete: Ja, mein Sohn! Dann sagte Isaak: Hier ist Feuer und Holz. Wo aber ist das Lamm für das Brandopfer?

 

8Abraham entgegnete: Gott wird sich das Opferlamm aussuchen, mein Sohn. Und beide gingen miteinander weiter.

 

9Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham den Altar, schichtete das Holz auf, fesselte seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz.

 

10Schon streckte Abraham seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.

 

11Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.

 

12Jener sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus, und tu ihm nichts zuleide! Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten.

 

13Als Abraham aufschaute, sah er: Ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.

 

14Abraham nannte jenen Ort Jahwe-Jire - Der Herr sieht -, wie man noch heute sagt: Auf dem Berg lässt sich der Herr sehen.

 

15Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu

 

16und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen einzigen Sohn mir nicht vorenthalten hast,

 

17will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.

 

18Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.

 

 

 

 

 

Zur 3. Lesung Der Auszug aus Ägypten lebt in der Erinnerung Israels als das grundlegende Heilsereignis des Anfangs. Ägypten bedeutete Knechtschaft; das Schilfmeer (das Rote Meer) hätte für Israel der Tod bedeutet, wenn Gott nicht eingegriffen hätte. Der Apostel Paulus nennt den Durchzug durch das Rote Meer eine „Taufe“: ein Vorbild der Taufe, in der wir mit Christus gestorben und auferstanden sind. Die Rettung am Schilfmeer ist auch Vorbild des rettenden Eingreifens Gottes am Ende der Zeit (Offb 15,3-4).

 

DRITTE Lesung Ex 14, 15 - 15, 1

 

 

Die Israeliten zogen auf trockenem Boden mitten durch das Meer

 

Lesung aus dem Buch Exodus

 

In jenen Tagen, als die Israeliten sahen, dass die Ägypter ihnen nachrückten, erschraken sie sehr und schrien zum Herrn.

 

15Da sprach der Herr zu Mose: Was schreist du zu mir? Sag den Israeliten, sie sollen aufbrechen.

 

16Und du heb deinen Stab hoch, streck deine Hand über das Meer, und spalte es, damit die Israeliten auf trockenem Boden in das Meer hineinziehen können.

 

17Ich aber will das Herz der Ägypter verhärten, damit sie hinter ihnen hineinziehen. So will ich am Pharao und an seiner ganzen Streitmacht, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweisen.

 

18Die Ägypter sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich am Pharao, an seinen Streitwagen und Reitern meine Herrlichkeit erweise.

 

19Der Engel Gottes, der den Zug der Israeliten anführte, erhob sich und ging an das Ende des Zuges, und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat an das Ende.

 

21Sie kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager der Israeliten. Die Wolke war da und Finsternis, und Blitze erhellten die Nacht. So kamen sie die ganze Nacht einander nicht näher.

 

21Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen, und das Wasser spaltete sich.

 

22Die Israeliten zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.

 

23Die Ägypter setzten ihnen nach; alle Pferde des Pharao, seine Streitwagen und Reiter zogen hinter ihnen ins Meer hinein.

 

24Um die Zeit der Morgenwache blickte der Herr aus der Feuer- und Wolkensäule auf das Lager der Ägypter und brachte es in Verwirrung.

 

25Er hemmte die Räder an ihren Wagen und ließ sie nur schwer vorankommen. Da sagte der Ägypter: Ich muss vor Israel fliehen; denn Jahwe kämpft auf ihrer Seite gegen Ägypten.

 

25Darauf sprach der Herr zu Mose: Streck deine Hand über das Meer, damit das Wasser zurückflutet und den Ägypter, seine Wagen und Reiter zudeckt.

 

27Mose streckte seine Hand über das Meer, und gegen Morgen flutete das Meer an seinen alten Platz zurück, während die Ägypter auf der Flucht ihm entgegenliefen. So trieb der Herr die Ägypter mitten ins Meer.

 

28Das Wasser kehrte zurück und bedeckte Wagen und Reiter, die ganze Streitmacht des Pharao, die den Israeliten ins Meer nachgezogen war. Nicht ein einziger von ihnen blieb übrig.

 

29Die Israeliten aber waren auf trockenem Boden mitten durch das Meer gezogen, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine Mauer stand.

 

30So rettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Israel sah die Ägypter tot am Strand liegen.

 

31Als Israel sah, dass der Herr mit mächtiger Hand an den Ägyptern gehandelt hatte, fürchtete das Volk den Herrn. Sie glaubten an den Herrn und an Mose, seinen Knecht.

 

1Damals sang Mose mit den Israeliten dem Herrn dieses Lied; sie sagten: Ich singe dem Herrn ein Lied, denn er ist hoch und erhaben. Rosse und Wagen warf er ins Meer.

 

 

 

 

Zur 4. Lesung Der Gott der ganzen Erde kümmert sich um sein Volk und seine heilige Stadt Jerusalem. Die Treulose hat seinen Zorn zu spüren bekommen (Zerstörung Jerusalems, 587 v. Chr.); jetzt aber soll sie sein Erbarmen und seine ewige Treue erfahren. Das Trostwort des Propheten weist über die geschichtliche Situation hinaus in die Zukunft, auf ein neues Jerusalem, ein erneuertes Gottesvolk.

 

 

 

VIERTE Lesung Jes 54, 5-14

 

 

Mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mir dir, spricht der Erlöser, der Herr

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

5Jerusalem, dein Schöpfer ist dein Gemahl, „Herr der Heere“ ist sein Name. Der Heilige Israels ist dein Erlöser, „Gott der ganzen Erde“ wird er genannt.

 

6Ja, der Herr hat dich gerufen als verlassene, bekümmerte Frau. Kann man denn die Frau verstoßen, die man in der Jugend geliebt hat?, spricht dein Gott.

 

7Nur für eine kleine Weile habe ich dich verlassen, doch mit großem Erbarmen hole ich dich heim.

 

8Einen Augenblick nur verbarg ich vor dir mein Gesicht in aufwallendem Zorn; aber mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mit dir, spricht dein Erlöser, der Herr.

 

9Wie in den Tagen Noachs soll es für mich sein: So wie ich damals schwor, dass die Flut Noachs die Erde nie mehr überschwemmen wird, so schwöre ich jetzt, dir nie mehr zu zürnen und dich nie mehr zu schelten.

 

10Auch wenn die Berge von ihrem Platz weichen und die Hügel zu wanken beginnen - meine Huld wird nie von dir weichen und der Bund meines Friedens nicht wanken, spricht der Herr, der Erbarmen hat mit dir.

 

11Du Ärmste, vom Sturm Gepeitschte, die ohne Trost ist, sieh her: Ich selbst lege dir ein Fundament aus Malachit und Grundmauern aus Saphir.

 

12Aus Rubinen mache ich deine Zinnen, aus Beryll deine Tore und alle deine Mauern aus kostbaren Steinen.

 

13Alle deine Söhne werden Jünger des Herrn sein, und groß ist der Friede deiner Söhne.

 

14Du wirst auf Gerechtigkeit gegründet sein. Du bist fern von Bedrängnis, denn du brauchst dich nicht mehr zu fürchten, und bist fern von Schrecken; er kommt an dich nicht heran.

 

 

 

 

 

Zur 5. Lesung Frühere Heilsankündigungen haben von der Rettung als Befreiung aus der Gefangenschaft und Rückkehr in die Heimat gesprochen. In Jes 54 und 55 wird das kommende Heil als neuer Bund bezeichnet, ein „ewiger Bund“, in dem sich die früheren Verheißungen erfüllen. Gott ist treu, aber er kann nur einem Volk helfen, das seine Armut begreift und sich für die Gabe Gottes öffnet.

 

 

 

FÜNFTE Lesung Jes 55, 1-11

 

 

Kommt zu mir, dann werdet ihr leben. Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

So spricht der Herr:

 

1Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser! Auch wer kein Geld hat, soll kommen. Kauft Getreide, und esst, kommt und kauft ohne Geld, kauft Wein und Milch ohne Bezahlung!

 

2Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen.

 

3Neigt euer Ohr mir zu, und kommt zu mir, hört, dann werdet ihr leben. Ich will einen ewigen Bund mit euch schließen gemäß der beständigen Huld, die ich David erwies.

 

4Seht her: Ich habe ihn zum Zeugen für die Völker gemacht, zum Fürsten und Gebieter der Nationen.

 

5Völker, die du nicht kennst, wirst du rufen; Völker, die dich nicht kennen, eilen zu dir, um des Herrn, deines Gottes, des Heiligen Israels willen, weil er dich herrlich gemacht hat.

 

6Sucht den Herrn, solange er sich finden lässt, ruft ihn an, solange er nahe ist.

 

7Der Ruchlose soll seinen Weg verlassen, der Frevler seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen.

 

8Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des Herrn.

 

9So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.

 

10Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,

 

11so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.

 

 

 

 

 

 

 

Zur 6. Lesung In den Werken der Schöpfung offenbart Gott seine Macht und Größe. Bei allen Völkern gab es weise Menschen, die in der wohl geordneten Schönheit die Spuren Gottes erkannten. Der Vorzug Israels aber war es, dass Gott selbst es auf den Weg der Weisheit geführt hat. In den Zehn Geboten soll es den Weg erkennen, auf dem es Leben, Frieden und Glück findet.

 

 

 

SECHSTE Lesung Bar 3, 9-15.32 - 4, 4

 

 

Geh deinen Weg im Licht der Weisheit Gottes

 

Lesung aus dem Buch Baruch

 

9Höre, Israel, die Gebote des Lebens; merkt auf, um Einsicht zu erlangen.

 

10Warum, Israel, warum lebst du im Gebiet der Feinde, siechst dahin in einem fremden Land,

 

11bist unrein geworden, den Toten gleich, wurdest zu den Abgeschiedenen gezählt?

 

12Du hast den Quell der Weisheit verlassen.

 

13Wärest du auf Gottes Weg gegangen, du wohntest in Frieden für immer.

 

14Nun lerne, wo die Einsicht ist, wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo langes Leben und Lebensglück, wo Licht für die Augen und Frieden zu finden sind.

 

15Wer hat je den Ort der Weisheit gefunden? Wer ist zu ihren Schatzkammern vorgedrungen?

 

32Doch der Allwissende kennt sie; er hat sie in seiner Einsicht entdeckt. Er hat ja die Erde für immer gegründet, er hat sie mit Tieren bevölkert.

 

33Er entsendet das Licht, und es eilt dahin; er ruft es zurück, und zitternd gehorcht es ihm.

 

34Froh leuchten die Sterne auf ihren Posten.

 

35Ruft er sie, so antworten sie: Hier sind wir. Sie leuchten mit Freude für ihren Schöpfer.

 

36Das ist unser Gott; kein anderer gilt neben ihm.

 

37Er hat den Weg der Weisheit ganz erkundet und hat sie Jakob, seinem Diener, verliehen, Israel, seinem Liebling.

 

38Dann erschien sie auf der Erde und hielt sich unter den Menschen auf.

 

1Sie ist das Buch der Gebote Gottes, das Gesetz, das ewig besteht. Alle, die an ihr festhalten, finden das Leben; doch alle, die sie verlassen, verfallen dem Tod.

 

2Kehr um, Jakob, ergreif sie! Geh deinen Weg im Glanz ihres Lichtes!

 

3Überlass deinen Ruhm keinem andern, dein Vorrecht keinem fremden Volk!

 

4Glücklich sind wir, das Volk Israel; denn wir wissen, was Gott gefällt.

 

 

 

 

 

Zur 7. Lesung Nach der Zerstörung Jerusalems (587 v. Chr.) empfängt der Prophet ein Gotteswort, das ihm dar Geschehene deutet und die Zukunft enthüllt. Gott wird Israel nicht seinem Schicksal überlassen. Er ist ja nicht irgendein Gott; er ist Jahwe Zebaot, der Herr der Heere, Israels Gott. Die Rettung wird aber nicht nur darin bestehen, dass die Gefangenen heimkehren dürfen; Gott wird ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Mit einem erneuerten Volk wird er einen neuen Bund schließen.

 

 

 

 

 

SIEBTE Lesung Ez 36, 16-17a.18-28

 

 

Ich gieße reines Wasser über euch aus und schenke euch ein neues Herz

 

Lesung aus dem Buch Ezechiel

 

16Das Wort des Herrn erging an mich:

 

17aHör zu, Menschensohn! Als Israel in seinem Land wohnte, machten sie das Land durch ihr Verhalten und ihre Taten unrein.

 

18Da goss ich meinen Zorn über sie aus, weil sie Blut vergossen im Land und das Land mit ihren Götzen befleckten.

 

19Ich zerstreute sie unter die Völker; in alle Länder wurden sie vertrieben. Nach ihrem Verhalten und nach ihren Taten habe ich sie gerichtet.

 

20Als sie aber zu den Völkern kamen, entweihten sie überall, wohin sie kamen, meinen heiligen Namen; denn man sagte von ihnen: Das ist das Volk Jahwes, und doch mussten sie sein Land verlassen.

 

21Da tat mir mein heiliger Name leid, den das Haus Israel bei den Völkern entweihte, wohin es auch kam.

 

22Darum sag zum Haus Israel: So spricht Gott, der Herr: Nicht euretwegen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr bei den Völkern entweiht habt, wohin ihr auch gekommen seid.

 

23Meinen großen, bei den Völkern entweihten Namen, den ihr mitten unter ihnen entweiht habt, werde ich wieder heiligen. Und die Völker - Spruch Gottes, des Herrn - werden erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich mich an euch vor ihren Augen als heilig erweise.

 

24Ich hole euch heraus aus den Völkern, ich sammle euch aus allen Ländern und bringe euch in euer Land.

 

25Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen.

 

26Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch.

 

27Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt.

 

28Dann werdet ihr in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gab. Ihr werdet mein Volk sein, und ich werde euer Gott sein.

 

 

 

 

 

Zur Epistel

 

Christus ist ein für alle Mal gestorben und von den Toten auferstanden; sein Leben ist göttliches Leben. In diese Christuswirklichkeit sind wir durch die Taufe eingetreten; alles hat Gott uns durch ihn und mit ihm geschenkt. Aber was wir empfangen haben, muss gelebte Wirklichkeit werden: in der Zustimmung des Glaubens und im Ja des Gehorsams.

 

 

 

 

 

Epistel Röm 6, 3-11

 

 

Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden

 

Lesung aus dem Brief an die Römer

 

Brüder!

 

3Wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden.

 

4Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben.

 

5Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.

 

6Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben.

 

7Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.

 

8Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.

 

9Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn.

 

10Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott.

 

11So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.

 

 

 

 

 

ZUM EVANGELIUM Die Erzählung von Jesu Leiden und Tod gipfelt in der Osterbotschaft: Er ist auferstanden, er lebt. Das leere Grab war ein Zeichen, aber noch keine Botschaft. Erst die Begegnung mit dem Auferstandenen macht das Zeichen verstehbar. Die Begegnung aber ist nur möglich, wenn das Herz bereit ist, zu sehen und zu glauben. Die Liebe macht dazu fähig. Das ist auch die Lehre aus der Erzählung von den Emmausjüngern (Messe am Abend): das brennende Herz spürt die Nähe des Herrn und versteht die Wahrheit der Heiligen Schriften.

 

 

 

 

Evangelium Mk 16, 1-7

 

 

Ihr sucht Jesus von Nazarat, den Gekreuzigten; er ist auferstanden

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

 

1Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben.

 

2Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging.

 

3Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang wegwälzen?

 

4Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.

 

5Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr.

 

6Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.

 

7Nun aber geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.

 

 

 

 

ZUM NACHDENKEN

 

Der neue Mensch

 

„Der auferstandene Christus trägt die neue Menschheit in sich,

 

das letzte herrliche Ja Gottes zum neuen Menschen.

 

Zwar lebt die Menschheit noch im alten,

 

aber sie ist schon über das Alte hinaus,

 

zwar lebt sie noch in einer Welt des Todes,

 

aber sie ist schon über den Tod hinaus,

 

zwar lebt sie noch in einer Welt der Sünde,

 

aber sie ist schon über die Sünde hinaus.

 

Die Nacht ist noch nicht vorüber,

 

aber es tagt schon.“

 

(D. Bonhoeffer)

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

bearbeitet von Monika
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OSTERSONNTAG

 

 

 

Zwischen der Auferstehung Christi und der Offenbarung seiner Macht und Herrlichkeit läuft unsere Zeit, unser Weg. Wir gehen im Licht des Glaubens, oder auch: in der Dunkelheit des Glaubens. Unser Glaube stützt sich auf das Zeugnis derer, die den Auferstandenen gesehen haben. Die Welt um uns aber und die Generation nach uns leben von dem Glauben, den wir bekennen und durch unser Leben bezeugen.

 

 

 

 

ERSTE Lesung Apg 10, 34a.37-43

 

 

Wir haben mit ihm nach seiner Auferstehung gegessen und getrunken

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

In jenen Tagen

 

begann Petrus zu reden und sagte:

 

Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:

 

wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

 

Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet.

 

Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen,

 

zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben.

 

Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.

 

Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

 

 

 

ZWEITE Lesung Kol 3, 1-4

 

 

Strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt

 

Lesung aus Brief des Apostels Paulus an die Kolosser

 

Brüder!

 

Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.

 

Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!

 

Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.

 

Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

 

 

 

Evangelium Joh 20, 1-9

 

 

Er sah und glaubte

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.

 

Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.

 

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;

 

sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab.

 

Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.

 

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen

 

und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

 

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

 

Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.

 

 

 

 

 

Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaft auferstanden. Halleluja.

 

Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Halleluja.

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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noch aus der Osternacht:

 

mit ewiger Huld habe ich Erbarmen mit dir, spricht dein Erlöser, der Herr

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Gott hat ihn auferweckt.

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Ostermontag

 

 

 

Nach dem Osterereignis wissen wir, wer Christus ist: der ganz Heilige und Treue, der Sohn. Jetzt wissen wir auch erst, wer Gott ist: der Lebendige, der Leben Schaffende. Er schafft in uns ein neues Herz, in dem sein Wort leuchten und glühen kann. Und er ist bei uns auf unserem Weg.

 

 

 

1. Lesung Apg 2, 14.22-33

 

Gott hat Jesus auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

14Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte! Israeliten, hört diese Worte:

 

22Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst -

 

23ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht.

 

24Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.

 

25David nämlich sagt über ihn: Ich habe den Herrn beständig vor Augen. Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

 

26Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Zunge, und auch mein Leib wird in sicherer Hoffnung ruhen;

 

27denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung schauen.

 

28Du zeigst mir die Wege zum Leben, du erfüllst mich mit Freude vor deinem Angesicht.

 

29Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben, und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag.

 

30Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm den Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen,

 

31sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gibt ihn nicht der Unterwelt preis, und sein Leib schaut die Verwesung nicht.

 

32Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen.

 

33Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört.

 

 

 

 

2. Lesung 1 Kor 15, 1-8.11

 

Das Evangelium, das ich euch verkündet habe, ist der Grund, auf dem ihr steht

 

Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther

 

1Ich erinnere euch, Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht.

 

2Durch dieses Evangelium werdet ihr gerettet, wenn ihr an dem Wortlaut festhaltet, den ich euch verkündet habe. Oder habt ihr den Glauben vielleicht unüberlegt angenommen?

 

3Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift,

 

4und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift,

 

5und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.

 

6Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen.

 

7Danach erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln.

 

8Als Letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der „Missgeburt“.

 

11Ob nun ich verkündige oder die anderen: das ist unsere Botschaft, und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt.

 

 

 

 

 

 

 

Evangelium Lk 24, 13-35

 

Sie erkannten ihn, als er das Brot brach

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

13Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.

 

14Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.

 

15Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.

 

16Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht erkannten.

 

17Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen,

 

18und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist?

 

19Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen Volk.

 

20Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.

 

21Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist.

 

22Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab,

 

23fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe.

 

24Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht.

 

25Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.

 

26Musste nicht der Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen?

 

27Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.

 

28So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen,

 

29aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.

 

30Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen.

 

31Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr.

 

32Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?

 

33Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt.

 

34Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.

 

35Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

 

 

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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