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Armer Moisés


kam

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Ein übergewichtiges Kind und die Behörden...(ach ja: Roma ist er auch noch.) http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2312638

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Wahrscheinlich will er uns mitteilen, dass er den Diät-Terror der spanischen Sozialisten unerträglich findet.

 

Ein Kind, das mit 5 Jahren 83 kg wiegt (!), ist zwar ein bisschen moppelig, aber sonst ist ja alles gut. Wie kann man da bloß als Staat in die Erziehung der Eltern eingreifen? :lol:

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Wahrscheinlich will er uns mitteilen, dass er den Diät-Terror der spanischen Sozialisten unerträglich findet.

 

Ein Kind, das mit 5 Jahren 83 kg wiegt (!), ist zwar ein bisschen moppelig, aber sonst ist ja alles gut. Wie kann man da bloß als Staat in die Erziehung der Eltern eingreifen? :lol:

Ich denke, das bezieht sich eher auf den aktuellen Status.

Wenn jetzt ohnehin schon die Eltern die notwendigen Maßnahmen ergreifen, ist eine "Verwahrlosung" nicht mehr gegeben, und die Einweisung in Fremdpflege nicht mehr erforderlich. Da würde ja wohl eine Betreuung und Überwachung seitens der Jugendschutzbehörden genügen.

Kindesabnahme sollte doch das letzte Mitttel sein, zu dem nur dann gegriffen wird, wenn es - immer noch - unbedingt notwendig ist.

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Kindesabnahme sollte doch das letzte Mitttel sein, zu dem nur dann gegriffen wird, wenn es - immer noch - unbedingt notwendig ist.

 

Das Problem findet sich zwischen den Zeilen: Da wird berichtet, dass ein Fünftel der spanischen Kinder erheblich übergewichtig ist. Nun wird bei einer Familie einer auch in Spanien nicht sehr gut geachteten Randgruppe eine Kindeswegnahme zelebriert - erstaunlich, dass gerade dieser Fall herausgepickt wurde. Ein Schelm, der Böses dabei denkt...

 

Warum drängt sich mir da die Vorgehensweise in den 1950ern mit unehelichen Kindern lediger Mütter in Deutschland oder die Vorgehensweise der schweizerischen Jugend"schutz"behörden bis in die 1970er mit Kindern aus jenischen Familien auf? Sicherlich wird es auch in diesen Fällen gewisse Anhaltspunkte für "Verwahrlosung" (schauerliches Wort) gegeben haben - nur auffällig war, dass Kinder von Alkoholikern - beispielsweise - aus schweizerischen "normalen" Familien nicht herausgenommen wurden, sondern "völlig zufälligerweise" nur aus jenischen Familien...

 

Die systematische gewollte Vernichtung von Indianerfamilien in Kanada mit Hilfe der Jugend"schutz"behörden unter dem Deckmäntelchen der "Verwahrlosung" bis 1980 lassen wir mal ganz außen vor - ist ja ein böses nicht europäisches Land...

 

Zurück zu Spanien: Sorry - ein Kinderheim für ein solches Kind - tödlich. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass das die spanischen Behörden nicht ahnen... Nochmals: Honi soit...

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Das halte ich durchaus für denkbar, was Du da siehst.

 

Ich bin heute auch "erheblich übergewichtig", und ich war auch als Kind ein Dickerchen.

Die grundsätzliche Maßnahme in so einem Extremfall würde ich trotzdem noch für akzeptabel ansehen (ich bin kein Arzt, aber ich könnte mir vorstellen, dass das wirklich sehr gefährlich wird).

 

Danach ist aber Schluss.

Wenn die Eltern sich selbst kümmern, dann hat sich der Staat zurückzunehmen.

Er hat zweifellos eine Fürsorgepflicht, aber die kann immer nur subsidiär sein.

 

Was es für ein Roma-Kind zusätzlich bedeuten kann, wenn es in ein Heim gesteckt wird, das kommt dann noch dazu.

Ich finde zwar in dem Artikel nichts Näheres, woraus ich schließen könnte, wie die konkreten Lebensverhältnisse sind, an die das Kind gewöhnt ist, aber ich kenne da beide Formen: ununterscheidbar zu den "normalen" Kleinfamilien, bis hin zu eher traditionell geprägten Lebensweisen, die dann stark auf der Großfamilie/Sippe aufbauen.

Wenn man das nicht mitberücksichtigt, ist das absoluter Irrsinn, was da abläuft.

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Das halte ich durchaus für denkbar, was Du da siehst.

 

"Wir wollen das Beste für unsere Kinder, sie sind unsere Zukunft". Konrad Adenauer sagte irgendwann in den 1950ern diesen Satz.

 

Das Problem dabei: In den 1950ern gab es das "Erziehungsheim Voccawind für schwererziehbare Jungen" (war ein Bekannter von uns drin - die Hölle auf Erden, obwohl von der Diakonie betrieben), noch in den 1960ern war es am Land hier in meiner Heimat an der Tagesordnung, Kinder aus "Problemfamilien" in "Pflege"familien zu stecken, wo sie dann Tag und Nacht arbeitsmäßig ausgebeutet wurden ("Aschenputtel-System") und teilweise sexuell missbraucht wurden (hat eine Freundin meiner Frau so erlebt - die kennt auch jede Menge weitere Betroffene). Unsere kanadische Verwandtschaft hat ein zwangsweise aus einer Ojibwa-Familie herausgenommenes Kind als gutmeinende Pflegefamilie angenommen mit dem Endergebnis des physischen Todes des Kindes und des seelischen und emotionalen Todes der Eltern (und teilweise auch der Pflegeeltern selbst).

 

Der Hintergrund war der, dass man bei Randgruppen, die sich nicht angepasst genug benommen haben, recht schnell mit der Kindeswegnahme war - im Nachkriegsdeutschland waren es in erster Linie ledige Mütter, in Kanada waren es Familien der First Nations, in der Schweiz waren es "Zigeuner" (mehrheitlich Jenische).

 

Worauf ich rauswill: Wenn man ein Kind aus einer Familie herausnimmt, dann muss man absolut sicherstellen, alles dafür zu tun, dass diese Entscheidung ein Vorteil für das Kind ist. Normalerweise ist ein Kinderheim kein Vorteil für ein Kind - auch in DE wird das mehrheitlich so gesehen. Das ist nur dann gerechtfertigt, wenn ganz schwerwiegende Gründe vorliegen - z.B. bei massiver Misshandlung oder bei sexuellem Missbrauch. Und selbst dann ist es oftmals fraglich, ob man die über die Zeit entwickelte Abhängigkeit des Opfers vom Täter wirklich unterbrechen kann - oft genug geht auch in solchen wirklich tragischen Fällen die Folgeentwicklung des Kindes völlig schief - nur mit der Folge, dass dann alle Beteiligten - auch die Pflegeeltern - darunter leiden und unter Umständen daran zerbrechen.

 

Wen es näher interessiert: In Freiburg gibt es den "Fall Binckli", wo eine behördliche Inobhutnahme von 3 Kindern einer Familie in den späten 1980ern vorgenommen wurde, weil der Vater als evangelikaler Hardliner seine Kinder mehrmals pro Tag verprügelt hat - mit der Begründung, es stünde in der Bibel, dass man das nicht nur dürfte, sondern auch müsste. Der älteste Sohn der Familie hat später über diese Maßnahme und dem vom Gericht und der Stadtverwaltung Freiburg mehr oder weniger erzwungenen Kontaktabbruch zum Vater recht anrührend geschrieben - da kommen die Behörden auch nicht gut weg.

 

Sicherlich ist es gerechtfertigt, jugendamtliche Auflagen einer Familie zu machen, die ihr fünfjähriges Kind zu einem 80kg schweren Koloss mästet - man könnte beispielsweise einen Teil der Erziehungsgewalt der Eltern einschränken. Das geht in Spanien auch. Aber ein Entzug des Sorgerechtes - das sollte eigentlich in diesem Falle nicht sein.

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Wir stimmen wohl ohnehin überein.

 

Entzug des Sorgerechtes ist die letzte und äußerste Maßnahme, wenn ich einer schweren Gefährdung des Kindes nicht anders begegnen kann.

Heimeinweisung ist auch da erst dann gerechtfertigt, wenn ich überhaupt keine andere Möglichkeit mehr habe.

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Wir stimmen wohl ohnehin überein.

 

Entzug des Sorgerechtes ist die letzte und äußerste Maßnahme, wenn ich einer schweren Gefährdung des Kindes nicht anders begegnen kann.

Heimeinweisung ist auch da erst dann gerechtfertigt, wenn ich überhaupt keine andere Möglichkeit mehr habe.

 

Siehst du, darum gings mir. Bei uns gibts da nämlich gefährliche Tendenzen, va wenn es um bestimmte Ausländergruppen geht. Wehret den Anfängen!

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....Der Hintergrund war der, dass man bei Randgruppen, die sich nicht angepasst genug benommen haben, recht schnell mit der Kindeswegnahme war - im Nachkriegsdeutschland waren es in erster Linie ledige Mütter, in Kanada waren es Familien der First Nations, in der Schweiz waren es "Zigeuner" (mehrheitlich Jenische).

 

Ich möchte dazu noch anfügen, dass in der Schweiz bis in die 1970er Jahre Kinder von Jenischen vom

-Hilfswerk Kinder der Landstrasse- zwangsweise weggenommen und in Pflegefamilien oder Heimen untergebracht wurden.

Erwachsene Jenische wurden auch bis in die 70er in der Schweiz auch noch zwangssterilisiert.

 

Siehe auch Jenische

 

Latscho Dibes

bearbeitet von Elrondo
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Siehst du, darum gings mir. Bei uns gibts da nämlich gefährliche Tendenzen, va wenn es um bestimmte Ausländergruppen geht. Wehret den Anfängen!

 

Ich bin davon ausgegangen, dass Du diese Sicht hast und deswegen den Link gesetzt hast. Und ehrlich gesagt, ich habe Epicureus nicht ganz verstanden, was er eigentlich mit seiner Feststellung meinte - ich gehe davon aus, dass er die Problematik, die da praktisch in ganz Westeuropa dahinter steht, nicht kennt.

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-Hilfswerk Kinder der Landstrasse-

 

Eine der übelsten Einrichtungen der Nachrkriegsschweiz - da haben sich "rassehygienische Gedanken", die eigentlich nach 1945 nichts mehr zu suchen haben sollten, bis 1972 gehalten.

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....Der Hintergrund war der, dass man bei Randgruppen, die sich nicht angepasst genug benommen haben, recht schnell mit der Kindeswegnahme war - im Nachkriegsdeutschland waren es in erster Linie ledige Mütter, in Kanada waren es Familien der First Nations, in der Schweiz waren es "Zigeuner" (mehrheitlich Jenische).

 

Ich möchte dazu noch anfügen, dass in der Schweiz bis in die 1970er Jahre Kinder von Jenischen vom

-Hilfswerk Kinder der Landstrasse- zwangsweise weggenommen und in Pflegefamilien oder Heimen untergebracht wurden.

Erwachsene Jenische wurden auch bis in die 70er in der Schweiz auch noch zwangssterilisiert.

 

Siehe auch Jenische

 

Latscho Dibes

 

Danke für den Link, das wußte ich nicht, daß Jenische eine eigenständige Gruppe sind. In der englischen (!) Wikipedia steht, daß 36.000 Jenische heute noch in Graubünden leben, die deutsche W. macht keine Angaben zu Zahlen. Bei der Gelegenheit stellte sich mir die Frage, wie es eigentlich mit Roma, Sinti, Jenischen uä. in der DDR war.

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Bei uns gibts da nämlich gefährliche Tendenzen, va wenn es um bestimmte Ausländergruppen geht.

wo ist das, bei Euch?

 

D.

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Bei uns gibts da nämlich gefährliche Tendenzen, va wenn es um bestimmte Ausländergruppen geht.

wo ist das, bei Euch?

 

D.

ah - Du bist nach Düsseldorf umgezogen? Diese Gegend kenne ich bisher noch nicht so gut.

 

berichte doch mal gern, gelegentlich.

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