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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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Was allerdinsg Kindesmissbrauch angeht, da weiss ich auch nicht weiter.

Ich kann das nicht nachvollziehen, jedenfalls nicht bei einem Priester.

Ein Priester, der so etwas tut, muss geisteskrank sein.

 

Werner

Nein.

Die Geisteskranken machen andere Sachen.

Wenn ich's nur begreiflich machen könnte!

 

Kindesmissbraucher sind keine Triebtäter, die die Selbstkontrolle verloren haben.

Kindesmissbraucher sind Vorsatztäter, die planvoll und von langer Hand vorbereitet ans Werk gehen, die auserwählten Opfer sorgfältig von sich abhängig gemacht haben, ebenso sorgfältig die Täuschung und Tarnung einem möglicherweise aufmerksamen Umfeld gegenüber inszeniert haben, und in dem -meist langen- Zeitraum, in dem sie ihr Verbrechen ausüben, achten sie darauf ihr Opfer (ihre Opfer) dahingehend zu indoktrinieren, dass es zu ihrem Vorteil sei, Dinge über sich ergehen zu lassen, und dass sie ganz übel täten und auch übel dran wären, wenn sie auch nur das geringste nach außen dringen lassen.

 

Es geht um Machtmissbrauch, bei dem die Sexualität nur die Würze ist.

Und das oben geschilderte Verfahren wirkt auch auf den Täter zurück. Der glaubt schließlich selber, was er den Opfern eintrichtert. Wenn er ganz ehrlich mit sich wäre, dann nicht. Aber das ist er ja nicht.

 

Die Fälle, die derzeit an die Öffentlichkeit kommen, liegen in aller Regel 20 bis 40 Jahre zurück. Die Opfer sind längst erwachsen und die Täter steinalt oder schon gestorben. Was sich uns da eröffnet, ist ein Blick in die Vergangenheit, in der das Aufmerk-und-zur-Sprache-Bring-Tabu sexuellen Themen gegenüber noch sehr mächtig war. Das trägt auch dazu bei, dass die Opfer so lange schweigen.

 

Es hilft alles nichts. Solche Sachen kommen überall da vor, wo Erwachsene Macht über Kinder haben, zu allererst in den Familien, dann aber auch in Institutionen, denen Kinder anvertraut werden: Schulen, Heime, Sportvereine, Ferienlager, ...

Machtkontrolle hilft ein bisschen, aber sie stößt an Grenzen. Man kann schließlich nicht alle, die Macht über Kinder haben, lückenlos kontrollieren.

Aufklärung tut not. Kinder müssen klar und deutlich wissen, was Erwachsenen sich ihnen gegenüber nicht herausnehmen dürfen, und sie müssen wissen, an welche Person sie sich wenden können, wenn sie Schutz brauchen.

Aufklärung und Schulung tun not. Lehrer, Erzieher, Jugendgruppenleiter, Priester (Natürlich auch die. Sind ja nicht alle Täter) müssen wissen, welche Symptome den Missbrauchsverdacht nahe legen, und wohin sie sich wenden können, um den Verdacht zu erhärten oder zu entkräften. Der Weg zur Polizei oder zum Staatsanwalt ist in der Regel nicht der erste, weil die nichts anderes tun können, als ein juristisches Verfahren zu eröffnen. Und wenn das dann mit Freispruch endet, weil die vorliegenden Fakten zu einer Verurteilung nicht reichen, dann schaut's aber schon extra finster aus für das Opfer!

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Ich habe in den letzten Tagen immer wieder einmal darüber nachgedacht, ob eine Anzeige-Selbstverpflichtung hilfreich wäre? Jeder Fall wird von der Kirche - sobald sie davon Kenntnis erlangt - zur Anzeige gebracht: soll die weltliche Justiz herausfinden, was dran ist ..... (unabhängig davon kann ja immer noch ein internes Disziplinarverfahren durchgezogen werden). Das könnte auf potentielle Täter schon abschreckend wirken, ähnlich wie die einschlägigen Warnungen in Kaufhäusern, die ja auch ihre Wirkung haben. Dazu könnte man sich vom Vorwurf frei machen, Dinge zu vertuschen.

 

Andererseits ist eine Anzeige gegen den Willen des Opfers schon ein massiver Eingriff in dessen Rechte und als solcher natürlich sehr problematisch. Darüber geht es im Rahmen einer innerkirchlichen Aufarbeitung - gerade in strafrechtlich weniger ergiebigen Fällen - oft einfach darum, den Täter mit seiner Tat zu konfrontieren und dazu zu bringen, Reue zu zeigen und sich beim Opfer zu entschuldigen. Gerade das wird von den Opfern sehr positiv - auch im Sinne des notwendigen Heilungsprozesses - verstanden. Eine solche Möglichkeit besteht im Strafverfahren zwar auch manchmal, ist dort aber doch sehr formalisiert. Diese Chance würde man vergeben.

 

Und dann bleibt auch noch die Frage nach den verjährten Fällen und wie mit diesen umzugehen ist. Denn eine Ausdehnung der Verjährungsfrist im Strafverfahren halte ich nur bis zu einem gewissen Grad für sinnvoll. Irgendwann wird es einfach kaum mehr möglich sein, den Sachverhalt mit der nötigen Sicherheit festzustellen. Und die Unschuldsvermutung ist ein so hohes rechtsstaatliches Gut, dass man auf sie nicht verzichten kann.

bearbeitet von Justin Cognito
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Ich habe in den letzten Tagen immer wieder einmal darüber nachgedacht, ob eine Anzeige-Selbstverpflichtung hilfreich wäre? Jeder Fall wird von der Kirche - sobald sie davon Kenntnis erlangt - zur Anzeige gebracht: soll die weltliche Justiz herausfinden, was dran ist ..... (unabhängig davon kann ja immer noch ein internes Disziplinarverfahren durchgezogen werden). Das könnte auf potentielle Täter schon abschreckend wirken, ähnlich wie die einschlägigen Warnungen in Kaufhäusern, die ja auch ihre Wirkung haben. Dazu könnte man sich vom Vorwurf frei machen, Dinge zu vertuschen.

Das bringt nichts. Die Warnungen in den Kaufhäusern sind genauso für die Fisch´.

Ein Täter rechnet nicht damit, erwischt zu werden.

 

Andererseits ist eine Anzeige gegen den Willen des Opfers schon ein massiver Eingriff in dessen Rechte und als solcher natürlich sehr problematisch. Darüber geht es im Rahmen einer innerkirchlichen Aufarbeitung - gerade in strafrechtlich weniger ergiebigen Fällen - oft einfach darum, den Täter mit seiner Tat zu konfrontieren und dazu zu bringen, Reue zu zeigen und sich beim Opfer zu entschuldigen. Gerade das wird von den Opfern sehr positiv - auch im Sinne des notwendigen Heilungsprozesses - verstanden. Eine solche Möglichkeit besteht im Strafverfahren zwar auch manchmal, ist dort aber doch sehr formalisiert. Diese Chance würde man vergeben.

Auch das ist ein Punkt.

Die Zahl der Opfer, die mit einem Gericht zu tun haben wollen, ist klein. Jede Einrichtung, die mit Opfern arbeitet, weiß, dass sie zusperren kann, wenn eine Anzeigepflicht über dem Geschehen hängt.

Warum haben sich denn soundsoviele Opfer nur an die Kiche gewandt? Es wäre ihnen immer frei gestanden, zur Polizei zu gehen.

Die einen fürchten das Bekanntwerden, die anderen sind trotz alem irgendwie noch immer an den Täter "gebunden", die dritten fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird.

Es ist unzumutbar, die Menschen ein zweites Mal zu missbrauchen. Auf das läuft es nämlich hinaus: die Kirche putzt sich ab, indem sie die Täter ausliefert und nicht der Vertuschung geziehen werden kann, und die Opfer sollen sehen, wo sie bleiben.

 

Der Täter-Opfer-Ausgleich im Strafverfahren ist zwar nicht formalisiert, aber er steht unter einem enormen Druck - dem des Verfahrens. Das ist so ziemlich die schlechteste Voraussetzung. Der Täter kann sich gar nicht mit der Tat selber beschäftigen, der muss sich mit seiner Verteidigung beschäftigen. Erzwungene Einsicht ist sinnlos. Von dem Täter der aufsteht und sagt: "Es tut mir leid!", hat das Opfer wenig.

Aber alles andere braucht Zeit, und die hast Du im Verfahren nicht.

Und dann bleibt auch noch die Frage nach den verjährten Fällen und wie mit diesen umzugehen ist. Denn eine Ausdehnung der Verjährungsfrist im Strafverfahren halte ich nur bis zu einem gewissen Grad für sinnvoll. Irgendwann wird es einfach kaum mehr möglich sein, den Sachverhalt mit der nötigen Sicherheit festzustellen. Und die Unschuldsvermutung ist ein so hohes rechtsstaatliches Gut, dass man auf sie nicht verzichten kann.

Die Ausdehung der Verjährung ist sinnlos. Die Frist ist jetzt schon zu lange. Die "Unverjährbarkeit", die jetzt noch im Gespräch ist, ist aus mehreren Gründen absurd. Und die Unschuldsvermutung - das ist ein Prinzip, das niemals zur Debatte stehen kann.

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durchaus viel wahres schreibt cornelius hell

 

daraus:

Und weil alles zur Sünde erklärt wird, verschwinden – gerade bei den rigiden Unterdrückern der Sexualität – die Unterschiede zwischen dem, was alles als Sünde gilt.
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durchaus viel wahres schreibt cornelius hell

 

daraus:

Und weil alles zur Sünde erklärt wird, verschwinden – gerade bei den rigiden Unterdrückern der Sexualität – die Unterschiede zwischen dem, was alles als Sünde gilt.

 

Er fährt nur seine Manöver gegen die Kirche. Die Unterschiede zwischen dem was als Sünde gilt, verschwinden da wo die Lehre und die Moral der Kirche verwässert wird.

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Er fährt nur seine Manöver gegen die Kirche. Die Unterschiede zwischen dem was als Sünde gilt, verschwinden da wo die Lehre und die Moral der Kirche verwässert wird.

 

Da muss ich dir leider widersprechen. In der Analyse steckt durchaus ein wahrer Kern. So war für mich z.B. die Reaktion des Hl. Vaters, der im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen vor allem die Treue der Priester zu ihrem Versprechen der sexuellen Enthaltsamkeit betonte, nur sehr schwer verständlich.

 

Natürlich ist die Treue zu diesem Versprechen wichtig und seine Verwirklichung im Rahmen eines geglückten zölibateren Lebensentwurf auch möglich - aber allzu leicht entsteht der Eindruck, dass zwischen einer Beziehung eines Priesters zu einer Frau und dem sexuellen Missbrauch eines ihm Schutzbefohlenen nur ein gradueller Unterschied besteht und kein prinzipieller. Der prinzipielle Unterschied besteht aber darin, dass neben der Verletzung der kirchlichen Disziplin im zweiten Fall auch ein Verbrechen gegenüber dem Opfer begangen wird.

 

Ich halte es für bedenklich, wenn in einem solchen Fall auch nur den Anschein erweckt wird, als wäre das Übel vor allem die Verletzung der Disziplin und nicht die Verletzung des Opfers. Das ist wie wenn nach einem Mord durch vorsätzlichem Überfahren mit einem Auto, die Reaktion wäre, auf Geschwindigkeitsbeschränkungen zu pochen.

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Er fährt nur seine Manöver gegen die Kirche. Die Unterschiede zwischen dem was als Sünde gilt, verschwinden da wo die Lehre und die Moral der Kirche verwässert wird.

 

Da muss ich dir leider widersprechen. In der Analyse steckt durchaus ein wahrer Kern. So war für mich z.B. die Reaktion des Hl. Vaters, der im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen vor allem die Treue der Priester zu ihrem Versprechen der sexuellen Enthaltsamkeit betonte, nur sehr schwer verständlich.

 

Natürlich ist die Treue zu diesem Versprechen wichtig und seine Verwirklichung im Rahmen eines geglückten zölibateren Lebensentwurf auch möglich - aber allzu leicht entsteht der Eindruck, dass zwischen einer Beziehung eines Priesters zu einer Frau und dem sexuellen Missbrauch eines ihm Schutzbefohlenen nur ein gradueller Unterschied besteht und kein prinzipieller. Der prinzipielle Unterschied besteht aber darin, dass neben der Verletzung der kirchlichen Disziplin im zweiten Fall auch ein Verbrechen gegenüber dem Opfer begangen wird.

 

Ich halte es für bedenklich, wenn in einem solchen Fall auch nur den Anschein erweckt wird, als wäre das Übel vor allem die Verletzung der Disziplin und nicht die Verletzung des Opfers. Das ist wie wenn nach einem Mord durch vorsätzlichem Überfahren mit einem Auto, die Reaktion wäre, auf Geschwindigkeitsbeschränkungen zu pochen.

 

Dies kann ich nicht erkennen, der Papst machte doch auch klar, das sexueller Missbrauch ein furchtbares Verbrechen ist und nicht nur ein Bruch des Zölibats. Natürlich gehört auch dazu wenn der Papst die Prieser aufruft treu zu ihrem Dienst zu stehen, dass man mit den Menschen und vorallem den Kindern und Jugendlichen, die einem anvertraut sind verantwortungsvoll umgeht. Ich würde zwischen dem Missbrauch an Kindern und der Verletzung des Zölibats keine Verbindungen ziehen. Wer Kinder und Jugendliche missbraucht ist krank und leidet an einer sexuellen Störung.

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durchaus viel wahres schreibt cornelius hell

 

daraus:

Und weil alles zur Sünde erklärt wird, verschwinden – gerade bei den rigiden Unterdrückern der Sexualität – die Unterschiede zwischen dem, was alles als Sünde gilt.

Der Satz ist der Schwachpunkt in dem Artikel.

Nicht jeder, der den Kukuruz vom Nachbarfeld klaut, findet auch nichts dabei, in die Kassa zu greifen.

 

Sonst schreibt er durchaus Wahres.

Er übersieht nur einen weiteren Punkt, so völlig, wie ihn die Kirche ignoriert:

 

Man kann durchaus ein hohes Ideal haben.

Das heißt aber nicht, dass alles, was nicht dem Ideal entspricht, schon Sünde ist.

Da fehlen die Differenzierungen; daran krankt es.

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Er fährt nur seine Manöver gegen die Kirche. Die Unterschiede zwischen dem was als Sünde gilt, verschwinden da wo die Lehre und die Moral der Kirche verwässert wird.

 

Da muss ich dir leider widersprechen. In der Analyse steckt durchaus ein wahrer Kern. So war für mich z.B. die Reaktion des Hl. Vaters, der im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen vor allem die Treue der Priester zu ihrem Versprechen der sexuellen Enthaltsamkeit betonte, nur sehr schwer verständlich.

 

Natürlich ist die Treue zu diesem Versprechen wichtig und seine Verwirklichung im Rahmen eines geglückten zölibateren Lebensentwurf auch möglich - aber allzu leicht entsteht der Eindruck, dass zwischen einer Beziehung eines Priesters zu einer Frau und dem sexuellen Missbrauch eines ihm Schutzbefohlenen nur ein gradueller Unterschied besteht und kein prinzipieller. Der prinzipielle Unterschied besteht aber darin, dass neben der Verletzung der kirchlichen Disziplin im zweiten Fall auch ein Verbrechen gegenüber dem Opfer begangen wird.

 

Ich halte es für bedenklich, wenn in einem solchen Fall auch nur den Anschein erweckt wird, als wäre das Übel vor allem die Verletzung der Disziplin und nicht die Verletzung des Opfers. Das ist wie wenn nach einem Mord durch vorsätzlichem Überfahren mit einem Auto, die Reaktion wäre, auf Geschwindigkeitsbeschränkungen zu pochen.

 

Dies kann ich nicht erkennen, der Papst machte doch auch klar, das sexueller Missbrauch ein furchtbares Verbrechen ist und nicht nur ein Bruch des Zölibats. Natürlich gehört auch dazu wenn der Papst die Prieser aufruft treu zu ihrem Dienst zu stehen, dass man mit den Menschen und vorallem den Kindern und Jugendlichen, die einem anvertraut sind verantwortungsvoll umgeht. Ich würde zwischen dem Missbrauch an Kindern und der Verletzung des Zölibats keine Verbindungen ziehen. Wer Kinder und Jugendliche missbraucht ist krank und leidet an einer sexuellen Störung.

Das ist Unsinn. 80% der Personen, die Kinder und Jugendliche missbrauchen, leiden an keiner sexuellen Störung.

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Auf das läuft es nämlich hinaus: die Kirche putzt sich ab, indem sie die Täter ausliefert und nicht der Vertuschung geziehen werden kann, und die Opfer sollen sehen, wo sie bleiben.

 

Im Augenblick ist im Bistum Augsburg eine besonders perfide Variante zu beobachten: Man hatte dem Opfer Vertraulichkeit zugesagt und versprochen, sich nicht an die Polizei zu wenden. Um gut dazustehen, drängt man nun den Priester zur Selbstanzeige.

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Das kommt heraus, wenn man sich schon selber als "Organisation" auffasst.

Man kann sich nämlich auch selber "säkularisieren", aber das ist die falsche Richtung!

Wenn man gegen den Zeitgeist stehen müsste, dann jappelt man prompt hinterher.

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Er fährt nur seine Manöver gegen die Kirche. Die Unterschiede zwischen dem was als Sünde gilt, verschwinden da wo die Lehre und die Moral der Kirche verwässert wird.

 

Da muss ich dir leider widersprechen. In der Analyse steckt durchaus ein wahrer Kern. So war für mich z.B. die Reaktion des Hl. Vaters, der im Zusammenhang mit den Missbrauchsvorwürfen vor allem die Treue der Priester zu ihrem Versprechen der sexuellen Enthaltsamkeit betonte, nur sehr schwer verständlich.

 

Natürlich ist die Treue zu diesem Versprechen wichtig und seine Verwirklichung im Rahmen eines geglückten zölibateren Lebensentwurf auch möglich - aber allzu leicht entsteht der Eindruck, dass zwischen einer Beziehung eines Priesters zu einer Frau und dem sexuellen Missbrauch eines ihm Schutzbefohlenen nur ein gradueller Unterschied besteht und kein prinzipieller. Der prinzipielle Unterschied besteht aber darin, dass neben der Verletzung der kirchlichen Disziplin im zweiten Fall auch ein Verbrechen gegenüber dem Opfer begangen wird.

 

Ich halte es für bedenklich, wenn in einem solchen Fall auch nur den Anschein erweckt wird, als wäre das Übel vor allem die Verletzung der Disziplin und nicht die Verletzung des Opfers. Das ist wie wenn nach einem Mord durch vorsätzlichem Überfahren mit einem Auto, die Reaktion wäre, auf Geschwindigkeitsbeschränkungen zu pochen.

 

Dies kann ich nicht erkennen, der Papst machte doch auch klar, das sexueller Missbrauch ein furchtbares Verbrechen ist und nicht nur ein Bruch des Zölibats. Natürlich gehört auch dazu wenn der Papst die Prieser aufruft treu zu ihrem Dienst zu stehen, dass man mit den Menschen und vorallem den Kindern und Jugendlichen, die einem anvertraut sind verantwortungsvoll umgeht. Ich würde zwischen dem Missbrauch an Kindern und der Verletzung des Zölibats keine Verbindungen ziehen. Wer Kinder und Jugendliche missbraucht ist krank und leidet an einer sexuellen Störung.

 

 

Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

bearbeitet von Justin Cognito
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Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

 

Welche Aussage des Papstes meintest du? Ich meinte die Aussage kurz nach den Veröffentlichungen der Fälle in Berlin.

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Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

 

Welche Aussage des Papstes meintest du? Ich meinte die Aussage kurz nach den Veröffentlichungen der Fälle in Berlin.

 

Wenn er in dieser Diskussion den Zölibat preist (gut, die Ostkirchen haben demnach keine Priester nach dem Bilde Jesu), dann bestätigt er damit den Eindruck, Zölibat und Missbrauch stünden in einem Zusammenhang. Und dann kann man sich an allen Enden den Mund fusselig reden, dass dem nicht so sei, Benedikt XVI. bestätigt diesen Zusammenhang. Denn dass es sich auszudrücken weiß, wird ihm ja nun beständig bestätigt.

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Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

 

Welche Aussage des Papstes meintest du? Ich meinte die Aussage kurz nach den Veröffentlichungen der Fälle in Berlin.

 

Wenn er in dieser Diskussion den Zölibat preist (gut, die Ostkirchen haben demnach keine Priester nach dem Bilde Jesu), dann bestätigt er damit den Eindruck, Zölibat und Missbrauch stünden in einem Zusammenhang. Und dann kann man sich an allen Enden den Mund fusselig reden, dass dem nicht so sei, Benedikt XVI. bestätigt diesen Zusammenhang. Denn dass es sich auszudrücken weiß, wird ihm ja nun beständig bestätigt.

 

Warum muss er den Zölibat "preisen", weil es von allen möglichen Leuten, die erstens mit der Kirche nichts am Hut haben und zweitens auch keine Ahnung haben angefeindet wird.

bearbeitet von Touch-me-Flo
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Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

 

Welche Aussage des Papstes meintest du? Ich meinte die Aussage kurz nach den Veröffentlichungen der Fälle in Berlin.

 

Wenn er in dieser Diskussion den Zölibat preist (gut, die Ostkirchen haben demnach keine Priester nach dem Bilde Jesu), dann bestätigt er damit den Eindruck, Zölibat und Missbrauch stünden in einem Zusammenhang. Und dann kann man sich an allen Enden den Mund fusselig reden, dass dem nicht so sei, Benedikt XVI. bestätigt diesen Zusammenhang. Denn dass es sich auszudrücken weiß, wird ihm ja nun beständig bestätigt.

 

Warum muss er den Zölibat "preisen", weil es von allen möglichen Leuten, die erstens mit der Kirche nichts am Hut haben und zweitens auch keine Ahnung haben angefeindet wird.

warum muß er den verpflichtenden zölibat, den zwangszölibat preisen? der freiwillige zölibat eines geweihten priesters lädt eher dazu ein.

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Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

 

Welche Aussage des Papstes meintest du? Ich meinte die Aussage kurz nach den Veröffentlichungen der Fälle in Berlin.

 

Wenn er in dieser Diskussion den Zölibat preist (gut, die Ostkirchen haben demnach keine Priester nach dem Bilde Jesu), dann bestätigt er damit den Eindruck, Zölibat und Missbrauch stünden in einem Zusammenhang. Und dann kann man sich an allen Enden den Mund fusselig reden, dass dem nicht so sei, Benedikt XVI. bestätigt diesen Zusammenhang. Denn dass es sich auszudrücken weiß, wird ihm ja nun beständig bestätigt.

 

Warum muss er den Zölibat "preisen", weil es von allen möglichen Leuten, die erstens mit der Kirche nichts am Hut haben und zweitens auch keine Ahnung haben angefeindet wird.

 

Es ist im Kontext dieser aktuellen Diskussion schlicht ungeschickt.

 

Im übrigen habe ich mit der Kirche recht viel am Hut, ich versteh auch, warum Menschen zölibatär leben, und ich halte die Verbindung Zölibat - Priesteramt dennoch für unnötig. Das hat nichts mit anfeinden zu tun, gib mal deine Martyrerhaltung auf.

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Man kann durchaus ein hohes Ideal haben.

Das heißt aber nicht, dass alles, was nicht dem Ideal entspricht, schon Sünde ist.

Da fehlen die Differenzierungen; daran krankt es.

Richtiger Einwand. Man könnte schon darüber diskutieren, ob ein kaum zu erreichendes Ideal sinnvoll ist. Wenn dann aber auch noch jede kleinste Abweichung vom Ideal in der Sünde endet, ist von der "Frohen Botschaft" nicht unbedingt noch viel zu erkennen.

 

Dazu passt, was Kam kürzlich sagte (nicht wörtlich): "Protestanten weichen die Regeln auf; Katholiken behalten die Regeln, übertreten sie aber." Eigentlich sympathisch, diese Haltung. Wir sind doch alle Sünder; und einmal schnell gebeichtet, und alles ist wieder im Lot.

Ist aber auch jeder zu dieser lockeren Einstellung fähig? Das fällt schon vielen Erwachsenen schwer, wie schwierig ist das dann erst bei Kindern und Jugendlichen?

 

Um den Schwenk zum Thema zu bekommen: Es wird zu Recht gesagt, ein Priester müsse seine - hoffentlich gesund entwickelte - Sexualität nicht unterdrücken, sondern sich damit beschäftigen und sie in sein Leben integrieren (oder wie auch immer man das nennen mag). Aber wie gut kann sich die Sexualität entwickeln, wie sinnvoll kann sich der Junge damit beschäftigen, wenn doch jedes Handanlegen falsch, jedes Abenteuer mit einer Frau SÜNDE und jeder Versuch mit einem Mann ***** ist?

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"Die katholische Kirche und der Kindesmissbrauch, Was tun?"

Die Frage die sich stellt ist: "wer soll was tun?" Da von Seiten der Kirchenoberen in dieser Hinsicht nur wenig zu erwarten ist, (Die Welt ist eine Scheibe und die Sonne dreht sich um sie), schon gar nicht die Abschaffung des Zölibats, (Der Zölibat ist nicht Schuld am sexuellen Missbrauch und an homosexuellen Priestern), kann die Frage "Was tun?" nur vom Kirchenvolk selbst beantwortet werden. Und die Antwort wird mit den "Füßen" gegeben werden.

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Mal so einwerfe* Ich finde es als störend und respektlos, daß man nichtmal HIER in diesem Forum unter sich diskutieren kann. Das ist einfach nicht okay. Internet hin oder her.

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Mal so einwerfe* Ich finde es als störend und respektlos, daß man nichtmal HIER in diesem Forum unter sich diskutieren kann. Das ist einfach nicht okay. Internet hin oder her.

wen oder was meinst du konkret?

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Mal so einwerfe* Ich finde es als störend und respektlos, daß man nichtmal HIER in diesem Forum unter sich diskutieren kann. Das ist einfach nicht okay. Internet hin oder her.

wen oder was meinst du konkret?

 

 

Erstemal Josef (ich mag mich nicht auch noch hier ärgern über jemanden, der den Glauben nicht teilt) und zweitens diejenigen, die ständig wieder auf diese Zölibatsdiskussion kommen. Ich dachte, hier im fred geht es darum, was man tun kann. Daß der Zölibat nicht ursächlich...blablabla... ist doch eh klar, also warum dauernd wieder OT gehen damit?

 

Da gibts doch einen Xtrafred zu.

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Abgesehen von deinem letzten Satz - der so für mich zu wenig differenziert ist - sind wir dann ja einer Meinung. Vermutlich habe ich die Aussage des Heiligen Vaters - in den Nachrichten von Radio Vatikan - falsch aufgefasst oder in die falsche Kehle bekommen. Danke für die Aufklärung.

 

Welche Aussage des Papstes meintest du? Ich meinte die Aussage kurz nach den Veröffentlichungen der Fälle in Berlin.

 

Wenn er in dieser Diskussion den Zölibat preist (gut, die Ostkirchen haben demnach keine Priester nach dem Bilde Jesu), dann bestätigt er damit den Eindruck, Zölibat und Missbrauch stünden in einem Zusammenhang. Und dann kann man sich an allen Enden den Mund fusselig reden, dass dem nicht so sei, Benedikt XVI. bestätigt diesen Zusammenhang. Denn dass es sich auszudrücken weiß, wird ihm ja nun beständig bestätigt.

 

Warum muss er den Zölibat "preisen", weil es von allen möglichen Leuten, die erstens mit der Kirche nichts am Hut haben und zweitens auch keine Ahnung haben angefeindet wird.

 

Es ist im Kontext dieser aktuellen Diskussion schlicht ungeschickt.

 

Im übrigen habe ich mit der Kirche recht viel am Hut, ich versteh auch, warum Menschen zölibatär leben, und ich halte die Verbindung Zölibat - Priesteramt dennoch für unnötig. Das hat nichts mit anfeinden zu tun, gib mal deine Martyrerhaltung auf.

Same here.

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Man kann durchaus ein hohes Ideal haben.

Das heißt aber nicht, dass alles, was nicht dem Ideal entspricht, schon Sünde ist.

Da fehlen die Differenzierungen; daran krankt es.

Richtiger Einwand. Man könnte schon darüber diskutieren, ob ein kaum zu erreichendes Ideal sinnvoll ist. Wenn dann aber auch noch jede kleinste Abweichung vom Ideal in der Sünde endet, ist von der "Frohen Botschaft" nicht unbedingt noch viel zu erkennen.

 

Dazu passt, was Kam kürzlich sagte (nicht wörtlich): "Protestanten weichen die Regeln auf; Katholiken behalten die Regeln, übertreten sie aber." Eigentlich sympathisch, diese Haltung. Wir sind doch alle Sünder; und einmal schnell gebeichtet, und alles ist wieder im Lot.

Ist aber auch jeder zu dieser lockeren Einstellung fähig? Das fällt schon vielen Erwachsenen schwer, wie schwierig ist das dann erst bei Kindern und Jugendlichen?

 

Um den Schwenk zum Thema zu bekommen: Es wird zu Recht gesagt, ein Priester müsse seine - hoffentlich gesund entwickelte - Sexualität nicht unterdrücken, sondern sich damit beschäftigen und sie in sein Leben integrieren (oder wie auch immer man das nennen mag). Aber wie gut kann sich die Sexualität entwickeln, wie sinnvoll kann sich der Junge damit beschäftigen, wenn doch jedes Handanlegen falsch, jedes Abenteuer mit einer Frau SÜNDE und jeder Versuch mit einem Mann ***** ist?

 

Abgesehen von dem "und einmal schnell gebeichtet" - was ich für abwertend halte - ist diese Haltung sympathisch.

(Das krampfhaft Moralinsauere, Lebensfeindliche und Menschenfeindliche war und ist nicht katholisch und wird es hoffentlich auch nicht mehr werden!)

Ja, das Ideal ist zu hoch für uns. Das hat jetzt gar nichts mit Sex zu tun: das gesamte christliche Ideal ist zu hoch für einen Menschen.

Aber soll man es deswegen in die Tonne treten?

Es bleibt imme noch das Anzustrebende, wenn man sich bewusst bleibt, dass es unerreichbar ist.

(Es ist auch ein Unterschied zwischen dem ethisch-politischen Ideal einer "klassenlosen Gesellschaft", das nicht negativ wäre, und dem, was daraus in dem sozialistischen Großversuch der Umsetzung eines Ideals wurde.)

 

Und dann kommt eben noch dazu, dass nicht alles, was vom reinen Ideal abweicht, Sünde ist, wenn man Sünde im eigentlichen Sinn versteht.

bearbeitet von Edith1
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Meiner bescheidenen Meinung nach muss die Katholische Kirche dafür endlich sorgen, dass pädophile Priester und Erzieher aus dem Kirchendienst entlassen werden.

Die Glaubwürdigkeit der Kirche steht auf dem Spiel. Wer solche Zustände wie die jetzt herrschenden duldet und verschweigt, macht sich nicht nur am Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche und an den Opfern der Gewalt schuldig, sondern auch an der Beschmutzung unseres Herrn und seines Evangeliums.

Alle anständigen Priester und Ordensleute werden zudem in den gleichen Topf geworfen und zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Wie immer man zur Kirche steht, das können und dürfen wir nicht zulassen.

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