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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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Das Problem wird nie zu 100 % aus der Welt zu schaffen sein. Was man tun kann, ist MitarbeiterInnen schulen, wie man sich korrekt verhält, wenn man was zu hören bekommt. Korrektes Verhalten beginnt mit Zuhören, den Vorgesetzten, nicht den inkriminierten Mitarbeiter ansprechen, sich bei der Fachstelle informieren über das weitere Vorgehen.

Präventive Maßnahmen, zB dass jeder, der allein mit Kindern zu tun hat, regelmäßig ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen muss.

 

Trotzdem wird es wieder passieren.

 

Weil man auch Folgendes nicht darf: Im Überschwang und nur, weil ein Verdacht besteht, einen Unschuldigen das Leben ruinieren. Ich sag´s, weil mein Mann Lehrer ist und mein Sohn Erzieher. Es reicht, dass sie sich ständig des grundsätzlichen Verdachtes bewusst sind. Zumindest was, wo mal Männer im Nachteil sind.

 

 

 

 

 

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vor 7 Stunden schrieb Frank:

So ist es.

Letztlich ist es mir egal welchen Dreck andere Konfessionen am Stecken haben. Der ist sicherlich schlimm, ich wil den nicht klein reden, aber das was "wir" aufzuarbeiten haben ist für mich relevanter. Mir ist es im übrigen auch fast egal wer das macht. Ob das die Staatsanwaltschaft oder die päpstliche Komission "Besen Gottes"* macht, Hauptsache die Wahrheit kommt ans Licht und die Opfer bekommen Gerechtigkeit.

 

 

*: Den Gag wollte ich eigentlich auf Latein bringen, war mir aber nicht sicher ob mich am Ende Google-Übersetzer mit "Iuniperorum erat cibus Dei" nicht verarscht.

"Besen Gottes" wäre "scoparum dei".

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Laut Papst Franziskus sind alle, die es wichtig finden, daß eine bschöfliche Vertuschung von Mißbräuchen aufgeklärt wird, Mitarbeiter des Satans, der die Sünden der Bischöfe offenlegen wolle.

 

Zitat

Es ist gut, wenn er sich dessen entsinnt, in diesen Zeiten, in denen es den Anschein hat, dass der ‚Große Ankläger’ losgelassen wurde und gegen die Bischöfe vorgeht. Und richtig, sie sind da, wir alle sind Sünder, wir Bischöfe. Er versucht, die Sünden offenzulegen, damit sie gesehen werden, um dem Volk Ärgernis zu bieten.

 

Quelle: http://kath.net/news/65071

 

(Irgendwie hoffe ich, daß das schlecht übersetzt ist. Ich befürchte aber, daß er das wirklich so meint.)

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

Laut Papst Franziskus sind alle, die es wichtig finden, daß eine bschöfliche Vertuschung von Mißbräuchen aufgeklärt wird, Mitarbeiter des Satans, der die Sünden der Bischöfe offenlegen wolle.

 

 

Quelle: http://kath.net/news/65071

 

(Irgendwie hoffe ich, daß das schlecht übersetzt ist. Ich befürchte aber, daß er das wirklich so meint.)

Du verdrehst den Sinn des päpstlichen Textes. Es geht um die Intention bei der Aufklärung der Sünden. Hier der Originaltext: http://w2.vatican.va/content/francesco/it/cotidie/2018/documents/papa-francesco-cotidie_20180911_la-forza-del-vescovo.html

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Das meine ich ja. Papst Franziskus unterstellt denjenigen böse Absicht, die aufklären wollen.

 

Leider verdrehe ich da nichts. Ich wünschte es wäre anders. 

 

Wenn der Papst meint, dass das Aufdecken des bischöflichen fast-Kollektivversagens dazu diene, die Menschen zu skandalisieren - und das sagt er ja - dann finde ich diese Meinung erschütternd.

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Ich hätte „scandalizzare“ jetzt mit „aufrütteln“ oder „aufbringen“ übersetzt. Also in dem Sinne, dass durch den „Großen Ankläger“ die Sünden der Bischöfe sichtbar werden und in der Folge das Volk dazu animiert wird, rein Schiff einzufordern. Aber da es in den italienischen Zitaten nicht so recht klar wird, was es da noch an Kontext gab, ist es schwer, da eine eindeutige Übersetzung zu favorisieren.

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Wie auch immer man das interpretiert: bei mildester Auslegung hat Franziskus recht ungeschickt formuliert; bei weniger milder Auslegung kann man nur mit dem Kopf schütteln. Ich frage mich, ob es ihm nie in den Sinn kommt, dass in der ganzen Geschichte nicht der "Große Ankläger", also Satan, wirksam ist, sondern eventuell der Heilige Geist. Wer weiß? Vielleicht findet es ja Christus an der Zeit einen kirchlichen Augiasstall ausmisten zu lassen, und jene anzuklagen, für die es besser wäre, "mit einem Mühlstein um den Hals im tiefen Meer versenkt" zu werden, und jene anzuklagen, die nicht als gute Hirten ihre Herde schützten,  ja, die vielmehr sogar alles taten, dieses Übel unter den Teppich zu kehren und die Übeltäter zu schützen.

 

Nachtrag: Ende September sollen die Ergebnisse der MHG-Studie: "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz" veröffentlicht werden. Dann ist das Problem durchaus nicht weit weg, in den USA oder in Südamerika, sondern direkt vor unserer eigenen Tür. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 1 Stunde schrieb rorro:

Wie man's auch übersetzt - das  Aufdecken des bischöflichen Versagens ist in den Augen des Papstes anscheinend ein Werk des Teufels.

Schmarrn. Dein Textverständnis läßt sehr zu wünschen übrig. 

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vor 30 Minuten schrieb rorro:

Schmarrn ist natürlich ein überzeugendes philologisches Argument.

Hast Du denn sonst was zu bieten? 

Gouvernante hat ein Argument gebracht. Das war für dich nur zu dezent dargeboten. 

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vor 3 Stunden schrieb kam:

Du verdrehst den Sinn des päpstlichen Textes. Es geht um die Intention bei der Aufklärung der Sünden. 

So? Welcher Passage des Textes entnimmst Du das? Und warum spricht Franziskus vom "Großen Ankläger" der die Bischöfe attackiere - He tries to uncover the sins, so they are visible in order to scandalize the people (ich beziehe mich auf die englische Übersetzung des Textes). Ich halte es eher für wahrscheinlicher, dass der Heilige Geist klar Schiff in seiner Kirche macht und endlich, nachdem die Kirche dazu nicht von sich aus fähig war, hervorholt, was Kardinäle, Bischöfe und Prälaten seit Jahren unter den Teppich kehrten (und damit die Täter schützten und ihnen ermöglichte, sich weiter an Kindern zu vergehen). 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 1 Stunde schrieb kam:

Gouvernante hat ein Argument gebracht. Das war für dich nur zu dezent dargeboten. 

 

Das habe ich verstanden. Nur glaube ich nicht, dass der Papst Satan als Großen Ankläger hier so positiv sieht. An Satan ist nichts positiv.

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vor 25 Minuten schrieb rorro:

 

Das habe ich verstanden. Nur glaube ich nicht, dass der Papst Satan als Großen Ankläger hier so positiv sieht. An Satan ist nichts positiv.

Schon. Aber der Papst spricht von der Konsequenz aus den Sünden der Bischöfe, die der Große Ankläger jetzt nutzt. Falsch ist aber der Schluß, daß der Papst sich damit gegen die Aufklärung der Skandale wendet. Oder gar die absurde These, der Papst meine, daß jeder der aufklären will, ein Gehilfe Satans sei. Wie soll die Umkehr und Buße denn sonst gelingen, wenn nicht auf Grundlage der Wahrheit?

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Das steht da nicht. Franziskus sagt, der Große Ankläger sucht die Sünde offenzulegen, damit man sie sieht und das Volk "scandalizzare" wird.

 

So sieht er das - und zwar konkret im Zusammenhang mit dem Skandal um die Missbräuche, da es um Bischöfe geht.

 

Satan will laut Papst aufdecken. Ich habe nicht den Eindruck, dass der Papst selbst dabei mitarbeiten wird.

bearbeitet von rorro
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Im Buch Hiob ist Satan einer der Gottessöhne. Franziskus bezieht sich darauf. Im Buch Hiob ist Satan ein Prüfer, nicht der Gegenspieler Gottes.

 

 

 

 

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Er bezieht sich darauf, indem er von dort den Namen nimmt.

Ich habe den Eindruck, Papst Franziskus protegiert die Seinen (damit sind die gemeint, die im höheren Klerus seinen Kurs unterstützen) und attackiert - was er zur Freude mancher Medien häufig getan hat, als nicht ganz so großer Ankläger - alle anderen. In der Weihnachtsansprache beschimpft er seine eigene Kurie, die Missbrauchsvertuscher lässt er unbehelligt.

Oder irre ich? 

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Wie nicht anders zu erwarten stößt des Papstes Rede den amerikanischen Katholiken ziemlich sauer auf.  

 

Zitat

The Great Accuser tries to uncover the sins, so they are visible in order to scandalize the people.’ -- words actually spoken by @Pontifex this morning. Logical conclusion: the sins should stay hidden so the devil can't cause scandal. Speechless. - Pope Francis: Satan tries to ‘uncover’ bishops’ sin to ‘scandalize the people’

 

 

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vor 14 Stunden schrieb nannyogg57:

Im Buch Hiob ist Satan einer der Gottessöhne. Franziskus bezieht sich darauf. Im Buch Hiob ist Satan ein Prüfer, nicht der Gegenspieler Gottes.

 

 

 

 

 

Er wäre trotzdem gut beraten gewesen, eindeutige Worte zu wählen. So hat er nur wieder Raum für (Mis-)Interpretationen gelassen. Das nervt. 

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vor 5 Stunden schrieb rorro:

Ja, mehr auch nicht. Anklagen ist somit ein Werk Satans. Interessante Sichtweise der Judikative.

Das ist doch keine Judikative im heutigen rechtsstaatlichen Sinn. 

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vor 5 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Wie nicht anders zu erwarten stößt des Papstes Rede den amerikanischen Katholiken ziemlich sauer auf.  

 

 

 

So macht die Presse Skandale. 

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