Jump to content

Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

Recommended Posts

vor 1 Minute schrieb rorro:

wenn der Papst ab jetzt seinen Worten auch Taten folgen lassen würde.

Was soll er denn da jetzt tun? Das war eine Aufforderung zur Selbstanzeige an die Täter.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb gouvernante:

Inzwischen gibt es die Nachricht auch auf deutsch: Zeuge: McCarrick wurde bei Beichte übergriffig

Das zieht doch die Exkommunikation nach sich, oder?

 

(Abgesehen davon, dass es strafmaßig ist).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Siehe hierzu ehedem gültige Normen aus Crimen sollicitationis, 2001 endgültig abgelöst durch Sacramentorum sanctitatis tutela. Darin geht es insbesondere um den Missbrauch des Sakraments der Versöhnung in Verbindung mit sexuell motivierten Übergriffen. Also letztlich genau das, was McCarrick hier zur Last gelegt wird. 

 

Übrigens darf ich in diesem Zusammenhang erwähnen, dass ich ein Verfechter des - zumindest auf der Seite des Priestersitzes - geschlossenen Beichtstuhls bin, keiner halboffenen Modelle oder gar von Beichtzimmern. 

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb nannyogg57:

Das zieht doch die Exkommunikation nach sich, oder?

 

(Abgesehen davon, dass es strafmaßig ist).

Nein, das  Delikt wird so schwer nicht bestraft: C. 1387: Es wird bestraft mit Suspension (hat er schon), mit Verboten (gibt es schon), mit Entzug von Rechten (haben wir auch schon) und, in schweren Fällen, mit der Entlassung aus dem Klerikerstand.

 

Das Delikt ist allerdings schwer zu verfolgen - denn der Täter darf nun auch im Verfahren gleich gar nichts sagen, ohne Beichtsiegelbruch zu begehen, zumal c. 1550 §2 Nr. 2 CIC eine Verwertung auch der Aussagen des Opfers eigentlich verbietet (im Überschwang der Gefühle habe ich mit Klaus Lüdicke in meiner letzten Prüfung exakt darüber diskutiert und auch noch recht behalten). Das Beichtsiegel steht einer Strafverfolgung auch hier im Weg.

 

vor 9 Stunden schrieb Studiosus:

Sacramentorum sanctitatis tutela

Ein Titel, der deutlich macht, dass es nicht um den Schutz der Kinder, sondern um den Schutz des Rufes des Klerus geht.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Minuten schrieb gouvernante:

"... der Vatikan habe die betreffenden Akten nicht zur Einsicht freigegeben ..."

[Ironie on]Ja, die gute alte Zeit vor dem Konzil und den 68ern[/ironie off]

Was ist daran ironisch? Ohne selbstkastration durch das Konzil und ohne Zersetzung durch das 68er Pack könnte der Missbrauchsskamdsl der Kirche nichts anhaben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Minuten schrieb rorro:

Da die Wahrheit uns freimachen wird (sagte mal der Kirchengründer), freue

ich mich, wenn nichts mehr dieser Art verheimlicht wird.

Mit Verlaub, dass bezieht sich auf die Uroffenbarung. Was ich meinte war: Wenn die kirchliche Autoritöt noch ungebrochen wäre könnte Ihr Offenheit bzgl der Skandale nicht schaden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zumal Ironie (oder eher Zynismus) bei diesem Thema wohl eher unangebracht ist. Besonders, da die implizierte Kritik nicht verfängt. Im Gegenteil: Weder "das Konzil" noch die Revolution von 1968 haben in irgendeiner Weise geholfen, Missbrauch in den Reihen des Klerus auszumerzen. Man kann innerkirchlich vielmehr eine gleichbleibende negative Tendenz feststellen: "Das Konzil" mag geholfen haben, die Religion in oberflächlich neuem und offenerem Gewande zu präsentieren. Das System der Vertuschung und alte Gehorsamsmechanismen blieben davon weitestgehend unangetastet. Dass die Kirche heute zurecht auf Offenheit und Aufklärung in Punkto Missbrauch setzt, ist einem Prozess zu verdanken, der wohl weniger durch Impulse innerhalb der Kirche angeregt wurde als durch einen kontinuierlichen Druck der Öffentlichkeit. Insofern passt der Fall Maciel sowohl ins Bild der "vorkonziliaren" als auch der "nachkonziliaren" Kirche  (bis einschließlich Johannes Paul II. - die "Bruderküsse" mit P. Maciel sind ja hinreichend photographisch dokumentiert).

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Xamanoth:

Was ist daran ironisch? Ohne selbstkastration durch das Konzil und ohne Zersetzung durch das 68er Pack könnte der Missbrauchsskamdsl der Kirche nichts anhaben.

Warum nicht wäre die Kritik und der öffentliche Druck weniger
oder würde die Kirche einfach arrogant weiter missbrauchstäter decken 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"68 er Pack"...

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Ausdruck (nicht nur) meine Eltern beleidigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 53 Minuten schrieb Spadafora:

Warum nicht wäre die Kritik und der öffentliche Druck weniger
oder würde die Kirche einfach arrogant weiter missbrauchstäter decken 

Darum geht es nicht. Es wäre niemand auf die Idee gekommen, wegen des Skandals an der Kirche an sich zu zweifeln, weil man noch an unhinterfragbare Autorität glaubte. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 36 Minuten schrieb Xamanoth:

Darum geht es nicht. Es wäre niemand auf die Idee gekommen, wegen des Skandals an der Kirche an sich zu zweifeln, weil man noch an unhinterfragbare Autorität glaubte. 

so eine Kirche hat es nie gegeben das sind fantasien einen Blick in die Kirchengeschichte genügt
jedenfalls wäre früher noch viel mehr Bischöfe wohl auf die Idee gekommen  um jeden Preis den Ruf der Kirche zu schützen  egal was mit den Opfern ist 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn die Kirche diese "unhinterfragbare Autorität" jemals gehabt hätte, stellt sich die Frage warum es immer wieder den Impuls gab diese Unhinterfragbarkeit mit aller Gewalt zu verteidigen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb Frank:

Wenn die Kirche diese "unhinterfragbare Autorität" jemals gehabt hätte, stellt sich die Frage warum es immer wieder den Impuls gab diese Unhinterfragbarkeit mit aller Gewalt zu verteidigen.

Unhinterfragbare Autorität ist ohne Gewalt nicht möglich. Das wusste schon Mose.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In früheren Zeiten wusste man besser als heute zwischen der Kirche und ihren Repräsentanten zu unterscheiden.

z. B. Karl V hätte niemals die Autorität der Kirche angezweifelt, das hinderte ihn aber nicht, dem Papst ordentlich den A zu versohlen

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 32 Minuten schrieb Xamanoth:

Unhinterfragbare Autorität ist ohne Gewalt nicht möglich. Das wusste schon Mose.

 

Deshalb hat dein Tippfehler

vor 13 Stunden schrieb Xamanoth:

Autoritöt

 

weiter oben etwas ungewollt Wahres.
 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Defizitäre Aufarbeitung.

Meine persönliche Erfahrung aus der irischen Kirche der Mitte 1990er sagt mir, dass das noch dicke Klöpse kommen werden. Das hat aber auch den “Vorteil”, dass deutlicher wird, dass sexueller Missbrauch primär nichts mit Zölibat oder Homosexualität zu tun hat, sondern strukturell ermöglichter und sakralisierter Machtmissbrauch ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Heute habe ich die Wendung "Missbrauch des Missbrauchs" aufgeschnappt. Ich denke sie gibt zutreffend wieder, wie die an und für sich schon traurige Tatsache des Missbrauchs durch den Klerus dazu instrumentalisiert werden soll, die letzten Bastionen niederzureißen. 

 

Allerdings sollte man sich frühzeitig von der Illusion verabschieden, eine Kirche, in der Amtsträger vom Papst abwärts hinsichtlich ihrer legitimen Gewalten neutralisiert wären, funktionierte besser als das tradierte, hierarchische System.

 

Und dass Homosexualität als Risikofaktor wieder einmal ausgeklammert wird bedarf wohl keines Kommentars mehr.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 15 Minuten schrieb gouvernante:

as hat aber auch den “Vorteil”, dass deutlicher wird, dass sexueller Missbrauch primär nichts mit Zölibat oder Homosexualität zu tun hat, sondern strukturell ermöglichter und sakralisierter Machtmissbrauch ist.

 

Ich meine, dass das auch wieder zu monokausal ist. Ich denke, der Missbrauch wird aus einer ganzen Reihe von Quellen gespeist, deren Mischung ergibt dieses besonders giftige Gebräu. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 17 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

 

Ich meine, dass das auch wieder zu monokausal ist. Ich denke, der Missbrauch wird aus einer ganzen Reihe von Quellen gespeist, deren Mischung ergibt dieses besonders giftige Gebräu. 

 

Ja, dass sehe ich auch so. Wer bspw. jetzt (mal wieder) die Abschaffung des Zölibats fordert, weil die Täter mehrheitlich Priester waren, müsste rein logisch auch Homosexuelle als Priester verbieten wollen, weil die Opfer mehrheitlich männlich waren. Während allerdings bei der ersten Forderung diese simplifizierte Begründung angenommen wird, wird das bei der zweiten abgelehnt.

 

Daher zeigt sich hier der "Missbrauch des Missbrauchs".

 

Es wäre schön, wenn dieses eminent wichtige Thema ohne kirchenpolitische Agenda und daher auch profunder debattiert werden könnte, doch da sehe ich leider keine Chance.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...