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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 22 Minuten schrieb Chrysologus:

Das  Programm des römischen Treffens zum Thema Missbrauch ist zugänglich und ambitioniert - das der eine oder andere sich sehr kirchenfürstlich fühlende sich in seiner Ehre gekränkt sehen mag, wenn man auch ihm kollektive Mitverantwortung zuschreibt, mag vorkommen.

das könnte durchaus therapeutische Wirkung habeb

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Ich fürchte, du machst es dir hier zu einfach.

 

vor 4 Stunden schrieb Spadafora:

kein Sportverein wird diesen Trainer woanders hin empfehlen

Schön wäre es. Aber es gibt ja nicht nur die Fälle, wo der Notarzt das halb totgefick*e Kind quasi von Amts wegen dem Staatsanwalt meldet. Die meisten Fälle werden irgendwo im Graubereich sein: Unangenehm, unmöglich aber vielleicht doch noch nicht strafbar. Bevor man da riskiert, in einem Prozess schlechte Publicity zu bekommen und den vielleicht sogar noch zu verlieren, da trennt man sich doch lieber "einvernehmlich" von dem beanstandeten Trainer... Zur Not auch mit einem untadeligen Zeugnis. (Haben Verdächtigungen überhaupt was in einem Arbeitszeugnis zu suchen?) 

 

Zitat

der Umgang der Kirche war nicht naiv sondern zutiefst böse

Nein. Der Umgang der Kirche mit Missbrauch war über viele Jahrzehnte naiv und dumm, aber noch lange nicht böse. (Man sollte auch der Kirche nicht Bösartigkeit vorwerfen, wenn Dummheit zur Erklärung ausreicht.) Vieles, was wir heute diskutieren, war lange nicht allgemein bekannt (allenfalls Fachleuten - die es so in der Kirche nicht gibt).

 

Zitat

jemand der auf die Idee kommt einen Täter zu ermahnen und ihn woanders einzusetzen

Das ist, nicht nur bei Kirchens und nicht nur bei Missbrauch, allgemein üblich. Und meistens erfolgreich. Eigentlich fast immer.

Sonst könnten wir Täter nicht resozialisieren und müssten jeden lebenslänglich einsperren. Und einmal falsch geparkt gäbe gleich eine Führerscheinsperre auf Lebenszeit...

 

Und, wie gesagt, ich weiß nicht, wie oft eine solche Ermahnung und (Straf-)Versetzung bei einem sexuell unreifen Täter (wie sie unter Klerikern wohl recht häufig vorkommen) gereicht hat, um für ein notwendiges Nachdenken (und reifer werden) zu sorgen.

 

Das hilft nicht bei den richtig fiesen Tätern. Die sind hochmanipulativ (die nehmen  die Kinder ja nicht mit Gewalt, sondern mit Überredung), auch ihrem Bischof gegenüber. Und schaffen es, jedem ein X für ein U vorzumachen. Ja, ein Bischof sollte das kennen und damit umgehen können. Aber auch ein Bischof ist nur ein Mensch und solche hochmanipulativen Verbrecher gibt es glücklicherweise nicht all zu häufig, da fehlt dann einfach die Erfahrung.

 

Zitat

wegen des Rufs seiner Institution ist ein charakterloser Mensch wenn er wegen dem Ruf einer Organisation wissentlich und willentlich Kinder gefährdet

Auch das ist mir zu einfach. Nicht nur, weil der Ruf der eigenen Organisation jedem Leiter wichtig sein muß (natürlich mit Grenzen, die aber recht eng sind) - ich möchte auch niemandem unterstellen, daß er wissentlich und willentlich Kinder gefährdet hat. Wie gesagt, wir sind gerade dabei, den richtigen Umgang mit Pädophilen zu lernen, früher war den entscheidenden Leuten die Problematik viel weniger bewusst.

 

Zitat

das gibt es auch in der Familie richtig und da sind es genau so schlechte Menschen die das tun 
nur diese reichen den Täter nicht weiter und das oft über Jahrzehnte

Jein. Aber zum einen: Würdest Du es der Ex von deinem neuen Lover glauben, wenn sie dir was von ungebührlichem Verhalten Kindern gegenüber erzählt - oder würdest du es für ein fieses Nachkarten halten?

 

Was ein Problem ist: Die Opfer werden häufig selbst wieder zu Tätern, sie kennen es ja nicht anders. Auch nach Jahrzehnten...

 

Zitat

bei allem was jetzt gerade alles zu tage tritt ist klar die Kirche ist dem Problem nicht gewachsen und schafft es nicht reinen Tisch zu machen 

Wenn ich mir das so anschaue: Die römisch-katholische Kirche ist dem Problem nicht gewachsen und hat sichtbar Mühe, den Tisch rein zu bekommen. Aber sie gibt sich Mühe. Was man von so ziemlich allen anderen Organisationen (ev. Kirchen, Vereinen, z.T auch Schulen...) nicht sagen kann. Da tut sich: Garnichts!

 

Zitat

die zweite Option wäre sie ist eine völlig verdorbene  Organisation das glaube ich aber nicht 

Ich auch nicht.

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vor 19 Minuten schrieb Spadafora:


Hieraus: " Er hoffe, dass das Treffen im Rom "der Anfang eines Prozesses ist", welcher "irgendwann auch in ein allgemeines Konzil münden" sollte. Ein solches Konzil brauche es laut Treitler, da ein Bischofstreffen allein nicht die tiefgreifenden Fragen lösen könne, um die es geht: "An der Missbrauchsfrage ist ja nicht nur ein Symptom zu behandeln, sondern wirklich die Struktur der Kirche selbst."

 

Und was genau, bitte, soll daran "völlig falsch" sein?

bearbeitet von Julius
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Imo: weil alle die von Treitler genannten Probleme die Kirche jetzt schon ganz ohne Konzil lösen könnte. Das alles sind in erster Linie Fragen der Organisation, nicht des Glaubens. Der Zölibat beispielsweise gilt ja heute schon nicht für bestimme Gruppen innerhalb der Kirche. Griechisch-katholische Priester spenden gültig die Sakramente und sind verheiratet, also ist der Zölibat innerkirchlich eine Frage der Organisation, nicht des Glaubens. Auch die Organisation der Kirche selbst ist, wie sie sich heute darbietet, ist nicht von Gott als iure divino vorgegeben, sondern von der Kirche als iure humano so geordnet. Letztlich könnte die Kirche bzw. der Papst beispielsweise auch nicht-geweihte Theologen ins Kardinalamt berufen, Männer ebenso wie Frauen. Das Amt des Kardinals kann sich nämlich nicht auf eine Einsetzung durch Christus berufen.

 

Etwas anders schaut es mit dem Frauenpriestertum aus. Da würde es wohl tatsächlich eines Konzils bedürfen, da diese Frage hart an der Grenze liegt zwischen  iure divino und iure humano. Persönlich meine ich zwar, immer noch im Bereich des iure humano, da die Frage aber so strittig ist, auch und gerade theologisch, bedürfte es hier wohl tatsächlich eines Konzils.

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28 minutes ago, rorro said:

Die orthodoxen Christen sagen übrigens nicht zu Unrecht, daß es bei uns seit Pastor Aeternus - rein juristisch-dogmatisch - für gar nichts mehr eines Konzils bedarf. 

Formaljuristisch ist das so. Es mag aber sein, dass Franz das Brausen des Heiligen Geistes nicht so deutlich im Gehörgang spürt wie der alte Pius damals, und deswegen lieber die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen will.

 

Werner

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Formaljuristisch ist das so. Es mag aber sein, dass Franz das Brausen des Heiligen Geistes nicht so deutlich im Gehörgang spürt wie der alte Pius damals, und deswegen lieber die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen will.

 

Werner

 

Im Gegensatz zu Bene hat Franz schon betont, daß er die universale und uneingeschränkte Jurisdiktion innehat und hat durch Übergehen verschiedener vatikanischer Stellen (bspw. bei Bischofsneuernennungen) schon gezeigt, daß er seine Machtfülle nicht nur theoretisch hat. Was okay ist, er darf das natürlich. Nur ein Teamplayer ist er nicht wirklich.

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2 minutes ago, rorro said:

 

Im Gegensatz zu Bene hat Franz schon betont, daß er die universale und uneingeschränkte Jurisdiktion innehat und hat durch Übergehen verschiedener vatikanischer Stellen (bspw. bei Bischofsneuernennungen) schon gezeigt, daß er seine Machtfülle nicht nur theoretisch hat. Was okay ist, er darf das natürlich. Nur ein Teamplayer ist er nicht wirklich.

Da ging es aber um konkrete Einzelmaßnahmen. Um das aber auch bei grundsätzlich-strukturellen Dingen so zu machen, muss man sich schon persönlich sehr vom Heiligen Geist beflügelt glauben.

 

Werner

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Ich halte ein Konzil für technisch kaum durchführbar, zumindest nicht auf dem herkömmlichen Weg. Eine parlamentarische Versammlung von über viertausend Männern, die es alles nicht gewohnt sind, dass man ihnen die Redezeit begrenzt, scheint mir kaum realistisch zu sein.

 

Dennoch steht die Frage immer deutlicher im Raum, wie man in der Kirche mit Autorität und Macht umgeht - und das ist zuerst weniger eine rechtliche als vielmehr eine theologische Frage, deren Klärung man synodal herbei führen sollte.

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Ich finde es faszinierend, wie gerade in der Diskussion (außerhalb des Forums) mit dem Thema Homosexualität im Zusammenhang mit den Missbräuchen umgegangen wird.

Die Konservativen sagen "seht ihr, unsere Diskriminierung der Homos ist gut und richtig, wir sollten sie noch viel mehr diskriminieren".

Die Liberalen sagen "wieso Homosexualität? Was hat denn Homosexualität mit den Thema zu tun?".

 

Ich habe es schon mehrfach geschrieben und kann mich nur immer widerholen: Der kranke Umgang der Kirche mit dem Thema Sexualität allgemein und Homosexualität im Besonderen ist der Mist, auf dem die Missbrauchsfälle wachsen. Wenn sich da nichts grundsätzlich ändert, kann man sich Konzile und ähnlichen Krampf auch gleich sparen, und das Geld, dass das kosten würde, besser den Armen geben.

 

Werner

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vor 2 Stunden schrieb Julius:


Hieraus: " Er hoffe, dass das Treffen im Rom "der Anfang eines Prozesses ist", welcher "irgendwann auch in ein allgemeines Konzil münden" sollte. Ein solches Konzil brauche es laut Treitler, da ein Bischofstreffen allein nicht die tiefgreifenden Fragen lösen könne, um die es geht: "An der Missbrauchsfrage ist ja nicht nur ein Symptom zu behandeln, sondern wirklich die Struktur der Kirche selbst."

 

Und was genau, bitte, soll daran "völlig falsch" sein?

Da die Struktur eines Konzils (zur Zeit gibt es wohl mindestens um die 5500 Konzilsväter dafür nicht geeignet ist bei der Zahl ist nur etwas möglich wie das abnicken früher in der Volkskammer
im übrigen  kennt die Struktur der Kirche keine Prozesse die in etwas münden mit einem Papstwechsel kann alles aus sein

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vor 6 Minuten schrieb Werner001:

Ich finde es faszinierend, wie gerade in der Diskussion (außerhalb des Forums) mit dem Thema Homosexualität im Zusammenhang mit den Missbräuchen umgegangen wird.

Die Konservativen sagen "seht ihr, unsere Diskriminierung der Homos ist gut und richtig, wir sollten sie noch viel mehr diskriminieren".

Die Liberalen sagen "wieso Homosexualität? Was hat denn Homosexualität mit den Thema zu tun?".

 

Ich habe es schon mehrfach geschrieben und kann mich nur immer widerholen: Der kranke Umgang der Kirche mit dem Thema Sexualität allgemein und Homosexualität im Besonderen ist der Mist, auf dem die Missbrauchsfälle wachsen. Wenn sich da nichts grundsätzlich ändert, kann man sich Konzile und ähnlichen Krampf auch gleich sparen, und das Geld, dass das kosten würde, besser den Armen geben.

 

Werner

 

Viel interessanter finde ich, wie sehr das überhaupt die Öffentlichkeit beschäftigt, vor allem die veröffentlichte. Sonntag, 17:30 Uhr, ARD, ein Ort und Zeitpunkt, an dem es sonst eher um Religionsreklame geht, Kritik an der kath. Kirche, desgleichen, Montag Abend im Ersten und Mittwoch Abend im Zweiten. Bei uns in der Tageszeitung gleichzeitig seit Tagen Aufregung über einen Priester und seinen Holocaust-Vergleich sowie ebenfalls Berichte über kirchlichen Mißbrauch über ganze Seiten. Und das alles als Auseinandersetzungen von Katholiken unter sich. Kein Kirchenkritiker oder Glaubensloser weit und breit. Wie war das noch mit dem Untergang des Warschauer Pakts? Den hatte vorher auch keiner für möglich gehalten.

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Long John Silver

Diese These halte ich eher fuer gewagt. Sicher gibt es da Zusammenhaenge, aber das ist nicht der einzige Grund. Missbrauch gibt es in allen gesellschaftlichen Bereichen (sogar in denen, in denen eine liberale Sexualauffassung geradezu propagiert wird). 

 

Also, bei allem noetigen Draufschauen auf die hierarchische Struktur der Kirche und die naive Auswahl von  Priesterkandidaten oder die kriminelle Energie, die manche Vertuscher aufbrachten oder gar die stillschweigende Kumpanei mancher Mitwisser - daran ist nicht allein die Sexuallehre der Kirche schuld. Dass sich meistens Homosexuelle im Bereich kirchlicher Missbrauch von Kindern und Jugendlichen tummelten, liegt daran, dass ein Maennerbund bestimmte unreife Persoenlichkeiten anzieht. Aber diese Struktur ist auf einer noch anderen Ebene angesiedelt, mit der Sexualmoral der Kirche hat sie wenig zu tun, sondern damit, dass die "maennliche" Welt des Klerus eben auf manche Maenner anziehend wirkt und auch bietet ein gutes Versteck und sich Seilschaften geradezu anbieten.

 

Jedoch denke ich, es sollte tatsaechlich die "Kirche im Dorf" gelasssen werden. Weder ist sie der Suendenpfuhl an sich, was Missbrauch angeht, noch ist sie imstande (und wird es auch nicht) Missbrauch in ihren eigenen Reihen zu verhindern. Das wird immer wieder passieren, reduzierter sicher, rascher geahndet hoffentlich, aber die Kirche ist auch nur ein Bereich, in dem Menschen zusammen treffen  auch mit Versagen, kriminellen Energien, Luegen, Verdraengungen, Unfaehigkeiten und Trieben.  Wie ueberall.  Da sind manche Dinge nicht auszumerzen oder ganz auszuschliessen.  Und wenn einer nicht mit seinen Trieben fertig wird verantwortungsvoll, hilft es auch nich t, wenn die Kirche ihre Sexualmoral dem Zeitgeist anpasssen wuerde, er wuerde trotzdem in der Sakristei die Buben antatschen, wenn es ihn ueberkommt. 

 

 

 

 

 

 

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1 minute ago, Long John Silver said:

Dass sich meistens Homosexuelle im Bereich kirchlicher Missbrauch von Kindern und Jugendlichen tummelten, liegt daran, dass ein Maennerbund bestimmte unreife Persoenlichkeiten anzieht.

Und der Männerbund ist die direkte Folge der krankhaften kirchlichen Einstellung zur Sexualität, mit der Verherrlichung der Sexualneurosen von Paulus oder Augustinus, Zwangszölibat usw.

 

Werner

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vor 1 Stunde schrieb Long John Silver:

Diese These halte ich eher fuer gewagt.

 

Mir ging es um etwas anderes. Ich finde es erstaunlich, in welchem Maße darüber berichtet wird. Früher wäre das in dieser Deutlichkeit und Häufigkeit kaum durch die Rundfunkräte gegangen. Irgendjemand hat da aufgehört, seine schützende Hand über diese Kirche zu halten. Der heutige Beschluß des Bundesverfassungsgerichtes zum kirchlichen Sonderarbeitsrecht tut sicher ein übriges. Da scheint mir mehr ins Rutschen gekommen zu sein als der Ruf von ein paar Klerikern und die kath. Sexualmoral.

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Long John Silver
vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Und der Männerbund ist die direkte Folge der krankhaften kirchlichen Einstellung zur Sexualität, mit der Verherrlichung der Sexualneurosen von Paulus oder Augustinus, Zwangszölibat usw.

 

Werner

 

Mir geht dieses "ach wie furchtbar ist die rkK mit ihrer Sexualmoral" nur noch auf die Nerven. Die Kirche ist krank und der Rest der Gesellschaft gesund. Diese beliebte Gleichung funktioniert fuer mich nicht, auch wenn sie wohlfeil ist und ich halte sie auch fuer falsch. 

 

PS: Maennerbuende gibt es ueberall in Gesellschaften, aus verschiedensten Interessen und Gruenden. Sie sind stets auch anziehend fuer eine bestimmte Art von Homosexuelle (z.B. in Richtung Homophilie) und auch fuer verkappte Paederasten. Dafuer koennen die "Maennerbuende" nichts. Das Phaenomen gibt es auch bei Frauen, es aeussert sich bloss anders. Im Grund ist das stets die in bestimmte Verlagerte Suche nach einer gleichgeschlechtlichen Subkultur.  Das muss nicht stets mit tatsaechlicher  Sexualitaet einhergehen, es kann einfach nur die  emotionale Ebene betreffen. 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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Long John Silver
vor 57 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 

vor 57 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Mir ging es um etwas anderes. Ich finde es erstaunlich, in welchem Maße darüber berichtet wird. Früher wäre das in dieser Deutlichkeit und Häufigkeit kaum durch die Rundfunkräte gegangen. Irgendjemand hat da aufgehört, seine schützende Hand über diese Kirche zu halten. Der heutige Beschluß des Bundesverfassungsgerichtes zum kirchlichen Sonderarbeitsrecht tut sicher ein übriges. Da scheint mir mehr ins Rutschen gekommen zu sein als der Ruf von ein paar Klerikern und die kath. Sexualmoral.

 

Sorry, ich hatte auf ein Posting von Werner geantwortet (habe vergessen, es entsprechend zu kennzeichnen. Diese Software hier macht mich manchmal etwas ungeduldig).

bearbeitet von Long John Silver
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8 minutes ago, Long John Silver said:

PS: Maennerbuende gibt es ueberall in Gesellschaften, aus verschiedensten Interessen und Gruenden. Sie sind stets auch anziehend fuer Homosexuelle. Dafuer koennen die "Maennerbuende" nichts. 

Aber das sind keine explizit sexuell begründeten Männerbünde. Der Zwangszölibat begründet den RKK-Kleriker-Männerbund explizit sexuell, und deswegen war er für Homosexuelle lange anziehend. Dank Internet sind diese Zeiten mMn vorbei, mit dem internet gibt es kaum noch die berühmten Klemmschwestern, die früher die 1a-Kandidaten für den Klerus waren.

Warum Männerbünde generell für Homosexuelle anziehend sein sollten, musst du mir mal erklären. Weder der Profifußball noch die Freimaurerei scheinen mir speziell Homosexuelle anzuziehen. Glaubst du etwa noch das alte Ammenmärchen, dass Schwule ein Problem mit Frauen hätten?

 

Werner

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vor 14 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Mir geht dieses "ach wie furchtbar ist die rkK mit ihrer Sexualmoral" nur noch auf die Nerven. Die Kirche ist krank und der Rest der Gesellschaft gesund. Diese beliebte Gleichung funktioniert fuer mich nicht, auch wenn sie wohlfeil ist und ich halte sie auch fuer falsch. 

 

PS: Maennerbuende gibt es ueberall in Gesellschaften, aus verschiedensten Interessen und Gruenden. Sie sind stets auch anziehend fuer eine bestimmte Art von Homosexuelle (z.B. in Richtung Homophilie) und auch fuer verkappte Paederasten. Dafuer koennen die "Maennerbuende" nichts. Das Phaenomen gibt es auch bei Frauen, es aeussert sich bloss anders. Im Grund ist das stets die in bestimmte Verlagerte Suche nach einer gleichgeschlechtlichen Subkultur.  Das muss nicht stets mit tatsaechlicher  Sexualitaet einhergehen, es kann einfach nur die  emotionale Ebene betreffen. 

 

 

 

 

Problematisch wird es eben wenn einem solchen "Männerbund" der ausgeprägter ist als alle andern Kinder anvertraut werden und wenn sich da jemand an den Kindern vergeht alles getan wird das der Ruf des Bundes nicht gefährdet wird und man weiterhin behaupten kann man habe eine Sexuall moral die für alle gelte
 

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

Wie war das noch mit dem Untergang des Warschauer Pakts? Den hatte vorher auch keiner für möglich gehalten.

 

Der Vergleich hinkt schon arg. Der Warschauer Pakt ist zwar untergegangen, aber Kommunisten gibt es immer noch. Die Kirche als - wenn man so will - politischer Körper kann zwar untergehen, Katholiken - und damit Kirche - wird es aber auch dann noch geben, wenn die politisch-soziale Struktur der Kirche pulverisiert ist. Letztlich ist die Kirche Teil von dem, was Popper "Welt 3" nennt. Die Kirche geht so lange nicht "unter", wie es Menschen gibt, die an das, was sie ideell verkörpert, glauben.

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Long John Silver
vor 4 Minuten schrieb Werner001:

Aber das sind keine explizit sexuell begründeten Männerbünde. Der Zwangszölibat begründet den RKK-Kleriker-Männerbund explizit sexuell, und deswegen war er für Homosexuelle lange anziehend. Dank Internet sind diese Zeiten mMn vorbei, mit dem internet gibt es kaum noch die berühmten Klemmschwestern, die früher die 1a-Kandidaten für den Klerus waren.

Warum Männerbünde generell für Homosexuelle anziehend sein sollten, musst du mir mal erklären. Weder der Profifußball noch die Freimaurerei scheinen mir speziell Homosexuelle anzuziehen. Glaubst du etwa noch das alte Ammenmärchen, dass Schwule ein Problem mit Frauen hätten?

 

Werner

 

 Fuer mich geht  bei den Reaktionen auf den Missbrauch durch Kleriker viel zu viel wild durcheinander.  Da sind dann auch Eigeninteressen im Spiel bei der Suche nach Gruenden z.B.generelle Abrechnung mit der Kirche /dem Christentum/bestimmten Punken der christlichen/katholischen Lehre. 

 

Daher kommt auch die Maer, das Zwangszoelibat sei schuld. Seltsam, dass dann bei den Protestanten/Freikirchen eine so hohe Dunkelziffer existiert, was sexuelle Uebergriffe betrifft. Unabhaengig davon, ob es nun liberale oder konservative Gemeinden sind. Wie im restlichen Bereich der Gesellschaft sind Uebergriffe einfach durch die Moeglichkeit gegeben und die Tatsache,dass jemand schutzlos ist und man allermeist keine Folgen zu befuerchten glaubt. Wie ich bereits schrieb neulich - es macht als Machtmissbrauch keinen Unterschied zwischen dem Priester, der sich in der Sakristei oder im Zelt des Jugendlagers an Kindern vergreift und dem paedosexuellen Vater, der sich nachts ins Zimmer seiner Tochter schleicht. Der Mechanismus ist der gleiche, lediglich die Orte sind anders und die speziellen Konstellationen. Die katholische Sexuallehre hat damit null zu tun. Sonst gaebe es diese Dinge woanders nicht.  Die Realitaet zeigt, dass es nicht so ist. Es gibt sie, auch in Bereichen, die als voellig liberal gelten und Lichtjahre entfernt sind von irgendwelchen Moralvorstellungen der katholischen Kirche. 

 

 

 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

 

Mir ging es um etwas anderes. Ich finde es erstaunlich, in welchem Maße darüber berichtet wird. Früher wäre das in dieser Deutlichkeit und Häufigkeit kaum durch die Rundfunkräte gegangen. Irgendjemand hat da aufgehört, seine schützende Hand über diese Kirche zu halten. Der heutige Beschluß des Bundesverfassungsgerichtes zum kirchlichen Sonderarbeitsrecht tut sicher ein übriges. Da scheint mir mehr ins Rutschen gekommen zu sein als der Ruf von ein paar Klerikern und die kath. Sexualmoral.

 

Da könnte etwas dran sein.

Es war aber nicht das Bundesverfassungsgericht, sondern das Bundesarbeitsgericht laut Deinem Link.

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vor 12 Minuten schrieb Juana:

 

Da könnte etwas dran sein.

Es war aber nicht das Bundesverfassungsgericht, sondern das Bundesarbeitsgericht laut Deinem Link.

 

Ja, mein Fehler! Und dieser Fehler geht noch weiter, denn eigentlich ist es auch eine Watsche für das BverfG. 

bearbeitet von Marcellinus
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vor 16 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Der Vergleich hinkt schon arg. Der Warschauer Pakt ist zwar untergegangen, aber Kommunisten gibt es immer noch. Die Kirche als - wenn man so will - politischer Körper kann zwar untergehen, Katholiken - und damit Kirche - wird es aber auch dann noch geben, wenn die politisch-soziale Struktur der Kirche pulverisiert ist. Letztlich ist die Kirche Teil von dem, was Popper "Welt 3" nennt. Die Kirche geht so lange nicht "unter", wie es Menschen gibt, die an das, was sie ideell verkörpert, glauben.

 

Nein, ich finde, der Vergleich paßt schon, denn selbstverständlich meinte ich nur die Kirche als reale Institution, nicht Fantasievorstellungen ala Poppers „Welt 3“. ;)

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