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Kindesmissbrauch in rkK


gerwin

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In Großbritannien und im Commonwealth bestand noch ein besonderes Problem:

die Tradition der "Kinderdeportation".

Nach Australien (und in div. andere Commonwealth-Staaten) wurden im und nach dem Krieg zehntausende veramter Kinder verschickt, einfach weil es billiger war, sie so zu "versorgen".

Vielen von ihnen kamen in völlig rechtlose Situationen, wo sie letztlich per Zwangsarbeit ausgebeutet oder misshandelt und missbraucht wurden.

Anscheinend hielt diese Art der "Jugendfürsorge" bis weit in die 60er Jahre an.

 

Erstmals problematisiert wurde dieses Verfahren durch Margaret Humphreys in den späten 80er Jahren, 1994 veröffentlichte sie das Buch "Empty cradles".

Da die kath. Kirche und vor allem best. Kongreationen sich hier stark in der Aufnahme dieser völlig Entrechteten "engagierten", ist eine hohe Delinquenz an Kindern nicht gerade unerwartet.

Es hat schlicht niemanden interessiert, was mit ihnen passiert, Hauptsache, sie lagen dem britischen Steuerzahler nicht auf der Tasche.

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Ich denke es ist das Problem jeder Gruppe die ihr eigenes berechtigtes Rechtssystem wichtiger nimmt als das staatliche

Gab es kirchliche Gruppen, deren Rechtssystem die rücksichtslose Ausbeutung von Kindern zuließ?

 

Ich sehe es bei kirchlichen Einrichtungen letztlich genau anders herum: Es war das Totschweigen der auch in eigenen Kreisen mehrheitlich als unerträglich angesehenen Rechtsverstöße und die mangelnde - teilweise überhaupt nicht vorhandene Ahndung solcher Rechtsverstöße. Aus ganz verschiedenen Gründen. Weil man selber erpressbar war, weil man nicht wollte, dass was rauskommt, weil man meinte, den Priester nicht ersetzen zu können, und weil man teilweise sicherlich auch davon ausging, dass Kinder und Jugendliche, vor allem diejenigen, die man als "asozial" ansah, eh immer nur lügen. Man findet sicherlich noch mehr Gründe, meine Aufzählung ist nicht abschließend.

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Hier noch keine Neuigkeiten von Kardinal Pell (aus Australien), im Moment der Chef der Vatikan-Verwaltung? Er ist gerade in seinem Heimatland wegen Kindesmissbrauchs angeklagt worden (ich verwende hier "angeklagt" als etwas schlampige Übersetzung von "charged"), und kehrt aus dem Vatikan nach Australien zurück, um sich zu verteidigen. Das ist ehrenhaft, im Gegensatz zu Kardinal Law (von Boston), der als er in den USA angeklagt wurde, in den Vatikan floh. Ob Kardinal Pell schuldig oder unschuldig ist: Keine Ahnung; dass kann man aus der Presse nicht feststellen.

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Das wievielte Mal versucht man jetzt schon Cardinal Pell mit Kindesmissbrauch-Gerüchten zu Fall zu bringen?

 

Die Australier haben wirklich nen Schuss. Selbst wenn es sich (wieder) herausstellt, dass es falsche Anschuldigungen sind: semper aliquid hearet. Irgendwas bleibt immer hängen. Man kann hier fast nur eine Kampagne vermuten.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Das wievielte Mal versucht man jetzt schon Cardinal Pell mit Kindesmissbrauch-Gerüchten zu Fall zu bringen?

 

Die Australier haben wirklich nen Schuss. Selbst wenn es sich (wieder) herausstellt, dass es falsche Anschuldigungen sind: semper aliquid hearet. Irgendwas bleibt immer hängen. Man kann hier fast nur eine Kampagne vermuten.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

" semper aliquid haeret" = verleumde nur dreist, es bleibt immer etwas hängen. Oder in ordinärem Deutsch:

"An allen Gerüchten ist immer ein Fünkchen Wahrheit".

bearbeitet von Katharer
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Die Australier haben wirklich nen Schuss. Selbst wenn es sich (wieder) herausstellt, dass es falsche Anschuldigungen sind: semper aliquid hearet. Irgendwas bleibt immer hängen. Man kann hier fast nur eine Kampagne vermuten.

Du wirfst also hier einem australischen Staatsanwalt und einem australischen Richter vor, Teil einer anti-katholischen Kampagne zu sein? Hast Du für diese ungeheuerliche Behauptung irgendwelche Belege?
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Das wievielte Mal versucht man jetzt schon Cardinal Pell mit Kindesmissbrauch-Gerüchten zu Fall zu bringen?

 

Die Australier haben wirklich nen Schuss. Selbst wenn es sich (wieder) herausstellt, dass es falsche Anschuldigungen sind: semper aliquid hearet. Irgendwas bleibt immer hängen. Man kann hier fast nur eine Kampagne vermuten.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

ich denke nicht daß ein Gericht das ja jetzt ebtscheidetals teil einer Kampagne gesehen werden kann und daß er Kindermißbrauch gedeckt hat Eminenz doch zugegeben oder irre ich mich da?

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Die Australier haben wirklich nen Schuss. Selbst wenn es sich (wieder) herausstellt, dass es falsche Anschuldigungen sind: semper aliquid hearet. Irgendwas bleibt immer hängen. Man kann hier fast nur eine Kampagne vermuten.

Du wirfst also hier einem australischen Staatsanwalt und einem australischen Richter vor, Teil einer anti-katholischen Kampagne zu sein? Hast Du für diese ungeheuerliche Behauptung irgendwelche Belege?

 

Bei kath . net stand in den Kommentaren mehrfach der Grund, weshalb Pell unschuldig sein muss: Er vertritt "rechtgläubige" Ansichten.

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Nur damit sich hier eine gewisse Klientel nicht schon die Hände reibt:

 

Soweit bekannt, und die Aussagen Pells vor dem Untersuchungsausschuss im letzten Jahr legen dies nahe, wird Pell kein persönlicher Kindesmissbrauch vorgeworfen, sondern - wie anderen Würdenträgern zuvor - Vertuschung bzw. mangelnde Aufarbeitung von Missbrauchsfällen während seiner Amtszeit als Diözesanbischof.

 

Bei kath . net stand in den Kommentaren mehrfach der Grund, weshalb Pell unschuldig sein muss: Er vertritt "rechtgläubige" Ansichten.

Das Gegenteil halte ich für richtig. Er muss - in den Augen der Welt - schuldig sein, weil er rechtgläubig ist. Bei ultraliberalen Modernisten, die wissen was die Leute brauchen und nicht an der Lehre hängen, drückt man gerne alle Hühneraugen zu. Aber die bösen "Konservativen" müssen weg. Pell wurde genau zu dem Zeitpunkt untragbar, als er in cappa magna durch Sydney lief. Das war quasi "Majestätsbeleidigung". Genauso wie bei Burke. Unter Benedikt XVI. wurde das noch geduldet. Jetzt weht ein anderer Wind.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

bearbeitet von Studiosus
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Nur damit sich hier eine gewisse Klientel nicht schon die Hände reibt:

 

Soweit bekannt, und die Aussagen Pells vor dem Untersuchungsausschuss im letzten Jahr legen dies nahe, wird Pell kein persönlicher Kindesmissbrauch vorgeworfen, sondern - wie anderen Würdenträgern zuvor - Vertuschung bzw. mangelnde Aufarbeitung von Missbrauchsfällen während seiner Amtszeit als Diözesanbischof.

 

Bei kath . net stand in den Kommentaren mehrfach der Grund, weshalb Pell unschuldig sein muss: Er vertritt "rechtgläubige" Ansichten.

Das Gegenteil halte ich für richtig. Er muss - in den Augen der Welt - schuldig sein, weil er rechtgläubig ist. Bei ultraliberalen Modernisten, die wissen was die Leute brauchen und nicht an der Lehre hängen, drückt man gerne alle Hühneraugen zu. Aber die bösen "Konservativen" müssen weg. Pell wurde genau zu dem Zeitpunkt untragbar, als er in cappa magna durch Sydney lief. Das war quasi "Majestätsbeleidigung". Genauso wie bei Burke. Unter Benedikt XVI. wurde das noch geduldet. Jetzt weht ein anderer Wind.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

den Mißbrauch während seiner Antszeit zu decken ist um keinen deut besser ich hoffe das Gericht macht das unmißverständlich klar

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den Mißbrauch während seiner Antszeit zu decken ist um keinen deut besser ich hoffe das Gericht macht das unmißverständlich klar

Gut finde ich das auch nicht gerade, wenn es denn stimmt. Allerdings hätte man hier den falschen Eindruck bekommen können, es läge ein mutmaßlicher Missbrauch direkt durch den Kardinal vor. Das ist meines Wissens nicht der Fall.

 

Und meine Kritik bleibt bestehen: die Konservativen leben - jedenfalls seit dem Pontifikat von Franziskus - gefährlich. Man hat sich auf sie eingeschossen, man will ihre hohen moralischen Standards gegen sie verwenden und sie bloßstellen. Bei dem einen schafft man es, indem man ihn des Protzes bezichtigt. Bei anderen wird gleich das dicke Geschütz Kindesmissbrauch aufgefahren. Eine ziemlich verlogene Debatte in meinen Augen. Als ob es den Kritikern um die geschädigten Kinder ginge. Hier sollen alte Feindschaften weitergesponnen und Kirchenpolitik betrieben werden.

 

Warten wir den Prozess ab. Dann wird vielleicht manches klarer.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Warten wir den Prozess ab. Dann wird vielleicht manches klarer.

Ja, mach das mal bitte. Ich habe zur Causa Pell bislang nur von dir Voraburteile in diesem Thread gelesen.

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Allerdings hätte man hier den falschen Eindruck bekommen können, es läge ein mutmaßlicher Missbrauch direkt durch den Kardinal vor.

 

Wie schon, dass du jetzt schon weißt, dass die "mutmaßlichen" Vorwürfe falsch sind. Du weißt noch nicht mal, was die Vorwürfe sind, nur dass der Eindruck falsch sein muss, das weißt du.

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Allerdings hätte man hier den falschen Eindruck bekommen können, es läge ein mutmaßlicher Missbrauch direkt durch den Kardinal vor.

 

Wie schon, dass du jetzt schon weißt, dass die "mutmaßlichen" Vorwürfe falsch sind. Du weißt noch nicht mal, was die Vorwürfe sind, nur dass der Eindruck falsch sein muss, das weißt du.

Ich beziehe mich auf die Aussagen des Kardinals vor dem Untersuchungsausschuss im Jahr 2016. Damals ging es dezidiert um die Amtsführung und nicht um persönliche Vorwürfe. Dass das diesmal anders sein sollte, wäre überraschend.

 

Wir bleiben auf jeden Fall an der Sache dran. Da bin ich mir sicher ;)

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Allerdings hätte man hier den falschen Eindruck bekommen können, es läge ein mutmaßlicher Missbrauch direkt durch den Kardinal vor.

 

Wie schon, dass du jetzt schon weißt, dass die "mutmaßlichen" Vorwürfe falsch sind. Du weißt noch nicht mal, was die Vorwürfe sind, nur dass der Eindruck falsch sein muss, das weißt du.

Ich beziehe mich auf die Aussagen des Kardinals vor dem Untersuchungsausschuss im Jahr 2016. Damals ging es dezidiert um die Amtsführung und nicht um persönliche Vorwürfe. Dass das diesmal anders sein sollte, wäre überraschend.

 

Wir bleiben auf jeden Fall an der Sache dran. Da bin ich mir sicher ;)

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

 

Das ist so nicht richtig: http://www.telegraph.co.uk/news/2017/06/29/senior-vatican-official-cardinal-pell-facing-child-sex-abuse/

Es gibt Vorwürfe von zwei Leuten, die der heutige Kardinal in den 70er Jahren im Schwimmbad betatscht haben soll. Beweise gibt es wohl nicht. Ein Beispiel dafür, wie notwendig aus rechtsstaatlicher Sicht Verjährungsfristen sind.

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Das ist so nicht richtig: http://www.telegraph...hild-sex-abuse/Es gibt Vorwürfe von zwei Leuten, die der heutige Kardinal in den 70er Jahren im Schwimmbad betatscht haben soll. Beweise gibt es wohl nicht. Ein Beispiel dafür, wie notwendig aus rechtsstaatlicher Sicht Verjährungsfristen sind.

 

Staatlich kann ihn das retten - seid Johannes Paul II. hebt die Kirche fröhlich Verjährungen auf.

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Allerdings hätte man hier den falschen Eindruck bekommen können, es läge ein mutmaßlicher Missbrauch direkt durch den Kardinal vor.

 

Wie schon, dass du jetzt schon weißt, dass die "mutmaßlichen" Vorwürfe falsch sind. Du weißt noch nicht mal, was die Vorwürfe sind, nur dass der Eindruck falsch sein muss, das weißt du.
Ich beziehe mich auf die Aussagen des Kardinals vor dem Untersuchungsausschuss im Jahr 2016. Damals ging es dezidiert um die Amtsführung und nicht um persönliche Vorwürfe. Dass das diesmal anders sein sollte, wäre überraschend.

 

Wir bleiben auf jeden Fall an der Sache dran. Da bin ich mir sicher ;)

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

Das ist so nicht richtig: http://www.telegraph.co.uk/news/2017/06/29/senior-vatican-official-cardinal-pell-facing-child-sex-abuse/

Es gibt Vorwürfe von zwei Leuten, die der heutige Kardinal in den 70er Jahren im Schwimmbad betatscht haben soll. Beweise gibt es wohl nicht. Ein Beispiel dafür, wie notwendig aus rechtsstaatlicher Sicht Verjährungsfristen sind.

Das hatte ich noch nicht gesehen. Dann sieht die Sache u. U. anders aus. Klar ist: wenn er bewiesenermaßen Schuld auf sich geladen hat, dann soll er dafür in geeigneter Form bestraft werden.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Das Gegenteil halte ich für richtig. Er muss - in den Augen der Welt - schuldig sein, weil er rechtgläubig ist. Bei ultraliberalen Modernisten, die wissen was die Leute brauchen und nicht an der Lehre hängen, drückt man gerne alle Hühneraugen zu. Aber die bösen "Konservativen" müssen weg. Pell wurde genau zu dem Zeitpunkt untragbar, als er in cappa magna durch Sydney lief. Das war quasi "Majestätsbeleidigung". Genauso wie bei Burke. Unter Benedikt XVI. wurde das noch geduldet. Jetzt weht ein anderer Wind.

Interessantes Schein-Argument.
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Das ist so nicht richtig: http://www.telegraph...hild-sex-abuse/Es gibt Vorwürfe von zwei Leuten, die der heutige Kardinal in den 70er Jahren im Schwimmbad betatscht haben soll. Beweise gibt es wohl nicht. Ein Beispiel dafür, wie notwendig aus rechtsstaatlicher Sicht Verjährungsfristen sind.

 

Staatlich kann ihn das retten - seid Johannes Paul II. hebt die Kirche fröhlich Verjährungen auf.

 

Einen Beweis wird es wohl auch aus kirchlicher Sicht brauchen.

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... in den 70er Jahren ... Beweise gibt es wohl nicht. Ein Beispiel dafür, wie notwendig aus rechtsstaatlicher Sicht Verjährungsfristen sind.

Aus rein rechtlicher Sicht macht das Sinn: Es wird schwieriger und schwieriger, einen Strafprozess zu führen. Und das Deutsche Strafrecht ist da ziemlich sinnvoll, mit kurzen Verjährungsfristen für Kleinigkeiten (ich glaube Falschparken ist unter einem Jahr), und extrem langen für sehr schwere Verbrechen(unendlich für Völkermord).

 

Eine andere Frage ist die moralische Bewertung; das wird irgendwann mal zu einer Frage für Historiker. Und eine Frage, die jeder irgendwann mal selber beantworten muss. Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass Kardinal Law (von Boston) regelmäßig und konsistent die Strafverfolgung von Priestern verhindert hat, aber der Meinung war, dass er über dem Recht steht (was im Endeffekt ja auch stimmte, er hat durch die Flucht in den Vatikan eine Strafverfolgung verhindert). Genauso bin ich mir sicher, dass Bischof Ferrario (von Honolulu) in mehreren Fällen Jugendliche in seiner Gemeinde selber missbraucht hat, und später als Bischof mehrere Fälle von Missbrauch in seinem Bistum unter den Tisch gekehrt hat; und er ist auch einer Strafverfolgung entgangen.

 

Das wichtige ist hier: Die Unmöglichkeit einer Strafverfolgung bedeutet noch lange nicht, dass jemand auch moralisch oder in den Augen der Nachwelt eine weisse Weste hat.

 

Ich kenne mich bei den Details zu Kardinal Pell überhaupt nicht aus ... ich habe das oben nur gepostet, weil es im englischsprachigen Raum ganz oben auf den Titelseiten stand, aber hier bei mykath noch nicht erwähnt worden war.

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... in den 70er Jahren ... Beweise gibt es wohl nicht. Ein Beispiel dafür, wie notwendig aus rechtsstaatlicher Sicht Verjährungsfristen sind.

Aus rein rechtlicher Sicht macht das Sinn: Es wird schwieriger und schwieriger, einen Strafprozess zu führen. Und das Deutsche Strafrecht ist da ziemlich sinnvoll, mit kurzen Verjährungsfristen für Kleinigkeiten (ich glaube Falschparken ist unter einem Jahr), und extrem langen für sehr schwere Verbrechen(unendlich für Völkermord).

 

Eine andere Frage ist die moralische Bewertung; das wird irgendwann mal zu einer Frage für Historiker. Und eine Frage, die jeder irgendwann mal selber beantworten muss. Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass Kardinal Law (von Boston) regelmäßig und konsistent die Strafverfolgung von Priestern verhindert hat, aber der Meinung war, dass er über dem Recht steht (was im Endeffekt ja auch stimmte, er hat durch die Flucht in den Vatikan eine Strafverfolgung verhindert). Genauso bin ich mir sicher, dass Bischof Ferrario (von Honolulu) in mehreren Fällen Jugendliche in seiner Gemeinde selber missbraucht hat, und später als Bischof mehrere Fälle von Missbrauch in seinem Bistum unter den Tisch gekehrt hat; und er ist auch einer Strafverfolgung entgangen.

 

Das wichtige ist hier: Die Unmöglichkeit einer Strafverfolgung bedeutet noch lange nicht, dass jemand auch moralisch oder in den Augen der Nachwelt eine weisse Weste hat.

 

Ich kenne mich bei den Details zu Kardinal Pell überhaupt nicht aus ... ich habe das oben nur gepostet, weil es im englischsprachigen Raum ganz oben auf den Titelseiten stand, aber hier bei mykath noch nicht erwähnt worden war.

 

Du hast schon recht, moralisch ist das bei einer katholischen Führungsperson immer ein Problem. Aber auch nur dann, wenn wirklich etwas war. Die von dir zitierten Fälle scheinen eindeutig zu sein. Bei Pell weiß man es nicht. Und bei sehr lang zurückliegenden Vorwürfen könnte man eine positive Entwicklung des Täters unterstellen. (Ich weiß noch, daß ich vor fast 54 Jahren eine Kusine unziemlich begrabscht habe und dafür zur Strafe ins Bett mußte.)

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Der Chef der Glaubenskongregation ist ja von Amts wegen auch der oberste Verantwortliche für die Aufklärung und Verfolgung von sexuellem Missbrauch in der Kirche. Damit hat RAtzinger damals irgendwie schon den Bock zum Gärtner gemacht: Der Aufklärungswille Müllers bzw. dessen Fehlen war ja berüchtigt. Ob das mit eine Grund war, dass Franziskus das Mandat Mülelrs nicht verlängert hat, wird sich weisen: Unter anderem am künftigen Umgang von Müllers Nachfolger und dem Papst selber mit dem jetzt beschuldigten Kardinal Pell.

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Man hat sich auf sie eingeschossen, man will ihre hohen moralischen Standards gegen sie verwenden [...]

 

:lol:

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moralisch ist das bei einer katholischen Führungsperson immer ein Problem. Aber auch nur dann, wenn wirklich etwas war.

 

also, damit ich Dich recht verstehe:

 

bei einer katholischen Führungsperson ist das immer ein Problem, wenn wirklich etwas war. moralisch. aber nur, wenn wirklich etwas war.

 

sehr kompliziert, das.

 

also: bei einer moralischen katholischen Führungsperson ist ...

 

nö.

 

das ist mir jetzt doch ein bißchen kompliziert.

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