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Memorandum Freiheit


Chrysologus

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Im aktuellen Dialog geht es besonders ganz konkret um das Thema Missbrauch. Wie können wir Strukturen schaffen, die Missbrauch in der Zukunft erschweren und wie können wir solche Strukturen aufbrechen, die Missbrauch begünstigen? Da sind ganz praktische Antworten gefragt.

Mit noch so glaubensstarken und spirituellen Menschen ist da kein Blumentopf zu gewinnen, wenn es am praktisch Realisierbaren fehlt. Und mir persönlich ist es auch ganz wichtig, dass diese praktischen Fragen nach "Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" nicht für Fragen der Glaubensweitergabe zurück gestellt werden, als wären sie weniger wichtig. Wir müssen diese beiden Felder nicht gegen einander ausspielen. Sie sind beide wichtig.

Ein Glaube ohne gerechte Strukturen und ohne Frieden ist wertlos. Wenn Jesus allein für "spirituelle Wegweisung", Glaube und Lebensvorlagen gestorben ist und nicht für das Reich Gottes in unserer Welt, dann wäre er besser unten geblieben, denn dann wäre das Kreuz sinnlos.

Im aktuellen Dialog geht nicht nur um das Thema Missbrauch, sondern die Missbrauchskandale sind lediglich der Fixpunkt, an dem man den aktuellen Dialog festgemacht hat. Von dort ausgehend regen die Unterzeichner einen viel umfänglicheren Reformprozess an - allein schon aus der Einsicht, dass es mit ein paar Maßnahmen, die sich direkt auf den Missbrauch beziehen, nicht getan ist. Das ist doch die Hauptaussage des Memorandums: "Wenn Kirche nicht nur Skandal-Flickschusterei betreiben will, dann braucht sie umfangreiche und tiefgreifende Reformen. Da geht es dann auch um Machtverteilung, Dialog, Sexualmoral insgesamt."

 

Und ich finde, dass die Urheber da immer noch zu kurz gegriffen haben. Auch die geforderten Reformen sind bei Weitem nicht ausreichend. Ich vermute, dass die Autoren das durchaus wissen, dass sie aber aus taktischen Gründen eingesehen haben, dass es besser ist, erst mal ein paar konkrete Themen anzupacken, bevor man sich um die weitreichenderen (wenn auch für den Glauben zentraleren) kümmert.

 

Ich befürchte, dass das nicht viel bringt. Die geforderten Reformen werden schon von vornherein niedergebügelt - von Leuten, die überhaupt keine Bewegung wollen, sondern lediglich ein Einfrieren der Kirche auf dem Stand von (Jahreszahl beliebig einsetzbar. 1965? 1871? 1563? Oder sonst was?).

 

Ein Glaube ohne gerechte Strukturen und ohne Frieden ist wertlos. Aber Strukturen und Frieden, die nicht aus dem Glauben kommen, sind für die Kirche sinnlos. Die Strukturen werden brüchig sein, und der Friede? Da wird kein großer Friede sein bei den gerechten Strukturen. Da werden die Brandmüllers, Wollbolds, Schwaderlapps, das Opus dei und die Piusbrüder schon für sorgen. Das wäre noch erträglich, weil es sich dabei nur um eine kleine Anzahl von Quertreibern geht, die es ja immer gibt und die man nie zufrieden stellen kann. Aber ich glaube auch nicht an die Gerechtigkeit und den Frieden in der Kirche, so lange Gerechtigkeit und Frieden nicht aus dem Glauben entspringen.

 

Meiner Meinung nach sollte man die angeregten Reformen durchaus genauer anschauen. Hände in den Schoß legen und alles so belassen, wie es ist, ist ja ganz sicher der allerdümmste Rat - allerdings nicht so dumm, dass ihn Brandmüller nicht bevorzugen würde. Aber gleichzeitig müssen die Anliegen der Reformen mit dem Glauben verbunden werden. So, wie die Anliegen im Memorandum formuliert sind, ist der Glaube nur eine Randerscheinung. Und so, wie Du formuliert hast, klingt es sogar so, als ob der Glaube eher Hemmschuh, zumindest aber unnützes Beiwerk wäre. Der Halbsatz "Mit noch so glaubensstarken und spirituellen Menschen ist da kein Blumentopf zu gewinnen" wäre eine Kapitulationserklärung, wenn Du nicht noch hinzugefügt hättest "wenn es am praktisch Realisierbaren fehlt".

 

Es muss aber beides zusammen kommen. Ja, wie Du es gesagt hast: Man darf das eine nicht gegen das andere ausspielen. Wenn man sich allerdings auf das eine stürzt (eben die zu reformierende Praxis) und das andere dabei nicht in gleicher Gewichtigkeit mit-bearbeitet, dann ist das Ausspielen bereits im System verankert.

 

Es muss meiner Meinung nach viel, viel langsamer und geduldiger angegangen werden. Es hat keinen Sinn, am einen Zipfel heftig zu ziehen und die anderen Zipfel mit weniger Aufmerksamkeit zu versehen. Gerade weil das nicht funktionieren wird, bin ich so pessimistisch. Man wird es nämlich trotz meiner Bedenken tun. Und den gleichen Schiffbruch erleiden, wie beim Kirchenvolksbegehren. Oder auch bei den Reformen durch Papst Benedikt. Die Reformen werden hauptsächlich polarisieren. Und selbst die besten Gewinne werden durch die Polarisierung wieder aufgefressen. Meist ist es bei der Gesamtbetrachtung hinterher nur noch schlimmer, als es zuvor war.

 

Wir müssen langsamer und geduldiger dran gehen. Das ist natürlich angesichts der brennenden Probleme nicht für jeden einsichtig. Wir sind in der Entwicklung um jahrhunderte hintendran. Die Ungerechtigkeiten, Strukturprobleme, Machtstrukturen, theologischen Antworten, spirituellen Möglichkeiten sind sehr stark geworden. Und da möchte man schnell mal die Hand von der heißen Herdplatte nehmen. Ist auch sehr verständlich. Und überdies hinaus gibt es ein enormes Misstrauen: Womöglich nutzen die Reformgegner genau diese Langsamkeit und Geduldsforderum, um klammheimlich einfach gar nichts mehr zu tun bzw. alles auf Mikroreformen ohne Nährwert herunterzuwürdigen. Auch dieser Einwand ist sehr berechtigt. Diese Bedenken sind wieder ein Grund für mich, das Memorandum als eine positive Aktion zu werten. Trotzdem sehe ich auch die Notwendigkeit, die Erwartungen zu dämpfen und anhaltend darauf hinzuweisen, dass auch im besten Falle mit dem Memorandum nur der eine Zipfel des notwendigen Reformprozesses angegangen wird. Natürlich den machbarsten. Gut so. Aber auch verführerisch.

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Es geht nicht um "Wiedererstarken". Und es liegt nicht am Papst. Das Neue ist schon da, man sieht es aber noch nicht.
Volle Zustimmung.
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß Ihr ziemlich unterschiedliche Auffassungen davon habt, was dieses Verborgene sein wird...
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Was ich im Zusammenhang mit Synodalismus noch nie verstanden habe, ist, wie man gleichzeitig an den Heiligen Geist und daran, dass dieser nur durch zentralistische Entscheidungen wirken kann, glauben kann.

 

Werner

 

Wirkt bekanntlich wo er will. Aber er ist bestimmt nicht bei jeder Christenversammlung anwesend. Ich erinnere mich mit Schrecken an Versammlungen, wo eine Kommunionkleid-Fraktion einer Kartoffelsack-Fraktion gegenüberstand. Gut, daß keiner bewaffnet war.

 

Das kenn ich. Die Kartoffelsack-Fraktion hatte in diesem Fall gewonnen.

 

Das lief damals anders. Der Moderation gelang es, die Frage in den Vordergrund zu stellen, warum es denn unbedingt einheitlich sein müßte. Darauf fand niemand eine wirklich überzeugende Antwort. Es wurde dann vereinbart, auf eine allgemeine Regel zu verzichten. Es kamen dann zwei Drittel im herkömmliche Gewand und ein Drittel im Kartoffelsack. Das hat die Feier nicht gestört. - Das ist mE ein Lösungsansatz für viele Fragen, die anstehen.

 

Wenn es in dem Memorandum um Kartoffelsäcke vs. herkömmliches Gewand ginge, würde ich glatt unterschreiben oder mich als Moderator zu Verfügung stellen. Kartoffelsäcke find ich nämlich gut, solange sie voll sind. :ninja:

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Ich erinnere mich mit Schrecken an Versammlungen, wo eine Kommunionkleid-Fraktion einer Kartoffelsack-Fraktion gegenüberstand.
Sag mal wie sprichst Du denn überhaupt von der altehrwürdigen Albe???
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Das Memorandum ist eine wichtige Anfrage auch an die Theologen selbst: Denken sie von Gott her als dem Schöpfer und Vater aller Menschen oder ist ihr Leitbild die Gesellschaft? Verstehen sie den Gottesdienst als Vergegenwärtigung der familialen Gemeinschaft mit Gott und untereinander und als Leitbild für die Woche oder ist für sie die Liturgie nachrangig? Was hätte der eingeborene Sohn des Gottes Jesu Christi zu der Idee eines Verwaltungsgerichts gesagt? Gibt es bei unseren Theologen eine Krise biblischer Denkstrukturen? Sollten unsere Theologen umkehren oder gilt das nur für andere?

 

Als Kirchenrechtler begrüße ich den Gedanken eines Verwaltungsgerichts (der erst in der Endredaktion und das dann recht schludrig aus dem CIC entfernt wurde - die Pressestelle des Vatikan pries ihn noch bis man merkte, er ist nicht drin) durchaus - warum sollte man von Bischöfen nicht erwarten, sich an das Recht zu halten?

 

Ansonsten: Ich kenne eine ganze Reihe der Unterzeichner als Menschen von tiefer Frömmigkeit.

 

Wen ich aber auf der Liste der Unterzeichner vermisse: Thomas Pröpper. Die Einleitung und die Gedanken zur Freiheit des Evangeliums als dem Maßstab der Kirche - das ist seine Theologie. Und natürlich Erich Zenger.

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Das Memorandum ist eine wichtige Anfrage auch an die Theologen selbst: Denken sie von Gott her als dem Schöpfer und Vater aller Menschen oder ist ihr Leitbild die Gesellschaft? Verstehen sie den Gottesdienst als Vergegenwärtigung der familialen Gemeinschaft mit Gott und untereinander und als Leitbild für die Woche oder ist für sie die Liturgie nachrangig? Was hätte der eingeborene Sohn des Gottes Jesu Christi zu der Idee eines Verwaltungsgerichts gesagt? Gibt es bei unseren Theologen eine Krise biblischer Denkstrukturen? Sollten unsere Theologen umkehren oder gilt das nur für andere?

 

Als Kirchenrechtler begrüße ich den Gedanken eines Verwaltungsgerichts (der erst in der Endredaktion und das dann recht schludrig aus dem CIC entfernt wurde - die Pressestelle des Vatikan pries ihn noch bis man merkte, er ist nicht drin) durchaus - warum sollte man von Bischöfen nicht erwarten, sich an das Recht zu halten?

 

Ansonsten: Ich kenne eine ganze Reihe der Unterzeichner als Menschen von tiefer Frömmigkeit.

 

Wen ich aber auf der Liste der Unterzeichner vermisse: Thomas Pröpper. Die Einleitung und die Gedanken zur Freiheit des Evangeliums als dem Maßstab der Kirche - das ist seine Theologie. Und natürlich Erich Zenger.

 

Aber Pröpper lebt doch noch, oder? :ninja:

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Das Memorandum ist eine wichtige Anfrage auch an die Theologen selbst: Denken sie von Gott her als dem Schöpfer und Vater aller Menschen oder ist ihr Leitbild die Gesellschaft? Verstehen sie den Gottesdienst als Vergegenwärtigung der familialen Gemeinschaft mit Gott und untereinander und als Leitbild für die Woche oder ist für sie die Liturgie nachrangig? Was hätte der eingeborene Sohn des Gottes Jesu Christi zu der Idee eines Verwaltungsgerichts gesagt? Gibt es bei unseren Theologen eine Krise biblischer Denkstrukturen? Sollten unsere Theologen umkehren oder gilt das nur für andere?

 

Als Kirchenrechtler begrüße ich den Gedanken eines Verwaltungsgerichts (der erst in der Endredaktion und das dann recht schludrig aus dem CIC entfernt wurde - die Pressestelle des Vatikan pries ihn noch bis man merkte, er ist nicht drin) durchaus - warum sollte man von Bischöfen nicht erwarten, sich an das Recht zu halten?

 

Ansonsten: Ich kenne eine ganze Reihe der Unterzeichner als Menschen von tiefer Frömmigkeit.

 

Wen ich aber auf der Liste der Unterzeichner vermisse: Thomas Pröpper. Die Einleitung und die Gedanken zur Freiheit des Evangeliums als dem Maßstab der Kirche - das ist seine Theologie. Und natürlich Erich Zenger.

Zenger ist letztes Jahr gestorben

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Und ich finde, dass die Urheber da immer noch zu kurz gegriffen haben. Auch die geforderten Reformen sind bei Weitem nicht ausreichend. Ich vermute, dass die Autoren das durchaus wissen, dass sie aber aus taktischen Gründen eingesehen haben, dass es besser ist, erst mal ein paar konkrete Themen anzupacken, bevor man sich um die weitreichenderen (wenn auch für den Glauben zentraleren) kümmert.

Noch so einer, der meint, dass es Probleme eher mit dem Glauben gibt.

 

Mecky, Du scheinst hier der einzige unter den Linken zu sein, der auch noch ein Problem im Glauben sieht. Du hattest ja im Dialog Thread schon angesetzt, aber es dann doch nicht zur Ausführung gebracht: wie sähe dieser neue reformierte katholische Glaube aus?

 

Sicher, damit würdest Du Dir hier die Blöße geben, aber immerhin mal eine Gesprächsgrundlage liefern. Die anderen Theologen hier halten ja hinterm Berg.

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einen neuen Papst haben und Benedikt im Dunkel der Geschichte verschwindet wie George W. Bush.

Chryso mal ernsthaft. Was hast Du für ein Bild des Klerus und auch der universitären Theologen in der Gesamtheit der Gläubigen in der gesamten RKK?

 

An den Reaktionen von Stanley oder auch Fr. Peter oder auch die Nachfrage von Niklas, warum denn den Proffesoren der Theologie eine Sonderrolle in diesem Dialogprozess zugestanden werden sollte, sieht man doch, dass da was nicht stimmt.

Aus Sicht des einfachen Kirchenvolks wirkt die universitären Theologie völlig abgehoben und vor allem arrogant. Du selbst sahst Dich oben genötigt zu betonen, dass da doch bei den Unterzeichnern viele Fromme dabei seien. Warum eigentlich? Das sollte sich doch eigentlich von selbst verstehen.

 

Und da passt dann auch das von Dir obengenannte Ressentiment gegen BXVI, das von der breiten Menge vor allem der frommen Katholiken kaum geteilt wird. Ihr stellt Euch damit selbst ins Abseits innerhalb der RKK: die ewigen akademischen Nörgler sind wieder unterwegs.

bearbeitet von jet
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Mecky, Du scheinst hier der einzige unter den Linken zu sein, der auch noch ein Problem im Glauben sieht. Du hattest ja im Dialog Thread schon angesetzt, aber es dann doch nicht zur Ausführung gebracht: wie sähe dieser neue reformierte katholische Glaube aus?

 

Sicher, damit würdest Du Dir hier die Blöße geben, aber immerhin mal eine Gesprächsgrundlage liefern. Die anderen Theologen hier halten ja hinterm Berg.

Der Glaube bleibt derselbe. Ich stelle lediglich fest, dass es einen Gläubigenmangel gibt. Oder genauer: Viele Menschen haben Schwierigkeiten, zu einem christlichen bzw. kirchlich geprägten Glauben zu finden. Es fehlt an glaubwürdigen Antworten auf Glaubensfragen, an lebbaren Lebenskonzepten, spirituellen Zugängen (Mystagogie) und an christlicher Lebensdeutung. Auf all diesen Gebieten ist die Kirche ziemlich großflächig nicht akzeptiert.

 

Gerade in diesen zentralen Themen des Glaubens ist die Kirche oft desaströs unverständlich, unglaubwürdig, nichtssagend, unverständlich, lebensfern und laaangweilig. Es handelt sich um einen Rückstand. Über Jahrhunderte hinweg wurden hier zeitgemäße Hilfestellungen blockiert. Und deshalb ist es gerade bei diesen Themen unrealistisch zu glauben, man könne jetzt mit einem großen Wurf alles wieder gut machen. Ebenso unrealistisch ist es, von mir jetzt eine Lösung zu erwarten. Ich könnte nicht einmal eine Skizze davon anfertigen - zumindest nicht besser, als viele, viele andere. Ich kann nur auf diese Themen hinweisen und eine Gewichtung in ihrem Sinne anregen und sagen, dass hier Handlungsbedarf besteht. Dieser Handlungsbedarf wird ja auch schon in vielen Bereichen aufgegriffen. Viele leisten auf diesen Gebieten bereits Bewundernswertes. Aber ein Loch aufzufüllen, das sich über Jahrhunderte hinweg immer weiter vergrößert hat, geht eben nicht so schnell.

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Und da passt dann auch das von Dir obengenannte Ressentiment gegen BXVI, das von der breiten Menge vor allem der frommen Katholiken kaum geteilt wird. Ihr stellt Euch damit selbst ins Abseits innerhalb der RKK: die ewigen akademischen Nörgler sind wieder unterwegs.

Die Frage ist doch eher, wieso man dem Klerus eine Sonderrolle im Dialog zugestehen sollte, den Theologen und Laien aber nicht.

 

Die negativen Positionen gegenüber Ratzinger sind ja leider keine Vorurteile, sondern beruhen auf langfristiger Beobachtung seines Wirkens.

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Auf den Punkt gebracht

Menschen von tiefer Frömmigkeit sollten wissen, das bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, Papst Johannes Paul II kraft seines Amtes endgültig erklärt hat, daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben. Also wirklich alle, somit auch jene 150 Professoren.

 

Apostolisches Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ von Papst Johannes Paul II. über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe vom 22. Mai 1994

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Auf den Punkt gebracht

Menschen von tiefer Frömmigkeit sollten wissen, das bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, Papst Johannes Paul II kraft seines Amtes endgültig erklärt hat, daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben. Also wirklich alle, somit auch jene 150 Professoren.

 

Apostolisches Schreiben „Ordinatio Sacerdotalis“ von Papst Johannes Paul II. über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe vom 22. Mai 1994

Tja, JP2 ist tot aber die Diskussion um die Frauenweihe lebt und sie wird auch einen Papst Benedikt überleben. Und das ist sehr gut so.

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Nu, nicht die ewig akademischen Nörgler, wirklich nicht. Selbst bei einer Umfrage nur in der Kerngemeinde meiner Pfarrei - also der Leute, die es mit der Sonntagspflicht noch genau nehmen - käme es zu einer großen Zustimmung zu dem Memorandum der wissenschaftlichen Theologen.

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Menschen von tiefer Frömmigkeit sollten wissen, das bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, Papst Johannes Paul II kraft seines Amtes endgültig erklärt hat, daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben.[/b] Also wirklich alle, somit auch jene 150 Professoren.

Roma locuta, causa non finita.

Die Zeiten, in denen man die Lösung einer Frage so einfach dekretieren konnte, sind vorbei. Ich frage mich, ob es sie jemals gegeben hat. Es liegt einfach in der Natur einiger Fragestellungen, dass sie Dauerbrenner bleiben. Wahrscheinlich müsste ein Papst deutlich zufriedenstellendere Argumente bringen, damit die causa wirklich abgeschlossen werden kann. Sollen sich doch mal die Jungs im Vatican ins Zeug legen.

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Was ich im Zusammenhang mit Synodalismus noch nie verstanden habe, ist, wie man gleichzeitig an den Heiligen Geist und daran, dass dieser nur durch zentralistische Entscheidungen wirken kann, glauben kann.
Wer glaubt denn das? Ich nicht. Ich glaube allerdings, dass ihm hierarchische Strukturen sein Wirken einfacher machen.

Warum sollte der Geist immer durch Mehrheiten wirken? Hat die Minderheit keinen Geist?

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Eine 2. altkatholische Kirche, will man das?
Ja, nur diesmal wollen sie, dass der Papst mitzieht. Deshalb soll er dazu genötigt werden.
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Und da passt dann auch das von Dir obengenannte Ressentiment gegen BXVI, das von der breiten Menge vor allem der frommen Katholiken kaum geteilt wird. Ihr stellt Euch damit selbst ins Abseits innerhalb der RKK: die ewigen akademischen Nörgler sind wieder unterwegs.

Die Frage ist doch eher, wieso man dem Klerus eine Sonderrolle im Dialog zugestehen sollte, den Theologen und Laien aber nicht.

Die negativen Positionen gegenüber Ratzinger sind ja leider keine Vorurteile, sondern beruhen auf langfristiger Beobachtung seines Wirkens.

 

Die Forderungen in dem Memorandum "Freizeit", sind in der protestantischen Kirche alle verwirklicht. Die super Sonderrolle die die Theologen und Laien haben ist, ihre Freiheit doch endlích zu nutzen und in eine der evangelischen Freikirchen oder in die lutherische Gemeinschaft zu wechseln. Hier besteht doch der Friede, die Freude und der Eierkuchen, was die katholische Kirche so schmerzlich vermissen lässt. Die Priester und Priesterinnen heiraten. Die Homos können den Homophoben entkommen und heiraten, im Pfarrhaus zusammenleben und wenn sie wollen, bald schon Kinder adoptieren. Sie brauchen nicht mehr auf den Papst zu hören, in der Frühe an einer Messfeier teilzunehmen und können ihre sozialen Kontakte pflegen.

***

Kommt mir bitte nicht mit der abgedroschene Phrase die Kritiker würden ihre katholische Kirche lieben und aus Liebe zu ihr protestantische Verhältnisse herbei protestieren. Das glaubt kein Laie mehr.

bearbeitet von Björn
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Eine 2. altkatholische Kirche, will man das?
Ja, nur diesmal wollen sie, dass der Papst mitzieht. Deshalb soll er dazu genötigt werden.

 

Keine Sorge, dieser Papst zieht nicht mit und der nächste Papst zieht nicht mit und die folgenden Päpste ziehen auch nicht mit. Das ist auch gut so.

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Nu, nicht die ewig akademischen Nörgler, wirklich nicht. Selbst bei einer Umfrage nur in der Kerngemeinde meiner Pfarrei - also der Leute, die es mit der Sonntagspflicht noch genau nehmen - käme es zu einer großen Zustimmung zu dem Memorandum der wissenschaftlichen Theologen.

 

Die Kirche kann und darf die Lehrinhalte und die die göttliche Verfassung der Kirche nicht qua "zufälliger" Volksabstimmung abändern.

Wobei ich doch zwischen jenen unterscheide die ihre Sonntagspflicht in einer möglichst 30 - 40 minütigen Messe absitzen und jenen die mit Herz und Seele Sonntag für Sonntag Eucharistie feiern. Die Kerngemeinde feiert nach meinen Verständnis jeden Tag Eucharistie, ja jeden Tag!

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Nu, nicht die ewig akademischen Nörgler, wirklich nicht. Selbst bei einer Umfrage nur in der Kerngemeinde meiner Pfarrei - also der Leute, die es mit der Sonntagspflicht noch genau nehmen - käme es zu einer großen Zustimmung zu dem Memorandum der wissenschaftlichen Theologen.

 

Bei uns müsste man denen erst mal erklären was ein Memorandum eigentlich ist. Wenn das klar ist, würde Willi R., ein langjähriges Mitglied des PGR folgendes sagen: Sollen sie doch zu den Evangolen gehen, da haben sie alles was sie sich wünschen. Danach würde die Abstimmung eindeutig ausfallen.

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Nu, nicht die ewig akademischen Nörgler, wirklich nicht. Selbst bei einer Umfrage nur in der Kerngemeinde meiner Pfarrei - also der Leute, die es mit der Sonntagspflicht noch genau nehmen - käme es zu einer großen Zustimmung zu dem Memorandum der wissenschaftlichen Theologen.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die akkademische Theologie in den letzten Jahren an Verständlichkeit und Ansehen gewonnen hat. Und ein Abschmettern des Votums von über 200 Theologen gegen die Art der Bischofsernennung in Köln hat dieses Ansehen zumindest in Relation zum diktatorischen Vorgehen seitens Johannes Pauls noch einmal um Grade einsichtiger gemacht. Vor allem im Rheinland. In gewisser Weise hat sich Johannes Paul II durch dieses Vorgehen große Verdienste um die Anerkennung der Theologen erworben. Denn die Leute finden die Ansichten der Theologen wesentlich akzeptabler, als das Vorgehen des Papstes.

 

Vorausschauend ahne ich, dass es mit dem Memorandum ähnlich laufen wird. Die Leute werden den Theologen einfach Recht geben. Und wenn sie zwischen dem Memorandum und den Aussagen von Wollbold, Brandmüller und Schwaderlapp hin- und herschauen, scheint mir diese Bevorzugung gar nicht mal schlecht. Nach dem Durchlesen all dieser Texte weiß doch ein halbwegs gutwilliger und gebildeter Mitteleuropäer, wo der Hase langläuft.

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Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die akkademische Theologie in den letzten Jahren an Verständlichkeit und Ansehen gewonnen hat

 

Aber nicht bei der Kerngemeinde. Die interessiert es nicht die Bohne wie akademisch ihre Theologen so drauf sind.

 

Und ein Abschmettern des Votums von über 200 Theologen gegen die Art der Bischofsernennung in Köln hat dieses Ansehen zumindest in Relation zum diktatorischen Vorgehen seitens Johannes Pauls noch einmal um Grade einsichtiger gemacht.

 

Johannes Paul der große Diktator. Das kommt davon wenn man in zwei Diktatoren aufgewachsen ist. Dann steht man schon mal in Verdacht selber ein Diktator zu sein. :ninja:

 

Vorausschauend ahne ich, dass es mit dem Memorandum ähnlich laufen wird. Die Leute werden den Theologen einfach Recht geben.

 

Jo genau. Dann werden sie eine neue Kirche gründen und merken, dass eine solche Kirche in Deutschland schon besteht. So'n Pech aber auch.

 

Nach dem Durchlesen all dieser Texte weiß doch ein halbwegs gutwilliger und gebildeter Mitteleuropäer, wo der Hase langläuft.

 

Was für ein Glück dass ich weder halbwegs gutwillig noch gebildet bin. Das macht mich resistent gegen solchen Aktionismus.

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Die Forderungen in dem Memorandum "Freizeit", sind in der protestantischen Kirche alle verwirklicht. Die super Sonderrolle die die Theologen und Laien haben ist, ihre Freiheit doch endlích zu nutzen und in eine der evangelischen Freikirchen oder in die lutherische Gemeinschaft zu wechseln. Hier besteht doch der Friede, die Freude und der Eierkuchen, was die katholische Kirche so schmerzlich vermissen lässt. Die Priester und Priesterinnen heiraten. Die Homos können den Homophoben entkommen und heiraten, im Pfarrhaus zusammenleben und wenn sie wollen, bald schon Kinder adoptieren. Sie brauchen nicht mehr auf den Papst zu hören, in der Frühe an einer Messfeier teilzunehmen und können ihre sozialen Kontakte pflegen.

***

Kommt mir bitte nicht mit der abgedroschene Phrase die Kritiker würden ihre katholische Kirche lieben und aus Liebe zu ihr protestantische Verhältnisse herbei protestieren. Das glaubt kein Laie mehr.

Die Freiheit der Kinder Gottes ist es, die Welt dort in das Reich Gottes zu verwandeln, wo sie selber stehen. Was nützen mir Friede, Freunde, Eierkuchen in der evangelischen Kirche, wenn meine katholische Kirche zu Grunde geht? Was will der Arzt unter den Gesunden?

bearbeitet von Björn
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nd wenn sie zwischen dem Memorandum und den Aussagen von Wollbold, Brandmüller und Schwaderlapp hin- und herschauen, scheint mir diese Bevorzugung gar nicht mal schlecht. Nach dem Durchlesen all dieser Texte weiß doch ein halbwegs gutwilliger und gebildeter Mitteleuropäer, wo der Hase langläuft.

Das ist das Problem bei diesem Dialog. Ich hatte das schon im Dialog Thread geschrieben: die jeweils andere Seite für verrückt zu erklären. Wie kann man nur eine andere Meinung haben wie ich selbst. Der ist bescheuert oder ein Verbrecher oder wahrscheinlich beides.

 

Wenn die akademische Theologie Ansehen gewonnen hat, dann grade durch Ratzinger, weil er sich damit auseinadergesetzt hat.

 

Ich meine das in einem Beitrag von Söding in dem Kritik-Band zu Ratzingers Jesus Buch gelesen zu haben: die akademische Theologie ist nach langer Zeit erst durch dieses Buch mal wieder in die breite Öffentlichkeit getragen worden.

Sonst eher doch ein Blümchen-Fach für das man ALTgriechisch und Hebräisch (kicher) lernen muss, so ähnlich wie Papyrologie, für das sich keine Sau mehr interessiert.

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