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Rosario

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Was ist Liebe?

...

Jede menschliche Liebe ist ein Abbild der göttlichen Liebe, in der alle Liebe zu Hause ist. Liebe ist das Innerste des dreifaltigen Gottes. In Gott ist beständiger Austausch und immerwährende Hingabe. Durch das Überfließen der göttlichen Liebe nehmen wir Menschen an der ewigen Liebe Gottes Gottes teil.

...

 

Als vergleichbare Referenzantwort fällt mir da nur Platon ein. Über die Frage "Was ist Liebe?" schrieb er mit ähnlicher Klarheit und Romantik:

 

Liebe kann man nicht von Außerhalb des Subjekts erkennen, aber reine Beliebigkeit ist diese Erkenntnisart nicht. Vielmehr ist die Liebeserkenntnis "Antwort" auf ein zugesprochenes Wort, darum ist sie im letzten "Glauben", wie auch alle Erkenntnis im Letzten Glauben ist. Antwort ist aber ein Anzeichen dafür, daß ein "Nicht-Ich" mich meiner Freiheit in Anspruch nimmt, von daher ist diese Erkenntnis weder ganz subjektiv noch objektiv zugleich. Insofern ich das Subjekt des Erkennens bin ist sie ganz subjektiv. Insofern ich Hörer eines sich mir im "Wort" offenbarenden Sinn, trägt dies Wort das Charasteristikum der Klarheit und von dieser Seite ist -vorausgesetzt es stimmt - ganz objektiv.

 

Kurzer Kommentar von damals zu dieser Definition: "Wer mag bei diesen Worten nicht an ein romatisches Abendessen bei Kerzenlicht denken oder an einen Spaziergang zu zweit am Meer."

 

Beide Versionen sind irgendwie gleichwertig. Man hätte vielleicht den YOUCAT einfacher und früher erstellen können, indem man ganz einfach unseren Stilblütenthread (Teil 2) abdruckt.

 

(EDIT: Es handelt sich nicht um Artikel 80, sondern um 402)

bearbeitet von Mecky
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Was ist Liebe?
...

Jede menschliche Liebe ist ein Abbild der göttlichen Liebe, in der alle Liebe zu Hause ist. Liebe ist das Innerste des dreifaltigen Gottes. In Gott ist beständiger Austausch und immerwährende Hingabe. Durch das Überfließen der göttlichen Liebe nehmen wir Menschen an der ewigen Liebe Gottes Gottes teil.

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Ich habe gerade "de catechizandis rudibus" von Augustinus zwischen, worin es um Methodik und Ziel christlicher Katechese geht und was sich der Katechet selbst immer vor Augen halten muss (ein Großteil des Briefes besteht aus Ratschlägen zur Selbstmotivation und Aufmunterungen). Die Liebe Gottes ist dabei ein so zentrales Thema, daß man sich teilweise schon nicht mehr traut von der Sünde auch nur zu denken. Augustinus schreibt allerdings etwas anders als die Youcat-Redaktion... bearbeitet von Flo77
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Mir schwant, dass nicht nur der Vatikan, sondern auch Schönborn und sein YOUCAT-Team ein ganz klein bisschen den lebendigen Kontakt zu jungen Leuten, wie man sie normal vorfindet, verloren hat. Ich meine insbesondere die jungen Leute unter 150.

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"Interessant" ist die beim domradio verlinkte Beispielseite. Ob die Auswahl von Frage 80 Absicht war? Davon mal ab, daß die Antwort sehr haarscharf an einer Halbgottvorstellung a la Herakles entlang schrappt - mit 15/16/17 hätte ich jemandem, der mir DAS als historische Gewissheit vermitteln wollte wohl die Adresse einer psychiatrischen Klinik empfohlen...

Du meinst, wir dürfen Jugendlichen nicht erzählen, was die Kirche glaubt? (Von Gewissheit ist da übrigens nicht die Rede, sondern vom Glauben.)

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"Interessant" ist die beim domradio verlinkte Beispielseite. Ob die Auswahl von Frage 80 Absicht war? Davon mal ab, daß die Antwort sehr haarscharf an einer Halbgottvorstellung a la Herakles entlang schrappt - mit 15/16/17 hätte ich jemandem, der mir DAS als historische Gewissheit vermitteln wollte wohl die Adresse einer psychiatrischen Klinik empfohlen...

Du meinst, wir dürfen Jugendlichen nicht erzählen, was die Kirche glaubt? (Von Gewissheit ist da übrigens nicht die Rede, sondern vom Glauben.)

Das lässt sich aus Flos Worten nun wirklich nicht ableiten.

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"Interessant" ist die beim domradio verlinkte Beispielseite. Ob die Auswahl von Frage 80 Absicht war? Davon mal ab, daß die Antwort sehr haarscharf an einer Halbgottvorstellung a la Herakles entlang schrappt - mit 15/16/17 hätte ich jemandem, der mir DAS als historische Gewissheit vermitteln wollte wohl die Adresse einer psychiatrischen Klinik empfohlen...
Du meinst, wir dürfen Jugendlichen nicht erzählen, was die Kirche glaubt? (Von Gewissheit ist da übrigens nicht die Rede, sondern vom Glauben.)
Die Kirche glaubt, daß Jesus halb Gott und halb Mensch war?

 

Daß der Heilige Geist über Maria kam wie Zeus der Schwan über Leda?

 

Die mich lehrenden Katecheten würden in ihren Gräbern rotieren, wenn ich das verkünden und bekennen würde.

 

Und auch wenn Du (wie immer) meinst, den Text richtig zu verstehen, daß es sich nicht um eine historische Aussage handelt sondern um etwas "zu Glaubendes" (was mich dann zu anderen Problemen bringt, die wir gerne an anderer Stelle durchgehen können), so gibt die Textform das nicht her.

 

Da steht nicht: "Die Kirche glaubt, daß..."

 

Da steht knochentrocken: "Die Jungfräulichkeit Mariens IST KEINE MYTHOLOGISCHE VORSTELLUNG." Es geht eben nicht um den Glauben sondern um Tatsachen.

 

Dazu gehört auch "Er wurde von einer Frau geboren, HATTE aber keinen menschlichen Vater." Auch hier werden klassische Aussagesätze verwendet, die sich auf historische Realitäten beziehen.

 

Wenn Ratzinger und sein Satz von der "Nicht-Notwendigkeit des biologischen Verständnisses der Jungfräulichkeit" rezipiert worden wäre, müsste es anders klingen. Denn, und das finde ich fast noch schlimmer, die Begründung "warum Jungfrau" beschränkt sich offensichtlich darauf, daß Gott nicht wollte, daß Maria bzw. die Mutter seines Sohnes mit einem anderen Mann Verkehr hatte. Vom Wert der Jungfräulichkeit, von ihrem Fiat, von der Reinheit ihres Herzens kein Wort.

 

Und den letzten Satz zu Antwort 83 muss man mal im Kontext lesen. So wie er da steht wirkt er eher feigenblättrig.

bearbeitet von Flo77
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"Interessant" ist die beim domradio verlinkte Beispielseite. Ob die Auswahl von Frage 80 Absicht war? Davon mal ab, daß die Antwort sehr haarscharf an einer Halbgottvorstellung a la Herakles entlang schrappt - mit 15/16/17 hätte ich jemandem, der mir DAS als historische Gewissheit vermitteln wollte wohl die Adresse einer psychiatrischen Klinik empfohlen...

Das Problem ist, dass das Dogma formuliert wurde, als man allgemein glaubte, dass sich ein Kind aus dem männlichen Samen entwickelt, während die Frau letztlich nur eine Art Gefäß ist, in der der sich das Kind entwickelt.

Mit deiner heutigen Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse bei der Zeugung kommt da fast zangsläufig die Halbgottvorstellung heraus.

Leider ist es aber ja bei Dogmen nicht erlaubt, sie neu und zeitgemäß zu formulieren.

Manchmal sollte man eben ein Mysterium einfach ein Mysterium bleiben lassen.

 

Werner

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"Interessant" ist die beim domradio verlinkte Beispielseite. Ob die Auswahl von Frage 80 Absicht war? Davon mal ab, daß die Antwort sehr haarscharf an einer Halbgottvorstellung a la Herakles entlang schrappt - mit 15/16/17 hätte ich jemandem, der mir DAS als historische Gewissheit vermitteln wollte wohl die Adresse einer psychiatrischen Klinik empfohlen...

Du meinst, wir dürfen Jugendlichen nicht erzählen, was die Kirche glaubt? (Von Gewissheit ist da übrigens nicht die Rede, sondern vom Glauben.)

 

Die Frage ist ja nicht, ob man das machen soll, sondern wie man das macht. Und da kann (und muss) man über den besten Weg, dies zu tun, sicherlich auch streiten. Das, was da steht, ist nicht falsch - das selbe gilt von der Einführung ins Christentum, dem Grundkurs des Glaubens, der Summa Thelogia, dem Katechismus Romanus und den Konzilsdokumenten - die man anscheinend alle nicht für geeignet hält, die jugendlichen vorzulegen. Und darin liegt man nicht falsch.

 

Ich habe YOUCAT nicht gelesen (und bin wohl nicht die Zielgruppe), er scheint mir nach dem, was ich über ihn gelesen habe, an innerkirchenpolitischen Korrektheit zu kranken:

 

  • Er fängt mit der traditionellen Frage an:"Warum sind wir auf Erden?" Ich denke nicht, dass Jugendliche sich diese Frage so stellen. Warum bin ich? Warum ist etwas und nicht nichts? Woher komme ich, wohin gehe ich? Das sind auch keine neuen Fragen - aber sie mögen der Sprache der Jugendlichen näher sein.
  • Er zitiert eifrig dies und da. Autoritäten. Aber Texte mit vielen Zitaten leiden unter denselben. Warum kann man das nicht auch freier ausdrücken? Meinetwegen mit Hinweisen zum weiterlesen.

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Da steht knochentrocken: "Die Jungfräulichkeit Mariens IST KEINE MYTHOLOGISCHE VORSTELLUNG." Es geht eben nicht um den Glauben sondern um Tatsachen.

 

Dazu gehört auch "Er wurde von einer Frau geboren, HATTE aber keinen menschlichen Vater." Auch hier werden klassische Aussagesätze verwendet, die sich auf historische Realitäten beziehen.

 

Was ist daran falsch?

 

Wenn Ratzinger und sein Satz von der "Nicht-Notwendigkeit des biologischen Verständnisses der Jungfräulichkeit" rezipiert worden wäre, müsste es anders klingen. Denn, und das finde ich fast noch schlimmer, die Begründung "warum Jungfrau" beschränkt sich offensichtlich darauf, daß Gott nicht wollte, daß Maria bzw. die Mutter seines Sohnes mit einem anderen Mann Verkehr hatte. Vom Wert der Jungfräulichkeit, von ihrem Fiat, von der Reinheit ihres Herzens kein Wort.

 

Natürlich hätte man das anders und auch ausführlicher erklären können. Dann hätte der Youcat 12000 Seiten bekommen. So wie ich das verstandebn habe, soll das Ding dazu dienen, kurz darzustellen, was die Kirche glaubt, um dann mit den Jugendlichen ns Gespräch zu kommen. Ich glaube, man überfordert so ein Instrument, wenn man von ihm erwartet, es könne alle Fragen vollständig beantworten.

Und den letzten Satz zu Antwort 83 muss man mal im Kontext lesen. So wie er da steht wirkt er eher feigenblättrig.

Das verstehe ich nicht. Gerade die unbefleckte Enpfänfnis wird immer wieder zitiert, um die angebliche Sexualfeindlichkeit der Kirche zu "beweisen". Aus dem Text wird klar, dass sie mit Sexualität nichts zu tun hat.

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So wie er da steht wirkt er eher feigenblättrig.

Immerhin steht er da. Ich halte das für einen Fortschritt.

Das ist sogar sehr gut.

Immerhin ist der Irrglaube, bei der "unbefleckten Empfängnis" ginge es um Sexlosigkeit ja anscheinend nicht ausrottbar.

Wobei auch von kirchlicher Seite (zumindest früher) benutzte Begriffe wie "Selbstbefleckung" diesen Irrglauben fleissig mitaufgebaut haben.

 

Werner

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"Interessant" ist die beim domradio verlinkte Beispielseite. Ob die Auswahl von Frage 80 Absicht war? Davon mal ab, daß die Antwort sehr haarscharf an einer Halbgottvorstellung a la Herakles entlang schrappt - mit 15/16/17 hätte ich jemandem, der mir DAS als historische Gewissheit vermitteln wollte wohl die Adresse einer psychiatrischen Klinik empfohlen...

Das Problem ist, dass das Dogma formuliert wurde, als man allgemein glaubte, dass sich ein Kind aus dem männlichen Samen entwickelt, während die Frau letztlich nur eine Art Gefäß ist, in der der sich das Kind entwickelt.

Mit deiner heutigen Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse bei der Zeugung kommt da fast zangsläufig die Halbgottvorstellung heraus.

Leider ist es aber ja bei Dogmen nicht erlaubt, sie neu und zeitgemäß zu formulieren.

Manchmal sollte man eben ein Mysterium einfach ein Mysterium bleiben lassen.

 

Werner

 

Doch, man kann sie neu ausdrücken - denn genau das machst du doch gerade. Und betonst damit das Wesentliche - was YOUCAT eben nicht bringt: "Nicht aus dem Willen des Mannes, nicht aus dem Willen des Fleisches, sondern aus Gott geboren." Da hätten wir schon ein passendes Zitat für den Rand.

 

Stattdessen steht das Feuerbach: "Wo der Glaube an Maria sinkt...." Warum taucht der Glaube an Maria dann nicht im Bekenntnis des Glaubens auf?

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Stattdessen steht das Feuerbach: "Wo der Glaube an Maria sinkt...." Warum taucht der Glaube an Maria dann nicht im Bekenntnis des Glaubens auf?

Als ich auf der gegenüberliegenden Seite Lourdes gesehen habe ist bei mir eh eine innerliche Klappe runtergegangen.

Aber gut, das ist halt Schönborn.

Nur sollte man das nicht als wesentliche Grundlage des Glaubens ausgeben.

 

Werner

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Das verstehe ich nicht. Gerade die unbefleckte Enpfänfnis wird immer wieder zitiert, um die angebliche Sexualfeindlichkeit der Kirche zu "beweisen". Aus dem Text wird klar, dass sie mit Sexualität nichts zu tun hat.

So ganz glaube ich das dem Text aber nicht. Mir wurde noch beigebracht, dass der Mensch bei der Zeugung mit der Erbsünde infiziert würde und dass die "unbefleckte Empfängnis" bedeute, dass Maria von dieser Erbsünde bei ihrer Empfängnis = Zeugung bewahrt worden sei. Und jetzt hat die Zeugung nichts mehr mit Erbsünde zu tun? Wie gesagt, nehme ich das dem neuen Katechismus nicht ab.

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Das verstehe ich nicht. Gerade die unbefleckte Enpfänfnis wird immer wieder zitiert, um die angebliche Sexualfeindlichkeit der Kirche zu "beweisen". Aus dem Text wird klar, dass sie mit Sexualität nichts zu tun hat.

So ganz glaube ich das dem Text aber nicht. Mir wurde noch beigebracht, dass der Mensch bei der Zeugung mit der Erbsünde infiziert würde und dass die "unbefleckte Empfängnis" bedeute, dass Maria von dieser Erbsünde bei ihrer Empfängnis = Zeugung bewahrt worden sei. Und jetzt hat die Zeugung nichts mehr mit Erbsünde zu tun? Wie gesagt, nehme ich das dem neuen Katechismus nicht ab.

Doch, genau das ist es! Die "Befleckung" ist die Erbsünde, nicht der Sexualakt.

Sonst wäre nämlich eine in-vitro-Befruchtung eine unbefleckte Empfängnis...

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Als ich auf der gegenüberliegenden Seite Lourdes gesehen habe ist bei mir eh eine innerliche Klappe runtergegangen.

Aber gut, das ist halt Schönborn.

Nur sollte man das nicht als wesentliche Grundlage des Glaubens ausgeben.

 

Werner

Den Satz "1858 hatte die hl. Bernadette Soubirous in Lourdes eine Begegnung mit Maria, in der sie sich als die "Unbefleckte Empfängnis" zu erkennen gab." in einem Katechismus finde ich schon bedenklich.

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Das Problem ist, dass das Dogma formuliert wurde, als man allgemein glaubte, dass sich ein Kind aus dem männlichen Samen entwickelt, während die Frau letztlich nur eine Art Gefäß ist, in der der sich das Kind entwickelt.

Schlimmer! Das Dogma wurde zu einer Zeit erlassen, als die meisten bereits den wahren Sachverhalt kannten. Ob er allerdings dem Papst bekannt war, wird bezweifelt. Und ob er eine wissenschaftliche Erkenntnis für wahr hielt, ist noch unwahrscheinlicher. Wahrscheinlich wussten es damals schon alle und waren gerade dabei, sich damit abzufinden. Nur der Papst nicht.

Es hatte durchaus seinen Sinn, dass bis 1871 die Dogmen nur von Konzilien festgesetzt wurden. Bei einem Konzil wäre die Trefferwahrscheinlichkeit, dass da ein Informierter dabei ist, der die Verfänglichkeit einer solchen Formulierung erkennt, höher gewesen, als wenn ein Einzelner was schreibt. Derselbe Papst, der die päpstliche Unfehlbarkeit auf dem Konzil durch unglaubliche Tricks durchboxte, wurde auch im Handumdrehen Opfer der Nachteile seiner Festsetzung. O Ironie der Geschichte.

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Das Problem ist, dass das Dogma formuliert wurde, als man allgemein glaubte, dass sich ein Kind aus dem männlichen Samen entwickelt, während die Frau letztlich nur eine Art Gefäß ist, in der der sich das Kind entwickelt.

Schlimmer! Das Dogma wurde zu einer Zeit erlassen, als die meisten bereits den wahren Sachverhalt kannten. Ob er allerdings dem Papst bekannt war, wird bezweifelt. Und ob er eine wissenschaftliche Erkenntnis für wahr hielt, ist noch unwahrscheinlicher. Wahrscheinlich wussten es damals schon alle und waren gerade dabei, sich damit abzufinden. Nur der Papst nicht.

Es hatte durchaus seinen Sinn, dass bis 1871 die Dogmen nur von Konzilien festgesetzt wurden. Bei einem Konzil wäre die Trefferwahrscheinlichkeit, dass da ein Informierter dabei ist, der die Verfänglichkeit einer solchen Formulierung erkennt, höher gewesen, als wenn ein Einzelner was schreibt. Derselbe Papst, der die päpstliche Unfehlbarkeit auf dem Konzil durch unglaubliche Tricks durchboxte, wurde auch im Handumdrehen Opfer der Nachteile seiner Festsetzung. O Ironie der Geschichte.

ich glaube wir meinen gerade unterschiedliche Dogmen.

Ich hab die Jungfrauengeburt gemeint, du anscheinend die Immaculata....

 

Werner

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Was ist daran falsch?
Daß die historische Wahrheit völlig irrelevant für den Glauben ist. Ich weiß auch, daß alle - wirklich alle - Erklärungen für die Gottessohnschaft irgendeinen Makel haben. Entweder man driftet in den Adoptionismus oder in die Halbgotttheorie (sogar nach Rechtschreibalt mit 3 t) oder landet bei Doketismus, Nestorianismus, Monophysitismus etc. Das hilft aber nicht bei der Frage, was Nicäa ausdrücken wollte und warum Nicäa die zwei Naturen so wichtig waren.

 

So wie ich das verstandebn habe, soll das Ding dazu dienen, kurz darzustellen, was die Kirche glaubt, um dann mit den Jugendlichen ns Gespräch zu kommen. Ich glaube, man überfordert so ein Instrument, wenn man von ihm erwartet, es könne alle Fragen vollständig beantworten.
Meiner Meinung nach sollte so ein Instrument keine Fragen beantworten sondern Fragen hervorrufen.

 

Frage 80 fordert allerdings keine Fragen heraus sondern sorgt für verschlossene Türen.

 

 

Das verstehe ich nicht. Gerade die unbefleckte Enpfänfnis wird immer wieder zitiert, um die angebliche Sexualfeindlichkeit der Kirche zu "beweisen". Aus dem Text wird klar, dass sie mit Sexualität nichts zu tun hat.

Und eben darum würden mich in diesem Zusammenhang die Passagen zum 6. Gebot und zur Ehe interessieren.
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Den Satz "1858 hatte die hl. Bernadette Soubirous in Lourdes eine Begegnung mit Maria, in der sie sich als die "Unbefleckte Empfängnis" zu erkennen gab." in einem Katechismus finde ich schon bedenklich.
"Bedenklich" finde ich sehr milde ausgedrückt.
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Er fängt mit der traditionellen Frage an:"Warum sind wir auf Erden?" Ich denke nicht, dass Jugendliche sich diese Frage so stellen.

Ganz ohne Zuhilfenahme von Jugendsprache könnte man formulieren:

"Warum muss ich mich durch die ganzen Niederungen des Lebens hindurchquälen? Warum konnte Gott uns nicht sofort in den Himmel aufnehmen?"

Oder:

"Wozu müssen Menschen leben, wenn ihnen das Leben mehr Belastendes als Schönes bietet?"

 

Das wäre verständlich. Allerdings wäre es nicht "im Lichte der Tradition".

 

Für Menschen, die sich an der Tradition orientieren, kommt man halt übergangslos von dem "Wozu leben wir auf Erden" zu dem "Wozu sind wir auf dieser Erde". Das sind minimale Wortveränderungen. Ein prima Beispiel für katholische Reformen. Ein paar neue Wort, und schon hat man das Gefühl, mal so richtig was für die heutige Situation geleistet zu haben. Und so schön traditionell kontinuierlich! Der helle Wahn! Zwei Fliegen mit einer Klappe.

 

Die Unfähigkeit, die heutige Zeit und die heutigen Menschen, die heutigen Verhältnisse, Sorgen und Fragen zu verstehen, sticht dennoch ins Auge. Es passt zwar hinten (Vergangenheit), aber nicht in der Mitte (jetzt) und wahrscheinlich auch nicht vorn (Zukunft). YOUCAT ist nichts, als ein weiterer Versuch, den Leuten ganz klar zu machen, dass Glaube, Kirche und Christentum mit den heutigen Menschen nichts zu tun haben und nichts zu tun haben wollen. Man kann nur glauben, Christ sein oder Kirche sein, wenn man irgendwo im 16. oder 19. Jahrhundert stehen geblieben ist. Weitere Veränderungen haben rein verbaler Natur zu sein.

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Ganz ohne Zuhilfenahme von Jugendsprache könnte man formulieren:

"Warum muss ich mich durch die ganzen Niederungen des Lebens hindurchquälen? Warum konnte Gott uns nicht sofort in den Himmel aufnehmen?"

Oder:

"Wozu müssen Menschen leben, wenn ihnen das Leben mehr Belastendes als Schönes bietet?"

 

Das wäre verständlich. Allerdings wäre es nicht "im Lichte der Tradition".

 

Für Menschen, die sich an der Tradition orientieren, kommt man halt übergangslos von dem "Wozu leben wir auf Erden" zu dem "Wozu sind wir auf dieser Erde". Das sind minimale Wortveränderungen. Ein prima Beispiel für katholische Reformen. Ein paar neue Wort, und schon hat man das Gefühl, mal so richtig was für die heutige Situation geleistet zu haben. Und so schön traditionell kontinuierlich! Der helle Wahn! Zwei Fliegen mit einer Klappe.

 

Die Unfähigkeit, die heutige Zeit und die heutigen Menschen, die heutigen Verhältnisse, Sorgen und Fragen zu verstehen, sticht dennoch ins Auge. Es passt zwar hinten (Vergangenheit), aber nicht in der Mitte (jetzt) und wahrscheinlich auch nicht vorn (Zukunft). YOUCAT ist nichts, als ein weiterer Versuch, den Leuten ganz klar zu machen, dass Glaube, Kirche und Christentum mit den heutigen Menschen nichts zu tun haben und nichts zu tun haben wollen. Man kann nur glauben, Christ sein oder Kirche sein, wenn man irgendwo im 16. oder 19. Jahrhundert stehen geblieben ist. Weitere Veränderungen haben rein verbaler Natur zu sein.

Damit willst Du einen Katechismus anfangen? Bei dieser Frage hätte ich nicht nur als Jugendlicher aufgehört zu lesen, sondern würde es auch noch heute tun. Das "Jammertal" ist so was von out... Da finde ich Chrysos Vorschläge näher dran. Abgesehen davon, dass ich mir gestatte, selbst das irdische Leben als Geschenk zu betrachten und dies auch meinen Kindern so erklärt habe. Wie das im Youcat steht, muss ich nachgucken, ich hab das Ding bislang nur durchgeblättert.

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[Man kann nur glauben, Christ sein oder Kirche sein, wenn man irgendwo im 16. oder 19. Jahrhundert stehen geblieben ist.

Ja? Ist das so? Na dann guck ich mal, ob ich im 16. oder im 19. Jahrhundert stehengeblieben bin...

 

*indentischbeiß*

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Ich vermute, dass aus dem YOUCAT so wenig geworden ist, weil er sich an diesem KKK orientiert. Wer sich an diesem lebensfernen Altertumskompendium orientiert darf sich nicht wundern, wenn er trotz mühsamer Neutrimmerei nichts Besseres zustand bekommt.

Wer einen Katechismus entwerfen will, der den Menschen etwas sagt, wird wohl neu ansetzen müssen.

Religionslehrer, Verkündiger und Katecheten in der Praxis stehen wieder mal im Regen.

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Damit willst Du einen Katechismus anfangen?

Nein, nicht im Geringsten. Das war nur ein Vorschlag, wie man die Frage aktualisiert.

Vielleicht ist auch mein Vorschlag nicht das Optimum. Schön aber, dass Dich die Frage "Wozu sind wir auf Erden" interessiert, aber die Frage nach dem Wozu des Erdenlebens nicht interessiert hätte. Ich vermute mal: Reine Opposition. Du kannst ja unmöglich derselben Meinung sein, wie ich. Und auch noch ablehnender Meinung gegenüber einem kirchlichen Katechismus.

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