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Meckys Gedanken


Mecky

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Das entspricht nicht wirklich meinem Gottesbild - der Mensch, der bis aufs Letzte alles wieder selbst geradebiegen muss, um erlöst zu sein? Nein, auch wenn ich nicht weiß wie, glaub ich fest, dass Gott da andere Wege kennt die Menschen miteinander zu versöhnen!

Mag sein.

Ich befürchte, dass jede Geschichte über postmortale Ereignisse Schwierigkeiten bietet. Der Knackpunkt dieser Geschichte liegt aber nicht darin, dass der Täter alles gerade biegen muss, sondern, dass die Opfer das von ihm fordern dürfen, was sie wünschen? Nein! Auch dies nicht. Sondern das, was sie von ihm brauchen.

 

Und da kommt die Geschichte auch wieder mit meinem Gottesbild zusammen: Dass nämlich die Gerechtigkeit Gottes nicht an den Menschen und den menschlichen Bedürfnissen vorbei gehen wird. Ein rein passives Zugucken, wie da einer im Fegefeuer steckt oder gar ein Weggucken oder Nicht-Mitbekommen wäre mir entschieden zu wenig. Denn Versöhnung ist ein Prozess, der nicht von Gott aufgepfropft werden kann. Deswegen glaube ich an ein Mitwirken des Menschen am Fegfeuer. Oder noch mehr: Fegfeuer als ein Geschehen, das keine Vereinzelung duldet. Sonst ist es nämlich meiner Meinung nach fruchtlos. Oder es zerbricht Menschen. Danach hätten wir Menschen, die sich nur versöhnen, weil Versöhnung von Gott befohlen ist. Und dies wäre ein Unding.

 

Vor allem aber mag ich an meiner Geschichte, dass sie die Verantwortung für unser Erdenleben betont, ohne den Heilswillen Gottes in Frage zu stellen. So stelle ich mir das durchaus vor: Dass Gott alles nur Machbare uns entgegenbringt, damit wir zum Heil kommen. Aber dass das nicht so einfach sein wird. Hitler wird sich für jedes seiner Verbrechen innerhalb der Geschichte in den Hintern beißen können. Er wird gezwungen, sich seinen Taten zu stellen. Wahrzunehmen, was er da bei Menschen angerichtet hat. Und jeder lebende Mensch sollte vor Augen haben, dass seine Taten Wirkung haben, die über den Tod hinaus reicht. Sonst könnte man sich ja wirklich alles leisten.

 

In meiner Geschichte schließe ich auch ganz explizit nicht aus, dass Hitler um das "alles geradebiegen" herum kommt. Das halte ich sogar für wahrscheinlich. Es könnte sein, dass ganz viele Opfer das, was sie von Hitler brauchen bekommen, wenn sie erst einmal sehen, dass er sich seinen Taten stellt, dass er es mit seiner Reue ernst meint, dass er bereit ist, in die Haut jedes seiner Opfer hineinzusteigen. Noch mal: Die Geschichte zielt nicht auf einen quantitativen Ausgleich, sondern auf die Versöhnung.

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Aber ich möchte nun doch noch ein wenig auf das Wort Gottes und Wortgottesfeiern eingehen. Ich habe mir schon abgeschminkt, dass dies in einem einzigen Posting aufzuarbeiten sei. Also erst mal ...

 

Ein paar negative Gedanken zum Wort Gottes.

 

Es ist immer wieder interessant, wie man diesen Begriff "Wort Gottes" verwendet.

Unter Google habe ich gerade mal nachgesehen. Unter "Die Bibel ist das Wort Gottes" (mit Anführungszeichen, also als ganzer Satz) kommen bei mir 82900 Treffer. Link zur Googlesuche

 

Unter "Jesus ist das Wort Gottes" (ebenso mit Anführungszeichen, also als ganzer Satz) kommen 282000 Treffer.

 

Und dann kann man für die Bibel noch formulieren: "Gotteswort in Menschenwort(en)".

Parallel dazu habe ich allerdings selten für Jesus gehört: "Gotteswort in Menschenleben".

 

Wie dem auch sei: "Wort Gottes" ist kein einfacher Begriff. Ich halte ihn sogar für recht fragwürdig und missverständlich. Man gelangt durch ihn sehr leicht auf Abwege - zum Beispiel wenn es sich dann um die "Irrtumslosigkeit der Bibel" dreht oder den ergebnislosen Versuch, Menschenwort und Gotteswort materialiter auseinanderzuklauben und ein Töpfchen für das echte Gotteswort aufzustellen und daneben eines für Menchenworte. Die Guten ins Töpfchen, die schlechten ... eben in das andere Töpfchen. Da kommt nicht viel bei heraus.

 

Am meisten stört mich, wenn jemand behauptet, er habe das Gotteswort nun endlich durch eine besondere Erleuchtung oder durch gründliche exegetische Analyse herausfiltrieren können. Und das, was er, der erleuchtete oder schlaue Exeget sagt, sei reines Gotteswort und daher das Maß aller Dinge. Die einen beanspruchen eben eine Erleuchtung von Gottes Gnaden, die anderen pochen auf ihre exegetische Gewandtheit. Beide wollen sie einen festgesetzten Fixpunkt, eine unhintergehbare Basis für ihre Aussagen ... und später auch für ihre Bestimmungen und Verpflichtungen.

 

Meine Meinung zu diesem Thema ist: Angeber!

Es handelt sich um Fundamentalismus - mal im konservativen, mal im modernen Mäntelchen. Aber solange eine unhintergehbare Basis behauptet wird, ist es immer Fundamentalismus: Die Behauptung eines festen Fundamentes, abgestützt auf ein Begründungssystem und auf Kriterien, die man nicht bereit ist zu hinterfragen. Und natürlich vor allem: Angeberei. Angeberei nicht aus Gefallsucht, sondern um sich selbst eine unhintergehbare Sicherheit vorgaukeln zu können.

 

Eine solche Basis, ein solches Fundament erscheint mir niemals wirklich glaubwürdig. Da werden aus Extrapolationen und aus rational möglichen Zusammenhängen sogenannte Fakten produziert. Angeberei. Und nach diesen Fakten sollen sich alle richten. Tun sie es nicht, dann sind sie eben wahlweise unerleuchtet, uninspiriert oder eben einfach dumm. Angeberei.

 

Das Schlimmste an der Angeberei ist in meinen Augen das Ausweichen vor dem Glauben - also dem Glaubensakt, vor dem Anerkennen, dass unser ganzes Leben, unsere ganze Existenz und auch unsere ganze Moral immer auf unwissbarem Grunde steht. Der Grund, auf dem wir stehen, ist meiner Meinung nach der Glaube. Und nicht das Wissen. Nicht einmal die geniale Erleuchtung.

 

Das Wort Gottes wird uns niemals in Reinheit (also unabhängig von Menschenwort, Menschenschicksal) etc. begegnen. Und wir können es auch nicht festmachen - weder an dieser oder jener Bibelstelle, noch überhaupt an der Bibel. Auch nicht direkt an Jesus - schon gar nicht an dem historischen Jesus. Jede anderslautende Behauptung halte ich eben für Fundamentalismus und Angeberei.

 

Und auch für gottlos. Als ob das Wort Gottes etwas wäre, was man durch Erbsenzählerei und statistische Buchhalterargumente entdecken könnte.

 

Argumente wie: "Es muss Wort Gottes sein, denn es ist in der Bibel 80 Mal gut belegt!". Nette Statistik. Angeberei.

Oder: "Es muss Wort Gottes sein, denn hier spricht die ipsissima vox Jesu!" Gratulation zu einer so klaren Erkenntnis. Das kann man nach 2000 Jahren bestimmt prima beweisen. Inklusive Entstehungsgeschichte. Netter Versuch. Angeberei.

 

Eigentlich braucht man hierzu keinen Gott und keinen Glauben. Hier wird mit handfesten Fakten gearbeitet, mit Mitteln wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung. "Quot non est in actis, non est in factis!!!!!" (Zeigefingererheb!!!) Dazu braucht man keinen Gott und keinen Glauben. Und auch Atheisten können in gleicher Weise angeberisch auftrumpfen und dann ihre widersprechenden Belegstellen in die Schlacht schicken. Ohne Gnade, ohne Glaube und ohne Gott. Nur, dass das bei Atheisten natürlich, bei den Gläubigen aber kontraproduktiv ist.

 

Die historisch-kritische Methode halte ich für seriös. Sie ist hilfreich auf dem Gebiet der Fakten. Sie kann prima Argumente liefern gegenüber allzu naiven und ideologie-begründeten Auslegungen. "So war das WAHRSCHEINLICH aber nicht." Wahrscheinlich kann dabei bis zu 99,999% sein. Das ist beeindruckend. Das sind dann Theorien von der Qualität einer Evolutionstheorie. Das kann man nicht so einfach kippen, wie manche Kreationisten meinen (und sich mit ihrer Form der Kritik auch regelmäßig lächerlich machen.)

 

Aber es sind eben Theorien. Und ich setze meine Lebensüberzeugung nicht auf Theorien, nicht mal auf "beste Theorien". Vor allem halte ich aber den Akt des Glaubens für eine völlig andere Sache, als das Befolgen von Theorien.

 

So weit erst einmal die Vorgedanken, mit denen ich eigentlich nicht mehr geleistet habe, als zu sagen, was ich mir nicht als Vorgehensweise vorstellen kann, um an das Wort Gottes heranzukommen. Daher auch das "negativ" in der Überschrift.

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Das Wort Gottes ...

 

... ergeht an die Menschen,

trifft sie ins Herz,

verändert ihr Leben,

schenkt ihnen Trost und Hoffnung,

gibt ihnen Klarheit über ihren Weg

und über die Bedeutung des Lebens.

Es hilft ihnen, mit den Unbilden des Lebens zurechtzukommen,

übt die fascinosum und tremendum aus,

weist auf ihn hin, der größer und anders ist,

und unserem Leben den Ursprung, den konstitutiven Rahmen und das Ziel vorgibt.

 

Das Wort Gottes

erscheint niemals nackt.

Es kleidet sich in Worte - zum Beispiel menschliche Worte.

Es kleidet sich in Personen - zum Beispiel in die Person Jesu.

Es kleidet sich in die Majestät des Sternenhimmels

und in die Pracht des Sonnenlichts,

in die Robe eines erfrischenden Sommerregens

und in die absolute Autorität der Wirklichkeit,

des Todes

und des Tsunami.

Es spricht von einer unverfügbaren Majestät,

vor der man zittern und sie zugleich lieben kann.

Oder hassen.

Es stellt uns vor diese Wahl.

 

Wo Fascinosum von billigem Facebook-liken, von Angeberei oder Propaganda,

wo Tremendum von billiger Angstmache oder von manipulativem Spiel mit der Angst ersetzt wird,

kann man sich getrost abwenden.

Es handelt sich hier nur um billige Imitate.

Wo Fascinosum und Tremendum weitgehend fehlen, braucht man erst gar nicht zu suchen.

Bei solchen Gelegenheiten begegnet man häufig zwar dem Gewand, in das sich das Wort Gottes kleidet,

nicht aber dem Wort Gottes selbst.

 

Ich kann den Begriff "Wort Gottes" nur so erklären, als dass ich mich gelegentlich von Gott angesprochen fühle. Das ist das Zentrum des Begriffs. Ich begegne in irgendetwas einer geheimnisvollen Macht voller Fascinosum und Tremendum. Und diese Begegnung fängt in mir an zu sprechen.

 

Die Bibel bietet ein Sammelsurium von solchen Erlebnissen, die wir dann mit den Augen des Schriftstellers tausende Jahre später betrachten. Ob man jahrtausendealten Beschreibungen noch etwas abgewinnen kann? Wie lange solche Dokumente unterhalb des Verfalldatums bleiben? Wie lange es dauert, bis aus den damaligen Erlebnissen Storys oder Abhandlungen werden, in denen kein vernünftiger Mensch mehr das Wort Gottes finden kann? Unterschiedlich.

 

Viele Teile der Bibel haben ihre WortGottesHaftigkeit für die allermeisten Menschen verloren. Man kann ihnen stundenlang biblische Geschlechts- und Ahnenregister vorhalten: Sie werden nicht dem Wort Gottes begegnen.

 

Das Wort Gottes ist meiner Meinung nach keine feste Substanz, die man mittels eines Kanons definieren kann.

Sondern das Wort Gottes ist ein Ereignis: Dass uns Gott durch irgend etwas anspricht, an uns wirkt und uns verändert. Hier GESCHIEHT das Wort Gottes. Besser würde man sagen: Hier spricht Gott. Hier werden wir von Gott angesprochen.

 

Für einen der schädlichsten Sätze halte ich: "Die Offenbarung ist abgeschlossen."

Hier wird Offenbarung als definierbare Masse gesehen. Bestenfalls. Aber so wirkt diese Behauptung nun mal, dass die Offenbarung (= die Summe der offenbarten Aussagen) nicht mehr erweitert werden kann und darf.

Und so klauben ganze Heerscharen von Theologen und Nichttheologen alle erreichbaren solcher Aussagen zusammen, stecken hierzu die Nase in die Bibel - und haben hinterher nichts, als Aussagen in der Hand. Keine Begegnung mit dem Wort Gottes. Was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Die Offenheit für das Wort Gottes wird durch den ganzen Aussagenwust perfekt überdeckt. Danach sucht man ja gar nicht. Das, was man sucht, sind möglichst viele und möglichst richtige Aussagen. Aussagen über Gott, den Unaussprechlichen, nicht Erfassbaren. Aussagen über den, der sich jeder Aussage entzieht. Und jede Aussage über ihn ist mehr falsch, als richtig. Trotzdem: Sammelt Aussagen. Ganze dicke Bücher lassen sich auf diese Weise mit schlauen oder richtigen Aussagen füllen. Beeindruckend. Aber genaugenommen gottlos. Gott kommt nicht zur Sprache: Es wird über ihn etwas ausgesagt - nicht er selbst spricht.

 

Die Offenbarung ist nicht im Geringsten abgeschlossen. "Offenbarung" ist keine Masse von Aussagen, sondern ein Handeln Gottes. Er offenbart sich. Er tat dies seit der Schöpfung und schon zuvor (als interne Offenbarung in der Trinität). Offenbarung ist das Eigenleben Gottes. Wer behauptet, die Offenbarung sei abgeschlossen, kann gleich auch noch dazu behaupten, Gott sei tot. Er spreche nicht mehr. Was für ein atheistischer Satz!

 

Die Offenbarung ist nicht im Geringsten abgeschlossen. Solange es Leben gibt in dieser Welt, wird die Offenbarung Gottes vernommen. Und solange es Menschen (oder allgemein vernehmensfähige Kreaturen) gibt, wird das Wort Gottes vernommen.

 

Die Bibel ist eine Sammlung von Gelegenheiten, bei denen Menschen das Wort Gottes in irgendeiner Form vernommen haben - oder meinten, es zu vernehmen. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht noch weitere Zeugnisse von Gottes Wort gäbe. Gott ist nicht auf Bibelschreiber angewiesen, um zu einem Menschen zu sprechen. Er spricht im Gebet. Er spricht beim Anblick des Sternenhimmels. Er spricht beim unfassbaren Entsetzen über die Nachrichten im Fernseher oder Radio. Er spricht ganz hervorragend in der Literatur, durch literarische Gestalten, durch reale Gestalten. Und seien es Chinesen. Oder Schwarze. Oder Philippinen.

 

Das Wort Gottes ist ein Geschehen. Es ereignet sich zwischen dem, den man nicht fassen kann, der hinter all den faszinierenden und erbebenmachenden Ereignissen in einer unfassbaren Weise steckt. Und demjenigen, der aus all diesen Ereignissen dieses so "gesprochene" "Wort" erahnt und fasziniert ist und erbebt.

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Predigt zum 15. Sonntag Jahr A

Das Gleichnis vom Sämann:

Sät unfrustriert ohne Unterlass!

 

"Weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Himmelreiches zu verstehen, ihnen aber nicht.

Denn wer hat, dem wird gegeben werden, und er wird in Überfluß haben;

wer aber nicht hat, dem wird auch das, was er hat, genommen."

 

Mit diesem Satz beschreibt Jesus eine Realität, wie wir sie oft genug mitbekommen.

Es gibt Leute, die von Anfang an Glück haben.

Sie sind von Anfang an mit einem glücklichen Naturell begabt,

schon als kleine Kinder ausgeglichen,

werden in ein gutes Elternhaus hineingeboren,

erhalten eine gute Ausbildung sowohl in schulischer, als auch in menschlicher Hinsicht,

finden einen guten Beruf, einen netten Ehepartner

und erhalten sich die Zufriedenheit (so im Großen und Ganzen) bis ans Ende ihres Lebens.

Solche beneidenswerte Menschen gibt es.

 

Und andere haben vom ersten Augenblick an nichts als Ärger.

Sie haben Pech, sind nicht so glücklich veranlagt,

werden in eine problematische Familie oder in schwierige gesellschaftliche Zustände hinein geboren,

kommen in einem Krisenland dieser Erde auf die Welt.

 

Und das Schlimmste: Wer hat, dem wird gegeben.

Und wer nicht hat, wer auf der Schattenseite des Lebens aufwächst,

der kommt noch und noch in weitere Probleme hinein

und wird selbst irgendwann zu einem schwierigen Menschen,

dem kaum noch etwas gelingt,

der sich unwohl fühlt

und der keinen Zugang zum Glück für sich und andere findet.

Auch dies kann lebenslang Realität sein.

 

Jesus wirbt darum, dass wir sein sollen, wie der gute Ackerboden,

auf dem die Saat 30- 60 und hunderfache Frucht tragen kann.

Aber er ist sich dessen bewusst, dass es mit einem Apell nicht getan ist.

Manche Menschen sind so in die Dornen verstrickt.

Andere Menschen sind innerlich schon so hart geworden,

dass sie für die Saat, also die frohe Botschaft,

unempfänglich geworden sind.

Traurig ist das, aber wahr.

 

Mit diesem Gleichnis vom Sämann wollte Jesus seine Jünger ermuntern,

es selbst einmal als Sämann zu versuchen.

Ich glaube, dass der gute Wille bei den Aposteln durchaus vorhanden war.

Sie WOLLTEN durchaus Sämänner sein,

wollten die Frohe Botschaft aussäen,

wollten den Leuten Gutes tun, damit die Menschen erst einmal was Gutes erleben,

bevor auch sie zu Säleuten werden und selbst Gutes tun.

 

Aber Jesus warnt auch all die hoffnungsfrohen Anwärter für das Amt des Sämanns,

dass es zu Frustrationen kommen kann.

Jeder, der das Wort Gottes aussät,

wird die Erfahrung machen,

dass das nicht immer klappt.

Nicht immer fallen unsere frohen Botschaften auf guten Boden.

Sehr oft sogar fruchten unsere Worte und Taten überhaupt nichts.

Manchmal - so zeigt es die Erfahrung - führen sogar unsere gut gemeinten Worte

genau zu Gegenteil.

Gerade beim Säen werden wir noch belächelt,

hält man die Sämänner und Säfrauen für unaussprechlich naiv.

Oder man unterstellt ihnen, dass ihre Saat eine Art Köder sei.

 

Wir dürfen unseren Blick wieder auf Jesus richten.

ER hat sich nicht frustrieren lassen.

Er hat sich nicht frustrieren LASSEN.

Er schaut auf die möglichen positiven Folgen seiner Säh- Arbeit:

Manchmal lohnt die Säh-Arbeit trotz aller Frustration.

Manchmal treffen unsere Worte

wider Erwarten

und wider aller bedenkenschwangeren Einwände

und wider aller pessimistischer Voreinschätzung ...

Manchmal trifft der Same der frohen Botschaft

dennoch auf fruchtbaren Boden.

 

Jesus hat sich nicht frustrieren lassen.

Im Lukasevangelium sät Jesus unbeirrt bis an sein Lebensende:

Noch festgenagelt am Kreuz

verkündet er dem einen Schächer die frohe Botschaft:

Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein.

 

Und dieser nicht frustrierbare Wille Jesu, zu das Reich Gottes zu säen,

ist für mich die Hauptbotschaft dieser Bibelstelle.

 

Ihr, liebe Schwestern und liebe Brüder!

Lasst euch nicht frustrieren!

Lass euch nicht von steinharten Herzen, von vergeudetem Saatgut, nicht von Dornen und nicht von Sonnehitze frustrieren.

Denn es gibt diesen guten Ackerboden!

Und das, was ihr aussäht, wird trotz aller Misserfolge,

reiche Frucht tragen.

100fach, 60fach. Und selbst die 30fache Ausbeute ist ein Gewinn.

 

Seid Gott dankbar für eure glückliche Veranlangung.

Seid ihm dankbar, dass ihr diejenigen seid, bei denen die Frucht schon aufgegangen ist.

Und dann: Säht! Säht ohne Rücksicht darauf, dass es nicht bei allen Menschen fruchten wird.

Vielleicht sorgt Gott auch für die Steinigen, für die Dornenüberwachsenen, für die Oberflächlichen.

Vertraut sogar darauf, dass Gott dort ergänzend einspringt, wo ihr selbst nichts erreicht.

Eure Aufgabe ist nicht, Gott zu hinterfragen, ob er nun hier und dort Frucht bringt.

Sondern Eure Aufgabe ist, zu sähen, was das Zeug nur hergibt.

bearbeitet von Mecky
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Ihr, liebe Schwestern und liebe Brüder!

Lasst euch nicht frustrieren!

Lass euch nicht von steinharten Herzen, von vergeudetem Saatgut, nicht von Dornen und nicht von Sonnehitze frustrieren.

Denn es gibt diesen guten Ackerboden!

Und das, was ihr aussäht, wird trotz aller Misserfolge,

reiche Frucht tragen.

100fach, 60fach. Und selbst die 30fache Ausbeute ist ein Gewinn.

 

Seid Gott dankbar für eure glückliche Veranlangung.

Seid ihm dankbar, dass ihr diejenigen seid, bei denen die Frucht schon aufgegangen ist.

Und dann: Säht! Säht ohne Rücksicht darauf, dass es nicht bei allen Menschen fruchten wird.

Vielleicht sorgt Gott auch für die Steinigen, für die Dornenüberwachsenen, für die Oberflächlichen.

Vertraut sogar darauf, dass Gott dort ergänzend einspringt, wo ihr selbst nichts erreicht.

Eure Aufgabe ist nicht, Gott zu hinterfragen, ob er nun hier und dort Frucht bringt.

Sondern Eure Aufgabe ist, zu sähen, was das Zeug nur hergibt.[/size]

 

Na ja, derartige schwülstigen Phrasen helfen den ca. 15 000 Kinder, die täglich an Hunger und dessen Folgeerscheinungen sterben, nicht, überhaupt nicht?

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Nein.

 

Und warum verkündest du das?

 

Um seine These zu belegen, daß kirchliche Sprache heute nicht mehr ankommt?

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Die These, dass die kirchliche Sprache heute nicht mehr ankommt (so sie jemals angekommen sein sollte), braucht man nicht weiter belegen.

Man muss ja auch nicht täglich betonen, dass Sumerisch oder Hetitisch den meisten Leuten nicht mehr geläufig sind.

 

Es handelt sich ganz offensichtlich um einen politisch inkorrekten Affront gegen die Kohleindustrie.

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Die Liturgie der heiligen Messe I

Aus konkretem Anlass und mit der Aufforderung von Flo77 im Rücken mache ich mir auf meine alten Tage hin doch noch einmal Gedanken über die Liturgie der Messe.

Die heilige Messe ist ja tatsächlich Quelle und Kulminationspunkt des kirchlichen Lebens. Und somit auch die Visitenkarte der katholischen Kirche. Sie ist Ort wesentlichen Glaubenserlebens. Sie ist Quelle des Glaubens und auch Vollzug des Glaubens. Hier wird gebetet, hier werden Herzen ausgeschüttet, hier wird um die Hilfe Gottes gefleht, hier wird die Dankbarkeit gegenüber Gott bewusst, hier kommt das Glaubens-feeling auf, hier wird die Gegenwart Jesu im Sakrament verwirklicht, hier bekommt man Rückenwind durch den Glauben der anderen Gläubigen, hier erhält man Impulse durch Wort, Ritus und Sakrament.

 

All diese Anliegen (und noch weitaus mehr) müssen irgendwie in der kurzen Zeit Platz finden.

Und diese Anliegen sollen die inneren Anliegen der Gläubigen sein, in ihnen leben, zum Ausdruck kommen und auch einen Ein-druck hinterlassen.

 

Ach ja! Bevor ich etwas ganz Wichtiges vergesse: Bei der Messe geht es um eine Begegnung mit Gott - und diese Begegnung lebt von der Gegenwart Jesu. Das muss man noch mal ausdrücklich dazu sagen. Denn der jetzige Ritus setzt dies zwar als selbstverständlich voraus ... aber so richtig thematisiert wird das meistens nur indirekt. Die Bedeutung Jesu kann einem unbeleckten Teilnehmer an der Messe ziemlich schleierhaft bleiben.

 

 

Die Messe beginnt. Und ich finde es schön, dass sie für die Gläubigen normalerweise nicht gleich mit konzentrierter Thematik beginnt, sondern standardmäßig mit Musik. Ein Prä-ludium. Oder zumindest ein Einspiel in das erste Lied.

 

Viele Liturgen legen bereits inhaltliche Bedeutung in dieses erste Element, indem sie das Lied nach einem Text aussuchen. Das ist auch gut und schön - aber es darf meiner Meinung nach nicht vergessen lassen, dass jetzt erst mal Musik wichtig ist. Wenigstens einen kurzen Moment, in dem nicht Texttexttext und Konzentration angesagt ist, sondern erst einmal das gemeinschaftliche "sursum corda".

"Sursum me transtrahe, o Caledone" (englisch: "Beam my up, Scotty!") Etwas Erhebendes. Feierlich-erhebend, aufwühlend-erhebend wie ein Marsch, meditativ-erhebend wie ein Taizegesang, die Klage erhebend, in der sich mancher Messbesucher noch befindet: Egal. Unabhängig vom Spezialeinzelthema, das die liturgische Vorbereitungsgruppe sich ausgedacht hat: Erst mal die Herzen erheben. Gelegenheit haben, sich vom Alltag ablenken zu lassen und die Gedanken in eine neue Richtung zu lenken.

 

Aslan ist auch in der Kirche. Er stammt aus dem nahen Osten, hat sich aber vor ein paar Monaten in Nadine verliebt. Er hat keinen besonders religiösen Hintergrund, aber seine Freundin wollte ihn unbedingt mitnehmen. Nadine ist nicht nur gläubig, sondern sogar katholisch. (Boah!) Sie hat ihm schon einiges über ihren Glauben und über die Kirche erzählt. Aslan ist offen für alles. Man kann es sich ja mal anschauen. Dann sieht man ja, ob das was für einen selber ist. Eigentlich hat sich Aslan gedacht, dass Nadine ihn zu einer Gelegenheit mitnimmt, bei der mehr Leute in seinem Alter da sind. Aber Aslan ist da tolerant. Freundlich hat er der einen oder anderen Oma oder dem einen oder anderen Opa zugenickt.

 

Dann geht's los.

 

Allerdings erst im nächsten Posting.

bearbeitet von Mecky
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Guter Anfang! (leider kommt ca. ein Drittel der Besucher erst viel später...)

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Ein DRITTEL?

Mannomann! Ist das bei Euch so?

Bei uns ist es eher so, dass bestimmte Leute (und in einem Fall auch eine bestimmte Familie) standardmäßig zu spät kommen. Und jedes Mal haben sie dann ein schlechtes Gewissen - oder machen zumindest so, als ob sie eines hätten. Aber ansonsten sind die Leute doch recht pünktlich.

In einige Pfarreien gibt es sogar einen ansehnlichen Club (schätzungsweise 5-10 Prozent), der eine Viertelstunde früher kommt und sich warm betet. Oder einfach die Stille der Kirche oder die Gebete der anderen genießt.

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Die Liturgie der heiligen Messe II - Eröffnung

Dann geht's los.

Ja was denn?

 

Die Erwartungen und Hoffnungen sind verschieden.

Aslan ist vor allem offen und interessiert. Er will einfach mal sehen, für was sich Nadine so begeistert hat.

Andere erwarten eine möglichst anregende Darbietung - des Organisten (plus Gemeinde im Gesang), des Liedprogramms, des Pfarrers (gute Predigt mit anregenden Gedanken)

Ein älterer Herr erhofft sich eine tröstliche Erinnerung an die Zeiten, als er noch mit seiner (inzwischen verstorbenen) Frau immer und immer wieder in die Sonntagsmesse ging.

Eine anwesende Familie erhofft sich, dass auch für die Kinder etwas geboten wird. So, dass auch sie sich angesprochen fühlen. Fühlen sich die Kinder angesprochen, dann geht es der ganzen Familie gut.

Einer erwartet sich moralische Zurüstung. Dass der Pfarrer klipp und klar sagt, wo der Weg lang geht.

Andere (regelmäßige Gottesdienstbesucher) sind ganz einfach mit dem zufrieden, was die Messe so bringen wird. Relativ offen. Man möchte hinterher besser aus der Kirche hinausgehen, als man hineinging.

Jemand will Gott sein Herz ausschütten.

Jemand will in dieser Messe Trost aus dem Glauben erfahren.

 

Ein ganzer Wust von Hoffnungen und Erwartungen. Der Wust ist nicht jedem bewusst. Aber er ist da.

 

Was braucht diese bunt gemischte Schar mit ihren vielerlei Anliegen?

 

Wenn jetzt nicht, gleich am Anfang der heiligen Messe etwas auftaucht, was einigende Kraft hat und was das Grundanliegen der heiligen Messe klar in den Mittelpunkt stellt,

dann besteht die Gefahr, dass jeder bei seinen Lieblingsanliegen verbleibt. Es kann sich zwar eine Gemeinschaft ergeben - aber diese Gemeinschaft kulminiert dann um ein Einzelanliegen.

Es kann miteinander Sangesfreude aufkommen. Gute Liedwahl! Klasse Organist! Und heute sind viele gute Sänger und Sängerinnen da! Prima. Aber da bleibt noch ein schaler Beigeschmack: Man ist doch eigentlich nicht zu einer Musikveranstaltung gekommen. Wir sind hier nicht bei den Fischerchören. Auch nicht bei den Berliner Philharmonikern. Sondern ... wo eigentlich?

 

Das muss am Anfang deutlich werden.

Und dies muss auch für die Leute wiedererkennbar sein.

 

Die Gestaltung des Beginns der Messe hängt genau davon ab, was man denn als dieses einigende Zentrum ansieht. Damit dies nicht der Beliebigkeit des jeweiligen Priesters unterliegt, muss das auch von der Kirche standardisiert sein.

 

Kreuzzeichen: "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes."

"Amen"

"Der Herr sei mit Euch!"

"Und mit Deinem Geiste!"

 

Bei aller Liebe für die Würze der Kürze: Das wird vielen nicht genügen. Und diejenigen, die verstehen, wohin diese Eröffnung lenken soll, sind nun ein Grüppchen unter vielen anderen.

Die meisten machen zwar gewohnheitsgemäß mit. Aber sie werden nicht hineingezogen in das Grundanliegen der heiligen Messe.

 

Trotz der Kürze dieser Einleitung ist die Rede von Vater, Sohn, heiligem Geist. Nicht jedem ist vollständig klar, dass es hier um Gott geht. Pedrino vermutet schon mal, dass es sich um leere, religiöse Phrasen handelt - ein Konvention, und dazu noch eine nichtssagende und langweilige.

Wer ist denn der Herr?

Und wieso "und mit deinem Geiste!" - ist das Ausdruck der Leibfeindlichkeit? Müsste es nicht heißen: "Und mit deinem Geiste und mit Deinem Körper" oder müsste die Antwort nicht schlicht heißen: "Der Herr sei auch mit Dir!"?

 

Hier beginnt so eine Art dröger Stumpfsinn. Man sagt es eben. Man denkt nicht viel darüber nach: Es ist eben so.

Und diese Eröffnung hat keine aufweckende Kraft. Sie verdeutlicht nur wenigen das Grundanliegen der heiligen Messe.

 

Was man bräuchte, wäre ein Hinweis auf das Zentrale. Auf den gemeinsamen Grund dessen, weswegen man überhaupt in die Kirche gekommen ist.

 

Das Beste, was ich bisher für die Eröffnung gefunden habe, entstammt Liedtexten.

 

Beispiel 1: Gerhard Terstegen (natürlich ein wüstgläubiger Protestant. Wie entsetzlich.)

 

Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten

und in Ehrfurcht vor ihn treten.

Gott ist in der Mitte, alles in uns schweige

und sich innigst vor ihm beuge.

 

Leider hat der Text einige Schwächen. Aber zumindest ist in diesem Text das Grundanliegen verständlich:

Es geht um die Gegenwart Gottes. Und es geht uns darum, ihn in unserer Mitte zu verehren.

Leider stammt der Text aus monarchischen Zeiten, was man der im Lied praktizierten Verehrungsweise deutlich anmerkt.

Aber besser: Ein Text aus vergangenen Zeiten mit seltsamer Diktion und andauernder Überbetonung der Selbsterniedrigung, als: überhaupt keinen Zugang.

 

Beispiel 2: Eigenkomposition von Mecky - praktiziert in Schülergottesdiensten. Das Lied ist ein Wechselgesang: Ich spreche eine Zeile. Die Zeile wird von den Gottesdienstbesuchern (fast) gleich wiederholt. Das Lied ist langsam - ein Mischung aus Marsch und Blues-Rock.

 

Wir stehen vor dem allmächtigen Gott

Wir stehen vor dem allmächtigen Gott

Kreuzzeichen: Dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist

Kreuzzeichen: Dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, daran glaube ich

Amen, amen, daran glaube ich

 

Der Herr Jesus Christus sei mit Euch!

Der Herr Jesus Christus sei mit uns!

Die Liebe Gottes sei mit Euch!

Die Liebe Gottes sei mit uns!

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, daran glaube ich

Amen, amen, daran glaube ich

 

Gott ist hier - und hier sind auch wir.

Gott ist hier - und hier sind auch wir.

Wir sind auf dem Weg in Gottes Reich

Als Schwestern und als Brüder sind wir da gleich

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, daran glaube ich

Amen, amen, daran glaube ich

 

Auch dieser Text hat Schwächen. Zum Beispiel: Das Anliegen der Verehrung ist gegenüber dem Terstegentext geradezu bemittleidenswert minderbemittelt. Und das mit den Schwestern und Brüdern kommt zu früh - in der Eröffnung hat es eigentlich nichts zu suchen: Es lenkt eher vom Grundthema ab.

Auch die Floskel "der Herr sei mit Euch" ist nicht unproblematisch. Der Herr? Warum diesen Titel bevorzugen vor Heiland, Erlöser, Sohn Gottes, Retter, Richter? Wiederum diese einseitige Bevorzugung des Monarchischen.

 

Man kann diese Eröffnung auch taizé-like mehrmals wiederholen. So lange, bis es eindringt und jedem klar ist, was wir hier eigentlich zu tun und zu erleben beabsichtigen: Wir glauben an die Gegenwart Jesu. Er ist hier bei uns. Er will auf uns wirken. Und seine Gegenwart ist die Gegenwart Gottes.

bearbeitet von Mecky
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Beispiel 3:

Beim Einzug wird eine Jesus-Ikone in die Kirche getragen. Die Ikone wird aufgestellt. Die Ministranten stellen rings um sie Kerzen auf.

 

Die Ikone wird inzensiert.

P: "Jesus Christus, Heiland und Erlöser der Welt. Du bist hier zugegen."

A: "Wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind, da ist er mitten unter ihnen."

P: "Du bist gegenwärtig in deinem Wort. Du nimmst Wohnung in uns. Du erfüllst uns mit deinem heiligen Geist."

A: "Jesus Christus, Heiland und Erlöser der Welt. Du bist hier zugegen."

P: "Wir feiern Deine Gegenwart im Sakrament"

A: "Amen"

P: "Du bist die Gegenwart Gottes. Wer dich sieht, sieht den Vater."

A: "Amen"

P: (wendet sich der Gemeinde zu) "Jesus, der Sohn des lebendigen Gottes, sei mit Euch"

A: "Jesus, der Sohn des lebendigen Gottes, sei mit Dir!"

Zweite Inzens der Ikone.

bearbeitet von Mecky
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Beispiel 4:

(Von der Lesung des gestrigen Tages inspiriert - Jesaja)

 

P: Im Namen des Vaters, der Sohnes und des heiligen Geistes

A: Amen

P: Herr, auf Dich vertrauen wir. Deinen Namen anzurufen und an dich zu denken ist unser Verlangen. Meine Seele sehnt sich nach dir in der Nacht, auch mein Geist ist voll Sehnsucht nach dir. Denn du bist das Licht für die Welt, die Bewohner der Erde lernen deine Gerechtigkeit kennen. Herr, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du für uns getan."

A: Amen.

P: Jesus Christus, das Licht der Welt, der Kelch des Heiles und das Brot des Lebens sei mit euch!

A: Jesus, der Sohn des lebendigen Gottes, sei mit Dir!"

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Klingt als wolltest Du die Messe mit einer Mischung aus Credo und Gloria beginnen lassen.

 

Die Idee mit der Ikone finde ich gar nicht so übel (in einer "Feier der Communio" würde ich an dieser Stelle die konsekrierten Gaben einziehen lassen - allerdings erst nach einem Bußakt), allerdings wäre eine analoge Situation auch die Prozession des Evangeliums, die heute auch in der Regel zu kurz kommt.

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Klingt als wolltest Du die Messe mit einer Mischung aus Credo und Gloria beginnen lassen.

 

Die Idee mit der Ikone finde ich gar nicht so übel (in einer "Feier der Communio" würde ich an dieser Stelle die konsekrierten Gaben einziehen lassen - allerdings erst nach einem Bußakt), allerdings wäre eine analoge Situation auch die Prozession des Evangeliums, die heute auch in der Regel zu kurz kommt.

 

Die Jesus-Ikonen, die ich kenn, machen mir in ihrem Ernst immer ein bissl Angst. Und den Satz: "Herr, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du für uns getan" find ich ziemlich steil, vor allem die Verknüpfung mit "denn" und das Wort "erreichten". Das Gute an bekannten Texten, merke ich grad, ist, dass ich sie, wenn ich will, vorbeirauschen lassen kann. Aber wie ich mich kenne, würde ich jetzt eine Stunde lang drüber nachdenken, ob ich was erreicht habe und wenn nicht, ob das dann heißt, dass Jesus nichts für mich getan hat und dass es mit meinem Frieden sowieso nicht weit her ist. :rolleyes:

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Die Beispiele sprechen unterschiedliche ästhetische und assoziative Bereiche an.

Aber darum geht es mir nur in zweiter Linie. Schön, dass sogar für Flos ästhetisches Empfinden was dabei ist. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass gerade die Ernsthaftigkeit vieler Ikonen bei Flo Wirkung zeigt.

 

Es geht mir auch nur in zweiter Linie darum, irgendwelche Anklänge an Credo oder Kyrie zu formulieren. Diese ganzen traditionellen Elemente treffen sowieso mein Anliegen nur bedingt.

 

In erster Linie geht es mir darum, dass in der Messeröffnung klar wird, worum es hier geht. Wir feiern die Gegenwart Gottes durch den Blick auf Jesus.

Gott ist hier bei uns. Und wir stehen vor seinem Angesicht und schöpfen aus dieser Gegenwart all das, was es in der Messe zu erlangen gibt.

 

Wenn jemand diese Aussage nicht akzeptiert, dann ist die Messe eben nichts für ihn. Dann fehlt ihm einfach die Grundlage: Zumindest den Wunsch nach Glauben oder den Willen, sich auf eine Glaubenspraxis einzulassen.

 

Ich will, dass da von vornherein mit offenen Karten gespielt wird.

"Wenn Du neben Deinen vielen Lieblingsanliegen nicht auch dieses eine Anliegen hast, die Gegenwart Jesu (und durch ihn die Gegenwart Gottes) zu feiern, dann wirst Du im ganzen Gottesdienst immer auf einem Nebengleis fahren. Unser zentrales Anliegen in der Messe ist dieses eine. Und wenn der Organist schlecht spielt, der Kantor heiser ist und der Pfarrer einfallslos predigt, dann ist dies ein Versagen auf dem Nebengleis. Das Entscheidende für uns ist die Feier der Gegenwart Jesu, die von all diesen Unglücksfällen unabhängig ist! Von ihm, Jesus/Gott erhoffen wir das Heil, die Bereicherung, die Vergebung. Nicht vom Organisten, dem gestaltenden Kreativteam, dem Prediger oder von sonst wem."

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Vielleicht noch ein Wort zum Thema "Niederschwelligkeit".

 

Dieser Begriff wird gelegentlich als Synonym für "Anspruchslosigkeit" bzw. für "Niveaulosigkeit" verwendet. Das kann man sich meiner Meinung mal ganz schnell abschminken. Ich schreibe ja auch hier im Forum nicht ganz anspruchslos - allein schon durch die Länge meiner Postings.

 

Aber ich habe was gegen unnötige Barrieren, die alles hübsch kompliziert machen und unnötige Ansprüche stellen.

Ich habe den Verdacht, dass solche Barrieren gelegentlich sogar erwünscht sind: Um den dummen Normalchristen mal zu zeigen, dass hier jemand am Werk war, der ihnen über die Hutschnur geht. Hippolyt zum Beispiel. Oder die versammelten Liturgiefuzzis. Lateinkenner. Kenner der platonischen Philosophie, der Kirchenväter, der Bibel. "Je unverständlicher der Text, desto kleiner und mickriger kannst Du Dich dann fühlen." Bis zu dem Stadium, dass man dann gar nichts mehr versteht. Sarkastisch: "Auch eine Art, wie man Demut erzeugen kann." Große Angeberei.

 

Ich habe den Verdacht, dass solche Barrieren den Elitedünkel stärken sollen. "Oh ihr Dummen! Lernt Latein und altgriechisch! Versteht die oftmals überholten Gedanken der platonischen oder augustinischen, irenäischen und sonstigen Denkweisen. Bevor ihr das nicht beherrscht, habt ihr gar nichts zu sagen. Ihr seid inkompetent. Nicht satisfaktionsfähig."

 

Und ich habe den Verdacht, dass hier die "Übersetzung des Unverstehbaren ins Unverständliche" versucht wird.

Wenn jemand deklamiert: "Caesar, cum vidisset, portum plenum fuisse, juxta navigavit!" Dann klingt das geheimnisvoll. Könnte vielleicht ein Schriftzitat sein. Oder von einem Kirchenvater.

Nach der Übersetzung kommt der prosaische Satz heraus: "Als Caesar sah, dass der Hafen voll war, schiffte er daneben." Mitlachen können natürlich nur Lateinkenner.

 

Ich bin nicht für Niederschwelligkeit, sondern ich bin für ein vollständiges Ausräumen sämtlicher Stolperfallen. Weg mit dem Blödsinn!

Weg mit Riten oder Worten, die von kaum jemandem verstanden werden.

Weg mit Riten oder Worten, die normale Leute aufs Glatteis führen. Weil sie nicht nur unverständlich, sondern sogar missverständlich sind.

Genau das Gegenteil zum Schwellenerichten ist mein Ziel: Nachvollziehbarkeit. Dass man eintauchen kann. Dass man all das, was in der Messe hört und spricht und singt in das Leben einbau-bar ist, ohne dass man daran gehindert wird durch verquaste Formulierungen oder unklare Gedankengänge oder nichtbenannte Aussagen.

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Du möchtest also die Glaubensentscheidung an den Anfang der Messe legen?

 

Damit integrierst Du zwar den Wortgottesdienst in die Feier der Gläubigen, aber damit geht doch auch der Lehrcharakter dieses Parts verloren.

 

Organisch ist die Wortfeier eine Belehrung durch Christus. Die Liturgie hat ans Ende dieser Belehrung das Glaubensbekenntnis gestellt mit dem die Gläubigen das Gehörte nochmal zusammenfassen und auf eine gemeinsame Basis stellen. Ob man das umdrehen kann?

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Ich bin nicht für Niederschwelligkeit, sondern ich bin für ein vollständiges Ausräumen sämtlicher Stolperfallen.

 

 

Ich fürchte, mit so etwas

Gott ist hier - und hier sind auch wir.

Gott ist hier - und hier sind auch wir.

Wir sind auf dem Weg in Gottes Reich

Als Schwestern und als Brüder sind wir da gleich

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, amen Halleluja

Amen, amen, daran glaube ich

Amen, amen, daran glaube ich

stellst Du einfach nur neue Stolperfallen auf. Es stolpern halt nur andere Menschen.

bearbeitet von gouvernante
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Mag sein, Gouvernante.

Gerade deshalb ist es ja so bedauerlich, dass man solche Fehler nicht schon längst gemacht, reflektiert und dann verändert hat.

 

Ich finde diese Strophe übrigens auch nicht das Gelbe vom Ei. Es ist mit Sicherheit die schwächste. Bitte berücksichtige aber, dass ich dieses Lied in Schülergottesdiensten eingesetzt habe. Und für das Milieu der Erstkommunionkinder und deren Eltern passt die Strophe dennoch ganz gut und nimmt eher Barrieren weg, als dass es welche aufrichtet. Flo und Edith und Udalricus könnte eventuell der Kragen platzen. Müsste man eben mal nachfragen.

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Vielleicht noch ein Wort zum Thema "Niederschwelligkeit".

 

Dieser Begriff wird gelegentlich als Synonym für "Anspruchslosigkeit" bzw. für "Niveaulosigkeit" verwendet. Das kann man sich meiner Meinung mal ganz schnell abschminken. Ich schreibe ja auch hier im Forum nicht ganz anspruchslos - allein schon durch die Länge meiner Postings.

 

Aber ich habe was gegen unnötige Barrieren, die alles hübsch kompliziert machen und unnötige Ansprüche stellen.

Ich habe den Verdacht, dass solche Barrieren gelegentlich sogar erwünscht sind: Um den dummen Normalchristen mal zu zeigen, dass hier jemand am Werk war, der ihnen über die Hutschnur geht. Hippolyt zum Beispiel. Oder die versammelten Liturgiefuzzis. Lateinkenner. Kenner der platonischen Philosophie, der Kirchenväter, der Bibel. "Je unverständlicher der Text, desto kleiner und mickriger kannst Du Dich dann fühlen." Bis zu dem Stadium, dass man dann gar nichts mehr versteht. Sarkastisch: "Auch eine Art, wie man Demut erzeugen kann." Große Angeberei.

 

Ich habe den Verdacht, dass solche Barrieren den Elitedünkel stärken sollen. "Oh ihr Dummen! Lernt Latein und altgriechisch! Versteht die oftmals überholten Gedanken der platonischen oder augustinischen, irenäischen und sonstigen Denkweisen. Bevor ihr das nicht beherrscht, habt ihr gar nichts zu sagen. Ihr seid inkompetent. Nicht satisfaktionsfähig."

 

Und ich habe den Verdacht, dass hier die "Übersetzung des Unverstehbaren ins Unverständliche" versucht wird.

Wenn jemand deklamiert: "Caesar, cum vidisset, portum plenum fuisse, juxta navigavit!" Dann klingt das geheimnisvoll. Könnte vielleicht ein Schriftzitat sein. Oder von einem Kirchenvater.

Nach der Übersetzung kommt der prosaische Satz heraus: "Als Caesar sah, dass der Hafen voll war, schiffte er daneben." Mitlachen können natürlich nur Lateinkenner.

 

Ich bin nicht für Niederschwelligkeit, sondern ich bin für ein vollständiges Ausräumen sämtlicher Stolperfallen. Weg mit dem Blödsinn!

Weg mit Riten oder Worten, die von kaum jemandem verstanden werden.

Weg mit Riten oder Worten, die normale Leute aufs Glatteis führen. Weil sie nicht nur unverständlich, sondern sogar missverständlich sind.

Genau das Gegenteil zum Schwellenerichten ist mein Ziel: Nachvollziehbarkeit. Dass man eintauchen kann. Dass man all das, was in der Messe hört und spricht und singt in das Leben einbau-bar ist, ohne dass man daran gehindert wird durch verquaste Formulierungen oder unklare Gedankengänge oder nichtbenannte Aussagen.

 

 

Warum hältst du dein Publikum für ganz doof? Versuchs doch mal mit Erklären.

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Ich verstehe die Mitfeiernden nicht als Publikum.

Und sie sind nicht doof - das ist eine Umkehrung der Problemlage:

Nicht die Mitfeiernden sind doof, sondern viele der Texte und auch Riten sind kraftlos, unklar, schwerverständlich, unverständlich oder irreführend.

 

Wenn ich allerdings an jeden un- oder missverständlichen Passus eine Erklärung anhänge, dauert ein Gottesdienst locker achtundvierzig Stunden - reine Gottesdienstzeit, ohne Pinkel-, Ess- und Schlafpause. Wobei nach den ersten zwei Stunden wohl die Schlafpause überdimensional anwachsen dürfte.

 

Es geht los mit "Im Namen".

Und weiter mit den drei göttlichen Personen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Wenn man's ganz genau nähme, müsste ich zur Erklärung eine komplette trinitarische Theologievorlesung hinlegen. Dann wären der 48-Stunden-Rahmen schon gesprengt.

 

Dann komme ich erst zu "Der Herr". Kannst Du mir erklären, wie ich erklären soll, dass man hier ausgerechnet den Herr-Titel verwendet? Und warum die Frauen wieder mal keine Rolle spielen?

Und jede Erklärung wäre schon wieder erklärungsbedürftig. Die Threads mit diesem Thema sind schon hier im Forum so vielfältig, dass man da locker vom Hundertsten ins Tausendste kommt - und hinterher trotz aller Bemühung nur auf Meinung stößt, als auf eine Erklärung, die wirklich befriedigt.

 

So einen Erklärgottesdienst möchte ich nicht mitmachen. Das wäre die Öde auf die Spitze getrieben. Und dann kommt man vor lauter Erklärungen überhaupt nicht mehr zum Beten, Singen, Gewahrwerden der Gegenwart Gottes.

bearbeitet von Mecky
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Ich habe den Eindruck, Dein Denkfehler liegt darin, daß Du Deine Schäfchen anscheinen nur über die Messe erreichen kannst. Die Liturgie ist aber nunmal nur in sehr begrenzter Form der Rahmen für Erklärungen (nämlich lediglich der Auslegung der täglichen Schriftlesung). Das ist genau wie in der Oper, die man eigentlich erst richtig genießen kann, wenn man vorher schon mal das Libretto gelesen hat. Die liturgische Katechese muss außerhalb der liturgischen Feier erfolgen, genau wie der Glauben und - krieg keinen Herzinfarkt - der Katechismus* außerhalb der Messe gelehrt werden müssen, weil Du sonst die unterschiedlichen Bildungsstände und Ziele der Hörer gar nicht berücksichtigen kannst.

 

 

* wobei ich von einem Unterricht ausgehe, wie ihn Augustinus vorgeschlagen hat und nicht das lutherische Auswendiglernen

bearbeitet von Flo77
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