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Meckys Gedanken


Mecky

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Ich weiß aus Erinnerung an meine Raucherzeit, dass solche ermutigenden Zurufe einem eher unwillkommen sind, weil man sich zu etwas aufgefordert fühlt, was man innerlich ablehnt: Nämlich sich mit dem Aufhören auch nur zu befassen. Am liebsten würde man mit seiner Sucht in Ruhe gelassen.

 

Ich weiß aber auch, dass solche früher vernommenen Zurufe in Phasen, in denen man selbst sich tatsächlich mit dem Aufhören befasst, in der Erinnerung aufpoppen und dann hilfreich sein können. Können.

 

Ich nehme lieber das Risiko in Kauf, dass du mich lästig findest und dich wie ein Kleinkind behandelt fühlst, als solche möglicherweise - wenn auch später - hilfreichen Zurufe zu unterlassen, Mecky. Ich behandele dich jedenfalls nicht wie ein Kleinkind, sondern eher wie einen Mitwandernden auf dem gelegentlich sehr beschwerlichen Lebensweg. Im Berg ruft man sich auch zu und warnt sich gegenseitig, wenn es eine gefährliche Stelle gibt, und unterstützt sich gegenseitig, ohne dass wer sich beleidigt fühlt.

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... hierher gehört es:

 

aber zumindestens für mich ist es nie entscheidend gewesen, was andere vom Rauchen halten. Ich habe gern geraucht.

Für mich auch nicht. Ich habe auch gern geraucht, sehr gerne. Aber als ich schon nicht mehr ohne Codeintablette ins Konzert gehen konnte, weil ich sonst zwei Stunden lang durchgehustet hätte, hab ich mich schon angefangen, zu fragen, bis zu welchem Punkt ich das noch treibe. Zumal mein Vater da schon mehrere Herzinfarkte und Schlaganfälle hatte und gerade einen Bypass ins Bein bekam und trotzdem weiterrauchte. Ich fands ekelhaft. Und merkte, ich mache es keinen Deut besser.

 

Im Nachhinein kann ich die Stationen ziemlich gut benennen, über die ich zu dem Punkt gekommen bin, dieses heftige Fünkchen "hör auf, jetzt, sofort", das mir an jenem Nikolaustag im Jahr 2000 bei sehr gelbem, fast unwirklichem Winterlicht durch den Kopf schoss, ernst zu nehmen und - obwohl ich schon auf dem Weg war, mir neuen Tabak zu kaufen - spontan zu beschließen, dass ich meine letzte Zigarette bereits geraucht habe, und zwar soeben, aus den letzten Krümeln zusammengekratzt.

 

Ein Punkt dabei war ein Foto eines frisch Beinamputierten, der sich in der Raucherecke des Krankenhauses, in dem sie ihm gerade das Raucherbein abgenommen hatten, schon wieder die nächste Zigarette anzündete. Wie weit lässt du es bei dir selbst kommen - das wurde immer öfter die Frage an mich. Letztlich waren es Reste von Selbstachtung, die ich dagegen aufgeboten habe, und eben dieses Fünkchen Zuversicht.

 

(@extra für kam: Was ich hier schreibe, sind keine guten Ratschläge, sondern Berichte über mich.)

Hi Inge,

 

das passt. Genau das habe ich mich auch alles gefragt, als ich die Runde mit meinem Nachbarn nicht durchlaufen konnte. Ich habe mir früher immer eine Menge auf meinen Willen eingebildet und das war dann der Punkt, an dem ich ihn nochmal testen konnte. Der härteste Augenblick war an meinem Geburtstag mit 4 Leuten nach dem Grillen auf der Terrasse und vor uns ein 20 Jahre alter Rum. Alle rauchten dazu, nur ich nicht. Da hat mir der Gedanke geholfen, dass es das eine (die Genusszigarette, die es wirklich gibt) nicht ohne das andere (keine Luft) gibt. Mein eigenes Highlight war dann der Flug nach Orlando, bei dem ich nach der Landung kein bohrendes Verlangen mehr hatte. Das war klasse und eine echte Belohnung. Ein echtes Problem war immer die Angst vor der Gewichtszunahme, aber das hab ich noch ganz gut im Griff mit einem Mehr an Bewegung.

 

Gruss, Martin

bearbeitet von Soulman
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Es gibt in mir tatsächlich eine Versuchung, die Karten offen auf den Tisch zu legen, damit jeder sehen kann, dass es bei mir tatsächlich sehr speziell aussieht mit dem Aufgeben des Rauchens. Wenn man mich nicht ernst nimmt, stärkt man diese Versuchung. Mit dem Aufdecken der Karten könnte ich alles klar machen. Aber ich will das nicht. Es gibt Karten, die gehen die Öffentlichkeit schlicht nichts an.

Dann laß die Karten besser, wo sie sind. Jeder Mensch braucht seine Privatsphäre und du bist niemandem gegenüber zu Erklärungen verpflichtet. Sokrates wurde vergiftet, weil er seinen Mitbürgern ungefragt gute Ratschläge gab, und manche sagen, es sei ihm ganz Recht geschehen. Ich werde also den Mund halten, aber wenn du irgendwann das Rauchen doch drangeben willst, würde ich gern mit der einen oder anderen Erfahrung helfen. Am Ende weißt du, was unter Berücksichtigung aller Fakten das Beste für dich ist.

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Es gibt Karten, die gehen die Öffentlichkeit schlicht nichts an.

So ist es.

Dennoch hoffe ich, daß Du mit den Ärzten gemeinsam mittel- und langfristige Strategien findest, die Dir helfen, Dir nicht mehr oder - im Rahmen des Dir Möglichen - doch weniger zu schaden. :)

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Ich weiß aus Erinnerung an meine Raucherzeit, dass solche ermutigenden Zurufe einem eher unwillkommen sind, weil man sich zu etwas aufgefordert fühlt, was man innerlich ablehnt: Nämlich sich mit dem Aufhören auch nur zu befassen. Am liebsten würde man mit seiner Sucht in Ruhe gelassen.

 

Ich weiß aber auch, dass solche früher vernommenen Zurufe in Phasen, in denen man selbst sich tatsächlich mit dem Aufhören befasst, in der Erinnerung aufpoppen und dann hilfreich sein können. Können.

 

Ich nehme lieber das Risiko in Kauf, dass du mich lästig findest und dich wie ein Kleinkind behandelt fühlst, als solche möglicherweise - wenn auch später - hilfreichen Zurufe zu unterlassen, Mecky. Ich behandele dich jedenfalls nicht wie ein Kleinkind, sondern eher wie einen Mitwandernden auf dem gelegentlich sehr beschwerlichen Lebensweg. Im Berg ruft man sich auch zu und warnt sich gegenseitig, wenn es eine gefährliche Stelle gibt, und unterstützt sich gegenseitig, ohne dass wer sich beleidigt fühlt.

Liebe Inge, ich weiß, dass Du es gut meinst. Aber genau dieses Zurufen, ob ich nun will oder nicht, ist der Umgang mit Kleinkindern bzw. mit jemandem, dessen Willen und Eigenkompetenz man nicht ernst nehmen will.

Das Bild mit den Bergsteigern, die sich was zurufen, ist nicht korrekt. Wir klettern auf zwei verschiedenen Bergen. Und mehr, als allgemeine Zurufe (halt durch!) sind nicht möglich, so lange der eine die Probleme des anderen gar nicht sieht. Schon "mehr nach rechts!" könnte fatal sein, weil sich rechts von Dir vielleicht ein günstiger Tritt befindet, bei mir könnte es der gähnende Abgrund sein.

 

Du versuchst, Macht anzuwenden - aus menschenfreundlichen Motiven. Es fehlt Dir auch nicht der gute Wille oder die positive Einstellung - diese guten Machtmotivationen sind bei Dir glaubwürdig vorhanden. Aber es bedarf noch der Kompetenz, damit die Machtanwendung plausibel motiviert ist. Du erlebst mich seit Jahren hier im Forum. Was schätzt Du zum Beispiel ein, wie Durchhalteparolen auf mich wirken? Lösen sie bei mir Einsicht, Selbstmotivation oder Rebellion aus? Was in einem Menschen Reaktion A auslöst, bewirkt in einem anderen Menschen etwas völlig anderes, womöglich sogar Konträres.

 

Wenn Du mir wirklich helfen willst, dann wird das nur über ein gleichberechtigtes Gespräch gehen, in dem Du erst mal die Hörende bist und die ganzen Vorbedingungen wahrnimmst. Und danach schließt sich als zweite Phase des gemeinsamen Nachdenkens an. Danach kann man immer noch unterschiedlicher Meinung sein, aber man fühlt sich ernst genommen.

Und Du musst auch mir persönlich überlassen, ob ich ein solches Gespräch, zu dem ich mich ja ziemlich weit aus dem Fenster lehnen müsste, mit Dir führen will. Ob ich Dich an die ganzen Vorbedingungen heranlassen will. Ich halte es für mein gutes Recht, mir diejenigen, bei denen ich das machen will, selbst auszusuchen. Ich werde dieses Recht auch verteidigen. Und wenn jemand dieses fundamentale Recht nicht achtet, werden seine Worte in meinen Augen automatisch zu etwas Bedeutungslosem oder sogar zu einem Kristallisationspunkt der Rebellion.

 

Du machst Dir Gedanken um Deine Verantwortlichkeit. Aber das entspringt allein in Dir. DU willst DICH verantwortlich führen. In diesem Gedankengang komme ich nicht vor. Und deshalb bildet er einen Übergriff.

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Dennoch hoffe ich, daß Du mit den Ärzten gemeinsam mittel- und langfristige Strategien findest, die Dir helfen, Dir nicht mehr oder - im Rahmen des Dir Möglichen - doch weniger zu schaden. :)

Da hoffen wir gemeinsam. Momentan ist es mir immerhin gelungen, auf 50% zu reduzieren. Das hat zwar mit dem Aufhören nichts zu tun, ist aber trotzdem schon mal eine Erleichterung für Lunge und Kreislauf.

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Alles Gute! Und nur Du selber kannst entscheiden, was genau "gut" hier bedeutet. Und wie Du Dein Leben ordnen willst. Wir können alle nur hoffen, dass Dein Körper (und das Gehirn ist Teil des Körpers) so gut es geht funktioniert, und Dir das beste Leben ermöglicht,

 

Da ich im Gebets-Thread im Hasenstall nicht schreiben sollte: Unser (katholischer) Nachbar hat für Dich eine Kerze angezündet, und er hat Father Eugenio gebeten, beim Chef ein gutes Wort für den unbekannten Kollegen aus Deutschland einzulegen.

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Lieber Mecky - ich melde mich erst jetzt - schlicht auch deswegen, weil ich nie so recht weiß, was man da schreiben soll...

 

Vielleicht sollte ich Dir nur wünschen, dass Du gute Ärzte bzw. Therapeuten findest bzw. schon hast, denen Du zum einen vertrauen kannst und die auch die notwendige fachliche Kompetenz haben. Das kann ja wohl nie schaden, auch wenn dieser Wunsch - ähm - very basic ist und ohne weiteres auch durch einen eMail-Answer-Bot erbracht werden könnte.

 

Nun ja.

 

Dennoch freue ich mich (ich weiß, ich profitiere aus der Reaktion auf Deinen Ärger über aus Deiner Sicht unpassendes "Patronizing") über Deine Ausführungen, die Du auch schön zusammenfasst:

 

Du machst Dir Gedanken um Deine Verantwortlichkeit. Aber das entspringt allein in Dir. DU willst DICH verantwortlich führen. In diesem Gedankengang komme ich nicht vor. Und deshalb bildet er einen Übergriff.

 

Ich weiß nicht, wie das Inge sieht - darum geht es mir auch nicht. Die wird schon damit zurecht kommen. Es geht mir um mich selbst - um mein auch manchmal ausgeprägtes Helfersyndrom - und da finde ich mich in Deiner Aussage wieder. Wie ich nun den Begriff "verantwortlich sein für jemanden" in Zukunft auslegen werde - ob ich es überhaupt ändere - ist eine andere Frage. Aber zumindest habe ich was zum darüber nachdenken und mit meiner Frau darüber reden.

 

Und glaube mir: Ich halte Dich durchaus für geeignet, Verantwortung für Dich selbst zu übernehmen.

 

Du bist aber nicht zufällig Brite? B) Deine Argumentation erinnert mich sehr an meinen britischen Cousin und an den ebenfalls britischen Vater meiner Pflegetochter.

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Ich weiß aus Erinnerung an meine Raucherzeit, dass solche ermutigenden Zurufe einem eher unwillkommen sind, weil man sich zu etwas aufgefordert fühlt, was man innerlich ablehnt: Nämlich sich mit dem Aufhören auch nur zu befassen. Am liebsten würde man mit seiner Sucht in Ruhe gelassen.

 

Ich weiß aber auch, dass solche früher vernommenen Zurufe in Phasen, in denen man selbst sich tatsächlich mit dem Aufhören befasst, in der Erinnerung aufpoppen und dann hilfreich sein können. Können.

 

Ich nehme lieber das Risiko in Kauf, dass du mich lästig findest und dich wie ein Kleinkind behandelt fühlst, als solche möglicherweise - wenn auch später - hilfreichen Zurufe zu unterlassen, Mecky. Ich behandele dich jedenfalls nicht wie ein Kleinkind, sondern eher wie einen Mitwandernden auf dem gelegentlich sehr beschwerlichen Lebensweg. Im Berg ruft man sich auch zu und warnt sich gegenseitig, wenn es eine gefährliche Stelle gibt, und unterstützt sich gegenseitig, ohne dass wer sich beleidigt fühlt.

Liebe Inge, ich weiß, dass Du es gut meinst. Aber genau dieses Zurufen, ob ich nun will oder nicht, ist der Umgang mit Kleinkindern bzw. mit jemandem, dessen Willen und Eigenkompetenz man nicht ernst nehmen will.

Das Bild mit den Bergsteigern, die sich was zurufen, ist nicht korrekt. Wir klettern auf zwei verschiedenen Bergen. Und mehr, als allgemeine Zurufe (halt durch!) sind nicht möglich, so lange der eine die Probleme des anderen gar nicht sieht. Schon "mehr nach rechts!" könnte fatal sein, weil sich rechts von Dir vielleicht ein günstiger Tritt befindet, bei mir könnte es der gähnende Abgrund sein.

 

Du versuchst, Macht anzuwenden - aus menschenfreundlichen Motiven. Es fehlt Dir auch nicht der gute Wille oder die positive Einstellung - diese guten Machtmotivationen sind bei Dir glaubwürdig vorhanden. Aber es bedarf noch der Kompetenz, damit die Machtanwendung plausibel motiviert ist. Du erlebst mich seit Jahren hier im Forum. Was schätzt Du zum Beispiel ein, wie Durchhalteparolen auf mich wirken? Lösen sie bei mir Einsicht, Selbstmotivation oder Rebellion aus? Was in einem Menschen Reaktion A auslöst, bewirkt in einem anderen Menschen etwas völlig anderes, womöglich sogar Konträres.

 

Wenn Du mir wirklich helfen willst, dann wird das nur über ein gleichberechtigtes Gespräch gehen, in dem Du erst mal die Hörende bist und die ganzen Vorbedingungen wahrnimmst. Und danach schließt sich als zweite Phase des gemeinsamen Nachdenkens an. Danach kann man immer noch unterschiedlicher Meinung sein, aber man fühlt sich ernst genommen.

Und Du musst auch mir persönlich überlassen, ob ich ein solches Gespräch, zu dem ich mich ja ziemlich weit aus dem Fenster lehnen müsste, mit Dir führen will. Ob ich Dich an die ganzen Vorbedingungen heranlassen will. Ich halte es für mein gutes Recht, mir diejenigen, bei denen ich das machen will, selbst auszusuchen. Ich werde dieses Recht auch verteidigen. Und wenn jemand dieses fundamentale Recht nicht achtet, werden seine Worte in meinen Augen automatisch zu etwas Bedeutungslosem oder sogar zu einem Kristallisationspunkt der Rebellion.

 

Du machst Dir Gedanken um Deine Verantwortlichkeit. Aber das entspringt allein in Dir. DU willst DICH verantwortlich führen. In diesem Gedankengang komme ich nicht vor. Und deshalb bildet er einen Übergriff.

 

Ich akzeptiere, dass das bei dir so angekommen ist. Gemeint war es ganz anders.

 

Das Folgende ist nur für denjenigen, der es lesen will. Es ist ausdrücklich nicht an Mecky adressiert: Ich erinnere mich tatsächlich, dass alle Äußerungen von Nicht- oder Ex-Rauchern, aus denen auch nur entfernt herauszuhören war, ich könne evtl. gelegentlich daran denken, möglicherweise mal mit dem Rauchen aufzuhören, heftigsten Widerstand bei mir ausgelöst haben. Mich bevormundet fühlen war noch die harmloseste Reaktion. Im Nachhinein gehören diese Äußerungen aber zu den Elementen, die mir geholfen haben und helfen. Es scheint ein binäres Phänomen zu sein: Der "Zuruf" ist entweder extrem lästig oder tatsächlich hilfreich, niemand weiß das im Voraus. Aber dazwischen scheint es nichts zu geben.

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Liebe Inge, ich weiß, dass Du es gut meinst. Aber *snip*......

......*snip* Du machst Dir Gedanken um Deine Verantwortlichkeit. Aber das entspringt allein in Dir. DU willst DICH verantwortlich führen. In diesem Gedankengang komme ich nicht vor. Und deshalb bildet er einen Übergriff.

Hi Mecky,

 

aus Dir spricht schon der Entzug. Gut so. Mein erster (und einziger) Kurzversuch endete mit den Worten: "Entweder du zündest dir jetzt eine an, oder du siehst mich nie wieder."

 

;), Martin

bearbeitet von Soulman
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Liebe Inge, ich weiß, dass Du es gut meinst. Aber *snip*......

......*snip* Du machst Dir Gedanken um Deine Verantwortlichkeit. Aber das entspringt allein in Dir. DU willst DICH verantwortlich führen. In diesem Gedankengang komme ich nicht vor. Und deshalb bildet er einen Übergriff.

Hi Mecky,

 

aus Dir spricht schon der Entzug. Gut so. ... *snip*

 

Gut erkannt! :daumenhoch:

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Mir hat umgekehrt der Gedanke geholfen, dass Nikotin ein extrem abhängig machendes Gift ist. Sich davon loszumachen ist schwerer, als vom Heroin loszukommen.

 

Dieser Gedanke hat mir bei jedem Gedanken an Rückfall geholfen. Ich hatte Heidenrespekt vor der "nur mal einen" Zigarette. Mir hat dabei das Bild geholfen, dass ich damit eine Lunte anzünde, gelegt aus allen Zigaretten, die ich bis zu meinem Lebensende noch rauchen würde, finge ich jetzt wieder an. Eine elend lange Lunte, die ich mit dieser einen anzünden würde.

 

Weil ich zwanzig Jahre vor meinem nun erfolgreichen Ausstieg schon mal nach einem halben Jahr Aufhören wieder rückfällig geworden war und danach mehr geraucht hatte denn je, war es eh schwer genug, mich nicht von diesem Gedanken an das Scheitern gleich demotivieren und einschüchtern zu lassen.

 

Du siehst, Mecky: Für Dale war es wichtig, das Nikotinmännchen klein zu kriegen, für mich war wichtig, den Respekt vor der Suchtwirkung nicht zu verlieren, für dich wäre es etwas Drittes, allein von dir Herauszufindendes. Keiner von uns kennt deinen spezifischen Weg raus aus der Raucherhölle, aber du kannst ihn finden, mit Gottes Hilfe.

 

Für mich hat die Zigarette eine so riesige soziale Komponente, an der ich im Gegensatz zu Allen Carr viele glückliche Momente binde.

 

Allein aus dem Stegreif hier ein bißchen Reinhard Mey:

 

Gute Nacht Freunde:

Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette....

 

Natürlich würde ich gerne ohne das Rauchen auskommen können.

bearbeitet von Einsteinchen
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Du machst Dir Gedanken um Deine Verantwortlichkeit. Aber das entspringt allein in Dir. DU willst DICH verantwortlich führen. In diesem Gedankengang komme ich nicht vor. Und deshalb bildet er einen Übergriff.

Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Du mußt Dir die Frage stellen, was Dir wichtiger ist, der Genuß des Rauchen (den ich ehrlich gesagt bezweifele, wenn es sich um Zigaretten und nicht Zigarrren o. Pfeife handelt) oder gesteigerte Lebensqualität ohne Rauchen (man schmeckt wieder was anderes als alte Socke, größere Teile der Bevölkerung halten deine Nähe aus, ggf. lebt man länger).

Und wenn Du Dich für letzteres entschlossen hast, dann mach es und jammer hier nicht rum. Sich das Rauchen abzugewöhnen, ist eine Frage der Charakterstärke und keine pharmakologische. Und Psychogebrabbel braucht es auch nicht, Du mußt nur ein Mann sein und keine Maus. Also, was bist Du, ein freier Mensch und Herr Deiner Gelüste oder ein jämmerlicher Sklave in Papier eingefaßter Pflanzenabfälle?

 

Predigt zuende.

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Sich das Rauchen abzugewöhnen, ist eine Frage der Charakterstärke und keine pharmakologische.

 

Das scheint mir als generelle Aussage doch zu schlicht.

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Sich das Rauchen abzugewöhnen, ist eine Frage der Charakterstärke und keine pharmakologische.

 

Das scheint mir als generelle Aussage doch zu schlicht.

Bullshit! GH hat 100% recht.

Mecky ist ohne Zweifel eine extrem angenehme Person und ich war etwa geschockt als ich feststellen musste, dass Inges und vermutlich auch mein Versuch, ihm gedankliche Hilfestellung bei der Rauchentwöhnung zu geben, so negativ bei ihm angekommen ist. Das tat mir echt leid. Dennoch: Es haben Millionen von Menschen geschafft, sich diesen Mist abzugewöhnen. Und Mecky kann das auch. Er muss es nur machen. Und außerdem: so geht man nicht mit Kindern um, sondern mit erwachsenen Männern.

Dale

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Sich das Rauchen abzugewöhnen, ist eine Frage der Charakterstärke und keine pharmakologische.

 

Das scheint mir als generelle Aussage doch zu schlicht.

Bullshit! GH hat 100% recht.

Mecky ist ohne Zweifel eine extrem angenehme Person und ich war etwa geschockt als ich feststellen musste, dass Inges und vermutlich auch mein Versuch, ihm gedankliche Hilfestellung bei der Rauchentwöhnung zu geben, so negativ bei ihm angekommen ist. Das tat mir echt leid. Dennoch: Es haben Millionen von Menschen geschafft, sich diesen Mist abzugewöhnen. Und Mecky kann das auch. Er muss es nur machen. Und außerdem: so geht man nicht mit Kindern um, sondern mit erwachsenen Männern.

Dale

Mal nicht unnoetig auf Mecky rumhacken. GermanHeretic hat in sofern recht, dass die physische Abhaenigkeit beim vielen Raucher keine dominate Rolle spielt, sondern sich um eine psychische Abhaenigkeit handelt. Aber Mecky nun schwerwiegenden Mangel an Charakterstaerke anzudichten ist nicht gerechtfertigt. Die Dynamik von Suchtverhalten kann jede noch so grosse Vernunft durchbrechen. Selbst die WHO erklaerte bereits, es ist falsch Menschen mit einem Abhaengigkeitssyndrom eine Willens- oder Charakterschwaeche zu unterstellt.

 

A mi modo de ver

DonGato.

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Mal nicht unnoetig auf Mecky rumhacken.

Wir hacken doch nicht auf Mecky herum. Wir sagen nur, er soll sich seiner Eier bewußt werden. Das ist nichts Negatives, ganz im Gegenteil.

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Die Dynamik von Suchtverhalten kann jede noch so grosse Vernunft durchbrechen.

Sucht hat nichts, aber auch gar nichts mit Charakterstärke zu tun. Warum jmd. süchtig wurde, ist individuell abzuklären - und genauso individuell werden auch die Wege aus der Sucht sein.

Im besten Fall ist es eine klassische "sanatio in radice" ;), d.h. der Erkrankte kommt den Wurzeln und Auslösern der Sucht in einer Weise auf die Spur, daß er da ansetzen kann.

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Mal nicht unnoetig auf Mecky rumhacken.

Wir hacken doch nicht auf Mecky herum. Wir sagen nur, er soll sich seiner Eier bewußt werden. Das ist nichts Negatives, ganz im Gegenteil.

Ja, da hast Du schon Recht, Mecky kann sich letztendlich nur selber helfen, aber ich bin mir auch sicher, Mecky ist sich dessen sehr wohl bewusst.

 

DonGato.

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Aber es stimmt schon: Die Äußerungen von Ex-Rauchern wie mir haben schon etwas von dem Eifer Frischbekehrter :)

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Aber es stimmt schon: Die Äußerungen von Ex-Rauchern wie mir haben schon etwas von dem Eifer Frischbekehrter :)

Auch falsch. Wir sind der lebende Beweis, dass es geht.

Dale

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Aber es stimmt schon: Die Äußerungen von Ex-Rauchern wie mir haben schon etwas von dem Eifer Frischbekehrter :)

Auch falsch. Wir sind der lebende Beweis, dass es geht.

Dale

Ja, natürlich.

 

Wir Frischbekehrten wissen das. ;)

bearbeitet von Inge
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Die Dynamik von Suchtverhalten kann jede noch so grosse Vernunft durchbrechen.

Sucht hat nichts, aber auch gar nichts mit Charakterstärke zu tun. Warum jmd. süchtig wurde, ist individuell abzuklären - und genauso individuell werden auch die Wege aus der Sucht sein.

Im besten Fall ist es eine klassische "sanatio in radice" ;), d.h. der Erkrankte kommt den Wurzeln und Auslösern der Sucht in einer Weise auf die Spur, daß er da ansetzen kann.

Hi,

 

so richtig philosophisch gesehen manifestiert sich für mich meine (Willens)Freiheit darin, etwas nicht zu tun. In diesem Fall eben keine Zigarette mehr anzustecken. Wie so ein richtiger Scheissentzug abläuft kann man nachlesen in Jörg Böckems lesenswertem Buch "Lass mich die Nacht überleben". Nikotin ruft lange nicht dieselben physischen Symptome hervor wie jahrelanger Heroinabusus. Der psychische Entzug ist schlimmer*, normalisiert sich aber relativ schnell, wenn einem der Wille nicht abhanden kommt. Das mit dem eigenen Willen ist nicht so ganz einfach. Vor allem wenn man daran gewöhnt ist, dass "Dein Wille geschehe".

 

;), Martin

 

*schlimmer weil ein starker Raucher sein Suchtritual ja alle halbe bis viertel Stunde durchführt. Also weitaus öfter/Tag als bei allen anderen Süchten, die mir so einfallen (vllt. kommt noch Spielsucht auf eine ähnliche Frequenz, ist aber deutlich teurer als 10€/Tag).

bearbeitet von Soulman
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...

Der psychische Entzug ist schlimmer*, normalisiert sich aber relativ schnell, wenn einem der Wille nicht abhanden kommt. Das mit dem eigenen Willen ist nicht so ganz einfach.

...

 

Sich etwas anzugewoehnen ist Arbeit fuer ein Pferd. Sich etwas abzugewoehnen ist Arbeit fuer drei Pferde.

 

In diesen alten chinesischen Spruechen liegt meist ein Koernchen Wahrheit. ;)

 

DonGato.

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