Jump to content

Die Dokumente des II. Vatikanischen Konzils


Chrysologus

Recommended Posts

6. Wie daher Christus vom Vater gesandt ist, so hat er selbst die vom Heiligen Geist erfüllten Apostel gesandt, nicht nur das Evangelium aller Kreatur zu verkünden, die Botschaft, daß der Sohn Gottes uns durch seinen Tod und seine Auferstehung der Macht des Satans entrissen und in das Reich des Vaters versetzt hat, sondern auch das von ihnen verkündete Heilswerk zu vollziehen durch Opfer und Sakrament, um die das ganze liturgische Leben kreist. So werden die Menschen durch die Taufe in das Pascha-Mysterium Christi eingefügt. Mit Christus gestorben, werden sie mit ihm begraben und mit ihm auferweckt. Sie empfangen den Geist der Kindschaft, "in dem wir Abba, Vater, rufen" (Röm 8,15) und werden so zu wahren Anbetern, wie der Vater sie sucht. Ebenso verkünden sie, sooft sie das Herrenmahl genießen, den Tod des Herrn, bis er wiederkommt. Deswegen wurden am Pfingstfest, an dem die Kirche in der Welt offenbar wurde, "diejenigen getauft, die das Wort" des Petrus "annahmen". Und "sie verharrten in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft des Brotbrechens, im Gebet ... sie lobten Gott und fanden Gnade bei allem Volk" (Apg 2,41-47). Seither hat die Kirche niemals aufgehört, sich zur Feier des Pascha-Mysteriums zu versammeln, dabei zu lesen, "was in allen Schriften von ihm geschrieben steht" (Lk 24,27), die Eucharistie zu feiern, in der "Sieg und Triumph seines Todes dargestellt werden", und zugleich "Gott für die unsagbar große Gabe dankzusagen" (2 Kor 9,15), in Christus Jesus "zum Lob seiner Herrlichkeit" (Eph 1,12). All das aber geschieht in der Kraft des Heiligen Geistes.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

7. Um dieses große Werk voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen. Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person dessen, der den priesterlichen Dienst vollzieht - denn "derselbe bringt das Opfer jetzt dar durch den Dienst der Priester, der sich einst am Kreuz selbst dargebracht hat" -, wie vor allem unter den eucharistischen Gestalten. Gegenwärtig ist er mit seiner Kraft in den Sakramenten, so daß, wenn immer einer tauft, Christus selber tauft. Gegenwärtig ist er in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden. Gegenwärtig ist er schließlich, wenn die Kirche betet und singt, er, der versprochen hat:

 

"Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18,20).

 

In der Tat gesellt sich Christus in diesem großen Werk, in dem Gott vollkommen verherrlicht und die Menschheit geheiligt werden, immer wieder die Kirche zu, seine geliebte Braut. Sie ruft ihren Herrn an, und durch ihn huldigt sie dem ewigen Vater. Mit Recht gilt also die Liturgie als Vollzug des Priesteramtes Jesu Christi; durch sinnenfällige Zeichen wird in ihr die Heiligung des Menschen bezeichnet und in je eigener Weise bewirkt und vom mystischen Leib Jesu Christi, d.h. dem Haupt und den Gliedern, der gesamte öffentliche Kult vollzogen. Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, in vorzüglichem Sinn heilige Handlung, deren Wirksamkeit kein anderes Tun der Kirche an Rang und Maß erreicht.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Liturgie der Kirche ist Vollzug des Priesteramtes Christi, und jede liturgische Feier ist Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der Kirche. Deutlich ist, dass hier nicht nur von Eucharistie, sondern von jeder Liturgie die Rede ist, und damit der Fokus nicht auf amtspriesterlichem Tun, sondern auf kirchlichem Selbstvollzug liegt. Denn das gesagt gilt ja auch für das Stundengebet, es gilt für jede sakramentale Handlung. Dieser Abschnitt ist Teil jenes Paradigmenwechsels, der die Kirche nachhaltig verändert hat - Christus als das Haupt der Kirche ist präsent, weil feiernde Gemeinde da ist, nicht weil ein Ordinierter der Feier vorsteht. Dass derselbe in besonderer Weise beauftragt ist, bestimmten Feiern vorzustehen, das ändert daran nur wenig, zumal in ihm Christus nicht präsenter ist als in den Gaben, im Wort und in der feiernden Gemeinde.

 

Aber es wird auch deutlich, dass Liturgie nicht Veranstaltung einer konkreten Gruppe ist - sie ist Feier der Kirche, sie ist ihr in gewisser Weise vorgegeben (und zwar in tiefer Weise als im Sinne eines engen Rubrizismus) und sie kann nur in Gemeinschaft mit der Kirche vollzogen werden. Hier erfährt die Liturgie theologisch eine Ausweitung (Träger ist die Kirche und die Gemeinde, nicht aber das Amt und schon gar nicht der Amtsräger) und zugleich eine Eingrenzung (jedes liturgische Tun ist nur dann liturgisches Tun, wenn es in der Gemeinschaft der Kirche steht). Eine Trennung zwischen eng geregelter Klerikerliturgie und freier Volkspraxis kann es daher nicht mehr geben, so durchdringen sie sich gegenseitig.

 

Ich neige etwas der These zu, dass dieser Gedanke auch zum Aussterben der Andachten und des Rosenkranzes geführt hat: Man hat Nebenkirchenerrichtet, in denen die Laien ihr Ding machen konnten, wie sie das wollten, diese waren nun nicht mehr nötig, da ja nun alle als Träger der Liturgie in den Blick genommen wurden. Die Energie, die ehedem in die Andachten investiert wurde, die richtete sich nun auf die amtliche Liturgie.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, in vorzüglichem Sinn heilige Handlung, deren Wirksamkeit kein anderes Tun der Kirche an Rang und Maß erreicht.

Ich möchte dieses "und" unterstreichen: Christus, als unverzichtbares Haupt, im Zusammenwirken mit seinem Leib, der Kirche. Wenn es also zwei Pole gibt, dann Christus und die Kirche als Gesamte, aber eindeutig nicht Kleriker und Laien.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, in vorzüglichem Sinn heilige Handlung, deren Wirksamkeit kein anderes Tun der Kirche an Rang und Maß erreicht.

Ich möchte dieses "und" unterstreichen: Christus, als unverzichtbares Haupt, im Zusammenwirken mit seinem Leib, der Kirche. Wenn es also zwei Pole gibt, dann Christus und die Kirche als Gesamte, aber eindeutig nicht Kleriker und Laien.

Da hast du vollkommen Recht!

 

Ich sage es immer so: Hierarchie und Volk bilden gemeinsam den mystischen Leib Christi, die Kirche. Die Hierarchie bildet das Skelett, das Volk das Fleisch drumherum. Ohne Fleisch wäre die Kirche ein Gespenst, ohne Knochen nur wabernde, unbewegliche Fleischmasse.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

8. In der irdischen Liturgie nehmen wir vorauskostend an jener himmlischen Liturgie teil, die in der heiligen Stadt Jerusalem gefeiert wird, zu der wir pilgernd unterwegs sind, wo Christus sitzt zur Rechten Gottes, der Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes. In der irdischen Liturgie singen wir dem Herrn mit der ganzen Schar des himmlischen Heeres den Lobgesang der Herrlichkeit. In ihr verehren wir das Gedächtnis der Heiligen und erhoffen Anteil und Gemeinschaft mit ihnen. In ihr erwarten wir den Erlöser, unseren Herrn Jesus Christus, bis er erscheint als unser Leben und wir mit ihm erscheinen in Herrlichkeit.

 

9. In der heiligen Liturgie erschöpft sich nicht das ganze Tun der Kirche; denn ehe die Menschen zur Liturgie hintreten können, müssen sie zu Glauben und Bekehrung gerufen werden: "Wie sollen sie den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Doch wie sollen sie predigen, wenn sie nicht gesandt sind?" (Röm 10,14-15). Darum verkündet die Kirche denen, die nicht glauben, die Botschaft des Heils, damit alle Menschen den allein wahren Gott erkennen und den, den er gesandt hat, Jesus Christus, und daß sie sich bekehren von ihren Wegen und Buße tun. Denen aber, die schon glauben, muß sie immer wieder Glauben und Buße verkünden und sie überdies für die Sakramente bereiten. Sie muß sie lehren, alles zu halten, was immer Christus gelehrt hat, und sie ermuntern zu allen Werken der Liebe, der Frömmigkeit und des Apostolates. Durch solche Werke soll offenbar werden, daß die Christgläubigen zwar nicht von dieser Welt sind, daß sie aber Licht der Welt sind und den Vater vor den Menschen verherrlichen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade Absatz 8 bringt m.E. zur Geltung, daß es gerade nicht die Gemeinde ist, die Träger der Liturgie ist (somit ein Widerspruch zu Chrysos Beitrag), auch nicht die Kleriker oder die irdische Kirche in ihrer Gesamtheit, sondern daß die hier gefeierte Liturgie eine Teilhabe an der himmlischen ist - ein in der Ostkirche sehr präsentes Konzept und im Westen leider viel zu verschüttet. Im Osten (wer Orthodoxe kennt, erlebt das immer wieder mal) geht man auch nicht unbedingt pünktlich zur Messe, sondern man tritt zur Göttlichen Liturgie hinzu, es ist ein Akt des Beiwohnens dessen, was abbildhaft den Himmel widerspiegelt.

Absatz 9 betont noch einmal das "Hinzutreten" zur Liturgie, einen anderen Träger der Liturgie als die ewige Himmlische Liturgie erwähnt das Konzilsdokument nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieser Beobachtung ist zuzustimmen, sie hebt allerdings meine nicht auf, es sind zwei verschiedene Perspektiven: Träger der Liturgie ist die Kirche als Ganze, und zur Liturgie treten alle in ihren jeweiligen Rollen hinzu. Diese Kirche als Ganze wird daher - so verstehe ich meine obige Aussage - von der feiernden Gemeinde konkretisiert, vor jeder Differenzierung in die verschiedenen Rollen. Einen Widerspruch sehe ich nicht, unterschiedliche Perspektiven gleichwohl.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

10. Dennoch ist die Liturgie der Höhepunkt, dem das Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der all ihre Kraft strömt. Denn die apostolische Arbeit ist darauf hingeordnet, daß alle, durch Glauben und Taufe Kinder Gottes geworden, sich versammeln, inmitten der Kirche Gott loben, am Opfer teilnehmen und das Herrenmahl genießen. Andererseits treibt die Liturgie die Gläubigen an, daß sie, mit den "österlichen Geheimnissen" gesättigt, "in Liebe eines Herzens sind"; sie betet, daß sie "im Leben festhalten, was sie im Glauben empfangen haben"; wenn der Bund Gottes mit den Menschen in der Feier der Eucharistie neu bekräftigt wird, werden die Gläubigen von der drängenden Liebe Christi angezogen und entzündet. Aus der Liturgie, besonders aus der Eucharistie, fließt uns wie aus einer Quelle die Gnade zu; in höchstem Maß werden in Christus die Heiligung der Menschen und die Verherrlichung Gottes verwirklicht, auf die alles Tun der Kirche als auf sein Ziel hinstrebt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine knappe Beobachtung: Der so oft zitierte Satz, die Eucharistie sei Quelle und Höhepunkt allen Tuns der Kirche, findet hier seinen Anfang. Allerdings ist hier von der gesamten Liturgie die Rede, es umfasst also alle sakramentalen Feiern, aber auch das Stundengebet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade Absatz 8 bringt m.E. zur Geltung, daß es gerade nicht die Gemeinde ist, die Träger der Liturgie ist (somit ein Widerspruch zu Chrysos Beitrag), auch nicht die Kleriker oder die irdische Kirche in ihrer Gesamtheit, sondern daß die hier gefeierte Liturgie eine Teilhabe an der himmlischen ist - ein in der Ostkirche sehr präsentes Konzept und im Westen leider viel zu verschüttet.

Ja. Aber auch in der Orthodoxie "funktioniert" das Hinzutreten nicht ohne Träger der irdischen Feier. Und da sind Orthodoxe strikt: es handelt sich bei der Liturgie um einen Dialog, d.h. es müssen immer mindestens zwei anwesend sein: der Zelebrant und ein Chormitglied (bzw. ein Gläubiger, der die Antworten singen kann).
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieser Beobachtung ist zuzustimmen, sie hebt allerdings meine nicht auf, es sind zwei verschiedene Perspektiven: Träger der Liturgie ist die Kirche als Ganze, und zur Liturgie treten alle in ihren jeweiligen Rollen hinzu. Diese Kirche als Ganze wird daher - so verstehe ich meine obige Aussage - von der feiernden Gemeinde konkretisiert, vor jeder Differenzierung in die verschiedenen Rollen. Einen Widerspruch sehe ich nicht, unterschiedliche Perspektiven gleichwohl.

 

So, mit der himmlischen Kirche als Teil der ganzen Kirche, stimme ich natürlich vollumfänglich zu und finde das auch so in den Dokumenten abgebildet. Nur leider leider wird der Terminus "Träger der Liturgie" auch schon mal als Kampfbegriff gegen den Klerus benutzt, obwohl er diesen doch miteinschließt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dieser Beobachtung ist zuzustimmen, sie hebt allerdings meine nicht auf, es sind zwei verschiedene Perspektiven: Träger der Liturgie ist die Kirche als Ganze, und zur Liturgie treten alle in ihren jeweiligen Rollen hinzu. Diese Kirche als Ganze wird daher - so verstehe ich meine obige Aussage - von der feiernden Gemeinde konkretisiert, vor jeder Differenzierung in die verschiedenen Rollen. Einen Widerspruch sehe ich nicht, unterschiedliche Perspektiven gleichwohl.

 

So, mit der himmlischen Kirche als Teil der ganzen Kirche, stimme ich natürlich vollumfänglich zu und finde das auch so in den Dokumenten abgebildet. Nur leider leider wird der Terminus "Träger der Liturgie" auch schon mal als Kampfbegriff gegen den Klerus benutzt, obwohl er diesen doch miteinschließt.

 

Man kann alles als Kampfbegriff missbrauchen - von Träger der Liturgie bis zu Leitungsvollmacht. "Bei euch soll es nicht so seoi" kann man gut darauf beziehen. Wenn ich aber die feiernde Gemeinde als Ganze als Konkretion der Kirche und so Trägerin der Liturgie verstehe, dann natürlich inklusive Kleriker. Im Kirchenrechtsstudium lernt man zu unterscheiden zwischen christifideles und christifideles laici - das erstere umfasst auch Kleriker, das letztere eben nur die Nichtkleriker.

bearbeitet von Chrysologus
Tippfehler korrigiert. Danke an den aufmerksamen Leser!
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich persönlich finde den Gedanken von der Kirche, die über die "Schranken des Himmels" hinweg sich in der Liturgie vereint, auch sehr wichtig und bereichernd. Allerdings hat die liturgische Feier nicht nur eine Richtung, sondern erstreckt sich eben auch über die auf Erden präsente ganze Kirche wie die Gemeinschaft der Heiligen im Himmel. Und auch wenn die Göttliche Liturgie ohne Anfang und Ende ist, hat doch die irdische klar umrissene Schranken. Der Aspekt des "Hinzutretens" hat für mich da etwas zu passivisches, der ausblendet, dass auch die real versammelte Gemeinde sich als solche konstituieren muss. Und da ist es mir wichtig, dass eben die Feier aller ist, und nicht nur die des Priesters und seines Ministranten, zu der andere hinzutreten können. Alle Teilnehmenden, seien es zwei oder zweitausend, bilden die feiernde Gemeinde, die sich mit der himmlischen Liturgie vereint.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, in vorzüglichem Sinn heilige Handlung, deren Wirksamkeit kein anderes Tun der Kirche an Rang und Maß erreicht.

Ich möchte dieses "und" unterstreichen: Christus, als unverzichtbares Haupt, im Zusammenwirken mit seinem Leib, der Kirche. Wenn es also zwei Pole gibt, dann Christus und die Kirche als Gesamte, aber eindeutig nicht Kleriker und Laien.

Da hast du vollkommen Recht!

 

Ich sage es immer so: Hierarchie und Volk bilden gemeinsam den mystischen Leib Christi, die Kirche. Die Hierarchie bildet das Skelett, das Volk das Fleisch drumherum. Ohne Fleisch wäre die Kirche ein Gespenst, ohne Knochen nur wabernde, unbewegliche Fleischmasse.

nein, ich bin beides gleichzeitig. und wenn mal eine stütze fehlt, ein knöchlein vielleicht, suche ich es mir aus. es muß passen. und über die passform entscheide ich.

 

fehlt es mal am fleisch, brauche ich gesunde, wohlschmeckende, aufbauende speise. auch diese suche ich aus. ich weiß was mir gut tut, kein knöchernes gespenst könnte es wissen.

 

über diese suche und das finden verantworte ich mich. diese verantwortung gebe ich nicht ab. es wäre ja auch eine zumutung für den anderen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Infolgedessen ist jede liturgische Feier als Werk Christi, des Priesters, und seines Leibes, der die Kirche ist, in vorzüglichem Sinn heilige Handlung, deren Wirksamkeit kein anderes Tun der Kirche an Rang und Maß erreicht.

Ich möchte dieses "und" unterstreichen: Christus, als unverzichtbares Haupt, im Zusammenwirken mit seinem Leib, der Kirche. Wenn es also zwei Pole gibt, dann Christus und die Kirche als Gesamte, aber eindeutig nicht Kleriker und Laien.

Da hast du vollkommen Recht!

 

Ich sage es immer so: Hierarchie und Volk bilden gemeinsam den mystischen Leib Christi, die Kirche. Die Hierarchie bildet das Skelett, das Volk das Fleisch drumherum. Ohne Fleisch wäre die Kirche ein Gespenst, ohne Knochen nur wabernde, unbewegliche Fleischmasse.

nein, ich bin beides gleichzeitig. und wenn mal eine stütze fehlt, ein knöchlein vielleicht, suche ich es mir aus. es muß passen. und über die passform entscheide ich.

 

fehlt es mal am fleisch, brauche ich gesunde, wohlschmeckende, aufbauende speise. auch diese suche ich aus. ich weiß was mir gut tut, kein knöchernes gespenst könnte es wissen.

 

über diese suche und das finden verantworte ich mich. diese verantwortung gebe ich nicht ab. es wäre ja auch eine zumutung für den anderen.

Dein Aussuchen sei dir unbenommen, aber hier geht es nicht um dich, sondern um die Kirche. Lass diese auch mal ihre Stücke aussuchen! ;)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

11. Damit aber dieses Vollmaß der Verwirklichung erreicht wird, ist es notwendig, daß die Gläubigen mit recht bereiteter Seele zur heiligen Liturgie hinzutreten, daß ihr Herz mit der Stimme zusammenklinge und daß sie mit der himmlischen Gnade zusammenwirken, um sie nicht vergeblich zu empfangen. Darum sollen die Seelsorger bei liturgischen Handlungen darüber wachen, daß nicht bloß die Gesetze des gültigen und erlaubten Vollzugs beachtet werden, sondern auch daß die Gläubigen bewußt, tätig und mit geistlichem Gewinn daran teilnehmen.

 

12. Das geistliche Leben deckt sich aber nicht schlechthin mit der Teilnahme an der heiligen Liturgie. Der Christ ist zwar berufen, in Gemeinschaft zu beten, doch muß er auch in sein Kämmerlein gehen und den Vater im Verborgenen anbeten, ja ohne Unterlaß beten, wie der Apostel mahnt. Der gleiche Apostel lehrt uns, daß wir allezeit das Sterben Jesu an unserem Leibe tragen, auf daß auch das Leben Jesu offenbar werde an unserem sterblichen Fleische. Deshalb flehen wir beim Opfer der Messe zum Herrn, daß er "die geistliche Gabe annehme und sich uns selbst zu einem ewigen Opfer" vollende.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn ich aber die feiernde Gemeinde als Ganze als Konkretion der Kirche und so Trägerin der Liturgie verstehe, ...

 

Es stellt sich die Frage - und hier treten eben schon mal Grabenkämpfe im Alltag der Liturgiestreitigkeiten auf - wie weit diese Konkretion reicht. Ist die Gemeinde in diesem Moment die Kirche (daraus könnte man eine Vollmacht der liturgischen Veränderung ableiten) oder ist sie nur ein Abbild (dadurch wäre sie eher an die Gesamtkirche zurückgebunden)?

 

Mal sehen, was die Texte des Konzils darüber so hergeben ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es stellt sich die Frage - und hier treten eben schon mal Grabenkämpfe im Alltag der Liturgiestreitigkeiten auf - wie weit diese Konkretion reicht. Ist die Gemeinde in diesem Moment die Kirche (daraus könnte man eine Vollmacht der liturgischen Veränderung ableiten) oder ist sie nur ein Abbild (dadurch wäre sie eher an die Gesamtkirche zurückgebunden)?
Ich denke, dass man hier die sakramentale von der juristischen Seite unterscheiden muss. In der liturgischen Gemeinde konkretisiert sich die gesamte Kirche auf sakramentale Weise. Das hat viel mit Vergegenwärtigung zu tun ("am Abend an dem er ausgeliefert wurde ... das IST heute"). In der Liturgie der Gemeinde ist die ganze Kirche gegenwärtig. Eine "Vollmacht der liturgischen Veränderung" würde ich deswegen nur im Sinne einer funktionalen Möglichkeit sehen. Die Gemeinde hat in der Liturgie die Macht, die Liturgie zu verändern.

 

Die Konkretion der gesamten Kirche bedeutet aber nicht, dass die Gemeinde auch die Jurisdiktion der gesamten Kirche auf sich vereint. Sie kann also aus der Möglichkeit, etwas an der Liturgie zu verändern, nicht automatisch das Recht dazu ableiten. Ich selbst gehe davon aus, dass es in manchen Fällen legitim ist, Veränderungen vorzunehmen aber ich würde das nicht mit der Vergegenwärtigung der Gesamtkirche in der Liturgie der Gemeinde begründen, sondern eher mit pastoralen Erwägungen und zum Teil auch Notwendigkeiten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

13. Die Andachtsübungen des christlichen Volkes werden sehr empfohlen, sofern sie den Vorschriften und Regeln der Kirche entsprechen. Das gilt besonders, wenn sie vom Apostolischen Stuhl angeordnet sind. Besonderer Würde erfreuen sich auch die gottesdienstlichen Feiern der Teilkirchen, die gemäß Gewohnheit oder nach rechtlich anerkannten Büchern in bischöflichem Auftrag gehalten werden. Diese Übungen und Feiern sollen indes die liturgische Zeit gebührend berücksichtigen und so geordnet sein, daß sie mit der heiligen Liturgie zusammenstimmen, gewissermaßen aus ihr herausfließen und das Volk zu ihr hinführen; denn sie steht von Natur aus weit über ihnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt bräuchte ich mal die Hilfe unserer Theologen im Forum zur Abgrenzung der Begriffe "Andachtsübung", "gottesdienstliche Feier" und "heilige Liturgie". Meint heilige Liturgie ausschließlich die Feier der Sakramente? Oder sogar nur die Eucharistie?

bearbeitet von OneAndOnlySon
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Soweit ich das asu dem Ärmel sagen kann, umfasst "heilige Liturgie" alles das, was es amtlich als Text mit Rubriken gibt und in gehöriger Form publiziert ist. Alles andere sind Andachtsübungen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

II. Liturgische Ausbildung und tätige Teilnahme

 

14. Die Mutter Kirche wünscht sehr, alle Gläubigen möchten zu der vollen, bewußten und tätigen Teilnahme an den liturgischen Feiern geführt werden, wie sie das Wesen der Liturgie selbst verlangt und zu der das christliche Volk, "das auserwählte Geschlecht, das königliche Priestertum, der heilige Stamm, das Eigentumsvolk" (1 Petr 2,9; vgl. 2,4-5) kraft der Taufe berechtigt und verpflichtet ist. Diese volle und tätige Teilnahme des ganzen Volkes ist bei der Erneuerung und Förderung der heiligen Liturgie aufs stärkste zu beachten, ist sie doch die erste und unentbehrliche Quelle, aus der die Christen wahrhaft christlichen Geist schöpfen sollen. Darum ist sie in der ganzen seelsorglichen Arbeit durch gebührende Unterweisung von den Seelsorgern gewissenhaft anzustreben. Es besteht aber keine Hoffnung auf Verwirklichung dieser Forderung, wenn nicht zuerst die Seelsorger vom Geist und von der Kraft der Liturgie tief durchdrungen sind und in ihr Lehrmeister werden. Darum ist es dringend notwendig, daß für die liturgische Bildung des Klerus gründlich gesorgt wird. Deswegen hat das Heilige Konzil folgende Bestimmungen zu treffen beschlossen.

 

 

15. Die Dozenten für das Fach Liturgiewissenschaft in den Seminarien, in den Studienhäusern der Orden und an den Theologischen Fakultäten sollen für ihr Amt durch Einrichtungen, die eigens dazu bestimmt sind, eine gediegene Ausbildung erhalten.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gab es nicht eine ähnliche Anweisung schon auf dem Konzil von Trient?

 

Wenn man die Praxis betrachtet scheint die Realität in diesem Bereich weit hinter den Ansprüchen von Vat2 zurückzubleiben...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gab es nicht eine ähnliche Anweisung schon auf dem Konzil von Trient?

 

Wenn man die Praxis betrachtet scheint die Realität in diesem Bereich weit hinter den Ansprüchen von Vat2 zurückzubleiben...

Woran erkennst Du das? Weil es Dir nicht gefällt ist zu wenig. Wir haben jedenfalls im Studium eine ausführliche Ausbildung in Liturgik und im Priesterseminar gibt es für die PAKs ausscheifende Ergänzungen bis hin tzu Praxistraining. Man muss nur in Rechnung stellen, dass die Liturgiereform innerhalb der Texte Wahlmöglichkeiten bietet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...