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Darf man hassen?


Moonshadow

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Darf man jemandem den Tod wünschen? Darf man sich ernsthaft wünschen, jemand anderer möge zu schwerem schaden kommen oder ist dies ein kaum wieder gut zu machendes Unrecht, selbst wenn dieser Jemand selbst viel Schaden angerichtet hat? Oder macht einen der Wunsch, Schaden anzurichten zu nichts besserem als zu dem, der tatsächlich Schaden anrichtet?

Sollte man Unrecht nicht vergeben können? Was aber, wenn man einfach nicht vergeben kann?

 

Alles Liebe,

 

Andrea

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Hallo Andrea,

 

was meinst Du mit *DARF man*?

 

Man tut es, es ist ein ganz natürliches menschliches Gefühl und situationsbedingtes Bedürfnis, so wie Lieben auch. Warum sollte man nicht *dürfen*? Warum und vor allem WIE sollte man dieses Gefühl unterdrücken? Weil es dem Gebot der Liebe widerspricht? Irgendwo muß Haß doch hin, wenn er berechtigt ist... kommt halt nur darauf an, was man dann praktisch daraus macht. Ich könnte mir aber vorstellen, daß es ziemlich ungesund für die *Seele* ist, wenn man sowas versucht zu unterdrücken.

 

Viele Grüße,

Claudia

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Ja, man darf jemanden hassen und ja, man darf ihm den Tod wünschen. Man dürfte sogar versuchen, jemandem den Tod anbeten ... falls es sowas gibt. Es würde ja keinen wirklichen Einfluß haben.

 

Aber man darf nichts TUN, was einem anderen schadet. Das ist sehr streng verboten und es wäre auch schlimmes Unrecht.

 

Aber tot wünschen und hassen ist ganz frei erlaubt. Es kommt ja auch manchmal vor, daß man jemandem die Pest an den Wanst wünscht.

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>> Darf man jemandem den Tod wünschen? Darf man sich ernsthaft wünschen, jemand anderer möge zu schwerem schaden kommen ... <<

 

Ja, das darf man. Man sollte es aber nur solange tun, wie man sich nach der Verwünschung besser fühlt. Andernfalls schadet man sich nämlich selbst.

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vielleicht ist gerade das mein problem: ich fühle mich überhaupt nicht besser, im gegenteil: ich fühle mich schuldig und habe ein schlechtes gewissen.

 

und wünsche es trotzdem

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>jemandem die pest an den hals zu wünschen, ist seltenst ernst gemeint<  (Moonshadow)

 

Na ja, ich habe auch schon mal jemandem ernsthaft gewünscht, daß ihn der Blitz erschlagen möge. Leider kommt der Blitzschlag selten vor und wenn, dann triffts ein höchstens selber.

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Hallo Moonshadow

 

Haß und Wut sind Gefühle, die einfach manchmal da sind, darauf hat man einfach keinen Einfluß. Die Frage ist,wie man damit umgeht.

Verdrängen hilft nicht, du könntest versuchen sie einfach wahrzunehmen, sie wahr sein zu lassen, daß hilft schon mal etwas Abstand zu gewinnen. Aber das braucht auch etwas Zeit, die Du Dir auch nehmen darfst. Und vielleicht ist es Dir auch möglich, deine Gefühle mit ins Gebet zu nehmen.

 

Liebe Grüße mtoto

 

PS: Ich denke, ich weiß sehr gut, was Du meinst, aber Näheres würde ich nicht über das Forum schicken wollen.

Wenn Du möchtest aber über den Messenger.

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Zitat von Moonshadow am 20:48 - 24.September.2002

es ist leider auch ungesund für die seele, welchen zu haben.

 

ist hass wirklich jemals berechtigt?


 

Berechtigt auf jeden Fall - wer bitte, will Dir dieses Recht nehmen?

 

Oft ist es wirklich wie Du schreibst "ungesund für die Seele", oder, wie Brecht so schön schreibt: Auch der Hass gegen die Niedrigkeit   verzerrt die Züge.  Und auch der Zorn über das Unrecht 

 macht die Stimme heiser.

 

Aber andererseits ist es ja auch eine Temperamentsfrage. Ich lebe meine Gefühle hemmungslos aus, wenn ich auf jemanden richtig wütend bin und wünsche ihm mit Genuß und viel Freude alles Übel der Welt an den Hals,  Zungenkrebs, Gallensteine, ewige Höllenpein, Impotenz, finanziellen Ruin und ekelhafte Schwiegermütter ohne Ende an den Hals.  Im Moment hilft es jemanden zu verfluchen und täte ich es nicht, gings mir erheblich schlechter. Allerdings ist es mir noch nie passiert, daß so etwas wirklich ernst gemeint war und mir richtig an die Nieren ging. In so einem Fall würde ich mir auch eher eine innere Versöhnung wünschen.

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Ich muß mich korrigieren, ich war nicht ganz ehrlich: Natürlich kam es mitunter (wenn auch höchst selten) schon vor, daß ich die bösesten Wünsche ernst gemeint habe. Aber nur für den Augenblick oder die (kurze Lebensphase) in der der Ärger und die Wut aktuell waren. Und - und ich glaubem das ist das Wesentliche - es war  noch niemals ernsthaft mein Ziel, dem Objekt meiner Verfluchungen wirklich in realiter Schaden zuzufügen. Ich war also immer unabhängig davon, daß meine "Wünsche" in Erfüllung gingen und ich glaube  es hätte mich auch nie wirklich gefreut.

 

Es geht um rein innere Wirklichkeiten und Reaktionen - laß denen ruhig ihren Lauf, Andrea, solange Du Dich nicht daran machst, sie in die Tat umzusetzen.

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Also ich hasse das Status quo. Auf dieser Welt geschieht derzeit so viel Mist!

Und ich hasse es, dass die Kirche noch immer gegenüber anderen Institutionen priviligiert ist.

 

Ich hasse viele Sachen, die auch in meinem Universum geschehen.

 

Ohne diesen Hass hätte mein Leben wenig Sinn. Ich hätte kein Interesse daran, etwas an dieser Welt zu verändern. Meine Ziele, denen ich mein Leben gewidmet habe, hätte ich nie gehabt, ohne der Fähigkeit zu hassen.

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Zitat von Vinager am 10:34 - 25.September.2002

Ohne diesen Hass hätte mein Leben wenig Sinn. Ich hätte kein Interesse daran, etwas an dieser Welt zu verändern. Meine Ziele, denen ich mein Leben gewidmet habe, hätte ich nie gehabt, ohne der Fähigkeit zu hassen.

 

Hallo Vinager,

 

HASS ist ein schlechter RATGEBER.

 

Es scheint, dass du mit dir selbst nicht im "Reinen" bist.

 

Lege erst einmal deine Aggression ab, stehe deinen Mitmenschen und deiner Umwelt wohlwollend gegenüber und betrachte  die "Mißstande" der unterschiedlichsten Art nicht als Feindbild.

 

Dann analysiere die Mißstände genau und biete Verbesserungsvorschläge an.

 

Dass du dann über diese Vorschläge und deren Umsetzung nicht alleine zu befinden hast, ist ein demokratisches Prinzip, dass du hoffentlich anerkennst.

 

So, jetzt kannst du uns mitteilen, wie du die Welt verbessern möchtest.

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Zitat von Trilobit am 20:47 - 24.September.2002

Ja, man darf jemanden hassen und ja, man darf ihm den Tod wünschen. Man dürfte sogar versuchen, jemandem den Tod anbeten ... falls es sowas gibt. Es würde ja keinen wirklichen Einfluß haben.

 

Aber man darf nichts TUN, was einem anderen schadet. Das ist sehr streng verboten und es wäre auch schlimmes Unrecht.

 

 


 

Demnach waren die Versuche, Hitler umzubringen, streng verboten und ein schlimmes Unrecht? Interessant...

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Zitat von Vinager am 10:34 - 25.September.2002

Also ich hasse das Status quo. Auf dieser Welt geschieht derzeit so viel Mist!

Und ich hasse es, dass die Kirche noch immer gegenüber anderen Institutionen priviligiert ist.

 

Ich hasse viele Sachen, die auch in meinem Universum geschehen.

 

Ohne diesen Hass hätte mein Leben wenig Sinn. Ich hätte kein Interesse daran, etwas an dieser Welt zu verändern. Meine Ziele, denen ich mein Leben gewidmet habe, hätte ich nie gehabt, ohne der Fähigkeit zu hassen.


 

Versuchs zur Abwechselung aber auch mal mit Liebe. Gut gemeinter Rat am Rande ;)

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Liebe Andrea,

 

>>: ich fühle mich überhaupt nicht besser, im gegenteil: ich fühle mich schuldig und habe ein schlechtes gewissen.<<

 

aus eigener Erfahrung folgender Vorschlag:

 

Mach Dir den Hass, den Du in Dir hast, so richtig bewusst. Schau genau hin und erschrecke nicht über seine Größe, Macht und Stärke. Schau ganz ganau hin und dann bringe ihn zu Gott mit den Worten: Herr, sie Dir den gewaltigen Hass an, den ich hier in mir habe. Ich werde allein nicht mehr damit fertig. Ich geb ihn Dir – gib Du ihn mir verwandelt zurück.

 

Mir hat diese Vorgehensweise geholfen.

 

Lieben Gruß

Erich

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Hi, Pedrino und Rince!

 

Hass ist ja eine radikale Form von Abneigung.

Mein Hass richtet sich definitiv nicht gegen jemanden persönlich, sondern gegen Institutionen und zum Teil gegen die derzeitigen Umstände.

 

Und nur weil mir der Hass den Motor für meine Ziele darstellt, heißt es nicht, dass ich mich allein und bis ins Detail nach diesem Hass richte. Wenn es um die Anwendung der Mittel zu meinen Zielen geht, benutze ich vorwiegend den Verstand.

 

Und leiben kann man in verschiedenem Sinne, Rince.

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Liebe Andrea!

 

Wenn du nicht mehr an deinen Gott glauben würdest, dann könntest du auf die Welt ganz anders blicken.

 

Endlich hättest du dann eine ausgewogene Privatspähre! Du würdest nicht mehr das Gefühl haben, dass dich dieser Gott immer und überall kontrolliert und deine Meinungen liest.

 

Und lass dir bitte noch eins sagen:

 

Für mich gibt es keine von Grund aus "gute" und "schlechte" Menschen. Für alles, was geschieht gibt es sehr komplexe Gründe, wie sie noch nicht einmal vor einem Gericht dargestellt werden können.

Jeder Mensch wird von aussen beeinflusst. Selbst die schwersten Verbrecher mussten meist in ihrer Kindheit Arges erlebt haben. Agressivität kommt immer von wo.

 

Durch diese Einstellung habe ich es gar nicht nötig irgendwenn persönlich zu hassen.

Und manch anderem fällt es eben leichter, wenn er einem anderem den Tod wünscht. Für mich verständlich.

Für deinen Gott anscheinend nicht.

 

Liebe Grüsse!

Der Gottlose Ketzer Vinager

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Vinager, es erscheint mir unverständlich und erschreckend zugleich, wie Du Dich hier mit der kindlichen Begeisterung eines 10-Jährigen in Deinen neu entdeckten Atheismus reinsteigerst. Ich erinnere mich an einen Beitrag von Dir, demzufolge Du an Reinkarnation glaubst - da frage ich mich: wieso muss jemand der an etwas so geistiges und (im materiell-atheistischen Sinne lächerliches) wie Reinkarnation glaubt, sich hier als oberster Anti-Christ und Gottesverleugner aufspielen?

 

Wie zum Teufel passt das zusammen?

 

Entweder Du bist erst 10, oder Du bist ein Vollidiot, oder Du hast noch nie wirklich drüber nachgedacht, an was Du da eigentlich glaubst bzw. nicht glaubst, und plapperst hier nur ohne zu reflektieren nach, was Dir an weltanschaulichem grade als besonders schick erscheint.

 

 

Lächerlich das.

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Das mit dem "Vollidiot" kannst du dir aber gleich sparen! "Glauben"-ich meinte eher, dass ich die Reinkarnation für wahrscheinlich halte.

Aber vielleicht glaube ich ja wirklich daran. Irgendein Problem? Meine Kritik konzentriert sich eher auf das Christentum und auf den Islam sowie auf verschiedene monotheistische Sekten. Da könnte ich ja auch sagen, ich glaube an viele Götter und ich stelle mir bei der ganzen Vielfalt im Universum sicher NICHT vor, dass es nur einen Schöpfer geben sollte.

 

Wenn es Schöpfer geben sollte, dann müssten es viele sein, die sich die Aufgaben teilen.

 

Warum glauben dann so viele Menschen nur an einen Gott? Weil es leichter ist den anderen einzureden, dass es einen Gott gibt!

 

(Geändert von Vinager um 10:15 - 27.September.2002)

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>> Wenn es Schöpfer geben sollte, dann müssten es viele sein, die sich die Aufgaben teilen. << (Vinager)

 

Mit dieser Auffassung bist Du nicht weit von der Bibel entfernt. Wenn man wortwörtlich aus dem Hebräischen übersetzt, waren es Götter (Elohim), die am Anfang Himmel und Erde schufen. Weiter heißt es: "Lasset uns Menschen machen".

 

Das AT stellt die Existenz von Göttern nicht in Frage. Es ist lediglich verboten, neben Jahwe andere Götter zu verehren. Er beansprucht das Kultmonopol für sich. Im Prinzip unterscheidet er sich nicht von anderen antiken Göttern, die um die Vorherrschaft im Götterreigen gekämpft haben.

 

Aus biblischer Sicht spricht gegen den Glauben an mehrere Götter nur der Umstand, daß Jahwe sowas nicht gerne sieht (er ist schließlich ein eifersüchtiger Gott) und jede Menge Ärger macht, wenn man seine Befehle nicht befolgt.

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Zitat von Vinager am 10:24 - 26.September.2002

Liebe Andrea!

 

Wenn du nicht mehr an deinen Gott glauben würdest, dann könntest du auf die Welt ganz anders blicken.

 

Endlich hättest du dann eine ausgewogene Privatspähre! Du würdest nicht mehr das Gefühl haben, dass dich dieser Gott immer und überall kontrolliert und deine Meinungen liest.

 

 


 

Nana, ganz so einfach ist es ja nicht. Ich lebte auch jahrleang mit der imaginären Begleitung eines Gottes und der hat mich nicht im geringsten kontrolliert und überwacht. Das Leben war erheblich einfacher und tröstlicher mit dieser Vorstellung.

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Naja, Cano. Immerhin ist es das allererste Gebot, das aussagt, dass man keine anderen Götter neben Jahwe verehren/sehen soll.

 

Im Klartext bedeutet das: Entweder nur Jahwe, oder die anderen Götter ohne Jahwe.

 

Da die Juden aber stets an Jahwe glaubten, lehnten sie die anderen Götter ab.

 

Darüberhinaus ist in der Bibel die Rede von "falschen Göttern". Jeremia soll sogar Götterstatuen zerstört haben.

Und Jeremia war eine "heilige Gestalt"-laut der Bibel.

 

Und die jüdische Kultur ist kompromislos monotheistisch ausgeprägt.

Als ich mit meinem Grossvater (er wurde jüdisch erzogen, jedoch ist er in die katholische Konfession übergetretten-weis nicht warum) von mehreren Göttern sprch, gab mir dieser eine "Rüge" indem er mich anfauchte:"Können sich diese Götter nicht vereinen?"

Ich:"Müssen sie sich?"

 

Dies ist natürlich nicht die einzige Begründung für meine Behauptung. Ich las auch öfters, dass im Judentum besonders viel Wert auf Monotheismus gelegt wird.

 

 

(Geändert von Vinager um 12:58 - 27.September.2002)

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Warum ist dein Leben durch diese Vorstellung leichter, Lissie? Du kannst die Tatsache nun selbst nicht leugnen, dass laut der christlichen Religion der Gott auch die Gedanken der Menschen stets lesen kann und, dass seinem Blick nichts entgeht.

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BWAHAHAHAHAH!

Danke danke Vinager, ich hab' lange nicht mehr so gelacht!!

 

"Wenn es Schöpfer geben sollte, dann müssten es viele sein, die sich die Aufgaben teilen. "

 

-Das ist völlig logisch, Vinager. Die Mainzelmännchen z.B. machen ja auch nicht alles allein...

 

"Vinager-mehr als 2000 Jahre dem Christentum vorraus"

 

Mit Vinager zurück in die Zukunft: 2000 Jahre dem Christentum vorraus, und doch "back to the roots": Die römische Vielgöttermythologie lebt!

 

 

Mein Güte ist das LÄCHERLICH!

 

 

(Geändert von Gastovski um 13:19 - 27.September.2002)

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