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Ursachen des Priestermangels in Europa


nannyogg57

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Ich weiss. :D Aber so ganz ohne Priester funktioniert diese Seelsorge eben auch nicht. ;)

 

So ganz ohne Priester funktioniert die Kirche nicht. Aber in diesem Thread geht es doch eher darum, wie man mehr Priester bekommen kann bzw. warum es immer weniger werden.

 

Man könnte einen anderen Thread aufmachen (oder reaktivieren), in dem dann darüber nachgedacht werden kann, welche Tätigkeiten einen Priester benötigen und welche nicht.

 

NB: Ich möchte eigentlich nicht den Priester zur Weihmaschine degradieren - da bleibt dann doch einiges auf der Strecke. Aber Krankenseelsorge funktioniert auch dann, wenn der Priester alle heilige Zeiten mal vorbeikommt (so wie früher der katholische Priester im norwegischen Norden - einmal alle 8 Wochen mit dem Flieger zum Gottesdienst). Wenn dort Gemeinde leben will, dann MUSS sie weitgehend priesterfrei auskommen.

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Ich weiss. :D Aber so ganz ohne Priester funktioniert diese Seelsorge eben auch nicht. ;)

 

So ganz ohne Priester funktioniert die Kirche nicht. Aber in diesem Thread geht es doch eher darum, wie man mehr Priester bekommen kann bzw. warum es immer weniger werden.

 

Man könnte einen anderen Thread aufmachen (oder reaktivieren), in dem dann darüber nachgedacht werden kann, welche Tätigkeiten einen Priester benötigen und welche nicht.

 

NB: Ich möchte eigentlich nicht den Priester zur Weihmaschine degradieren - da bleibt dann doch einiges auf der Strecke. Aber Krankenseelsorge funktioniert auch dann, wenn der Priester alle heilige Zeiten mal vorbeikommt (so wie früher der katholische Priester im norwegischen Norden - einmal alle 8 Wochen mit dem Flieger zum Gottesdienst). Wenn dort Gemeinde leben will, dann MUSS sie weitgehend priesterfrei auskommen.

 

oder auch Kelchknecht. Nein, darauf sollte man den Priester nicht reduzieren. Aber, wie du richtig sagst: das ist eine andere Baustelle.

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NB: Ich möchte eigentlich nicht den Priester zur Weihmaschine degradieren - da bleibt dann doch einiges auf der Strecke. Aber Krankenseelsorge funktioniert auch dann, wenn der Priester alle heilige Zeiten mal vorbeikommt (so wie früher der katholische Priester im norwegischen Norden - einmal alle 8 Wochen mit dem Flieger zum Gottesdienst). Wenn dort Gemeinde leben will, dann MUSS sie weitgehend priesterfrei auskommen.

 

Ja, weiss ich auch. Hab' gerade mal meinen Feldstecher rausgesucht und rumgeschaut: im ca.-100-km-Umkreis ist hier (mit Ausnahme der Universitätskliniken) kein Krankenhaus mehr zu finden, in dem ein Priester für die Seelsorge verantwortlich wäre, stattdessen PastoralreferentInnen, GemeindereferentInnen, hauptamtliche Diakone - und viele Ehrenamtliche. Und die machen, soweit ich das übersehen kann, ihre Sache befriedigend bis sehr gut, einen Priester rufen sie, wenn er unbedingt gebraucht wird. Nicht dass ich das bedauern würde: vor Jahrzehnten hat man zuweilen noch Priester in die Krankenhausseelsorge abgeschoben, mit denen es in der Gemeindeseelsorge zu viele Probleme gab. Die gab es in den Krankenhäusern, zum Leidwesen von Ärzten und Pflegekräften und zum Nachteil der Patienten, dann aber meistens auch (einer erzählte mir sogar mal, dass er sich vor Kranken "ekle" - drei Tage später erlitt er einen Herzinfarkt und wurde als Seelsorger nicht vermisst). Nein, ich empfinde sogenannte Laien als Seelsorger in Krankenhäusern (und Altenheimen) nicht als (Priester-)Mangel - das ist da eine Frage der Organisation, dass einer rufbereit ist, wenn man ihn braucht.

bearbeitet von Julius
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Ich als Bischof würde meinen Gemeinden als Zielvorgabe stecken, mir alle 10-15 Jahre einen Seminaristen zu liefern. Auf 2.000 oder mehr Katholiken meiner Meinung nach kein Ding der Unmöglichkeit.

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Ich als Bischof würde meinen Gemeinden als Zielvorgabe stecken, mir alle 10-15 Jahre einen Seminaristen zu liefern. Auf 2.000 oder mehr Katholiken meiner Meinung nach kein Ding der Unmöglichkeit.

Als Chef kann man natürlich Zielvorgaben machen.

Unsinnige/unmögliche Zielvorgaben sorgen aber nur für Probleme.

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Ich als Bischof würde meinen Gemeinden als Zielvorgabe stecken, mir alle 10-15 Jahre einen Seminaristen zu liefern. Auf 2.000 oder mehr Katholiken meiner Meinung nach kein Ding der Unmöglichkeit.

 

Wenn du etwas geliefert haben möchtest, musst du bei Zalando bestellen.

Waren werden geliefert.

Nicht Menschen.

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Ich als Bischof würde meinen Gemeinden als Zielvorgabe stecken, mir alle 10-15 Jahre einen Seminaristen zu liefern. Auf 2.000 oder mehr Katholiken meiner Meinung nach kein Ding der Unmöglichkeit.

 

Tja, sicher finden sich unter den engagierten Gemeindemitglieder auch Väter, die bereit sind, Söhne ins Seminar zu liefern. ;) Oder sollte man die zu liefernden Seminaristen auslosen?

bearbeitet von Julius
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Eine Gemeinde mit guter Infrastruktur und Vernetzung, die Familien reizen mehr als zwei Kinder zu bekommen, wird sich auch leichter tun einen Sohn ins Seminar zu lassen. Ich halte die Theorie, daß die gesunkene Zahl an Kindern pro Paar tatsächlich Einfluss auf die Bereitschaft einen Sohn auf diesen unkonventionellen Weg ziehen zu lassen (je mehr Kinder umso geringer der Druck auf das einzelne als Traumerfüllung seiner Eltern herhalten zu müssen) tatsächlich mit für einen Aspekt warum die Seminaristenzahlen nicht zufrieden stellen.

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Eine Gemeinde mit guter Infrastruktur und Vernetzung, die Familien reizen mehr als zwei Kinder zu bekommen, wird sich auch leichter tun einen Sohn ins Seminar zu lassen. Ich halte die Theorie, daß die gesunkene Zahl an Kindern pro Paar tatsächlich Einfluss auf die Bereitschaft einen Sohn auf diesen unkonventionellen Weg ziehen zu lassen (je mehr Kinder umso geringer der Druck auf das einzelne als Traumerfüllung seiner Eltern herhalten zu müssen) tatsächlich mit für einen Aspekt warum die Seminaristenzahlen nicht zufrieden stellen.

Heutzutage ist es für die Kinder - glücklicherweise! - leichter, sich von den Vorgaben der Eltern zu lösen. Ich bin mir nicht sicher, ob es Eltern wirklich vermögen, einen Sohn auf Dauer vom Seminar fernzuhalten.

Und falls sie das wollen und wirklich schaffen, dann denke ich nicht, daß die Anzahl der Söhne da einen großen Einfluß drauf hat.

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Ich habe auch den Eindruck, dass es weniger ums Ziehen-lassen als ums Schicken geht. In kinderreichen Familien früherer Zeiten war das Priesteramt für nachgeborene Söhne eher eine Pflicht und keine rein freiwillige Option.

 

Ich sehe die Entscheidung für den Priesterberuf zusätzlich dadurch erschwert, dass mit ihm eine bestimmte Lebensform verbunden ist und - was wohl noch gravierender ist - ein späterer Wechsel in einen anderen Beruf als Scheitern interpretiert wird. In einem heutigen Berufsleben ist es jedoch selbstverständlich, dass man seinen Beruf auch wechseln kann. Berufungen ändern sich mitunter. Das zeigen auch gerade die Lebensläufe der sogenannten Spätberufenen. Seelsorge muss keine Lebensaufgabe sein.

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Den Hauptgrund für den mangelnden Priesternachwuchs sehe ich in der Distanz, die zwischen den Leuten im betreffenden Alter und dem Glauben/der Kirche liegt.

Kirchlicher Glaube ist für die meisten Milieus junger Leute (im Berufs-Such-Alter) geradezu ein no-go. Und bei der Generation obendran (also deren Eltern) sieht es nicht viel anders aus.

 

Ich habe am letzen Wochenende ein Kinder- und Jugendsommerlager besucht. Die waren mir gegenüber wirklich so was von freundlich und zuvorkommend. Die Mehrzahl der Kinder und Gruppenleiter sind evangelisch, dann noch ein Viertel ungefähr katholisch, der Rest waren Nixen. Bis auf einen Moslem - das war übrigens der Friedfertigste und Gemütlichste von allen.

 

Sie haben sich zum Gottesdienst alle motivieren lassen. Zwei Gruppenleiter (von zwanzig) haben das betrieben, die anderen haben solidarisch mitgemacht. Solidarisch - aber nicht begeistert. Sympathisch, gutwillig, sich offen darauf einlassend - aber ohne Drang.

 

Für die Zukunft der Priesterrekrutierung bedeutet das:

Von den ganzen 130 Personen sind etwa 65 weiblich. Ausgeschieden.

Etwa 85 sind evangelisch. Ausgeschieden.

Schätzungsweise 105 können mit dem Glauben (weder evangelisch, noch katholisch, noch muslimisch) etwas anfangen.

 

Es bleiben - von der Glaubensmotivation - wahrscheinlich so drei oder vier übrig, mit denen man über eine Zukunft als Priester reden könnte.

Die Hälfte davon Frauen.

Und die zwei jungen Männer wollen wahrscheinlich nicht.

Bleiben exakt Null übrig.

 

Jaja, ich weiß, dass das alles ein bisschen überzeichnet ist. Und die angewandte statistische Methode ist zum Steinerweichen. Aber es zeigt eine Tendenz.

 

tschuldigung. fullquote.

 

Bei Dir, Mecky, möchte ich gern mal ministrieren.

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Für Seelsorge braucht man keinen Priester ...

Das hängt ein bißchen davon ab, was Du unter Seelsorge verstehst. Zu katholischer Seelsorge (wir sind hier ja in den "Glaubensgesprächen") gehört sakramentale Seelsorge sehr wohl dazu.

Teilst du keine sakramente aus?

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Für Seelsorge braucht man keinen Priester ...

Das hängt ein bißchen davon ab, was Du unter Seelsorge verstehst. Zu katholischer Seelsorge (wir sind hier ja in den "Glaubensgesprächen") gehört sakramentale Seelsorge sehr wohl dazu.

Teilst du keine sakramente aus?

Taufe nur im Notfall, Ehe normalerweise ein mal im Leben.

 

Die anderen können nur geweihte Männern spenden.

 

Edit: OK, kleine Korrektur. 'Austeilen' kann Gouvi die Kommunion natürlich schon.

bearbeitet von Moriz
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Taufe nur im Notfall, Ehe normalerweise ein mal im Leben.

 

 

also - zwei von sieben Sakramenten haben wir ja schon.

 

1. Taufe.

2. Ehe.

bearbeitet von Petrus
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Taufe nur im Notfall, Ehe normalerweise ein mal im Leben.

 

 

also - zwei von sieben Sakramenten haben wir ja schon.

 

1. Taufe.

2. Ehe.

 

Vor einigen Tagen hatte ich schon Taufen, Trauungen, Krankensalbungen und Beichten erwähnt.

 

http://www.mykath.de/topic/29632-ursachen-des-priestermangels-in-europa/page__view__findpost__p__2039210

 

Kommunion kann ausgeteilt werden, Firmungen macht eh ein Höherer und der Mangel an Priesterweihen steht im Titel.

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Taufe nur im Notfall, Ehe normalerweise ein mal im Leben.

 

 

also - zwei von sieben Sakramenten haben wir ja schon.

 

1. Taufe.

2. Ehe.

 

Vor einigen Tagen hatte ich schon Taufen, Trauungen, Krankensalbungen und Beichten erwähnt.

 

http://www.mykath.de/topic/29632-ursachen-des-priestermangels-in-europa/page__view__findpost__p__2039210

 

Kommunion kann ausgeteilt werden, Firmungen macht eh ein Höherer und der Mangel an Priesterweihen steht im Titel.

Krankensalbung und Beichte sind Seelsorge pur, kann nur ein Priester (natürlich, ein Gespräch über Schuld und Vergebung, bzw einem Sterbenden Mut zu sprechen kannst auch du oder ich... ist aber nicht wirklich im entferntesten das selbe). Und damit du oder ich überhaupt in die Lage versetzt werden können die Kommunion auszuteilen brauchts nen Priester.

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Krankensalbung und Beichte sind Seelsorge pur, kann nur ein Priester (natürlich, ein Gespräch über Schuld und Vergebung, bzw einem Sterbenden Mut zu sprechen kannst auch du oder ich... ist aber nicht wirklich im entferntesten das selbe). Und damit du oder ich überhaupt in die Lage versetzt werden können die Kommunion auszuteilen brauchts nen Priester.

Wie schon mitgeteilt, sind hier die Kirchen sehr leer, ein Priester für ca. 100 bis 200 Katholiken, von denen nur ein geringer Teil in die Gottesdienste geht. Sicher liegt die unterschiedliche Sichtweise zum Priestermangel daran, dass es bei Euch ganz anders aussieht.

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Wie schon mitgeteilt, sind hier die Kirchen sehr leer, ein Priester für ca. 100 bis 200 Katholiken, von denen nur ein geringer Teil in die Gottesdienste geht. Sicher liegt die unterschiedliche Sichtweise zum Priestermangel daran, dass es bei Euch ganz anders aussieht.

Ein Priester für 100 bis 200 Katholiken (nicht Kirchgänger)? Das ist ja schon kein Mangel mehr, daß ist ja schon Völlerei.

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Wie schon mitgeteilt, sind hier die Kirchen sehr leer, ein Priester für ca. 100 bis 200 Katholiken, von denen nur ein geringer Teil in die Gottesdienste geht. Sicher liegt die unterschiedliche Sichtweise zum Priestermangel daran, dass es bei Euch ganz anders aussieht.

Ein Priester für 100 bis 200 Katholiken (nicht Kirchgänger)? Das ist ja schon kein Mangel mehr, daß ist ja schon Völlerei.

Von welchem fernen Stern ist hier die Rede? Ich kann mich noch recht gut daran erinnern, dass das Dorf, in dem die Hälfte meiner Großeltern lebte, im Jahre 1950, nach dem Hinscheiden des Pfarrers, keinen "eigenen" Priester mehr bekam und sich von da ab den Pfarrer mit dem gleichermaßen verträumten Nachbardorf teilen musste: Dorf A hatte 900 katholische Einwohner, Dorf B vielleicht 100 mehr, und der Pfarrer knatterte mit einem Moped zwischen A und B und den ihm anvertrauten knapp 2000 Seelen hin und her: ich erinnere mich deswegen noch gut daran, weil er meine nach einem Sturz mit Knochenbrüchen nicht mehr sehr mobil gewordene Oma in regelmäßigen Abständen besuchte. Heute sind die beiden Dörfer in unterschiedlichen Seelsorgeeinheiten mit jeweils um die 7000 Katholiken und 2 Priestern + Gemeinde- bzw. PastoralreferentIn aufgegangen.

bearbeitet von Julius
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Wie schon mitgeteilt, sind hier die Kirchen sehr leer, ein Priester für ca. 100 bis 200 Katholiken, von denen nur ein geringer Teil in die Gottesdienste geht. Sicher liegt die unterschiedliche Sichtweise zum Priestermangel daran, dass es bei Euch ganz anders aussieht.

Ein Priester für 100 bis 200 Katholiken (nicht Kirchgänger)? Das ist ja schon kein Mangel mehr, daß ist ja schon Völlerei.

Man muss warten, bis alle Rentner ausgetreten sind, die jetzt erst etwas für ihre Kirchenmitgliedschaft zahlen müssen. Die Zahlen werden überall zurückgehen bzw. um die Karteileichen bereinigt.

Hier am Ort gibt es übrigens einige Priester für Migranten, wie viele Schäfchen die haben, kann ich nicht beurteilen. Allerdings gibt es in unserer Stadt nicht mehr einen eigenen Priester für Polen und Kroaten, die gehen meist alle brav in die deutschen Messen. Ein Gottesdienst am Sonntagabend in einer zentral gelegenen Kirche ist meist sehr voll, da kommt man locker auf 20 Nationen.

Vor einigen Jahren hat ein Pfarrer in einer Predigt gesagt, in unserer Stadt sind nur die noch Hälfte der Leute getauft (noch! d.h. hier ist nicht Ostdeutschland).

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Wie schon mitgeteilt, sind hier die Kirchen sehr leer, ein Priester für ca. 100 bis 200 Katholiken, von denen nur ein geringer Teil in die Gottesdienste geht. Sicher liegt die unterschiedliche Sichtweise zum Priestermangel daran, dass es bei Euch ganz anders aussieht.

Ein Priester für 100 bis 200 Katholiken (nicht Kirchgänger)? Das ist ja schon kein Mangel mehr, daß ist ja schon Völlerei.

 

Die Quote stimmt wohl für die meisten Gemeinden, wenn man Priester je allsonntägliche Kirchgänger rechnet. Schon wenn man Priester je regelmäßige Kirchgänger (worunter ich alle die fasse, die alle zwei bis drei Wochen kommen) rechnet, stimmt es nicht mehr so ganz.

 

Und wenn man nun noch bedenkt, dass zumindest die Pfarrer für alle in ihrem Pfarrgebiet wohnende Verantwortung tragen, stimmt es gleich gar nicht mehr.

 

Für das Erzbistum Bamberg (Quellen sind die Zahlen der DBK und die des Erzbistums) bedeutet das:

 

Es gibt 273 Priester, die sich auf 367 Pfarreien verteilen.

 

81.450 Gottesdienstbesucher (so nennt die DBK dieselben), also knapp 300 je Priester (Diaspora).

 

Zahlen zur Besuchsfrequenz liegen mir nicht vor.

 

703.639 Katholiken, das sind dann schon 2.577 Katholiken je Priester.

 

Im Bereich des Erzbistums Bamberg leben ca. 2.000.000 Menschen (laut Bistumshomepage), demnach ist jeder Priester für ca. 7.300 Menschen zuständig.

 

Für andere Diözesen werden die Zahlen variieren -zB Berlin (lt. DBK und Wikipedia, die DBK sagt nichts mehr zur Zahl der Priester und der Pfarreien)

 

ca. 300 Priester auf 103 Pfarreien.

 

42.462 Gottesdienstbesucher, macht 141 je Priester.

 

407.060 Katholiken, macht 1.350 je Priester.

 

5,8 mio Einwohner, macht fast 20.000 je Priester.

bearbeitet von Chrysologus
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Im Schnitt (weltweit) kommt auf 2965 Katholiken 1 Priester (Zahlen von 2012).

 

In Deutschland kommen ca. 1.668 Katholiken auf einen Priester.

(Katholiken: 24,170.754; Priester 14.490 (Zahlen 2013).

 

Statistik Deutschland

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Das ist halt so eine Sache mit der Statistik... Meines Erachtens ist es ein wesentliches Problem der momentan laufenden Umstrukturierungen, dass als einzig relevante Zahl die der vefügbaren Priester angesetzt wird. Man legt also Pfarreien zu genauso viel Gebilden zusammen, wie Priester als deren Leiter verfügbar sind. Es ist mir vollkommen einsichtlich, dass viele Pfarreien mittelfristig nicht mehr überlebensfähig sind und deshalb zusammengelegt werden muüssen. Allerdings kann das auf dem Land ganz andere Folgen haben als in der Stadt: schafft man dort eine "Großpfarrei" von 8000 Seelen, umfasst die vielleicht schon zehn Dörfer mit jeweils eigenständigem Leben vor Ort, währedn der Stadt 8000 die Anzahl einer Großpfarrei ist, die jetzt mit zwei oder drei anderen fusionieren muss.

Will man da rein statistisch an die Sache rangehen und dafür sorgen, dass es pro Katholiken gleich viele Priester gibt, kommt damit ziemlich schnell in ein Ungleichgewicht Stadt/Land, dass zu einer ziemlichen Unterversorgung des Landes führen wird.

 

Um die Kurve zurück zum Interview des Frankfurter Regens zu bekommen: Hat er nicht die These aufgestellt, dass das Christentum im Wesen eine Stadtreligion sei und sich deshalb wieder auf die Zentren konzentrieren werde?

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