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Fundamentaltheologie für alle


Ralf

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Hallo!

 

Es mag eine böse Unterstellung sein (ich hoffe wegen des Auftretens sehr!), aber ich vermute mal, das noch keiner von den A&A eine Fundamentaltheologie gelesen hat.

 

Glücklicherweise muss man dafür noch nicht einmal Geld ausgeben....

 

Auf der Seite http://www.churchmail.de/bibli/theologie.html findet Ihr (und alle anderen) unter Punkt 8.3 eine zip-Datei mit Namen verweyen.zip. Das ist eine Fundamentaltheologie von über 600 Seiten, da kann sich wahrscheinlich niemand über mangelnde Erklärung beklagen. Es wäre ja ein gutes Gegenbeispiel zum Vorwurf Dialogverweigerung, wenn man sich da mal was bildungsmäßig bemüht...

 

Hier schon mal der Anfang des Vorwortes:

 

Sätze wie "Das ist mein letztes Wort!" rufen heute nur noch Kopfschütteln hervor - es sei denn, sie stehen im Testament eines Verstorbenen. Kann angesichts des berechtigten Pluralismus unserer Zeit das 'Ein-für-allemal' Jesu Christi dann überhaupt noch als das Wort eines Lebenden vertreten werden? Diese Frage weder fundamentalistisch zu immunisieren, noch relativistisch einzuebnen, sondern mit der Bereitschaft zu radikaler Selbstkritik durchzuhalten dürfte eine der wichtigsten die schwierigsten Aufgaben heutiger Theologie sein. Bei dem Versuch, dieser Aufgabe nachzukommen, wird man sich sehr behutsam auf den Bereich vortasten müssen, wo 'letzte Worte' am meisten verletzen. Gibt es gerade hier aber nicht auch den uneingestandenen Wunsch nach einem 'Ein-für-allemal'? Wenn wir deutlich hören oder auch nur leise spüren, daß einer 'Ja' zu uns sagt, dann regt sich zwar unmittelbar Gegenwehr. Wer will sich schon festnageln lassen auf das Bild, das sich da gerade jemand von uns macht? Möchten wir aber nicht zugleich, daß wenigstens sein nacktes 'Ja' einfach wahr sei und bleibe und daß es in diesem Sinn schließlich doch ein letztes Wort gibt?

Vielleicht ist auch dieser heimliche Wunsch nur eine Projektion unserer narzißtischen Unreife, eine Nostalgie, die wir uns abgewöhnen müssen. Oder ist die rastlose Sucht, alles zu demaskieren und zu relativieren, schließlich selbst ein Produkt unserer Angst, die nicht mehr wahrzunehmen vermag, wenn wirklich einmal ein festes und haltgebendes Wort in unser ständig enttäuschtes Menschsein fällt? Dann könnte unser trotziger Entschluß, sich nicht noch einmal enttäuschen zu lassen, uns am Ende zu Mördern werden lassen, die ein bedingungsloses Ja einfach nicht ertragen und es darum radikal aus der Welt schaffen.

Möglicherweise liegt hier der Kern der fundamentaltheologischen Frage, ob ein 'letztes Wort Gottes' sich überhaupt als sinnstiftend vernehmbar und schließlich als wirklich ergangen und heute gegenwärtig vertreten läßt. Eine Antwort darauf darf die philosophische Letztbegründungsproblematik nicht ausklammern und wird Fragen wie die nach dem 'historischen Jesus', dem Ostergeschehen, dem Wesen der Kirche in ein neues Licht rücken.

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Klingt gewaltig, Ralf.

 

Wozu braucht man das?

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Kann es sein, dass Verweyen im Vorwort versucht, eine schriftliche zip-datei des ganzen Buches zu erstellen?

 

Vielleicht mag der Initiator des Thread zu gut sein und die 10 implizierten Hauptthesen des Verweyen-Vorwortes kurz, knapp und verständlich darzustellen.

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Wozu man das braucht?

 

Nun, das lesen desselben durch A&A würde einigen Christen im Forum das Gefühl nehmen, es geht mehr um Christenbashing als um interessentiertes Fragen über die Hoffnung, die uns erfüllt.

 

Und was das Vorwort sagt?

 

Eben das Anliegen der Fundamentaltheologie generell: den Glauben an Jesus Christus rational verantworten können, vor dem Hintergrund philosophischer und psychologischer Einwände, vor dem Hintergrund schwieriger Begriffsvermitlung. War das einfach genug?

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Zitat von Ralf am 8:45 - 18.Januar.2003

 

 

Und was das Vorwort sagt?

 

Eben das Anliegen der Fundamentaltheologie generell: den Glauben an Jesus Christus rational verantworten können, vor dem Hintergrund philosophischer und psychologischer Einwände, vor dem Hintergrund schwieriger Begriffsvermitlung. War das einfach genug?


 

applaus für diese prägnante und kurze formulierung!

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Zitat von Ralf am 8:45 - 18.Januar.2003

War das einfach genug?

 

Wenn das so einfach ist, dann verstehe ich nicht, warum die Christen dieses Forums sich mit der rationalen Verantwortung ihres Glaubens so schwer tun. Insofern möchte ich ich - auch wenn es eine böse Unterstellung sein mag - behaupten, dass kaum einer der hier postenden Christen sich verstehend durch 600 Seiten Verweyen durchgequält hat. Vielleicht sollte ihnen dieses Werk einmal zur Bettlektüre empfohlen werden.

 

Dir viel Spaß beim Schmökern

 

Heidi

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Dass das einfach ist, habe ich nicht gesagt, Heidi. Außerdem haben wir das Glück der Arbeitsteilung in der Kirche: wenn Herr Verweyen das gleiche glaubt wie ich (oder andersherum), und er das vermitteln kann, ich aber nicht, so wertet das meinen Glauben nicht ab. Die Talente sind eben verschieden.

 

Was eben verwundert, ist das Behaupten einiger A&A zu wissen, worum es im katholischen Glauben ginge, ohne sich mal die Meinung eins kath. Fachmannes dazu anzueignen und so quasi das eigene Bastelwerk zu verifizieren.

 

Paz y bien,

Ralf

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… und weiterhin könnte sich der Eindruck einstellen, den Atheisten wäre vielleicht auch an einem Dialog gelegen.

 

Wenn einige theologische Fachliteratur ablehnen, weil sie theologisch ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie an meinem minderen Geschreibsel ernsthaftes Interesse haben.

 

Und dann … kann ich mir das Schreiben eigentlich sparen.

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Zitat von Ralf am 12:44 - 18.Januar.2003

ohne sich mal die Meinung eins kath. Fachmannes dazu anzueignen

 

Lieber Ralf,

 

die über alles stehende "Meinung", dass das Universum von einem Schöffergott geschaffen wurde, teile ich nicht. Demzufolge ist alles "Nachgeordnete" gegenstandslos.

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… wie deine zur Zeit 6.091 Beiträge.

 

bembel.jpg

 

(Interessant, wie sicher jemand sein kann, weil seine Meinung seine Meinung ist. Dafür erhältst du heute den Bämbel am Bande.)

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Zitat von Ralf am 12:44 - 18.Januar.2003

wenn Herr Verweyen das gleiche glaubt wie ich (oder andersherum), und er das vermitteln kann, ich aber nicht, so wertet das meinen Glauben nicht ab. Die Talente sind eben verschieden.


 

Halle Ralf,

 

insofern du vermeinst das gleiche zu glauben wie Herr Verweyen, gehe ich davon aus, dass zumindest du dich schon durch den Wälzer gelesen hast und seine Gedanken nachvollziehen kannst.

 

Deine Kurzversion des Vorwortes ist vielversprechend. Denn in F&A habe ich kürzlich erst die Frage nach dem sachlich darstellbaren Fundament des christlichen Glaubens gestellt, ohne die erhofften zahlreichen spontanen Antworten der katholislchen Fraktion zu erhalten.

 

Vielleicht kannst Du ja als weiteren Anreiz zum Lesen versuchen, das was die Fundamentaltheologie Verweyens dir vermittelt hat, wieder zugeben. - Soviel eigenes Talent traue ich dir zu, Ralf.

 

Viele Grüße

Heidi

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Liebste Heidi, soll ich es Dir auch noch vorkauen? Nein, die Apologetik ist nicht mein Ding (das habe ich auch in diesem Forum gemerkt), das können andere (hier bspw. Sven) besser. Ich sehe schon die Nachfragen auf meine Formulierungen und denke mir dann "warum lesen sie es nicht selbst?". Gleiches habe ich schon häufig innerkatholisch mit Vatikandokumenten erlebt - da versuche ich sie mit meinen bescheidenen Mitteln inhaltlich zu vermitteln, merke dann an, dass man das ja auch selbst lesen könnte, und treffe auf Faulheit. Nö, das hat mit wahrhaftiger Dialogbereitschaft dann nicht mehr viel zu tun.

 

Selbst lesen ist einfacher als Gelesenes kurz verständlich machen (und ich denke das Misstrauen gegen Autoritäten sitzt so tief) - insofern bist Du am Zug. :)

 

 

Paz y bien,

Ralf

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Mein allerlliebster Ralf, das widerum nenne ich ein gutes Beispiel für Dialogverweigerung. ;)

 

Hmm ... vielleicht werde ich beizeiten ein gutes Fachbuch über angewandte Apologetik für dich empfehlend ins Netz stellen. Wenn mal wieder eine Kaffeepause ansteht.

 

Bis dahin beste Grüße

Heidi

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