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"Ungültige" Sakramente


Beutelschneider

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Aber dass irgendwie die Vermögensverwaltung der Pfarrei betroffen wäre, halte ich für ein Gerücht.

Zumal der finanzielle Spielraum eines Pfarrers doch recht überschaubar ist. Ohne die Zustimmung des Kirchenvorstands geht hier nicht viel. Und die Rechtmäßigkeit des KV hängt m.E. an der korrekt durchgeführten Wahl in der Gemeinde..

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LIebe Foranten,

gerade habe ich in einem anderen katholischen Nachrichtenportal gelesen, dass ein Bischoff einen "falschen" Priester exkommuniziert haben soll und erklärt, dass alle von diesem gespendeten Sakramente "ungültig" sein sollen.

 

Ohne den Hintergründe oder dem Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nachgehen zu wollen:

 

Wie muss man sich dass mit den "ungültigen" Sakramenten konkret vorstellen?

 

Die katholische Kirche hat dort ein Stück altrömisches Rechtsverständnis übernommen. Das bedeutet, sie stellt Regeln auf, wo man bei Befolgung mit Sicherheit in den Himmel kommen soll. Das tut sie übrigens auch bei Dingen, wo der Papst es eigentlich so genau gar nicht wissen kann (siehe Feinheiten bei der Sexualmoral).

 

Konkret weist Du mit Deinem Hinweis auf eine exkommunizierte Gemeinschaft (wohl SSPX) auf einen Sachverhalt hin, wo ein wegen Exkommunizierung unerlaubt geweihter Priester am Tun war. Hier kann man dann aus der Sicht des Bischofs dann nicht mehr sicher sein, daß die Weihehandlung sowie die gespenden Sakramente wirksam sind, und das drückt er mit dieser Aussage aus.

 

Der Begriff "wirksam" unterscheidet ein Sakrament (wo Gott wirkt) von bloßem Hokuspokus. Für uns Katholiken ist das damit schon ein sehr ernsthaftes Problem.

 

Generell davon ausgenommen sind zwei Sakramente:

 

1. Taufe

Taufen kann auch ein Atheist, solange er damit das tun will, was die Kirche damit tut. Solange der Taufende nicht sehr schräg drauf ist, kann man von einer Gültigkeit ausgehen.

 

2. Ehe

Das Ehesakrament spenden sich die Eheleute gegenseitig, der Priester spielt da erstmal keine so wesentliche Rolle. Ob das wirksam war oder nicht, kommt damit auf die Eheleute hauptsächlich an. Die Eheleute haben aber da in jedem Fall die Formpflicht verletzt, die wir Katholiken haben. Damit wird man es wegen laut Kirchenrecht fehlender "Gültigkeit" bei einer u.U. nachfolgenden Scheidung vermutlich sehr viel einfacher haben.

 

Zur bereits angesprochenen Beichte: Es stimmt, daß der Beichtende vermutlich durch die Vorbereitung (Reue) schon die Vergebung erlangt hat, allerdings wird man die Beichte von Katholiken bei einer Gemeinschaft außerhalb der Kirche dann in sich schon wieder als eine schwere Sünde sehen müssen, die das dann wieder zunichte macht. Das Interessante dabei ist, daß die Aussage des Bischofs das nicht nur aufzeigt, sondern vieleicht auch bei einigen erst "bewirkt".

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Die katholische Kirche hat dort ein Stück altrömisches Rechtsverständnis übernommen. Das bedeutet, sie stellt Regeln auf, wo man bei Befolgung mit Sicherheit in den Himmel kommen soll. Das tut sie übrigens auch bei Dingen, wo der Papst es eigentlich so genau gar nicht wissen kann (siehe Feinheiten bei der Sexualmoral).

Wie bitte?

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Sakramente berühren das spannende Thema der Magie. Nun ist ja Magie in der Bibel verboten worden. Ich halte es da eher spielerisch, ist aber auch furchtbar ernst. Für mich zum Beispiel wäre es eine Katastrophe, wenn im Ehesakrament die Frau auf die Frage: Willst du sie lieben und ehren in guten und in schlechten Zeiten (oder wie eben der Ritus ist), wenn die Frau "Ja" sagt und heimlich hinter ihrem Rücken, ohne daß es jemand sieht, die Finger kreuzt, dann ist die Ehe ungültig. Die Macht der Riten, wegen so einer Lappalie wie zwei gekreuzten Fingern...

So schaukelt man sich mit mit Riten, magischen Praktiken, und derlei gefährlichem Zeug entweder in den Himmel oder in die Hölle.

bearbeitet von Einsteinchen
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Sakramente berühren das spannende Thema der Magie. Nun ist ja Magie in der Bibel verboten worden. Ich halte es da eher spielerisch, ist aber auch furchtbar ernst. Für mich zum Beispiel wäre es eine Katastrophe, wenn im Ehesakrament die Frau auf die Frage: Willst du sie lieben und ehren in guten und in schlechten Zeiten (oder wie eben der Ritus ist), wenn die Frau "Ja" sagt und heimlich hinter ihrem Rücken, ohne daß es jemand sieht, die Finger kreuzt, dann ist die Ehe ungültig. Die Macht der Riten, wegen so einer Lappalie wie zwei gekreuzten Fingern...

So schaukelt man sich mit mit Riten, magischen Praktiken, und derlei gefährlichem Zeug entweder in den Himmel oder in die Hölle.

Sakramente sind aus katholischer Sicht allerdings gerade keine "magischen Riten".

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Sakramente sind aus katholischer Sicht allerdings gerade keine "magischen Riten".

 

das kommt ganz darauf an -

 

was wir unter Magie verstehen.

 

1. Wenn ein Zauberer eine Jungfrau verschwinden lässt und dann einen Elefanten hervorholt (oder umgekehrt), dann nennen wir das Magie. Aber das ist ein Illusionist.

 

2. Wenn wir versuchen, Gott unseren Willen aufzuzwingen (z. B., wenn Du am richtigen Tag in der richtigen Meinung soundsoviele Rosenkränze betest, wird Dich Maria am nächsten Samstag aus dem Fegefeuer herausholen ...) dann ist das für mich ein - wie ich meinen Gott kenne - ein wohl vergeblicher Verssuch, der Magie.

 

3. aber da ist noch was. was ich nicht beschreiben kann. und auch nicht erklären. das ich erlebe ...

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Sakramente sind aus katholischer Sicht allerdings gerade keine "magischen Riten".

Wobei mir solche pauschalen Abwehrreaktionen hier wie allgemein sehr suspekt sind.

 

Es wäre irgendwie glaubwürdiger, wenn mir ein Katholik sagte: "Okay, kann man natürlich auch "Magie" nennen, allerdings sehen wird da zu dem, was man so landläufig unter "Magie" versteht, die Unterschiede A, B und C."

 

Ich kann nämlich mit einer Aussage wie deiner inhaltlich rein gar nichts anfangen. Und ob es nun Magie ist oder nicht, ist mir auch egal und beeinflusst meine Bewertung nicht.

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