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Theologie der Frau, oder für Frauen...


mn1217

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Ach so. Wir haben das Zeitalter der Proporz-Päpste. Das muss einem ja einer sagen.

Seit wann gilt denn dieses Konzept?

 

Pius XII - pöhser Indelleler

J XXIII - Papa angelicus

Paul VI - pöhser Indelleler

JP I, hätte Papa angelicus werden sollen, ging schief, weil er es vorzog zu sterben.

Wurde schleunigst durch JP II ersetzt, der wurde als eine Art indelleler Papa angelicus gehandelt, vermutlich, weil er weder noch war.

B XVI pöhser Indelleler

F I - Papa angelicus

 

Neben dem historischen horizontalen und dem phantasierten vertikalen haben wir also noch ein temporäres Schisma.

Erst mussten die einen sich vor Benedikt nach Medjugorje und zu Padre Pio flüchten, jetzt die anderen in die Biblotheken und an die Fakultäten?

 

Na, wenn das so ist.

 

Dialektik ist auch eine Methode des Hl. Geistes. ;)

Eher eine der Medien und eine von Menschen, die ein sowohl-als-auch-Konzept entweder nicht kennen oder nicht anerkennen.

Und Mitteldinge sind anscheinend mit Graustufen ohnehin abgeschafft worden (WO ist der seufz-smiley?)

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Zudem halte ich einen Theologie der Frau für eine Schnapsidee. Was dabei herauskäme wäre höchstwahrscheinlich frömmelndes weltfremdes Geschwurbel, wie es uns von "Mulieris Dignitatem" schon beschert wurde. Was wir brauchten wäre eine neue Theologie des Menschen, die sich von Augustinischen Schuld und Sexualneurosen löst und sich an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Anthropologie und der Humanbiologie orientiert.

:daumenhoch: So ist es! :daumenhoch:

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Zudem halte ich einen Theologie der Frau für eine Schnapsidee. Was dabei herauskäme wäre höchstwahrscheinlich frömmelndes weltfremdes Geschwurbel, wie es uns von "Mulieris Dignitatem" schon beschert wurde. Was wir brauchten wäre eine neue Theologie des Menschen, die sich von Augustinischen Schuld und Sexualneurosen löst und sich an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Anthropologie und der Humanbiologie orientiert.

:daumenhoch: So ist es! :daumenhoch:

 

 

So eine Theologie des freien Schnackselns ("Pudern" nannte das auch einer) gibts doch schon. Zwar bisher nicht in der Kirche, aber das kann ja noch werden...;)

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Zudem halte ich einen Theologie der Frau für eine Schnapsidee. Was dabei herauskäme wäre höchstwahrscheinlich frömmelndes weltfremdes Geschwurbel, wie es uns von "Mulieris Dignitatem" schon beschert wurde. Was wir brauchten wäre eine neue Theologie des Menschen, die sich von Augustinischen Schuld und Sexualneurosen löst und sich an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Anthropologie und der Humanbiologie orientiert.

:daumenhoch: So ist es! :daumenhoch:

So eine Theologie des freien Schnackselns ("Pudern" nannte das auch einer) gibts doch schon. Zwar bisher nicht in der Kirche, aber das kann ja noch werden...;)

Du schreibst lange genug in diesem Forum, um genau zu wissen, dass das nicht Absicht ist. Aus welchem Grund unterstellst Du es mir trotzdem?

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Da hat der Papst etwas über Frauen gesagt, über eine "Theologie der Frau" (ich hoffe, das ist jetzt richtig zitiert), über die Rolle der Frau. Und Einige befürchten Schlimmes.

Aber: Was wünschen wir uns denn? Welche Hoffnungen setzen wir gegen welche Befürchtungen?

Ich habe eigentlich keine besonderen Befürchtungen, sondern erwarte von dem, was der Papst jetzt angekündigt hat, lediglich, dass der altbekannte Kaffee noch einmal aufgewärmt und möglicherweise in milderer Form gereicht wird. Ich wünschte mir eine theologische Anthropologie, wie sie z.B. Thomas Pröpper und Franco Giulio Brambilla in ihren jüngeren Veröffentlichungen zu Thema vorgedacht haben. Sicher, das Lehramt muss dazu lernen, aber gerade im Bereich der theologischen Anthropologie ist viel gearbeitet worden in den letzten Jahren. Insbesondere die Entdeckung, dass es eine voraugustinische christliche Anthropologie gab und in den Ostkirchen bis heute gibt, halte ich für derart unhintergehbar, dass ich hoffe, dass sie eines Tages auch lehramtlich rezipiert wird.

Was ich mir inhaltlich wünsche: Ich wünsche mir KEINE Theologie der Frau, so wie ich mir überhaupt keine kontextuelle Theologie wünsche. Ich wünsche mir ganz einfach eine Anthropologie, die von der Tatsache ausgeht, dass jeder Mensch die gleiche Würde hat, weil er Geschöpf Gottes ist. Ich halte die Geschlechterdifferenz für theologisch unhintergehbar, da sie zum Grundbestand der biblischen Überlieferung gehört, aber die Kirche muss mehr sehen, dass das NT diese Differenz ziemlich relativiert. Ich glaube nicht, dass es der Kirche schaden würde, mehr Genderforschung zu rezipieren. Ich bin zwar der Ansicht, dass ein Großteil Ideologien und Übertreibungen sind, aber die Erkenntnis, dass ein Gutteil kirchlich verbreiteter Geschlechterbilder kulturell bedingte Vorurteile repetieren, würde uns erheblich weiterhelfen.

Meine Hoffnung: Ich erwarte von diesem Pontifikat in diesem Bereich genauso wenig wie vom vorherigen: Papst Benedikt war leider unheilbarer Augustinist und Papst Franziskus hat andere Stärken als theologische Arbeit und mit der Wiederherstellung der Ordnung innerhalb der Zentralverwaltung auch andere, überaus bedeutsame Schwerpunkte.

 

Als Katholikinnen und Katholiken, was möchten wir denn und was sind wir bereit, dafür zu tun?

Ich treibe täglich Archäologie in der vor- und außeraugustinistischen Theologie und beschäftige mich recht intensiv mit theologischer Anthropologie. Ich versuche mein Leben in Übereinstimmung mit meinem Glauben zu führen. Mehr zu tun, habe ich weder die Macht noch den Willen. Ich bin kein Mann der Leitung und möchte es auch nicht sein.

 

Wollen wir die Weihe für Frauen?

Nein. Ich habe aber schon vor Längerem entschieden, mich nicht mehr an öffentlichen Diskussionen darüber zu beteiligen.

 

Wollen wir , dass wir als Männer und Frauen wahrgeno,en werden ode gilt, dass wir nur noch Christen sind und das Geschlecht keine Rolle spielt?

Das hielte ich für eine Übertreibung und ich glaube, dass es dem anderen nicht gerecht würde. Man sollte einen Menschen immer in dem wahrnehmen, was ihn prägt. Und das Geschlecht prägt unzweifelhaft. Falsch wird es da, wo man anfängt, aufgrund von bestimmten Merkmalen die Würde eines anderen zu berechnen. Würde ist schlicht nicht messbar.

 

So weit erstmal zu den Fragen. Was Frauen für die Kirche getan haben und welche Rolle sie in der Bibel haben, kann ich nicht überblicken genauso wenig, wie man überblicken kann, was Männer für die Kirche getan haben. Es wäre einfach zu viel für ein Posting.

bearbeitet von Stepp
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Die Frage ist ja, ob "frömmeldes weltfremdes Geschwurbel" wirklich sein muss. Theologische Anthropologie finde ich als Stichwort interessant, da müsste ich mich mal näher mit befassen.

 

Über "Geschnacksel" will ich hir im Übrigen nicht diskutieren.

 

Es geht mir eher darum, heruszufinden, ob Frauen evtl. anders an Theologie herangehen als Männer.

Und es geht ausdrücklich NICHT drum , ob jetzt Männer oder Frauen 'besser' sind.

bearbeitet von mn1217
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Es geht mir eher darum, heruszufinden, ob Frauen evtl. anders an Theologie herangehen als Männer.

Und es geht ausdrücklich NICHT drum , ob jetzt Männer oder Frauen 'besser' sind.

Ich bezweifle, ob man darüber eine allgemeine Aussage machen kann. Es ist auch nicht so, dass alle Männer die Theologie auf gleiche Weise angehen. Ich denke, jeder Theologie - ob Mann, ob Frau - hat einen eigenen Zugang.

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Ich wünschte mir eine theologische Anthropologie, wie sie z.B. Thomas Pröpper und Franco Giulio Brambilla in ihren jüngeren Veröffentlichungen zu Thema vorgedacht haben.

 

Ich fürchte, die wird weder vom amtierenden noch vom im Ruhestand befindlichen Papst verstanden.

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diese Frage hat Paulus eigentlich schon beantwortet, weder Juden noch Heiden....

Womit der theologische Teil dieser Theologie auch schon erledigt ist. :daumenhoch:

 

Demnach ist das Argument, Jesus habe bewusst zwischen Männern und Frauen unterschieden, als er die 12er Kreis auswählte, theologischer Unfug?

 

iuxta modum - ("kommt ganz darauf an", die korrekte Übersetzung wäre: "ja, mit Vorbehalt")

 

distinguo - ("da möchte ich gern unterscheiden")

 

 

 

meine Thesen (hoffentlich sind meine Thesen diskussionswürdig):

 

 

es gibt da ziemlich verschiedene Sachen, die ich nicht in einen Topf werfen möchte. Ich unterscheide:

 

 

"Die Zwölf" = die neuen Nachfolger der zwölf Stämme Israels.

 

"Die Jünger" = die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu.

 

"Die Apostel" = Die Frohbotinnen und Frohboten der Botschaft von der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, am dritten Tag.

 

"Die Evangelisten" = die Menschen, die heute als Matthäus, Markus, Lukas und Johannes bezeichnet werden, die das Evangelium in Worte und Schrift gefaßt haben.

bearbeitet von Petrus
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Ich wünschte mir eine theologische Anthropologie, wie sie z.B. Thomas Pröpper und Franco Giulio Brambilla in ihren jüngeren Veröffentlichungen zu Thema vorgedacht haben.

 

Ich fürchte, die wird weder vom amtierenden noch vom im Ruhestand befindlichen Papst verstanden.

 

Eine Anthropologie, die die Freiheit absolut setzt, führt zwar zu Erkenntnisgewinnen, kann aber kein Programm für den Papst sein, der der Kirche vorsteht, einer Institution, die notwendig der menschlichen Freiheit Grenzen setzt. Das Spannungsverhältnis beider Pole, der menschlichen Freiheit einerseits und der Bindungen aufgrund der als heilsnotwendig verstandenen Kirche andererseits, ist fruchtbar. Es bewahrt zB vor Fundamentalismus. - Intellektuell verstanden haben solche Ansätze sicher beide Päpste.

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Lieber Stepp,

 

 

 

 

...

Was ich mir inhaltlich wünsche: Ich wünsche mir KEINE Theologie der Frau, so wie ich mir überhaupt keine kontextuelle Theologie wünsche. Ich wünsche mir ganz einfach eine Anthropologie, die von der Tatsache ausgeht, dass jeder Mensch die gleiche Würde hat, weil er Geschöpf Gottes ist. Ich halte die Geschlechterdifferenz für theologisch unhintergehbar, da sie zum Grundbestand der biblischen Überlieferung gehört...

Nicht Jede/r ist für alle Ämter geeignet.

Laß' Dich vom hl. Paulus aufklären der in seinem ersten Brief an die Korinther 12, 27-30 feststellt und fragt:

 

.27
Ihr aber seid der Leib CHRISTI und jeder von euch ein Glied.

 

·
28
Und GOTT hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.

 

·
29
Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle Wundertäter?

 

·
30
Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen? Können alle auslegen?

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Liebe Mn,

 

 

 

"Bin ich nicht wütend genug für dich und deine Leute? Ich muss nicht heulen. Ich kenne den Mond nicht erst seit heute." (aus "Wütend genug" der Band "Wir sind Helden")

 

Da hat der Papst etwas über Frauen gesagt, über eine "Theologie der Frau" (ich hoffe, das ist jetzt richtig zitiert), über die Rolle der Frau. Und Einige befürchten Schlimmes.

Aber: Was wünschen wir uns denn? Welche Hoffnungen setzen wir gegen welche Befürchtungen?

Als Katholikinnen und Katholiken, was möchten wir denn und was sind wir bereit, dafür zu tun?

 

Wollen wir die Weihe für Frauen?

Wollen wir , dass wir als Männer und Frauen wahrgeno,en werden ode gilt, dass wir nur noch Christen sind und das Geschlecht keine Rolle spielt?

...

Bedenkt bitte:

Entscheidend, und einzig maßgebend ist nur und nur das, was der HEILIGE GEIST GOTTES, der Leiter der Kirche JESU CHRISTI will.

...Und nicht das was Menschen wollen.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Nicht Jede/r ist für alle Ämter geeignet.

Laß' Dich vom hl. Paulus aufklären

 

 

ich darf gern Deine "Aufklärung" :facepalm: , josef, bei der Du versuchst, Dich hinter Paulus zu verstecken, ergänzen, ebenfalls mit dem hl.Paulus (vermutlich ist Dir diese Bibelstelle in Deinem Eifer entgangen, deshalb hier nachgetragen):

 

"Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden. " (1.Kor. 14, 33ff.)

 

 

stets zu Diensten,

 

Petrus.

bearbeitet von Petrus
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Franziskus zeigte sich nun versöhnlicher. "Homosexuelle sollten nicht an den Rand gedrängt werden. Sie sind unsere Brüder."

 

und Schwestern?

bearbeitet von Petrus
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Ich wünschte mir eine theologische Anthropologie, wie sie z.B. Thomas Pröpper und Franco Giulio Brambilla in ihren jüngeren Veröffentlichungen zu Thema vorgedacht haben.

 

Ich fürchte, die wird weder vom amtierenden noch vom im Ruhestand befindlichen Papst verstanden.

 

Eine Anthropologie, die die Freiheit absolut setzt, führt zwar zu Erkenntnisgewinnen, kann aber kein Programm für den Papst sein, der der Kirche vorsteht, einer Institution, die notwendig der menschlichen Freiheit Grenzen setzt. Das Spannungsverhältnis beider Pole, der menschlichen Freiheit einerseits und der Bindungen aufgrund der als heilsnotwendig verstandenen Kirche andererseits, ist fruchtbar. Es bewahrt zB vor Fundamentalismus. - Intellektuell verstanden haben solche Ansätze sicher beide Päpste.

 

Und genau diese Anmaßung der Kirche sie mit völlig unverständlichen und sinnentleerten Vorschriften zu gängeln*), ja zu quälen, akzeptieren die Menschen jetzt schon nicht mehr und werden sei immer weniger akzeptieren. Meine Grenzen in moralischer Richtung setzt mein Gewissen und niemand sonst. Und wie sollte gerade Ratzinger, der sein Leben nie Freiheit kennengelernt hat, Freiheit verstehen. Das einzige Mal als er 1968 mit Freihet konfrontiert war, ist er entsetzt davon gelaufen

 

 

Als Musterbeispiel dafür können Humanae vitae, der Umgang mit Homosexuellen und der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedene gelten.

bearbeitet von Der Geist
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Ich wünschte mir eine theologische Anthropologie, wie sie z.B. Thomas Pröpper und Franco Giulio Brambilla in ihren jüngeren Veröffentlichungen zu Thema vorgedacht haben.

 

Ich fürchte, die wird weder vom amtierenden noch vom im Ruhestand befindlichen Papst verstanden.

 

Eine Anthropologie, die die Freiheit absolut setzt, führt zwar zu Erkenntnisgewinnen, kann aber kein Programm für den Papst sein, der der Kirche vorsteht, einer Institution, die notwendig der menschlichen Freiheit Grenzen setzt. Das Spannungsverhältnis beider Pole, der menschlichen Freiheit einerseits und der Bindungen aufgrund der als heilsnotwendig verstandenen Kirche andererseits, ist fruchtbar. Es bewahrt zB vor Fundamentalismus. - Intellektuell verstanden haben solche Ansätze sicher beide Päpste.

 

Und genau diese Anmaßung der Kirche sie mit völlig unverständlichen und sinnentleerten Vorschriften zu gängeln*), ja zu quälen, akzeptieren die Menschen jetzt schon nicht mehr und werden sei immer weniger akzeptieren. Meine Grenzen in moralischer Richtung setzt mein Gewissen und niemand sonst. Und wie sollte gerade Ratzinger, der sein Leben nie Freiheit kennengelernt hat, Freiheit verstehen. Das einzige Mal als er 1968 mit Freihet konfrontiert war, ist er entsetzt davon gelaufen

 

 

Als Musterbeispiel dafür können Humanae vitae, der Umgang mit Homosexuellen und der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedene gelten.

Hervorhebung von mir.

 

Geist, du wirst mir sicher zustimmen das Gewissen (aus)gebildet werden muss. Und da hat, meiner Meinung nach, Kirche, hat Lehramt, also namentlich der Papst, die Aufgabe Massstäbe zur Orientierung zu geben. Als solche hab ich auch immer ernstgenommen was aus Rom kam, auch wenn ich mich nicht immer daran gehalten hab.

Das diese "Handreichungen zur Orientierung" nicht immer den nötigen Ton treffen da bin ich bei dir.

 

Wenn Rom sagt: "Wer unverheiratet Schnackselt, wer das falsche Geschlecht schnackselt kommt in die Hölle" (Um es mal mit nem Beisspiel zu illustrieren das hier eigentlich OT ist) mag das übergriffig und gängeld sein. Wenn man sich die Argumnetation ansieht, die dahinter steckt, sieht man das Sexualität mit Verantwortung zusammen hängt. Gut, darüber kann man ja mal nachdenken. Vielleicht stimmt das ja auch? Vielleicht ist das auch Quatsch? Vielleicht ist ja auch nur Quatsch das diese Verantwortung ausschliesslich in einer Ehe, ausschliesslich in einer heterosexuellen Verbindung übernommen wird? Diese Fragen kann man aber nur beantworten wenn man sich die Denkanstösse komplett (Also Überschrift und Text) ansieht. Wie eingangs schon gesagt halte ich es für den Job des Papstes, diese Denksanstösse zu geben.

 

Und eine Theologie des Menschen, gerne auch differenziert in eine Theologie des Mannes und eine Theologie der Frau, kann Denkanstösse liefern. Ob sie dies tut und ob es dann auch gute Früchte bringt hängt zum einen daran wie die Denkanstösse ausformuliert sind (wie das aussehen müsste weis ich schlicht nicht) und ob man (Du, Ich, die Gesellschaften) bereit ist den ganzen Text zu lesen oder nur die Überschriften.

bearbeitet von Frank
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Ich wünschte mir eine theologische Anthropologie, wie sie z.B. Thomas Pröpper und Franco Giulio Brambilla in ihren jüngeren Veröffentlichungen zu Thema vorgedacht haben.

 

Ich fürchte, die wird weder vom amtierenden noch vom im Ruhestand befindlichen Papst verstanden.

 

Eine Anthropologie, die die Freiheit absolut setzt, führt zwar zu Erkenntnisgewinnen, kann aber kein Programm für den Papst sein, der der Kirche vorsteht, einer Institution, die notwendig der menschlichen Freiheit Grenzen setzt. Das Spannungsverhältnis beider Pole, der menschlichen Freiheit einerseits und der Bindungen aufgrund der als heilsnotwendig verstandenen Kirche andererseits, ist fruchtbar. Es bewahrt zB vor Fundamentalismus. - Intellektuell verstanden haben solche Ansätze sicher beide Päpste.

 

Und genau diese Anmaßung der Kirche sie mit völlig unverständlichen und sinnentleerten Vorschriften zu gängeln*), ja zu quälen, akzeptieren die Menschen jetzt schon nicht mehr und werden sei immer weniger akzeptieren. Meine Grenzen in moralischer Richtung setzt mein Gewissen und niemand sonst. Und wie sollte gerade Ratzinger, der sein Leben nie Freiheit kennengelernt hat, Freiheit verstehen. Das einzige Mal als er 1968 mit Freihet konfrontiert war, ist er entsetzt davon gelaufen

 

 

Als Musterbeispiel dafür können Humanae vitae, der Umgang mit Homosexuellen und der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedene gelten.

 

Du mußt schon akzeptieren, daß die Vorschriften der Kirche nicht von allen so gesehen werden. Ich habe mich davon auch nie gequält gefühlt, auch wo ich mich nicht dran gehalten habe (nur manches Mal dabei gelernt, daß die Regel doch ihren Sinn hatte). Schlechtes Benehmen ist keine Freiheit. Freiheit ist immer noch die Möglichkeit seinen Pflichten nachzukommen. Und ehe wieder wer kräht, dieser Begriff sei veraltet, dem sei gesagt, daß man nur mit einem solchen Freiheitsbegriff darin auch soziale Teilhaberechte unterbringt. - Humanae vitae war sicher nicht konsequent genug durchdacht, das Dokument kam zu einem Zeitpunkt, als die Pille noch ziemlich neu war. Insbesondere die Unterscheidung nach "natürlicher" und "künstlicher" Verhütung ist nicht schlüssig. Ich denke, daß das Dokument durch Benedikts Liebes-Enzyklika spätestens überholt ist. "Wiederverheirate Geschiedene" sind ein rein weltliches Phänomen, kirchlich handelt es sich um im Ehebruch lebende Verheirate. Nur auf dieser Prämisse läßt sich im Einzelfall eine seelsorglich verantwortliche Lösung suchen. (Ich bin der Auffassung, daß diese die Sakramente - und zwar alle - besonders nötig haben.) Und das tun Pfarrer ja, es muß nicht jedes Problem in Rom entschieden werden.

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Nur mit "Theologie der Frau" hat das nichts zu tun. Insofern bestätigt es den grundsätzlichen Einwand von Stepp.

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Freiheit ist immer noch die Möglichkeit seinen Pflichten nachzukommen.

Aus diesem Halbsatz spricht eine gehörige Portion Untertanengeist...für heutige Jugendliche bestimmt extrem anziehend :winke:..

Im Übrigen war das die Rechtfertigung von Herrn Waldheim: Ich habe nur meine Pflicht getan.

bearbeitet von Der Geist
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Die meisten waren allerdings der Meinung, seine Pflicht wäre eine andere gewesen.

Passt dann die Definition von Freiheit, die kam behauptet?

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Es geht mir eher darum, heruszufinden, ob Frauen evtl. anders an Theologie herangehen als Männer.

Und es geht ausdrücklich NICHT drum , ob jetzt Männer oder Frauen 'besser' sind.

Ich bezweifle, ob man darüber eine allgemeine Aussage machen kann. Es ist auch nicht so, dass alle Männer die Theologie auf gleiche Weise angehen. Ich denke, jeder Theologie - ob Mann, ob Frau - hat einen eigenen Zugang.

Das ist ganz sicher so.

Gilt aber für jedes Thema.

Es fällt aber schon auf, dass Viele die 12 Söhne Jakobs auf die Reihe bekommen, aber kaum einer weiß, dass es da auch eine Schwester gab. Oder so ziemlich jeder die zwölf Apostel kennt, aber außer Maria Magdalena keine Frau im Umkreis Jesu nennen kann (naja, vielleicht noch seine Mutter).

 

Wenn hier jede/r für sich schreibt, reicht das schon, daraus kann dann eine Diskussion entstehen. Und hoffentlich eine, die nicht ins Tohu verbannt werden muss. Hat mich schon schockiert, den Thread- respektive Teile davon- dort finden zu müssen.

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Nur mit "Theologie der Frau" hat das nichts zu tun. Insofern bestätigt es den grundsätzlichen Einwand von Stepp.

 

Da hast wohl recht. Ich dachte beim ersten Hören dieses Begriffes gleich an den Ansatz der Physikotheologen, der bis zum Exzeß getrieben wurde und selbst eine "Arachnotheologie" hervorbrachte. Es ging dabei darum, die Qualtät der Schöpfung aus der Schönheit und Zweckmäßigkeit eines Spinnennetzes darzustellen. - Ach ja, Max Klinger hat die Philosophen (Nietzsche hält sich die Hand über die Augen, um besser sehen zu können) auch mit der erschaffenen Venus konfrontiert, ganz so wird es der Papst mit seinen Theologen nicht vorhaben, oder vielleicht doch (einem Jesuiten traut man doch einiges zu): http://mv-naumburg.de/images/stories/Klinger/Objektpatenschaften/venus.jpg

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Freiheit ist immer noch die Möglichkeit seinen Pflichten nachzukommen.

Aus diesem Halbsatz spricht eine gehörige Portion Untertanengeist...für heutige Jugendliche bestimmt extrem anziehend :winke:..

Im Übrigen war das die Rechtfertigung von Herrn Waldheim: Ich habe nur meine Pflicht getan.

 

 

Ein bißchen mehr Kenntnis von Philosophiegeschichte hätte ich dir schon zugetraut.

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Freiheit ist immer noch die Möglichkeit seinen Pflichten nachzukommen.

Aus diesem Halbsatz spricht eine gehörige Portion Untertanengeist...für heutige Jugendliche bestimmt extrem anziehend :winke:..

Im Übrigen war das die Rechtfertigung von Herrn Waldheim: Ich habe nur meine Pflicht getan.

 

 

Ein bißchen mehr Kenntnis von Philosophiegeschichte hätte ich dir schon zugetraut.

Meintest du das?: "Ethik

Moralische Pflicht steht in Relation zu moralischem Recht, das eine Handlung ermöglicht und nicht fordert. Der Unterschied besteht somit zwischen der Aufforderung und der Erlaubnis (zu) einer Handlung." Zitiert aus Wiki

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Die meisten waren allerdings der Meinung, seine Pflicht wäre eine andere gewesen.

Passt dann die Definition von Freiheit, die kam behauptet?

 

kam behauptet einen sehr liberalen Freiheitsbegriff - ohne eine klare Erklärung geben zu können (komme gerade vom Keller heim) scheint mir Pröppers Freiheitsbegriff ein deutlich anderer zu sein.

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