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Frage an die Whiskykenner


asia

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Eine Frage an Whiskykenner. Ich habe einen gewöhnlichen Whysky um 5 Euro. Ist nicht sehr gut. Ist einer um 60 Euro erst wirklich gut?

Nicht der Preis ist das einsteigende Qualitätsmerkmal, sondern daß zu allererst nicht blended auf der Pulle steht. Danach wird's kompliziert.

 

Ich versuche mir gerade vorzustellen, wenn es statt um Whisky um Marihuana oder LSD ginge.

Wieso? Hast Du diesbezüglich Fragen an die Kenner?

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Ich versuche mir gerade vorzustellen, wenn es statt um Whisky um Marihuana oder LSD ginge.

Wieso? Hast Du diesbezüglich Fragen an die Kenner?

Nö. Außer Koffein (ich habe Jahre gebraucht um zu begreifen, daß es Kof-fe-in ist und kein Kof-fein - von "Glutehn" bin ich ich immer noch nicht überzeugt) habe ich eigentlichen keinen Drogenbedarf.
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Falls jemand etwas eher weniger Rauchiges mit fruchtigen und nussigen Noten mag, kann ich den hier wärmstens empfehlen.

 

Japanische Whiskys lohnen sich ja meistens nicht, weil sie auf Grund der Transportkosten meist mehr als ein qualitativ gleichwertiger schottischer kosten, aber dieser ist sein Geld wert.

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The Balvenie könnte gut passen! Er schmeckt nach Honig und etwas nach Orangen. Nimm den ruhig.

 

Es gibt drei unterschiedliche Abfüllungen. Der zehnjährige "Founders Reserve" ist eine Mischung aus 90 Prozent Bourbonfass und 10 Prozent Sherryfass, für meinen Geschmack zu wenig Sherry. Der zwölfjährige Double Wood wird zuerst in Bourbonfässern gereift und dann für ein halbes Jahr oder mehr in Sherryfässer umgefüllt. Sehr viele Aromen! Wäre mein Favorit. Die 15-jährige "Single Barrel Edition" kommt nur aus jungen Bourbonfässern, soll sehr trocken schmecken.

 

Alfons

Genau den hab ich gekauft. :)
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The Balvenie könnte gut passen! Er schmeckt nach Honig und etwas nach Orangen. Nimm den ruhig.

 

Es gibt drei unterschiedliche Abfüllungen. Der zehnjährige "Founders Reserve" ist eine Mischung aus 90 Prozent Bourbonfass und 10 Prozent Sherryfass, für meinen Geschmack zu wenig Sherry. Der zwölfjährige Double Wood wird zuerst in Bourbonfässern gereift und dann für ein halbes Jahr oder mehr in Sherryfässer umgefüllt. Sehr viele Aromen! Wäre mein Favorit. Die 15-jährige "Single Barrel Edition" kommt nur aus jungen Bourbonfässern, soll sehr trocken schmecken.

 

Alfons

Genau den hab ich gekauft. :)

 

Ich muss sagen, mir hat dieser Thread auch gefallen, obwohl ich völliger Whisky-Laie bin und eine Flasche allenfalls im 2-Jahre-Rythmus erneuere.

Ihr könnt ruhig noch ein bischen weiter reden, Torfgeruch und Quellwasserfrische entsteht schon durch das Konversationsgeplätscher.

(*ehermalLOchLOmondkaufendweildieTim&StruppiAnekdotesoniedlichist*)

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The Balvenie könnte gut passen! Er schmeckt nach Honig und etwas nach Orangen. Nimm den ruhig.

 

Es gibt drei unterschiedliche Abfüllungen. Der zehnjährige "Founders Reserve" ist eine Mischung aus 90 Prozent Bourbonfass und 10 Prozent Sherryfass, für meinen Geschmack zu wenig Sherry. Der zwölfjährige Double Wood wird zuerst in Bourbonfässern gereift und dann für ein halbes Jahr oder mehr in Sherryfässer umgefüllt. Sehr viele Aromen! Wäre mein Favorit. Die 15-jährige "Single Barrel Edition" kommt nur aus jungen Bourbonfässern, soll sehr trocken schmecken.

 

Alfons

Genau den hab ich gekauft. :)

 

Ich muss sagen, mir hat dieser Thread auch gefallen, obwohl ich völliger Whisky-Laie bin und eine Flasche allenfalls im 2-Jahre-Rythmus erneuere.

Ihr könnt ruhig noch ein bischen weiter reden, Torfgeruch und Quellwasserfrische entsteht schon durch das Konversationsgeplätscher.

(*ehermalLOchLOmondkaufendweildieTim&StruppiAnekdotesoniedlichist*)

Finde ich auch. Damit kann man was anfangen.

Es gab doch irgendwo eine Stelle, wo man einem Thread ein Sternchen geben kann!?

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Ich muss sagen, mir hat dieser Thread auch gefallen, obwohl ich völliger Whisky-Laie bin und eine Flasche allenfalls im 2-Jahre-Rythmus erneuere.

Ihr könnt ruhig noch ein bischen weiter reden, Torfgeruch und Quellwasserfrische entsteht schon durch das Konversationsgeplätscher.

(*ehermalLOchLOmondkaufendweildieTim&StruppiAnekdotesoniedlichist*)

 

Meinst du den Running Gag aus der "Schwarzen Insel", wo Struppi sich den guten Stoff zuerst aus einem löcherigen Tankwagen und dann aus jedem Fässchen, das in schottischen Kneipen steht, ins Maul tropfen lässt? Das ist auch niedlich! (Geschmacklich kann ich die Begeisterung des Hundes für Loch Lomond nicht teilen. Der Malt ist ganz nett, aber er erweckt den Eindruck von Traurigkeit: Er wäre lieber ein Blended Scotch, leider hat man ihm den Grain verweigert, und nun fühlt er sich unvollkommen).

 

Alfons

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Ich muss sagen, mir hat dieser Thread auch gefallen, obwohl ich völliger Whisky-Laie bin und eine Flasche allenfalls im 2-Jahre-Rythmus erneuere.

Ihr könnt ruhig noch ein bischen weiter reden, Torfgeruch und Quellwasserfrische entsteht schon durch das Konversationsgeplätscher.

(*ehermalLOchLOmondkaufendweildieTim&StruppiAnekdotesoniedlichist*)

 

Meinst du den Running Gag aus der "Schwarzen Insel", wo Struppi sich den guten Stoff zuerst aus einem löcherigen Tankwagen und dann aus jedem Fässchen, das in schottischen Kneipen steht, ins Maul tropfen lässt? Das ist auch niedlich! (Geschmacklich kann ich die Begeisterung des Hundes für Loch Lomond nicht teilen. Der Malt ist ganz nett, aber er erweckt den Eindruck von Traurigkeit: Er wäre lieber ein Blended Scotch, leider hat man ihm den Grain verweigert, und nun fühlt er sich unvollkommen).

 

Alfons

 

Siehste, deswegen lese ich sowas gern: wenn ein Whisky-Weiser über die Traurigkeit seines Getränkes philosophiert! Der arme Whisky!

 

(Ich habe mich mal vom örtlichen Whisky-Meister in die Geheimnisse des des Stoffes einweisen lassen wollen, weil ich was von Sherryfässern gelesen hatte. Er hat mir dann einen wunderbaren Glen..fui..uich..oder so ähnlich empfohlen, der meiner weingewohnten Nase auch sehr gut schmeckte. Beim nächsten Mal war ich etwas wagemutiger und fragte nach vorsichtigen Anteilen von Torf, Teer, Bilgenwasser, Ofenreiniger und ähnlichen Heizungsbauerutensilien. Irgendwas Morach..phiog..llych? Jedenfalls soviele Anteile, dass mein Wagemut schnell wieder sank und ich wieder den Whisky kaufte, dessen Aussprache Capt. Haddock selbst nach dem dritten Glas beherrschte.)

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(...)

(Ich habe mich mal vom örtlichen Whisky-Meister in die Geheimnisse des des Stoffes einweisen lassen wollen, weil ich was von Sherryfässern gelesen hatte. Er hat mir dann einen wunderbaren Glen..fui..uich..oder so ähnlich empfohlen, der meiner weingewohnten Nase auch sehr gut schmeckte. Beim nächsten Mal war ich etwas wagemutiger und fragte nach vorsichtigen Anteilen von Torf, Teer, Bilgenwasser, Ofenreiniger und ähnlichen Heizungsbauerutensilien. Irgendwas Morach..phiog..llych? Jedenfalls soviele Anteile, dass mein Wagemut schnell wieder sank und ich wieder den Whisky kaufte, dessen Aussprache Capt. Haddock selbst nach dem dritten Glas beherrschte.)

 

Die Aussprache diverser Malt Whiskys IST auch schwierig ("Geben Sie mir einen von dem da")! Wer nicht mit schottisch-gälischen Rachenlauten aufgewachsen ist, muss es einfach auswendig lernen. In der Schwierigkeitsstufe 1 kann man sich an Sachen wie Auchentoshan, Pittyvaich und Strathisla versuchen (Ochen-Toschen, Pitti-Waich, S-tress-Eila). Stufe 2 hat dann schon einige ungewöhnliche Knacklaute oder seltsame Betonungen: Teaninich, Laphroigh, Auchroisk, Glenmoranchie (Ti-Ninick, La-Freuk, O-Chreusk, Glen-Morrenschi mit der Betonung auf der zweiten Silbe "mo"). Die hohe Schule sind dann Malts, deren Aussprache man nicht raten kann, sondern wissen muss, wie etwa Bruichladdich, Bunnahabhain, Glen Garioch (Bruich-Leddick, Bunna-Hevn, Glen-Gieri). Üben, üben, üben. Trinken nicht vergessen.

 

Alfons

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Der Laden mit der größten Auswahl, der mir bisher untergekommen ist, ist die große Tankstelle gleich nach der Grenze in Tschechien.

Wo? Unser kleines Nachbarland ist doch etwas größer und ich wohne ja sozusagen gleich um die Ecke...

 

Es handelt sich um eine der vielen Travel Free -Filialen. Ich nehme an, die haben überall das gleiche Sortiment.

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Die Aussprache diverser Malt Whiskys IST auch schwierig ("Geben Sie mir einen von dem da")! Wer nicht mit schottisch-gälischen Rachenlauten aufgewachsen ist, muss es einfach auswendig lernen. In der Schwierigkeitsstufe 1 kann man sich an Sachen wie Auchentoshan, Pittyvaich und Strathisla versuchen (Ochen-Toschen, Pitti-Waich, S-tress-Eila). Stufe 2 hat dann schon einige ungewöhnliche Knacklaute oder seltsame Betonungen: Teaninich, Laphroigh, Auchroisk, Glenmoranchie (Ti-Ninick, La-Freuk, O-Chreusk, Glen-Morrenschi mit der Betonung auf der zweiten Silbe "mo"). Die hohe Schule sind dann Malts, deren Aussprache man nicht raten kann, sondern wissen muss, wie etwa Bruichladdich, Bunnahabhain, Glen Garioch (Bruich-Leddick, Bunna-Hevn, Glen-Gieri). Üben, üben, üben. Trinken nicht vergessen.

Also, ich habe in Schottland von Schotten gehört: Strahß-eila und Bruich-laddie; Bu-enna-hevn geht wohl auch (weiß ich aber nur über dritte)

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Eine Frage an Whiskykenner. Ich habe einen gewöhnlichen Whysky um 5 Euro. Ist nicht sehr gut. Ist einer um 60 Euro erst wirklich gut?

 

Hallo, Einsteinchen,

nein, es muss kein Whisky für 60 Euro sein. Für 5 Euro? Oh, ich wusste nicht, dass es so etwas gibt. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Blended Scotch Whisky und Single Malt. Letzterer ist im Allgemeinen teurer. Manche Single-Malt-Fanatiker äußern sich verächtlich über Blends. Das halte ich für unangebracht. Weltweit wird weit mehr "Scotch" getrunken. Diese Blends sind eine oft kunstvoll komponierte Mischung aus mehreren Malt-Whiskys und einer (größeren) Menge Grain-Whisky. Grain wird aus (hoffentlich) Gerste - es sind auch andere Getreide und Mais erlaubt - in großen Brennereien nach einem Verfahren destilliert, das eine sehr reine Spirituose ohne besonderen Eigengeschmack ergibt. Es gibt sieben solcher Brennereien in Schottland. Wenn du an Whisky aus dem Tumbler-Glas denkst, mit zwei Eiswürfeln drin - das ist Blended Scotch. Es gibt da sehr bekannte Marken: Ballantine's, Black & White, Johnnie Walker. Durchaus unverächtlich, wenn auch nicht meine Sache. In diese Kategorie dürfte auch dein erwähnter Whisky fallen.

 

Malt Whisky wird aus vergorenem Gerstenmalz in Brennblasen erzeugt, ähnlich wie Cognac in Frankreich. Malt ist sozusagen Cognac aus Bier. Es gibt bzw. gab über 100 dieser Brennereien in Schottland. Ihre Produkte fließen überwiegend in Blends, bei einigen früher sogar komplett. Der pure "single" Malt Whisky ist gegenüber den Blends natürlich viel aromatischer (manchmal derart heftig, dass Leute ihn beim ersten Probieren ausspucken), und es gibt starke Geschmacksunterschiede zwischen den Brennorten und auch zwischen den einzelnen Fässern aus diesen Destillerien. Zur wachsenden Verbreitung der Single Malts vor zwei-drei Jahrzehnten hat sicher beigetragen, dass der damals beliebteste Malt der sehr milde, ausgewogene Glenfiddich war, er ist sozusagen der junge Gouda unter den Malts, während man die Insel-Whiskys dann eher mit Roquefort und Saint Agur vergleichen würde.

 

Um auf deine Frage zurück zu kommen: Gute schottische Whiskys beginnen bei Blends oberhalb von 10 Euro (z.B. Ballantine's Finest für 14 €), bei Malts oberhalb von 20 Euro (z.B. Royal Lochnagar 26 €). Ausnahmen wird es aber sicher geben. Nach oben hin sind die Preise unbegrenzt, weil es immer Spinner gibt, die genau diese eine seltene Flasche für ihre Sammlung brauchen und dafür auch 'nen Tausender auf die Theke legen. Und die ganze Welt der irischen Whiskeys, der amerikanischen Bourbons und Ryes etc. habe ich jetzt mal außen vor gelassen.

 

Alfons

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Die Aussprache diverser Malt Whiskys IST auch schwierig ("Geben Sie mir einen von dem da")! Wer nicht mit schottisch-gälischen Rachenlauten aufgewachsen ist, muss es einfach auswendig lernen. In der Schwierigkeitsstufe 1 kann man sich an Sachen wie Auchentoshan, Pittyvaich und Strathisla versuchen (Ochen-Toschen, Pitti-Waich, S-tress-Eila). Stufe 2 hat dann schon einige ungewöhnliche Knacklaute oder seltsame Betonungen: Teaninich, Laphroigh, Auchroisk, Glenmoranchie (Ti-Ninick, La-Freuk, O-Chreusk, Glen-Morrenschi mit der Betonung auf der zweiten Silbe "mo"). Die hohe Schule sind dann Malts, deren Aussprache man nicht raten kann, sondern wissen muss, wie etwa Bruichladdich, Bunnahabhain, Glen Garioch (Bruich-Leddick, Bunna-Hevn, Glen-Gieri). Üben, üben, üben. Trinken nicht vergessen.

Also, ich habe in Schottland von Schotten gehört: Strahß-eila und Bruich-laddie; Bu-enna-hevn geht wohl auch (weiß ich aber nur über dritte)

 

Ganz sicher! Wahrscheinlich sagt man in Peterculter links des River Dee Stress-Eila und in Maryculter rechts des Flusses Strahs-Eila. So wie der Apfel in Heidelberg noch "Appl" ist und ein paar Kilometer weiter in Hockenheim schon "Apfl". Ich habe auch schon für diverse Brennereien sehr unterschiedliche Arten vernommen, wie sie auszusprechen seien, auch von Schotten, die sich da uneins waren. Allerdings nicht in Schottland, denn dort war ich noch nie...

 

Alfons

bearbeitet von Alfons
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Die Aussprache diverser Malt Whiskys IST auch schwierig ("Geben Sie mir einen von dem da")! Wer nicht mit schottisch-gälischen Rachenlauten aufgewachsen ist, muss es einfach auswendig lernen. In der Schwierigkeitsstufe 1 kann man sich an Sachen wie Auchentoshan, Pittyvaich und Strathisla versuchen (Ochen-Toschen, Pitti-Waich, S-tress-Eila). Stufe 2 hat dann schon einige ungewöhnliche Knacklaute oder seltsame Betonungen: Teaninich, Laphroigh, Auchroisk, Glenmoranchie (Ti-Ninick, La-Freuk, O-Chreusk, Glen-Morrenschi mit der Betonung auf der zweiten Silbe "mo"). Die hohe Schule sind dann Malts, deren Aussprache man nicht raten kann, sondern wissen muss, wie etwa Bruichladdich, Bunnahabhain, Glen Garioch (Bruich-Leddick, Bunna-Hevn, Glen-Gieri). Üben, üben, üben. Trinken nicht vergessen.

Also, ich habe in Schottland von Schotten gehört: Strahß-eila und Bruich-laddie; Bu-enna-hevn geht wohl auch (weiß ich aber nur über dritte)

 

Ganz sicher! Wahrscheinlich sagt man in Peterculter links des River Dee Stress-Eila und in Maryculter rechts des Flusses Strahs-Eila. So wie der Apfel in Heidelberg noch "Appl" ist und in Hockenheim auf der anderen Rheinseite schon "Apfl". Ich habe auch schon für diverse Brennereien sehr unterschiedliche Arten vernommen, wie sie auszusprechen seien, auch von Schotten, die sich da uneins waren. Allerdings nicht in Schottland, denn dort war ich noch nie...

 

Alfons

 

Aber ich! Zweimal sind wir in einer Destillery gewesen. Das erste Mal war es in der Nähe von Atholl, beim andern Mal in Pitlochry (soll die kleinste in Schottland sein). Der Besitzer wies uns bei der Führung auf die große Bedeutung der Fässer hin. Es mache einen Unterschied, ob der Whisky in einem Fass gelagert werde, das vorher Rotwein enthielt oder aber in einem ehemaligen Weißweinfass (es gab noch mehr Varianten...). Nein, ich verstehe von Whisky nichts, kann höchstens im Einzelfall sagen, ob er mir geschmeckt hat oder nicht.

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Eine Frage an Whiskykenner. Ich habe einen gewöhnlichen Whysky um 5 Euro. Ist nicht sehr gut. Ist einer um 60 Euro erst wirklich gut?

 

Hallo, Einsteinchen,

nein, es muss kein Whisky für 60 Euro sein. Für 5 Euro? Oh, ich wusste nicht, dass es so etwas gibt. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Blended Scotch Whisky und Single Malt. Letzterer ist im Allgemeinen teurer. Manche Single-Malt-Fanatiker äußern sich verächtlich über Blends. Das halte ich für unangebracht. Weltweit wird weit mehr "Scotch" getrunken. Diese Blends sind eine oft kunstvoll komponierte Mischung aus mehreren Malt-Whiskys und einer (größeren) Menge Grain-Whisky. Grain wird aus (hoffentlich) Gerste - es sind auch andere Getreide und Mais erlaubt - in großen Brennereien nach einem Verfahren destilliert, das eine sehr reine Spirituose ohne besonderen Eigengeschmack ergibt. Es gibt sieben solcher Brennereien in Schottland. Wenn du an Whisky aus dem Tumbler-Glas denkst, mit zwei Eiswürfeln drin - das ist Blended Scotch. Es gibt da sehr bekannte Marken: Ballantine's, Black & White, Johnnie Walker. Durchaus unverächtlich, wenn auch nicht meine Sache. In diese Kategorie dürfte auch dein erwähnter Whisky fallen.

 

Malt Whisky wird aus vergorenem Gerstenmalz in Brennblasen erzeugt, ähnlich wie Cognac in Frankreich. Malt ist sozusagen Cognac aus Bier. Es gibt bzw. gab über 100 dieser Brennereien in Schottland. Ihre Produkte fließen überwiegend in Blends, bei einigen früher sogar komplett. Der pure "single" Malt Whisky ist gegenüber den Blends natürlich viel aromatischer (manchmal derart heftig, dass Leute ihn beim ersten Probieren ausspucken), und es gibt starke Geschmacksunterschiede zwischen den Brennorten und auch zwischen den einzelnen Fässern aus diesen Destillerien. Zur wachsenden Verbreitung der Single Malts vor zwei-drei Jahrzehnten hat sicher beigetragen, dass der damals beliebteste Malt der sehr milde, ausgewogene Glenfiddich war, er ist sozusagen der junge Gouda unter den Malts, während man die Insel-Whiskys dann eher mit Roquefort und Saint Agur vergleichen würde.

 

Um auf deine Frage zurück zu kommen: Gute schottische Whiskys beginnen bei Blends oberhalb von 10 Euro (z.B. Ballantine's Finest für 14 €), bei Malts oberhalb von 20 Euro (z.B. Royal Lochnagar 26 €). Ausnahmen wird es aber sicher geben. Nach oben hin sind die Preise unbegrenzt, weil es immer Spinner gibt, die genau diese eine seltene Flasche für ihre Sammlung brauchen und dafür auch 'nen Tausender auf die Theke legen. Und die ganze Welt der irischen Whiskeys, der amerikanischen Bourbons und Ryes etc. habe ich jetzt mal außen vor gelassen.

 

Alfons

 

Hallo,

also, unter 10 Euro im Lidl hat meiner gekostet. Er heißt "Western Gold" "Straight old Kentucky Bourbon Whiskey. Sour Mash. "Um seinen weichen und milden Geschmack zu erreichen, wird unser Kentucky Bourbon Whiskey nach altem Originalrezept in Eichenholzfässern gelagert. Durch die mehrjährige Reifezeit erreicht der Whiskey seine besonders hohe Qualtiät."

 

Aber ich bin kein Whiskeykenner. Vielleicht ist er ja gut. Auch den Sinn für Geschmack muss man lernen.

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Manche Single-Malt-Fanatiker äußern sich verächtlich über Blends. Das halte ich für unangebracht.

Seit wann ist es unangebracht, die Nase zu rümpfen, wenn zum 3-Sterne-Essen Küchenabfälle serviert werden? Wenn man Malts mischen will, dann als Vatted Malt, aber Blended ist billiger Schnaps, egal wie teuer er verkauft wird.

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Hallo,

also, unter 10 Euro im Lidl hat meiner gekostet. Er heißt "Western Gold" "Straight old Kentucky Bourbon Whiskey. Sour Mash. "Um seinen weichen und milden Geschmack zu erreichen, wird unser Kentucky Bourbon Whiskey nach altem Originalrezept in Eichenholzfässern gelagert. Durch die mehrjährige Reifezeit erreicht der Whiskey seine besonders hohe Qualtiät."

 

Aber ich bin kein Whiskeykenner. Vielleicht ist er ja gut. Auch den Sinn für Geschmack muss man lernen.

 

Ah, Bourbon. Davon verstehe ich zu wenig.

 

Aber da ich die Gabe des Googelns habe: In Whisky-Foren wird gemunkelt, es handelte sich bei dem Lidl-Whiskey um einen "Jim Beam White Label", der unter anderem Namen abgefüllt wird. Der "White Label" wird in der Jim Beam Distillery (gegründet von Herrn Johann Jacob Böhm aus Good Old Germany) in Clermont/Kentucky gebrannt. Ist ein Massenprodukt, aber sehr beliebt, angeblich der meist verkaufte Bourbon-Whiskey der Welt. Gebrannt aus überwiegend Mais, vier Jahre Fasslagerung.

 

Alfons

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Hallo, Einsteinchen,

nein, es muss kein Whisky für 60 Euro sein. Für 5 Euro? Oh, ich wusste nicht, dass es so etwas gibt. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen Blended Scotch Whisky und Single Malt. Letzterer ist im Allgemeinen teurer. Manche Single-Malt-Fanatiker äußern sich verächtlich über Blends. Das halte ich für unangebracht. Weltweit wird weit mehr "Scotch" getrunken. Diese Blends sind eine oft kunstvoll komponierte Mischung aus mehreren Malt-Whiskys und einer (größeren) Menge Grain-Whisky. Grain wird aus (hoffentlich) Gerste - es sind auch andere Getreide und Mais erlaubt - in großen Brennereien nach einem Verfahren destilliert, das eine sehr reine Spirituose ohne besonderen Eigengeschmack ergibt. Es gibt sieben solcher Brennereien in Schottland. Wenn du an Whisky aus dem Tumbler-Glas denkst, mit zwei Eiswürfeln drin - das ist Blended Scotch. Es gibt da sehr bekannte Marken: Ballantine's, Black & White, Johnnie Walker. Durchaus unverächtlich, wenn auch nicht meine Sache. In diese Kategorie dürfte auch dein erwähnter Whisky fallen.

 

Malt Whisky wird aus vergorenem Gerstenmalz in Brennblasen erzeugt, ähnlich wie Cognac in Frankreich. Malt ist sozusagen Cognac aus Bier. Es gibt bzw. gab über 100 dieser Brennereien in Schottland. Ihre Produkte fließen überwiegend in Blends, bei einigen früher sogar komplett. Der pure "single" Malt Whisky ist gegenüber den Blends natürlich viel aromatischer (manchmal derart heftig, dass Leute ihn beim ersten Probieren ausspucken), und es gibt starke Geschmacksunterschiede zwischen den Brennorten und auch zwischen den einzelnen Fässern aus diesen Destillerien. Zur wachsenden Verbreitung der Single Malts vor zwei-drei Jahrzehnten hat sicher beigetragen, dass der damals beliebteste Malt der sehr milde, ausgewogene Glenfiddich war, er ist sozusagen der junge Gouda unter den Malts, während man die Insel-Whiskys dann eher mit Roquefort und Saint Agur vergleichen würde.

 

Um auf deine Frage zurück zu kommen: Gute schottische Whiskys beginnen bei Blends oberhalb von 10 Euro (z.B. Ballantine's Finest für 14 €), bei Malts oberhalb von 20 Euro (z.B. Royal Lochnagar 26 €). Ausnahmen wird es aber sicher geben. Nach oben hin sind die Preise unbegrenzt, weil es immer Spinner gibt, die genau diese eine seltene Flasche für ihre Sammlung brauchen und dafür auch 'nen Tausender auf die Theke legen. Und die ganze Welt der irischen Whiskeys, der amerikanischen Bourbons und Ryes etc. habe ich jetzt mal außen vor gelassen.

 

Alfons

Danke für Deine Ausführungen, aber ich möchte betonen, dass es "Scotch" eigentlich nicht gibt.

 

Bitte gehe in einen schottischen Pub und versuche, einen Scotch zu bestellen...

 

Du bestellst Whisky. Punkt. Willst Du einen Bourbon haben, dann sag "Bourbon" und nicht "Whisky" (womit auch klar wird, wo der Unterschied liegt).

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Bitte gehe in einen schottischen Pub und versuche, einen Scotch zu bestellen...

 

Du bestellst Whisky. Punkt. Willst Du einen Bourbon haben, dann sag "Bourbon" und nicht "Whisky" (womit auch klar wird, wo der Unterschied liegt).

Versuche in München ein bayrisches Bier zu bestellen. Du sagst: Ein Bier, oder wenn du genau sein willst, ein Helles. :D

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Wenn man Malts mischen will, dann als Vatted Malt, aber Blended ist billiger Schnaps, egal wie teuer er verkauft wird.

 

Also ich halte zumindest in erster Näherung die Annahme, dass das, was einem gut schmeckt, auch gut ist, für nicht verkehrt.

Dass es immer noch auch besseres gibt, sei unbestritten.

 

Ich hab mir übrigens einen Jim Beam Red Stag gekauft. Das ist Bourbon (ich bezeichne es ja auch nicht als Whisky), der mit Kirschen aromatisiert wurde. Süß und gut trinkbar mit Eiswürfeln oder in Drinks. Warum soll man sowas als Lebensmittelabfall bezeichnen?

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Melde: The Balvanie war ein Volltreffer!!

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