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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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"Verstehen" und "akzeptieren", sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe.

 

Ich glaube der Kardinal hat nicht so Unrecht: die meisten Menschen verstehen es schon nicht. Das sagt nichts darüber aus, dass sie ihre Meinung ändern würden, wenn sie es verstünden. Aber dies sagt wiederum auch nichts über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der kirchlichen Lehre aus. Und die Motive der mangelnden Akzeptanz sind noch mal ein eigenes und vielschichtiges Kapitel.

 

Für mich macht man es sich da auf beiden Seiten ein bisschen sehr einfach.

Und sich wechselseitig mit Stehsätzen und "Abstimmungsergebnissen" zu bombardieren, gibt keinen echten Sinn.

 

Das Ziel der Synode ist übrigens: "angemessen zu reagieren". Darunter versteht man üblicherweise nicht, die Lehre an Mehrheitswünsche anzupassen, sondern eher, die Verkündigung zu evaluieren. Aber vielleicht ist ja Tagle intelligent genug, darauf zu kommen, dass sie mit ihrer Ehe- und Sexualmoral irgendwo am theologischen Balkon herumstehen und rätseln, warum sie allein sind, während die Gläubigen die Feuermauer für entbehrlichen Zierat halten.

 

Die Frage ist doch eher, was es an der "kirchlichen Lehre" nicht/falsch zu verstehen gibt ... die Aussagen sind eigentlich eindeutig ... schwachsinnig, diskriminierend, beleidigend, ja, aber doch eindeutig.

 

Allerdings macht es schon irgendwie Spaß zu sehen, wie weit so mancher Kirchenvertreter geht, um Pippi Langstrumpf Konkurrenz zu machen B)

Es gab ja schon vorher die Ansicht, dass die katholische Lehre so supertoll sei, dass jeder, der sie nicht supertoll findet, sie entweder nicht verstanden hat oder böswillig ist (darum hab ich ja die Parteihymne zitiert).

Ich glaube halt nicht, dass es so simpel ist.

 

Werner

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Das hatte ich so nicht gewusst:

 

http://www.kath.net/news/46248

Die Aussagen sind wahrscheinlich falsch oder bestenfalls die richtige Seite der Halbwahrheit

Richtig ist, dass die zweite Ehe kein Sakrament ist.

Falsch ist zumindest ´nach den Auskünften die ich vom Bischofsvikar der bulgarisch orthodoxen Kirche in Wien bekommen habe, die Nichtzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zu Eucharistie.

 

P.S. Ich habe diese Frage gerade per E Mail an Herrn Professor Prokschi, Ordinarius für Ostkirchenkunde weitergeleitet. Sobald ich eine Antwort habe melde ich mich,

bearbeitet von Der Geist
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Das hatte ich so nicht gewusst:

 

http://www.kath.net/news/46248

Tja, Herr Bux. Und ihre Quellen?

 

 

Through penance, however, and with the sincere confession of sins and the genuine promise of a good life together, the Orthodox Church does have a service of second marriage for those who have not been able to fulfill the ideal conditions of marriage as taught by Christ. It is the practice of the Church as well not to exclude members of second marriages from the sacrament of holy communion if they desire sincerely to be in eucharistic fellowship with God, and if they fulfill all other conditions for participation in the life of the Church.

 

http://oca.org/orthodoxy/the-orthodox-faith/worship/the-sacraments/marriage

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Das hatte ich so nicht gewusst:

 

http://www.kath.net/news/46248

Die Aussagen sind wahrscheinlich falsch oder bestenfalls die richtige Seite der Halbwahrheit

Richtig ist, dass die zweite Ehe kein Sakrament ist.

Falsch ist zumindest ´nach den Auskünften die ich vom Bischofsvikar der bulgarisch orthodoxen Kirche in Wien bekommen habe, die Nichtzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zu Eucharistie.

Siehe z.B. hier.

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Das hatte ich so nicht gewusst:

 

http://www.kath.net/news/46248

Die Aussagen sind wahrscheinlich falsch oder bestenfalls die richtige Seite der Halbwahrheit

Richtig ist, dass die zweite Ehe kein Sakrament ist.

Falsch ist zumindest ´nach den Auskünften die ich vom Bischofsvikar der bulgarisch orthodoxen Kirche in Wien bekommen habe, die Nichtzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zu Eucharistie.

 

Das kann ich nur unterstreichen. Vielleicht hätte Herr "jg" sich bei einem orthodoxen Theologen rückversichern sollen. Nach Auskunft von Prof. Grigorios Larentzakis (griechisch-orthodox) erfolgt die Zulassung wiederverheirater Geschiedener zur Eucharistie nach einer gewissen Buß- und Wartezeit.

 

(Und prompt nimmt der erste Kommentator dieses halbgebackenen Artikels aus Udalricus' halbseidener Quelle den Artikel des Herrn "jg" zum Anlass, Kardinal Kasper ans Schienbein treten zu wollen. Der allerdings, da bin ich sicher, weiss ganz genau und mit Sicherheit besser als Herr "jg" über die orthodoxe Praxis bei Scheidung und Wiederheirat Bescheid).

bearbeitet von Julius
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Und hier noch eine altkirchliche Beurteilung:

 

Although second and third marriages began to be blessed in the Church after the tenth century, as punishment, those who enter a second marriage were not admitted to receive communion for two years, and those who enter a third marriage were not admitted to receive communion for five years.

http://www.thevoiceoforthodoxy.com/archives/articles/canons_and_twice_married_priests.html

 

Das deckt sich mit Julius' Info, daß die Eucharistie nur befristet nicht empfangen werden darf.

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Professor Prokschi mir gerade sinngemäß so geantwortet.

 

Obwohl die Unauflöslichkeit der Ehe in der Orthodoxie sehr hoch eingeschätzt wird, gibt es eine Trennung der Ehe durch den Bischof (nicht Auflösung)

In einem solchen Fall ist eine zweite Eheschließung und der Empfang der Kommunion möglich. Die Bußzeit bezieht sich nicht nur auf den Kommunionempfang sondern auch auf die einzuhaltende Zeit zwischen Trennung und Wiederheirat.

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OneAndOnlySon

Darf ich einfach mal loben, wie hier von sehr verschiedenen Postern innerhalb kürzester Zeit valide Informationen zusammen getragen werden?

 

Daumen hoch!

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Obwohl die Unauflöslichkeit der Ehe in der Orthodoxie sehr hoch eingeschätzt wird, gibt es eine Trennung der Ehe durch den Bischof (nicht Auflösung)

 

Was man gelegentlich auch als "kirchliche Scheidung" bezeichnet findet.

 

Wenn eine Ehe bei Orthodoxen nicht funktioniert, dann darf ein Bischof den Ehesegen zurücknehmen und die kirchliche Scheidung gewähren.

 

Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2011/08/12/deutschland_russland:_geschiedene_und_die_kirchen/ted-511846 des Internetauftritts von Radio Vatikan

[/Quote]

 

Die Liste der Scheidungsgründe ist, das deutet der verlinkte Artikel an, inzwischen recht umfangreich geworden. Ich schau gelegentlich mal noch, ob ich irgendwo eine finde, die einigermaßen komplett ist.

Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

bearbeitet von Julius
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Darf ich einfach mal loben, wie hier von sehr verschiedenen Postern innerhalb kürzester Zeit valide Informationen zusammen getragen werden?

 

Daumen hoch!

Die eigentliche Pointe ist doch, daß diese Informationen anscheinend nicht von einem Nachrichtenportal gefunden werden konnten/wollten.
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Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

Das finde ich jetzt allerdings skurril.

 

Werner

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Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

Das finde ich jetzt allerdings skurril.

Drum habe ich das ja auch behalten. :D

Aber ich glaube, dass der Fall recht selten ist und die Orthodoxen, um ihn zu umgehen, dann doch wieder lieber einen Mönch als Bischof bestellen.

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Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

Das finde ich jetzt allerdings skurril.

Drum habe ich das ja auch behalten. :D

Aber ich glaube, dass der Fall recht selten ist und die Orthodoxen, um ihn zu umgehen, dann doch wieder lieber einen Mönch als Bischof bestellen.

Richtig. "Hauptquelle" für Bischofsberufungen sind die Klöster.

 

Es gibt meiner Erinnerung nach in der RKK den möglichen Fall (und in der Vergangenheit auch realiter), daß die Gemeinschaft von Tisch und Bett der Eheleute aufgehoben wird, wenn beide in einen Orden eintreten wollen.

Das geht (theoretisch) aber auch im Blick auf die Priesterweihe: ein Ehepaar hebt die Gemeinschaft von Tisch und Bett auf, er wird Priester, sie Ordensfrau.

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Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

Das finde ich jetzt allerdings skurril.

Drum habe ich das ja auch behalten. :D

Aber ich glaube, dass der Fall recht selten ist und die Orthodoxen, um ihn zu umgehen, dann doch wieder lieber einen Mönch als Bischof bestellen.

Richtig. "Hauptquelle" für Bischofsberufungen sind die Klöster.

 

Es gibt meiner Erinnerung nach in der RKK den möglichen Fall (und in der Vergangenheit auch realiter), daß die Gemeinschaft von Tisch und Bett der Eheleute aufgehoben wird, wenn beide in einen Orden eintreten wollen.

Das geht (theoretisch) aber auch im Blick auf die Priesterweihe: ein Ehepaar hebt die Gemeinschaft von Tisch und Bett auf, er wird Priester, sie Ordensfrau.

Was sehr snschaulich zeigt, dass es beim Zölibat gar nicht um die Ehe geht, sondern um die Sexualität, denn die Ehe als unaufhebbares Sakrament bleibt natürlich in diesem Falle bestehen.

 

Werner

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Das Ehesakrament ist ein dispensierbares Weihehindernis. Das ist ja nun nichts Neues.

Nein, das ist nichts neues.

Aber wenn es mit der Dispens nichts wird (und die wird ja eisern verweigert, wenn man kein Konvertit ist), dann klappt es auch mit Trennung von Bett. Folglich ist nicht die Ehe als solches das Hindernis, sondern die damit normalerweise verbundene Sexualität.

 

Werner

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Ich habe diese Frage gerade per E Mail an Herrn Professor Prokschi, Ordinarius für Ostkirchenkunde weitergeleitet. Sobald ich eine Antwort habe melde ich mich,

 

Danke! Würde mich wirklich interessieren.

Ich hoffe nur, dass die Antwort objektiv ist und nicht nur das Wunschdenken des Antwortenden widergibt ...

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Darf ich einfach mal loben, wie hier von sehr verschiedenen Postern innerhalb kürzester Zeit valide Informationen zusammen getragen werden?

 

Daumen hoch!

 

Sehe ich auch so.

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Professor Prokschi mir gerade sinngemäß so geantwortet.

 

Obwohl die Unauflöslichkeit der Ehe in der Orthodoxie sehr hoch eingeschätzt wird, gibt es eine Trennung der Ehe durch den Bischof (nicht Auflösung)

In einem solchen Fall ist eine zweite Eheschließung und der Empfang der Kommunion möglich. Die Bußzeit bezieht sich nicht nur auf den Kommunionempfang sondern auch auf die einzuhaltende Zeit zwischen Trennung und Wiederheirat.

 

Je mehr ich jetzt darüber nachdenke, umso rätselhafter erscheint mir das.

 

Bedeutet das, dass nach der Trennung erst eine Bußzeit kommt, die auch mit Kommunionabstinenz verbunden ist, und dann nach Ablauf der Bußzeit wider geheiratet (in Form eines Segens) und kommuniziert werden kann.

 

Dann wäre die Zeit der Buße ja eigentlich "strenger" als in der katholischen Kirche, wo ja eine Trennung allein noch keinerlei Sanktionen nach sich zieht.

 

Oder versteh ich da was falsch?

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Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

 

Das ist aber schon heftig!

 

Und die Trennung geschieht dann ohne Einverständnis der Frau? :blink:

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Professor Prokschi mir gerade sinngemäß so geantwortet.

 

Obwohl die Unauflöslichkeit der Ehe in der Orthodoxie sehr hoch eingeschätzt wird, gibt es eine Trennung der Ehe durch den Bischof (nicht Auflösung)

In einem solchen Fall ist eine zweite Eheschließung und der Empfang der Kommunion möglich. Die Bußzeit bezieht sich nicht nur auf den Kommunionempfang sondern auch auf die einzuhaltende Zeit zwischen Trennung und Wiederheirat.

 

Je mehr ich jetzt darüber nachdenke, umso rätselhafter erscheint mir das.

 

Bedeutet das, dass nach der Trennung erst eine Bußzeit kommt, die auch mit Kommunionabstinenz verbunden ist, und dann nach Ablauf der Bußzeit wider geheiratet (in Form eines Segens) und kommuniziert werden kann.

 

Dann wäre die Zeit der Buße ja eigentlich "strenger" als in der katholischen Kirche, wo ja eine Trennung allein noch keinerlei Sanktionen nach sich zieht.

 

Oder versteh ich da was falsch?

Nein das verstehst du ganz richtig.

Dass man gemäß katholischer Lehre seinen Partner einfach verlassen kann und sich sogar einen neuen suchen darf, und alles ist prima, solange man mit dem neuen keinen Sex hat, hab ich noch nie verstanden.

 

Werner

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Unter anderem (das habe ich behalten) kann eine Ehe kirchlich geschieden/getrennt werden, wenn ein verheirateter orthodoxer Priester Bischof werden soll. Es wird dann gerne gesehen, wenn die getrennte/geschiedene Frau in ein Kloster eintritt.

 

Das ist aber schon heftig!

 

Und die Trennung geschieht dann ohne Einverständnis der Frau? :blink:

Eine gute Ehefrau will der Karriere ihres Mannes doch nicht im Wege stehen, oder?

 

Werner ;)

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Es gibt meiner Erinnerung nach in der RKK den möglichen Fall (und in der Vergangenheit auch realiter), daß die Gemeinschaft von Tisch und Bett der Eheleute aufgehoben wird, wenn beide in einen Orden eintreten wollen.

Das geht (theoretisch) aber auch im Blick auf die Priesterweihe: ein Ehepaar hebt die Gemeinschaft von Tisch und Bett auf, er wird Priester, sie Ordensfrau.

 

Ich kenne sogar einen Fall, wo er Priester werden durfte, ohne dass sie in einen Orden eintrat.

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