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Schadensersatzforderungen in US-Diözesen


Der Geist

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Ich suche eine vatikannahe Nachrichtenquelle, die berichtet, was Papst Franziskus im Original gesagt hat, für das er mit "cost us a lot of money, but (paying damages) is only right". zitiert wird. Ich frage mich außerdem, ob er sich für dieses Statement vorher mit seinen Anwälten abgesprochen hat.

 

Frage 1 ist erledigt. Hier ist z.B. die deutsche Version. Damit habe ich den nötigen Kontext. Frage 2 kann man hier natürlich nicht beantworten.

Was willst Du? Dass der Papst agiert wie Hofrat Rücksichtl und Sektionschef Vorsichtl ...und das unter Hintanstellung der Wahrheit?

Dass er es den US-Diözesen nicht noch schwerer macht.

Indem er ihnen die gerechte Strafe und Wiedergutmachung erspart und sich damit in die Reihen der Vertuscher einordnet?

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Ich suche eine vatikannahe Nachrichtenquelle, die berichtet, was Papst Franziskus im Original gesagt hat, für das er mit "cost us a lot of money, but (paying damages) is only right". zitiert wird. Ich frage mich außerdem, ob er sich für dieses Statement vorher mit seinen Anwälten abgesprochen hat.

 

Frage 1 ist erledigt. Hier ist z.B. die deutsche Version. Damit habe ich den nötigen Kontext. Frage 2 kann man hier natürlich nicht beantworten.

Was willst Du? Dass der Papst agiert wie Hofrat Rücksichtl und Sektionschef Vorsichtl ...und das unter Hintanstellung der Wahrheit?

Dass er es den US-Diözesen nicht noch schwerer macht.

Indem er ihnen die gerechte Strafe und Wiedergutmachung erspart und sich damit in die Reihen der Vertuscher einordnet?

Du kannst ja gerne die Bischöfe, Finanzchefs, Anwälte der Diözesen, die gerade bankrott gehen, das in naher Zukunft erwarten oder Zivilklagen um Millionensummen anhängen haben, fragen, ob sie über so ein Statement begeistert sind. Oder unsere Juristen (hast du nicht auch was mit Jura zu tun?) hier im Forum, ob es sinnvoll ist, die prinzipielle Legitimität von Forderungen zu bestätigen, wenn im Einzelfall bestritten wird, dass eine Haftung der Corporation sole Roman Catholic $bishop of $diocese überhaupt gegeben ist.

bearbeitet von Felician
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Ich suche eine vatikannahe Nachrichtenquelle, die berichtet, was Papst Franziskus im Original gesagt hat, für das er mit "cost us a lot of money, but (paying damages) is only right". zitiert wird. Ich frage mich außerdem, ob er sich für dieses Statement vorher mit seinen Anwälten abgesprochen hat.

 

Frage 1 ist erledigt. Hier ist z.B. die deutsche Version. Damit habe ich den nötigen Kontext. Frage 2 kann man hier natürlich nicht beantworten.

Was willst Du? Dass der Papst agiert wie Hofrat Rücksichtl und Sektionschef Vorsichtl ...und das unter Hintanstellung der Wahrheit?

Dass er es den US-Diözesen nicht noch schwerer macht.

Indem er ihnen die gerechte Strafe und Wiedergutmachung erspart und sich damit in die Reihen der Vertuscher einordnet?

Du kannst ja gerne die Bischöfe, Finanzchefs, Anwälte der Diözesen, die gerade bankrott gehen, das in naher Zukunft erwarten oder Zivilklagen um Millionensummen anhängen haben, fragen, ob sie über so ein Statement begeistert sind. Oder unsere Juristen (hast du nicht auch was mit Jura zu tun?) hier im Forum, ob es sinnvoll ist, die prinzipielle Legitimität von Forderungen zu bestätigen, wenn im Einzelfall bestritten wird, dass eine Haftung der Corporation sole Roman Catholic $bishop of $diocese überhaupt gegeben ist.

Also doch weiter Mauern und vertuschen...Diözesen die Verbrechen ab Kindern und Missbrauch ist ein Verbrechen nicht ernst genommen haben, verdienen es dass sie geklagt und gepfändet werden mit ihnen der Rotz herunterrinnt. Wie hat Papst Franziskus gefragt: Schämen wir uns überhaupt...offenbar nicht.

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Ich suche eine vatikannahe Nachrichtenquelle, die berichtet, was Papst Franziskus im Original gesagt hat, für das er mit "cost us a lot of money, but (paying damages) is only right". zitiert wird. Ich frage mich außerdem, ob er sich für dieses Statement vorher mit seinen Anwälten abgesprochen hat.

 

Frage 1 ist erledigt. Hier ist z.B. die deutsche Version. Damit habe ich den nötigen Kontext. Frage 2 kann man hier natürlich nicht beantworten.

Was willst Du? Dass der Papst agiert wie Hofrat Rücksichtl und Sektionschef Vorsichtl ...und das unter Hintanstellung der Wahrheit?

Dass er es den US-Diözesen nicht noch schwerer macht.

Indem er ihnen die gerechte Strafe und Wiedergutmachung erspart und sich damit in die Reihen der Vertuscher einordnet?

Du kannst ja gerne die Bischöfe, Finanzchefs, Anwälte der Diözesen, die gerade bankrott gehen, das in naher Zukunft erwarten oder Zivilklagen um Millionensummen anhängen haben, fragen, ob sie über so ein Statement begeistert sind. Oder unsere Juristen (hast du nicht auch was mit Jura zu tun?) hier im Forum, ob es sinnvoll ist, die prinzipielle Legitimität von Forderungen zu bestätigen, wenn im Einzelfall bestritten wird, dass eine Haftung der Corporation sole Roman Catholic $bishop of $diocese überhaupt gegeben ist.

Also doch weiter Mauern und vertuschen...Diözesen die Verbrechen ab Kindern und Missbrauch ist ein Verbrechen nicht ernst genommen haben, verdienen es dass sie geklagt und gepfändet werden mit ihnen der Rotz herunterrinnt. Wie hat Papst Franziskus gefragt: Schämen wir uns überhaupt...offenbar nicht.

In der kontinentaleuropäischen Rechtsordnung wäre das weniger leicht möglich als in der angelsächischen/US-amerikanischen. Ich sehe in einer Diözese nicht nur verbrecherische Verantwortliche, die verwerflich handeln, sondern auch ganz normale Gemeindemitglieder, die darunter leiden, dass die Spenden, die sie in ihre Diözese eingebracht haben, nicht dem Gemeindeleben/der Kirche vor Ort zu Gute kommen, dass Pfarreien aufgelöst werden, Kategorialseelsorge gestrichen wird, usw. Ich sehe in der Vermögensmasse einer Diözese etwas anderes als in der Vermögensmasse eines Pharmakonzerns. Du kannst das gerne anders sehen.

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Frage 1 ist erledigt. Hier ist z.B. die deutsche Version. Damit habe ich den nötigen Kontext. Frage 2 kann man hier natürlich nicht beantworten.

Was willst Du? Dass der Papst agiert wie Hofrat Rücksichtl und Sektionschef Vorsichtl ...und das unter Hintanstellung der Wahrheit?

Dass er es den US-Diözesen nicht noch schwerer macht.

Indem er ihnen die gerechte Strafe und Wiedergutmachung erspart und sich damit in die Reihen der Vertuscher einordnet?

Du kannst ja gerne die Bischöfe, Finanzchefs, Anwälte der Diözesen, die gerade bankrott gehen, das in naher Zukunft erwarten oder Zivilklagen um Millionensummen anhängen haben, fragen, ob sie über so ein Statement begeistert sind. Oder unsere Juristen (hast du nicht auch was mit Jura zu tun?) hier im Forum, ob es sinnvoll ist, die prinzipielle Legitimität von Forderungen zu bestätigen, wenn im Einzelfall bestritten wird, dass eine Haftung der Corporation sole Roman Catholic $bishop of $diocese überhaupt gegeben ist.

Also doch weiter Mauern und vertuschen...Diözesen die Verbrechen ab Kindern und Missbrauch ist ein Verbrechen nicht ernst genommen haben, verdienen es dass sie geklagt und gepfändet werden mit ihnen der Rotz herunterrinnt. Wie hat Papst Franziskus gefragt: Schämen wir uns überhaupt...offenbar nicht.

In der kontinentaleuropäischen Rechtsordnung wäre das weniger leicht möglich als in der angelsächischen/US-amerikanischen. Ich sehe in einer Diözese nicht nur verbrecherische Verantwortliche, die verwerflich handeln, sondern auch ganz normale Gemeindemitglieder, die darunter leiden, dass die Spenden, die sie in ihre Diözese eingebracht haben, nicht dem Gemeindeleben/der Kirche vor Ort zu Gute kommen, dass Pfarreien aufgelöst werden, Kategorialseelsorge gestrichen wird, usw. Ich sehe in der Vermögensmasse einer Diözese etwas anderes als in der Vermögensmasse eines Pharmakonzerns. Du kannst das gerne anders sehen.

Das ist ja alles gut und schön und wenn alle Opfer von sexuellem Missbrauch durch Kirchenmitarbeiter entschädigt wurden, kann man auch gerne wieder Geld für Seelsorge ausgeben. Zuerst hat die Kirche den von ihr verursachten Schäden jedoch gut zu machen. Hätte die Kirche sich anders verhalten als ein Pharmakonzern, müsste sie überhaupt keine Entschädigungen zahlen.

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Auch hier ist dann die Frage, wer genau "die Kirche" ist. So ein Otto-Normal-Spender-Gläubiger dürfte wenig zum Mißbrauch und zur Vertuschung beigetragen haben.

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Also doch weiter Mauern und vertuschen...Diözesen die Verbrechen ab Kindern und Missbrauch ist ein Verbrechen nicht ernst genommen haben, verdienen es dass sie geklagt und gepfändet werden mit ihnen der Rotz herunterrinnt. Wie hat Papst Franziskus gefragt: Schämen wir uns überhaupt...offenbar nicht.

 

Es geht hier um ein spezifisch nordamerikanisches Problem, das du hier ziemlich undifferenziert angehst. Die Konstruktion der Diözesen als corporation sole führt dazu, dass es zivilrechtlich nur einen Vermögensträger gibt, und das ist eben das Bistum. Damit sind die Verhältnisse vollkommen anders als in Deutschland oder Österreich. Wenn man nun bedenkt, dass amerikanische Schadensersatzsummen sich am Vermögen des Täters bemessen, dann wird schnell deutlich, warum hier derartige Beträge zusammen kamen. Und wenn das ein Bistum in die Insolvenz treibt, dann wird eben nicht nur das Bischofsauto, das Ordinariat und die Mitra gepfändet, sondern auch die Pfarrhäuser und Kindergärten von Untergliederungen, die nun gleich gar nichts dafür können.

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Das ist ja alles gut und schön und wenn alle Opfer von sexuellem Missbrauch durch Kirchenmitarbeiter entschädigt wurden, kann man auch gerne wieder Geld für Seelsorge ausgeben. Zuerst hat die Kirche den von ihr verursachten Schäden jedoch gut zu machen. Hätte die Kirche sich anders verhalten als ein Pharmakonzern, müsste sie überhaupt keine Entschädigungen zahlen.

 

Hätte sie sich wie ein Chemiekonzern verhalten, dann wäre jeder Priester bei einer eigenen Seelsorge GmbH beschäftigt - die ist dann halt Pleite, und damit hat sichs. Irgendwie auch nicht gut, aber RWE weiß schon, warum die AKWs sich selbst gehören, und bei der Bayer AG kann man direkt auch nichts kaufen.

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Es geht hier um ein spezifisch nordamerikanisches Problem, das du hier ziemlich undifferenziert angehst. Die Konstruktion der Diözesen als corporation sole führt dazu, dass es zivilrechtlich nur einen Vermögensträger gibt, und das ist eben das Bistum. Damit sind die Verhältnisse vollkommen anders als in Deutschland oder Österreich. Wenn man nun bedenkt, dass amerikanische Schadensersatzsummen sich am Vermögen des Täters bemessen, dann wird schnell deutlich, warum hier derartige Beträge zusammen kamen. Und wenn das ein Bistum in die Insolvenz treibt, dann wird eben nicht nur das Bischofsauto, das Ordinariat und die Mitra gepfändet, sondern auch die Pfarrhäuser und Kindergärten von Untergliederungen, die nun gleich gar nichts dafür können.

Hat denn ein Priester in den USA kein eigenes Einkommen, mit dem er zunächst haftpflichtig wäre?

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Also doch weiter Mauern und vertuschen...Diözesen die Verbrechen ab Kindern und Missbrauch ist ein Verbrechen nicht ernst genommen haben, verdienen es dass sie geklagt und gepfändet werden mit ihnen der Rotz herunterrinnt. Wie hat Papst Franziskus gefragt: Schämen wir uns überhaupt...offenbar nicht.

 

Es geht hier um ein spezifisch nordamerikanisches Problem, das du hier ziemlich undifferenziert angehst. Die Konstruktion der Diözesen als corporation sole führt dazu, dass es zivilrechtlich nur einen Vermögensträger gibt, und das ist eben das Bistum. Damit sind die Verhältnisse vollkommen anders als in Deutschland oder Österreich. Wenn man nun bedenkt, dass amerikanische Schadensersatzsummen sich am Vermögen des Täters bemessen, dann wird schnell deutlich, warum hier derartige Beträge zusammen kamen. Und wenn das ein Bistum in die Insolvenz treibt, dann wird eben nicht nur das Bischofsauto, das Ordinariat und die Mitra gepfändet, sondern auch die Pfarrhäuser und Kindergärten von Untergliederungen, die nun gleich gar nichts dafür können.

Hat denn ein Priester in den USA kein eigenes Einkommen, mit dem er zunächst haftpflichtig wäre?

 

Doch, das hat er - aber es geht immer auch um die Frage, ob das Bistum eine Mitschuld trägt, Und wenn man da einen Täter jahrelang deckte, dann hat es die.

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Es geht hier um ein spezifisch nordamerikanisches Problem, das du hier ziemlich undifferenziert angehst. Die Konstruktion der Diözesen als corporation sole führt dazu, dass es zivilrechtlich nur einen Vermögensträger gibt, und das ist eben das Bistum. Damit sind die Verhältnisse vollkommen anders als in Deutschland oder Österreich. Wenn man nun bedenkt, dass amerikanische Schadensersatzsummen sich am Vermögen des Täters bemessen, dann wird schnell deutlich, warum hier derartige Beträge zusammen kamen. Und wenn das ein Bistum in die Insolvenz treibt, dann wird eben nicht nur das Bischofsauto, das Ordinariat und die Mitra gepfändet, sondern auch die Pfarrhäuser und Kindergärten von Untergliederungen, die nun gleich gar nichts dafür können.

Gibt es dort nicht so eine Regel, die verhindern soll, daß ein Unternehmen wegen Schadenersatzzahlungen in Konkurs gerät? Ich meine, die Zahlungen an die 'Opfer' der Tabakindustrie wären deswegen auf 30 oder 40 Jahre gestreckt worden.

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Auch hier ist dann die Frage, wer genau "die Kirche" ist. So ein Otto-Normal-Spender-Gläubiger dürfte wenig zum Mißbrauch und zur Vertuschung beigetragen haben.

Die staatlichen Leistungen an "die Kirche" bekommt auch nicht Otto-Normal-Spender-Gläubiger, und Otto-Normal-Spender-Gläubiger genießt auch keine Steuervorteile wegen Gemeinnützigkeit oder ist KdÖR.

Insofern ist die Frage, was "die Kirche" in diesem Zusammenhang ist, eigentlich klar.

 

Werner

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Also doch weiter Mauern und vertuschen...Diözesen die Verbrechen ab Kindern und Missbrauch ist ein Verbrechen nicht ernst genommen haben, verdienen es dass sie geklagt und gepfändet werden mit ihnen der Rotz herunterrinnt. Wie hat Papst Franziskus gefragt: Schämen wir uns überhaupt...offenbar nicht.

 

Es geht hier um ein spezifisch nordamerikanisches Problem, das du hier ziemlich undifferenziert angehst. Die Konstruktion der Diözesen als corporation sole führt dazu, dass es zivilrechtlich nur einen Vermögensträger gibt, und das ist eben das Bistum. Damit sind die Verhältnisse vollkommen anders als in Deutschland oder Österreich. Wenn man nun bedenkt, dass amerikanische Schadensersatzsummen sich am Vermögen des Täters bemessen, dann wird schnell deutlich, warum hier derartige Beträge zusammen kamen. Und wenn das ein Bistum in die Insolvenz treibt, dann wird eben nicht nur das Bischofsauto, das Ordinariat und die Mitra gepfändet, sondern auch die Pfarrhäuser und Kindergärten von Untergliederungen, die nun gleich gar nichts dafür können.

Hat denn ein Priester in den USA kein eigenes Einkommen, mit dem er zunächst haftpflichtig wäre?

 

Doch, das hat er - aber es geht immer auch um die Frage, ob das Bistum eine Mitschuld trägt, Und wenn man da einen Täter jahrelang deckte, dann hat es die.

Und adnn sind eben die Gesetze in ihrer vollen Schärfe anzuwenden....und man sollte nicht Mitleid mit den Tätern sondern mit den Opfern haben.

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Es geht hier um ein spezifisch nordamerikanisches Problem, das du hier ziemlich undifferenziert angehst. Die Konstruktion der Diözesen als corporation sole führt dazu, dass es zivilrechtlich nur einen Vermögensträger gibt, und das ist eben das Bistum. Damit sind die Verhältnisse vollkommen anders als in Deutschland oder Österreich. Wenn man nun bedenkt, dass amerikanische Schadensersatzsummen sich am Vermögen des Täters bemessen, dann wird schnell deutlich, warum hier derartige Beträge zusammen kamen. Und wenn das ein Bistum in die Insolvenz treibt, dann wird eben nicht nur das Bischofsauto, das Ordinariat und die Mitra gepfändet, sondern auch die Pfarrhäuser und Kindergärten von Untergliederungen, die nun gleich gar nichts dafür können.

Gibt es dort nicht so eine Regel, die verhindern soll, daß ein Unternehmen wegen Schadenersatzzahlungen in Konkurs gerät? Ich meine, die Zahlungen an die 'Opfer' der Tabakindustrie wären deswegen auf 30 oder 40 Jahre gestreckt worden.

 

Mal ein Beispiel: Die Diözese Davenport ist seit 2006 insolvent. Das betraf nur das Diözesanvermögen, nicht das Vermögen der Diözesanstiftung, von Pfarreien, Schulen etc. 2007 wurde eine Vereinbarung mit dem Insolvenzverwalter geschlossen über die zu leistenden Zahlungen, insgesamt mußten mehrere Immobilien verkauft werden und zusätzlich 22 Mill. Dollar bezahlt werden. Inzwischen steht das Verfahren vor dem Abschluß. Im letzten Haushalt waren noch gut 20.000 Dollar für Zahlungen eingestellt.

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Auch hier ist dann die Frage, wer genau "die Kirche" ist. So ein Otto-Normal-Spender-Gläubiger dürfte wenig zum Mißbrauch und zur Vertuschung beigetragen haben.

Die staatlichen Leistungen an "die Kirche" bekommt auch nicht Otto-Normal-Spender-Gläubiger, und Otto-Normal-Spender-Gläubiger genießt auch keine Steuervorteile wegen Gemeinnützigkeit oder ist KdÖR.

Insofern ist die Frage, was "die Kirche" in diesem Zusammenhang ist, eigentlich klar.

 

Werner

Hier geht es um die Kirche in den Vereinigten Staaten. Die Konstrukte sind dort nicht die unserigen.

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Auch hier ist dann die Frage, wer genau "die Kirche" ist. So ein Otto-Normal-Spender-Gläubiger dürfte wenig zum Mißbrauch und zur Vertuschung beigetragen haben.

Die staatlichen Leistungen an "die Kirche" bekommt auch nicht Otto-Normal-Spender-Gläubiger, und Otto-Normal-Spender-Gläubiger genießt auch keine Steuervorteile wegen Gemeinnützigkeit oder ist KdÖR.

Insofern ist die Frage, was "die Kirche" in diesem Zusammenhang ist, eigentlich klar.

 

Werner

Hier geht es um die Kirche in den Vereinigten Staaten. Die Konstrukte sind dort nicht die unserigen.

Oh, stimmt, ich ziehe den Einwurf zurück.

 

Werner

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Und adnn sind eben die Gesetze in ihrer vollen Schärfe anzuwenden....und man sollte nicht Mitleid mit den Tätern sondern mit den Opfern haben.

 

Die Forderung, Gesetze mit ihrer vollen Härte anzuwenden, bedeutet meistens, sie nicht ad normam iuris anzuwenden, sondern Rache üben zu wollen, indem man die größtmögliche Strafe verhängt.

 

Ich habe kein Mitleid mit den Tätern (fordere allerdings faire Verfahren) - ich nehme aber auch wahr, dass bei der Bestrafung einer Organisation deutliche Kollateralschäden entstehen, die man nicht so einfach gutmenschlich übergehen sollte.

bearbeitet von MartinO
Nazivergleich editiert
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Und adnn sind eben die Gesetze in ihrer vollen Schärfe anzuwenden....und man sollte nicht Mitleid mit den Tätern sondern mit den Opfern haben.

 

Die Forderung, Gesetze mit ihrer vollen Härte anzuwenden, bedeutet meistens, sie nicht ad normam iuris anzuwenden, sondern Rache üben zu wollen, indem man die größtmögliche Strafe verhängt.

 

Ich habe kein Mitleid mit den Tätern (fordere allerdings faire Verfahren) - ich nehme aber auch wahr, dass bei der Bestrafung einer Organisation deutliche Kollateralschäden entstehen, die man nicht so einfach gutmenschlich übergehen sollte.

Es ist sehr schade, dass ein Jurist Strafe und Schadenersatz nicht auseinanderhalten kann oder will. Wir reden von Schadenersatz und da bin ich zu Gunsten der Opfer dafür ihnen bestmöglich zu helfen.

Nebenbei gesagt verstehe ich nicht, dass ein Kirchenjurist dafür plädiert den verantwortlichen Rechtsträger möglichst arm zu halten und das Modell Deutschland preist obwohl er wenige Postings vorher die Fairness der Kirche eine GmbH zu sein (Vergleich mit Pharmafirmen) laut gepriesen hat.

bearbeitet von MartinO
konsequent editiert, da Antwort gegenstandslos
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Es ist sehr schade, dass ein Jurist Strafe und Schadenersatz nicht auseinanderhalten kann oder will. Wir reden von Schadenersatz und da bin ich zu Gunsten der Opfer dafür ihnen bestmöglich zu helfen.

 

Das angesprochene Problem der "Kollateralschäden" entsteht allerdings unabhängig davon, ob es um "Strafe" oder "Schadenersatz" geht.

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Es ist sehr schade, dass ein Jurist Strafe und Schadenersatz nicht auseinanderhalten kann oder will. Wir reden von Schadenersatz und da bin ich zu Gunsten der Opfer dafür ihnen bestmöglich zu helfen.

 

Das angesprochene Problem der "Kollateralschäden" entsteht allerdings unabhängig davon, ob es um "Strafe" oder "Schadenersatz" geht.

Und vor allem reden wir hier von US-Amerikanischen Diözesen... Und die haben (bei groben Fehlern mögen mir die Fachleute bitte widersprechen) ein Schadenersatzrecht das nicht nur den Schaden ausgleicht, sondern den "Schädiger" bestraft. So erklären sich dann auch die hohen Schadenersatz-Summen in USA-Land

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Und adnn sind eben die Gesetze in ihrer vollen Schärfe anzuwenden....und man sollte nicht Mitleid mit den Tätern sondern mit den Opfern haben.

 

Die Forderung, Gesetze mit ihrer vollen Härte anzuwenden, bedeutet meistens, sie nicht ad normam iuris anzuwenden, sondern Rache üben zu wollen, indem man die größtmögliche Strafe verhängt.

 

Ich habe kein Mitleid mit den Tätern (fordere allerdings faire Verfahren) - ich nehme aber auch wahr, dass bei der Bestrafung einer Organisation deutliche Kollateralschäden entstehen, die man nicht so einfach gutmenschlich übergehen sollte.

Es ist sehr schade, dass ein Jurist Strafe und Schadenersatz nicht auseinanderhalten kann oder will. Wir reden von Schadenersatz und da bin ich zu Gunsten der Opfer dafür ihnen bestmöglich zu helfen.

Nebenbei gesagt verstehe ich nicht, dass ein Kirchenjurist dafür plädiert den verantwortlichen Rechtsträger möglichst arm zu halten und das Modell Deutschland preist obwohl er wenige Postings vorher die Fairness der Kirche eine GmbH zu sein (Vergleich mit Pharmafirmen) laut gepriesen hat.

 

 

 

Das amerikanische Recht vermengt aber Strafe und Schadenersatz, weil es die Höhe des "Schadenersatzes" von der Bonität des Schädigers abhängig macht. Dies in Verbindung mit der vermögensrechtlichen Konstruktion amerikanischer Diözesen führt zu derart hohen Zahlungen. Simpel gesagt: Wer vom Angehörigen eines armen Ordens schwerst missbraucht wurde bekommt weniger als das Opfer eines "leichteren" Missbrauchs durch den Priester einer reichen Bistums. Es ist nicht so, dass ich das nicht unterscheiden könnte - aber für das amerikanische Recht kann ich nichts.

 

Das man den Opfern bestmöglich helfen solle, das steht für mich außer Frage, und es betrifft nicht nur die Opfer von Priestern und nicht nur die Opfer sexuellen Missbrauchs.

 

Ich habe an keiner Stelle dafür plädiert, den verantwortlichen Rechtsträger möglichst arm zu halten - ich habe im Gegenteil darauf hingewiesen, dass die Kirche eben dies durchaus nicht tut. Eine vermögensrechtliche Konstruktion mit dem ausschließlichen Ziel, die Opfer von Fehlverhalten gleich welcher Art kurz zu halten, hielte ich auch für verfehlt.

bearbeitet von MartinO
konsequent editiert, da Antwort gegenstandslos
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Und vor allem reden wir hier von US-Amerikanischen Diözesen... Und die haben (bei groben Fehlern mögen mir die Fachleute bitte widersprechen) ein Schadenersatzrecht das nicht nur den Schaden ausgleicht, sondern den "Schädiger" bestraft. So erklären sich dann auch die hohen Schadenersatz-Summen in USA-Land

Im amerikanischen Rechtssystem ist so einiges anders. So auch der Schadenersatz von Wirtschaftsunternehmen:

Solange es günstiger war, gelegentliche Unglücke in Kauf zu nehmen und Schadenersatz zu zahlen als in Vorbeugung zu investieren, so lange haben die Wirtschaftskapitäne in der freien Marktwirtschaft gewinnmaximierend Katastrophen in Kauf genommen. Bis daß die Gerichte dazu übergegangen sind prohibitiv hohe Schadenersatzsummen zuzusprechen.

Bei uns ist dagegen in der Regel der Stand der Sicherheitstechnik ordnungsrechtlich vorgeschrieben.

Als Beispiel die Eisenbahn: Bei uns gab es recht schnell Gesetze zur Zugsicherung (das Signalbuch ist gesetzlich verbindlich), in Amerika nicht. Da wurden dann günstige, aber fehleranfällige Verfahren angewandt, die öfter mal zu Zugunglücken führten. Bis das die Gerichte solchen Leichtsinn unkalkulierbar teuer machten.

Ziel der exorbitanten amerikanischen Schadenersatzzahlungen ist also nicht eine zusätzliche Strafe, sondern soll ein wirtschaftlicher Anreiz zur Schadensvermeidung sein. Damit Vorbeugen günstiger ist als Schäden ersetzen.

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Es ist sehr schade, dass ein Jurist Strafe und Schadenersatz nicht auseinanderhalten kann oder will. Wir reden von Schadenersatz und da bin ich zu Gunsten der Opfer dafür ihnen bestmöglich zu helfen.

 

Das angesprochene Problem der "Kollateralschäden" entsteht allerdings unabhängig davon, ob es um "Strafe" oder "Schadenersatz" geht.

Aber für die Verbrechensopfer macht es einen Riesenunterschied. Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das einzige Problem ist, dass die Gläubigen die Verursacher der "Kollateralschäden" nicht zum Teufel jagen können, sondern nur ohnmächtige Zuschauer sind und warten müssen ob und wieweit die Hierarchie sich bequemt die Herren in die Wüste zu schicken.

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Und was Herrn Freisler angeht - mir ist sehr wohl bekannt, womit er sich beschäftigt hat:

 

Dann verstehe ich nicht warum Du um mich anzuschwärzen falsche Vergleiche verzapfst.

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Und die Tatsache, dass es auch zu Auswirkungen auf die gesamte Finanzstruktur kommen kann hätten sich die Organe der Amtskirche, die sich zu Helfern von Sexualverbrechern gemacht haben früher überlegen sollen. So hat das hoffentlich und wenigstens wirklich präventive Wirkungen.

 

Das schon, es hilft aber den Bewohnern eines kirchlichen Altenheimes wenig, wenn wegen der Missbrauchsfälle ihre Miete steigt.

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