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Eine Studie zur Lage katholischer Seelsorgerinnen und Seelsorger


Chrysologus

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Eine interessante Studie zur Lage der Seelsorgenden. Eine etwas längerer Bericht mit interessanten Grafiken. Einen interessanten Wert nennen jedoch weder die DBK noch katholisch.de, aus dem hiesigen Ordinariat wurde mündlich darauf verweisen, dass die Pastoralreferenten spiritueller seien als die Priester.

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Was mich tatsächlich konkret überrascht: Dass so viele Priester maximal 1 x pro Jahr (oder noch seltener) zur Beichte gehen. Aha :)

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Ja klar, das Zeit- Artikelchen bezieht sich ja auf dieselbe Studie. Die Frage nach dem Zölibat ist ein Teil davon. Im von Chryso verlinkten, ausführlicheren Bericht steht dazu noch ein bisschen mehr: 25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel: etwas mehr als 1000 von 4200 befragten Priestern. Immerhin sind sie bei der Stange geblieben und noch nicht gegangen.

 

Während gut zwei Drittel der Priester von positive Einstellungen und Erfahrungen damit berichten, würde ein Viertel den Zölibat nicht wieder als Lebensform wählen. Ein weiteres Viertel ist zudem unentschlossen.

 

Besonders nachteilig auf die in der Studie untersuchte Berufszufriedenheit scheint sich das insgesamt nicht auszuwirken, immerhin hat es sich bei annähernd der Hälfte der Befragten um Priester gehandelt:

http://www.domradio.de/video/die-studie-sorge-fuer-die-seelsorgenden

bearbeitet von Julius
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Du magst es so werten und betonen; ich anders. Und nun?

Für mich ist die Sache klar.

Zölibat abschaffen.

Der größte und zudem schlecht begründeter Schwachsinn, der kaum einem weitergeholfen hat, aber vielen geschadet, insbesondere der Kirche mit fatalen Folgen.

Wer dennoch enthaltsam leben möchte, dem steht dies ja dennoch frei.

bearbeitet von josephine
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Du magst es so werten und betonen; ich anders. Und nun?

Für mich ist die Sache klar.

Zölibat abschaffen.

Der größte und zudem schlecht begründeter Schwachsinn, der kaum einem weitergeholfen hat, aber vielen geschadet, insbesondere der Kirche mit fatalen Folgen.

Wer dennoch enthaltsam leben möchte, dem steht dies ja dennoch frei.

Wo liegt der behauptete Schaden für die Kirche? - Es gibt ja Konfessionen ohne Zölibat, was ist dort sonst besser als in der Kirche?

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Du magst es so werten und betonen; ich anders. Und nun?

 

Was "und nun"? Selbstverständlich werde ich die Ergebnisse der Studie so "bewerten", wie ich es für richtig halte - nachdem ich sie gelesen habe: das mache ich übrigens fast immer so, was u.a. den Vorteil hat, dass ich ab und zu auch merke, dass von ein- und derselben Studie die Rede ist, über die zwei oder mehr Medien auszugsweise berichten. Die Frage "und nun" musst Du Dir schon selber beantworten. Bis jetzt habe ich nämlich noch überhaupt nichts "bewertet", sondern ein paar wenige weitere Details ausser der Schlagzeile der "Welt" aus dem von Chryso verlinkten Bericht herausgegriffen und erwähnt, was Du möglicherweise als "Betonung" missdeutest. Über die nicht sehr einfallsreiche und dem Inhalt der Studie nicht gerecht werdende Schlagzeile "Zölibat" hinaus erscheinen mir noch ein paar ganz andere Ergebnisse aus dieser Studie bedenkenswert. Etwas mehr als die Hälfte der für die Studie Befragten sind ja vom Pflichtzölibat nicht betroffen. Dass sich einige Medien nun wieder mal auf den Zölibat der Priester als Schlagzeile stürzen als ob es keine anderen Probleme gäbe, ist nicht anders zu erwarten, ebenso dass es Leser gibt, die - unter Ausblendung aller weiteren Ergebnisse der Studie - zu der nicht überraschenden, mageren Kurz(schluss)bewertung "Zölibat abschaffen" gelangen. Dazu brauche ich diese Studie allerdings nicht. Du erlaubst mir daher sicher, sie auf meine etwas gründliche(re) Weise zu lesen und solche wenig überraschenden Kurz"bewertungen" wie "Zölibat abschaffen" neidlos Dir und einigen anderen zu überlassen.

Mich beschäftigt im Augenblick z.B. auch das Stichwort "Anerkennungsdefizit", von dem lt. Studie die Gruppe der bekanntlich vom Zölibat nicht betroffenen GemeindereferentInnen überdurchschnittlich stark betroffen sei - obwohl ich "Anerkennungsdefizite" durchaus auch bei Priestern registrieren kann. In meinem unmittelbaren Gesichts- und Umkreis von geschätzten 50 Kilometern sind z.B. inzwischen mehr verheiratete und mit Nachwuchs gesegnete GemeindereferentInnen in der Seelsorge tätig als Priester, darunter gibt es durchaus welche, bei denen das von ihnen empfundene "Anerkennungsdefizit" sehr deutlich und zuweilen auch sehr unangenehm zu Tage tritt.

bearbeitet von Julius
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Du magst es so werten und betonen; ich anders. Und nun?

Für mich ist die Sache klar.

Zölibat abschaffen.

Der größte und zudem schlecht begründeter Schwachsinn, der kaum einem weitergeholfen hat, aber vielen geschadet, insbesondere der Kirche mit fatalen Folgen.

Wer dennoch enthaltsam leben möchte, dem steht dies ja dennoch frei.

Wo liegt der behauptete Schaden für die Kirche? - Es gibt ja Konfessionen ohne Zölibat, was ist dort sonst besser als in der Kirche?

 

 

Ich kann auf Anhieb über ein Dutzend Männer benennen, die entweder aus dem priesterlichen Dienst ausgeschieden sind oder ihn gar nicht erst angetreten haben - und die gute Priester wären. Ich sehe da schon einen Schaden.

 

Wie Julius auch sehe ich allerdings das Anerkennungsdefizit als größeres Problem - und die in den Berichten auszumachende Schere zwischen Begeisterung für die Arbeit und Arbeitsüberlastung lässt mich fragen, wie viele Depressionen und Burn Outs da heran gezüchtet werden, und an den hier verantwortlichen Faktoren können die Bischöfe etwas ändern.

 

bearbeitet von Chrysologus
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Ekklesiologisch betrachtet macht mir auch Sorge, daß zwar die Arbeit vor Ort als zufriedenstellend eingeschätzt wird, die strukturelle Dimension hingegen als signifikant schlechter (quer durch alle Berufsgruppen).

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Wie Julius auch sehe ich allerdings das Anerkennungsdefizit als größeres Problem - und die in den Berichten auszumachende Schere zwischen Begeisterung für die Arbeit und Arbeitsüberlastung lässt mich fragen, wie viele Depressionen und Burn Outs da heran gezüchtet werden, und an den hier verantwortlichen Faktoren können die Bischöfe etwas ändern.

 

Klar, die Bischöfe können daran etwas ändern. Ich muss aber gestehen, dass ich, als ich das "Anerkennensdefizit" herausgegriffen habe, aus noch relativ aktuellem Anlass heraus auch an Gemeinden respektive Gemeindemitglieder und Freunde gedacht habe. Vor gut einem Jahr hat der "Burnout" auf einigermaßen dramatische Weise einen Priester eingeholt, den ich seit Jahrzehnten kenne. Und alle, restlos alle, in mehr oder weniger größerer Nähe um ihn herum (ich reihe mich da mit ein) sind erstmal ordentlich erschrocken und mussten uns dann an die Nase fassen: wir haben jahrelang gedankenlos zugesehen, wie er in den Burnout gerannt ist: wir haben einfach vergessen, ihm die Anerkennung zu zollen, die ihm zusteht, und wir haben es unterlassen, ihm die Unterstützung zuteil werden zu lassen, die ihm jeder von uns in unterschiedlicher Weise hätte zuteil werden lassen können. Jahrelang.

Ich muss gestehen, dass mir das Ausmass solcher Versäumnisse am Beispiel dieses konkreten "Falles" überhaupt erst aufgefallen ist.

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Die Arbeitsüberlastung ist nicht nur eine Frage der Stunden.

Wenn man das Gefühl hat, dass aus der Arbeit was Gutes rausspringt, kann man viel arbeiten. Da kommt auch bei 60 Wochenstunden kein Burn Out.

Depression und Burn Out kommen dann, wenn man arbeitet und arbeitet - und kein fühl- oder sichtbares Ergebnis kommt heraus.

Dann mangelt es an Motivation und man muss sich künstlich (und kraftaufwändig) selbst motivieren, ohne dass diese künstliche Motivation für Rückenwind sorgen könnte. Die Motivation "das muss ich machen, das ist nun mal mein Job!" ist bei Weitem nicht so gut, wie die Motivation "das wird gut! Und alle werden bereichert!"

 

Wenn ein Priester/Diakon/Pasti/Gemeindereferent für ein Dorf mit 4000 Katholiken zuständig ist, kann er vieles wachsen sehen. Seine Arbeit kommt auf ihn zurück - nicht nur in Form von Lob, sondern vor allem in Form von fühl- und beobachtbarem Erfolg. Da kann er sehen: "Ich habe demjenigen geholfen. Und jetzt ist ihm geholfen." Da kann man sich mitfreuen. "Meine Arbeit hat sich ausgezahlt!"

 

Wenn man in unüberschaubaren Pastoralgebilden arbeitet (wie sich dies momentan immer mehr verbreitet), dann arbeitet man weitgehend ohne diese Motivationsquelle. Diejenigen, denen man etwas gegeben hat, sieht man hinterher so wenig. Und bei vielen wäre es notwendig, noch einen "Nachbrenner" hinzuzuschalten - also Korrekturen, weitere Impulse oder ein Eingehen auf wichtige Details.

Aber nach der Beerdigung sieht man die Trauernden oft nicht mehr. Man kennt sie auch nicht. Man hat sie nur kurz im Trauergespräch mal kennen gelernt. Dann musste man sich anderen wichtigen Dingen zuwenden. Und auch die Trauernden kommen nicht mehr. Sie hatten sowieso schon das Gefühl, den Pfarrer/Diakon/Pasti/Gemeindereferenten zu belasten. Es wurde ein bisschen Vertrauen aufgebaut. Aber es geht nicht weiter.

Gleiches gilt für Brautpaare, Tauffamilien, Erstkommunionkinder, Firmanden. Auch Ministranten, Kirchenchöre, Frauengemeinschaften ... wer kann sie denn wirklich begleiten?

 

Und damit fällt eine wichtige Motivation aus.

 

Viele Hauptamtliche weichen dann auf anderes aus. Nicht Seelsorge. Nichts wofür man einen langwierigen Prozess von Begleitung, Vertrauensbildung und kontinuierlichem Zusammenleben braucht: Denn dies ist ja nicht möglich.

Also greifen viele zu Ersatzlösungen.

Der eine schwelgt im Team. Der andere stürzt sich in Verwaltungsfragen. Wieder andere geben sich mit Projekten zufrieden. Also lauter Beschäftigungen, die wieder handhabbar und überschaubar sind, und wo man wenigstens eine Zeit lang kontinuierlich mit einem überschaubaren Keis zusammenarbeiten kann.

 

Andere ziehen sich auf sich selbst zurück. Oder sie hadern.

Wieder andere versuchen das Unmögliche dennoch möglich zu machen - und werden zu Workaholiks, bis sie der Burn Out frisst. Oder der Alkohol. Oder das Privatleben (es gibt ja so viele schöne Urlaubsorte auf dieser Welt).

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wir haben jahrelang gedankenlos zugesehen, wie er in den Burnout gerannt ist: wir haben einfach vergessen, ihm die Anerkennung zu zollen, die ihm zusteht, und wir haben es unterlassen, ihm die Unterstützung zuteil werden zu lassen, die ihm jeder von uns in unterschiedlicher Weise hätte zuteil werden lassen können. Jahrelang.

Eine Gemeinschaft, die sich solche Gedanken macht, ist bewundernswürdig.

Und ich habe viele solche Gemeinden erlebt. Eigentlich fast alle.

 

Allerdings steht die Leute dann vor einem Problem, das sie nicht lösen können: Anerkennung und Unterstützung, Delegationsbereitschaft etc. lösen nämlich nur zu einem kleinen Teil das Problem. Und selbst auf diesem Terrain (Anerkennung, Unterstützung) ist es nicht leicht, wirklich zu helfen.

Oft gilt: Je bewusster die Anerkennung gegeben wird (mit größtem Willen, jemanden zu stützen), desto weniger hilft sie. Die beste Anerkennung ist eben nicht eine willentlich demonstrierte, sondern eine spontane. Aber auch die spontane Anerkennung ersetzt nicht den Erfolg. Helfen würde, wenn sich nach der Firmung 20% der Neugefirmten fortan für die Gemeinde engagieren würden, in den Gottesdienst gehen würden, den Glauben leben und zum Thema machen würden.

 

Eine Anerkennungsfeier für die gelungene Firmvorbereitung hilft gar nicht viel. Nicht einmal der permanent anerkannte Ruf des Firmteams, dass das prima Firmbegleiter sind, hilft viel. Wenn es nicht gelingt, in den Jugendlichen eine Quelle freizulegen, die nun von sich aus sprudelt, ist alles andere nur Kosmetik.

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Eine interessante Studie zur Lage der Seelsorgenden. Eine etwas längerer Bericht mit interessanten Grafiken. Einen interessanten Wert nennen jedoch weder die DBK noch katholisch.de, aus dem hiesigen Ordinariat wurde mündlich darauf verweisen, dass die Pastoralreferenten spiritueller seien als die Priester.

danke, Chrysologus.

 

naja- wieder mal Männer unter sich.

 

hätte Jesus gewollt, daß Männer Priester werden dürfen, wäre Er nach seiner Auferweckung doch nicht zuerst der Maria aus Magdala, und der anderen Maria erschienen, sondern doch diesen Jüngern?

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Du magst es so werten und betonen; ich anders. Und nun?

Für mich ist die Sache klar.

Zölibat abschaffen.

Der größte und zudem schlecht begründeter Schwachsinn, der kaum einem weitergeholfen hat, aber vielen geschadet, insbesondere der Kirche mit fatalen Folgen.

Wer dennoch enthaltsam leben möchte, dem steht dies ja dennoch frei.

Wo liegt der behauptete Schaden für die Kirche? - Es gibt ja Konfessionen ohne Zölibat, was ist dort sonst besser als in der Kirche?

 

 

Die Kirche begrenzt den Pool der für das Priesteramt in frage Kommenden dadurch. Im Übrigen gilt das Genauso für die Beschränkung auf Männer.

 

Das kann man auch als Ressourcenverschwendung sehen und das in Zeiten eines extremen Fachkräftemangels im bereich der Priester.

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Ich kann auf Anhieb über ein Dutzend Männer benennen, die entweder aus dem priesterlichen Dienst ausgeschieden sind oder ihn gar nicht erst angetreten haben - und die gute Priester wären. Ich sehe da schon einen Schaden.

 

Und wenn die verheiratet wären, könnte ich Dir auf Anhieb ein Dutzend nennen, die wegen Scheidung und Wiederheirat ausgeschieden wären. Ehe abschaffen?

bearbeitet von ThomasB.
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25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel

 

Ht schon mal einer untern Eheleuten gefragt, wie viele von denen sich nicht noch einmal für diese Lebensform (geschweige denn den Partner) entscheiden würden?

 

Diese Zahl sagt eigentlich gar nichts aus.

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25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel

 

Ht schon mal einer untern Eheleuten gefragt, wie viele von denen sich nicht noch einmal für diese Lebensform (geschweige denn den Partner) entscheiden würden?

 

Diese Zahl sagt eigentlich gar nichts aus.

 

Wenn der Partner nicht passt, sagt das nichts über die Lebensform aus.

Verheiratete Leute, die sagen "Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich mich nicht nochmal für die Ehe entscheiden, sondern mein Leben zölibatär verbringen" hab ich noch nicht getroffen, aber du kennst da sicher einige.

 

Werner

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25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel

 

Ht schon mal einer untern Eheleuten gefragt, wie viele von denen sich nicht noch einmal für diese Lebensform (geschweige denn den Partner) entscheiden würden?

 

Diese Zahl sagt eigentlich gar nichts aus.

 

Wenn der Partner nicht passt, sagt das nichts über die Lebensform aus.

Verheiratete Leute, die sagen "Wenn ich nochmal jung wäre, würde ich mich nicht nochmal für die Ehe entscheiden, sondern mein Leben zölibatär verbringen" hab ich noch nicht getroffen, aber du kennst da sicher einige.

 

Werner

 

 

Ich sehe das ähnlich, die meisten, die sich scheiden lassen, lehnen nicht die ehe als Institution ab, sondern diese eine konkrete Ehe, die sie geschlossen haben und die jetzt nicht mehr in ihr Lebensgefühl passt. Wie käme es sonst dahin, dass manche mehr als zwei oder drei Mal heiraten.

 

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25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel

 

Ht schon mal einer untern Eheleuten gefragt, wie viele von denen sich nicht noch einmal für diese Lebensform (geschweige denn den Partner) entscheiden würden?

 

Diese Zahl sagt eigentlich gar nichts aus.

 

 

Doch. Sie sagt aus, dass von etwas mehr als 4000 für die Studie befragten Priestern sich etwa 1000 nicht noch einmal dafür entscheiden würden, sich zum Priester weihen zu lassen.

bearbeitet von Julius
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25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel

 

Ht schon mal einer untern Eheleuten gefragt, wie viele von denen sich nicht noch einmal für diese Lebensform (geschweige denn den Partner) entscheiden würden?

 

Diese Zahl sagt eigentlich gar nichts aus.

 

 

Doch. Sie sagt aus, dass von etwas mehr als 4000 für die Studie befragten Priestern sich etwa 1000 nicht noch einmal dafür entscheiden würden, sich zum Priester weihen zu lassen.

 

 

Ich glaube (wissen kann ich es nicht) allerdings, dass nicht der Zölibat selbst diesem Ergebnis "Schuld" ist, sondern die Begleitumstände. Da ist einmal die mangelnde Freiwilligkeit. Noch gravierender schätze ich allerdings ein, dass der Priester als zölibatärer Pfarrer nicht nur unverheiratet, sondern auch weitestgehend allein lebt. Im Seminar ist Zölibat ja noch einfach. Man lebt in einer großen WG mit geistlicher Begleitung und Gleichgesinnten, mit denen man sich abends beim Bier austauschen kann. Als leitender Pfarrer einer ländlichen Seelsorgeeinheit wohnt man dann im hinterletzten Kaff in einem viel zu großen Pfarrhaus. Ich möchte fast wetten, dass bei der gleichen Umfrage unter Ordensgeistlichen, die im Konvent leben, deutlich weniger negative Antworten kämen.

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Ich glaube (wissen kann ich es nicht) allerdings, dass nicht der Zölibat selbst diesem Ergebnis "Schuld" ist, sondern die Begleitumstände...

 

Das sehe ich (zumindest in einem weiteren Sinne) ähnlich. Es wurden ja aktive Seelsorger befragt, die noch "dabei" sind. Diejenigen (über die Zahl kann ich nur spekulieren), die wegen des Zölibats schon gegangen sind, sind nicht mehr im Amt und wurden für die Studie nicht erfaßt (sofern ich das richtig gelesen habe).

Das Thema Zölibat, auf das hier ruckizucki gleich wieder aufgesprungen wurde, ist allerdings auch nicht Kern oder Schwerpunkt der Studie. "Anerkennensdefizite", die u.a. von der Studie herausgearbeitet wurden, sind ja auch nicht ohne und wahrscheinlich nicht familienfreundlich. Ein zölibatärer Priester kann den Frust darüber immerhin nicht an Weib und Kind auslassen ... :a050:

bearbeitet von Julius
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Ich möchte fast wetten, dass bei der gleichen Umfrage unter Ordensgeistlichen, die im Konvent leben, deutlich weniger negative Antworten kämen.
Da muß man nicht wetten, das wurde in dieser Studie ja auch abgefragt und ich gehe davon aus, daß es genau so ist, wie Du beschreibst. Zumindest für die Einstellung zu "Strukturen" ist die Aussage gemäß der in Auschnitten publizierten Ergebnisse korrekt.

(ich überlege, ob ich bereit bin, Springer dafür 35 Euro zu zahlen, die gesamte Studie einsehen zu können...)

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Doch. Sie sagt aus, dass von etwas mehr als 4000 für die Studie befragten Priestern sich etwa 1000 nicht noch einmal dafür entscheiden würden, sich zum Priester weihen zu lassen.

 

 

Und man kann sich ausrechnen, was das für die Nachwuchswerbung heißt: Wie soll jemand für einen Beruf werben, von dem er selber nicht mehr überzeugt ist, zumindest bei einem Beruf mit so totalem Anspruch wie dem Priesterberuf?

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Mir drängst sich da die Frage auf: Was bedeutet "spirituell" das klingt in diesem Zusammenhang fast so blöd wie "jesuanisch"

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25 Prozent, die sich nicht noch einmal für eine zölibatäre Lebensform entscheiden würden, ist schon recht viel

 

Ht schon mal einer untern Eheleuten gefragt, wie viele von denen sich nicht noch einmal für diese Lebensform (geschweige denn den Partner) entscheiden würden?

 

Diese Zahl sagt eigentlich gar nichts aus.

 

 

Na ja, die Zahl sagt zumindestens aus, dass diese 25% mit ihrer jetzigen Lebensweise nicht besonders zufrieden sind. Ob das jetzt gut oder schlecht, viel oder wenig ist, ob sich daraus irgendetwas für die Einrichutng des Pflichtzölibats sagen lässt, weiß ich nicht,

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