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Jesus Gott?


Raffaele conte

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Long John Silver

Eine Frage:

warum mit einem Muslim ueber seine Religion diskutieren?

Wo ist der Sinn?

 

Mir fehlt das Verlangen, anders Glaeubigen meine Religion erklaeren zu wollen, und ich moechte auch von ihnen nicht mit spezifischem Inhalten ihrer Religion belabert werden.

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Eine Frage:

warum mit einem Muslim ueber seine Religion diskutieren?

 

Wo ist der Sinn?

 

Mir fehlt das Verlangen, anders Glaeubigen meine Religion erklaeren zu wollen, und ich moechte auch von ihnen nicht mit spezifischem Inhalten ihrer Religion belabert werden.

 

Weil Glaube ein Thema ist, über das Muslime gerne sprechen. Das ist da weder Tabuthema, noch Privatsache. Das ergibt sich einfach im Umgang miteinander. Wenn Du das nicht gerne tust, dann gehen sie davon aus, dass Dich das Thema Glaube nicht bewegt. Damit liegen sie vermutlich falsch, aber dieser Eindruck entsteht.

 

Ich rede gerne über meinen Glauben mit Menschen, die auch gerne über Glauben reden.

 

Mit den anderen rede ich über Katzen.

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Eine Frage:

warum mit einem Muslim ueber seine Religion diskutieren?

 

Wo ist der Sinn?

 

Mir fehlt das Verlangen, anders Glaeubigen meine Religion erklaeren zu wollen, und ich moechte auch von ihnen nicht mit spezifischem Inhalten ihrer Religion belabert werden.

 

Weil Glaube ein Thema ist, über das Muslime gerne sprechen. Das ist da weder Tabuthema, noch Privatsache. Das ergibt sich einfach im Umgang miteinander.

 

 

Dann sind unsere Muslime hier anders als eure.

 

Die meisten reden gar nicht ueber ihren Glauben. Sie praktizieren ihn, genau wie wir, und gut ist. Bei den interreligioesen Treffen, die ich erlebt habe, ging es das Heraus finden von Schnittstellen und gemeinsamen caritativen Projekten, das ist etwas anderes. Privat oder im Beruf habe ich noch nie erlebt, dass ein Muslim von seinem Glauben anfing zu reden.

 

Meiner (unserer) Erfahrung nach lebt es sich am besten zusammen, wenn man den anderen in Frieden laesst.

 

Auseinandersetzungen entstehen meistens wenn die Praktik des Glaubens mit saekularen Dingen zusammen prallt, wie das Tragen von Kopftuechern an Schulen etc. Aber das ist hier nicht gemeint, nehme ich an.

 

Ich schaetze, die meisten Muslime hier sind eher froh, in Ruhe gelassen zu werden. Was auch der vorteil eines saekularen Gesellschaftssystems ist.

 

So allgemein: "die Muslime reden gern ueber ihren Glauben" kann man nicht sagen, also. Schwaetzer gibt es ueberall, aber da ist am besten, wie bei manchen sehr redseligen Christen (da gibt es hier einige), sich schnell zu verabschieden oder das Thema zu wechseln.

bearbeitet von Long John Silver
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Warum mit Muslimen über den Glauben diskutieren?

Ganz einfach: Weil ich die Auswirkungen des Glaubens für mein eigenes Leben kenne, die Auswirkungen auf sozialer und politischer Ebene und weil sich die Muslim, mit denen ich rede, dessen ebenso bewusst sind.

 

Ich habe ein Interesse daran, dass die Moslems Allah nicht als einen unerreichbaren Gesetzgeber sehen, wie es insbesondere die Wahhabiten tun. Und genau darum dreht es sich in der Trinitätslehre: Gott ist gegenwärtig - gegenwärtig in Jesus Christus, aber auch in vielen anderen Teilen dieser Welt, nämlich in allem, worin sich der Logos ausdrückt. Allein schon durch diese Gegenwart Gottes in allem und jedem bildet sich ein anderes Verhältnis und ein anderer Respekt vor all diesen Ausdrucksformen.

 

Gott ist aber auch gegenwärtig in einem selbst. Man selbst ist Tempel des Heiligen Geistes. Jeder ist selbst Licht der Welt, das nach außen strömen kann.

Dementsprechend habe ich Gesprächsprobleme mit Wahhabiten. Und zwar geht es hier um dieselben Gesprächsprobleme, wie ich sie auch mit geistvergessenen Christen habe, die auch nicht mehr Gottes Gegenwart in den Menschen erkennen können, die sie gerade malträtieren oder verbrennen. Hoher Gesprächsbedarf bei gleichzeitiger Gesprächsunfähigkeit.

Aber es gibt ja im Islam nicht nur Wahhabiten. Und auch nicht jeder, der sich als Wahhabit bezeichnet, ist ein waschechter. Da hat man im Gespräch oftmals weitaus mehr Möglichkeiten, als man vorher denkt.

 

Und in vielen Fällen wandelt sich das normalerweise abfällig verwendete: "Gut, dass wir darüber geredet haben!". Nix Abwertung! Sonder genau das Gegenteil. Es ist wirklich interessant, mit jemandem über solche Themen zu reden, auch wenn man sich nicht einigen konnte und man keine Aktion geplant hat und kein neues soziales Produkt dabei entsteht (wie z.B. ein christlich-islamisch-ökumenisches Treffen). Sondern wenn man einfach voneinander gehört hat, wenn man mal sieht, wie der andere seine Standpunkte begründet, welche Anforderungen er an sich und an andere Menschen stellt und was er sonst noch alles daraus ableitet.

 

Zudem bin ich gelegentlich auch von der schieren Tiefgläubigkeit meiner Gesprächspartner beeindruckt. "Allah akbar" und "Insch Allah" sind religiöse Zugänge, denen ich mich nicht entziehe, auch wenn sie muslimisch formuliert sind. Da gibt es Parallelen und manchmal sogar Kongruenzen. Ohne Gespräch (und manchmal sogar: ohne Streitgespräch) kommt man da aber nicht ran.

 

Selbstverständlich will ich in solchen Gesprächen überzeugen. Ich habe einen Standpunkt. Und daran soll sich der andere erst mal abarbeiten.

Ich wäre allerdings sehr enttäuscht, wenn mein Gegenüber nicht dasselbe tut. Also auch einen Standpunkt hat. Und mir Gelegenheit gibt, mich daran abzuarbeiten.

 

Soll er mir doch vorwerfen, dass wir Christen drei Götter haben. Da halte ich locker dagegen. Das beflügelt auch meinen Stolz. So, wie es auch seinen Stolz beflügelt, wenn er mir von der unhintergehbaren Einheit Allas und seiner Erhabenheit vorschwärmt. Ich mag solche Gespräche, wo Stolz auf Stolz trifft und man sich gegenseitig diesen Stolz gönnt.

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An den Haken [des Modalismus] hätte ich Interesse.

Es gibt im Modalismus tatsächlich einen gewaltigen Haken. Der hängt auch mit der Art und Weise zusammen, wie man den Modalismus dargestellt hat.

 

Als Modell nahm man die Maske eines Schauspiel. Und man übersetzte in dem Ausdruck "die göttliche Personen" das Wort "Person" durch "per-sonare", also "hindurchtönen".

Gott ist also wie ein Schauspieler, der einmal durch die eine Maske hindurch tönt. Dann wechselt er die Maske und derselbe Gott (also dieselbe Person) tönt lediglich durch ein anderes Gewand, eine andere Verkleidung, eine andere Maske hindurch.

 

Der Haken liegt in der Leblosigkeit der Masken. Diese sind dann nur noch "Gebrauchsmaterial".

Der Körper Jesu ist dann nur noch Material, das von Gott benutzt wird, um Schallwellen zu produzieren.

 

Das hat Konsequenzen. Dementsprechend wäre ein Bibelschreiber sozusagen ein besserer Bleistift. Aus Inspiration (also der Neubelebung durch den Heiligen Geist) wird dann ein Diktat. Der Bibelschreiber ist eine Marionette, deren eigenes Schicksal und Erleben, dessen eigener Wille für die Offenbarung keine Rolle spielt. Und dies ist schon ein dicker Haken.

 

Verallgemeinert kann man sagen: Modalismus führt, falls man ihn nicht sehr präzise formuliert, zu einer Depersonalisierung des Sohnes und des Heiligen Geistes. Das Wirken Gottes wird nicht mehr von einem lebendigen Menschen mit eigenem Willen getragen, sondern von einer Marionette.

Der Wille Jesu ist dann ein Fremdwille, der ihm von Gott aufgezwungen ist. Oh mein Jesus!

Der Heilige Geist schenkt auch nicht mehr Selbständigkeit, sondern er wird in dieser Vorstellung zur Kontrollinstanz oder zum inneren Diktator bzw. Tyrannen.

 

Und noch ein Haken:

Wir wissen nichts von Gott. In der Trinitätstheologie beschreiben wir lediglich unseren Glauben anhand von wahrnehmbaren Elementen dieser Welt.

Die Vorstellung eines fremdgesteuerten, von Gott zwangsweise infiltrierten Jesus führt damit auch zu einem entsetzlichen Gottesbild - und solche Gottesbilder sind ja immer wieder vorgekommen. Nicht schön. Gott als Infiltrator, als Marionettenspieler, der Menschen zu seinen Zwecken benutzt und somit missbraucht.

 

Wenn man auf diese Weise über den Heiligen Geist nachdenkt, wird es genau so schlimm, wie wenn man über Jesus nachdenkt. Dann ist der Heilige Geist sozusagen der innere Zwang, mithilfe dessen Gott uns zu Marionetten macht oder uns (via böses Gewissen) von innen heraus zur Sau macht, wenn wir uns nicht haben missbrauchen lassen. Nicht schön.

 

Der erste Haken heißt: Der Mensch wird zur Marionette.

Der zweite Haken heißt: Gott wird zum marionettenspielenden Diktator.

 

Diese beiden Haken halte ich für so gravierend, dass ich mich locker gegen den Modalismus entscheide. Und zwar nicht nur, weil die Kirche mich davor warnt. Sondern weil ich diese Haken ganz von innen heraus ablehne und ihnen widerstrebe. Und - noch schlimmer! - ich glaube dass diese inwendige Ablehnung tatsächlich ein Werk, eine gute Gabe, des heiligen Geistes ist. (Allerdings: Des nicht-modalistisch verstandenen Heiligen Geistes).

bearbeitet von Mecky
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Warum mit Muslimen über den Glauben diskutieren?

Ganz einfach: Weil ich die Auswirkungen des Glaubens für mein eigenes Leben kenne, die Auswirkungen auf sozialer und politischer Ebene und weil sich die Muslim, mit denen ich rede, dessen ebenso bewusst sind.

 

 

Wo trifft man diese Muslime?

 

Beim Einkaufen? Im Job? In der Metro? Beim Grillen? Oder ist der beruechtige Gemuesehaendler oder mein Versicherungsagent?

 

Wo sind sie allesamt, die Muslime, die ein spirituell tiefgruendiges Gespraech ueber sich und meinen christlichen Glauben suchen?

 

Kann es nicht einfach sein, dass sie genauso denken wie ich - leben und leben lassen und dass die meisten unnoetigen Graeben, was Religion betrifft, durch voellig unnuetze Diskussionen ueber Glaubensinhalte entstehen und entstanden sind (auch im Bereich des eigenen Religion)?

 

Das gute Zusammenleben funktioniert ja nicht dadurch, dass man die Glaubensinhalte der anderen versteht oder sie akzeptiert, sondern innerhalb der Religionsfreiheit unserer Gesellschaft respektiert.

bearbeitet von Long John Silver
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Warum mit Muslimen über den Glauben diskutieren?

Ganz einfach: Weil ich die Auswirkungen des Glaubens für mein eigenes Leben kenne, die Auswirkungen auf sozialer und politischer Ebene und weil sich die Muslim, mit denen ich rede, dessen ebenso bewusst sind.

 

 

Wo trifft man diese Muslime?

 

Beim Einkaufen? Im Job? In der Metro? Beim Grillen? Oder ist der beruechtige Gemuesehaendler oder mein Versicherungsagent?

 

 

Nein, bei mir waren es Schulkameraden in der Berufsakademie, oder die Schulkameraden von meinen Kindern, wobei ich mich dann mit deren Eltern über ihren und unseren Glauben unterhalten habe. Oder auch mal Arbeitskollegen. Immer wieder und immer wieder gerne.

 

Mit meinen Asylberechtigten ist das noch etwas schwierig, die können noch nicht so gut Deutsch und ich noch nicht so gut Arabisch.

 

Aber wenn Dir das Thema unangenehm ist, wiegesagt, wir können ja auch über Katzen reden...

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Jesus ist Gott und Mensch. Die alles entscheidende Antwort auch auf die Frage nach dem echten Wert und Sinn des Lebens.

bearbeitet von Gohner
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Warum mit Muslimen über den Glauben diskutieren?

Ganz einfach: Weil ich die Auswirkungen des Glaubens für mein eigenes Leben kenne, die Auswirkungen auf sozialer und politischer Ebene und weil sich die Muslim, mit denen ich rede, dessen ebenso bewusst sind.

 

 

Wo trifft man diese Muslime?

 

Beim Einkaufen? Im Job? In der Metro? Beim Grillen? Oder ist der beruechtige Gemuesehaendler oder mein Versicherungsagent?

 

 

Nein, bei mir waren es Schulkameraden in der Berufsakademie, oder die Schulkameraden von meinen Kindern, wobei ich mich dann mit deren Eltern über ihren und unseren Glauben unterhalten habe. Oder auch mal Arbeitskollegen. Immer wieder und immer wieder gerne.

 

Mit meinen Asylberechtigten ist das noch etwas schwierig, die können noch nicht so gut Deutsch und ich noch nicht so gut Arabisch.

 

Aber wenn Dir das Thema unangenehm ist, wiegesagt, wir können ja auch über Katzen reden...

 

 

Das Thema ist mir nicht unangenehm, es ist mir gleichgueltig.

 

Und den Muslimen hier offenbar auch.

 

So unterschiedlich sind die Lebenswelten.

 

PS: ich unterhalte mich auch nicht mit Christen im Beruf, Alltag etc. ueber meinen Glauben, also,was grundsaetzliches betrifft. Du bist ein Kleriker, da liegen die Beduerfnisse anders.

 

Es hat mich halt mal interessiert, wo das Beduerfnis herkommt, mit anders Glaeubigen solche Gespraeche fuehren zu wollen. Dafuer gibt es sicher Orte, z.B. gemeindliche (kirchliche) Angebote im Rahmen des interreligioesen Dialogs ueber bestimmte Glaubensinhalte, an denen Glaeubige verschiedener Religionen teilnehmen koennen, die man wahrnehmen kann, falls man Interesse hat, aber das ist ja ein anderes Feld.

 

Ich meinte einfach nur schlicht durchschnittliche Christen und Muslime in ihrem gemeinsamen Alltag und ihrer gemeinsamen Community.

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Warum mit Muslimen über den Glauben diskutieren?

Ganz einfach: Weil ich die Auswirkungen des Glaubens für mein eigenes Leben kenne, die Auswirkungen auf sozialer und politischer Ebene und weil sich die Muslim, mit denen ich rede, dessen ebenso bewusst sind.

 

 

Wo trifft man diese Muslime?

 

Beim Einkaufen? Im Job? In der Metro? Beim Grillen? Oder ist der beruechtige Gemuesehaendler oder mein Versicherungsagent?

 

 

Nein, bei mir waren es Schulkameraden in der Berufsakademie, oder die Schulkameraden von meinen Kindern, wobei ich mich dann mit deren Eltern über ihren und unseren Glauben unterhalten habe. Oder auch mal Arbeitskollegen. Immer wieder und immer wieder gerne.

 

Mit meinen Asylberechtigten ist das noch etwas schwierig, die können noch nicht so gut Deutsch und ich noch nicht so gut Arabisch.

 

Aber wenn Dir das Thema unangenehm ist, wiegesagt, wir können ja auch über Katzen reden...

 

 

Das Thema ist mir nicht unangenehm, es ist mir gleichgueltig.

 

Und den Muslimen hier offenbar auch.

 

So unterschiedlich sind die Lebenswelten.

 

PS: ich unterhalte mich auch nicht mit Christen im Beruf, Alltag etc. ueber meinen Glauben, also,was grundsaetzliches betrifft. Du bist ein Kleriker, da liegen die Beduerfnisse anders.

 

Es hat mich halt mal interessiert, wo das Beduerfnis herkommt, mit anders Glaeubigen solche Gespraeche fuehren zu wollen. Dafuer gibt es sicher Orte, z.B. gemeindliche (kirchliche) Angebote im Rahmen des interreligioesen Dialogs ueber bestimmte Glaubensinhalte, an denen Glaeubige verschiedener Religionen teilnehmen koennen, die man wahrnehmen kann, falls man Interesse hat, aber das ist ja ein anderes Feld.

 

Ich meinte einfach nur schlicht durchschnittliche Christen und Muslime in ihrem gemeinsamen Alltag und ihrer gemeinsamen Community.

 

 

Nein, ich bin keine Klerikerin, sowas gibts in Freikirchen nicht. Da gibts vielleicht Pastoren, sowas hat unsere Gemeinde nicht. Ich bin auch nicht in der Gemeindeleitung, ich bin also ein ganz durchschnittlicher Christ, der mit ganz durchschnittlichen Muslimen (auch) über Glauben redet.

 

Ok, manchmal reden wir trotzdem auch über Katzen...

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Warum mit Muslimen über den Glauben diskutieren?

Ganz einfach: Weil ich die Auswirkungen des Glaubens für mein eigenes Leben kenne, die Auswirkungen auf sozialer und politischer Ebene und weil sich die Muslim, mit denen ich rede, dessen ebenso bewusst sind.

 

 

Wo trifft man diese Muslime?

 

Beim Einkaufen? Im Job? In der Metro? Beim Grillen? Oder ist der beruechtige Gemuesehaendler oder mein Versicherungsagent?

 

 

Nein, bei mir waren es Schulkameraden in der Berufsakademie, oder die Schulkameraden von meinen Kindern, wobei ich mich dann mit deren Eltern über ihren und unseren Glauben unterhalten habe. Oder auch mal Arbeitskollegen. Immer wieder und immer wieder gerne.

 

Mit meinen Asylberechtigten ist das noch etwas schwierig, die können noch nicht so gut Deutsch und ich noch nicht so gut Arabisch.

 

Aber wenn Dir das Thema unangenehm ist, wiegesagt, wir können ja auch über Katzen reden...

 

 

Das Thema ist mir nicht unangenehm, es ist mir gleichgueltig.

 

Und den Muslimen hier offenbar auch.

 

So unterschiedlich sind die Lebenswelten.

 

PS: ich unterhalte mich auch nicht mit Christen im Beruf, Alltag etc. ueber meinen Glauben, also,was grundsaetzliches betrifft. Du bist ein Kleriker, da liegen die Beduerfnisse anders.

 

Es hat mich halt mal interessiert, wo das Beduerfnis herkommt, mit anders Glaeubigen solche Gespraeche fuehren zu wollen. Dafuer gibt es sicher Orte, z.B. gemeindliche (kirchliche) Angebote im Rahmen des interreligioesen Dialogs ueber bestimmte Glaubensinhalte, an denen Glaeubige verschiedener Religionen teilnehmen koennen, die man wahrnehmen kann, falls man Interesse hat, aber das ist ja ein anderes Feld.

 

Ich meinte einfach nur schlicht durchschnittliche Christen und Muslime in ihrem gemeinsamen Alltag und ihrer gemeinsamen Community.

 

 

Nein, ich bin keine Klerikerin, sowas gibts in Freikirchen nicht. Da gibts vielleicht Pastoren, sowas hat unsere Gemeinde nicht. Ich bin auch nicht in der Gemeindeleitung, ich bin also ein ganz durchschnittlicher Christ, der mit ganz durchschnittlichen Muslimen (auch) über Glauben redet.

 

Ok, manchmal reden wir trotzdem auch über Katzen...

 

 

Ich sag doch: unterschiedliche Lebenswelten. Am besten kommt man zusammen aus, wenn man drei Themen in alltaeglichen Gespraechen und im small talk vermeidet: Politik, Religion und Sex.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich wäre allerdings sehr enttäuscht, wenn mein Gegenüber nicht dasselbe tut. Also auch einen Standpunkt hat. Und mir Gelegenheit gibt, mich daran abzuarbeiten.

 

Soll er mir doch vorwerfen, dass wir Christen drei Götter haben. Da halte ich locker dagegen. Das beflügelt auch meinen Stolz. So, wie es auch seinen Stolz beflügelt, wenn er mir von der unhintergehbaren Einheit Allas und seiner Erhabenheit vorschwärmt. Ich mag solche Gespräche, wo Stolz auf Stolz trifft und man sich gegenseitig diesen Stolz gönnt.

 

Diese Welt wäre allerdings ein weit besserer Ort ohne diese Art von Stolz - seinen wie deinen.

bearbeitet von Marcellinus
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Ja. Nein.

 

Wenn du vor einem Haufen Nullen stehst und darunter ist eine Eins, dann ist das Ergebnis in der Addition Eins.

 

Sie gibt den Ausschlag.

 

Und es wird immer irgendwo eine Eins geben.

 

Klartext: In einer Gesellschaft, in der keiner Stellung bezieht, entscheidet derjenige, der es tut. Außer man schafft eine Gesellschaft, in der keiner Stellung beziehen darf.

 

Oder eine Gesellschaft, in der öffentliches Reden über Religion und Weltanschauung komplett verboten ist.

 

So etwas hat eine diktatorischen Touch. Zumindest wäre es eine ziemliche Bevormundung.

 

Wenn man aber so etwas nicht haben will, dann kommt es zu unterschiedlichen Ansichten.

 

Und das ist normal. Ist es nicht.

 

Ich kenne diesen Wunsch nach Vermeidung von Auseinandersetzungen um die Gedankenhoheit im Bereich Weltanschauungen aus dem Geschichtsunterricht: Cuius regio, eius religio.

 

Das Experiment, dass Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen in einer Gesellschaft miteinander gleichberechtigt und tolerant klarkommen, ist tatsächlich neu.

 

Aber eine weltanschauliches Schweigeverbot ist inhuman und funktioniert sowieso nicht.

 

Wegen der Eins.

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Ok, manchmal reden wir trotzdem auch über Katzen...

Ich sag doch: unterschiedliche Lebenswelten. Am besten kommt man zusammen aus, wenn man drei Themen in alltaeglichen Gespraechen und im small talk vermeidet: Politik, Religion und Sex.

 

Dann darf man natürlich auch nicht über Katzen reden:

"...ach übrigens, haben Sie schon den Katzenkrimi 'Felidae' von Akif Pirinçci gelesen?"

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Ja. Nein.

 

Wenn du vor einem Haufen Nullen stehst und darunter ist eine Eins, dann ist das Ergebnis in der Addition Eins.

 

Sie gibt den Ausschlag.

 

Und es wird immer irgendwo eine Eins geben.

Wenn Du sie mulitplizierst, dann ist die Trinität 1, weil 1*1*1 bleibt 1.

 

Wendest Du das auf Dein Verfahren mit den Nullen an, bleibt das Ergebnis immer Null, weil 0*0*1 ist Null.

 

Wegen der Null.*

 

 

*Achtung, dieser Beitrag ist reiner SmallTalk und hat keinerlei argumentativen Wert! Aber er enthält keine Katzen.

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Dann darf man natürlich auch nicht über Katzen reden:

"...ach übrigens, haben Sie schon den Katzenkrimi 'Felidae' von Akif Pirinçci gelesen?"

Ja, fand ihn aber nur in Grenzen gut. Mir gefiel Williams "Traumjäger und Goldpfote" besser.

 

DonGato.

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Ja. Nein.

 

Wenn du vor einem Haufen Nullen stehst und darunter ist eine Eins, dann ist das Ergebnis in der Addition Eins.

 

Sie gibt den Ausschlag.

 

Und es wird immer irgendwo eine Eins geben.

 

Klartext: In einer Gesellschaft, in der keiner Stellung bezieht, entscheidet derjenige, der es tut. Außer man schafft eine Gesellschaft, in der keiner Stellung beziehen darf.

 

Oder eine Gesellschaft, in der öffentliches Reden über Religion und Weltanschauung komplett verboten ist.

 

So etwas hat eine diktatorischen Touch. Zumindest wäre es eine ziemliche Bevormundung.

 

Wenn man aber so etwas nicht haben will, dann kommt es zu unterschiedlichen Ansichten.

 

Und das ist normal. Ist es nicht.

 

Ich kenne diesen Wunsch nach Vermeidung von Auseinandersetzungen um die Gedankenhoheit im Bereich Weltanschauungen aus dem Geschichtsunterricht: Cuius regio, eius religio.

 

Das Experiment, dass Menschen mit unterschiedlichen Religionen und Weltanschauungen in einer Gesellschaft miteinander gleichberechtigt und tolerant klarkommen, ist tatsächlich neu.

 

Aber eine weltanschauliches Schweigeverbot ist inhuman und funktioniert sowieso nicht.

 

Wegen der Eins.

 

Was hat das mit dem zu tun, was ich schrieb?

 

Es ist kein Schweigeverbot, es ist mangelndes Interesse.

 

Und die Erfahrung, dass sich dieses mangelnde Interesse sozial guenstig auswirkt.

Was interessiert mich, ob mein muslimischer Mitmensch Probleme mit dem Verstaendnis der Trinitaet hat oder was interessiert ihn, ob ich mit dem Konzept Allah was anfangen kann? Wo ist die Wichtigkeit fuer unsere soziale Interaktion?

 

Unsere Religion interessiert nur dann, wenn Praktiken von ihr sich mit Gesetzen reiben oder im schlimmsten Fall die Gesellschaft bedrohen, als Fundamentalismus in seinen verschiedenen Stufen bis zum Fanatismus, und den Fanatismus einer Religion verhindert man nicht dadurch, dass man mit ihren Fanatikern Gespraeche ueber spirituelle Inhalte fuehrt. Es zeigt sich an den sozialen Handlungen der Menschen, welche religioese Einstellung sie persoenlich haben, nicht der Frage, inwieweit sich die Gottesbilder aehneln oder unterscheiden.

 

Die drei genannten No-Go-Themen beim small talk und in der allgemeinen sozialen Interaktion im Beruf und im Alltag haben sich bestens bewaehrt, und jedenfalls bei uns hat dadurch noch nie die allgemeine Meinungsfreiheit gelitten.

 

Kein Grund also, das so hoch zu haengen, und als Schweigeverbot zu deklarieren, nur weil Leute Themen vermeiden, die 1. fuer sie persoenlich uninteressant sind und 2. auch die anderen allermeistens gar nichts angehen, weil sie privat sind.

 

Den allgemeinen Sinn solcher spirituellen Gespraeche mit Muslimen hat mir hier auch keiner erlaeutern koennen, ausser dass es jeweils rein persoenliches Interesse ist, was einige bewegt und mehr nicht. Dagegen ist nichts zu sagen, warum auch. Aber ein allgemein gelagertes Interesse kann man daraus nicht ableiten, ich sehe es jedenfalls nicht in meiner Umgebung.

bearbeitet von Long John Silver
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Ok, manchmal reden wir trotzdem auch über Katzen...

Ich sag doch: unterschiedliche Lebenswelten. Am besten kommt man zusammen aus, wenn man drei Themen in alltaeglichen Gespraechen und im small talk vermeidet: Politik, Religion und Sex.

 

Dann darf man natürlich auch nicht über Katzen reden:

"...ach übrigens, haben Sie schon den Katzenkrimi 'Felidae' von Akif Pirinçci gelesen?"

 

 

Auch ausschweifende Gespraeche ueber das eigene Haustier koennen Unbeteiligte ungemein nerven.

 

Buecher sind, soweit allgemein bekannt, also Bestsellerliste, eine ganz gute Einstieg in small talk bei Parties etc. Es gibt eine Menge allgemeiner Dinge, die man laessig und oberflaechlich durchhecheln kann, ohne ins Fettnaepfchen zu treten, und sich prima unterhaelt.

 

Du darfst sowieso ueber alles reden. Wenn du gut vertraegst, dass die anderen sich rasch von dir verabschieden und sich einen anderen Gespraechspartner suchen.

bearbeitet von Long John Silver
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Dann darf man natürlich auch nicht über Katzen reden:

"...ach übrigens, haben Sie schon den Katzenkrimi 'Felidae' von Akif Pirinçci gelesen?"

Ja, fand ihn aber nur in Grenzen gut.

 

Das Buch steht seit kurzem auf dem Index für weltanschauliche Volksgesundheit, weil dessen Autor auf einer AfD-Veranstaltung Verbotenes geredet hat. Deshalb darf man es nicht lesen, es nicht verkaufen und auch nicht darüber reden. Verbrennen darf man es natürlich.

bearbeitet von GermanHeretic
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Das Buch steht seit kurzem auf dem Index für weltanschauliche Volksgesundheit, weil dessen Autor auf einer AfD-Veranstaltung Verbotenes geredet hat. Deshalb darf man es nicht lesen, es nicht verkaufen und auch nicht darüber reden. Verbrennen darf man es natürlich.

Stimmt! Es wurden seine belletristischen Werke aus den Angebot genommen. Ich drück undo, lese das Buch zurück, lösche meine Erinnerung und benutze das Exemplar, welche aus unbegreiflichen Gründen sich in meiner Bibliothek befindet, um das Cheminée anzuzünden. Gut so?

 

DonGato.

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Auch ausschweifende Gespraeche ueber das eigene Haustier koennen Unbeteiligte ungemein nerven.

 

Buecher sind, soweit allgemein bekannt, also Bestsellerliste, eine ganz gute Einstieg in small talk bei Parties etc. Es gibt eine Menge allgemeiner Dinge, die man laessig und oberflaechlich durchhecheln kann, ohne ins Fettnaepfchen zu treten, und sich prima unterhaelt.

 

Du darfst sowieso ueber alles reden. Wenn du gut vertraegst, dass die anderen sich rasch von dir verabschieden und sich einen anderen Gespraechspartner suchen.

Klar, so hat jeder seine Lieblingsthemen. Nur für öberflächlichen ***** ist mir mein Leben einfach zu schade. Wer Widerspruch nicht erträgt, wer die Konfrontation scheut, seine eigene Meinung nicht für so relevant hält, dass er sie auch mal mit Freude verteidigt, sorry, der soll auf seiner Häppchenparty bleiben, ich geh da schon gleich garnicht hin.

 

Da sind nämlich nur Zombies.

Die leben nicht.

Wer nicht streiten kann, ist tot.

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Johns Zwischenfrage nach der Notwendigkeit solcher Gespräche hat durchaus einen Sinn.

 

Es ist nämlich tatsächlich die Frage, was eine Diskussion über ein Thema einbringen soll, das unser Leben und unseren gelebten Glauben so wenig berührt.

 

Das stimmt natürlich nicht, weil die Trinität sehr wichtig und lebens- und glaubensrelevant ist. Für mich jedenfalls. Weil ich die ganzen Lebensbezüge durch eifriges Nachdenken und Lernen und Nachvollziehen mühsam erarbeitet habe.

Für den größten Teil der Gläubigen ist Trinität dagegen so was von egal. Es ist grad noch mal gut genug, um irgendwelche rechthaberischen Klugscheißereien hervorzubringen. "Um des Kaisers Bart streiten" hat das mein Vater immer genannt. Und man kann sich über solche Rechthabereien prima entzweien.

 

Lebensnah, glaubensoffenkundig, populär oder verständlich ist die Trinitätslehre aber wirklich nicht. Wir sollen uns heute noch Gedanken machen über Denkmuster platonischer bzw. neuplatonischer Art, bestenfalls vermittelt durch eine Scholastik, die aber auch schon längst verflossen ist. Die Trinitätstheologie hatte für alte (uuuuralte) Generationen einen lebendigen Bezug zum Leben, zu Gottes Gegenwart in dieser Welt und in einem Menschen selbst. Und da hat sie wertvolle Dienste erbracht. Aber heute? In dieser Diktion? Mit platonischen Denkmustern? Da ist so ziemlich jeder Bezug zum heutigen Leben und Glauben entschwunden. Da bleibt nur noch so ein seltsames Gebilde übrig, das man zwar vehement verteidigt, weil es eben christlich ist und mit christlichen Dogmen abgesichert wurde und weil es uns so apart von anderen Religionen unterscheidet. Wer Identitätsprobleme mit seiner Identität als Christ hat, kann die Trinität immer noch verteidigen - auch wenn er rein überhaupt nichts davon verstanden hat. "Für die Trinität" ist synonym für "Für das Christentum!" oder noch absurder: "Für die katholische Kirche!" Denn deren Position (jawoll!) will man ja verteidigen gegen die bösen Moslems und Atheisten.

 

Positionen verteidigen. Da kann ich John durchaus verstehen, wenn er dies in Frage stellt. Warum eigentlich? Was bringt das für den Glauben? Was bringt das für ein Zusammenleben mit Andersdenkenden? Soziale Beziehung durch das Verteidigen von Positionen? Das ist doch tatsächlich lächerlich.

 

Bei anderen Themen, die lebensnäher sind, ist John ja durchaus streitbar. Aber für eine intellektuelle Spitzfindigkeit hat wohl kaum jemand Gesprächsbedarf.

 

Bevor wir weiter über Trinität diskutieren, müssten wir erst mal abklopfen, für welche Lebens- und Glaubensfrage Trinität überhaupt wichtig ist.

Und das ist so schwer, weil gerade bei Glaubensfragen viele Menschen die Positionen für wichtig halten. Nicht das Leben und nicht das Glauben (als substantiviertes Tun-Wort).

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