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Verbalinspiration und "Heilige Schrift"


Shubashi

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Was regst Du Dich auf? Er begreift es halt nicht.

 

Warum ich mich aufrege? Wie soll man sich denn nicht aufregen, wenn ein katholischer Priester mit höchster moralischer Emphase die Judensau unseligen christlichen Angedenkens wieder auferstehen lässt.

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Die von Dir verlangte Distanzierung ist ja auch völlig sinnlos. Sie würde die Wurzel kappen - ein Volk ist immer die Summe seiner Geschichte.

 

In den entsprechenden Texten des ATs hat das Volk Israel seine Geschichte verarbeitet. Und diese Geschichte ist nunmal über weite Strecken von erlittener und ausgeübter Gewalt (Huhn oder Ei?) geprägt. Das Besondere an diesen Geschichten ist daher wohl weniger, daß man Gott diverse Grausamkeiten in die Schuhe schiebt, sondern daß alles Erlebte und Erlittene mit und durch Gott gelesen wird ohne sich von ihm abzuwenden.

 

Ein heutiger Israeli wird diese Geschichten mit Sicherheit anders lesen, als ein Westeuropäisches Nachkriegskind ohne Flüchtlingshintergrund. Für uns hat z.B. der 2. Psalm bei weitem nicht die Bedeutungstiefe, die er im Nahen Osten heute noch haben dürfte.

Die Distanzierung von Gewaltverbrechen kappt keineswegs die Wurzeln eines Volkes.

Wer sich von den Gewaltverbrechen der Nazis distanziert kappt auch keineswegs die Wurzeln des deutschen Volkes. Im Gegenteil.

 

Im Gegenteil. Wer sich nicht von den Verbrechen der Nazis distanziert, spielt den Neonazis der heutigen Zeit in die Hand. Die schlimmsten von ihnen distanzieren sich eben gerade nicht von diesen Verbrechen, sondern propagieren sie als etwas Gutes.

Wer die biblischen oder koranischen Gewaltverbrechen als Werk und Auftrag Gottes einfach so hinnimmt, ist spielt damit heutigen Gewaltverbrechern "im Namen Gottes" in die Hand. Wenn muslimische Fanatiker im Namen Gottes Gewaltverbrechen ausüben, muss man damit rechnen, dass sie dies tatsächlich als ein gottgefälliges, ja sogar gottbefohlenes Werk tun. Sie können sich auf das Wort Gottes im Koran berufen. Bei Christen war das ja auch so. Viele, viele Jahrhunderte.

 

Eine allgemeine Distanzierung hilft dabei überhaupt nicht weiter. Sie erzeugt lediglich eine Art Mischmasch. Man hat den Terroristen von heute bereits den Koran in der verfänglichen Art beigebracht, in der er unkommentiert eben vorliegt. Und da entsteht die typische Gemengelage, die wir heute sehen: Es gibt ja Millionen Muslime, die den Koran anders auslegen. Aber sie haben keine klare Handhabe, um den Gewaltinterpretationen konkret entgegenzutreten. In ihrem Koran steht alternativlos ein Text, der von Gewalt spricht. Da (im Text, bei der Gewaltstelle) steht nirgends, dass man diese Stelle anders lesen kann oder sogar soll. Beide - also die friedfertigen, wie auch die gewaltwilligen - beziehen sich auf den Korantext. Und dann wundert man sich, dass Islamkritiker beide in eine Schublade gesteckt werden. Die bösen Moslems eben, die vom bösen Koran verdorben sind. Unsachgemäß, aber auch gut nachvollziehbar.

bearbeitet von Mecky
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im Koran steht wörtlich, daß er wörtlich zu nehmen ist!

 

Gut, dass da nicht drinsteht, Muslime sollten sich nur mit fliegenden Teppichen fortbewegen. Sonst wäre die Flugsicherung völlig überfordert.

 

Ceterum censeo: Man kann einen Text nicht „wörtlich” nehmen. Das ist genauso unmöglich, wie mit handelsüblichen Teppich eine Flugreise anzutreten.

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im Koran steht wörtlich, daß er wörtlich zu nehmen ist!

Gut, dass da nicht drinsteht, Muslime sollten sich nur mit fliegenden Teppichen fortbewegen. Sonst wäre die Flugsicherung völlig überfordert.

 

Ceterum censeo: Man kann einen Text nicht „wörtlich” nehmen. Das ist genauso unmöglich, wie mit handelsüblichen Teppich eine Flugreise anzutreten.

Das mußt du nicht mir sagen, sondern den Mullahs und Imamen. Bei der Gelegentheit solltest du ihnen vielleicht auch erzählen, daß das mit der wörtlichen "Offenbarung" nichts ist, ganz egal, ob auf arabisch oder nicht. Ich wünsche viel Vergnügen!

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im Koran steht wörtlich, daß er wörtlich zu nehmen ist!

Gut, dass da nicht drinsteht, Muslime sollten sich nur mit fliegenden Teppichen fortbewegen. Sonst wäre die Flugsicherung völlig überfordert.

Ceterum censeo: Man kann einen Text nicht „wörtlich” nehmen. Das ist genauso unmöglich, wie mit handelsüblichen Teppich eine Flugreise anzutreten.

 

Da gibt es auch eine Art logische Endlos-Schleife:

Wer sagt denn, dass man die Aufforderung, den Koran wörtlich zu nehmen, wörtlich nehmen soll?

Und selbst, wenn man eine Aufforderung finden sollte, auch diese Aufforderung wörtlich zu nehmen: Muss man diese Aufforderung zur Aufforderung wörtlich nehmen?

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Wer sagt denn, dass man die Aufforderung, den Koran wörtlich zu nehmen, wörtlich nehmen soll?

In einem Punkt nehmen ihn nur die Alawiten wörtlich - nämlich darin, dass sämtliche Speisen, die von Christen und Juden zubereitet wurden und von diesen selber gegessen werden, auch von Muslimen gegessen werden dürfen.

 

Sunniten verbitten sich üblicherweise diese Schlussfolgerung - obwohl sie wörtlich im Koran steht (sie sagen nämlich, dass das nur dann gilt, wenn es einem entsprechenden Speisegesetz nach zubereitet wurde und akzeptieren dann auch nur, wenn überhaupt, koschere Kost, weil ja Christen keine Speisegebote haben).

 

Also wenn das nicht lupenreine Interpretation ist...

 

Die muslimische Behauptung, wörtlich zu verstehen, ist ebenso bizarr wie die Behauptung der "Bibeltreuen", dass sie die Bibel ausschließlich verbal verstehen würden.

 

Und nein, ich muss das denen nicht sagen, da müssen sie schon selber draufkommen.

 

Irgendwie erinnert mich die Vorschrift zum wörtlichen Verständnis an die Frage, ob Gott einen Stein schaffen kann, der so schwer ist, dass er ihn nicht anheben kann. Wer die Allmacht Gottes darauf reduziert - na ja, wenn er's braucht...

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vor 2 Stunden schrieb Melani:

Um noch einmal zurück auf die Ausgangs-Frage zu kommen:

"Wie ist die Bibel zu beurteilen?".

 

Dazu eine Belehrung aus dem Jenseits von dem zu Lebzeiten viel gelesenen Johann Heinrich Jung-Stilling:

.

http://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stilling/downloads/nachtod_theo_jst/bibelchristen.pdf

Hör endlich auf, hier uralte Threads auszugraben und mit deiner Werbung zuzuspammen. :angry:

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Am ‎24‎.‎03‎.‎2016 um 14:31 schrieb ThomasB.:

 

 

 

Nein, die steht im selben Buch. Das heißt Bibel. Und es ist ein Buch. Das darf man nicht zerfleddern, indem man so tut, was vorne steht, habe mit dem hinten nichts zu tun. Das ist Missbrauch.

 

Die Story von Jesus, wie Du sie nennst, fängt mit den Worten an: „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.”

 

Lieber Thomas,

 

ich glaube, ich verstehe Dein Anliegen: die Bibel hat in allen ihren Teilen dieselbe Würde und es kann und darf nicht eine Abwertung des AT aus christlicher Perspektive stattfinden. Als AT Exeget stimme ich Dir hier natürlich von Herzen zu.

Allerdings ist diese Bibel auch ein Ergebnis eines geschichtlichen Prozesse oder anders ausgedrückt eines Ringens um eine Einsicht in das Handeln Gottes. Außerdem ist sie ein geschriebener Text. Aus diesen beiden Aspekten folgt, dass die Bibel interpretationsbedürftig ist. Es gibt Widersprüche und unterschiedliche Schwerpunkte.

 

Insofern kann ich die Bibel nicht nur synthetisch lesen, als wäre es ein koheräntes Zeugnis des Willens Gottes. Und ich finde einen solchen Umgang mit der Bibel auch ehrlicher als eine gewaltsame Harmonisierung nur um ein Prinzip des wortwörtlichen Verständnisses aufrechtzuerhalten.

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vor 21 Stunden schrieb Edith1:

Hör endlich auf, hier uralte Threads auszugraben und mit deiner Werbung zuzuspammen. :angry:

 

nuja,

 

davon hatten mir schon mehrere.

 

ich erinnere mich gut an unseren rakso, der hier für Rudolf Steiner, Jakob Lorber, oder sowas Ähnliches geworben hat. Jetzt kriegen wir Jung Stilling.

 

Vielleicht kommt als nächstes ein Spammer, der Werbung macht für Donald Schmidt, P. Confusius de Parma, oder für S. Cucino ...

 

meine Meinung: das halten wir auch noch aus.

 

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Franciscus non papa

Klar halten wir das aus, aber wir müssen es nicht aushalten. 

 

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Die Anweisung des Völkerapostels lautet: πάντα  δοκιμάζετε, τὸ καλὸν κατέχετε,

Katholizität erheischt, daß wir auch Goethe, Jung-Stilling, Herder und Rudolf Steiner be=achten.

>>> Denn der Herr hat uns nicht angewiesen, in unserer Sakristei zu verbleiben. <<<

Vielmehr sollen wir hinausgehen und das Gespräch mit allen suchen.

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Am 25.7.2017 um 14:21 schrieb Melani:

Die Anweisung des Völkerapostels lautet: πάντα  δοκιμάζετε, τὸ καλὸν κατέχετε,

Katholizität erheischt, daß wir auch Goethe, Jung-Stilling, Herder und Rudolf Steiner be=achten.

>>> Denn der Herr hat uns nicht angewiesen, in unserer Sakristei zu verbleiben. <<<

Vielmehr sollen wir hinausgehen und das Gespräch mit allen suchen.

Nicht nur mit Goethe, Jung-Stilling, Herder und Steiner, sondern auch mit Hitler, Stalin, Erdogan, Trump, dem Paten und Jack the ripper. Mit ihnen allen ist es gut, sich auseinanderzusetzen. Allerdings: Mit jedem auf eine andere Weise. Und von wem ich dann Gedanken übernehme, behalte ich mir selbst vor. 

 

 

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