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Die Evangelien und die Wahrheit


Mecky

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3) Es taucht dann die Frage auf: Was ist mit dem Leichnam Jesu geschehen? Hätten die Jünger den Leichnam wirklich geraubt, wie die Juden unterstellten (vgl. Mt 28,15), dann hieße das, sie bräuchten die - getürkte - Abwesenheit des Leichnams Jesu, um den Menschen die - wenn auch nur spirituelle - Auferstehung Jesu glauben zu machen. Das wäre in der Tat Lug und Trug, schlimmer als Mecky es den Evangelisten unterstellt.

 

Die Botschaft vom leeren Grab und von der Auferstehung Christi sind in den Evangelien eine Einheit, die das frühchristliche Bewusstsein so geprägt hat, dass man das nicht trennen kann.

Das Schlimme ist: Man muss mit dieser 3) Möglichkeit rechnen. Es könnte sein, dass dieser Vorwurf zurecht erhoben wurde und die Evangelisten ihn einfach nur abstreiten, um ihre Glaubensvorstellungen verbreiten zu können.

Ich sage nicht, dass es so war. Ich behaupte auch nicht, dass ich wüsste, dass es so war. Sondern ich sage nur: Man muss damit rechnen. Es handelt sich um eine nachvollziehbare Möglichkeit. Es KÖNNTE so gewesen sein. Und die angebliche Vertrauenswürdigkeit der Evangelisten kann dem nicht viel entgegensetzen, nachdem sie schon zuvor in den Evangelien so häufig die Realität sehr eigenwillig malträtiert haben.

 

Es handelt sich um ein weiteres Beispiel dafür, welchen Bärendienst die Evangelisten mit ihrer Verlogenheit dem Christentum erwiesen haben.

Und die Liste solcher Beispiele ist lang - fast so lange, wie die Evangelien selbst.

 

 

Die Frage ist doch nicht: Was hätte alles gewesen sein können?

Sondern: Was glaubt der Christ zurecht, dass damals wirklich gewesen ist?

 

Wenn man alle Möglichkeiten durchspekuliert, ist auch die Variante des Koran denkbar, dass für Jesus ein anderer gekreuzigt worden ist. Aber der christliche Glaube fußt auf dem Zeugnis der Evangelien. Wenn die schummeln, dann kannst du alles vergessen.

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Sondern: Was glaubt der Christ zurecht, dass damals wirklich gewesen ist?

Richtig wäre: Was glaubt der Christ, dass damals gewesen ist?

Nur das ist entscheidend.

Ob das "wirklich" gewesen ist, und ob der Christ das "zurecht" glaubt, ist ohne Bedeutung, weil es sowieso nicht überprüft werden kann.

 

Werner

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Mir kann dagegen eine Religion gestohlen bleiben, die mir die Antwortem auf Fragen von vor tausend Jahren gibt, und sagt "du musst halt die richtigen Fragen stellen, dann passen die Antworten auch für dich". Das halte ich für eine Placebo-Religion.

 

Deswegen ist ja gut, dass es Religionsfreiheit gibt, damit jedem die Religionen gestohlen bleiben können, die ihm keine glaubwürdige Antworten geben. Die Frage ist halt: Will ich Wahrheit oder spirituelle Befriedigung?

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Warum soll man aber heute doch genau so glauben wie die frühen Christen?

Diese Frage wäre eigentlich einen eigenen Thread wert.

Es geht letztlich um den Kern der christlichen Botschaft, der von Zeitenstürmen unabhängig ist.

Wenn es einen solchen nicht gibt, welchen Sinn haben Glaube und Religion dann eigentlich?

Sie haben den Sinn, dem Menschen in seiner Zeit spirituellen Halt zu geben.

Aber wenn es zeitbedingte Antworten sind, dann handelt es sich hier um eine Placebo-Religion.

Eine solche kann mir gestohlen bleiben!

 

Wer hat denn dieses Placebo hergestellt? Zum Beispiel die Evangelisten. Und viele andere biblischen Schriftsteller.

Zu nennen wären aber auch die Gestalter vieler absurder und unwahrer Heiligenlegenden. Oder die Erfinder der Constantinischen Schenkung.

Lug und Trug. Zu Placebo-Zwecken?

 

Ich denke: Man muss sich diese Placebos ein wenig genauer anschauen.

Ich behaupte: In diesen Placebos befinden sich höchst wirksame Wirkstoffe. Das ist für ein eigentliches Placebo geradezu unanständig. Nur sind diese Wirkstoffe nicht an jene Realität gekoppelt, die sie erst einmal vorgeben. Die Wirkstoffe sind nicht daran gebunden, dass sie wirklich von Jesus her stammen. Ihre Realität ist ganz woanders verankert - und unfairer Weise wird dies in den Evangelien nirgends reflektiert. Im Gegenteil: Eine kritische Hinterfragung soll ja gerade vermieden werden.

 

Man soll zum Beispiel gar nicht erst in Betracht ziehen, dass die Jünger Jesus aus dem Grab heraus holten. Gegenargumente werden schon im Ansatz erstickt. Wenn es nach den Evangelisten geht, ist diese Version (Umverlegung) undenkbar. Sie soll durch die Darstellungsweise einer angeblichen Bewachung des Grabes von vornherein als unglaubwürdig dargestellt werden.

Wir wissen nicht, wie es war. Aber die Bewachungs-story klingt nicht sehr glaubwürdig. Vielleicht ist sie nur wieder eine von den programmatischen Lügengespinnsten der Evangelisten.

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der christliche Glaube fußt auf dem Zeugnis der Evangelien. Wenn die schummeln, dann kannst du alles vergessen.

Was kannst du dann alles vergessen, und warum?

Deine Vorstellung davon, dass das Bild, das du dir von Gott gemacht hast, die exakte Realität zeigt?

Das kannst du in der tat vergessen.

 

Werner

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Allerdings weiß Paulus vom leeren Grab noch nichts.

 

 

Gibt's von Paulus eine Äußerung dazu, daß er davon nichts weiß? So 'ne Art "Häh? Wie Grab leer? Weiß ich nix von!"

 

Oder sind das Spekulationen à la "wenn A hätte er bestimmt und ganz sicher B machen müssen, also C"?

 

Es war ihm zumindest nicht wichtig.

 

Werner

 

 

Oder selbstverständlich

 

Er hat aber kein persönliches Tagebuch geschrieben, sondern Briefe, mit denen er Leute überzeugen wollte.

Die Auferstehung war ihm auch selbstverständlich, aber er hat sie immer wieder betont, weil sie eben für Außenstehende nicht selbstverständlich ist.

Das gilt auch für das leere Grab.

Bleibt also nur der Schluss, dass es ihm nicht wichtig war.

 

Werner

 

Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war.

So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

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Mir kann dagegen eine Religion gestohlen bleiben, die mir die Antwortem auf Fragen von vor tausend Jahren gibt, und sagt "du musst halt die richtigen Fragen stellen, dann passen die Antworten auch für dich". Das halte ich für eine Placebo-Religion.

 

Deswegen ist ja gut, dass es Religionsfreiheit gibt, damit jedem die Religionen gestohlen bleiben können, die ihm keine glaubwürdige Antworten geben. Die Frage ist halt: Will ich Wahrheit oder spirituelle Befriedigung?

 

Auch dir geht es nur um spirituelle Befriedigung, die du aber, in einer unzulässigen Verdrehung des Begriffes "Wahrheit" nennst (das ist kein persönlicher Vorwurf, den hat man dir beigebracht. Der Vorwurf gebührt dem sogenannten Lehramt der Kirche)

 

Werner

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Warum soll man aber heute doch genau so glauben wie die frühen Christen?

Diese Frage wäre eigentlich einen eigenen Thread wert.

Es geht letztlich um den Kern der christlichen Botschaft, der von Zeitenstürmen unabhängig ist.

Wenn es einen solchen nicht gibt, welchen Sinn haben Glaube und Religion dann eigentlich?

Sie haben den Sinn, dem Menschen in seiner Zeit spirituellen Halt zu geben.

Aber wenn es zeitbedingte Antworten sind, dann handelt es sich hier um eine Placebo-Religion.

Eine solche kann mir gestohlen bleiben!

 

Wer hat denn dieses Placebo hergestellt? Zum Beispiel die Evangelisten. Und viele andere biblischen Schriftsteller.

Zu nennen wären aber auch die Gestalter vieler absurder und unwahrer Heiligenlegenden. Oder die Erfinder der Constantinischen Schenkung.

Lug und Trug. Zu Placebo-Zwecken?

 

Ich denke: Man muss sich diese Placebos ein wenig genauer anschauen.

Ich behaupte: In diesen Placebos befinden sich höchst wirksame Wirkstoffe. Das ist für ein eigentliches Placebo geradezu unanständig. Nur sind diese Wirkstoffe nicht an jene Realität gekoppelt, die sie erst einmal vorgeben. Die Wirkstoffe sind nicht daran gebunden, dass sie wirklich von Jesus her stammen. Ihre Realität ist ganz woanders verankert - und unfairer Weise wird dies in den Evangelien nirgends reflektiert. Im Gegenteil: Eine kritische Hinterfragung soll ja gerade vermieden werden.

 

Man soll zum Beispiel gar nicht erst in Betracht ziehen, dass die Jünger Jesus aus dem Grab heraus holten. Gegenargumente werden schon im Ansatz erstickt. Wenn es nach den Evangelisten geht, ist diese Version (Umverlegung) undenkbar. Sie soll durch die Darstellungsweise einer angeblichen Bewachung des Grabes von vornherein als unglaubwürdig dargestellt werden.

Wir wissen nicht, wie es war. Aber die Bewachungs-story klingt nicht sehr glaubwürdig. Vielleicht ist sie nur wieder eine von den programmatischen Lügengespinnsten der Evangelisten.

 

 

Also propagierst du eine "Hermeneutik des Verdachtes"?

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

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Mir kann dagegen eine Religion gestohlen bleiben, die mir die Antwortem auf Fragen von vor tausend Jahren gibt, und sagt "du musst halt die richtigen Fragen stellen, dann passen die Antworten auch für dich". Das halte ich für eine Placebo-Religion.

 

Deswegen ist ja gut, dass es Religionsfreiheit gibt, damit jedem die Religionen gestohlen bleiben können, die ihm keine glaubwürdige Antworten geben. Die Frage ist halt: Will ich Wahrheit oder spirituelle Befriedigung?

 

Auch dir geht es nur um spirituelle Befriedigung, die du aber, in einer unzulässigen Verdrehung des Begriffes "Wahrheit" nennst (das ist kein persönlicher Vorwurf, den hat man dir beigebracht. Der Vorwurf gebührt dem sogenannten Lehramt der Kirche)

 

Werner

 

Nein. Der Vorwurf gebührt dem, der von sich sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! Niemand kommt zum Vater außer durch mich!" (Joh 14,6)

Aber wahrscheinlich unterschlage ich damit den Umstand, dass ihm diese Aussage ja nur die hinterhältigen Evangelisten böswillig in den Mund gelegt haben ......

 

 

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

und als Jesus dem mit ihm Gekreuzigten versprach: "Noch heute wirst du mir im Himmelreich sein", was ist aus dem Körper dieses Gekreuzigten geworden?

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Aber der christliche Glaube fußt auf dem Zeugnis der Evangelien. Wenn die schummeln, dann kannst du alles vergessen.

 

Wenn Du schreibst: Der christliche Glaube fußt auf dem ZEUGNIS der Evangelisten, bin ich sogar Deiner Meinung.

 

Allerdings bin ich noch mehr der Meinung, dass der christliche Glaube noch viel grundlegender auf dem Wirken Gottes fußt.

Und der christliche Glaube fußt nicht auf der verlogenen Darstellungsweise der Evangelisten, sondern (wenn schon, dann) auf deren Glaubenszeugnis.

 

Das könnte bedeuten: Auch wenn buchstäblich ALLE Texte der Evangelisten verlogen wären, wären sie dennoch als Glaubenszeugnis womöglich ehrlich - allerdings ohne reale Grundlage in der realen Geschichte Jesu. Die Evangelisten hätten in diesem Fall ihren (eigenen) Glauben vermittels einer fiktiven Lebensgeschichte Jesu korrekt dargestellt.

 

So krass wird es wohl nicht sein. Immerhin scheinen ja einige Punkte der Evangelien tatsächlich (und überraschenderweise) die historische Realität aufzugreifen - auch wenn wir das heute nicht mehr belegen können, noch dass wir isolieren könnten, WELCHE Elemente ihrer Evangelien tatsächlich an die historische Realität gebunden sind.

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Mir kann dagegen eine Religion gestohlen bleiben, die mir die Antwortem auf Fragen von vor tausend Jahren gibt, und sagt "du musst halt die richtigen Fragen stellen, dann passen die Antworten auch für dich". Das halte ich für eine Placebo-Religion.

 

Deswegen ist ja gut, dass es Religionsfreiheit gibt, damit jedem die Religionen gestohlen bleiben können, die ihm keine glaubwürdige Antworten geben. Die Frage ist halt: Will ich Wahrheit oder spirituelle Befriedigung?

 

Auch dir geht es nur um spirituelle Befriedigung, die du aber, in einer unzulässigen Verdrehung des Begriffes "Wahrheit" nennst (das ist kein persönlicher Vorwurf, den hat man dir beigebracht. Der Vorwurf gebührt dem sogenannten Lehramt der Kirche)

 

Werner

 

Nein. Der Vorwurf gebührt dem, der von sich sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! Niemand kommt zum Vater außer durch mich!" (Joh 14,6)

Aber wahrscheinlich unterschlage ich damit den Umstand, dass ihm diese Aussage ja nur die hinterhältigen Evangelisten böswillig in den Mund gelegt haben ......

 

 

 

Das verstehe ich nun nicht.

Weil Jesus sich selbst als die Wahrheit bezeichnet, muss alles, was in den Evangelien steht, genau so passiert sein und muss das Grab leer sein?

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

 

Werner

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

Ist es so schwer zu verstehen, dass die Auferstehung Jesu eine ganz andere Kategorie darstellt, als die Auferstehung meiner lieben Verwandten?

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

und als Jesus dem mit ihm Gekreuzigten versprach: "Noch heute wirst du mir im Himmelreich sein", was ist aus dem Körper dieses Gekreuzigten geworden?

 

Werner

 

Wobei mir gerade auffällt, dass Jesus da ziemlich heftig dem Credo widerspricht....

 

Werner

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Weil Jesus sich selbst als die Wahrheit bezeichnet, muss alles, was in den Evangelien steht, genau so passiert sein und muss das Grab leer sein?

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

 

Nein. Du hast es als unredlich postuliert, dass das Lehramt "Wahrheit" verkündet.

Meine Anfrage ist dann, ob die Wahrheits-Postulierung Jesu auch unredlich ist - oder ihm nur angedichtet wurde.

Der Wahrheitsanspruch Jesu und der des Lehramtes hängen natürlich intensiv zusammen.

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Also propagierst du eine "Hermeneutik des Verdachtes"?

 

Nein.

Ich vertrete die Ansicht, dass der Glaube auf Gottes Wirken in jedem einzelnen von uns beruht. Und dass die biblischen Geschichten inspirativ wirken. Die Realitätsbindung des Glaubens entspringt nicht dem realen Wirklichkeitsgehalt der Evangelien, sondern verleiht der Realität des Gläubigen einen Impuls. Je besser die Evangelienstorys die Realität des Gläubigen ins Wort bringen, desto stärker der Impuls.

In einem anderen Thread habe ich das auf die Kurzformel gebracht: "Jesus war eher Inspiration, als Vorlage".

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

und als Jesus dem mit ihm Gekreuzigten versprach: "Noch heute wirst du mir im Himmelreich sein", was ist aus dem Körper dieses Gekreuzigten geworden?

 

Werner

 

Wobei mir gerade auffällt, dass Jesus da ziemlich heftig dem Credo widerspricht....

 

Werner

 

Für den Gestorbenen ist es "heute", für die Zurückgebliebenen ist es am Jüngsten Tag. Das Credo nimmt die Perspektive der auf Erden Verbliebenen ein.

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Ich vertrete die Ansicht, dass der Glaube auf Gottes Wirken in jedem einzelnen von uns beruht. Und dass die biblischen Geschichten inspirativ wirken. Die Realitätsbindung des Glaubens entspringt nicht dem realen Wirklichkeitsgehalt der Evangelien, sondern verleiht der Realität des Gläubigen einen Impuls. Je besser die Evangelienstorys die Realität des Gläubigen ins Wort bringen, desto stärker der Impuls.

In einem anderen Thread habe ich das auf die Kurzformel gebracht: "Jesus war eher Inspiration, als Vorlage".

 

Sind dann nicht Märchen, Fantasyfilme oder religiöse Bücher anderer Religionen mindestens genau so inspirierend - zumindest für viele Menschen?

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Nein. Der Vorwurf gebührt dem, der von sich sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! Niemand kommt zum Vater außer durch mich!" (Joh 14,6)

Aber wahrscheinlich unterschlage ich damit den Umstand, dass ihm diese Aussage ja nur die hinterhältigen Evangelisten böswillig in den Mund gelegt haben ......

 

 

 

Wahrscheinlich. Wie gesagt: Genau wissen können wir es nicht. Aber es gibt gute Gründe dafür, dass Johannes dem Jesus auch an dieser Stelle wieder einmal etwas in den Mund gelegt hat.

In diesem Falle geht der Vorwurf an Johannes. ER hat diese Worte geschrieben. Nicht Jesus hat diese Worte hervorgebracht, sondern Johannes.

 

Und zusätzlich kommt die Frage auf: Warum ist Johannes hier auf seine eigenen Worte ausgewichen? Hat Jesus denn nicht in Originalton etwas Ähnliches gesagt? Warum schreibt Johannes dann nicht einfach das auf, was Jesus gesagt hat? Waren die Originalworte Jesu schlechter, als das, was Johannes schrieb?

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

Ist es so schwer zu verstehen, dass die Auferstehung Jesu eine ganz andere Kategorie darstellt, als die Auferstehung meiner lieben Verwandten?

 

Wenn das sowieso eine ganz andere Kategorie ist, warum ist dann das leere Jesusgrab für den Glauben an deine eigene Auferstehung so wichtig?

 

Werner

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

und als Jesus dem mit ihm Gekreuzigten versprach: "Noch heute wirst du mir im Himmelreich sein", was ist aus dem Körper dieses Gekreuzigten geworden?

 

Werner

 

Wobei mir gerade auffällt, dass Jesus da ziemlich heftig dem Credo widerspricht....

 

Werner

 

Für den Gestorbenen ist es "heute", für die Zurückgebliebenen ist es am Jüngsten Tag. Das Credo nimmt die Perspektive der auf Erden Verbliebenen ein.

 

OK, also ist es sinnlos, Verstorbene vor dem jüngsten Tag anzurufen. Jedenfalls so lange man noch lebt.

 

Werner

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Ich vertrete die Ansicht, dass der Glaube auf Gottes Wirken in jedem einzelnen von uns beruht. Und dass die biblischen Geschichten inspirativ wirken. Die Realitätsbindung des Glaubens entspringt nicht dem realen Wirklichkeitsgehalt der Evangelien, sondern verleiht der Realität des Gläubigen einen Impuls. Je besser die Evangelienstorys die Realität des Gläubigen ins Wort bringen, desto stärker der Impuls.

In einem anderen Thread habe ich das auf die Kurzformel gebracht: "Jesus war eher Inspiration, als Vorlage".

 

Sind dann nicht Märchen, Fantasyfilme oder religiöse Bücher anderer Religionen mindestens genau so inspirierend - zumindest für viele Menschen?

 

Oh doch. Das sind sie. Und es bilden sich sogar immer wieder Ersatzreligionen anhand von Phantasy-Geschichten. Der Club der Yoda-isten ist nicht mal so klein.

Die Märchen- und Fantasyfilme sind mindestens genau so inspirierend. Aber sie sind nicht in jedem Falle christlich-inspirierend.

 

Und damit ergibt sich sozusagen eine religiöse Konkurrenz zwischen Christentum und Fantasy-Inspirations-Religionen.

In dieser Konkurrenz haben die traditionellen Religionen einen großen Vorteil: Ihre Inhalte haben schon viele Generationen inspiriert, motiviert und wurden vielen Menschen zur Glaubensquelle.

In dieser Konkurrenz haben aber auch die neuen Religionen und Ersatzreligionen gewaltige Vorteile. Vor allem literarische Vorteile: Die Impulse zeitgenössischer Geschichten sind besser an der heutigen Zeit orientiert, treffen aktuelle religiöse und ethische Bedürfnisse besser und können deshalb um Grade leichter in das eigene Impuls-Repertoire übernommen werden.

 

Die Macht sei mit Dir!

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Weil Jesus sich selbst als die Wahrheit bezeichnet, muss alles, was in den Evangelien steht, genau so passiert sein und muss das Grab leer sein?

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?

 

Nein. Du hast es als unredlich postuliert, dass das Lehramt "Wahrheit" verkündet.

Meine Anfrage ist dann, ob die Wahrheits-Postulierung Jesu auch unredlich ist - oder ihm nur angedichtet wurde.

Der Wahrheitsanspruch Jesu und der des Lehramtes hängen natürlich intensiv zusammen.

 

Da gibt es rein gar keinen Zusammenhang. Jesus hat nur sich selbst als die Wahrheit bezeichnet.

Den Zusammenhang behauptet nur das Lehramt.

 

Werner

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Er ging davon aus, dass, wenn Jesus auferstanden ist, das Grab eben selbstverständlich auch leer war. So wie man selbstverständlich davon ausgeht, dass ein Mensch nicht mehr atmet, wenn er tot ist, ohne dass das besonders erwähnt werden müsste. Die Evangelisten waren dagegen deutlich detail-verliebter als Paulus. Gott sei Dank!

Du hast sicher liebe Menschen, die verstorben sind. Gehst du davon aus, dass die in ihren Gräbern, die ja nicht leer sind, vor sich hinmodern, oder dass die im Himmel sind? Warum rufst du Heilige an, für dich Fürsprache einzulegen, obwohl ihre Gräber nicht leer sind?

 

Werner

 

und als Jesus dem mit ihm Gekreuzigten versprach: "Noch heute wirst du mir im Himmelreich sein", was ist aus dem Körper dieses Gekreuzigten geworden?

 

Werner

 

Wobei mir gerade auffällt, dass Jesus da ziemlich heftig dem Credo widerspricht....

 

Werner

 

Für den Gestorbenen ist es "heute", für die Zurückgebliebenen ist es am Jüngsten Tag. Das Credo nimmt die Perspektive der auf Erden Verbliebenen ein.

 

Ach, und nochwas fällt mir da auf. Dann war Jesus aus seiner Perspektive also schon am Karfreitag im Himmel, als das Grab aber unbestritten noch nicht leer war.

 

Werner

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