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Diskussion rund ums Zölibat


Studiosus

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Am 25.8.2019 um 08:52 schrieb Chrysologus:

Eine eigene Perspektive: Klick

 

Sehr interessant! Vom Gefühl halte ich den Zölibat auch eher im monastischen Bereich für angebracht. Sicher lernt man in der eigenen Familie viel, aber wenn die Kinder klein sind, hat man auch viel Stress und wenig zeit für geistig-geistliches "Gedöns". Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich zölibatäre Priester mit einer bewusst mönchischen Lebensweise und verheiratete sehr gut ergänzen würden.

 

Aber ob Frauen sich hier und heute auf eine Rolle als "Mutter der Gemeinde" einlassen würden? Würde eher wie bei den Protestanten laufen, wo darüber diskutiert wird, wie man sich die übergriffige Gemeinde vom Leib halten kann - man/frau hat schließlich eine eigene Karriere.

 

Im Artikel wird auch die sexuelle Enthaltsamkeit vor der Eucharistie angesprochen...Wenn der Angenendt mit seinen Sexualstoffen daherkommt, frage ich mich immer, warum das in den Ostkirchen auch eine (tlw. größere) Rolle spielt.

 

 

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Jenes Zwangs-Zölibat gehört schon lange auf den Müllhaufen der Kirchen-Geschichte.

Es war eine Schande, ist eine Schande, und wird eine Schande für die RKK sein, solange es noch besteht.

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Am 10.3.2017 um 16:08 schrieb Studiosus:

Dieser Thread wurde nicht von Studiosus erstellt. Es handelt sich um eine Verschiebung aus dem Thread "Neues zu Papst Franziskus".

 

Nanny als Mod

 

 

 

Exakt. Ehelosigkeit ist ein herausragendes Charisma. Abgesehen von der besseren Vereinbarkeit von aufopfernder Seelsorge und ehelosem Leben führt an der Imitatio Dei, dem Nachfolgen des göttlichen Meisters Jesus Christus, kaum ein Weg vorbei.

 

 

Natürlich führen da sehr viele Wege vorbei.

Und  es ist an der Zeit, dass diese Wege begangen werden.

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vor 23 Minuten schrieb Rotgold:

Und  es ist an der Zeit, dass diese Wege begangen werden.

 

Ja dann, bitte. Geh ihn doch.

 

Ob und wie die Kirche diesen Weg gehen wird ist Stand heute noch vollkommen unentschieden. Zumal dieser Weg, wie Du ihn nennst, schon seit Ewigkeiten in der Ostkirche gegangen wird.

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 18 Minuten schrieb Studiosus:

 

Ja dann, bitte. Geh ihn doch.

 

 

 

 

Ich bin sehr wohl verheiratet.

Aber: Ich bin kein katholischer Pfarrer.

Und jene  Pfarrer sollten den genannten  Weg - also weg von jenem unsinnigen Zwangs-Zölibat - auch gehen können.

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vor 20 Minuten schrieb Rotgold:

Und jene  Pfarrer sollten den genannten  Weg - also weg von jenem unsinnigen Zwangs-Zölibat - auch gehen können.

 

Ja, das ist deine und vieler anderer Ansicht. Ich habe - vor 2,5 Jahren - die Sinnhaftigkeit und Würde und, wie ich finde, pastorale Notwendigkeit dieser Lebensform betont. 

 

Was sich letztendlich durchsetzen wird, steht in den Sternen. Ich fände auch viele Reformen gut, aber allein dadurch, dass ich oder andere sie unterstützen, werden sie nicht Realität. Abwarten und Tee trinken.

 

Eins scheint mir jedoch unzweifelhaft: Die Entscheidung darüber, ob Priester heiraten dürfen oder nicht, wird die Kirche nicht retten (wenn sie, als mystischer Leib Christi, denn der Rettung bedürfte). Ein apodiktisches "es ist jetzt Zeit" beeindruckt mich ehrlich gesagt wenig. Ich schlage ein aufmerksames Hören auf das vor, was die Kirche in je der Zeit, in der sie agiert, braucht. Und da scheinen mir viele, viele Dinge vorrangiger als der Zölibat und seine perpetuierte Infragestellung. Es ist ja nun, weiß Gott, so, dass dieses Thema nicht neu ist. Gegen den Zölibat wird polemisiert seitdem es ihn gibt.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Rotgold:

Jenes Zwangs-Zölibat gehört schon lange auf den Müllhaufen der Kirchen-Geschichte.

Es war eine Schande, ist eine Schande, und wird eine Schande für die RKK sein, solange es noch besteht.

 

Tja, so eine Aussage zeigt, dass Dein Wissen der Kirchengeschichte von Fakten ungetrübt ist. Macht aber nichts. Bist in guter Gesellschaft der Mehrheit.

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vor 1 Stunde schrieb Rotgold:

Jenes Zwangs-Zölibat gehört schon lange auf den Müllhaufen der Kirchen-Geschichte.

Es war eine Schande, ist eine Schande, und wird eine Schande für die RKK sein, solange es noch besteht.

 

Ich mache eher die Beobachtung, dass die Kirchen, in denen es verheiratete Priester gibt, durchweg viel nationalkonservativer ausgerichtet sind als die römisch-katholische Kirche.

- die russisch-orthodoxe Kirche und Putin

- die serbisch-orthodoxe Kirche, die den serbischen Nationalismus in den 90er Jahren wesentlich deutlicher unterstützt hat als die katholische Kirche den kroatischen

- die griechisch-orthodoxe Kirche, die sehr großen Wert darauf legt, dass alle staatlichen Amtsträger ihren Amtseid vor einem Bischof schworen

- die anglikanische Kirche, deren Mitglieder weit überproportional für den Brexit gestimmt haben

- die altkatholische Kirche und ihr gerade thematisiertes Anbandeln mit der Nazi-Diktatur

 

Ich kann das alles nicht positiv finden. Natürlich ist es dagegen schon. Verheiratete Priester haben meistens Kinder. Das kostet erstens Geld; und zweitens möchte man die Kinder auch nicht mit einer zu exponierten Stellung in der Gesellschaft belasten. Das bedeutet, dass man sich in den nationalstaatlichen Strukturen als Priester irgendwie nützlich machen muss. Und das fürhrt dann zu den bekannten Problemen.

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Ganz abgesehen von so etwas wie Erpressbarkeit. Nun leben wir, hier: im weitgehend friedfertigen und religionsfreiheitlichen Europa, Gott sei Dank in einer Zeit und Region, welche schärfste Repressionen gegen die Kirche und ihre Amtsträger nicht mehr kennt. Man braucht allerdings nicht allzu weit - weder zeitlich, noch geographisch - gehen, dorthin, wo die Kirche verfolgt wird. Seien es die leidenden Geschwister in mehrheitlich muslimischen Gebieten, in China oder auch in unseren Gefilden zu Zeiten des Faschismus und Kommunismus oder des Spanischen Bürgerkrieges. 

 

Das ist nur eine Spekulation ohne empirische Basis, aber die Frage darf gestellt werden, ob der Widerstand oder auch das Märtyrertum der Priester in Zeiten der Verfolgung so ausgeprägt gewesen wäre, hätte jeder hinter sich eine Familie, Frau und Kinder, gewusst, deren Zukunft vom Vater und dessen Handlungen abhängt. Oder sucht man dann, wie oben angedeutet, vielleicht eher das Arrangement mit der Macht, um sich und seine Familie zu schützen. Möglicherweise sogar zu profitieren?

 

Aber wahrscheinlich sind Standhaftigkeit im Glauben, gerade in der Verfolgung, Selbsthingabe für ein höheres Ziel und Martyrium heute ebenso unverständliche Konzepte wie der Zölibat. Der real existierende Katholizismus, besonders in Europa, ist leider im schlechtesten Sinne "verbürgerlicht". Dazu passen dann auch Priester, die ihre Kinder im Familienwagen zur Schule fahren und abends unter dem Pantoffel einer Frau stehen. Eine Krise des Mann-Seins und eine Krise des Priestertums, wie sich heute überhaupt alles in einem Sog der Auflösung und des Relativismus zu befinden scheint.

 

Den ehelosen Priester, der nur dem Herrn, der Kirche und seinem Gewissen gegenüber verpflichtet ist, halte ich für in vieler Hinsicht freier als einen verheirateten.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Jetzt aber mal halblang. Den Märtyrer-Status haben die wenigsten zölibatär lebenden Herrn Pfarrer in der lateinischen Kirche, dafür sehr wohl Partnerinnen und Kinder.

 

Realitätscheck. 

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vor 6 Minuten schrieb nannyogg57:

Jetzt aber mal halblang. Den Märtyrer-Status haben die wenigsten zölibatär lebenden Herrn Pfarrer in der lateinischen Kirche, dafür sehr wohl Partnerinnen und Kinder.

 

Realitätscheck. 

 

Find ich nicht witzig. Ich rede hier von Märtyrern im eigentlichen Sinne. Mit Blut und so. Wenn Du verstehst. Außer Du bist der Ansicht, diese hätte es unter dem katholischen Klerus, z.B. anlässlich der aufgeführten Ereignisse, nicht gegeben. Ich rede nicht von den Pflichten und Unbillen des Alltags, die wohl jeder, ob geweiht oder ungeweiht, hat. Das fiele dann eher unter "weisses Martyrium".

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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War auch nicht witzig gemeint. Ich finde das Zölibat eine gute Idee, aber sie wird in der Realität nicht umgesetzt.

 

Wenn wir vom zölibatär lebenden Priester sprechen, so immer von einer Minderheit.

 

Nein, ich habe keine Statistik an der Hand. Aber die Mehrheit der Priester, mit denen ich real zu tun hatte, lebte und lebt nicht zölibatär.

bearbeitet von nannyogg57
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vor 7 Stunden schrieb nannyogg57:

Nein, ich habe keine Statistik an der Hand. Aber die Mehrheit der Priester, mit denen ich real zu tun hatte, lebte und lebt nicht zölibatär.

 

Was heißt: die Mehrheit der Preister, mit denen Du real zu tun hattest: waren (oder sind) Heuchler. 

 

Die sollten wir uns also zum Vorbild nehmen.

 

Aha.

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vor 9 Minuten schrieb rorro:

Was heißt: die Mehrheit der Preister, mit denen Du real zu tun hattest: waren (oder sind) Heuchler. 

Ich weiß ja nicht, wie Du zu dem Schluss kommst, aber meine Erfahrung ist, dass genau diese Gruppe Priester idR sehr offen damit umgeht, dass sie den Zölibat "in Kauf genommen" haben, um Priester werden zu können. Ich finde das wenig heuchlerisch.

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Soweit ich nannyogg richtig verstanden habe, sprach sie von aktiven Priestern, die nicht zölibatär lebten. Das ist heuchlerisch. Und sehr egoistisch denen gegenüber, die sich nicht öffentlich überall mit ihrem Partner zeigen können. Wer nicht zölibatär leben will, der läßt es eben und trägt dafür die Verantwortung. Ist das leicht? Nein, hat auch niemand versprochen. Das Leben ist kein Wunschkonzert. Oder sind das alles Kindergartenkinder?

bearbeitet von rorro
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Ich habe hier gelernt, daß die Priester nicht nur Ehelosigkeit, sondern die Einhaltung der drei Evangelischen Räte versprochen haben.

Was total untergeht; auch weil diese als Weltpriester (bei uns) kaum sichtbar zu leben sind:

 

Armut:

Wie sieht die aus, wenn ein Alleinstehender ein Akademikergehalt hat?

Manchmal liegen die Schwierigkeiten auch im Detail: Ich weiß von einem Priester, dem seine vorgegebene Dienstwohnung viel zu groß ist, aber Änderungen sind aus einer Vielzahl von Gründen nicht so einfach.

 

Gehorsam:

Heißt hier: Gehorsam gegenüber seinem Bischof. Wenn's gut läuft, ist das nicht zu spüren, weil der Bischof nur nachvollziehbare Dinge fordert.

 

Bleibt die Ehelosigkeit:

Die dann isoliert ganz alleine nicht mehr verstanden wird.

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vor 8 Stunden schrieb nannyogg57:

War auch nicht witzig gemeint. Ich finde das Zölibat eine gute Idee, aber sie wird in der Realität nicht umgesetzt.

 

Wenn wir vom zölibatär lebenden Priester sprechen, so immer von einer Minderheit.

 

Nein, ich habe keine Statistik an der Hand. Aber die Mehrheit der Priester, mit denen ich real zu tun hatte, lebte und lebt nicht zölibatär.

 

 

Mich  deucht, du verwexelst da was.

 

"zolibatär" bedeutet einfach nur: "nicht verheiratet".

Über sexuelle Aktivitäten ist da nichts gesagt.

 

Und jenes Zwangs-Zölibat  ist imho keine gute, sondern eine unmenschliche Idee.

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vor einer Stunde schrieb Rotgold:

Mich  deucht, du verwexelst da was.

 

"zolibatär" bedeutet einfach nur: "nicht verheiratet".

Über sexuelle Aktivitäten ist da nichts gesagt.

 

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich mit Basisinformationen über die Lehre der Kirche zu versorgen. Sonst wirst Du irgendwann nicht mehr ernstgenommen, was schade wäre.

 

Hier wäre die Beschäftigung mit der generellen kirchlichen Bewertung von außerehelicher Sexualität bestimmt gewinnbringend für den Verständnishorizont.

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Gerade eben schrieb rorro:

 

Ich kann Dir nur empfehlen, Dich mit Basisinformationen über die Lehre der Kirche zu versorgen. Sonst wirst Du irgendwann nicht mehr ernstgenommen, was schade wäre.

 

 

Ich weiß nicht, was du willst.

 

"zolibatär" bedeutet nun mal im Wortsinne : "nicht verheiratet".

Es bedeutet nicht: "ohne Sex"

 

So ist das sprachlich gesehen.

 

Falls du mich nun deswegen "nicht mehr ernst nimmst", kann ich nichts dazu.

 

Ich kann nicht deinetwegen  die  deutsche Sprache ändern.

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vor 1 Stunde schrieb Rotgold:

"zolibatär" bedeutet einfach nur: "nicht verheiratet".

Über sexuelle Aktivitäten ist da nichts gesagt.

 

Daß du da im Irrtum bist, sehe ich sogar als Außenstehender. Nach kath. Lehre sind sexuelle Aktivitäten nur in der Ehe zulässig, und da auch nur solche zwischen den Ehepartnern. Hast du keinen solchen, ist's nichts mit "sexuellen Aktivitäten". Außerdem heißt es in den entsprechenden kath. Vorschriften, wenn ich Wiki trauen darf: "„Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit [...] zu wahren". Das läßt wohl an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

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vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Daß du da im Irrtum bist, sehe ich sogar als Außenstehender. Nach kath. Lehre sind sexuelle Aktivitäten nur in der Ehe zulässig, und da auch nur solche zwischen den Ehepartnern. Hast du keinen solchen, ist's nichts mit "sexuellen Aktivitäten". Außerdem heißt es in den entsprechenden kath. Vorschriften, wenn ich Wiki trauen darf: "„Die Kleriker sind gehalten, vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit [...] zu wahren". Das läßt wohl an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Oder, polemisch (luciferisch inspiriert) formuliert: Kleriker dürfen nicht lieben.

 

Menschen, die im Kopf leben, können das als machbar vermitteln.

Meine Schwester würde mich jetzt scharf kritisieren und sagen, ich betreibe Hirnwichserei.

bearbeitet von Einsteinchen
.
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vor 1 Minute schrieb Einsteinchen:

Oder, polemisch (luciferisch inspiriert) formuliert: Kleriker dürfen nicht lieben.

 

Wenn du damit körperliche Liebe meinst, ja, und zwar weder andere noch sich selbst.

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