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Das Dogma der ewigen Jungfräulichkeit - Split aus dem Zölibatsthread


Werner001

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Etwas anderes ist die Jungfräulichkeit Mariens nach der Geburt. Sie ist eine bewusste und persönliche Entscheidung Mariens.

Sie ist ein Spekulation, die durch rein gar nichts unterlegt werden kann.

 

Werner

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Ich verstehe das sich Menschen zu anderen Zeiten die Vorstellung der Jungfrauengeburt für ihre Hoffnung brauchten, weil sie sich nicht vorstellen konnten das Gottes Sohn durch profanen Geschlechtsakt gezeugt wird. Den meisten zu unserer Zeit dürfte das ziemlich Wurscht sein. Auch für ihre Hoffnung. Dann lieber über das reden was heute Hoffnung macht

 

Pater Karl Wallner hat diese Beobachtung einmal sehr gut auf den Punkt gebracht:

Die Jungfräulichkeit wird heute eher wahrgenommen als ein Symbol für "Zu-kurz-gekommen-Sein"!

Umso wichtiger aber ist es, ihre zeitlose Bedeutung auch durch die Nebel der Gegenwart hindurch nahe zu bringen.

 

Und was ist nun die zeitlose Bedeutung von Jungfräuichkeit?

 

 

Die völlige Verfügbarkeit für Gottes Wirken

 

Sozusagen das "Sich-für-Gott-Aufheben"

 

Aha. Sobald man also seine Jungfräulichkeit verloren hat, ist man nicht mehr völlig verfügbar für Gottes Wirken, ich verstehe.

 

Werner

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Ich verstehe das sich Menschen zu anderen Zeiten die Vorstellung der Jungfrauengeburt für ihre Hoffnung brauchten, weil sie sich nicht vorstellen konnten das Gottes Sohn durch profanen Geschlechtsakt gezeugt wird. Den meisten zu unserer Zeit dürfte das ziemlich Wurscht sein. Auch für ihre Hoffnung. Dann lieber über das reden was heute Hoffnung macht

 

Pater Karl Wallner hat diese Beobachtung einmal sehr gut auf den Punkt gebracht:

Die Jungfräulichkeit wird heute eher wahrgenommen als ein Symbol für "Zu-kurz-gekommen-Sein"!

Umso wichtiger aber ist es, ihre zeitlose Bedeutung auch durch die Nebel der Gegenwart hindurch nahe zu bringen.

 

Und was ist nun die zeitlose Bedeutung von Jungfräuichkeit?

 

 

Die völlige Verfügbarkeit für Gottes Wirken

 

Sozusagen das "Sich-für-Gott-Aufheben"

 

Aha. Sobald man also seine Jungfräulichkeit verloren hat, ist man nicht mehr völlig verfügbar für Gottes Wirken, ich verstehe.

 

Werner

 

Das erklär mal den Eltern, die ihre Kinder im Glauben erziehen sollen.

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Ich verstehe das sich Menschen zu anderen Zeiten die Vorstellung der Jungfrauengeburt für ihre Hoffnung brauchten, weil sie sich nicht vorstellen konnten das Gottes Sohn durch profanen Geschlechtsakt gezeugt wird. Den meisten zu unserer Zeit dürfte das ziemlich Wurscht sein. Auch für ihre Hoffnung. Dann lieber über das reden was heute Hoffnung macht

 

Pater Karl Wallner hat diese Beobachtung einmal sehr gut auf den Punkt gebracht:

Die Jungfräulichkeit wird heute eher wahrgenommen als ein Symbol für "Zu-kurz-gekommen-Sein"!

Umso wichtiger aber ist es, ihre zeitlose Bedeutung auch durch die Nebel der Gegenwart hindurch nahe zu bringen.

 

Und was ist nun die zeitlose Bedeutung von Jungfräuichkeit?

 

 

Die völlige Verfügbarkeit für Gottes Wirken

 

Sozusagen das "Sich-für-Gott-Aufheben"

 

Aha. Sobald man also seine Jungfräulichkeit verloren hat, ist man nicht mehr völlig verfügbar für Gottes Wirken, ich verstehe.

 

Werner

 

Das erklär mal den Eltern, die ihre Kinder im Glauben erziehen sollen.

 

Naja, es erklärt zumindest, warum die Kirche schon immer ein massives Problem mit der Sexualität ganz allgemein hat.

 

Werner

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Dass Maria von dem allgemeinen Frauenverlangen nicht infiziert war, ergibt sich allein schon aus der erbsündlosen, unbefleckten Empfängnis. :)

 

Und da befinden wir uns schon wieder auf einem der Irrwege der Mariendogmen. Das Dumme ist: Diese Irrweg-Interpretation ist so verdammt verführerisch. Das Dogma hat zumindest in der heutigen Zeit ganz hochgradig Verführungs-Potenz. Von der immerwährenden Jungfräulichkeit ausgehend ist es viel leichter, auf antisexuelle und lustverneinende Aspekte zu kommen, als auf christologische. Das Dogma ist auf diese verhängnisvolle Weise formuliert.

 

Warum hat die Kirche diesen naheliegenden Fehlinterpretationen keinen wirksamen Riegel vorgelegt? Zum Beispiel, indem sie dieses Dogma auch betont christologisch formuliert? Das wäre doch der gründlichste und effektivste Schutz vor solchen Fehlinterpretationen!

 

Also, zumindest beim Dogma von 1854 wurde die christologische Intention sehr wohl in den Text des Dogmas verwoben:

 

„Zur Ehre der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Zierde und Verherrlichung der jungfräulichen Gottesgebärerin, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und bestimmen Wir in Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserer eigenen: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben. Wenn sich deshalb jemand, was Gott verhüte, anmaßt, anders zu denken, als es von Uns bestimmt wurde, so soll er klar wissen, dass er durch eigenen Urteilsspruch verurteilt ist, dass er an seinem Glauben Schiffbruch litt und von der Einheit der Kirche abfiel, ferner, dass er sich ohne weiteres die rechtlich festgesetzten Strafen zuzieht, wenn er in Wort oder Schrift oder sonstwie seine Auffassung äußerlich kundzugeben wagt.“
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Dass Maria von dem allgemeinen Frauenverlangen nicht infiziert war, ergibt sich allein schon aus der erbsündlosen, unbefleckten Empfängnis. :)

 

Und da befinden wir uns schon wieder auf einem der Irrwege der Mariendogmen. Das Dumme ist: Diese Irrweg-Interpretation ist so verdammt verführerisch. Das Dogma hat zumindest in der heutigen Zeit ganz hochgradig Verführungs-Potenz. Von der immerwährenden Jungfräulichkeit ausgehend ist es viel leichter, auf antisexuelle und lustverneinende Aspekte zu kommen, als auf christologische. Das Dogma ist auf diese verhängnisvolle Weise formuliert.

 

Warum hat die Kirche diesen naheliegenden Fehlinterpretationen keinen wirksamen Riegel vorgelegt? Zum Beispiel, indem sie dieses Dogma auch betont christologisch formuliert? Das wäre doch der gründlichste und effektivste Schutz vor solchen Fehlinterpretationen!

 

Also, zumindest beim Dogma von 1854 wurde die christologische Intention sehr wohl in den Text des Dogmas verwoben:

 

„Zur Ehre der Heiligen und ungeteilten Dreifaltigkeit, zur Zierde und Verherrlichung der jungfräulichen Gottesgebärerin, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zum Wachstum der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und bestimmen Wir in Vollmacht unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und in Unserer eigenen: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb, ist von Gott geoffenbart und deshalb von allen Gläubigen fest und standhaft zu glauben. Wenn sich deshalb jemand, was Gott verhüte, anmaßt, anders zu denken, als es von Uns bestimmt wurde, so soll er klar wissen, dass er durch eigenen Urteilsspruch verurteilt ist, dass er an seinem Glauben Schiffbruch litt und von der Einheit der Kirche abfiel, ferner, dass er sich ohne weiteres die rechtlich festgesetzten Strafen zuzieht, wenn er in Wort oder Schrift oder sonstwie seine Auffassung äußerlich kundzugeben wagt.“

 

Wenn man bedenkt, was Pius IX sonst noch so alles von sich gegeben hat und wie er gedacht hat, aber lassen wir es, wir sind in GG. Ich will nichts kritisches über den von Gott geoffenbarten Glauben schreiben.

 

Werner

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Sorry, aber die Jungfrauengeburt ist doch vorallem Erfüllungssage bzw. Konkurrenzlegende um die Göttlichkeit Christi den Heiden sinnbildlich darzustellen.

 

Die semper virgo ist zum einen die Übersteigerung dieser Denke zumal über die Eschatologische Naherwartung und gnostische Haltungen in der Kirche die Natur durch den Geist besiegt werden und alles geschlechtliche Pfui-Bah wurde. Dazu kamen die Ephesischen Andenkenhändler und der Verlust ihrer Einnahmequelle "Artemis".

 

Die Unbefleckte Empfängnis ist der Versuch einer Lösung der Erbsünde (und geht letztlich auch wieder auf das Problem der Menschwerdung Gottes zurück).

 

Und die Aufnahme Mariens in den Himmel ist nun wirklich keine Katholische Sonderlehre, sondern erwartbare Konsequenz ihres Lebens.

 

Rückt man das ganze in den richtigen Kontext passt das schon.

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Ich verstehe das sich Menschen zu anderen Zeiten die Vorstellung der Jungfrauengeburt für ihre Hoffnung brauchten, weil sie sich nicht vorstellen konnten das Gottes Sohn durch profanen Geschlechtsakt gezeugt wird. Den meisten zu unserer Zeit dürfte das ziemlich Wurscht sein. Auch für ihre Hoffnung. Dann lieber über das reden was heute Hoffnung macht

 

Pater Karl Wallner hat diese Beobachtung einmal sehr gut auf den Punkt gebracht:

Die Jungfräulichkeit wird heute eher wahrgenommen als ein Symbol für "Zu-kurz-gekommen-Sein"!

Umso wichtiger aber ist es, ihre zeitlose Bedeutung auch durch die Nebel der Gegenwart hindurch nahe zu bringen.

 

nun,

 

Karl Josef Wallner OCist meint, in der Gegenwart gäbe es (mehrere) Nebel. Er meint, man müßte durch diese Nebel durch, um eine "zeitlose" Bedeutung nahe zubringen. Und das sei wichtig.

 

nuja.

 

ich bewundere (heimlich) manchmal Menschen, die es schaffen, mit vielen Worten Nebelkerzen zu werfen, und nichts zu sagen, mit vielen Worten.

 

ich kann das nicht (und werde es auch nicht lernen und können mögen. nö.)

 

 

Doch, du kannst das! Du hast es soeben bewiesen! :daumenhoch::lol::P

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Und die Aufnahme Mariens in den Himmel ist nun wirklich keine Katholische Sonderlehre, sondern erwartbare Konsequenz ihres Lebens.

Es ist keine Marien-Spezialität, sondern die erwartbare Konsequenz eines jeden Christen.

"Nun ist er/sie im Himmel" sagt ein Christ, sobald ein lieber Angehöriger tot ist.

Das Dogma wird als Dogma von den Nicht-Katholiken auch nicht deswegen abgelehnt, weil die nicht glauben, dass Maria im Himmel sei, sondern weil es Aussagen zu der Art und Weise einer solchen Aufnahme in den Himmel trifft, die man ehrlicherweise nicht treffen kann.

Dass Maria im Himmel ist, glauben vermutlich alle Christen, aber wie das "in den Himmel kommen" aussieht, behaupten nur die Katholiken genau zu wissen, jedenfalls im Falle Mariens. Bei allen anderen Menschen behaupten sie das nicht. Und genau dadurch wird einmal mehr Maria letztlich ein Stück ihrer Menschlichkeit genommen.

 

Werner

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Was Religionssoziologisch aber völlig logisch ist (wer ein völlig maskulines Gottesbild bevorzugt samt der Missachtung alles Weiblichen ist im Islam vielleicht besser aufgehoben). Daß man über die Frage nach der Vollmacht zur Dogmen-Verkündigung streiten kann, ist das eine. Der Inhalt des Dogmas das andere.

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Dort heisst es: (Joh 1,9-14)

Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.

Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben,

die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.

Jesus ist der in Maria Fleisch-gewordene Prototyp des Menschen, der aus Gott und nicht "aus dem Willen des Mannes" geboren ist. In der Jungfräulichkeit Marias wird diese Botschaft zum Realsymbol.

Gott ist es, der als Erlöser kommt, nicht der Mensch schafft durch seine Willens- und Zeugungskraft die Erlösung.

 

So gesehen ist die Jungfräulichkeit Mariens keine Randerscheinung, sondern etwas sehr Zentrales.

 

 

Alle mariologischen Aussagen sind im Kern christologische Aussagen.

Alles andere führt zur Vierfaltigkeit.

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So sehe ich das auch. Leider habe ich den Eindruck, dass das in bestimmten Kreisen (v.a. bei Klerikern, die das Engagement der Frauen in der Kirche jenseits des Putzeimers vehement ablehnen) als besonders wichtig und richtig gesehen wird.

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Alle mariologischen Aussagen sind im Kern christologische Aussagen.

Sie sind es nicht. Sie sollen es nur sein. Behaupten einige.

 

Wenn man die Christologie durch mariologische Aussagen betreiben will, dann hätte man gut daran getan, dies im Dogma auch klipp und klar zu formulieren.

 

Mir wurde auch gesagt, dass das Ave Maria im Grunde christozentrisch sei. Naja. So was kann man sich zurechtschwurbeln - und immerhin wird Jesus im Gebet einmal erwähnt. Und da Christus der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Welt ist, ist auch ein Handbuch über Herstellungsverfahren von Klopapier irgendwie christozentrisch. Dem Heiligen ist ja bekanntlich alles rein.

 

Wenn die mariologischen Aussagen wirklich im Kern christologisch sind, dann müsste es auch möglich sein, die christologischen Aussagen anders zu formulieren, als ausgerechnet über Maria.

In diesem Falle ließe sich das Problem leicht lösen: Man ersetzt die mariologischen Aussagen ganz einfach durch die marialosen christologischen.

Dies wird aber nicht geschehen.

Warum nicht?

Ganz klar: Wegen Jesus. Ganz klar.

bearbeitet von Mecky
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Du erinnerst mich echt an meine Kinder.

 

Die sind auch teilweise zu dusselig zu erkennen, wenn man in Bildern redet ("Das ist eine Gabel, kein Schaufelbagger...").

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Du verwechselst Unfähigkeit mit Unwillen.

 

Der Sender kann nur zu einem Bruchteil beeinflussen, wie der Empfänger eine Nachricht verarbeitet.

 

Um bei der Gabel zu bleiben: Was ich damit meine ist jedem am Tisch klar - aber es ist halt vermeintlich einfacher sich blöd zu stellen als seine Besteckhaltung zu korrigieren.

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Das Bild vom Schaufelbagger bietet Deinen Kiddys nicht die zündende Motivation. Und durch die Verwendung dieses Bildes weichst Du (wahrscheinlich: erst mal) der Konfrontation aus.

Die Kiddys haben schon prima herausgefunden, dass man Bilder bestens missverstehen kann. Was in diesem Falle in ihrem Sinne sehr willkommen ist.

 

Wenn es Dir nicht gelingt, die witzigen und wohlmeinenden Bilder in knallharte Ansagen zu übersetzen, wirst Du bei den Kiddys nichts erreichen.

 

Ich habe ja gar nichts gegen die Bilder. Deine Kiddys erhalten die Chance, über Dein witziges Bild zu kichern und zu grinsen und dann gut gelaunt die Gabel in der von Dir insinuierten Haltung zu greifen. Das ist von der Tischatmosphäre her gesehen top. Und auch pädagogisch prima.

 

Aber irgendwann wirst Du zu Klärungszwecken mal ganz klar - und in Prosa - klarstellen müssen, worum es Dir geht. Schade, dass dadurch die Stimmung bei Tisch erst mal einfriert. Es könnte sogar richtig Krach geben. Aber wenn Du endlos auf der Bildebene bestehst, wird nichts geschehen. Die Kiddys werden zwar das Bild durchaus intellektuell erfassen - aber sie können sich ja auch blöd stellen. Das haben sie auch schon begriffen. Es gibt aber etwas, was sie offensichtlich noch nicht begriffen haben: Zum Beispiel wie ernst es Dir ist. Und aus welchen Gründen sie ihr Verhalten ändern sollen. Sie werden auch nicht wissen, warum Du auf eine andere Handhabung des Bestecks pochst. "Ist doch egal, nur eine Marotte von Papa, der gerade mal wieder unheimlich witzig sein will. Wart's ab, Papa, ich kann noch vieeeel witziger sein! Oder schlichtweg stur."

 

Bilder sind immer mehrdeutig. In Eurer Familie gibt es natürlich prima eingeübte Verständnismuster. Bilder für die Öffentlichkeit dagegen können die unerwartetsten Impressionen erzeugen.

Die Mariendogmen haben dies schon auf vielfältige Weise illustriert. Sie haben (trotz ihrer ursprünglich 'vielleicht' christologischen Ausrichtung) auch völlig mariazentrische Frömmigkeitsformen hervorgebracht. Wenn Du irgendjemand auf der Straße fragst, worum es bei der immerwährenden Jungfräulichkeit Mariens geht, wird Dir nur ein kleiner, kleiner Teil mit christlologischen Aussagen antworten. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob die Urheber dieser Dogmen wirklich auf Christologie abhoben, oder ob sie in diesen Bildern nicht vielmehr ihre Frauenbilder, weiblichen Schönheitsideale, ihre Mutterbeziehung, ihre Sexualangst oder sonstwas verarbeitet haben, und zwar fernab einer Christologie.

 

Deshalb mein Postulat: Ein Dogma, das für die ganze Kirche verstehbar sein soll, muss auch Klartext enthalten. Ich habe nichts gegen die Bilder. Nice to have. Und manches lässt sich ja wirklich nur in Bildern ausdrücken. Und ein Bild sagt mehr, als tausend Worte. Trotzdem muss einiges in Klartext hinzugefügt werden, damit die Bilder nicht missverstanden und später auch missachtet werden. Irgendwo im Dogmentext muss mal jemand klipp und klar sagen, was diese Bilder sollen. Dies leider nicht immer der Fall.

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Deshalb mein Postulat: Ein Dogma, das für die ganze Kirche verstehbar sein soll, muss auch Klartext enthalten. Ich habe nichts gegen die Bilder. Nice to have. Und manches lässt sich ja wirklich nur in Bildern ausdrücken. Und ein Bild sagt mehr, als tausend Worte. Trotzdem muss einiges in Klartext hinzugefügt werden, damit die Bilder nicht missverstanden und später auch missachtet werden. Irgendwo im Dogmentext muss mal jemand klipp und klar sagen, was diese Bilder sollen. Dies leider nicht immer der Fall. verperlen

 

Ich befürchte, genau das ist schlicht unmöglich, erst recht dann nicht, wenn man die Haltbarkeit der Dogmen bedenkt. Ich bin auch ganz froh, dass sie durchaus deuteoffen sind, sie legen recht wenig fest und schaffen so einen Raum der Ausfaltung, den man sonst nicht hätte. Und die klassischen sogenannten Dogmen definieren ja nicht einmal, was sie für richtig halten, sie lehnen nur das deutlich ab, was sie als unvertretbar ansehen.

 

Der Satz, alle (beiden) Mariendogmen müssten Christologisch gelesen werden, behauptet nicht, dass sie so gemeint waren. Zumindest gehe ich bei einigen der beteiligten Formulierungskünstler nicht davon aus, dass sie die Christologie sonderlich im Blick hatten. Und dennoch kann man die Dinger kirchlich eben nur christologisch lesen, und wie alle Lehrsätze muss man sie immer neu lesen und zu verstehen versuchen.

 

In einem anderen Thread hast Du das in wie ich meine beeindruckender Weise für die Eucharistie und die Lehre von der Transsubstantiation getan. Eine Auslegung, die Menschen hier und jetzt (ich weiß, eine ausgenudelte Formulierung) den Sinngehalt erschließen kann.

 

Den Versuch, das alles für alle Welt und alle Zeit deutlich zu machen, hat der KKK unternommen - und scheitert daran immer wieder, weil es nicht geht.

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Nur so als Info: der des Modernismus unverdächtige Ott schreibt:

 

Die nähere Bestimmung, worin die jungfräuliche Unversehrtheit in der Geburt nach der physiologischen Seite besteht, gehört nicht zum Glauben der Kirche.

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Nur so als Info: der des Modernismus unverdächtige Ott schreibt:

 

Die nähere Bestimmung, worin die jungfräuliche Unversehrtheit in der Geburt nach der physiologischen Seite besteht, gehört nicht zum Glauben der Kirche.

 

Man könnte es also auch das Dogma vom lila Einhorn nennen?

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Nur so als Info: der des Modernismus unverdächtige Ott schreibt:

 

Die nähere Bestimmung, worin die jungfräuliche Unversehrtheit in der Geburt nach der physiologischen Seite besteht, gehört nicht zum Glauben der Kirche.

Man könnte es also auch das Dogma vom lila Einhorn nennen?

Ne, da geht es eher um solche Haarspaltereien wie "kein biologisches, sondern ontologisches Faktum". Frag mal Uta Ranke-Heinemann.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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Wenn man - wie die Kirche es tut - Maria in Gebeten und anderen liturgischen Texten als "Jungfrau" bezeichnet, was in anderen Sprachen noch viel selbstverständlicher geschieht, dann ist es doch eigentlich klar, dass man davon ausgeht, dass sie es immer noch ist und nicht nur bis damals Weihnachten war. Selbst Luther ist m. W. noch selbstverständlich davon ausgegangen.

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Wenn man - wie die Kirche es tut - Maria in Gebeten und anderen liturgischen Texten als "Jungfrau" bezeichnet, was in anderen Sprachen noch viel selbstverständlicher geschieht, dann ist es doch eigentlich klar, dass man davon ausgeht, dass sie es immer noch ist und nicht nur bis damals Weihnachten war. Selbst Luther ist m. W. noch selbstverständlich davon ausgegangen.

Was vorraussetzt das Maria und Josef, nach Weihnachten nie "gekuschelt" haben... Ich möchte sowas nicht glauben. Die beiden täten mir leid wenns so wär.

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Wenn man - wie die Kirche es tut - Maria in Gebeten und anderen liturgischen Texten als "Jungfrau" bezeichnet, was in anderen Sprachen noch viel selbstverständlicher geschieht, dann ist es doch eigentlich klar, dass man davon ausgeht, dass sie es immer noch ist und nicht nur bis damals Weihnachten war. Selbst Luther ist m. W. noch selbstverständlich davon ausgegangen.

Was vorraussetzt das Maria und Josef, nach Weihnachten nie "gekuschelt" haben... Ich möchte sowas nicht glauben. Die beiden täten mir leid wenns so wär.

Und ich will mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie es taten.

 

Saluti cordiali,

Studiosus.

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