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Gedanken als Sünde


dennisr35

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Grundsätzlich kann jede Sünde gebeichtet deren man sich bewusst ist und die man bereut. werden (einmal jährlich sollte man auch die lässlichen Sünden beichten).

 

Um eine Todsünde zu begehen muss man sie bei vollem Bewusstsein, mit dem Wissen um die Sündhaftigkeit, aus freiem Willen und mit freiem Einverständnis begehen.

 

Inwiefern das bei Gedanken zutreffen kann, würde ich im Zweifelsfall mit einem Beichtvater besprechen.

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Mir hat mal jemand, als ich die selbe Frage gestellt habe, gesagt "Die Sünde ist nicht der erste, sondern der zweite Gedanke." Der Satz stimmt zwar jetzt so per se nicht, aber die Idee, dass es vor allem um das Verweilen bei einem falschen Gedanken geht, finde ich dennoch sehr sinnvoll. Über die Gedanken, die mir kommen, habe ich relativ wenig Kontrolle, sodass oft ein entscheidendes Kriterium zur Sünde, nämlich die Freiwilligkeit, kaum oder nicht gegeben ist.

Die entscheidende Frage ist daher: Wie gehe ich damit um, wenn mir "schlechte" Gedanken kommen? Stelle ich mich bewusst dagegen, oder verweile ich bei diesen Gedanken?

z.B.: Ich sehe im Bus jemanden sitzen, der mir -warum auch immer- unsympathisch ist und mir kommt ein verächtlicher Gedanke über denjenigen. Das ist nicht gut, entzieht sich aber beim ersten Gedanken noch weitestgehend meiner Kontrolle. Allerdings bin ich durchaus schuldig, wenn ich dann bei dieser Verachtung bleibe und sie rechtfertige. Angemessen wäre es, mich quasi gedanklich "in die Schranken zu weisen" und mich daran zu erinnern, dass ich kein Recht habe, über andere zu urteilen.

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Gedanken als Sünde? Warum nicht dann auch Träume als Sünde?

Heißt es nicht so schön bei Hoffmann von Fallersleben: "Die Gedanken sind frei"? Meint dies nur wir können denken was wir wollen, oder sind unsere Gedanken so frei dass wir z.T. keinen Einfluss auf sie haben?

 

Ich denke, was ich will,
und was mich beglücket,
doch alles in der Still,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.

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Franciscus non papa

aus dem Confiteoer: ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken. Das sollte die Frage beantworten.

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Long John Silver

Mir hat mal jemand, als ich die selbe Frage gestellt habe, gesagt "Die Sünde ist nicht der erste, sondern der zweite Gedanke." Der Satz stimmt zwar jetzt so per se nicht, aber die Idee, dass es vor allem um das Verweilen bei einem falschen Gedanken geht, finde ich dennoch sehr sinnvoll. Über die Gedanken, die mir kommen, habe ich relativ wenig Kontrolle, sodass oft ein entscheidendes Kriterium zur Sünde, nämlich die Freiwilligkeit, kaum oder nicht gegeben ist.

Die entscheidende Frage ist daher: Wie gehe ich damit um, wenn mir "schlechte" Gedanken kommen? Stelle ich mich bewusst dagegen, oder verweile ich bei diesen Gedanken?

z.B.: Ich sehe im Bus jemanden sitzen, der mir -warum auch immer- unsympathisch ist und mir kommt ein verächtlicher Gedanke über denjenigen. Das ist nicht gut, entzieht sich aber beim ersten Gedanken noch weitestgehend meiner Kontrolle. Allerdings bin ich durchaus schuldig, wenn ich dann bei dieser Verachtung bleibe und sie rechtfertige. Angemessen wäre es, mich quasi gedanklich "in die Schranken zu weisen" und mich daran zu erinnern, dass ich kein Recht habe, über andere zu urteilen.

 

Nun, du hast sicher das Recht, andere Menschen unsympathisch zu finden.

 

Schuld kann ich darin nicht entdecken bei solchen Gedanken, ich denke, es ist eher schaedlich, sie unterdruecken zu wollen oder sich nicht ein zu gestehen.

 

Schuld haettest du, wenn du diesem Menschen etwas taetest, was ihm schadet.

 

Zwischen Denken und Handeln ist grosser ein Unterschied. Nimm z.B. den Bereich der sexuellen Phantasien - bei weitem nicht alles, was Menschen phantasieren, moechten sie je in die Tat umsetzen.

 

Oder anders - ist es Suende, wenn ich das Foto von jemanden auf meinen Sandsack pinne und draufhaue? Ist es Suende, ueber andere Menschen zu laestern?

 

Ich denke, so etwas sind Befreiungsschlaege, mit denen wir uns Luft verschaffen, bevor es dazu kaeme, anderen Menschen wirklich zu schaden, weil wir mit unseren Gefuehlen ihnen gegenueber nicht klar kommen (Mobbing z.B.).

 

Man sollte nicht zu hart mit sich selbst sein.

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Mir hat mal jemand, als ich die selbe Frage gestellt habe, gesagt "Die Sünde ist nicht der erste, sondern der zweite Gedanke." Der Satz stimmt zwar jetzt so per se nicht, aber die Idee, dass es vor allem um das Verweilen bei einem falschen Gedanken geht, finde ich dennoch sehr sinnvoll. Über die Gedanken, die mir kommen, habe ich relativ wenig Kontrolle, sodass oft ein entscheidendes Kriterium zur Sünde, nämlich die Freiwilligkeit, kaum oder nicht gegeben ist.

Die entscheidende Frage ist daher: Wie gehe ich damit um, wenn mir "schlechte" Gedanken kommen? Stelle ich mich bewusst dagegen, oder verweile ich bei diesen Gedanken?

z.B.: Ich sehe im Bus jemanden sitzen, der mir -warum auch immer- unsympathisch ist und mir kommt ein verächtlicher Gedanke über denjenigen. Das ist nicht gut, entzieht sich aber beim ersten Gedanken noch weitestgehend meiner Kontrolle. Allerdings bin ich durchaus schuldig, wenn ich dann bei dieser Verachtung bleibe und sie rechtfertige. Angemessen wäre es, mich quasi gedanklich "in die Schranken zu weisen" und mich daran zu erinnern, dass ich kein Recht habe, über andere zu urteilen.

 

Nun, du hast sicher das Recht, andere Menschen unsympathisch zu finden.

 

Schuld kann ich darin nicht entdecken bei solchen Gedanken, ich denke, es ist eher schaedlich, sie unterdruecken zu wollen oder sich nicht ein zu gestehen.

 

Schuld haettest du, wenn du diesem Menschen etwas taetest, was ihm schadet.

 

Zwischen Denken und Handeln ist grosser ein Unterschied. Nimm z.B. den Bereich der sexuellen Phantasien - bei weitem nicht alles, was Menschen phantasieren, moechten sie je in die Tat umsetzen.

 

Oder anders - ist es Suende, wenn ich das Foto von jemanden auf meinen Sandsack pinne und draufhaue? Ist es Suende, ueber andere Menschen zu laestern?

 

Ich denke, so etwas sind Befreiungsschlaege, mit denen wir uns Luft verschaffen, bevor es dazu kaeme, anderen Menschen wirklich zu schaden, weil wir mit unseren Gefuehlen ihnen gegenueber nicht klar kommen (Mobbing z.B.).

 

Man sollte nicht zu hart mit sich selbst sein.

Ich meinte nicht, dass mir per se jeder sympathisch sein muss. Was für mich das Problem wäre, wäre verächtlich über jemanden zu denken. Man braucht nicht alle mögen, aber man sollte schon jeden als Mensch akzeptieren. Das hätte ich oben vielleicht genauer schreiben sollen.

Aber ja, ich denke schon, dass es Sünde ist, auf an Sandsäcke gepinnte Fotos zu hauen. Und zu lästern erst recht. Weil das einfach totale Lieblosigkeit gegenüber einem anderen Menschen ist. Und beim Lästern schadet man demjenigen evtl. auch noch damit. Aber selbst beim hauen auf an Sandsäcke gepinnte Fotos hätte ich Bedenken. Weil das ja irgendwie ausdrückt "Ich will dieser Person schaden, ich wünsche ihr Böses". Und das ist Sünde. Auch wenn man es immerhin nicht ausführt.

 

Dass man nicht zu hart mit sich sein sollte, stimmt schon. Aber das heißt für mich nicht, dass ich sage "dies oder jenes ist gar keine Sünde" sondern dass ich eben lerne, damit umzugehen, dass ich nicht perfekt bin und immer wieder sündige.

bearbeitet von theresa???
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Long John Silver

 

 

Mir hat mal jemand, als ich die selbe Frage gestellt habe, gesagt "Die Sünde ist nicht der erste, sondern der zweite Gedanke." Der Satz stimmt zwar jetzt so per se nicht, aber die Idee, dass es vor allem um das Verweilen bei einem falschen Gedanken geht, finde ich dennoch sehr sinnvoll. Über die Gedanken, die mir kommen, habe ich relativ wenig Kontrolle, sodass oft ein entscheidendes Kriterium zur Sünde, nämlich die Freiwilligkeit, kaum oder nicht gegeben ist.

Die entscheidende Frage ist daher: Wie gehe ich damit um, wenn mir "schlechte" Gedanken kommen? Stelle ich mich bewusst dagegen, oder verweile ich bei diesen Gedanken?

z.B.: Ich sehe im Bus jemanden sitzen, der mir -warum auch immer- unsympathisch ist und mir kommt ein verächtlicher Gedanke über denjenigen. Das ist nicht gut, entzieht sich aber beim ersten Gedanken noch weitestgehend meiner Kontrolle. Allerdings bin ich durchaus schuldig, wenn ich dann bei dieser Verachtung bleibe und sie rechtfertige. Angemessen wäre es, mich quasi gedanklich "in die Schranken zu weisen" und mich daran zu erinnern, dass ich kein Recht habe, über andere zu urteilen.

 

Nun, du hast sicher das Recht, andere Menschen unsympathisch zu finden.

 

Schuld kann ich darin nicht entdecken bei solchen Gedanken, ich denke, es ist eher schaedlich, sie unterdruecken zu wollen oder sich nicht ein zu gestehen.

 

Schuld haettest du, wenn du diesem Menschen etwas taetest, was ihm schadet.

 

Zwischen Denken und Handeln ist grosser ein Unterschied. Nimm z.B. den Bereich der sexuellen Phantasien - bei weitem nicht alles, was Menschen phantasieren, moechten sie je in die Tat umsetzen.

 

Oder anders - ist es Suende, wenn ich das Foto von jemanden auf meinen Sandsack pinne und draufhaue? Ist es Suende, ueber andere Menschen zu laestern?

 

Ich denke, so etwas sind Befreiungsschlaege, mit denen wir uns Luft verschaffen, bevor es dazu kaeme, anderen Menschen wirklich zu schaden, weil wir mit unseren Gefuehlen ihnen gegenueber nicht klar kommen (Mobbing z.B.).

 

Man sollte nicht zu hart mit sich selbst sein.

 

Aber ja, ich denke schon, dass es Sünde ist, auf an Sandsäcke gepinnte Fotos zu hauen. Und zu lästern erst recht. Weil das einfach totale Lieblosigkeit gegenüber einem anderen Menschen ist. Und beim Lästern schadet man demjenigen evtl. auch noch damit. Aber selbst beim hauen auf an Sandsäcke gepinnte Fotos hätte ich Bedenken. Weil das ja irgendwie ausdrückt "Ich will dieser Person schaden, ich wünsche ihr Böses". Und das ist Sünde. Auch wenn man es immerhin nicht ausführt.

 

 

 

 

Ich will das hier nicht zu weit ausfueren weil sonst OT, aber die Sache mit den Sandsaecken wird auch in Anti-Aggressions-Therapien oder Trauma-Therapien angewandt.

 

Zum einen als bewusste Aggressions-Abfuhr, zum anderen zur Ueberwindung und Reflexion von Ohnmachtsgefuehlen und Wut denen gegenueber, die Schaden zugefuegt haben.

 

Manchmal ist es besser, sich einzustehen dass man den anderen in den Boden hauen moechte als an seiner eigenen Wut zu ersticken, ein Magengeschwuer zu bekommen oder mit eingefrorenem christlichen Laecheln seine unguten Gefuehle auf irgendeine subtile Weise an anderen auszulassen.

 

Ich halte sehr viel davon, sich negative Gedanken zu stellen und ihre Gruende sich klar zu machen. Leider habe ich es im christlichen Bereich oft erlebt, dass es soweit gar nicht kommen darf, sondern alles in diesem Liebesgebot von vornherein erstickt wird. Eben weil das pure Denken an bestimmte Dinge und Aggressionen bereits "Suende" sein sollen. Ein ausgezeichnetes Instrument andere zu unterdruecken, meines Erachtens. Meistens funktioniert das dann in Richtung Schwarze Paedagogik.

bearbeitet von Long John Silver
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Mir hat mal jemand, als ich die selbe Frage gestellt habe, gesagt "Die Sünde ist nicht der erste, sondern der zweite Gedanke." Der Satz stimmt zwar jetzt so per se nicht, aber die Idee, dass es vor allem um das Verweilen bei einem falschen Gedanken geht, finde ich dennoch sehr sinnvoll. Über die Gedanken, die mir kommen, habe ich relativ wenig Kontrolle, sodass oft ein entscheidendes Kriterium zur Sünde, nämlich die Freiwilligkeit, kaum oder nicht gegeben ist.

Die entscheidende Frage ist daher: Wie gehe ich damit um, wenn mir "schlechte" Gedanken kommen? Stelle ich mich bewusst dagegen, oder verweile ich bei diesen Gedanken?

z.B.: Ich sehe im Bus jemanden sitzen, der mir -warum auch immer- unsympathisch ist und mir kommt ein verächtlicher Gedanke über denjenigen. Das ist nicht gut, entzieht sich aber beim ersten Gedanken noch weitestgehend meiner Kontrolle. Allerdings bin ich durchaus schuldig, wenn ich dann bei dieser Verachtung bleibe und sie rechtfertige. Angemessen wäre es, mich quasi gedanklich "in die Schranken zu weisen" und mich daran zu erinnern, dass ich kein Recht habe, über andere zu urteilen.

 

Nun, du hast sicher das Recht, andere Menschen unsympathisch zu finden.

 

Schuld kann ich darin nicht entdecken bei solchen Gedanken, ich denke, es ist eher schaedlich, sie unterdruecken zu wollen oder sich nicht ein zu gestehen.

 

Schuld haettest du, wenn du diesem Menschen etwas taetest, was ihm schadet.

 

Zwischen Denken und Handeln ist grosser ein Unterschied. Nimm z.B. den Bereich der sexuellen Phantasien - bei weitem nicht alles, was Menschen phantasieren, moechten sie je in die Tat umsetzen.

 

Oder anders - ist es Suende, wenn ich das Foto von jemanden auf meinen Sandsack pinne und draufhaue? Ist es Suende, ueber andere Menschen zu laestern?

 

Ich denke, so etwas sind Befreiungsschlaege, mit denen wir uns Luft verschaffen, bevor es dazu kaeme, anderen Menschen wirklich zu schaden, weil wir mit unseren Gefuehlen ihnen gegenueber nicht klar kommen (Mobbing z.B.).

 

Man sollte nicht zu hart mit sich selbst sein.

 

Aber ja, ich denke schon, dass es Sünde ist, auf an Sandsäcke gepinnte Fotos zu hauen. Und zu lästern erst recht. Weil das einfach totale Lieblosigkeit gegenüber einem anderen Menschen ist. Und beim Lästern schadet man demjenigen evtl. auch noch damit. Aber selbst beim hauen auf an Sandsäcke gepinnte Fotos hätte ich Bedenken. Weil das ja irgendwie ausdrückt "Ich will dieser Person schaden, ich wünsche ihr Böses". Und das ist Sünde. Auch wenn man es immerhin nicht ausführt.

 

 

 

 

Ich will das hier nicht zu weit ausfueren weil sonst OT, aber die Sache mit den Sandsaecken wird auch in Anti-Aggressions-Therapien oder Trauma-Therapien angewandt.

 

Zum einen als bewusste Aggressions-Abfuhr, zum anderen zur Ueberwindung und Reflexion von Ohnmachtsgefuehlen und Wut denen gegenueber, die Schaden zugefuegt haben.

 

Manchmal ist es besser, sich einzustehen dass man den anderen in den Boden hauen moechte als an seiner eigenen Wut zu ersticken, ein Magengeschwuer zu bekommen oder mit eingefrorenem christlichen Laecheln seine unguten Gefuehle auf irgendeine subtile Weise an anderen auszulassen.

 

Ich halte sehr viel davon, sich negative Gedanken zu stellen und ihre Gruende sich klar zu machen. Leider habe ich es im christlichen Bereich oft erlebt, dass es soweit gar nicht kommen darf, sondern alles in diesem Liebesgebot von vornherein erstickt wird. Eben weil das pure Denken an bestimmte Dinge und Aggressionen bereits "Suende" sein sollen. Ein ausgezeichnetes Instrument andere zu unterdruecken, meines Erachtens. Meistens funktioniert das dann in Richtung Schwarze Paedagogik.

 

Darin gebe ich dir Recht, es ist gefährlich, Gedanken einfach zu unterdrücken und zu verdrängen. Ich halte Unehrlichkeit sich selbst gegenüber auch für eine Sünde ;)

Aber das heißt andersrum auch nicht, dass man diese Gedanken dann einfach so stehen lassen kann und sagen "Diese Wut ist jetzt gut/richtig so. Und dabei kann es bleiben"

Wenn die Sandsack-Methode bei Therapien angewendet wird, weil Menschen anders nicht mit ihren Emotionen umgehen können, dann mag das ein guter Anfang sein. Aber das Ziel wäre für mich, das nicht mehr zu brauchen.

Ein Verhalten generell als Sünde zu bezeichnen, ohne vorher die Umstände zu kennen, ist eh ziemlich bedenklich, das war mein Fehler ;)

Es mag Umstände geben, in denen die Sandsack-Methode dadurch gerechtfertigt wird, dass nur dadurch der Weg zu einem einigermaßen funktionierenden Umgang mit Gefühlen, die einen Menschen sonst zerstören würden, möglich wird. Dann wäre das vielleicht der erste Schritt in die richtige Richtung, wenn ich lerne, meine Aggressionen zu kanalisieren, statt sie willkürlich auszulassen. Aber es sollte das Bestreben da sein, gemäß den eigenen Möglichkeiten, davon wegzukommen. Das mit der Nächstenliebe ist eine lebenslange Aufgabe, die fällt nicht plötzlich vom Himmel und dann hat man sie. Aber ich denke, es lohnt sich, zu versuchen, in diese Richtung zu kommen.

bearbeitet von theresa???
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Mir hat mal jemand, als ich die selbe Frage gestellt habe, gesagt "Die Sünde ist nicht der erste, sondern der zweite Gedanke." Der Satz stimmt zwar jetzt so per se nicht, aber die Idee, dass es vor allem um das Verweilen bei einem falschen Gedanken geht, finde ich dennoch sehr sinnvoll. Über die Gedanken, die mir kommen, habe ich relativ wenig Kontrolle, sodass oft ein entscheidendes Kriterium zur Sünde, nämlich die Freiwilligkeit, kaum oder nicht gegeben ist.

Die entscheidende Frage ist daher: Wie gehe ich damit um, wenn mir "schlechte" Gedanken kommen? Stelle ich mich bewusst dagegen, oder verweile ich bei diesen Gedanken?

z.B.: Ich sehe im Bus jemanden sitzen, der mir -warum auch immer- unsympathisch ist und mir kommt ein verächtlicher Gedanke über denjenigen. Das ist nicht gut, entzieht sich aber beim ersten Gedanken noch weitestgehend meiner Kontrolle. Allerdings bin ich durchaus schuldig, wenn ich dann bei dieser Verachtung bleibe und sie rechtfertige. Angemessen wäre es, mich quasi gedanklich "in die Schranken zu weisen" und mich daran zu erinnern, dass ich kein Recht habe, über andere zu urteilen.

 

Nun, du hast sicher das Recht, andere Menschen unsympathisch zu finden.

 

Schuld kann ich darin nicht entdecken bei solchen Gedanken, ich denke, es ist eher schaedlich, sie unterdruecken zu wollen oder sich nicht ein zu gestehen.

 

Schuld haettest du, wenn du diesem Menschen etwas taetest, was ihm schadet.

 

Zwischen Denken und Handeln ist grosser ein Unterschied. Nimm z.B. den Bereich der sexuellen Phantasien - bei weitem nicht alles, was Menschen phantasieren, moechten sie je in die Tat umsetzen.

 

Oder anders - ist es Suende, wenn ich das Foto von jemanden auf meinen Sandsack pinne und draufhaue? Ist es Suende, ueber andere Menschen zu laestern?

 

Ich denke, so etwas sind Befreiungsschlaege, mit denen wir uns Luft verschaffen, bevor es dazu kaeme, anderen Menschen wirklich zu schaden, weil wir mit unseren Gefuehlen ihnen gegenueber nicht klar kommen (Mobbing z.B.).

 

Man sollte nicht zu hart mit sich selbst sein.

 

Aber ja, ich denke schon, dass es Sünde ist, auf an Sandsäcke gepinnte Fotos zu hauen. Und zu lästern erst recht. Weil das einfach totale Lieblosigkeit gegenüber einem anderen Menschen ist. Und beim Lästern schadet man demjenigen evtl. auch noch damit. Aber selbst beim hauen auf an Sandsäcke gepinnte Fotos hätte ich Bedenken. Weil das ja irgendwie ausdrückt "Ich will dieser Person schaden, ich wünsche ihr Böses". Und das ist Sünde. Auch wenn man es immerhin nicht ausführt.

 

 

 

 

Ich will das hier nicht zu weit ausfueren weil sonst OT, aber die Sache mit den Sandsaecken wird auch in Anti-Aggressions-Therapien oder Trauma-Therapien angewandt.

 

Zum einen als bewusste Aggressions-Abfuhr, zum anderen zur Ueberwindung und Reflexion von Ohnmachtsgefuehlen und Wut denen gegenueber, die Schaden zugefuegt haben.

 

Manchmal ist es besser, sich einzustehen dass man den anderen in den Boden hauen moechte als an seiner eigenen Wut zu ersticken, ein Magengeschwuer zu bekommen oder mit eingefrorenem christlichen Laecheln seine unguten Gefuehle auf irgendeine subtile Weise an anderen auszulassen.

 

Ich halte sehr viel davon, sich negative Gedanken zu stellen und ihre Gruende sich klar zu machen. Leider habe ich es im christlichen Bereich oft erlebt, dass es soweit gar nicht kommen darf, sondern alles in diesem Liebesgebot von vornherein erstickt wird. Eben weil das pure Denken an bestimmte Dinge und Aggressionen bereits "Suende" sein sollen. Ein ausgezeichnetes Instrument andere zu unterdruecken, meines Erachtens. Meistens funktioniert das dann in Richtung Schwarze Paedagogik.

 

Darin gebe ich dir Recht, es ist gefährlich, Gedanken einfach zu unterdrücken und zu verdrängen. Ich halte Unehrlichkeit sich selbst gegenüber auch für eine Sünde ;)

Aber das heißt andersrum auch nicht, dass man diese Gedanken dann einfach so stehen lassen kann und sagen "Diese Wut ist jetzt gut/richtig so. Und dabei kann es bleiben"

Wenn die Sandsack-Methode bei Therapien angewendet wird, weil Menschen anders nicht mit ihren Emotionen umgehen können, dann mag das ein guter Anfang sein. Aber das Ziel wäre für mich, das nicht mehr zu brauchen.

Ein Verhalten generell als Sünde zu bezeichnen, ohne vorher die Umstände zu kennen, ist eh ziemlich bedenklich, das war mein Fehler ;)

Es mag Umstände geben, in denen die Sandsack-Methode dadurch gerechtfertigt wird, dass nur dadurch der Weg zu einem einigermaßen funktionierenden Umgang mit Gefühlen, die einen Menschen sonst zerstören würden, möglich wird. Dann wäre das vielleicht der erste Schritt in die richtige Richtung, wenn ich lerne, meine Aggressionen zu kanalisieren, statt sie willkürlich auszulassen. Aber es sollte das Bestreben da sein, gemäß den eigenen Möglichkeiten, davon wegzukommen. Das mit der Nächstenliebe ist eine lebenslange Aufgabe, die fällt nicht plötzlich vom Himmel und dann hat man sie. Aber ich denke, es lohnt sich, zu versuchen, in diese Richtung zu kommen.

 

mmmmmmh ich weiss nicht.

Es soll ja manchmal in Beziehungen vor kommen das einem der Lebenspartner zur Weissglut treibt.

Und wenn du jetzt vor der Wahl stehst deinen Freund zu erwürgen oder den Antistressball auf "Heinz-Heinrich" (oder wie dein Feind auch immer heissen mag, geht mich nichts an, tut nichts zur Sache) zu taufen und stellvertretend an die Wand zu klatschen ist doch letzteres der weniger Sündhafte Weg. Mal anbgesehen von dem Probem: Wohin mit der Leiche? ;):D

Natürlich sollte das Liebesgebot dazu führen einen dritten Weg zu suchen. Aber so lange einem die Wut und andere Emotionen diesen dritten Weg versperren ist die Gewallt in Gedanken sicherlich der - fromm gesprochen - der gottgefälligere Weg (im Vergleich zur "Gewalt in Gedanken").

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mmmmmmh ich weiss nicht.

 

Es soll ja manchmal in Beziehungen vor kommen das einem der Lebenspartner zur Weissglut treibt.

Und wenn du jetzt vor der Wahl stehst deinen Freund zu erwürgen oder den Antistressball auf "Heinz-Heinrich" (oder wie dein Feind auch immer heissen mag, geht mich nichts an, tut nichts zur Sache) zu taufen und stellvertretend an die Wand zu klatschen ist doch letzteres der weniger Sündhafte Weg. Mal anbgesehen von dem Probem: Wohin mit der Leiche? ;):D

Natürlich sollte das Liebesgebot dazu führen einen dritten Weg zu suchen. Aber so lange einem die Wut und andere Emotionen diesen dritten Weg versperren ist die Gewallt in Gedanken sicherlich der - fromm gesprochen - der gottgefälligere Weg (im Vergleich zur "Gewalt in Gedanken").

 

Komisch, mir war so, als hätte ich genau das geschrieben. Naja, jedenfalls hatte ich das gemeint: Stressball/Gewalt in Gedanken ist immer noch besser als Freund erwürgen (tatsächliches Ausführen der Gewalt), aber Ziel sollte es sein, diesen dritten Weg, die Erfüllung des Liebesgebotes zu suchen. So lange man ihn nicht findet, ist der Stressball natürlich das kleinere Übel ;)

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mmmmmmh ich weiss nicht.

 

Es soll ja manchmal in Beziehungen vor kommen das einem der Lebenspartner zur Weissglut treibt.

Und wenn du jetzt vor der Wahl stehst deinen Freund zu erwürgen oder den Antistressball auf "Heinz-Heinrich" (oder wie dein Feind auch immer heissen mag, geht mich nichts an, tut nichts zur Sache) zu taufen und stellvertretend an die Wand zu klatschen ist doch letzteres der weniger Sündhafte Weg. Mal anbgesehen von dem Probem: Wohin mit der Leiche? ;):D

Natürlich sollte das Liebesgebot dazu führen einen dritten Weg zu suchen. Aber so lange einem die Wut und andere Emotionen diesen dritten Weg versperren ist die Gewallt in Gedanken sicherlich der - fromm gesprochen - der gottgefälligere Weg (im Vergleich zur "Gewalt in Gedanken").

 

Komisch, mir war so, als hätte ich genau das geschrieben. Naja, jedenfalls hatte ich das gemeint: Stressball/Gewalt in Gedanken ist immer noch besser als Freund erwürgen (tatsächliches Ausführen der Gewalt), aber Ziel sollte es sein, diesen dritten Weg, die Erfüllung des Liebesgebotes zu suchen. So lange man ihn nicht findet, ist der Stressball natürlich das kleinere Übel ;)

 

Dann hab ich irgendwie an dir vorbei gelesen.

Das eine tun, das andere nicht lassen. Manchmal braucht man diese "Gewalt in Gedanken" damit der Frust, die Wut, die einem beim suchen dieses Weges im Weg steht, abfließen kann.

Sündhaft wird es dann wenn man nach abfliessen des Frustes dann auf sich beruhen lässt. So hab ich einmal eine Beziehung an die Wand gefahren. Streit bis zum Jähzorn, ums nicht zur echten Gewallt kommt mal kurz aus der Wohnung gegangen um mich abzureagieren. Als dann alle wieder "normal" waren hätten wir uns zusammensetzen müssen um das Problem zu suchen und zu klären. Taten wir aber nicht. So wiederholten sich ähnliche Situationen... bis dann die Trennung irgendwann mal der einzige Ausweg war.

 

Das vielleicht nur zur Ergänzung

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Long John Silver

 

 

 

mmmmmmh ich weiss nicht.

 

Es soll ja manchmal in Beziehungen vor kommen das einem der Lebenspartner zur Weissglut treibt.

Und wenn du jetzt vor der Wahl stehst deinen Freund zu erwürgen oder den Antistressball auf "Heinz-Heinrich" (oder wie dein Feind auch immer heissen mag, geht mich nichts an, tut nichts zur Sache) zu taufen und stellvertretend an die Wand zu klatschen ist doch letzteres der weniger Sündhafte Weg. Mal anbgesehen von dem Probem: Wohin mit der Leiche? ;):D

Natürlich sollte das Liebesgebot dazu führen einen dritten Weg zu suchen. Aber so lange einem die Wut und andere Emotionen diesen dritten Weg versperren ist die Gewallt in Gedanken sicherlich der - fromm gesprochen - der gottgefälligere Weg (im Vergleich zur "Gewalt in Gedanken").

 

Komisch, mir war so, als hätte ich genau das geschrieben. Naja, jedenfalls hatte ich das gemeint: Stressball/Gewalt in Gedanken ist immer noch besser als Freund erwürgen (tatsächliches Ausführen der Gewalt), aber Ziel sollte es sein, diesen dritten Weg, die Erfüllung des Liebesgebotes zu suchen. So lange man ihn nicht findet, ist der Stressball natürlich das kleinere Übel ;)

 

Dann hab ich irgendwie an dir vorbei gelesen.

Das eine tun, das andere nicht lassen. Manchmal braucht man diese "Gewalt in Gedanken" damit der Frust, die Wut, die einem beim suchen dieses Weges im Weg steht, abfließen kann.

Sündhaft wird es dann wenn man nach abfliessen des Frustes dann auf sich beruhen lässt. So hab ich einmal eine Beziehung an die Wand gefahren. Streit bis zum Jähzorn, ums nicht zur echten Gewallt kommt mal kurz aus der Wohnung gegangen um mich abzureagieren. Als dann alle wieder "normal" waren hätten wir uns zusammensetzen müssen um das Problem zu suchen und zu klären. Taten wir aber nicht. So wiederholten sich ähnliche Situationen... bis dann die Trennung irgendwann mal der einzige Ausweg war.

 

Das vielleicht nur zur Ergänzung

 

 

Ich habe mit diesen Liebesgebot-Denken Schwierigkeiten. Ich erlebte zu stark unter Christen, wie dieses pervertiert wurde und dazu benutzt andere zu unterdruecken, an ihrer Entfaltung zu hindern und klein zu halten.

 

Eine der schlimmsten Erinnerungen an meine Kindheit und fruehe Jugend war dieses staendige "Du musst die anderen lieben, Jesus hat es gesagt", "Du darfst dich nicht ueber andere erheben, das ist Suende" und "Du musst verzeihen, verzeihen, verzeihen, egal wie schlimm, bloed oder gemein die anderen sind, halte die andere Wange hin".

 

War mir nicht gegeben und entsprechend war auch das Zusammenprallen mit solchen Ansichten.

 

Dann erlebte ich oefter in spaeteren Jahren, wie gerade diejenigen, die das Liebesgebot am lautesten auf den Lippen trugen, am hinterhaeltigsten gegen andere vorgingen, sie emotional erpressten, ausnutzten.

 

Von den Ansichten ueber "suendige" Gedanken ganz zu schweigen.

 

Nun, als somit zweifellos Geschaedigter ueberfaellt mich beim Lesen des Postings von Dennisr35 die Vorstellung von Gedankenpolizei, aber keine positiven Vorstellungen.

bearbeitet von Long John Silver
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Gedanken koennen ja Suende sein. Koennen sie auch Todsuende sein die gebeichtet werden muss?

 

Wenn der Gedanke aus einem Willensvorsatz kommt- ja. Wer also frei- willig und bewußt daran denkt, und die Absicht hat jemand umzubringen, hat gesündigt, auch wenn die Tat noch nicht vollzogen ist.

 

Interessant in diesem Zusammenhang sind auch die Worte Jesu im Evangelium: Wer eine Frau begehrlich ansieht, hat bereits die Ehe mit ihr gebrochen. Matthäus 5,28.

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@ Theresa und LJS: Anstatt eure Beiträge jetzt abwechselnd zu verperlen, möchte ich an dieser Stelle einfach sagen, dass ich eure Diskussion sehr interessant finde. Ich glaube, ihr habt beide Recht. Das was LJS berichtet, kenne ich so aus eigener Erfahrung, Gott sei Dank, nicht. Aber man hört oder liest ja doch auch so einiges und dieses gruselige Gefühl, wenn jemand so einen "hyperchristlichen" Eindruck macht, kenn ich auch. Deshalb kann ich gut nachvollziehen was er schreibt und sehe es in solchen Fällen als sehr wichtig an, eben zu betonen, dass Aggression nicht etwas per se Schlechtes ist. Trotzdem denke ich eben auch, wie Theresa schreibt, dass man nicht einfach sagen, es sei keine Sünde, wenn man seine Wut an einem Sandsack mit Foto auslässt, weil man damit ja niemandem schade...

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Ich zweifle am Konzept der sündigen Gedanken.

Ich gehe nämlich davon aus, dass man Gedanken nicht so einfach "abstellen" kann (und vielleicht auch nicht sollte).

"Sünde" ist - nach meiner ganz persönlichen Definition - dadurch gekennzeichnet, dass man sie tun, aber auch lassen kann.

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Ich zweifle am Konzept der sündigen Gedanken.

Ich gehe nämlich davon aus, dass man Gedanken nicht so einfach "abstellen" kann (und vielleicht auch nicht sollte).

"Sünde" ist - nach meiner ganz persönlichen Definition - dadurch gekennzeichnet, dass man sie tun, aber auch lassen kann.

Nunja, das mit den Gedanken Steuern ist sooo unmöglich nicht.

Um bei dem Beispiel von Oben zu bleiben:

Wenn dich deine Frau mal zur Weißglut treiben sollte hast du drei Möglichkeiten

  1. Sie erwürgen
  2. Den Stressball (inklusive in Gedanken erwürgen)
  3. Augen schließen, tief durch schnaufen, ein Mantra aufsagen und so (oder anders) beruhigt versuchen eine Lösung zu finden.

Und natürlich hast du in der Hand welchen der drei Wege du gehst.

 

Zu der Frage ob man in Gedanken überhaupt sündigen kann und falls man es kann ob dann "Weg 2" wirklich Sünde ist will ich nichts gesagt haben. Auch nicht zu der Frage ob das wirklich bei jedem Gedanken klappt (klappt das mit meinen sündigen Gedanken beim Anblick der schnuckeligen Supermarkt-Kassiererin? Will ich das wissen? Oder sind mir die Gedanken lieber?).

Worauf ich jedoch hinaus will: dein Kriterium was Sünde ist kann man auch auf Gedanken anwenden.

bearbeitet von Frank
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Wie ist das speziell bei Gotteslästerung?

Naja, je nach dem wie kleinlich Gott ist, darf ich mich schon mal auf Extra-Time im Fegefeuer gefasst machen.

 

Dialog, vor ein Paar Tagen, auf Arbeit:

"Na, Frau Müller-Lüdenscheidt, wie gehts heute?"

"Ja, ich bin zufrieden. Muss man ja auch sein."

"Ja, da hams recht, der Himmivater, der alte Haderlump, schenkts uns eh net anders"

"Da habens recht, aber a Haderlump is er keiner"

"Naja wenn er Rückenzwicken und schlechtes sehen schickt"

"Auch wieder war, trotzdem is er kein Haderlump"

 

Da wusste ich: Jupp und wieder zwei Wochen mehr

bearbeitet von Frank
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Das war, wenn Du so willst und bestenfalls, Gotteslästerung in Worten. Ich hatte aber danach gefragt, wie Gotteslästerung in Gedanken funktioniert (und nicht, wieviel Fegefeuer auf Gotteslästerung in Worten steht). ;)

bearbeitet von Julius
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Long John Silver

Gotteslaesterung ist die Suende gegen den Heiligen Geist, das ist ein voellig anderes Thema.

Ich jedenfalls will das nicht mit einem christlich skrupelloesen Blick auf die huebsche Supermarktkassiererin verwechseln oder gleichstellen, das faende ich Gotteslaesterung, eine solche willkuerlicher Vermengung voellig unterschiedlicher Dinge.

 

Ich mag sowieso dieses skrupelloese Denken nicht (dahingegend auch meine Antwort an Theresa).

 

Meine Gedanken gehoeren nur mir und ob ich diese suendig finde oder nicht, suche ich weder im Katechismus (evangelischen) noch in irgendeiner kirchlichen Doktrin, diese Erkenntnis entsteht aus meinem Gewissen und auch dieses gehoert nur mir allein. Ich mag nicht kleinlich in mich hinein horchen wollen, ob dieses oder jenes nun christlicher ist als jenes zu denken oder gar nicht oder mich graemen, dass sie moeglicherweise verworfen seien, mies oder schlecht, sie gehoeren einfach zu mir. Und so lange ich meine miesen Gedanken nicht in die Tat umsetze, schade ich auch niemandem. Ich lebe nicht, um den Rest der Welt zu lieben, ich muss mit dem Rest der Welt irgendwie auskommen, mal besser, mal schlechter, mal vernuenftiger, mal irrationaler, mal mit mehr Hinwendung, mal mit weniger, mal mit mehr Reflexion, mal mit weniger, ich bin ein voellig durchschnittlicher Mensch mit Grenzen der Belastbarkeit, Grenzen, was erzwungene Hinwendung betraefe, Grenzen, was aufgezwungenen moralischen Ueberbau betrifft, Grenzen, was den Versuch betrifft, auf meine Gedanken Zugriff zu bekommen und sie zu manipulieren zu wollen.

 

Wie Higgs Boson sagte: Die Gedanken sind frei, letztlich ist es die einzige wirkliche Freiheit, die wir haben. Demzufolge: was ich ueber mein Gegenueber im Bus denke (ich muss noch mal darauf zurueck kommen, Theresa) geht niemanden etwas an, hinter meine Stirn kann niemand sehen und das ist auch gut so. Fuer das haben wir soziale Normen und Regeln, die uns davor zurueck halten und bewahren, unhoeflich zu sein, egal was wir denken.

 

Ich denke, problematisch wird es, wenn bestimmte Gedanken fuer einem selbst quaelend werden, zwanghaft und somit zerstoererisch und somit gefaehrlich fuer mich und andere, aber dann wuerde ich einen Therapeuten aufsuchen. An diiesem Punkt wuerde fuer mich "Suende" beginnen, wenn ich solche psychischen Warnsignale uebersehen wuerde und mich und andere damit ins Unglueck stuerzen.

bearbeitet von Long John Silver
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Bruno-Maria Schulz

Klar. Unsere Gedanken (und Träume) führen uns oft in die Irre. Denken und Tun sind zweierlei. Gedanke ohne Tun sind ohne Bedeutung, solange sie nicht gegen Gott gerichtet sind. Ungute Gedanken als Sünde zu bezeichnen wäre irrig. Eine Exkursion in andere Gedankenwelten, ist manchmal ganz erbaulich. Sich dauernd zu fragen ob diese Gedanken erlaubt sind, widerspricht der Freiheit des Christenmenschen.

Gleich wie ich heute von einem nichtkatholischen engen Freund in USA hörte, der schrieb:

„Mein tiefer evangelikaler Christenglaube, sagt mir zum Thema „In Abrahams Schoß“ dass es nicht so ein kann, wie die gängige Apologie geradezu vorschreibt.

Dazu antwortete ich: Lasst uns den Fokus richten auf: „Meine Christliche Denomination“:

Jesus Christus deutete an und St. Paulus erläuterte, dass, wie und weshalb Glaube frei macht. Wir sind frei in unserer Liebe zu Gott. Jeder rechtschaffene Gläubige liebt und verehrt Gott in seiner ganz individuellen Weise. Papst Benedikt nannte das: „Es gibt so viele Wege zu Gott, wi es Menschen auf Erden gibt“ - denn Ungläubige gehen in ihrem Leben genau so auf Gott zu, wie wir alle, denn alle werden gerichtet.

Paulus erwähnte die Freiheit des Glaubens sehr oft, und dass Glaube frei macht.

Was bringt einen Katholiken oder Protestanten, wenn er sagt: MEIN KATECHISMUS SAGT DAS .... Wenn er dieser Lehre folgt, nur weil seine Konfessionen so sagt. Wo ist Gottes Freiheit, die Gott Seinem Volk gegeben hat?

Ja, der Katechismus verkörpert das rechtmäßige Verständnis unseres Glaubens - d.h. unseres allerhöchsten Gutes. Und dennoch sind wir frei, alle Dinge in unserer ganz persönlichen Einheit mit Gott in der ganz persönlichen Sicht zu erkennen, die Gott uns als Einsicht gegeben hat. Glaube und Gottkenntnis ist keine starre mathematische Formel des „man muss glauben dass….“. Denn im natürlichen Gottverständnis glaubt man nichts Falsches - es sei denn, wir haben das Natürliche des Glaubens verloren und bauen unseren eigenen Glauben auf. Natürlich, weil Gott uns klares Gottverständnis mit auf den Lebensweg gab - das wir annehmen oder ablehnen können. Weit ausgebreitete Arme Gottes, bieten Gottkenntnis Jedem kontinuierlich an - wir müssen sie nur ergreifen.
Dies Angebot ist unglaublich Viel.
Denke an irgendeinen König oder die Queen die ihr Volk liebt und als „ihre Familie“ bezeichnet. Stell’ dir vor, jemand aus dieser „Familie“ stößt sie unabsichtlich mit dem Ellbogen, wie der Französische Präsident versehentlich tat, als er it ihr im Zug den franz-engl. Tunnel unter dem Kanal einweihte. Die Königin war „not amused“.

Wie oft aber verletzten wir Gott, und wie oft vergaß Gott in Seiner Liebe diese Sünde?!
Wer Gott liebt ist unermesslich reich.

Die Sicht vonHölle und Unterwelt im Bezug auf das Thema Purgatorium, wie sie der recht weltlich und stark von Vergil und Aristoteles beeinflusste Dante beschrieb, mögen wir beruhigt vergessen. Gott schickt NIEMALS irgend einen Gerechten in eine höllengleiche Leidensumgebung. Sehr viel eher ist „Abrahams Schoß“ eine literarisch eingängige Paraphrase, die das Christentum uns vor Augen führt, für die fehlende Erklärung im Evangelium zu Fegfeuer/Purgatorium. In # 1031 steht hierzu:
„Man muß glauben, daß es vor dem Gericht für gewisse leichte Sünden noch ein Reinigungsfeuer gibt, weil die ewige Wahrheit sagt, daß, wenn jemand wider den Heiligen Geist lästert, ihm ‚weder in dieser noch in der zukünftigen Welt‘ vergeben wird (Mt 12,32). Aus diesem Ausspruch geht hervor, daß einige Sünden in dieser, andere in jener Welt nachgelassen werden können“

Lasst mich vehement widersprechen dem Wort: „Man muß glauben, dass…"
Keineswegs wegen dem Wort MAN MUSS, sondern vielmehr weil es überaus natürlich ist und selbstverständlich, dass wir wissen, dass nichts Unreines in den Himmel aufgenommen werden kann! Daher muss alles Unreine gereinigt werden an einem und unbekannten Ort den wir „Fegfeuer/Purgatorium“ nennen; Reinigungsort - Abrahams Schoß. Das ist allen Erkenntnissen nach einer der von Paulus genannten Himmeln, wo die Gerechten auf Jesu Erlösung warteten, denn sie waren im Gewand der Gerechtigkeit und bereit für die glückselige Anschauung Gottes. Sehr im Gegensatz zu Jenen die im Fegfeuer landeten. Dort zu sein bedeuted, eine Menge Schuld zu tragen - die vor langer Zeit „abgewaschen“ war von Jenen, die in „Abraham’s Schoß“ waren, dem Himmel der Gerechten, die aber vor der Erlösung Gott nicht sehen konnten.
Diese wurden eindeutig und keinesfalls nicht bestraft dafür, dass sie tausende von Jahren vor Christi Erlösung lebten, denn derartige Gedanken würden Gottes absoluter Gerechtigkeit sträflich widersprechen. Die vor Christi Geborenen werden mit Gottes gleicher absoluten Gerechtigkeit behandelt wie wir. Es ist nicht unser Verdienst, nach der Erlösung zu leben.

Somit ist das im Evangelium nie erwähnte Fegfeuer ein Himmel voll der Gnade und Gottes Frieden - aber ohne die glückselige Anschauung Gottes. DAs schmerzt mehr als jeder Feuer. Im Fegfeuer tatsächlich Feuer zu sehen, kam mir schon als Kind wie ein Märchen vor, denn Gott wird niemals einen Sünder mit Folter bestrafen! (Zudem spürt eine Seele kein Feuer).

Lasst uns nicht derartige und andere menschliche Gedankengänge fürchten. Wir sind frei jeden Gedanken an uns ran zu lassen ohne Furcht - solange sie uns glücklich machen und nicht gegen Gott und Seine beiden Gebote der Gottes- und Menschenliebe gerichtet sind.

Ich hatte in einem langen Leben sehr viele verrückte Gedanken und schlug mir danach oft an die Stirn mit „wie blöd kann ich denn nur sein?!“ Aber es gibt nichts Erbaulicheres und Freudigeres als die Freiheit die uns der Glaube im Christsein schenkt. Lasst und einfach immer nur im Hinterkopf behalten, dass es nur EINE Wahrheit gibt - alles Andere ist falsch! Siehe u.a. Galater 5,1: Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Bleibt daher fest und lasst euch nicht von neuem das Joch der Knechtschaft auflegen!

Herzlichen Gruß

Bruno :-)

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