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Gewissen und Lehramt der Kirche im Konflikt


theresa???

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Wenn ich das Lehramt an die Stelle meines Gewissens setze, bin ich dann mein Gewissen los und damit gewissenlos?

 

Wie geht denn so etwas praktisch, ohne daß das eine Gewissensentscheidung wäre?

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Indem ich gar nicht nachdenke und frage, was Gott von mir in einer bestimmten Situation erwartet, und statt dessen einfach das tue, was in einem beliebigen kirchlichen Heftchen steht.

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Nun, die Entschei

 

 

Wenn ich das Lehramt an die Stelle meines Gewissens setze, bin ich dann mein Gewissen los und damit gewissenlos?

 

Wie geht denn so etwas praktisch, ohne daß das eine Gewissensentscheidung wäre?

 

Nun, die Entscheidung, dem Lehramt zu folgen, anstatt mein eigenes Gewissen zu befragen, mag eine Gewissensentscheidung sein. Aber schon da möchte ich anfügen: Im Idealfall ist es eine Gewissensentscheidung.

In der Folge jedoch befrage ich ja mein eigenes Gewissen nicht mehr. Habe ich dann noch ein Gewissen?

Schlummert es tief in mir?

Oder geht das Gewissen im Lehramt auf, "wie Wein und Wasser sich verbinden"?

Oder wie kann ich mir das vorstellen?

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Indem ich gar nicht nachdenke und frage, was Gott von mir in einer bestimmten Situation erwartet, und statt dessen einfach das tue, was in einem beliebigen kirchlichen Heftchen steht.

 

Wieso muss das ein Gegensatz sein?

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Nun, die Entschei

 

 

Wenn ich das Lehramt an die Stelle meines Gewissens setze, bin ich dann mein Gewissen los und damit gewissenlos?

 

Wie geht denn so etwas praktisch, ohne daß das eine Gewissensentscheidung wäre?

 

Nun, die Entscheidung, dem Lehramt zu folgen, anstatt mein eigenes Gewissen zu befragen, mag eine Gewissensentscheidung sein. Aber schon da möchte ich anfügen: Im Idealfall ist es eine Gewissensentscheidung.

In der Folge jedoch befrage ich ja mein eigenes Gewissen nicht mehr. Habe ich dann noch ein Gewissen?

Schlummert es tief in mir?

Oder geht das Gewissen im Lehramt auf, "wie Wein und Wasser sich verbinden"?

Oder wie kann ich mir das vorstellen?

 

Das kann ich alles nicht beantworten. ich weiß nur, daß ich Gewissensentscheidungen anderer nicht beurteilen sollte. Auch wenn sie in meinen Augen nicht durchdacht erscheinen.

 

Andere mögen sich zu diesem Richteramt berufen fühlen. Ich nicht.

bearbeitet von rorro
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... berufe ich mich auf mein Gewissen, wenn ich die Kirchensteuer nicht zahle, dann gilt auf einmal das Gesetz vor dem Gewissen.

Zumundest hier im Forum wird für diesen Fall immer darauf hingewiesen, dass dann bitte die Konsequenzen zu tragen seien.

Dies gilt für ausnahmslos alle Gewissensentscheidungen.

Exakt.

genau.

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Indem ich gar nicht nachdenke und frage, was Gott von mir in einer bestimmten Situation erwartet, und statt dessen einfach das tue, was in einem beliebigen kirchlichen Heftchen steht.

 

Wieso muss das ein Gegensatz sein?

 

Entweder, ich denke selber - oder ich frage nur, was andere gedacht haben. Das schließt nicht aus, das nach-zudenken, was ander schon gedacht haben.

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

Der Unterschied ist ganz einfach der: Beim Gewissensprimat musst du dich dereinst selbst und persönlich verantworten. Die Ausrede" ich habe auf das Lehramt gehört" wird nicht zählen.

 

Werner

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

 

Ups, war das jetzt gerade ein Urteil über Gewissensentscheidungen anderer?

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

Auch das setzt eine Gewissensentscheidung voraus. Du bist und bleibst für Dein Tun und Unterlassen selbst verantwortlich, und niemand sonst.

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Entweder, ich denke selber - oder ich frage nur, was andere gedacht haben. Das schließt nicht aus, das nach-zudenken, was ander schon gedacht haben.

 

 

hmm ..

 

 

meiner Meinung nach denkst Du hier "protestantisch"

 

wir Katholiken bevorzugen da eher das et - et".

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Entweder, ich denke selber - oder ich frage nur, was andere gedacht haben. Das schließt nicht aus, das nach-zudenken, was ander schon gedacht haben.

 

 

hmm ..

 

 

meiner Meinung nach denkst Du hier "protestantisch"

 

wir Katholiken bevorzugen da eher das et - et".

 

 

Chryso schreibt: "das schließt nicht aus", damit ist dem "et - et" doch genüge getan.

 

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Entweder, ich denke selber - oder ich frage nur, was andere gedacht haben. Das schließt nicht aus, das nach-zudenken, was ander schon gedacht haben.

 

 

hmm ..

 

 

meiner Meinung nach denkst Du hier "protestantisch"

 

wir Katholiken bevorzugen da eher das et - et".

 

 

Chryso schreibt: "das schließt nicht aus", damit ist dem "et - et" doch genüge getan.

 

 

Da hast Du recht.

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

Der Unterschied ist ganz einfach der: Beim Gewissensprimat musst du dich dereinst selbst und persönlich verantworten. Die Ausrede" ich habe auf das Lehramt gehört" wird nicht zählen.

 

Werner

 

 

Woher weißt Du das? Und wieso ist das eine Ausrede? ist doch auch eine Entscheidung.

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

Auch das setzt eine Gewissensentscheidung voraus. Du bist und bleibst für Dein Tun und Unterlassen selbst verantwortlich, und niemand sonst.

 

 

Ich kenne niemanden, der anderes behauptet.

 

Ich halte daher den Gegensatz "Gewissensentscheidung versus Lehramtstreue" für konstruiert. Das ist kein prinzipieller Gegensatz.

bearbeitet von rorro
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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

 

Ups, war das jetzt gerade ein Urteil über Gewissensentscheidungen anderer?

 

 

Nein, ganz im Gegenteil. Respektabel ist keine inhaltliche Wertung, sondern ein Zugeständnis an Würde sozusagen. Über den Inhalt kann ich nicht urteilen, die Beweggründe bleiben mir im letzten immer verborgen.

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Wenn ich das Lehramt an die Stelle meines Gewissens setze, bin ich dann mein Gewissen los und damit gewissenlos?

Es könnte sein, dass Du dennoch ein Gewissen behältst.

Aber Du könntest Dich daran gewöhnen, die Stimme des Gewissens in jedem Widerspruchsfall der Stimme des Lehramtes unterzuordnen.

 

Das Leben wird damit einfacher. Wenn das Lehramt sagt, Du sollst Hexen verbrennen, dann kommt vielleicht so ein kleiner Gewissensbiss, ein rudimentäres Relikt aus Gewissenszeiten. Du legst die Fackel an den Scheiterhaufen - und weißt, dass Du das Richtige tust. Denn es wird Dir ja befohlen.

 

Es gibt nur ein einziges, kleines Restproblem - sozusagen ein Kollateralschaden. Das Lehramt ist nicht sonderlich gut organisiert. Was heute gelehrt wird, kann morgen verflucht werden. Außer natürlich beim DEFINIERTEN Lehramt. Aber: Mach Dir deswegen kein schlechtes Gewissen! Das ist nicht Dein Problem. Deine Aufgabe besteht nicht in einer Beurteilung des Lehramtes, sondern allein im Befolgen.

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Das Gewissen kann die Lehre des Lehramtes nicht entkräften.

 

 

Ich denke, hier gibt es zwei Ebenen: Die der persönlichen Entscheidung und die des kirchlichen Lehramtes.

 

Wer im Auftrag der Kirche handelt - egal, ob Du oder Mecky als Priester, oder z.B. nannyogg oder Elima als Religionslehrerinne - muß dabei die Lehren des Lehramtes adäquat vermitteln. Das heißt aber nicht, daß ein Religionslehrer bei der Vermittlung der kirchlichen Lehre (und nach Möglichkeit ihrer Begründung) seine eigene, abweichende Position verschweigen muß. Im Gegenteil, erst durch die Gegenüberstellung verschiedener Positionen kann ein Thema erst richtg durchdrungen werden.

 

Und wenn einem das eigene Gewissen verbietet, einzelne spezielle Positionen der kirchlichen Lehre zu vermitteln, dann läßt sich das ja meistens gut umgehen: Man kann ja über etwas anderes predigen oder seine Schwerpunkte auf die anderen Themen des Lehrplans legen.

 

Nur, wer so gar nicht mehr mit der kirchlichen Lehre klarkommt, der muß die Konsequenzen ziehen und die (beruflichen und privaten) Tätigkeiten einstellen, in denen von ihm erwartet werden kann, die Lehren der Kirche zu vermitteln.

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Auch wenn es nie offiziell definiert wurde: Es war lange Zeit kirchliche Lehre, dass ungetaufte Babys in die Vorhölle kommen.

Die Existenz von Dämonen, Hexen, Sukkubi und Inkubi wurde anerkannt.

Dass sich das Weltall um die Erde dreht, wurde gelehrt.

 

Verstieß man gegen diese Lehren, bekam man schlimmen Ärger.

 

Ein Lehramt, das man der Gewissensentscheidung vorziehen kann, setzt gute und gewissenskonforme Lehren voraus. Dies ist aber keineswegs der Fall.

 

Wäre das Lehramt der Kirche wirklich ein Lehramt, so wäre es eine höchst sinnvolle Einrichtung. Man könnte hier was lernen.

Aber das Lehramt der Kirche hat sich seit jeher als autoritativ verstanden. Es ist vorrangig kein Ort des Lernens (auf menschlichem und religiösen Gebiet), sondern des Gehorchens.

Gegen Irrlehren wurden Ausgrenzungen, Erpressungen und grauenhafte Strafen etabliert, anstatt sich auf die Wirkung guter Texte, auf Begeisterung und auf Einsicht zu konzentrieren.

 

Dieser ganze Zwiespalt zwischen Lehramt und Gewissen ergibt sich aus den erpresserischen, bedrohenden und perversen Methoden, derer sich das "Lehramt" bediente.

Die Inquisition ist nicht in den Verruf geraten, weil sie ein neues Denkmuster zur juristischen Wahrheitsfindung brachte. Nö. Das war ja ein echter Fortschritt. Aber mit der Freigabe der Folter und mit den ganzen Strafandrohungen, falls man den Lehren des Lehramtes nicht folgt, hat man die Inquisition zu dem gemacht, was sie im Volksmund bis heute ist: Ein Symbol des Terrors.

 

Ein Symbol des gewaltbewehrten Schwachsinns. Wer nicht dem Unfug unsinniger Weltmodelle folgte, wer sich gegen den Schwachsinn der Syllabi stellte, wurde desavouiert, isoliert und notfalls auf schäbigste und qualvollste Weise liquidiert. So ein Saftladen!

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Oder ich vertraue anderen eher als mir selbst. Ist für manche eine Grundlage für Gewissensentscheidungen. Und in meinen Augen eine prinzipiell respektable.

Der Unterschied ist ganz einfach der: Beim Gewissensprimat musst du dich dereinst selbst und persönlich verantworten. Die Ausrede" ich habe auf das Lehramt gehört" wird nicht zählen.

 

Werner

 

 

Woher weißt Du das? Und wieso ist das eine Ausrede? ist doch auch eine Entscheidung.

 

Der Hund liegt im Anspruch des Lehramtes begraben, den Willen Gottes zu verkünden. Eigentlich eine ungeheuere Anmaßung.

Bedeutet aber, dass, wenn du nicht deinem Gewissen, sondern dem Lehramt folgst, du deinem Richter sagen kannst: "Ich hab immer nur getan, was du wolltest. Also mach mir jetzt keine Vorwürfe."

Angenommen, es war halt doch nicht immer der Wille Gottes, den das Lehramt verkündet hat, dann würde ein gerechter Richter an dieser Stelle jetzt die Vertreter des Lehramtes heranzitieren und diese zur Rechenschaft bitten. Und da werden dann die Herren Lehrämtler sagen: "Wir sind unschuldig. Wir haben immer gesagt, man muss auf sein Gewissen hören." Und dann stehst du letztlich ganz allein vor dem Richter.

Besser also, du hörst gleich auf dein Gewissen.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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So ein Saftladen!

ja. meine Kirche.

Leider kann man sich das nicht so richtig aussuchen. Man muss es ja auch als Deutscher aushalten, dass die Deutschen viel Mist gebaut haben.

Es bleibt somit immer der Verantwortung der Jetzt-Lebenden belassen, die rosarote Brille abzunehmen und auch den eigenen Laden kritisch zu betrachten. Semper reformanda.

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Der Hund liegt im Anspruch des Lehramtes begraben, den Willen Gottes zu verkünden. Eigentlich eine ungeheuere Anmaßung.

Die Prawda nahm ja auch für sich in Anspruch, die Wahrheit zu verkünden.

Oder der irakische Wahrheitsminister.

 

Mit solchen Anmaßungen muss man eben gewissen-haft umgehen.

 

Anmaßung wird allerdings erst dann so richtig übel, wenn man andere autoritativ auf jene Wahrheit verpflichtet und Abweichungen mit Strafen belegt.

Solange jemand die Wahrheit ausspricht, dass Perlen dadurch entstehen, dass man genügend Druck auf Kohle ausübt, ist das eher lustig und gehört in die Witzspalte der Bunten "Effi Trinket hält Perlen für gepresste Kohle! Haha!"

 

Sobald aber jeder, der nicht getreulich nachbetet "Perlen = gepresste Kohlen", drangsaliert, schickaniert, ins üble Licht gezogen, gefoltert und getötet wird, ist schluss mit lustig.

Jeder, der solchen Praktiken keinen Widerstand leistet, macht sich mitschuldig am Leiden anderer. Sagt mein Gewissen.

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