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Xamanoths Spinnereien


Xamanoth

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vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Damals waren die Folgen (Hunger, Krankheit, Kälte, Arbeit) sehr viel unmittelbarer tödlich als heute.

 

 

Gibt es eigentlich Kurse für Rechtsanwälte und solche die es sein wollen zur Übung von Sozialkompetenzen?

Aber ja. In meiner ersten Kanzlei gab es einen wunderbaren Rhetorik- und Kommunikationskurs; geleitet von einem proffessionellen Trainer, der auch die FDP-Bundestragsfraktion (also die alte, die mit G. W. ) trainiert hat.

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vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Mit anderen Worten, man muss als Trainer noch nicht mal erfolgreich sein um abzukassieren.

Kannst du das Geld von einem Fußballtrainer zurückverlangen, nachdem du ein Eigentor geschossen hast?

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"Ibn Warraq" ist ein indischstämmiger Brite, der bereits Mitte der Neunziger unter jenem Pseudonym ein Buch mit dem Titel "Warum ich kein Muslin bin" schrieb; das ich kürzlich wieder gelesen habe.

 

Es ist frappierend, wie er bereits zu jenem Zeitpunkt alle wesentlichen Themen der Islamdebatte (Misogynie, Antiintellektualismus, Totalitarismus des Islam; Verblendung westlicher- in dem Fall englischer - Medien und Politik).

 

Nichts an der gegenwärtig pulsierenden Debatte ist also neu oder originell, was deren Verfolgung- das gilt für alle Richtungen- unsäglich eklig und ermüdend macht. 

 

Ich habe das Buch zuletzt als Schüler gelesen, und weder 9.11 noch die gegenwärtige Flüchtlingskrise haben zu der Thematik irgendetwas beigetragen.

bearbeitet von Xamanoth
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vor 3 Minuten schrieb Xamanoth:

"Ibn Warraq" ist ein indischstämmiger Brite, der bereits Mitte der Neunziger unter jenem Pseudonym ein Buch mit dem Titel "Warum ich kein Muslin bin" schrieb; das ich kürzlich wieder gelesen habe.

 

Es ist frappierend, wie er bereits zu jenem Zeitpunkt alle wesentlichen Themen der Islamdebatte (Misogynie, Antiintellektualismus, Totalitarismus des Islam; Verblendung westlicher- in dem Fall englischer - Medien und Politik).

 

Nichts an der gegenwärtig pulsierenden Debatte ist bei oder originell, was deren Verfolgung- das gilt für alle Richtungen- unsäglich eklig und ermüdend macht. 

 

Ich habe das Buch zuletzt als Schüler gelesen, und weder 9.11 noch die gegenwärtige Flüchtlingskrise haben zu der Thematik irgendetwas beigetragen.

 

Das sollte dich nicht wundern. Debatten über Religion, wie über Weltanschauungen im allgemeinen, haben mit Argumenten schon lange nichts mehr zu tun.

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Ich las Thomas Wagners "die Angstmacher. Eine sehr ausgewogene Darstellung der "neuen Rechten" mit zahlreichen Interviews.

 

Sehr schön wird dargestellt, dass der vom "völkischen Flügel" der AFD vertretene Ethnopluralismus das Gegenteil von nazistischem Expansionismus ist.

 

Auch stelle ich fest, dass ich gegen mediale Verzerrungen nicht immun bin, sprich: Mein Negativurteil über die Identitäre Bewegung überdenken mus. Sehr treffend insbesondere die Gegenüberstellung von Identitäten und Antifa, insbesondere in Bezug auf Gewaltbereitschaft.

 

Klonovsky schrieb vor einiger Zeit (sinngemäß ): Zu den Grundirrtümern des modernen linken Demokraten gehört, dass er sich zu sich selbst nur bestialische  Alternativen vorstellen kann. 

 

Wie wahr . 

 

Auf neinem Nachttisch liegt gerade Hans Mommsens Darstellung zu Weimar, ich möchte meine Kenntnisse insbesondere zur Reichsverfassung auffrischen.

 

Klar ist aber auch ohne das: Wer ernstlich auch nur im Ansatz Parallelen zu irgendeiner Phase der Weimarer Republik und der gegenwärtigen Situation der Bundesrepublik sieht, hat weder ersteres noch zweiteres auch nur im Ansatz verstanden.

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"Die moralische Norm unserer Gesellschaft ist dermaßen anspruchsvoll, dass niemand in völliger Übereinstimmung mit dieser Moral denken, fühlen und Handeln kann. Beispielsweise sollen wir niemanden hassen, dennoch hasst jeder zu irgendeinem Zeitpunkt eine Person, ganz gleich ob er das zugibt oder nicht. Manche Menschen sind in einem Maße sozialisiert, dass der Versuch moralisch zu denken, zu fühlen und zu handeln für sie eine schwere Last bedeutet. Um Schuldgefühle zu vermeiden, müssen sie sich ständig über ihre eigenen Motive betrügen und moralische Erklärungen für Gefühle und Handlungen finden, die in Wirklichkeit einen nicht moralischen Hintergrund haben. Wir benutzen den Begriff überangepasst, um solche Menschen zu charakterisieren."

 

Das ist mit das klügste - also der ganze Text, nicht nur dieser kleine Auszug - was ich seit langem gelesen habe. Kann jemand erraten, aus welchem Text das stammt? Ohne googeln?

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Hi,

 

ist das jetzt schlecht, wenn ich diesen Text trivial finde? Eigentlich kennt das doch jeder Atheist, sofern er religiös sozialisiert wurde. Das Ideal, dem man nie entspricht.

 

Gruss, Martin

bearbeitet von Soulman
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vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Hi,

 

ist das jetzt schlecht, wenn ich diesen Text trivial finde? Eigentlich kennt das doch jeder Atheist, sofern er religiös sozialisiert wurde. Das Ideal, dem man nie entspricht.

 

Gruss, Martin

Der Text ist aus dem englischen übersetzt, im Ganzen finde ich die Gedankenfolge wirklich brillant, auch wenn ich nicht zustimme. Grundgedanken sind eine Mischung aus einem radikalen Zurück zur Natur, einer Verdammung von modernem Kapitalismus bei gleichzeitiger Verdammung staatlichem Kollektivismus.

 

Ted Kaczynski hat mehrere Bomben in Universitätsgebäuden und Flugzeugen gelegt, dabei ein paar Dutzend Menschen verletzt und drei getötet. Er ging als Unabomber in die Kriminalgeschichte ein. Mit den Anschlägen wollte er die Veröffentlichung dieses Manifests erzwingen, einen anderen Weg die notwendige Aufmerksamkeit zu erregen sah er nicht. 

 

Kaczynski gilt als mathematisches und auch sonstiges Genie. 

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Ich wusste nicht, von wem der Text stammt. Aber es passt.
Ich fand ihn - schon bevor du geschrieben hast, woher er kommt - nicht brilliant. Sondern ein gutes Beispiel dafür, wie man sich seine eigene Weigerung, sich ethisch verantwortungsbewusst zu verhalten, schönreden kann: Indem man die Motive derjenigen, die sich darum bemühen, verdreht und als unglaubwürdig darstellt. Es ist eine Methode der Selbstimmunisierung.

 

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Nur hat TED dich darum bemüht . Seine mathematische Doktorarbeit wurde dutzendfach ausgezeichnet.  Dann bekam er eine Juniorprofessurstelle, meinte aber bald über seine bisherigen Veröffentlichungen hinaus nichts vermitteln zu können was nicht in allen Lehrbüchern steht . Also zog er sich in eine kleine Hütte mitten im Wald zurück. Irgendwie finde ich das sympathisch, Wittgenstein hatte sich mit ähnlichen Erwägungen als Kriegsfreiwilliger gemeldet.

 

Interessant fand ich im Manifest noch den Gedanken, dass jede Tätigkeit die nicht der Erfüllung von Elementarbedürfnissen dient (Schutz vor Kälte, Jagen, Sexualität) Surrogatscharakter mit massivem Depressionspotential hat.

 

Ich bin mir sicher, das TED das bezüglich der Universitätstretmühle so empfunden hat.

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vor 9 Stunden schrieb Soulman:

Hi,

 

ist das jetzt schlecht, wenn ich diesen Text trivial finde? Eigentlich kennt das doch jeder Atheist, sofern er religiös sozialisiert wurde. Das Ideal, dem man nie entspricht.

 

Gruss, Martin

Wenn der Autor katholisch sozialisiert wäre, könnte er einfach zur Beichte gehen.

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Hi kam,

 

Beichte ist eine Form von Rationalisierung, schon als man noch gar nicht wusste, was Rationalisierung eigentlich ist.

 

Hi Xamanoth,

 

die Mathematik schützt einen nicht davor ein Soziopath zu sein. Brillanz auch nicht. Humor schon eher.

 

Gruß, Martin

bearbeitet von Soulman
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vor 2 Stunden schrieb Soulman:

Hi kam,

 

Beichte ist eine Form von Rationalisierung, schon als man noch gar nicht wusste, was Rationalisierung eigentlich ist.

 


Rationalisierung ist etwas anderes - das ist ein der Versuch, Erfahrungen durch rationale Erklärungen nachträglich sinnvoll zu machen. Rationalisierungen sind meistens verbunden mit einem "Zurechtrücken" der Wirklichkeit, so, dass das Erlebte nicht mehr belastet. 

Genau das passiert bei der Beichte nicht. Da geht es darum, sich der Wirklichkeit zu stellen, sich zu konfrontieren mit Erfahrungen von Schuld und Versagen. Es geht um einen bewussten Umgang mit dem, was einen als Schuld belastet, darum, sich von einem anderen Menschen zusagen zu lassen, dass man aufhören darf, sich Vorwürfe zu machen. Und sukzessive darauf vertrauen zu lernen, dass Vergebung möglich ist. 

Deinem zweiten Satz stimme ich zu (abgesehen von der Ferndiagnose "Soziopath").


 

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Bezüglich Ted wurde diese Diagnose vor Gericht in den Raum gestellt, gilt aber nach h.M. als unzutreffend. Ein Soziopath hat kein abstraktes Sendungsbedürfnis und kein abstrakt-generelles Moralverständnis mit selbstgestelltem Anspruch auf Verbindlichkeit. 

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vor 10 Stunden schrieb Xamanoth:

Nur hat TED dich darum bemüht . Seine mathematische Doktorarbeit wurde dutzendfach ausgezeichnet.  Dann bekam er eine Juniorprofessurstelle, meinte aber bald über seine bisherigen Veröffentlichungen hinaus nichts vermitteln zu können was nicht in allen Lehrbüchern steht . Also zog er sich in eine kleine Hütte mitten im Wald zurück. Irgendwie finde ich das sympathisch, Wittgenstein hatte sich mit ähnlichen Erwägungen als Kriegsfreiwilliger gemeldet.

 

Interessant fand ich im Manifest noch den Gedanken, dass jede Tätigkeit die nicht der Erfüllung von Elementarbedürfnissen dient (Schutz vor Kälte, Jagen, Sexualität) Surrogatscharakter mit massivem Depressionspotential hat.

 

Ich bin mir sicher, das TED das bezüglich der Universitätstretmühle so empfunden hat.



Dass er sich bemüht hat, das glaube ich.
In diesem Zitat (mehr von ihm habe ich nicht gelesen) schreibt er wie jemand, der hohe Erwartungen an das Leben und an sich selbst hatte und der desillusioniert und resigniert feststellt, dass er sich selbst nicht genügt. Und dass dieses Leben ihn nicht "satt" macht.

Aus diesem Erleben zieht er aber die falschen Schlüsse. Zum Beispiel:

  • Er scheint nicht verstanden zu haben, dass Gewaltanwendung jedes ethische Bemühen sabotiert und unglaubwürdig macht.
    (Vermutlich von Anfang an nicht - das Manifest hat er 1995 verschickt - mehr als 17 (!) Jahre nach seiner ersten Briefbombe. Dass er die Bomben nur verschickt hat, um eine Veröffentlichung seines Textes zu erreichen, kommt mir sehr unwahrscheinlich vor.)
  • Er scheint nicht verstanden zu haben, dass es auch andere Konsequenzen aus der Feststellung, dass "niemand in völliger Übereinstimmung mit dieser Moral denken, fühlen und handeln kann" gibt. Und dass andere Menschen ganz anders damit umgehen.
  • Er scheint nicht verstanden zu haben, dass es das Leben von Beziehungen, in denen man wirklich vorkommt, wäre, was dieses Gefühl von "mehr oder weniger alles, was ich tue, hat Surrogatscharakter mit massivem Depressionspotential" weg nehmen könnte. (Die "Erfüllung von Elementarbedürfnissen" kann natürlich auch ein Gefühl von Vitalität machen - aber das hält nicht lange an.)

 

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Mit diesem "lang anhalten" setzt er sich im Manifest auch auseinander. Er schreibt selbst, dass der Charakter in der Moderne mit ihren Supermärkten und Kühlschränken banal und nicht erfüllend ist. 

 

In einer Gesellschaft, wo die Erfüllung dieser Bedürfnisse autonom erfolgt und den Großteil der physischen Energie in Anspruch nimmt - also insbesondere in einer vorzivilisatorischen Jäger- bzw. präindustriellen Agrarkultur - sieht dies zumindest seiner Ansicht nach anders aus. Ein Gedanke, der sich auch bereits bei Rousseau findet, in einer Zeit, die technisch auf im Vergleich zu heute archaischem Niveau stand. 

 

Er wollte das Manifest eigentlich früher veröffentlichen, hatte aber, nachdem er bei einem insgesamt missglückten Anschlag gesehen und ein Phantombild veröffentlicht wurde, eine mehrjährige Pause gemacht, etwas, dass er in den späteren Polizeiverhören angeblich bereut hat. 

 

"Wenn das schlimmste eintritt, was Leute wie Sie sich vorstellen können, die Todesstrafe... nun, ich werde nichtmal blinzeln". Naja. Breivik sieht in ihm ein großes Vorbild. 

 

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vor 8 Minuten schrieb Ennasus:

Du hast in diesem Beitrag geschrieben, dass du ihm nicht zustimmst.
Inwiefern nicht?

1. Die von ihm beschriebene Heteronomie in einer technisierten Gesellschaft ist zweifellos gegeben, und in einer Zeit der Informationstechnologie, die beim  Schreiben des Manifests noch nicht existierte, erst recht. Jede fundamentale technische Neuerung führt insofern zu einer anthropologischen Degeneration, dass sie die Fähigkeit zu den von ihr ersetzten Handlungen verkümmern lässt. 

 

2. Ted geht jedoch davon aus, dass hieraus die Notwendigkeit zu einer regressiven Rebellion folgt, und dass eine derartige Rebellion möglich ist. Das halte ich nicht für zutreffend. Eine technische und zivilisatorische Regression von globaler Ebene hat es in der Geschichte noch nie gegeben. Zuletzt haben das die roten Khmer versucht, mit eher bescheidenem Erfolg; sprich: eine solche Regression gewaltsam herbeizuführen, ist absurd. 

 

3. Teds Gesellschaftsvision ist eine atomisierte, individualistische, minarchistische Rudimentärgesellschaft ohne Staatsstruktur. Es ist absurd, anzunehmen, eine Gesellschaft wie die USA könnte sich bewusst dahin entwickeln. Man könnte sich darüber streiten, ob das Leben in einer primitiv-Gesellschaft glückserfüllender wäre als in einer modernen Zivilisation; jedoch gilt dies nur für diejenigen, die ihre Ursozialisation in einer primitiv-Gesellschaft erfahren haben; dies führt Ted insofern selbst aus, als dass er darstellt, dass Civilisation und Technologie Abhängigkeiten erzeugen. Diese Abhängigkeiten loszuwerden, ist vielleicht für Einzelpersonen - es gibt ja Eremiten, die sich in die Natur zurückziehen - möglich, aber nicht gesamtgesellschaftlich. 

 

4. Du hast natürlich recht, dass willkürliche Bombenanschläge jedes aufklärerische Handeln diskreditieren. Allerdings führt Ted bis heute - mehr als 20 Jahre nach seiner Verhaftung eine Korrespondenz mit hunderten "Fans", was angeblich dazu führt dass er "eher zviel als zu wenig" zu tun hat. 

 

 

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vor 8 Stunden schrieb Ennasus:

Rationalisierung ist etwas anderes - das ist ein der Versuch, Erfahrungen durch rationale Erklärungen nachträglich sinnvoll zu machen. Rationalisierungen sind meistens verbunden mit einem "Zurechtrücken" der Wirklichkeit, so, dass das Erlebte nicht mehr belastet. 

Genau das passiert bei der Beichte nicht. Da geht es darum, sich der Wirklichkeit zu stellen, sich zu konfrontieren mit Erfahrungen von Schuld und Versagen. Es geht um einen bewussten Umgang mit dem, was einen als Schuld belastet, darum, sich von einem anderen Menschen zusagen zu lassen, dass man aufhören darf, sich Vorwürfe zu machen. Und sukzessive darauf vertrauen zu lernen, dass Vergebung möglich ist. 

Hallo Susanne,

 

das ist so treffend, dass ich es nicht kommentieren kann.

 

Das meine ich weder zynisch, noch abwertend. Als überzeugter Anhänger von Verantwortungsethik ist mir diese Form der Rationalisierung halt fremd. Ich könnte auch nie irgendeinen Ablass an irgendeine Kirche bezahlen, um mit meiner Verantwortung klarzukommen.

 

Gruss, Martin

bearbeitet von Soulman
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vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Hallo Susanne,

 

das ist so treffend, dass ich es nicht kommentieren kann.

 

Das meine ich weder zynisch, noch abwertend. Als überzeugter Anhänger von Verantwortungsethik ist mir diese Form der Rationalisierung halt fremd. Ich könnte auch nie irgendeinen Ablass an irgendeine Kirche bezahlen, um mit meiner Verantwortung klarzukommen.

 

Gruss, Martin



Du bist lustig :o.
Du stimmst mir zu, wenn ich sage, dass bei der Beichte nicht um Rationalisierung geht und bezeichnest sie dann doch wieder als solche.
Und ja, es ist eine Möglichkeit bzw. ein Angebot, sich Unterstützung zu holen, wenn man bei etwas mit sich selbst nicht im klar kommt, die nicht jedem liegt (mir auch nicht).

Aber egal. Ich frage mich bei dem, was du schreibst, etwas anderes: Inwiefern hat die Frage, ob man sich als Gesinnungs- oder Verantwortungsethiker sieht, damit zu tun, ob man beichten gehen will oder nicht? Abgesehen davon, dass ich diese Unterscheidung für nicht sinnvoll und wenn es um konkretes Handeln geht für nicht möglich halte - selbst wenn man das so idealtypisch unterscheiden könnte, kann man bei beiden Zugängen an seinen eigenen Idealen bzw. am erhofften Ergebnis scheitern und schuldig werden an sich selbst oder anderen.
 

bearbeitet von Ennasus
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vor 3 Stunden schrieb Soulman:

Als überzeugter Anhänger von Verantwortungsethik ist mir diese Form der Rationalisierung halt fremd. Ich könnte auch nie irgendeinen Ablass an irgendeine Kirche bezahlen, um mit meiner Verantwortung klarzukommen.

Du bezahlst einen Ablass nicht in klingender Münze, nicht in Gold und nicht in Papieren.

 

Einen Ablass erwirbst Du durch Beichte (Selbstreflexionn), Gebet (Introversion, Verarbeitung) und der Abkehr von jeder Sünde (radikale Verhaltensänderung).

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Gerade eben schrieb Xamanoth:

Die Abgenzung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik macht m.E. nur bezüglich des Handelns von Kollektiv-Körperschaften, nicht von Individuen Sinn.

Vorallem ergibt diese Unterscheidung für einen Katholiken keinen Sinn.

 

Du kannst als Christ das Gewissen bzw. die Gesinnung nicht von der Verantwortung trennen. Jede Handlung muss letztlich mit beidem übereinstimmen.

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