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Aergerliche Interpretation der Weihnachtsgeschichte


Long John Silver

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vor 5 Minuten schrieb gouvernante:

Aber sicher. Einen 2000 Jahre alten Text ohne Kenntnis des Entstehungskontextes auszulegen: da kannste gleich Lotto spielen. Die Chance, den Aussagegehalt zu treffen, dürfte gleich hoch sein.

 

Ich denke, wir reden aneinander vorbei.

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vor 21 Minuten schrieb Long John Silver:

Ich denke, wir reden aneinander vorbei.

Ich denke nicht.

Du verwehrst Dich (in meinen Augen zurecht) gegen eine bestimmte "Verzweckung" eines Textes. Wenn man das tut, dann reicht es in meinen Augen jedoch nicht, zu sagen "XY steht da aber nicht, lesen reicht doch", denn der Text stammt eben nicht aus dem Jahr 2017 und nicht aus (in Deinem Fall US-amerikanischen) zeitgenössischem Kontext. Soll dieses "XY steht da aber nicht" irgendetwas anderes sein, als Deine persönliche Meinung (die dann genau viel oder wenig gilt, wie die Meinung des Papstes zu dem Text), dann muss man sich schon argumentativ die Mühe machen, zu sagen, was der Text denn an Interpretationsspielraum hergibt. Und das geht mE nicht ohne Exegese (oder meinethalben altphilologische und historische Kenntnisse).

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vor 1 Stunde schrieb Long John Silver:

Es werden drei Dinge vermengt:  eigens Hinzugedichtete, die gesellschaftliche Problematik und der christlich erhobene Zeigefinger, wenn also das hinzugedichtete der eigenen Agenda frommt. 


Fuer meinen Auffassung zu viel gemengt.


Gehst du denn mit diesen Texten nicht auch so um, dass du sie in deine Wirklichkeit hinein übersetzt?
Und sie mit dem in Beziehung setzt, was dich aktuell beschäftigt? Darf man das nur bei ganz privaten Themen und bei gesellschaftlich relevanten Themen nicht? (Mir kommt z.B. die "Übersetzung" des Sabbatgebots durch Jesus in seine damalige Lebenswirklichkeit in den Sinn. War das zu viel Gemenge?)

bearbeitet von Ennasus
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Franciscus non papa
Am ‎25‎.‎12‎.‎2017 um 10:36 schrieb Alfons:

Reine Symbolpolitik des Dampfplauderers. Und - auch wenn weder ich noch ein anderer Mitchrist für den Nonsens verantwortlich sind, den F1 immer wieder voni sich gibt, so ist es doch ärgerlich. Und da ich mir geschworen habe, niemals ein Magengeschwür zu bekommen, spreche ich das auch deutlich aus. 

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vor 7 Minuten schrieb Franciscus non papa:

Reine Symbolpolitik des Dampfplauderers. Und - auch wenn weder ich noch ein anderer Mitchrist für den Nonsens verantwortlich sind, den F1 immer wieder voni sich gibt, so ist es doch ärgerlich. Und da ich mir geschworen habe, niemals ein Magengeschwür zu bekommen, spreche ich das auch deutlich aus. 


Vielleicht solltest du etwas von dem Dampf, der da geplaudert wird, inhalieren. Blut, das mit Berührbarkeit und Offenheit für die Not und Verzweiflung anderer angereichert ist, hat eine prophylaktische Wirkung gegen die Entstehung von Magengeschwüren.

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Franciscus non papa

Ach ja, ich habe in meinem Leben so viele unsinnige Predigten gehört, daß ich meist - neben dem, was ich für den jeweiligen Gottesdienst brauche - auch eine Partitur dabei habe, in der ich lesen kann. Vor Jahren wollte mal ein Pfarrer von mir wissen, warum ich die Partitur von Bruckners "Te Deum" dabei habe. (An jenem Sonntag wurde statt der Predigt der Hirtenbrief des Bischofs verlesen). Meine Antwort: weil hier in 5 Takten mehr Geist enthalten ist, als im ganzen Hirtenbrief. 

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vor einer Stunde schrieb Ennasus:


Gehst du denn mit diesen Texten nicht auch so um, dass du sie in deine Wirklichkeit hinein übersetzt?
Und sie mit dem in Beziehung setzt, was dich aktuell beschäftigt? Darf man das nur bei ganz privaten Themen und bei gesellschaftlich relevanten Themen nicht? (Mir kommt z.B. die "Übersetzung" des Sabbatgebots durch Jesus in seine damalige Lebenswirklichkeit in den Sinn. War das zu viel Gemenge?)

 

Ich moechte bei dem Text der Weihnachtsgeschichte bleiben und bei dieser speziellen  "Fluechtlings - und Heimatlos-Problematik" von  Maria und Josef, welcher Text weder schildert gibt noch impliziert. Gegen nichts anderes richtet sich meine Kritik als diese herbei gezwungene Implizierung.  

 

Ich habe das in meinem Eingangsposting zu verdeutlichen versucht. 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 19 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Ich moechte bei dem Text der Weihnachtsgeschichte bleiben und bei dieser speziellen  "Fluechtlings - und Heimatlos-Problematik" von  Maria und Josef, welcher Text weder schildert gibt noch impliziert. Gegen nichts anderes richtet sich meine Kritik als diese herbei gezwungene Implizierung.  

 

Ich habe das in meinem Eingangsposting zu verdeutlichen versucht. 

 

Schau, man kann natürlich Matthäus nehmen.

Da flüchten sie  wirklich, weil Herodes hinter dem Kind her ist. Ob aus politischen (Kronprätendent) oder rassischen (Haus David) Gründen, ganz egal: das ist ein einwandfreier Asylgrund.

Und nun begibt sich die Familie über die nächste Grenze, nach Ägypten, in das erste sichere Drittland und bleibt dort.

Und als Herodes stirbt, fordert der Engel des Herrn Josef auf nach Hause zu gehen, denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. Gefahr weggefallen - Asylrecht endet. Der Engel des Herrn ist auf der Höhe der Flüchtlingskonvention.

 

Und siehst Du, das kann zu politischen Zwecken kein Mensch brauchen. Der Engel des Herrn als Mitglied der AfD, als abgehängter Wutbürger oder Nazi, oder Mitglied von Dunkeldeutschland - vielleicht gar kein Engel, sondern ein Dämon. Huch, wo kommen wir da hin! Und Josef erst! Statt herum zu raunzen, dass es "nicht ganz sicher ist" (Herodes´ Nachfolger, die Römer, die Zeloten)..., geht der nach Hause! Unbrauchbar! 

 

Da vergewaltigen wir lieber einen Lukas Text. Josef reist zur Hauptreisezeit mit einer Hochschwangeren an einen Touristen-Hotspot, aber leider ohne Zimmerreservierung.

Tja, und dann setzen auch noch die Wehen ein.

Statt die Frau im Gemeinschaftssaal der Karawanserei unter Dutzenden Männern und jeder Menge Ungeziefer gebären zu lassen, bietet man ihnen eine Einzelunterkunft, wenn sie auch der Standard nicht so besonders ist.

Eine Pseudo-Flüchtlingsgeschichte passt nun einmal besser zu politischem Geschwätz über Pseudo-Flüchtlinge.

 

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vor 10 Minuten schrieb Ennasus:


Für mich ist das nicht das Vordergründigste an der Geschichte - aber es steckt genauso drin wie vieles andere.
Und ich sehe nicht, warum man in einer Situation, in der sich einem genau dieser Aspekt brennend aufdrängt, nicht auf diesen Aspekt eingehen sollte.

Dass es nicht um Flucht geht - geschenkt. Das sagt der Papst auch nicht. Sondern: " Sie waren gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Im Herzen waren sie wegen des Kindes, das bald zur Welt kommen sollte, voller Hoffnung auf die Zukunft. Ihre Schritte jedoch waren voller Unsicherheiten und Gefahren, die dem begegnen, der sein Zuhause verlassen muss."

 

 

Es tut mir wirklich leid, Ennasus, aber ich muss bei dem bleiben fuer mich, was fuer mich wichtig war, hier los zu werden,  naemlich der unsachgemaesse Umgang mit dem Text. 

 

Ich moechte nicht in Gebiete von Diskussionen kommen versehentlich, die ich weder meinte noch ansprach noch implizierte, ich denke, man kann gut erkennen, worum es mir ging. Ob andere noch mehr  oder weitere Problematik sehen oder meine Eingangspostings missverstehen (koennen?) weiss ich nicht, aber das waere  dann ein anderes Anliegen, damit hat mein Eingangsposting nichts zu tun. 

 

Ich denke, Maria und Josef ist das schlechteste Beispiel, was Franciscus konstruieren konnte, aber es ist nur eine Weihnachtspredigt, ueber die mag ich mich wundern oder aergern (und das auch sagen), aber die Welt geht davon nicht unter und die Probleme davon  sich sowieso nicht, egal wie falsch der Inhalt sein mag oder der Ansatz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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vor 6 Minuten schrieb Long John Silver:

 

 

Es tut mir wirklich leid, Ennasus, aber ich muss bei dem bleiben fuer mich, was fuer mich wichtig war, hier los zu werden,  naemlich der unsachgemaesse Umgang mit dem Text.


Das hatte ich verstanden - ich sehe das anders, für mich ist es kein unsachgemäßer Umgang mit dem Text. Im Gegenteil.
Ich habe versucht, zu erklären, warum.
Es wurde mir, je länger der Thread wurde, umso wichtiger, das zu tun. Aber ich muss es nicht weiter diskutieren, wenn du das nicht willst.

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das kommt von der hetz-propaganda gegen den armen Herodes. wenn der wirklich alle erstgeborenen abmurksen wollte dann hätte es garantiert eine massen-flucht von jüdischen familien nach Aegypten gegeben. trotzdem gab es keine mauern und kein stacheldraht an der landesgrenze. nö nö, als gläubiger kann man das nicht einfach aus der weihnachtsgeschichte herausfiltern. 1:0 für Franzl. man kann logo die ganze story für schmonz halten, aber das wollen die gläubigen ja dann doch nicht.

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vor 1 Stunde schrieb Ennasus:


Das hatte ich verstanden - ich sehe das anders, für mich ist es kein unsachgemäßer Umgang mit dem Text. Im Gegenteil.
Ich habe versucht, zu erklären, warum.
Es wurde mir, je länger der Thread wurde, umso wichtiger, das zu tun. Aber ich muss es nicht weiter diskutieren, wenn du das nicht willst.

 

Vielleicht moechte es jemand anders diskutieren?

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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Der Messias kommt aus Bethlehem. Also muss Jesus von Nazareth dort geboren sein. Die Geschichte mit dem Stall, die ja mit der Verkündigung an die Hirten korrespondiert, wurde in der christlichen Tradition wohl immer so verstanden, dass der Christus auf einer Ebene mit den einfachen Menschen in der Welt erscheint.  Nicht in einem Palast, nicht einmal in einer Herberge, wo einen erst mal der Wirt hereinlassen muss, wenn man das Kind sehen will. Nein, im Stall, man kann ganz einfach mit den Hirten hingehen und ihn sehen, wie das zahllose Lieder und Geschichten thematisieren. 

Das ist für mich der Hintergrund des Stalles, und ich wüsste nicht, warum ich nun die Rolle eines Herbergswirtes übernehmen sollte, der sich aus völlig unverständlichen Gründen auch noch dafür schuldig fühlen soll, dass er ausgebucht ist. 

Die Fluchtgeschichte, darauf wurde ja schon hingewiesen, gibt es auch, wenn man darüber an Weihnachten predigen will, muss man halt die vorlesen. Als Papst darf man das ja.

 

Werner

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Ich grübele schon seit längerem, in welcher Dokumentation die These aufgestellt wurde, daß es sich bei dem Stall um das Untergeschoss eines ortstypischen Bauernhauses handelte, bei dem dieser (kellerartige) Raum die einzige Möglichkeit gewesen wäre ein wenig "Privatsphäre" zu finden, vor allem, wenn das Obergeschoss nur aus einem oder zwei Räumen bestand.

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Am 25.12.2017 um 08:30 schrieb Long John Silver:

Papst Franciscus hat sich in seiner Weihnachtsansprache hinsichtlich der Fluechtlinge und Migranten dieser Welt geaeussert. Leider hat er ebenso wie viele andere Kleriker den Unsinn verbreitet, Maria und Josef seien Ausgeschlossene gewesen, die in Bethlehem keinen Platz gefunden haetten wegen Hartherzigkeit? oder was auch immer, also das Heilige Paar als Prototyp des Fluechtlings hoch stilisiert. 

Der Papst äußert eben seine intuitiven Assoziationen. 

Du hast andere Assoziationen und verbindest sie mit einem rudimentären Geschichtswissen. Und dann wehrst Du Dich dagegen, dass man auf exegetische Weise Dein historischen Wissen in Frage stellen würde und versetzt Dich lebhaft in eine Situation, die Du Dir so zusammenreimst.

Die Story mit dem Anbau: Das war ganz bestimmt so. Und es war auch ganz bestimmt keine Hartherzigkeit im Spiel, denn Du hast ja andere Beweggründe ausfindig gemacht. 

Du wehrst dich gegen die Moralisierung und wirfst den Moralisierern ihr Moralisieren vor - ganz schön moralisierend, würde ich sagen.

 

Tatsächlich kann man diese Bibelstelle ohne moderne wissenschaftliche Exegese ausdeuten. Der Papst tut dies. Du tust dies auch, kommst aber zu anderen Ergebnissen. 

Bei dermaßen ungeschichtlichen Storys kann doch jeder hinein- oder herausinterpretieren, wozu er gerade lustig ist. 

 

Franziskus' Anliegen sind die Verlorenen, Alleingelassenen, Ausgeschlossenen. Und dafür findet er in der Weihnachtsgeschichte genügend Anknüpfungspunkte. 

Auch bei Überfüllung: Selbst in einem überfüllten Gasthaus hätte sich wohl eine Möglichkeit ergeben, einer hochschwangeren Frau kurz vor der Niederkunft beizustehen. Sooo klein war Betlehem nun auch wieder nicht. Wenn so etwas in der heutigen Gesellschaft stattfinden würde! Ein Hotel versagt einer Hochschwangeren die Hilfe. Das ergäbe einen netten Skandal. 

Da soll keine Hartherzigkeit mitschwingen? Also bitte! Schlimmstenfalls wären selbst in bitteren Zeiten Menschen sofort bereit, der Hochschwangeren in ihrem Privathaus Hilfe zu leisten. Eine Frau kurz vor der Geburt einfach abzuschieben wäre wohl auch in damaligen Zeiten unerhört. Und sollte das "normal" sein, dann sage ich eben zu dieser ganzen, miesen Gesellschaft der "Normalen", dass sie Hartherzigkeit zur Normalität erheben.

 

Aber jemand von weit weg. Von Nazareth. Ich habe gehört, die haben alle AIDS. Nein, das ist keine hartherzige Betrachtungsweise. Die muss man gefühlvoll in den Stall abschieben. 

Außerdem gibt es in Nazareth ja auch Moslems, Atheisten, Homos und ähnliches Gezuchtel. Nein, das ist nicht Hartherzigkeit, sondern nur völlig berechtigter Selbstschutz, so jemanden nicht in eine Herberge aufzunehmen. Anbau? Prima. Aber davon steht in der lukanischen Geschichte gar nix. 

Anbau mit Krippe? Könnte natürlich sein. Jeder stellt ja seine Futterkrippen in seinem Lieblingsanbau auf. Wo auch sonst? Nur unbelehrbare Irre stellen Futterkrippen im Stall auf. Das ist so was von mega-out.

Und vor allem: Das ist keine Hartherzigkeit. Und jede Kritik an solch offenkundiger Nicht-Hartherzigkeit ist pöhses Moralisieren.

Lass die Nazarener Henne ihr Ei doch sonstwo legen. Die Fremden werden schon irgendwie zurecht kommen.

 

Franziskus hat sich eben einen Aspekt herausgepickt. Eine große Leistung ist das natürlich nicht. Seine Predigt bewirkt bei mir auch keine Begeisterungsstürme. 

Aber so gut wie LJS Deutung ist sie allemal. Die LJS-Version erweckt in mir eher die Konfrontation mit genau jener Hartherzigkeit, die Franziskus in seiner Predigt angesprochen hat.

Wer die unterlassene Hilfeleistung gegenüber einer niederkommenden Frau für völlig normal und nichthartherzig einschätzt, sollte vielleicht mal nach seiner eigenen Hilfsbereitschaft schauen. Und ob er seine Hilfsbereitschaft an Qualitäten wie "Ausländer" oder "Fremder" bindet. Wie kann man dieses Verhalten.

 

Übrigens ist jede Aussage ein wenig beliebig. Wir deuten nämlich eine Geschichte aus, die so wenig stattgefunden hat, wie Frodos Weg nach Mordor.

Nur dass Tolkien fairerweise die Story ans Ende vom 2. Zeitalter in Mittelerde verlegt, während Lukas seine Phantasy-Story mit konkreten geschichtlichen Personen und Geschehnissen verbindet, einen geschichtlichen Rahmen vorheuchelt, so dass er naive Leser das ganze für historisch hält - bis er Lukas auf die Schliche kommt. Schließlich möchte er nicht über eine Fantasy-Person wie Frodo erzählen, sondern über Jesus, den er als geschichtliche Person einschätzt. Er will (neben vielen anderen Anliegen)  von einer realen Person - Jesus - erzählen. Dummerweise: Mit einer datengewürzten Fantasystory.

 

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Wie sieht es bei den Lesern hier im Forum aus?

 

Angenommen, mitten in der Nacht steht bei Euch ein Mann mit einer hochschwangeren Frau vor der Türe.

Würdet ihr den beiden Eure Garage (inklusive der selbstverständlich dort stehenden Futterkrippe) anbieten?

Ich vermute mal: Auch wenn man einen anstrengenden nächsten Tag erwartet, auch wenn man gerade eine gerammelt volle Party feiert (Chefgeburtstag oder so was), 

würde die Hartherzigkeit der meisten Menschen nicht so weit gehen.

Viele würden die beiden zumindest irgendwo hin bringen, wo sie geholfen werden.

Ich gehe sogar davon aus, dass die allermeisten ihren ganzen Stress zum Teufel jagen und den beiden helfen würden.
Egal, ob Ausländer, AIDS-Verdacht oder sonst was.

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Der Zorn Gottes soll über die hartherzigen Bethlehemiten kommen. Die waren ja offenbar noch schlimmer als Pegida. Geschah ihnen ganz recht, dass Herodes die Nachkommenschaft dieser Unmenschen dezimiert hat!

 

Werner

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Entlang des Lukastextes kann man genau zu dieser Beurteilung kommen.

Dass sich in ganz Betlehem niemand gefunden hat, der den beiden (oder dreien) geholfen hat, ist schon eine Sauerei.

 

Bei dieser Gelegenheit sieht man, wie fragwürdig solche erfundenen Storys sind - besonders, wenn sie noch an einen realen Ort projiziert werden.

"So sind die Bethlehemer." Noch ein bisschen weiter: "So sind sie, diese Juden!". Oder ganz kurz: "So ein Sau-Volk!"

 

Auf diese Weise entstehen Anti-Bethlehemerismen, Antijudaismen und Antisemitismen.

 

Entspannen wir uns. Und denken daran, dass Lukas uns diese ganze Geschichte nur vorlügt und dabei den Bethlehemern eine Hartherzigkeit unterschiebt, die sie in Wirklichkeit niemals ausgeübt haben. Auch nicht zur Zeit von Augustus, als Quirinius Statthalter von Syrien war. 

 

PS: Bei Lukas halte ich das für eine Art unbeabsichtigten Kollateralschaden.

Aber Matthäus treibt es mit seiner Massenmord-Story auf die Spitze. Und da glaube ich dann nicht mehr, dass Matthäus den Herodes unabsichtlich denunziiert hat. Das war Absicht, und zwar böse, hartherzige Absicht. Oder anders gesagt: Kriminelle Energie.

bearbeitet von Mecky
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vor 21 Minuten schrieb Werner001:

Der Zorn Gottes soll über die hartherzigen Bethlehemiten kommen. Die waren ja offenbar noch schlimmer als Pegida. Geschah ihnen ganz recht, dass Herodes die Nachkommenschaft dieser Unmenschen dezimiert hat!

 

Werner


Lass es raus, Werner.

 


 

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vor 9 Minuten schrieb Mecky:

Entspannen wir uns. Und denken daran, dass Lukas uns diese ganze Geschichte nur vorlügt und dabei den Bethlehemern eine Hartherzigkeit unterschiebt, die sie in Wirklichkeit niemals ausgeübt haben. Auch nicht zur Zeit von Augustus, als Quirinius Statthalter von Syrien war. 

 

Vor allem, weil dieser Jesus, so es ihn denn gegeben hat, spätestens im Jahr 4 vuZ geboren wurde, der Zensus des Quirinius aber erst 10 Jahre später stattgefunden hat.

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vor 53 Minuten schrieb Mecky:

 

Ich finde bei Lukas überhaupt nichts, das auf "Hartherzigkeit" hindeutet. Worin soll diese Hartherzigkeit bestanden haben? Es steht doch ganz deutlich da: Kein Platz! 

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Lukas hat also nicht nur Fantasy und reale Personen in einen Topf hineingelogen, sondern dies auch noch inkompetent gemacht. 

Naja. Das macht den Kohl auch nicht mehr fett.

Wie gesagt: Das stört mich nicht so sehr, wie die böswillige Anschuldigung von Herodes. Obwohl der ja, wie man liest, auch ganz schön brutal sein konnte.

Lukas wäre wirklich besser beraten gewesen, die Story ins 2. Zeitalter von Mittelerde hineinzuverlegen. Dann wüsste man, was man hat.

 

Wenn es über die Geburt Jesu eben nichts historisch Aufregendes gibt, hätte Lukas auch massenweise andere literarische Möglichkeiten gehabt, die Geburt des Erlösers zu feiern.

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Nein. Lukas sagt nichts über Hartherzigkeit. Er schreibt lediglich, dass man für Josef mit seiner hochschwangeren Frau keinen Platz in der Herberge hatte.

Das ist nicht hartherzig. Für manche Menschen ist das der normale Usus. So macht man das mit den Schlampen aus Nazareth eben.

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