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Vom Vorrang der Kirche und der politischen Einmischung der Bischöfe


Flo77

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vor 11 Minuten schrieb MartinO:

Ein Problem bei der innerkirchlichen Diskussion ist, dass die Kirche selten lehramtliche Dokumente, auch nicht dogmatische, aufhebt. So kann man immer wieder Uralt-DOkumente ausgraben, wenn einem danach ist. 

 

Das ist richtig. Wobei ich im Hinterkopf habe, dass eben dieses Dokument vom damaligen Kardinalpräfekten der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger, explizit als nicht mehr bindend klassifiziert wurde. Ich glaube in der Einleitung zum Kompendium zum KKK. Es könnte allerdings auch der "kleine Syllabus" bzw. das Dekret Lamentabili von Pius X. gewesen sein. Das müsste ich allerdings nachsehen. Eine Abrogation im strengen Sinne ist das freilich nicht. Aber das Problemfeld, das Du bennenst, sehe ich auch.

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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Long John Silver
vor 16 Stunden schrieb Flo77:

 

 

Ich sehe auch keinen Bedarf für ein ziviles Eherecht, wenn das Abstammungsrecht und das Steuerwesen ordentlich strukturiert sind und für die Bevölkerung Ehe und Familie nicht am BGB sondern an den Maßstäben der Kirche orientiert sind. Orientiert! Nicht ihnen unterworfen!

 

Und was ist mit denen, die sich dann nicht daran orientieren (moechten)? Die ein ziviles Eherecht bevorzugen?

 

Welchen Platz finden diese juristisch und sozial in dem von dir imaginierten Gefuege? Was ist mit der freien Entfaltung der Persoenlichkeit in einem Staat, in dem der Katholizismus Primat waere und bestimmend fuer Moral und Ethik und soziales Zusammensein und Gesetze?

 

 

 

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Frank:

Ich möchte in einem Staat leben in dem ich nach meiner Facon selig werden kann, der sich heraus hält, bei der Frage ob ich katholisch bleibe oder oder doch lieber Atheist oder Muslim werde, sich auch nicht - passiv sozusagen - durch Entzug von Privilegien - einmischt.

Der Staat hat sich ausschließlich um meine Rechtstreue zu kümmern - meine Glaubenstreue geht ihn nichts an.

 

Ich auch. Allerdings ist das Erteilen von Privilegien eine Einmischung, der Entzug wäre eine Normalisierung.

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17 hours ago, MartinO said:

Ein Problem bei der innerkirchlichen Diskussion ist, dass die Kirche selten lehramtliche Dokumente, auch nicht dogmatische, aufhebt. So kann man immer wieder Uralt-DOkumente ausgraben, wenn einem danach ist. Seriöse Argumentation ist das freilich nicht.

Ein grundsätzliches Problem von Religionen. Da man sich ja immer mit dem Ruch der Ewigkeit umgeben will, verwirft man nichts explizit, was man einmal gesagt hat, sondern ändert nur still und heimlich die Praxis. Und hundert Jahre später kommen dann irgendwelche Dingsbumsisten und gehen "zurück zu den Wurzeln" und fangen irgendwelche archaischen oder barbarischen Dinge an, die ja immer noch von der "ewig unveränderlichen Lehre" formal gedeckt sind.

 

Werner 

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Ein grundsätzliches Problem von Religionen. Da man sich ja immer mit dem Ruch der Ewigkeit umgeben will, verwirft man nichts explizit, was man einmal gesagt hat, sondern ändert nur still und heimlich die Praxis. Und hundert Jahre später kommen dann irgendwelche Dingsbumsisten und gehen "zurück zu den Wurzeln" und fangen irgendwelche archaischen oder barbarischen Dinge an, die ja immer noch von der "ewig unveränderlichen Lehre" formal gedeckt sind.

Ist das nur ein Problem der Erlösungsreligionen? Im Moment fiele mir keine Versöhnungsreligion ein, bei der das Problem so oder so ähnlich mal virulent geworden wäre.

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vor 4 Stunden schrieb Werner001:

Ein grundsätzliches Problem von Religionen. Da man sich ja immer mit dem Ruch der Ewigkeit umgeben will, verwirft man nichts explizit, was man einmal gesagt hat, sondern ändert nur still und heimlich die Praxis. Und hundert Jahre später kommen dann irgendwelche Dingsbumsisten und gehen "zurück zu den Wurzeln" und fangen irgendwelche archaischen oder barbarischen Dinge an, die ja immer noch von der "ewig unveränderlichen Lehre" formal gedeckt sind.

 

Werner 

Theoretisch gäbe es ja in der katholischen Kirche den Unterschied zwischen Dogma (= für immer zu glauben) und ordentlichem Lehramt (=verbindlich, solange es besteht, kann aber geändert werden). Dennoch tut sich die Kirche gerade bei geistlichen, d.h. nicht offensichtlichen, Dingen schwer.

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