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Schiffsmeldungen


teofilos

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Im Jahre 2011 hatten über eine Millionen Deutsche eine Kreuzfahrt gebucht. Bis 2020 wird sich, Prognosen nach, die Zahl der Passagiere verdoppelt haben. Kreuzfahrten sind angesagt und schon lange nicht mehr nur bei Rentnern beliebt. Diese Jubelzahlen überstrahlen allerdings die "dunkle" Seite der Branche. Zwar ist im Komfortbereich der Luxusliner so ziemlich alles auf dem neuesten Stand, antriebs- und versorgungstechnich jedoch einiges im Argen:

 

Königin der Rußschleudern

Luxusliner unter Strom

 

Laut dieser Artikel fallen auf einer Kreuzfahrt so viel Schadstoffe an, wie der von 5 Mio PKW für eine gleiche Strecke. Ungenannt bleibt, dass beispielsweise der sog. Schiffsdiesel (Bunker C) nicht mit PKW-Diesel vergleichbar ist. Gäbe es die Schiffe nicht müsste die Ölindustrie dieses Abfallprodukt teuer entsorgen. Das Interesse an Abhilfe dürfte gering sein. Forderungen seitens der Reeder doch endlich umweltverträgliche Antriebstechniken zu entwickeln, bleiben relativ ungehört.

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Ist ja ganz was neues. Frachtschiffe laufen übrigens mit demselben Zeugs. D.h jeder, der irgendeinen Scheiß aus Fernost sein eigen nennt, ist genauso eine Umweltsau wie die Kreuzfahrer.

 

Welcome to the real world.

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Ist ja ganz was neues. Frachtschiffe laufen übrigens mit demselben Zeugs. D.h jeder, der irgendeinen Scheiß aus Fernost sein eigen nennt, ist genauso eine Umweltsau wie die Kreuzfahrer.

 

Welcome to the real world.

Es ist nichts neues ... und begrenzt sich keineswegs nur auf die Seeschifffahrt. Auch Flussfrachter haben eine Schadstoffbilanz von 1 zu 12000 (PKW). Und weil es ein Dauerthema ist und weil man sich bequem auf Autos eingeschossen hat, sollte es immer wal wieder in Erinnerung gebracht werden.

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weil man sich bequem auf Autos eingeschossen hat, sollte es immer wal wieder in Erinnerung gebracht werden.

Oh ja. Das Volk ist halt blöde. Jetzt noch von einem Fall gehört, wo man "wegen der Umwelt" bei Dienstwagen automatische Getriebe verbietet (als ob die heutzutage noch mehr verbrauchen würden, als ein Schaltgetriebe, vor allem wenn einer damit nicht verbrauchsarm schaltet), aber alle Karren weiß lackiert (wo ich nicht wissen will, wie das Titandioxid, das in weißer Farbe gewöhnlich drin ist, hergestellt wird - billige Bezugsquellen verklappen da schon Dünnsäure in Meere und Flüsse).

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Anscheinend beginnt die Presse sich etwas mehr für die Transportwege, die schwer zu kontrollieren sind, zu interessieren:

Zypern stoppt Frachter mit Munition für Syrien

 

Leider kann ich diesmal keine Position liefern. Die CHARIOT (VC) erscheint nicht mehr auf dem Tracker. Das Abschalten des AIS (Automatisches Identifizierungs System) ist eigentlich nur Militärfahrzeugen erlaubt ... die See ist weit.

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Laut dieser Artikel fallen auf einer Kreuzfahrt so viel Schadstoffe an, wie der von 5 Mio PKW für eine gleiche Strecke. Ungenannt bleibt, dass beispielsweise der sog. Schiffsdiesel (Bunker C) nicht mit PKW-Diesel vergleichbar ist. Gäbe es die Schiffe nicht müsste die Ölindustrie dieses Abfallprodukt teuer entsorgen. Das Interesse an Abhilfe dürfte gering sein. Forderungen seitens der Reeder doch endlich umweltverträgliche Antriebstechniken zu entwickeln, bleiben relativ ungehört.

 

Ich weiß zwar nicht wieviel Schadstoffe "Bunker C" hat, nehme aber an dass es genau so wenig mit Heizoel, PKW-Diesel, oder Jet A1 vergleichbar ist. Tatsache für mich ist jedenfalls, dass jeder Betreiber von Verkehrsmitteln egal ob, Schiff, Pkw, Lkw, Autobus, Flugzeug, oder Eisenbahn versucht sein Verkehrsmittel als besonders umweltverträglich darzustellen. Hierzu werden alle möglichen rechnerischen Tricks angewandt, so soll z.B. ein BW X6 umweltfreundlicher als eine Kuh sein. Alles wird immer so gedreht wie es die Industrie wünscht. Was zählt ist, was hinten rauskommt! Viel schlimmer ist für mich unter welchen Bedingungen die Hilfskräfte, im Hintergrund, auf diesen Kreuzfahrtschiffen arbeiten müssen.

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Laut dieser Artikel fallen auf einer Kreuzfahrt so viel Schadstoffe an, wie der von 5 Mio PKW für eine gleiche Strecke. Ungenannt bleibt, dass beispielsweise der sog. Schiffsdiesel (Bunker C) nicht mit PKW-Diesel vergleichbar ist. Gäbe es die Schiffe nicht müsste die Ölindustrie dieses Abfallprodukt teuer entsorgen. Das Interesse an Abhilfe dürfte gering sein. Forderungen seitens der Reeder doch endlich umweltverträgliche Antriebstechniken zu entwickeln, bleiben relativ ungehört.

 

Ich weiß zwar nicht wieviel Schadstoffe "Bunker C" hat, nehme aber an dass es genau so wenig mit Heizoel, PKW-Diesel, oder Jet A1 vergleichbar ist. Tatsache für mich ist jedenfalls, dass jeder Betreiber von Verkehrsmitteln egal ob, Schiff, Pkw, Lkw, Autobus, Flugzeug, oder Eisenbahn versucht sein Verkehrsmittel als besonders umweltverträglich darzustellen. Hierzu werden alle möglichen rechnerischen Tricks angewandt, so soll z.B. ein BW X6 umweltfreundlicher als eine Kuh sein. Alles wird immer so gedreht wie es die Industrie wünscht. Was zählt ist, was hinten rauskommt! Viel schlimmer ist für mich unter welchen Bedingungen die Hilfskräfte, im Hintergrund, auf diesen Kreuzfahrtschiffen arbeiten müssen.

Musste erst mal schmunzeln.

 

Also Jobs auf Kreuzfahrtschiffen sind ziemlich begehrt, auch bei den sog. Hilfskräften. Der Koch verdient in der Regel am meisten ... "hart" ist es auf Kreuzfahrt-Großseglern weil aus Platzgründen eine Crew nur begrenzt groß sein darf und jeder mindesten drei Jobs erledigen muss. Immerhin bei so €10.000 für 10 Tage pro Gast will alles geboten sein. Die Personal-Fluktuation ist dennoch gering.

 

Bunker C zählt zu den Schwerölen sog. Rückstandsölen.

bearbeitet von teofilos
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Viel schlimmer ist für mich unter welchen Bedingungen die Hilfskräfte, im Hintergrund, auf diesen Kreuzfahrtschiffen arbeiten müssen.

Kreuzen ist der Himmel im Vergleich zu ausgeflaggter Frachtschiffahrt.

 

edit: teo war schneller

bearbeitet von gouvernante
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Viel schlimmer ist für mich unter welchen Bedingungen die Hilfskräfte, im Hintergrund, auf diesen Kreuzfahrtschiffen arbeiten müssen.

Kreuzen ist der Himmel im Vergleich zu ausgeflaggter Frachtschiffahrt.

 

edit: teo war schneller

Kreuzen ist auch der Himmel im Vergleich zu vielen Arbeitsbedingungen in Hotels an Land ;)

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Hab' den Fall THOR LIBERTY mal hier rüber genommen. Danke kam fürs spielen dürfen auf deiner Wiese.

 

So, jetzt ist die Freiheit1 quasi weg. Ca 230° von Den Helder (NL). Mal sehn ob sie die Panama-Route nehmen wird.

 

 

 

 

 

1) Warum heissen eigentlich so viele Schiffe, die was mit Waffen und Krieg zu tun haben "Freiheit" :unsure:

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Hab' den Fall THOR LIBERTY mal hier rüber genommen. Danke kam fürs spielen dürfen auf deiner Wiese.

 

So, jetzt ist die Freiheit1 quasi weg. Ca 230° von Den Helder (NL). Mal sehn ob sie die Panama-Route nehmen wird.

 

 

 

 

 

1) Warum heissen eigentlich so viele Schiffe, die was mit Waffen und Krieg zu tun haben "Freiheit" :unsure:

 

Ach ja, so geht's ja auch. Ich war gedanklich völlig aufs Kap der Guten Hoffnung fixiert.

bearbeitet von kam
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Im Jahre 2011 hatten über eine Millionen Deutsche eine Kreuzfahrt gebucht. Bis 2020 wird sich, Prognosen nach, die Zahl der Passagiere verdoppelt haben. Kreuzfahrten sind angesagt und schon lange nicht mehr nur bei Rentnern beliebt.

 

 

Sollte ich jemals mein Rentenalter erleben, werde ich mir so eine Reise gönnen. Das ist noch einer der Träume, die ich mir erfüllen will. Alle andere habe ich inzwischen abgearbeitet.:)

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COSTA CONCORDIA:

Ist zwar schon rund aber sollte hier hin: Ein Kreuzfahrdrama.

Ich hoffe, dass alle Vermissten schon bald gefunden werden. Ich erlaube mir auch noch keine Wertung auch wenn von chaotischen Hilfsmaßnahmen gesprochen wird. Könnte sogar sein, dass am Ende der Kapitän eine manövertechnische Meisterleistung vollbracht hat.

bearbeitet von teofilos
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Viele Fragen sind noch offen ... auch wenn sich weite Kreise schon ein Urteil gebildet haben. Auch wenn "Costa" lt. Pressekonferenz (gezeigt in phoenix) ihrem Kapitän juristische Unterstützung zugesichert hat, scheinen auch sie ihren Schuldigen gefunden zu haben. Das Schiff ist jetzt jedenfalls beschlagnahmt worden. Ich habe mir zwischenzeitlich Seekarten angesehen, die Felsen sind eingezeichnet. Warten wir ab, was die BlackBox ergibt.

 

[SPON]

[FOCUS]

 

Makabere Note: Die Titanic feiert 2012 ihre 100-jährige Unsinkbarkeit.

Schattenwurf:

Schon bei der Taufe 2006 gab es ein Unglücksvorzeichen: Die Patin des Schiffs, das Modell Eva Herzigová, hatte die Champagnerflasche nicht kräftig genug gegen den Schimpfsrumpf gestoßen, so dass die Flasche nicht zerbrach. Das gilt als böses Omen.
bearbeitet von teofilos
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Auch wenn "Costa" lt. Pressekonferenz (gezeigt in phoenix) ihrem Kapitän juristische Unterstützung zugesichert hat, scheinen auch sie ihren Schuldigen gefunden zu haben.

 

Es ist schon bemerkenswert wie schnell die Loyalität und Unterstützung von Seiten des Arbeitgebers zu den Mitarbeitern sinken kann... Es liegen kaum Fakten auf dem Tisch, und schon ist er der Schuldige. Und selbst wenn er es alleine verbockt hätte: Eine Unterstützung durch den Arbeitgeber sieht anders aus.

 

Das ein einziger Mensch an einem solchen Desaster schuldig sein soll, kann ich mir nur schwer vorstellen. Es wäre ein grober Fehler im System. War er denn ausreichend für Notsituationen geschult? Stand er von Seiten der Firma unter Druck? war das Notfallmanagement der Firma / des Schiffes ausreichend vorbereitet? ...

 

Ich kenne die Abläufe und Strukturen auf solchen Schiffen nicht, aber ich vermute (bzw. hoffe) mal, dass es auch hier Rückfallebenen, Redundanzen oder andere risikomindernde Vorkehrungen gibt. Zumindest in der Luftfahrt sind solche Extremunfälle stets das Ergebnis einer Verkettung von Fehlern.

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Am Wochenende hatte die Reederei in der hiesigen Lokalzeitung eine ganzseitige Anzeige für Billigkreuzfahrten. Darunter auch für das jetzt verunglückte Schiff. Es ist klar, daß die PR-Abteilung der Reederei jetzt einen Buhmann braucht, nach dessen Abgang das ganze wieder als sicher angepriesen werden kann.

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Am Wochenende hatte die Reederei in der hiesigen Lokalzeitung eine ganzseitige Anzeige für Billigkreuzfahrten. Darunter auch für das jetzt verunglückte Schiff. Es ist klar, daß die PR-Abteilung der Reederei jetzt einen Buhmann braucht, nach dessen Abgang das ganze wieder als sicher angepriesen werden kann.

Weshalb das Schiff auch sicherlich abgewrackt wird. Wer will da denn noch Gast sein?

Bei all dem Hightech und Komfort auf dieser Schiffsklasse wurde am Antriebskonzept (letztendlich beim Energieversorgungskonzept) sicherlich gespart. Stromausfall darf nicht sein.

Auch scheint es üblich mal Giglio zu grüßen. Auch hier stößt man auf Falschaussagen.

 

@mbo: Der Kapitän ist immer Schuld ... aber das würde zu weit ins "Seerecht" führen. Nun ist es aber auch so, dass ein Kreuzer dieser Größe schon etwas mehr Personal auf der Brücke braucht als nur den Kapitän. Ich frage mich, wo heute fast jedes 4-Meter-Angelboot mit Echolot ausgestattet ist, ob keiner das Quieken auf der Brücke gehört hat. Ich bin verleitet zu Fragen ob da oben 'ne Party abging.

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Auch scheint es üblich mal Giglio zu grüßen. Auch hier stößt man auf Falschaussagen.

Ja, es war inzwischen verschiedentlich zu lesen, dass das ein Ritual zu sein scheint, bei Focus z.B.

 

„Ich bin geehrt von diesem wunderbaren Traditions-Spektakel. Danke für den Gruß“, schrieb der Bürgermeister der kleinen Insel Giglio Sergio Ortelli im August an einen Concordia-Kapitän. Zur Costa-Kreuzfahrt im Mittelmeer gehörte offenbar seit 1988 ein Sirenengruß Richtung Giglio, ein „Ciao“ für einen früheren Costa-Kapitän. Alte Videos zeigen, dass der fast 300 Meter lange Luxusliner schon einmal der Küste ziemlich nahe kam.

 

Auch Passagiere haben anscheinend ganz unterschiedliche Wahrnehmungen gemacht. Ein Reiseunternehmen aus dem Allgäu, bei dem Kreuzfahrten und Gruppenreisen ein Schwerpunkt des Geschäfts sind, hatte eine Gruppe mit 41 Reisenden an Bord. Mit Ausnahme von 2 Frauen, die noch vermisst sind, befinden sich inzwischen alle wieder unverletzt zu Hause und werden von lokalen Radiosendern rauf und runter interviewt (das Reiseunternehmen hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Havarie einen Luxusbus nach Italien gejagt, um "seine" Leute zurückzubringen). Da habe ich heute früh einen 63-Jährigen berichten und das Schiffspersonal wegen seines besonnenen Handelns in den höchsten Tönen loben hören: Der hat gleich nach den beiden Rummsern den über Bordlautsprecher verbreiteten Frieden nicht getraut, sich die Schwimmweste angezogen und sich zu den Rettungsbooten begeben, er war wohl einer der ersten, die noch geordnet und relativ undramatisch von Bord kamen und nach wenigen Minuten auf der Insel abgesetzt und versorgt wurden. Zwei andere folgten den Lautsprecherdurchsagen, blieben - es sei ja nur ein technischer Defekt - zunächst in ihren Kabinen und gerieten dann ins komplette Chaos, als sie doch von 'Bord sollten: da hatte der Kahn schon erhebliche Neigung, möglicherweise hätte das auch das Zuwasserlassen der Rettungsboote behindert und teilweise unmöglich gemacht, zu diesem Zeitpunkt haben sich Passagiere dann auch durch einen Sprung ins Wasser gerettet.

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Auch scheint es üblich mal Giglio zu grüßen. Auch hier stößt man auf Falschaussagen.

Ja, es war inzwischen verschiedentlich zu lesen, dass das ein Ritual zu sein scheint, bei Focus z.B.

 

„Ich bin geehrt von diesem wunderbaren Traditions-Spektakel. Danke für den Gruß“, schrieb der Bürgermeister der kleinen Insel Giglio Sergio Ortelli im August an einen Concordia-Kapitän. Zur Costa-Kreuzfahrt im Mittelmeer gehörte offenbar seit 1988 ein Sirenengruß Richtung Giglio, ein „Ciao“ für einen früheren Costa-Kapitän. Alte Videos zeigen, dass der fast 300 Meter lange Luxusliner schon einmal der Küste ziemlich nahe kam.

 

Auch Passagiere haben anscheinend ganz unterschiedliche Wahrnehmungen gemacht. Ein Reiseunternehmen aus dem Allgäu, bei dem Kreuzfahrten und Gruppenreisen ein Schwerpunkt des Geschäfts sind, hatte eine Gruppe mit 41 Reisenden an Bord. Mit Ausnahme von 2 Frauen, die noch vermisst sind, befinden sich inzwischen alle wieder unverletzt zu Hause und werden von lokalen Radiosendern rauf und runter interviewt (das Reiseunternehmen hatte unmittelbar nach Bekanntwerden der Havarie einen Luxusbus nach Italien gejagt, um "seine" Leute zurückzubringen). Da habe ich heute früh einen 63-Jährigen berichten und das Schiffspersonal wegen seines besonnenen Handelns in den höchsten Tönen loben hören: Der hat gleich nach den beiden Rummsern den über Bordlautsprecher verbreiteten Frieden nicht getraut, sich die Schwimmweste angezogen und sich zu den Rettungsbooten begeben, er war wohl einer der ersten, die noch geordnet und relativ undramatisch von Bord kamen und nach wenigen Minuten auf der Insel abgesetzt und versorgt wurden. Zwei andere folgten den Lautsprecherdurchsagen, blieben - es sei ja nur ein technischer Defekt - zunächst in ihren Kabinen und gerieten dann ins komplette Chaos, als sie doch von 'Bord sollten: da hatte der Kahn schon erhebliche Neigung, möglicherweise hätte das auch das Zuwasserlassen der Rettungsboote behindert und teilweise unmöglich gemacht, zu diesem Zeitpunkt haben sich Passagiere dann auch durch einen Sprung ins Wasser gerettet.

Was man wohl zu gute halten muss ist, dass die Concordia nach der Havarie noch um 180° gedreht wurde und dadurch in eine "sichere" Position gelangte (Karte).

Rettungsboote bei Schräglage ausbringen ist eh so eine Sache. Aber dafür gibt es ja reichlich Rettungsinseln an Bord. Von Fehlern der Besatzung bei der Evakuierung zu sprechen halte ich für verfrüht; 4000 Menschen sind nicht einfach zu koordinieren. Jedenfalls durch diese Stelle zwischen Giglio und der Isole le Scole ist schon bei Tage kühn.

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Also, wenn es stimmt, dass der Kapitän kein Notruf gesetzt sodern am Anfang alles runter gespielt hat, aber dann ziemlich früh von Bord war, und sich dann mit einem taxi hat wegfahren lassen, ja, dann sehe ich die Kritik als berechtigt an. Obwohl die Reederei das zum Zeitpunkt ihrer ersten Statements noch nicht gewusst haben dürfte...

 

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,809318,00.html

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