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Politik 2018 - was ist ethisch geboten?


Chrysologus

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vor 5 Minuten schrieb Merkur:

Insofern besteht kein Bedarf nach kirchlicher Lenkung. 

 

Eine steile These. Ohne mich dem Vorwurf, unter die Bettdecken der Leute zu schauen, aussetzen zu wollen, kann man, denke ich, festhalten, dass die Mehrheit der Menschen - auch derer, die sich nominell dem katholischen Glauben zugehörig fühlen - in Sachen Partnerschaft, Liebe und Sexualität in einem Dissens zu den moralischen Anforderungen der Kirche befinden. Man beachte hier beispielsweise die Rezeption von Humanae vitae in Deutschland und Österreich. Die dort entfalteten Empfehlungen sind (in gewissem Umfange sanktioniert durch die Erklärungen von Königstein und Maria Trost) im gläubigen Volke geradezu verpufft. Auch vorehelicher Verkehr ist Standard unter Christen (hier stechen eher evangelikale Gruppierungen positiv hervor). Das ist einfach einmal eine Bestandsaufnahme. 

 

Wenn man nun die Rolle der Kirche reflektiert, die wie Du sagst, hier keine ordnende Funktion ausüben muss, da die Leute selbst zu "vertretbaren" Lösungen kommen, dann frage ich, was die Kirche ist und warum sie sich angeblich in Bereiche einmischt, die sie nichts angehen? Ist die Kirche hier die große Voyeurin, die in die Betten schaut und aus Sadismus oder Neid den Menschen den "Spaß" verbietet? Oder führt sie in Vollmacht das Werk Gottes in der Welt durch die Zeiten fort und sieht sich daher den Worten ihres göttlichen Stifters verpflichtet und muss deshalb ihre Stimme erheben und zu Themen Stellung beziehen, die sie angeblich nichts angehen?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

... Oder führt sie in Vollmacht das Werk Gottes in der Welt durch die Zeiten fort und sieht sich daher den Worten ihres göttlichen Stifters verpflichtet und muss deshalb ihre Stimme erheben und zu Themen Stellung beziehen, die sie angeblich nichts angehen?

Letzteres ist im wesentlichen richtig, nur ist leider zu bemerken, dass die Kirche nicht zu allen Zeiten und bei allen Themen vertretbare Lösungen präsentiert hat. Auch wenn sie in den meisten Fällen richtig liegt, ist es durchaus geboten, nicht alles unbesehen zu glauben. Ein Katholik sollte auf die Frage, warum er persönlich von dem überzeugt ist, was die Kirche lehrt, mehr antworten können als "Das steht im Katechismus."

bearbeitet von Merkur
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vor 43 Minuten schrieb mn1217:

Es geht dich nix an, wenn du nicht Beichtvater oder Partner bist.

Und Menschen moralisch zu verurteilen, ist auch nicht unser Job.

Oder Dothraki. Oder Bonobo. Beides in dieser Hinsicht vorbildliche Völker.

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vor 9 Minuten schrieb Merkur:

Letzteres ist im wesentlichen richtig, nur ist leider zu bemerken, dass die Kirche nicht zu allen Zeiten und bei allen Themen vertretbare Lösungen präsentiert hat. 

 

Wer entscheidet, was vertreten werden kann? Und vor allem vertretbar vor wem? Vor den Menschen, vor Gott?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 1 Minute schrieb Studiosus:

 

Wer entscheidet, was vertreten werden kann? Und vor allem vertretbar vor wem? Vor den Menschen, vor Gott?

Derjenige, der es vertritt vor dem eigenen Gewissen. Man kann nichts vertreten, was man bereits sicher als falsch erkannt hat.

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vor 6 Minuten schrieb Merkur:

Derjenige, der es vertritt vor dem eigenen Gewissen. Man kann nichts vertreten, was man bereits sicher als falsch erkannt hat.

 

Eben, wie vorhergesagt sind wir beim Gewissen, beim irrenden Gewissen, angelangt. Diesem ist zu folgen. Und ich vertrete die Freiheit, diesem auch folgen zu dürfen. Nur muss man die Konsequenzen dann auch hinnehmen. Davon kann keiner befreien. Beides zusammen geht nunmal nicht.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 2 Minuten schrieb Studiosus:

 

Eben, wie vorhergesagt sind wir beim Gewissen, beim irrenden Gewissen, angelangt. Diesem ist zu folgen. Und ich vertrete die Freiheit, diesem auch folgen zu dürfen. Nur muss man die Konsequenzen dann auch hinnehmen. Davon kann keiner befreien. Beides zusammen geht nunmal nicht.

Es ging ursprünglich um die Frage, ob es Untreue sei, wenn man der kirchlichen Lehre nicht in allen Punkten folgt. Dass man die Konsequenzen seiner Gewissensentscheidungen hinnehmen muss ist richtig. Hierzu gehört aber nicht etwa die Pflicht, aus der Kirche auszutreten oder sich anderweitig von ihr zu distanzieren.

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vor 9 Minuten schrieb Studiosus:

Nur muss man die Konsequenzen dann auch hinnehmen. Davon kann keiner befreien. Beides zusammen geht nunmal nicht.

 

Das Problem ist, dass Du zu wissen meinst, wie diese Konsequenzen ausschauen werden. Bereite Dich auf eine große Überraschung vor. 

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vor 14 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Das Problem ist, dass Du zu wissen meinst, wie diese Konsequenzen ausschauen werden. Bereite Dich auf eine große Überraschung vor. 

 

Halt halt, bevor mir wieder Tod und Teufel unterstellt werden: Die Konsequenz aus besagtem Verhalten ist lediglich, dass man der Kirche hinsichtlich ihrer Gebote (die teilweise nicht nur ius mere ecclesiasticum sind, sondern auch ius divinum) widerspricht. Mehr erstmal nicht. Was das für eschatologische Konsequenzen zeitigt oder keine, darüber habe ich zumindest nichts gesagt.

 

Das mit der Überraschung gebe ich daher dankend zurück. Ich weiß nicht was Du denkst. Aber darauf, dass es auch nur annähernd der kommenden Realität entspricht, würde ich mich nicht verlassen. 

 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

bearbeitet von Studiosus
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vor 31 Minuten schrieb Xamanoth:

Oder Dothraki. Oder Bonobo. Beides in dieser Hinsicht vorbildliche Völker.

Fiktiv. Oder Affen.

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vor 2 Stunden schrieb mn1217:

Ich weiß nicht, ob du das meinst, aber laut Wiki können alle Arten von Kraftwerken zur Deckung der Grundlast genutzt werden.

Wasser fließt auch Nachts und bei Windstille, die Sonne scheint auch bei Windstille.

Speicherung ist aber sicher noch ein Thema.

Lustig. Wieviel Wasserkraft haben wir? Und nachts scheint auch die Sonne?

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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

 

Wer entscheidet, was vertreten werden kann? Und vor allem vertretbar vor wem? Vor den Menschen, vor Gott?

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

Es gibt auch außerhalb kirchlicher Belange viele Leute, die Normen für richtig halten, aber sie im Einzelfall doch nicht einhalten können. Dazu kommt, daß die Sinnhaftigkeit kirchlicher Normen sich oft erst im Lauf des Lebens erschließt. Die Kirche hat ihre Normen zu vertreten und den Menschen, die es vorläufig nicht schaffen, sie einzuhalten, mit Barmherzigkeit zu begegnen.

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vor 34 Minuten schrieb kam:

Lustig. Wieviel Wasserkraft haben wir? Und nachts scheint auch die Sonne?

Jetzt komm. Wind, Biomasse..es gibt doch Vieles.

Und nochmal: Ja, um noch effektivere Speichermöglichkeiten muss man sich sicher kümmern.

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vor einer Stunde schrieb kam:

Es gibt auch außerhalb kirchlicher Belange viele Leute, die Normen für richtig halten, aber sie im Einzelfall doch nicht einhalten können. Dazu kommt, daß die Sinnhaftigkeit kirchlicher Normen sich oft erst im Lauf des Lebens erschließt. Die Kirche hat ihre Normen zu vertreten und den Menschen, die es vorläufig nicht schaffen, sie einzuhalten, mit Barmherzigkeit zu begegnen.

Das gibt meine Meinung gut wieder. So seh ichs auch.

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus. 

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vor 3 Stunden schrieb mn1217:

Fiktiv. Oder Affen.

Und dennoch wunderbar. Findest du nicht? Monogamie war. m.E. einer der Ur-Fehler der Urzivilisation. Ich frug hier bereits vor einigen Wochen ergebnislos, wieso es nicht möglich sein soll über die Penetratitionsgewohnheoten genauso offen und selbstverständlich  zu sprechen wie über die Speisegewohnheiten.

 

Einer der klügeren Ansätze mancher 68er war die Tür zu den Schlafzimmern aufzureißen.

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vor 7 Minuten schrieb Xamanoth:

Ich frug hier bereits vor einigen Wochen ergebnislos, wieso es nicht möglich sein soll über die Penetratitionsgewohnheoten genauso offen und selbstverständlich  zu sprechen wie über die Speisegewohnheiten.

 

Nun, Scham ist angeboren (wirst Du vielleicht feststellen, fallst Du Kinder hast). Doch dazu, wie ich las, ist die "Ausformung durch die individuelle Entwicklung" bestimmt. Reicht dir das als Antwort? Auch wenn sie nicht vollständig ist, da bspw. mich das konsensuelle Penetrationsverhalten anderer vollkommen kalt läßt.

bearbeitet von rorro
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vor 27 Minuten schrieb Xamanoth:

Einer der klügeren Ansätze mancher 68er war die Tür zu den Schlafzimmern aufzureißen.

Und was war dahinter? Dinge, die man einfach nicht sehen möchte...

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vor 26 Minuten schrieb rorro:

 

Nun, Scham ist angeboren (wirst Du vielleicht feststellen, fallst Du Kinder hast). Doch dazu, wie ich las, ist die "Ausformung durch die individuelle Entwicklung" bestimmt. Reicht dir das als Antwort? Auch wenn sie nicht vollständig ist, da bspw. mich das konsensuelle Penetrationsverhalten anderer vollkommen kalt läßt.

 

Die Fähigkeit, Scham zu empfinden, ist vermutlich angeboren. Bei welchen Anlässen wir sie empfinden, sicher nicht.

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vor 30 Minuten schrieb Xamanoth:

wieso es nicht möglich sein soll über die Penetratitionsgewohnheoten genauso offen und selbstverständlich  zu sprechen wie über die Speisegewohnheiten.

Unter anderen - hier gönn ich mir mal die Arroganz meine Position für allgemeingültig zu erklären - weil es völlig langweilig ist. Was bringt mir der Austausch über Schweinebratenrezepte? Beim kochen und beim essen kommt der Spaß. Und für Sex gilt das gleiche: Spass  macht nur das tun.

Speisegewohnheiten und Penetrationsvorlieben sind so ziemlich die langweiligsten Themen die ich mir vorstellen kann... Übers Wetter zu reden ist gerade zu atemberaubend spannend, im Vergleich.

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vor 3 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Die Fähigkeit, Scham zu empfinden, ist vermutlich angeboren. Bei welchen Anlässen wir sie empfinden, sicher nicht.

 

Nicht nur die "Fähigkeit". Scham wird nicht willkürlich empfunden. Den zweiten Satz habe ich bereits zuvor bestätigt.

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vor 3 Minuten schrieb rorro:

Nicht nur die "Fähigkeit". Scham wird nicht willkürlich empfunden.

 

Nein, nicht willkürlich, sondern als Teil unserer „kulturellen Natur“, also anerzogen und verinnerlicht.

 

bearbeitet von Marcellinus
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