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Fremdenfeindlichkeit aus christlicher Sicht


duesi

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Das habe ich gerade gefunden und finde es sehr passend in unserem Diskussionszusammenhang:

 

Empathie - Nicht nur nett

 

Zitat

Im September 2015 kommen Tausende von Flüchtlingen in Deutschland an. Nicht nur Angela Merkel, ganz Deutschland ist offenbar in einem Rausch des Mitgefühls. Der Kognitionswissenschaftler Fritz Breithaupt hat da allerdings seine Zweifel:

„Ich glaube, dass viele Menschen damals im September 2015 und auch in den Folgemonaten von einer sonderbaren Begeisterung erfasst waren. Das wurde häufig als Empathie bezeichnet. Was aber möglicherweise in vielen Fällen stattgefunden hat ist, dass die Menschen sich mit den Helfern identifiziert haben. Sie haben sich gar nicht so sehr auf die Flüchtlinge direkt eingelassen, haben keine langfristigen Beziehungen und Freundschaften aufgebaut, sondern wollten sich als die Helfer sehen, als die Guten. Und das ist etwas anderes als Empathie.“

 

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vor 17 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Dann dürften sie aber (wenigstens mittlerweile) auch keine Integrationskurse leiten. Dazu braucht man eine BAMF-Zulassung.

Nebenbei:

Die wenigsten Muttersprachler, die selbst gut Deutsch können, können die deutsche Sprache auch angemessen einem Nicht-Muttersprachler vermitteln.

Das ist auch sowas, wo ich mich echt frage:

Keiner kommt auf die Idee, dass jeder dahergelaufene Brite deutschen Schülern vernünftig Englisch beibringen könnte. Aber bei unserer eigenen Sprache tun wir so, als könne das jeder dahergelaufene Deutsche.

Nein, bei. Die Didaktik muss schon passen. Aber da halt es halt ziemlich oft. Wie auch immer die Lehrkräfte vorher an das Zertifikat bekommen sind. 

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Integration ist niemals eine Einbahnstraße. Die Erwartung, dass ein Fremder sich integriert ohne dass sich die aufnehmende Kultur verändert, ist eine Illusion.

 

Kulturell ist weder die Pizza noch McDonalds noch der Döner ein deutsches Produkt. Die Geschichte der Inkulturation betrifft auch Hühner, Wein, Weizen, Brokkoli, Bananen, Tee, Schokolade und Kaffee, Fondue und Barbecue.

 

Es umfasst im weitesten Sinn auch unsere "abendländische" Religion, die Erfindung der Schrift, die Sesshaftwerdung und den Übergang zur Eisenzeit.

 

In Kauf nehmen die Einwanderer ein Land, dessen Kultur davon abhängt, jedes Jahr den Winter zu überleben und in kargen Sommern möglichst effektiv genug Nahrungsmittel anzubauen. Ohne Importe hat dieses Land keine Chance, die Bevölkerung ohne Mangelerscheinungen durchzubekommen.

 

Abschottung ist nicht ratsam.

 

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vor 7 Stunden schrieb nannyogg57:

Integration ist niemals eine Einbahnstraße. Die Erwartung, dass ein Fremder sich integriert ohne dass sich die aufnehmende Kultur verändert, ist eine Illusion.

 

Kulturell ist weder die Pizza noch McDonalds noch der Döner ein deutsches Produkt. Die Geschichte der Inkulturation betrifft auch Hühner, Wein, Weizen, Brokkoli, Bananen, Tee, Schokolade und Kaffee, Fondue und Barbecue.

 

Es umfasst im weitesten Sinn auch unsere "abendländische" Religion, die Erfindung der Schrift, die Sesshaftwerdung und den Übergang zur Eisenzeit.

 

In Kauf nehmen die Einwanderer ein Land, dessen Kultur davon abhängt, jedes Jahr den Winter zu überleben und in kargen Sommern möglichst effektiv genug Nahrungsmittel anzubauen. Ohne Importe hat dieses Land keine Chance, die Bevölkerung ohne Mangelerscheinungen durchzubekommen.

 

Abschottung ist nicht ratsam.

 

 

Das ist richtig - nur gibt es eben eine riesige Spannbreite der Interaktion von Gruppen von einer Ausrottung/Kolonistation/Besiedlung bis hin zur völligen Abschottung gegeneinander.

Für alles gibt es Beispiele, das erste Extrem hat möglicherweise die Anfänge der Menschwerdung bestimmt oder als Kolonial- und Siedlungspolitik zu Jahrhunderten europäischer globaler Dominanz geführt. Die erfolgreiche Abschottung ist dagegen nur punktuell zu finden, weil sie vermutlich strategisch viel schwerer durchzusetzen - der dazugehörige Spruch lautet bekanntermaßen: "Angriff ist die beste Verteidigung!"

 Was ich damit sagen will: Austausch und Bewegung von Menschen und Waren ist so alt wie unsere biologische Art, nur ist es viel häufiger ein bedrohlich-agressiver Prozess gewesen als ein friedlich-konstruktiver.

Und die stabilsten Ergebnisse laufen idR auf eine Assimilation hinaus, ansonsten bleibt mehr oder weniger Konfliktpotential bestehen.

 

Ich denke, diese "Faustregel" historischer Erfahrung sollte man im Hinterkopf behalten: Wanderung ist also idR unvermeidlich, es gibt deshalb aber keinen Anlaß zu erwarten, dass es auch nur überwiegend konfliktfrei abläuft oder immer gelingt.

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vor 10 Minuten schrieb Shubashi:

 

Das ist richtig - nur gibt es eben eine riesige Spannbreite der Interaktion von Gruppen von einer Ausrottung/Kolonistation/Besiedlung bis hin zur völligen Abschottung gegeneinander.

Für alles gibt es Beispiele, das erste Extrem hat möglicherweise die Anfänge der Menschwerdung bestimmt oder als Kolonial- und Siedlungspolitik zu Jahrhunderten europäischer globaler Dominanz geführt. Die erfolgreiche Abschottung ist dagegen nur punktuell zu finden, weil sie vermutlich strategisch viel schwerer durchzusetzen - der dazugehörige Spruch lautet bekanntermaßen: "Angriff ist die beste Verteidigung!"

 Was ich damit sagen will: Austausch und Bewegung von Menschen und Waren ist so alt wie unsere biologische Art, nur ist es viel häufiger ein bedrohlich-agressiver Prozess gewesen als ein friedlich-konstruktiver.

Und die stabilsten Ergebnisse laufen idR auf eine Assimilation hinaus, ansonsten bleibt mehr oder weniger Konfliktpotential bestehen.

 

Ich denke, diese "Faustregel" historischer Erfahrung sollte man im Hinterkopf behalten: Wanderung ist also idR unvermeidlich, es gibt deshalb aber keinen Anlaß zu erwarten, dass es auch nur überwiegend konfliktfrei abläuft oder immer gelingt.

globlisierung war ist und wird nie eine einbahnstrasse sein. die frage ist nur, wie werden konflikte geloest

ein gutes beispiel ist die masseneinwanderung nach 1949, von afganistan bis usa.

das erste ziel war "כור ההיתוך", ein art schmelztiegel, alle in einen topf, umruehren und raus kommt der "neue israeli". sehr schnell wurde klar, dass das nicht funktionieren kann, die unterschiede waren zu gross.

funktioniert hat das model "סלט ישראלי" = israelischer salat: die tomate bleibt tomate, die gurke bleibt gurke, aber zusammen bilden sie den salat.

in fragen wie schulbildung, militaer, arbeit, gesetze usw. galt der das model "schmelztiegel" , in sagen wie musik, literatur, essen usw. galt das model "salat".

die gemischten modele wurden in in lakrish ausprobiert: siedlungen nach herkunfsland rund um schulen, gymnasium, krankenkasse, gemeindezentrum. einkaufszentrum usw. das hat sich damals bewaehrt. heute ist natuerlich alles durchgemischt und in unserem stadtchen (27000 einwohner) stammen die juedischen einwanderer aus 104 laendern.

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8 hours ago, nannyogg57 said:

Integration ist niemals eine Einbahnstraße. Die Erwartung, dass ein Fremder sich integriert ohne dass sich die aufnehmende Kultur verändert, ist eine Illusion.

 

Kulturell ist weder die Pizza noch McDonalds noch der Döner ein deutsches Produkt. Die Geschichte der Inkulturation betrifft auch Hühner, Wein, Weizen, Brokkoli, Bananen, Tee, Schokolade und Kaffee, Fondue und Barbecue.

 

Es umfasst im weitesten Sinn auch unsere "abendländische" Religion, die Erfindung der Schrift, die Sesshaftwerdung und den Übergang zur Eisenzeit.

 

In Kauf nehmen die Einwanderer ein Land, dessen Kultur davon abhängt, jedes Jahr den Winter zu überleben und in kargen Sommern möglichst effektiv genug Nahrungsmittel anzubauen. Ohne Importe hat dieses Land keine Chance, die Bevölkerung ohne Mangelerscheinungen durchzubekommen.

 

Abschottung ist nicht ratsam.

 

Wie siehst du unter diesen Umständen das Judentum? Mir ist kein Volk bekannt, dass so nachhaltig versucht, sich kulturell abzuschotten und der Integration zu verweigern (man kann an diesem Beispiel aber auch sehen, dass das selbst bei starker Anstrengung nicht vollständig gelingt)

 

Pizza, McDonalds, Döner, das sind alles Dinge, die die deutsche Kultur freiwillig adaptiert hat. Der große Unterschied ist: Zuwanderer haben die Pflicht, sich in die Gastkultur zu integrieren, die Gastkultur kann Teile der Zuwandererkultur übernehmen, muss das aber keineswegs tun. Ein Koreaner, der in Deutschland darauf besteht, Hund zu essen, hat ein Integrationsproblem. Die deutsche Kultur hat dagegen keines, wenn sie sich weigert, des Essen von Hunden zu erlauben.

 

Man sollte daher nicht so tun, als sei Integration etwas, das auf gleicher Gegenseitigkeit beruht. Ist es nicht. Wer neu hinzukommt muss sich integrieren, nicht die, die schon da sind.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 22 Minuten schrieb Werner001:

Wie siehst du unter diesen Umständen das Judentum? Mir ist kein Volk bekannt, dass so nachhaltig versucht, sich kulturell abzuschotten und der Integration zu verweigern (man kann an diesem Beispiel aber auch sehen, dass das selbst bei starker Anstrengung nicht vollständig gelingt)

 

Pizza, McDonalds, Döner, das sind alles Dinge, die die deutsche Kultur freiwillig adaptiert hat. Der große Unterschied ist: Zuwanderer haben die Pflicht, sich in die Gastkultur zu integrieren, die Gastkultur kann Teile der Zuwandererkultur übernehmen, muss das aber keineswegs tun. Ein Koreaner, der in Deutschland darauf besteht, Hund zu essen, hat ein Integrationsproblem. Die deutsche Kultur hat dagegen keines, wenn sie sich weigert, des Essen von Hunden zu erlauben.

 

Man sollte daher nicht so tun, als sei Integration etwas, das auf gleicher Gegenseitigkeit beruht. Ist es nicht. Wer neu hinzukommt muss sich integrieren, nicht die, die schon da sind.

 

Werner

auch im judentum gibt es unterschiedliche gruppe und ansichten, von liberal ueber konservativ bis orthodox und alle moeglichen "mischungen" dazwischen.

beispiel: die einwanderer aus marokko: je abgeschiedener die judischen gemeinden waren, z.b. in den atlas-bergen,. desto konservativer waren sie. die juedischen gemeinden aus marrakkesh waren weitaus weniger konservativ, die allianz-schulen trugen das ihre bei.

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vor 27 Minuten schrieb Werner001:

Wie siehst du unter diesen Umständen das Judentum? Mir ist kein Volk bekannt, dass so nachhaltig versucht, sich kulturell abzuschotten und der Integration zu verweigern (man kann an diesem Beispiel aber auch sehen, dass das selbst bei starker Anstrengung nicht vollständig gelingt)

 

Pizza, McDonalds, Döner, das sind alles Dinge, die die deutsche Kultur freiwillig adaptiert hat. Der große Unterschied ist: Zuwanderer haben die Pflicht, sich in die Gastkultur zu integrieren, die Gastkultur kann Teile der Zuwandererkultur übernehmen, muss das aber keineswegs tun. Ein Koreaner, der in Deutschland darauf besteht, Hund zu essen, hat ein Integrationsproblem. Die deutsche Kultur hat dagegen keines, wenn sie sich weigert, des Essen von Hunden zu erlauben.

 

Man sollte daher nicht so tun, als sei Integration etwas, das auf gleicher Gegenseitigkeit beruht. Ist es nicht. Wer neu hinzukommt muss sich integrieren, nicht die, die schon da sind.

 

Werner

sollen juden ihren glauben deshalb aufgeben, weil ein  sich eomn anderer glaube als heilig, alleinseelig machend erklaert?

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2 minutes ago, elad said:

auch im judentum gibt es unterschiedliche gruppe und ansichten, von liberal ueber konservativ bis orthodox und alle moeglichen "mischungen" dazwischen.

beispiel: die einwanderer aus marokko: je abgeschiedener die judischen gemeinden waren, z.b. in den atlas-bergen,. desto konservativer waren sie. die juedischen gemeinden aus marrakkesh waren weitaus weniger konservativ, die allianz-schulen trugen das ihre bei.

Das ändert ja nichts daran, dass das Judentum seit Jahrhunderten bestrebt ist, sich abzuschotten.

Dürfen sie wohlgemerkt tun, das ist ihre Sache.

Ich würde nur gerne die Ansicht der Leute dazu hören, die Abschottung für per se schlimm und böse halten.

 

Werner

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vor 28 Minuten schrieb Werner001:

Wie siehst du unter diesen Umständen das Judentum? Mir ist kein Volk bekannt, dass so nachhaltig versucht, sich kulturell abzuschotten und der Integration zu verweigern (man kann an diesem Beispiel aber auch sehen, dass das selbst bei starker Anstrengung nicht vollständig gelingt)

 

Das sehe ich anders. Wenn Du mit "Judentum" nur das jüdische Volk post Holocausterfahrung meinst, dann magst Du Recht haben (das kann ich gar nicht beurteilen, weil ich Israel schlicht und ergreifend nicht kenne). Bis dahin war es aber komplett anders.

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Just now, rorro said:

Bis dahin war es aber komplett anders.

Das heißt, vorher konnte man z. B. relativ einfach ein Jude werden, so wie es relativ einfach ist Deutscher zu werden, oder Franzose?

 

Werner

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vor 9 Minuten schrieb Werner001:

Das ändert ja nichts daran, dass das Judentum seit Jahrhunderten bestrebt ist, sich abzuschotten.

Dürfen sie wohlgemerkt tun, das ist ihre Sache.

Ich würde nur gerne die Ansicht der Leute dazu hören, die Abschottung für per se schlimm und böse halten.

 

Werner

kommt darauf an, gegen was man sich abschrottet: gegen macdonalds oder gegen eine andere religion, die als sich als heilig, allein seeligmachend erklaert und mit ueberstroehmender christlicher naechstenliebe alle anderglaeubigen nach dem motto "und bist du

nicht willig, dann brauch ich gewalt" zu ueberzeugen versucht. uebrigens muss nacdonals ja nicht cheese-burger sein. macdolnalds hat sehr schnell gemerkt, dass sich  koshere madconalds in israel viel mehr lohnen (haben auch sehr viele arabische restaurants bemerkt)

bearbeitet von elad
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vor 5 Minuten schrieb rorro:

55

 

Das sehe ich anders. Wenn Du mit "Judentum" nur das jüdische Volk post Holocausterfahrung meinst, dann magst Du Recht haben (das kann ich gar nicht beurteilen, weil ich Israel schlicht und ergreifend nicht kenne). Bis dahin war es aber komplett anders.

kommt auch wieder auf zeit und gegend an. in deutschland gab es vor ca. 1928 ca. 40 % mschehen, in polen, z.b. wiel weniger. die situation war nicht komplett andersers sondern sehr unterschiedlich nach zeit und gegend

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1 minute ago, elad said:

kommt darauf an, gegen was man sich abschrottet: gegen macdonalds oder gegen eine andere religion, die als heilig, allein seeligmachend erklaert und mit ueberstroehmender christlicher naechstenliebe alle anderglaeubigen nach dem motto "und bist due nicht willig, dann brauch ich gewalt" zu ueberzeugen versucht. uebrigens muss nacdonals ja nicht cheese-burger sein. macdolnalds hat sehr schnell gemerkt, dass koshere madconalds in israel viel mehr lohnen (haben auch sehr viele arabische restaurants bemerkt)

Du bestätigst ja nur meine These.

Selbst McDonals muss sich integrieren in Israel.

In Deutschland muss McDonalds das nicht, die deutsche Esskultur hat sich da angepasst.

Wie ich sagte: Ich kenne kein anderes Volk, das sich so kulturell abschottet, und ich wiederhole, das ist sein gutes Recht.

Ich würde aber immer noch gerne hören, wie das die Leute sehen, die uns erzählen wollen, Integration beruhe auf Gegenseitigkeit, und beide Seiten müssten (!) sich integrieren

 

Werner

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vor 7 Minuten schrieb Werner001:

Das heißt, vorher konnte man z. B. relativ einfach ein Jude werden, so wie es relativ einfach ist Deutscher zu werden, oder Franzose?

 

Werner

 

Ach, du meint kulturelle Abschottung wäre das Verweigern bzw. das Schwermachens des Überttrittes in die Glaubensgemeinschaft? Das hat doch damit nichts zu tun! Mit kultureller Aneignung ist bspw. der Einfluß der Kultur auf die Art und Weise der Verehrung des Sakralen gemeint (die Orgel im jüd. Gottesdienst ist nichts genuin jüdisches), bspw. die Anerkennung der Entwicklung der Individualrechte, ggf. die sprachliche Anpassung etc.

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vor 35 Minuten schrieb elad:

globlisierung war ist und wird nie eine einbahnstrasse sein. die frage ist nur, wie werden konflikte geloest

ein gutes beispiel ist die masseneinwanderung nach 1949, von afganistan bis usa.

das erste ziel war "כור ההיתוך", ein art schmelztiegel, alle in einen topf, umruehren und raus kommt der "neue israeli". sehr schnell wurde klar, dass das nicht funktionieren kann, die unterschiede waren zu gross.

funktioniert hat das model "סלט ישראלי" = israelischer salat: die tomate bleibt tomate, die gurke bleibt gurke, aber zusammen bilden sie den salat.

in fragen wie schulbildung, militaer, arbeit, gesetze usw. galt der das model "schmelztiegel" , in sagen wie musik, literatur, essen usw. galt das model "salat".

die gemischten modele wurden in in lakrish ausprobiert: siedlungen nach herkunfsland rund um schulen, gymnasium, krankenkasse, gemeindezentrum. einkaufszentrum usw. das hat sich damals bewaehrt. heute ist natuerlich alles durchgemischt und in unserem stadtchen (27000 einwohner) stammen die juedischen einwanderer aus 104 laendern.

 

Ich denke, ein erfolgreiches Modell der "ethnischen" oder staatlichen Zusammengehörigkeit braucht bindende Motive und Kräfte, die die Unterschiede überwinden. Israel ist in meinen Augen eines der erfolgreichen Modelle, weil es eben in der gemeinsamen religiösen Tradition, der vorwärtsführenden Ideologie des Zionismus und ebenfalls gemeinsamen Erfahrung der Verfolgung etwas so Verbindendes besaß, dass es die während der Diaspora entstandenen kulturellen "Subtraditionen" der Zuwanderer überwand.

 

Israel stellt mit seiner staatlichen "Neugründung" aber auch einen Typus der "Siedlergesellschaften" dar, wie es einige andere Staaten aus der Nachfolge des britischen Kolonialismus zu sehr erfolgreichen Staatsmodellen brachten (die USA als herrausragendes Beispiel).

Die Verdrängung/Ausrottung/Marginalisierung der dortigen Vorläuferkulturen sollte man dabei nicht übersehen, allerdings ist Israel da wieder eine Besonderheit, in dem es in sein ursprüngliches Siedlungsgebiet zurückkehrte und zudem eine andere Kolonialmacht (wieder die britische) dort staatlich "tabula rasa" geschaffen hatte.

 

(Ich bin übrigens kein Anhänger der reaktionär-identitären Idee, der Kolonialismus sei vor allem ein moralisches Problem - er war vor allem eine historische Periode.)

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vor 3 Minuten schrieb Werner001:

Du bestätigst ja nur meine These.

Selbst McDonals muss sich integrieren in Israel.

 

Nö, McDonald's muss sich nicht integrieren, McDonald's muß Geld verdienen, damit es da bleiben kann. Jedes Unternehmen paßt sich an die Zielgruppe an.

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vor 1 Minute schrieb Werner001:

Du bestätigst ja nur meine These.

Selbst McDonals muss sich integrieren in Israel.

In Deutschland muss McDonalds das nicht, die deutsche Esskultur hat sich da angepasst.

Wie ich sagte: Ich kenne kein anderes Volk, das sich so kulturell abschottet, und ich wiederhole, das ist sein gutes Recht.

Ich würde aber immer noch gerne hören, wie das die Leute sehen, die uns erzählen wollen, Integration beruhe auf Gegenseitigkeit, und beide Seiten müssten (!) sich integrieren

 

Werner

wenn eine gemeinschaft funktionieren will, dann muessen die "alteingesessenen" den "zu integrieren" entgegen kommen und die "zu integrierenden" muessen den "alteingesessenen" entgegenkommen.

anders wird es auf die dauer nicht gehen.

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Und nochmal ganz langsam zum Mitschreiben:

Integration bedeutet:

Wer neu dazukommt, muss sich integrieren, er hat die Pflicht dazu.

Wer schon länger da ist, kann, wen er will, etwas von dem neu hinzugekommenen übernehmen, er muss es aber nicht.

Wer schon länger da ist, muss dem neu dazukommenden die Integration ermöglichen, er darf ihn nicht per se ablehnen (das wäre dann Fremdenfeindlichkeit, ist mir zum Glück noch nie begegnet)

 

Und das alles ist eben schon eher eine Einbahnstraße, und keine Straße mit zwei gleichberechtigten Fahrtrichtungen.

 

Werner

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vor 11 Minuten schrieb rorro:

 

Ach, du meint kulturelle Abschottung wäre das Verweigern bzw. das Schwermachens des Überttrittes in die Glaubensgemeinschaft? Das hat doch damit nichts zu tun! Mit kultureller Aneignung ist bspw. der Einfluß der Kultur auf die Art und Weise der Verehrung des Sakralen gemeint (die Orgel im jüd. Gottesdienst ist nichts genuin jüdisches), bspw. die Anerkennung der Entwicklung der Individualrechte, ggf. die sprachliche Anpassung etc.

es war, ist und wird immer schwer sein jude zu werden (ein jahrelanger prozess), wir missionieren nicht

die mischehen in deutschland waren ehen, die nur standesamtlich geschlossen wurden und vom oertlichen rabinnat nicht anerkannt wurden.

die siedlung shavei zion suedlich von nahariah wurde 1938 von jekkes aus rexingen gegruendet. nach einem,christlichen bekannten von uns aus shavei zion waen ca. 41 % christliche einwanderer. das habe niemandem im palmach und spaeter in der idf gestoert

bearbeitet von elad
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vor 35 Minuten schrieb Shubashi:

 

Ich denke, ein erfolgreiches Modell der "ethnischen" oder staatlichen Zusammengehörigkeit braucht bindende Motive und Kräfte, die die Unterschiede überwinden. Israel ist in meinen Augen eines der erfolgreichen Modelle, weil es eben in der gemeinsamen religiösen Tradition, der vorwärtsführenden Ideologie des Zionismus und ebenfalls gemeinsamen Erfahrung der Verfolgung etwas so Verbindendes besaß, dass es die während der Diaspora entstandenen kulturellen "Subtraditionen" der Zuwanderer überwand.

 

Israel stellt mit seiner staatlichen "Neugründung" aber auch einen Typus der "Siedlergesellschaften" dar, wie es einige andere Staaten aus der Nachfolge des britischen Kolonialismus zu sehr erfolgreichen Staatsmodellen brachten (die USA als herrausragendes Beispiel).

Die Verdrängung/Ausrottung/Marginalisierung der dortigen Vorläuferkulturen sollte man dabei nicht übersehen, allerdings ist Israel da wieder eine Besonderheit, in dem es in sein ursprüngliches Siedlungsgebiet zurückkehrte und zudem eine andere Kolonialmacht (wieder die britische) dort staatlich "tabula rasa" geschaffen hatte.

 

(Ich bin übrigens kein Anhänger der reaktionär-identitären Idee, der Kolonialismus sei vor allem ein moralisches Problem - er war vor allem eine historische Periode.)

wir haben sehr viel von den briten uebernommen, richtiger formuliert, wir haben vieles waehrend der mandatszeit "gepueft und fuer richtig befunden": parlament,  gerichtliche instanzen, bankwesen, politische parteien, schulsystem usw.

wir hatten das grosse glueck, dass die briten nach dem ersten weltkrieg keine lust und laune hatten, sich im mandatsgebiet gross einzumischen und froh waren, dass sich ihre "untertanen" so gut "alleine regierten", dass es sich dabei praktisch nur um die "juedischen untertanen" handelte, stoerte die briten nicht und kam der juedischen seite zugute.

ensprechend dem mandatsbrief des voelkerbundes riefen sie die arabische und die juedische bevoelkerung zur gemeinsamen verwaltung des mandatsgebietes auf. die juedische seite antwortete mit begeisterung, die arabische seite antwortete gar nicht oder mit totaler ablehnung.

die briten verteilten praktisch unkontrolliert einwandererzertifikate und unternahmen auch gegen gefaelschte zertifikate nichts (ein familienmitglied von uns hat mehrmals in rumaenen geheiratet, die braut kam mit einem gefaelschten zertifikat, die ehe wurde noch im hafen von haifa "aufgeloest". erst als ein britischer soldat unseren familienangehoerigen im hafen fragte, ob er ihn nicht schon mehrere male gesehen habe, hat der palmach einen anderen "eheman" eingesetzt).

die briten waren am ausbau der oelleitung von kirkuk bis haifa interssiert und an der naehe des mandatgebietes zum suezkanal. als sie merkten, dass sich unter ihrer nase im mandatsgebiet praktisch ein juedischer "staat" entwickelt hatte, war es zu spaet
 

bearbeitet von elad
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Jetzt ist mir doch noch ein Beispiel echter Fremdenfeindlichkeit eingefallen.

Und total abschotten tun die sich auch.

Irgendjemand muss ihnen erzählen, dass das total böse und schlimm ist, sich so abzuschotten.

 

Werner

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vor 53 Minuten schrieb Julius:


Nö, genuin jüdisches sind Orgeln nicht. Sie wieder auszurotten allerdings auch kein Zeichen jüdischer Abschottung.

und bischoefe, kardinaele und papst tragen eine "kippa" und bei sakralen anlaessen (wenn ich mich nicht irre) eine stola = einen verkleinerten talit - gebetsmantel

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