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Recht auf Eigentum


duesi

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Mich hat dieses Thema zu weiterem Nachdenken angeregt. Das Eigentumsrecht ist ja ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ermöglicht es erst verantwortliches Wirtschaften. Andererseits führt es im Extremfall und ohne staatliche Regulierung zu extremen Ungleichgewichten und einem starken Machtgefälle.

 

Deswegen die Frage: Wo und wann ist das Eigentumsrecht notwendig? Und wo sollte es beschränkt werden, z.B. durch Steuern? Es gibt ja Menschen, die bereits bei der Inflation und dem geringen Leitzins von Enteignung sprechen, was ich definitiv nicht so sehe. Allerdings ist ein Spitzensteuersatz von 80% wie in Schweden schon bedenklich.

 

Habe hier einen Artikel von 2006 gefunden. Darin geht es um Überlegungen der katholischen Soziallehre zu Privateigentum und Reichensteuer.

 

Ein paar Zitate:

Zitat

„Eigentlich“ – aus Sicht der paradiesischen Schöpfung – gehört alles allen gemeinsam, und zwar im Überfluss. Doch außerhalb dieser Idealität, also außerhalb des Paradieses, sind alle Güter knapp, am knappsten freilich das höchste Gut unbedingter Liebe. Daher steht das Instrument eines scheinbaren privaten Eigentums im Dienst an der Verwaltung knapper Güter. 

 

Zitat

Insofern aber Gerechtigkeit nicht letztes Ziel des Menschen ist, sondern nur das in Zeit und Raum zu installierende minimum morale des letzten Ziels ungeschuldeter und unbedingter Liebe, liegt das Ideal der menschlichen Gemeinschaft letztlich in der Aufhebung allen Privateigentums. Diese kann aber, in scharfer Ablehnung jeder säkularen messianischen oder kommunistischen Versuchung, nicht gewaltsam in Raum und Zeit stattfinden, sondern ist universal erst in der Ewigkeit Gottes der Fall, dort aber mit Sicherheit, denn Liebe verträgt keine Aus- und Abgrenzung, wie sie mit jedem Privateigentum einhergeht.

Zitat

Das Recht auf Privateigentum braucht Regeln und Grenzen, um das Recht jedes Menschen auf gleiche und gerechte Nutznießung der Erdenbürger zu garantieren; darin besteht der Kern jedweder Gerechtigkeit und daher ist jedes Privateigentum sozialpflichtig. Privateigentum ist also kein Zweck an sich, sondern ein Mittel: Weder im Paradies, noch in Ehe und Familie, noch im Kloster, noch im Himmel gibt es Privateigentum, sehr wohl aber unterscheidende Individualität!

 

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Long John Silver

Mir ist nicht klar, worauf das hinaus will in diesem Artikel.

 

Privateigentum ist ein sehr weiter Begriff. Dazu gehoert die Moebel in der Wohnung und das eigene Fahrrad und die eigene Kleidung genauso wie das eigene Haus, das eigene Auto und Privatbesitz, mit dem gewirtschaftet werden kann (Vermietung) oder Laeden, Unternehmen, Geschaefte. Die eigenen Lebensmittel, Medikamente, Toilettenpapier, tbc.

 

Also, alles, was mit dem eigenen  Geld gekauft ist oder jemand geschenkt wurde. 

 

Worum geht es in deiner Frage? Um die Steuer auf bestimmte Dinge? Ihre Hoehe? Oder ob es ueberhaupt Privateigentum geben soll und darf? Oder um die Frage, wie wir mit unserem Eigentum umgehen, also eher eine ethische Komponente? Oder geht es um die Kluft zwischen sehr reich und dem Rest der Welt?

 

Also, ich lebe gern im eigenen Haus und Grundstueck, eine irgendwie moralische Frage oder auf eine christliche Sozialethik zielende Frage stellt sich mir dabei in keinster Weise. Ich vermiete auch eine Handvoll Wohnungen. Die Frage der Steuern sind Sache meines Steuerberaters, das ist alles ziemlich kompliziert. Dass ich einigermassen gut weg komme dabei ist eben Sache meines Steuerberaters.  Um die hohe Erbschaftssteuer etwas zu mindern fuer meine Kinder, wird es wohl unerlaesslich sein, zeitlich rechtzeitig Schenkungen zu machen. 

 

Ich wuerde die Frage des Threads anders stellen: was waere denn das Gegenteil von Recht auf Eigentum? Wer wuerde das wollen und warum, in welchem Interesse? Ich persoenlich wuerde mir lieber eine Welt vorstellen in der jeder sein kleines Haeuschen und Acker hat als eine Welt, in der das nicht nicht mehr moeglich ist durch eine bestimmte Gesellschaftsform. 

 

PS: In einer Familie gibt es natuerlich Privateigentum einzelner Individuen, da moechte ich dem Artikel widersprechen. 

bearbeitet von Long John Silver
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Die Fragen, die du gestellt hast, passen alle zu dieser Fragestellung. Und natürlich kann man die ethische Komponente "wie gehe ich mit meinem Privateigentum um?" noch mal von der politischen Komponente "welche Rechte und Pflichten sollten mit Privateigentum verbunden sein?" trennen.

 

In dem anderen Thread hatte sich diese Problemstellung ja anhand der Frage nach der Steuer auf Kapitaleinkünfte entzündet. Ich persönlich würde eine höhere Steuer auf Kapitaleinkünfte als gerecht empfinden. Jedoch sehe ich darin eine ganze Menge Konfliktpotential, wenn man dies tatsächlich in Angriff nehmen wollte. Diesen Lösungsansatz hatte ja Roosevelt schon 1933 mit seinem "New Deal" gewählt. So sagte er in einer Rede

 

Zitat

“Do what we may to inject life into our ailing economic order, we cannot make it endure for long unless we bring about a wiser, more equitable distribution of national income … the reward for a day's work will have to be greater, on average, than it has been, and the reward for capital, especially capital that is speculative, will have to be less.”

Und tatsächlich hat er mit diesem Ansatz eine ganze Menge erreicht.

 

Dennoch stellt sich hier auch grundsätzlicher die Frage nach dem Recht auf Privateigentum und der eigenen Verfügungsgewalt darüber.

 

Und das eigene Haus und das eigene Grundstück stehe ich dir herzlich zu. Auch die Möglichkeit, Wohnungen zu vermieten. Dennoch können auch hier Fragen aufkommen, ob dich das verpflichten sollte, eine höhere Grundsteuer zu bezahlen, um denen zugute zu kommen, die sich kein eigenes Haus und kein eigenes Grundstück leisten können.

 

Dass jeder sein eigenes Häuschen und seinen eigenen Acker hat, die ihm zur Nutzung überlassen sind, ist eine idealisierte Welt. Denn die Größe der Ackerfläche ist begrenzt. Und das Material, um Häuser zu bauen, auch. Und irgendwer muss auch bereit sein, seine Arbeitszeit zu opfern, um die Häuser auch tatsächlich zu bauen. Und hier stellt sich eben die Verteilungsfrage. Wie sollten diese Ressourcen verteilt werden. Gerecht, so dass jeder gleich viel hat und gleich viel bekommt? Oder nach absoluten Eigentumsrechten, so dass der, der mehr Kapital hat oder erwirtschaften kann, auch eine größere Verfügungsgewalt über die zu verteilendenden Ressourcen bekommt? Oder ein Zwischending?

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PS: Die Frage nach Besitz in der Familie wird sehr unterschiedliche geregelt. In meiner Kindheit (7 Kinder) war es üblich, dass, wenn jemand ein Stück Schokolade nach Hause gebracht hat, dass dieses Stück Schokolade dann in 7 Teile geschnitten wurde und jeder etwas davon bekommen hat. Auch Taschengeld gab es nicht. Wenn jemand Geld wollte, musste er argumentieren, dass es sinnvoll ist, dieses Geld auszugeben, bevor er was bekommen hat. Auch Spielzeuge, obwohl sie einem persönlich geschenkt wurden, musste man in gewissen Grenzen mit anderen teilen. So etwas wie Privateigentum hat es erst gegeben, als wir angefangen haben, Zeitungen auszutragen. Andere Kinder werden viel stärker zu Privateigentum erzogen. 

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Long John Silver
vor 1 Minute schrieb duesi:

Dennoch stellt sich hier auch grundsätzlicher die Frage nach dem Recht auf Privateigentum und der eigenen Verfügungsgewalt darüber.

 

Und das eigene Haus und das eigene Grundstück stehe ich dir herzlich zu. Auch die Möglichkeit, Wohnungen zu vermieten. Dennoch können auch hier Fragen aufkommen, ob dich das verpflichten sollte, eine höhere Grundsteuer zu bezahlen, um denen zugute zu kommen, die sich kein eigenes Haus und kein eigenes Grundstück leisten können.

 

 

 

Zu Punkt 1: ich sehe nicht, dass hier gesellschaftlich eine so grundsaetzliche Frage gestellt wird, zumindest nicht im Bereich, der unter dem von Konzernen liegt. 

 

Zu Punkt 2: direkt gefragt: wie kaeme ich dazu? Grundsteuer wird sowieso staendig erhoeht oder veraendert, sie ist sowieso immens hoch. Es ist auch hier von Staat zu Staat verschieden, in Florida z.B. gibt es keine Einkommenssteuer, dafuer wird Geld ueber die Grundsteuer geholt. Die Frage stellt sich eher, dass manche Leute irgendwann ihre Immobilie aufgeben muessen, weil sie diese Belastung durch die Grundsteuer nicht mehr tragen koennen (z.B. Leute, die in Rente gegangen sind oder durch irgendwelche Misere nicht mehr so finanzkraeftig sind). 

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Long John Silver
vor 18 Minuten schrieb duesi:

PS: Die Frage nach Besitz in der Familie wird sehr unterschiedliche geregelt. In meiner Kindheit (7 Kinder) war es üblich, dass, wenn jemand ein Stück Schokolade nach Hause gebracht hat, dass dieses Stück Schokolade dann in 7 Teile geschnitten wurde und jeder etwas davon bekommen hat. Auch Taschengeld gab es nicht. Wenn jemand Geld wollte, musste er argumentieren, dass es sinnvoll ist, dieses Geld auszugeben, bevor er was bekommen hat. Auch Spielzeuge, obwohl sie einem persönlich geschenkt wurden, musste man in gewissen Grenzen mit anderen teilen. So etwas wie Privateigentum hat es erst gegeben, als wir angefangen haben, Zeitungen auszutragen. Andere Kinder werden viel stärker zu Privateigentum erzogen. 

 

Ich habe nicht Kinder gemeint, obgleich ich bei meinen Kindern, auch als sie noch kein eigenes Geld hatten darauf achtete, dass sie das Eigentum ihrer Geschwister achteten und nicht einfach darueber verfuegten wie es ihnen gefiel.

 

Ich meinte jedoch eher die Erwachsenen. Mal abgesehen von all dem, was man gemeinsam erwirbt gibt es genuegend Bereiche, in denen Privateigentum des einzelnen vorhanden ist. Wenn ich jetzt wieder heiraten wuerde, haette ich immer noch mein Privateigentum, das geht nicht automatisch mit in den Besitz meiner Ehefrau ueber. Ich will jetzt gar nicht mal von Haeusern sprechen und  Bankkonten, das faengt doch schon bei dem Klavier und der Gitarre an und den Schallplatten und den Buechern, die einem selbst gehoeren. Und noch mal zu Kindern: meine Soehne entwickelten irgendwann in der Pubertaet eine Vorliebe fuer recht teure Duefte. Natuerlich habe ich gefragt, ob ich mich daran manchmal bedienen darf, schliesslich haben sie das von ihrem Geld gekauft.

 

Ich will nicht darauf herumreiten, aber m.E. faengt die Frage nach dem Privateigentum nicht bei Zuckerberg an und Bill Gates, sondern im ganz kleinen Bereich bereits. 

 

 

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Zu Punkt 1: Auch wenn man diese Frage erst bei großen Konzernen oder prominenten Milliardären stellt, so ist es doch eine grundsätzliche Frage, ob überhaupt und wo man da die Grenze setzt. Ennasus hatte im anderen Thread die grundsätzliche Frage aufgeworfen, weshalb Menschen auf der Sonnenseite des Lebens mehr Rechte hätten, über die Verteilung der Ressourcen zu bestimmen als Menschen, die weniger Zugang zu Ressourcen hätten. Schließlich würden die Ressourcen ja allen gehören. Und diese Frage scheint mir ganz grundsätzlich die Frage nach Eigentum zu betreffen.

 

Zu Punkt 2: Ja, Steuern können für Besitzende eine Belastung sein und sie dazu zwingen, ihren Lebensstandard zu senken. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich übermäßige Grundsteuern für eine gute Sache halte. Aber die, die nach einer besseren Verteilungsgerechtigkeit rufen, könnten hier argumentieren, dass die, die sich das alles nicht leisten können, schließlich einen noch niedrigeren Lebensstandard haben. 

 

 

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vor 10 Minuten schrieb duesi:

Ennasus hatte im anderen Thread die grundsätzliche Frage aufgeworfen, weshalb Menschen auf der Sonnenseite des Lebens mehr Rechte hätten, über die Verteilung der Ressourcen zu bestimmen als Menschen, die weniger Zugang zu Ressourcen hätten. Schließlich würden die Ressourcen ja allen gehören. Und diese Frage scheint mir ganz grundsätzlich die Frage nach Eigentum zu betreffen.

Lektion 1: Das Leben ist hart, aber ungerecht.

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vor 8 Minuten schrieb Long John Silver:

Ich will nicht darauf herumreiten, aber m.E. faengt die Frage nach dem Privateigentum nicht bei Zuckerberg an und Bill Gates, sondern im ganz kleinen Bereich bereits. 

Genau das ist auch meine Ansicht dazu. Doch wenn man Privateigentum erst mal grundsätzlich zugesteht, dann führt das eben unweigerlich zu einer Ungleichverteilung der Ressourcen und einem Machtgefälle. Und ich folgere daraus, dass man das in gewissen Grenzen auch in Kauf nehmen muss. Die Kommunisten wollten die Grenze bei den Produktionsmitteln sehen, die sie vergesellschaftlicht haben. Auch bei den Kommunisten gab es im kleinen Bereich so etwas wie Eigentum. Jedoch ist Privateigentum gerade für ein Funktionieren wirtschaftlicher Zusammenhänge unerlässlich. Die Forderung des Evangeliums ist nicht in erster Linie eine Gleichverteilung der Ressourcen, sondern ein Umgang damit, der von Nächstenliebe und Gottesliebe geprägt ist.

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Long John Silver
vor 22 Minuten schrieb duesi:

Genau das ist auch meine Ansicht dazu. Doch wenn man Privateigentum erst mal grundsätzlich zugesteht, dann führt das eben unweigerlich zu einer Ungleichverteilung der Ressourcen und einem Machtgefälle. Und ich folgere daraus, dass man das in gewissen Grenzen auch in Kauf nehmen muss. Die Kommunisten wollten die Grenze bei den Produktionsmitteln sehen, die sie vergesellschaftlicht haben. Auch bei den Kommunisten gab es im kleinen Bereich so etwas wie Eigentum. Jedoch ist Privateigentum gerade für ein Funktionieren wirtschaftlicher Zusammenhänge unerlässlich. Die Forderung des Evangeliums ist nicht in erster Linie eine Gleichverteilung der Ressourcen, sondern ein Umgang damit, der von Nächstenliebe und Gottesliebe geprägt ist.  

 

Im Grundsatz sind wir sicherlich eher eine Meinung, ja. Ich stolpere jedoch immer ueber solche Saetze wie den letzten in deinem Posting. Was bedeutet das konkret? Beispiel Vermietung von Wohnungen. Wo denke ich da an Naechstenliebe oder Gottesliebe?  Es gibt folgende Kriterien: der Bewerber muss in die Hausgemeinschaft passen, er muss nachweisen, dass er (zumindest soweit voraussehbar) die Miete bezahlen kann. Ich verteile nach ganz klaren knappen Kriterien meine Ressourcen um und lasse andere partizpieren, aber ich erwarte auch einen Gewinn davon. Da kommen wir dann in den von dir genannten Bereich zwingender wirtschaftlicher Zusammenhaenge, denn ohne die noetigen Mieteinnahmen kann ich den Wohnraum nicht auf Dauer erhalten.

 

Mir kommen solche Saetze immer sehr abstrakt vor. 

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Ein Umgang, der von Nächstenliebe und Gottesliebe geprägt ist, muss von jedem persönlich mit Leben gefüllt werden, damit er nicht abstrakt bleibt. In deinem Fall bedeutet das zunächst, die Gesetze einzuhalten. Und indem du schaust, ob ein Mieter in die Hausgemeinschaft passt, vermeidest du ja zukünftiges Konfliktpotential, was auch ein Ausdruck von Nächstenliebe sein kann.Darüber hinaus kann die Frage, ob du dein Geld im Sinne der Gottes- und Nächstenliebe verwaltest, nicht in diesem Forum entschieden werden.

 

Für mich persönlich bedeutet das, dass ich mich nicht in erster Linie als Eigentümer, sondern als Verwalter betrachte. Gott hat mich mit den Gaben beschenkt, dass ich in der Lage bin, etwas zu erwirtschaften. Und ich frage bei meinen monetären Entscheidungen danach, wie ich sie am besten im Sinne Gottes gebrauchen kann, so dass es ihm zur Ehre gereicht. Ich könnte mir deswegen z.B. gar nicht vorstellen, zu einem Vermieter zu werden, weil ich dabei gar nicht wüsste, inwiefern das zu Gottes Ehre dienen könnte. Aber was für mich falsch ist, kann für einen anderen richtig sein. Dabei bin ich alles andere als fehlerlos. Und mir kommen auch immer wieder meine sündigen Neigungen dazwischen, mein Geld für unnütze Dinge auszugeben. Aber das ist eine andere Geschichte.

bearbeitet von duesi
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1 hour ago, duesi said:

Dennoch können auch hier Fragen aufkommen, ob dich das verpflichten sollte, eine höhere Grundsteuer zu bezahlen, um denen zugute zu kommen, die sich kein eigenes Haus und kein eigenes Grundstück leisten können.

Da die Grundsteuer nicht zweckgebunden ist, könnte ich jetzt zurückfragen, warum ich eine höhere Grundsteuer zahlen soll, um damit die Diäten von Alexander Gauland zu finanzieren 

 

Werner

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Und noch was: im anderen Thread wurde festgestellt, dass man einfach so aus der Portokasse ein paar Milliarden für Migranten entnehmen kann, ohne irgendjemandem etwas wegzunehmen oder zu kürzen.

Da sehe ich absolut nicht ein, warum ich überhaupt mehr Steuern zahlen soll. Es ist doch genug Geld da.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Long John Silver
vor 28 Minuten schrieb duesi:

Für mich persönlich bedeutet das, dass ich mich nicht in erster Linie als Eigentümer, sondern als Verwalter betrachte. Gott hat mich mit den Gaben beschenkt, dass ich in der Lage bin, etwas zu erwirtschaften. Und ich frage bei meinen monetären Entscheidungen danach, wie ich sie am besten im Sinne Gottes gebrauchen kann, so dass es ihm zur Ehre gereicht. Ich könnte mir deswegen z.B. gar nicht vorstellen, zu einem Vermieter zu werden, weil ich dabei gar nicht wüsste, inwiefern das zu Gottes Ehre dienen könnte. Aber was für mich falsch ist, kann für einen anderen richtig sein. Dabei bin ich alles andere als fehlerlos. Und mir kommen auch immer wieder meine sündigen Neigungen dazwischen, mein Geld für unnütze Dinge auszugeben. Aber das ist eine andere Geschichte.

 

Manchmal ist man einfach durch bestimmte Umstaende in  Strukturen drin, die sich so ergeben und auch sinnvoll sind. Schliesslich brauchen Leute Wohnungen :-)) 

 

Ehrlich gesagt, ich habe mich noch nie gefragt bei finanziellen Entscheidungen, inwieweit sie Gott zur Ehre gereichen koennten. Ich habe da eher oekologische Gesichtspunkte im Sinn oder einfach pragmatische, die sich aus dem Alltagsgeschehen ergeben. 

 

 

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vor 5 Stunden schrieb duesi:

... Deswegen die Frage: Wo und wann ist das Eigentumsrecht notwendig? Und wo sollte es beschränkt werden, z.B. durch Steuern?  ...

Es kommt darauf an, aus welchen Gründen man Eigentum gewährt. Neue Inhalts- und Schrankenbestimmungen können sinnvoll sein wenn die Gründe wegfallen oder sich ändern bzw. wenn das Eigentum in seiner derzeitigen Form nicht mehr zweckdienlich ist. 

bearbeitet von Merkur
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„Ein Schmetterling,

auf der Spitze eines Schwertes,

sagt, was er vom Kämpfen hält.“

 

Über die Zweckdienlichkeit von Eigentum entscheiden zu wollen, setzt voraus, daß man darüber auch verfügen kann. 

 

 

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Auf irgendeine Definition von Eigentum muss man sich einigen. Dabei ist es sinnvoll, den Zweck dieses Rechtsinstituts zu berücksichtigen. Wer unter welchen Voraussetzungen über das Eigentum verfügen kann sollte ebenfalls geregelt werden.

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Gerade eben schrieb Merkur:

Wer unter welchen Voraussetzungen über das Eigentum verfügen kann sollte ebenfalls geregelt werden.

 

Und von wem? Wer hat die Macht dazu? Eigentum ist längst international. Nicht einmal die europäischen Staaten können sich auch nur auf eine gemeinsame Besteuerung einigen, von einer weltweite Verfügungsgewalt über Eigentum allgemein gar nicht zu reden. Das sind doch alles Papierfantasien ohne Bedeutung!

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Long John Silver
vor 11 Minuten schrieb Merkur:

Auf irgendeine Definition von Eigentum muss man sich einigen. Dabei ist es sinnvoll, den Zweck dieses Rechtsinstituts zu berücksichtigen. Wer unter welchen Voraussetzungen über das Eigentum verfügen kann sollte ebenfalls geregelt werden.

 

Das ist doch geregelt. Um zu erben, braucht es einen Erbschein, zum Beispiel. Haeuser werden im Grundbuch oder aehnliche Formen eingetragen. Schenkungen muessen vom Anwalt/Notar geregelt werden. Dass mein Verwalter in gewissem Mass auf mein Bankkonto zugreifen kann und in meinem Namen bestimmte Vertraege abschliessen, regelt sein Arbeitsvertrag.  

 

Kannst du mal praezisieren, was du genau meinst? Ueber etwas, worueber bereits entsprechende Definitionen vorliegen, brauchen wir nicht zu diskutieren.  Welche neuen oder anderen Definitionen sollte es geben, um den Begriff Eigentum anders zu, sagen wir, zu  fuellen? Oder wie anders koennte er ueberhaupt gefuellt werden? Ich denke, da gibt es nicht viel anders zu definieren als: das gehoert mir/uns und der Grund dafuer ist in diesem/jenen Vertrag zu finden. Dieses Prinzip greift bei finanziellen Transaktionen von grossem Ausmass ebenso wie beim Kassenbon, der bestaetigt, dass ich fuer den Schoko-Riegel bezahlt habe.  Sollte ein Problem ueber Eigentum entstehen, wem es gehoert, kommen die Gerichte ins Spiel. (Z.B. bei Grenzen eines Grundstueckes etc.)

bearbeitet von Long John Silver
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vor 1 Minute schrieb Long John Silver:

Kannst du mal praezisieren, was du genau meinst?

Klar, Duesi hatte eine sehr allgemein gehaltene Frage gestellt:

 

Zitat

Wo und wann ist das Eigentumsrecht notwendig? Und wo sollte es beschränkt werden, z.B. durch Steuern?

 

Die habe ich zu beantworten versucht.  Die Antwort ist ebenfalls allgemein: Es kommt auf den Zweck an, den das Eigentum haben soll.

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Long John Silver

Die Frage ist falsch, denn das Eigentumsrecht wird und kann nicht durch Steuern beschraenkt werden, die Steuern ergeben sich rein aus den Einkuenften und Ausgaben und nicht aus irgendwas anderem und sind als Vorgabe bereits beim Erwerb von Eigentum einzuplanen. Dazu schraenkt sich hoechstens der finanzielle Rahmen ein, in dem jemand planen kann oder sollte. 

 

Das Recht auf Eigentum ist nichts weiter als das Recht erwachsener geschaeftsfaehiger Buerger eines Landes, mit ihrem Geld etwas zu erwerben, was ihnen gefaellt und was sie haben moechten, und was offen zum Kauf zur Verfuegung steht. Die Frage von Duesi ist deshalb auch nicht richtig zu beantworten, weil sie nach etwas fragt, was grundsaetzlich zum Recht eines Buergers gehoert in einem freien Land.

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vor 12 Minuten schrieb Merkur:

Gesetzgeber und Gerichte, in Deutschland insbesondere das BVerfG. So wurde es jedenfalls bisher gehandhabt.

 

Guter Witz! 

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vor 10 Minuten schrieb Long John Silver:

Kannst du mal praezisieren, was du genau meinst? Ueber etwas, worueber bereits entsprechende Definitionen vorliegen, brauchen wir nicht zu diskutieren.  Welche neuen oder anderen Definitionen sollte es geben, um den Begriff Eigentum anders zu, sagen wir, zu  fuellen?

Doch, die Vorstellung darüber, was Eigentum ist, ändert sich.  Das Eigentum z.B. des 19 Jahrhunderts ist in vieler Hinsicht nicht mehr mit dem Eigentum von heute zu vergleichen. Daher stellt sich die Frage, was vom Inhalt des Eigentum erfaßt wird, welche Schranken ihm gesetzt werden und inwieweit in das Eigentum eingegriffen werden kann immer wieder neu.

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