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Bedingungsloses Grundeinkommen


Xamanoth

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Dieser Thread wurde durch absplitten erstellt. OneAndOnlySon

 

Am 11.1.2019 um 21:02 schrieb Werner001:

Ich sehe bei Kam keine Verherrlichung der Lohnarbeiter, dir sehe ich eher bei dir. Kam gehört wohl eher zu den Leuten, die deswegen arbeiten, um sich das Leben außerhalb der Arbeit zu finanzieren. Das dürften die meisten Arbeitenden so sehen. Und da sieht man nicht unbedingt ein, warum man nicht nur für seinen Lebenstraum, sondern zusätzlich auch noch für den von Leuten, die nicht arbeiten mögen, arbeiten soll.

Du andererseits siehst deine Arbeit als so erfüllend an, das dir das Geld nicht so wichtig ist, und das erwartest du auch von allen anderen.

Das ist Verherrlichung der Lohnarbeit

 

Werner

Nein, es ist eher meine Kindlich-spielerische Haltung zum Geld... alles was über das zur Erfüllung der Grundbedürfnisse hinausgeht sind Spaßgutscheine. Die hortet man nicht und über die denkt man nicht nach, bzgl denen sorgt und ergrimmt man sich nicht; und wenn man ein paar mehr abdrücken muss isset eben so, bleibt noch genug übrig.

bearbeitet von OneAndOnlySon
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Hm, ab einer bestimmten Summe auf dem Gehaltszettel kann man sich das leisten...

 

Aber ganz ehrlich, es sind nicht so viele, die nicht arbeiten wollen. Das sind einige, die es immer geben wird und mit denen ein Staat auch gut leben kann.

 

Die meisten wollen arbeiten, können aber( aus unterschiedlichsten Gründen) nicht.  Und die verwirklichen von Hartz Iv auch keinen Lebenstraum. 

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vor 15 Minuten schrieb mn1217:

Aber ganz ehrlich, es sind nicht so viele, die nicht arbeiten wollen.

 

Woher hast du die Weisheit? Als Historiker und Soziologe weiß ich, daß die Installation des Selbstzwangs zur Arbeit durchaus Generationen gedauert und einiges an Fremdzwang erfordert hat. Stichwort: Arbeitshäuser. Marx wußte das noch und bezeichnete die Erziehung zur Arbeit als eine der größten Leistungen des Kapitalismus.

 

Die Neigung zur Arbeit ist uns nicht angeboren, und daher wird sie auch wieder verschwinden, wenn der Zwang dazu wegfällt. Bei Familien, die schon seit Generationen von Sozialhilfe leben, ist das heute schon zu beobachten (kein Vorwurf, nur eine Feststellung).

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vor 2 Stunden schrieb Xamanoth:

Sprich nur für dich selbst. Wer für ca 414 Euro im Monat die Füße hochlegen will , soll das meinethalben tun. Und das „aber meine Steuern“ ist einer der ekligsten Sätze deutscher Sprache.

 

Xamanoth, arbeitend, Spitzensteuersatzzahler.

Es bleibt ja nicht bei den 414,- €. Gibt ja noch einiges, was man dazubuchen kann.

 

Allerdings: Für 5 Personen sind das schon round about 2000 € monatlich. Ich kenne eine Familie, die damit über mehrere Jahre auskommen musste trotz Vollzeitjob...

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Äh... wenn ich allein bilanziere wieviel Zeit ich für meine bereits erworbenen Bücher bräuchte komme ich auf ca. 5! Jahre Vollzeit ohne Langeweile , bei ca 10 Stunden Sport Woche noch mehr...

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vor 43 Minuten schrieb Flo77:

Es bleibt ja nicht bei den 414,- €. Gibt ja noch einiges, was man dazubuchen kann.

 

Allerdings: Für 5 Personen sind das schon round about 2000 € monatlich. Ich kenne eine Familie, die damit über mehrere Jahre auskommen musste trotz Vollzeitjob...

Dann sollen sie das arbeiten eben lassen. Meinen Segen haben sie.

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Dann mach das, aber sieh selbst zu, wie du es finanzierst. Ich würde gerne meine Arbeitszeit zurückfahren, auf 80 oder 70 %. Kann ich aber nicht, weil mir dann das Geld nicht reichen würde. Im Falle eines bedingungslosen Grundeinkommend heißt das im Klartext: ich muss mehr arbeiten, damit ein anderer nicht arbeiten muss. Wenn schon, dann soll bitte jeder für sich sorgen 

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 7 Minuten schrieb Werner001:

Dann mach das, aber sieh selbst zu, wie du es finanzierst. Ich würde gerne meine Arbeitszeit zurückfahren, auf 80 oder 70 %. Kann ich aber nicht, weil mir dann das Geld nicht reichen würde. Im Falle eines bedingungslosen Grundeinkommend heißt das im Klartext: ich muss mehr arbeiten, damit ein anderer nicht arbeiten muss. Wenn schon, dann soll bitte jeder für sich sorgen 

 

Werner

Ich bin mir relativ sicher dass auch bei einem Grundeinkommen noch die Mehrheit arbeiten würde.

 

Ich habe kürzlich ein paar Sozialisten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts gelesen. Im Unterschied zu den modernen linken hatten die Format. Und gingen davon aus, dass sich beim antizipierten technischen Fortschritt (und dieser hat deren kühnste Erwartungen übertroffen) eine 15 bis 20 Stunden Woche alle gesellschaftlichen Bedürfnisse erfüllen könnte.

 

heutzutage bin ich mir sicher, dass der Produktivitätsüberschuss der freiwillig arbeitenden Gesellschaft geeignet wäre , ein Massenheer Müssiggänger zu unterhalten.

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vor 4 Stunden schrieb Xamanoth:

Sprich nur für dich selbst. Wer für ca 414 Euro im Monat die Füße hochlegen will , soll das meinethalben tun. Und das „aber meine Steuern“ ist einer der ekligsten Sätze deutscher Sprache.

 

Xamanoth, arbeitend, Spitzensteuersatzzahler.

414 Euro plus Miete und Krankenkasse, dazu noch Beitragsfreiheit bei Kitas uä., Vergünstigungen im ÖPNV und bei Eintritten etc. etc. - Und sieh das mal nicht aus der Perspektive des Singles mit sehr ordentlichem Gehalt, sondern desjenigen, der mit Arbeit gerade so herumkommt. - Wer nichts erwirbt und auch nichts hat, dem ist das Gemeinwohl letztlich egal, spätestens in der dritten Generation sind dauerhafte Stütze-Empfänger eine Gefahr für eine demokratische Gesellschaft.   

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vor 1 Stunde schrieb Xamanoth:

Ich bin mir relativ sicher dass auch bei einem Grundeinkommen noch die Mehrheit arbeiten würde.

 

Ich habe kürzlich ein paar Sozialisten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts gelesen. Im Unterschied zu den modernen linken hatten die Format. Und gingen davon aus, dass sich beim antizipierten technischen Fortschritt (und dieser hat deren kühnste Erwartungen übertroffen) eine 15 bis 20 Stunden Woche alle gesellschaftlichen Bedürfnisse erfüllen könnte.

 

heutzutage bin ich mir sicher, dass der Produktivitätsüberschuss der freiwillig arbeitenden Gesellschaft geeignet wäre , ein Massenheer Müssiggänger zu unterhalten.

Und wie motivierst du die freiwillig Arbeitenden dazu, 50 bis 60 % ihres Einkommens zu sozialisieren? Das Problem des Sozialismus liegt im falschen Menschenbild. 

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vor 6 Minuten schrieb kam:

Und wie motivierst du die freiwillig Arbeitenden dazu, 50 bis 60 % ihres Einkommens zu sozialisieren? Das Problem des Sozialismus liegt im falschen Menschenbild. 

Mit Verlaub , dat is ne Phrase. 20 bis 30% würden ausreichen wenn man Kapitaleinkünftebadäquat besteuern würde. Und die „freiwillig arbeitenden“ würden m.E. durchaus motiviert, wenn man deren Arbeit hinreichend vergüten und respektieren würde. Jedem der sich auch nur in der Nähe des gegenwärtigen Mindestlohns bewegt würde ich sagen: Lass es sein; ruh dich aus ; dir soll’s auch so gut gehen.

 

das der Sozialismus von einem träumerischen Menschenbild ausgehen würde zeugt von einer Unkenntnis der sozialistischen Klassiker.

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vor 8 Stunden schrieb Xamanoth:

 

heutzutage bin ich mir sicher, dass der Produktivitätsüberschuss der freiwillig arbeitenden Gesellschaft geeignet wäre , ein Massenheer Müssiggänger zu unterhalten.

Selbst wenn es so wäre, warum sollten die freiwillig Arbeitenden bei diesem Szenario mitmachen?

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vor 8 Stunden schrieb Xamanoth:

Ich bin mir relativ sicher dass auch bei einem Grundeinkommen noch die Mehrheit arbeiten würde.

 

Ich habe kürzlich ein paar Sozialisten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts gelesen. Im Unterschied zu den modernen linken hatten die Format. Und gingen davon aus, dass sich beim antizipierten technischen Fortschritt (und dieser hat deren kühnste Erwartungen übertroffen) eine 15 bis 20 Stunden Woche alle gesellschaftlichen Bedürfnisse erfüllen könnte.

 

heutzutage bin ich mir sicher, dass der Produktivitätsüberschuss der freiwillig arbeitenden Gesellschaft geeignet wäre , ein Massenheer Müssiggänger zu unterhalten.

 

Du vergisst dabei, dass die Verteilung des technisch erwirtschafteten Wohlstands durchaus gesellschaftlich und international-volkswirtschaftlich konfliktbeladen ist.

Bei den Optimisten der Robotisierung frage ich mich durchaus, wieso die Besitzer des künftigen Produktivvermögen teilen sollten und nicht einfach stattdessen auf Maschinen setzen, die ihnen nationale wie internationale Neider vom Hals halten.

Die Zukunft könnte durchaus davon geprägt sein, dass die lästigen "Fremden" sich vielleicht nicht von Grenzen abhalten lassen, mit Sicherheit aber nicht mehr über die Zäune der Besitzenden kommen.

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vor 10 Stunden schrieb Xamanoth:

heutzutage bin ich mir sicher, dass der Produktivitätsüberschuss der freiwillig arbeitenden Gesellschaft geeignet wäre , ein Massenheer Müssiggänger zu unterhalten.

Solange Deutschland im internationalen Vergleich eine Insel der Seeligen bleibt, hast du vermutlich Recht...ich glaube aber nicht, dass wir diese Rolle ewig beibehalten können, Migration hin oder her. Aber es ist nur konsequent für dich, da den Schießbefehl zu fordern.

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vor 1 Stunde schrieb rince:

warum sollten die freiwillig Arbeitenden bei diesem Szenario mitmachen

weil sie Freude an ihrer Erwerbsarbeit haben. weil diese für sie sinnstiftend ist, so dass sie sie nicht missen mögen.

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vor 6 Minuten schrieb gouvernante:

weil sie Freude an ihrer Erwerbsarbeit haben. weil diese für sie sinnstiftend ist, so dass sie sie nicht missen mögen.

Nun, aber warum sollten sie nicht ein Szenario umsetzen, bei dem sie weiter mit Freude ihrer sinnstiftenden Arbeit nachgehen, ohne sich moralisch erpressen zu lassen, ein Millionenheer von Müssiggängern zu alimentieren?

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vor 22 Minuten schrieb gouvernante:

weil sie Freude an ihrer Erwerbsarbeit haben. weil diese für sie sinnstiftend ist, so dass sie sie nicht missen mögen.

 

Hm, welche Arbeiten sind denn durch die Bank "sinnstiftend"?

Selbst ein Bäcker, der gerne backt, wird idR deswegen nachts backen, weil er nur so ausreichend Ware verkaufen kann. Selbst die selbstloseste Krankenschwester macht den Schichtdienst nur, weil es nicht anders geht.

Von den ganzen blöden, schlechtbezahlten Stumpfsinnsjobs habe ich da noch gar nicht gesprochen, die macht man idR nur, weil es keine realistische Alternative gibt.

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vor 8 Stunden schrieb Xamanoth:

Mit Verlaub , dat is ne Phrase. 20 bis 30% würden ausreichen wenn man Kapitaleinkünftebadäquat besteuern würde. Und die „freiwillig arbeitenden“ würden m.E. durchaus motiviert, wenn man deren Arbeit hinreichend vergüten und respektieren würde. Jedem der sich auch nur in der Nähe des gegenwärtigen Mindestlohns bewegt würde ich sagen: Lass es sein; ruh dich aus ; dir soll’s auch so gut gehen.

 

das der Sozialismus von einem träumerischen Menschenbild ausgehen würde zeugt von einer Unkenntnis der sozialistischen Klassiker.

Eine höhere Besteuerung von Kapitaleinkünften lässt sich politisch m.E. nicht durchsetzen. Nicht weil es nicht gut oder nicht gerecht wäre. Sondern weil Kapitalbesitzer den höchsten politischen Einfluss haben. Und weil die Wirtschaft vor allem von Kapitalflüssen gesteuert wird. Niemand, der sich mit Volkswirtschaft auskennt, wird den Abfluss von Kapital und Investitionspotential riskieren, um eine gerechtere Gesellschaft zu bewerkstelligen. 

 

Und selbst wenn man sich international auf einen Mindestsatz an Kapitalsteuern einigen könnte, würde das den Unwillen der Kapitalbesitzer auf den Plan rufen. Und deren Zorn möchte ich nicht erleben. Und der Versuch, ihren Einfluss zu begrenzen, wird auch ihren Zorn auf den Plan rufen. Der einzige Weg so etwas durchzusetzen, ist wie bei der Oktoberrevolution die Menschenmassen gegen die Kapitalbesitzer aufzuhetzen, die Kapitalbesitzer alle an die Wand zu stellen und zu erschießen inklusive ihre Kinder, damit keine Erbansprüche gestellt werden können. Und diese Aufhetzung wird aufgrund der negativen Erfahrungen mit dem Kommunismus nicht mehr so leicht durchführbar sein.

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Long John Silver
vor 13 Minuten schrieb duesi:

Einerseits finde ich den Gedanken verlockend, sich aus christlicher Sicht auf private und kirchliche christliche Aktivitäten zurückzuziehen. Ich finde den Gedanken sogar befreiend, nicht notwendigerweise politisch sein zu müssen. Allerdings lebte Jesus in einem autoritär verwalteten Kaiserreich, indem er sich von jedem zelotischen Revoluzzertum distanzierte. In einer Gesellschaft, in der wir nun mal die Möglichkeit demokratischer Mitbestimmung haben, meine ich mittlerweile, dass wir uns als Christen nicht einfach in private und kirchliche Aktivitäten zurückziehen können, sondern auch eine Mitverantwortung haben, wohin die Reise politisch geht. Dabei können Christen offensichtlich zu sehr unterschiedlichen Haltungen gelangen. Und offensichtlich kann man aus den Forderungen des Evangeliums hier auch sehr unterschiedliche Implikationen ableiten. Für mich ist die Forderung nach Sachverstand und Menschlichkeit hier zentral geworden.

 

Ich sehe das nicht als Rueckzug, sondern als zentrale Verpflichtung. Wir haben als baptistische Gemeinde wie die meisten Gemeinden hier ein sogenanntes Mission Statement, in dem unsere Verortung im Evangelium festgeschrieben ist und unsere soziale Haltung. Sicher sind die 7 Werke der Barmherzigkeit heutzutage weiter gefasst als nur diese bestimmten 7 Taetigkeiten, trotzdem sind wir keine politische Organisation, sondern eine religioese Gemeinschaft und sehen unsere Aufgabe darin, das Evangelium zu leben, wozu fuer uns sinnstiftend gehoert, auf bestimmte Notlagen unserer Mitmenschen zu reagieren und Hilfe zu leisten. Als Rueckzug sehe ich das in keinem Fall. Eine Aufforderung im Evangelium,  politisch auf bestimmte Weise zu agieren,  kann ich  persoenlich nicht erkennen.  Das Engagment von Christen ergibt sich meines Erachtens aus eben dieser Sicht auf die barmherzigen Werke. Ich denke, da gibt es viele Schnittstellen, die automatisch an gesellschaftliche Probleme andocken bzw. mit deren Folgen sich Christen und Gemeinden auseinandersetzen muessen (ich denke da an die Hausaufgabenhilfe fuer Immigrantenkinder oder Sprachunterricht, an die Besuche in Gefaengnissen - die wie bekannt, keine Verhaeltnisse herrschen wie in Deutschland - ,die Unterstuetzung von finanziell schwachen Familien zum Besuch eines inhaftierten Angehoerigen, die Suppenkueche, die Nachbarschaftshilfe, das alles sind keine zufaellig entstandenen Aktivitaeten, sondern Reaktionen auf bestehende Misstaende und Probleme und Noete.

 

 

 

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vor 25 Minuten schrieb Werner001:

Ihr scheint davon auszugehen, dass so gut wie jeder aus reiner Freude an dr Arbeit arbeitet, und das Geld lediglich eine Art eigentlich unnötiges Goodie darstellt. Ich allerdings (und das dürfte für die meisten gelten) arbeite nur, weil ich das Geld brauche

 

Werner


Gäbe es ein Grundeinkommen ohne Arbeit, könntest du es dir leisten, nach einer Arbeit zu suchen, die dich wirklich freut.
 

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vor einer Stunde schrieb Shubashi:

 

Hm, welche Arbeiten sind denn durch die Bank "sinnstiftend"?

Selbst ein Bäcker, der gerne backt, wird idR deswegen nachts backen, weil er nur so ausreichend Ware verkaufen kann. Selbst die selbstloseste Krankenschwester macht den Schichtdienst nur, weil es nicht anders geht.

Von den ganzen blöden, schlechtbezahlten Stumpfsinnsjobs habe ich da noch gar nicht gesprochen, die macht man idR nur, weil es keine realistische Alternative gibt.


Die Letzteren werden über kurz oder lang sowieso von Maschinen ersetzt werden.
Und ja, natürlich gehören zu jeder erfüllenden Arbeit auch Tätigkeiten, die mühsam sind und auf die man gern verzichten würde. Das lässt sich nicht verhindern.
Aber solange die Freude und die Erfahrung von Sinn überwiegt, nimmt man das doch in Kauf!

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Um ein Disney-Zitat abzuwandeln: Was sollen wir mit 60 Mio. Akupunkteuren?

 

Zumal es Berufe gibt, für die es jetzt schon nicht mehr genügend Leute gibt, die sie machen wollen. Mit BGE dürfte sich die Situation noch um einiges verschärfen. Und es gibt Aufgaben, die können Roboter nicht selbstständig (d.h. ohne wenigstens programmiert zu werden) erledigen.

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vor 1 Minute schrieb Ennasus:

Die Letzteren werden über kurz oder lang sowieso von Maschinen ersetzt werden

Da würde ich nicht drauf wetten

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vor 9 Minuten schrieb Ennasus:


Ja, definitiv. Zu denen gehöre ich.

Ich habe schon mit dem Begriff "erziehen" ein Problem. Nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch schon bei Kindern. Aufgabe von Eltern, Aufgabe einer Familie, Aufgabe einer Gesellschaft, kann es m.E. nicht sein, irgendjemanden zu "er-ziehen", ihn dorthin zu ziehen, wo man meint, dass er sein sollte.

Also, "Erziehen" bedeutet meines Erachtens nicht, jemanden dorthin zu "ziehen", wo man ihn haben möchte. Gerade bei Kindern bedeutet es, ihnen die Fähigkeit beizubringen, sich später einmal in der Erwachsenengesellschaft zurechtfinden zu können. Sie also dabei zu disziplinieren, wenn sie destruktive Verhaltensweisen an den Tag legen und sie zu ermutigen, wenn sie positive Verhaltensweisen an den Tag legen. Ich habe noch keine Kinder. Ein Bekannter jedoch sagte mir, dass bei seinen Kindern seine Hauptaufgabe darin bestehen würde, seinen Kindern zu sagen "Kinder, streitet euch nicht", "nehmt einander keine Sachen weg" usw. Natürlich hat eine Vaterfunktion noch viele andere Aufgaben. Aber er sagte, dass tatsächlich die erzieherische Komponente den größten Anteil seiner Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen würde.

 

vor 16 Minuten schrieb Ennasus:

Sondern wenn, dann in seiner Entwicklung zu begleiten, ihn dabei zu unterstützen, dass sich das Potential, das in ihm angelegt ist, entfalten kann. Gott erzieht auch nicht!
Eine Gesellschaft, die den Anspruch hat, die in ihr lebenden Menschen zu erziehen, ist potentiell gefährlich.

Jetzt wird es ungemütlich. Was ist denn Erziehung anderes, als jemanden dabei zu unterstützen, dass er sein Potential entfalten kann? Ein Mensch kann sein Potential vergraben oder sich selbst zerstören, wenn er keine Anleitung bekommt, wie er sein Potential entdecken und entfalten kann. Nach deiner Aussage ist unsere Gesellschaft höchst gefährlich. Denn: Sie zwingt junge Menschen dazu, in die Schule zu gehen. Sie bestraft Menschen, die sich gegen die Rechtsordnung verhalten. Sie zwingt Straftäter dazu, an ihrer Resozialisierung zu arbeiten. Sie versorgt Menschen nur, wenn sie sich um eine Arbeit bemühen. Willst du das alles abschaffen? Eine anarchistische Gesellschaft ohne Normen, ist das dein Ideal? Und es gibt durchaus Bibelstellen, in denen Gott als Erzieher erscheint. Wie wichtig sie für uns sein müssen, darüber lässt sich natürlich diskutieren.

 

vor 27 Minuten schrieb Ennasus:

Aber auch wenn man ihn so nimmt, wie er da steht: Erstens kann er schon mal für die nicht gelten, die arbeiten möchten, aber keine passende Arbeit finden.

Deswegen habe ich auch das Wort will fett unterstrichen. Es geht mir nicht darum, Menschen zu bestrafen, die keine Arbeit finden oder sich aus anderen Gründen nicht selbst versorgen können. Deswegen ist es nötig, die Leistungsvergabe an Bedingungen zu knüpfen. Um den Menschen zu motivieren, danach zu streben, sich selbst versorgen zu können.

vor 31 Minuten schrieb Ennasus:

Zweitens: Natürlich steht hinter diesem Satz die Erfahrung, dass das, was zur Existenz notwendig ist, zuerst erarbeitet werden muss. Aber: wir leben in einer arbeitsteiligen Gesellschaft - und was jeder einzelne zu dieser Gesellschaft beitragen kann, das hängt nun einmal untrennbar mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten eines Menschen zusammen.
Was spricht dagegen, den Begriff "Arbeit" neu verstehen? Neu zu definieren, was als gesellschaftlich akzeptierte Arbeit Berücksichtigung und Anerkennung finden soll?
"Arbeit" muss nicht zwingend als Erwerbsarbeit verstanden werden, als marktfähige, bezahlbare Arbeit, für die man umso mehr Anerkennung bekommt, je besser sie bezahlt ist.

In dieser Sache stimme ich dir zu. Es gibt Menschen, die ihre Erfüllung darin finden, etwas zu machen, was sich nicht unbedingt in der Höhe des Gehalts zeigt. Es gibt zum Beispiel Leute, die sich von allen Arbeitsverträgen loslösen und etwas machen, das ihrer Berufung entspricht, im Vertrauen darauf, dass Gott sie versorgt. Zum Beispiel auf Spendenbasis. Oder als freie Mitarbeiter nur wenige Stunden die Woche arbeiten, so dass es für ihr Auskommen reicht und den Rest der Zeit etwas tun, das sie für wichtiger halten. Trotzdem ist es Sache der Menschen, die Geld haben, darüber zu entscheiden, wen sie mit Spenden unterstützen wollen, wen sie als freie Mitarbeiter beschäftigen wollen und was sie unterstützenswert finden und was nicht. Ich halte ein bedingungsloses Grundeinkommen für destruktiv.

 

vor 37 Minuten schrieb Ennasus:

Ich halte diese Verbindung, die bei uns so unhinterfragt gilt, für völlig unbiblisch. Jeder Mensch ist so, wie er ist, ist kostbar. Und alles, was er tut, was ihm ein für ihn sinnvolles Leben ermöglicht, ist seine "Arbeit", alles, was sinnvoll, notwendig, nützlich und möglich ist, damit jemand s e i n Leben führen kann, ist richtig und gut.
Und noch etwas: Egal, ob jemand Philosoph, Klomann, Hausfrau oder Hausmann, Manager eines großen Wirtschaftsunternehmens, Arzt, Bettler ist - mmer ist an seinem Dasein auch etwas, wovon die Gesellschaft profitieren kann, es muss sich nur unser Blick darauf ändern.

Auch da stimme ich dir zu. Und wo du den "Bettler" erwähnst. Ich habe darauf keine so negative Sicht, wie die meisten anderen Menschen und auch kein Problem, solchen Leuten gelegentlich etwas zu geben. Ich habe von Gesprächen mit Bettlern schon für mich persönlich sehr profitiert. Diese Leute haben manchmal etwas zu geben, was andere Leute nicht haben. 

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vor 12 Stunden schrieb Xamanoth:

Äh... wenn ich allein bilanziere wieviel Zeit ich für meine bereits erworbenen Bücher bräuchte komme ich auf ca. 5! Jahre Vollzeit ohne Langeweile , bei ca 10 Stunden Sport Woche noch mehr...

Dann verschwende die Zeit nicht mit vorgestrigen Sozialisten. 

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