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Außenpolitik und Weltkirche


Shubashi

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Ich hatte es schon länger vor, hier ist er jetzt, ein Thread nur zur Außenpolitik.

Einerseits möchte ich so vermeiden, dass plötzlich bei völlig anderen Thema plötzlich über "Trump & Co." diskutiert wird, zum anderen passt es perfekt in ein katholisches Forum: die Kirche begreift sich als Weltkirche, der Heilige Stuhl ist ein "nichtstaatliches souveränes Völkerrechtssubjekt" und es gibt sogar einen international anerkannten Kirchenstaat.

Durch die Lateran-Verträge ist dieser verpflichtet, in internationalen Konflikten neutral zu bleiben und insbes. auf deren Wunsch im Sinne friedlichen Ausgleich zwischen rivalisierenden Mächten und Gruppen zu wirken.

http://www.verfassungen.eu/va/lateranvertrag1929.htm

 

Somit behaupte ich: Interesse an außenpolitischen Fragen und internationaler Verständigung ist ein wichtiger Bestandteil des Katholizismus.

Zum Einstieg ein sehr interessanter Artikel von Herfried Münkler: Warum die Kriege nicht mehr enden.

https://www.tagesspiegel.de/politik/muenchener-sicherheitskonferenz-warum-die-kriege-nicht-mehr-enden/23992652.html

 

Wesentlicher Grund ist in seinen Augen die zunehmende Zahl der Bürgerkriege, die Verwicklung  der Nachbarstaaten darin und die zunehmende Zahl von internationalen  "Schattenkanälen", die diese Konflikte speisen.

(Auf was er dabei nicht eingeht: der Islam als globale "Nichtfriedensideologie")

 

bearbeitet von Shubashi
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Und es wurde noch nicht geschrieben, du interessiertest dich nicht für religiöse Themen und würdest dem politischen Thread nur ein Mäntelchen umlegen.

Interessant.

 

 

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Der verlinkten Artikel zeigt die Gründe gut auf, liefert allerdings keine Lösung. Vermutlich, weil es keine gibt.

Oder doch?

 

 

Der Vatikan war als Vermittler auch schon erfolgreich, aber dazu muss er von beiden Seiten anerkannt sein und eine Vermittlung gewollt sein. 

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vor 11 Stunden schrieb Marcellinus:

Ich denke, der Vatikan hat im Moment genug mit sich selbst zu tun.

 

Das ist sicherlich richtig, aber von der Konstruktion her ist diese ausdrückliche Rolle des Vatikan schon interessant, oder nicht?

Seit 1929 ist viel Zeit vergangen, und mit der Rolle Europas hat sich auch die Stellung des Christentums verändert.

Was wäre, wenn man alle Weltreligionen auf die völkerrechtliche Pflicht zur Neutralität und Vermittlung festlegen könnte?

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vor 5 Stunden schrieb Shubashi:

 

Das ist sicherlich richtig, aber von der Konstruktion her ist diese ausdrückliche Rolle des Vatikan schon interessant, oder nicht?

Seit 1929 ist viel Zeit vergangen, und mit der Rolle Europas hat sich auch die Stellung des Christentums verändert.

Was wäre, wenn man alle Weltreligionen auf die völkerrechtliche Pflicht zur Neutralität und Vermittlung festlegen könnte?

 

Das geht schon alleine deshalb nicht, weil zumindest bei einer der anderen großen Weltreligionen von ihrem Gründer und ihrer Gründung das Politische und das Religiöse nicht voneinander zu trennen sind. Und zwar in der Weise, dass das Politische dem Religiösen Untertan ist, es ist dessen Werkzeug zur Umsetzung der Religion. Ich spreche natürlich vom Islam. Ich glaube nicht, dass es im Islam bzw. dessen Gründer, Mohammed, eine Absage gegen eine solche Vermischung gibt in der Weise, wie es von Jesus überliefert ist (etwa Mt 4,9Lk 20,25). 

 

Für eine glaubhafte Neutralität und Rolle als Vermittler bedarf es aber einer glaubhaften Trennung zwischen dem, "was des Kaisers ist" und dem "was Gottes ist". Andernfalls ist man eben nicht neutral, sondern Partizipant und damit untauglich als Vermittler wirksam zu sein. Die Trennung zwischen Gott und Kaiser hat die Kirche die längste Zeit nicht hinbekommen, trotz ihrer besseren Ausgangslage, was ihren Gründer und seiner Worte betrifft. Und beim Islam ist eine solche Trennung quasi nicht im System des Gründers vorgesehen.

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vor 6 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Für eine glaubhafte Neutralität und Rolle als Vermittler bedarf es aber einer glaubhaften Trennung zwischen dem, "was des Kaisers ist" und dem "was Gottes ist". Andernfalls ist man eben nicht neutral, sondern Partizipant und damit untauglich als Vermittler wirksam zu sein. Die Trennung zwischen Gott und Kaiser hat die Kirche die längste Zeit nicht hinbekommen, trotz ihrer besseren Ausgangslage, was ihren Gründer und seiner Worte betrifft. Und beim Islam ist eine solche Trennung quasi nicht im System des Gründers vorgesehen.

 

Und umgekehrt gilt der Vatikan den anderen Religionen nicht als neutral, aus historischen wie anderen Gründen. Die Rolle eines weltweiten Vermittlers kann man also vergessen.

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vor 48 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Und umgekehrt gilt der Vatikan den anderen Religionen nicht als neutral, aus historischen wie anderen Gründen. Die Rolle eines weltweiten Vermittlers kann man also vergessen.

 

Religionen zueinander können grundsätzlich nicht neutral sein. Das liegt in der Natur der Sache, dass jede Religion in Hinblick auf andere Religionen Partei ist. 

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Das mit der Vermittlung funktioniert ohnehin nur, wenn alle betroffenen Parteien den Vermittler akzeptieren.

Auf politischer Ebene hat der Vatikan diese Rolle in der Kubakrise übernommen, wenn ich das korrekt erzählt bekommen habe.

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