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Friedhofsgespräche


nannyogg57

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Ich habe festgestellt, dass ich bisher keinen festen Ort zum Trauern benötigte. Manchmal gehe ich Spazieren oderes kommen Phasen der Trauer während einer Autofahrt oder eines Gespräches. Das könnte sich ändern, wenn Menschen sterben, die mir wirklich nahe stehen. Hat der Verstorbene in seinem Leben hier Christus lieb gehabt, macht es die Trauer leichter. Ich weiß, dass er dann beim Heiland ist und getröstet wird.

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Long John Silver

Fuer mich hat unser Familiengrab eine sehr grosse Bedeutung. Es ist eine gute Strecke mit dem Auto entfernt, aber ich fahre mindestens alle zwei Wochen, oft woechentlich hin. Frische Blumen werden vom Gaertner alle paar Tage hingestellt. 

 

Fuer mich ist das Familiengrab so etwas wie die Stelle zwischen hier und dort, und schliesslich auch die Stelle, wo ich frueher oder spaeter liegen sein werde.  Das finde ich sehr troestlich, dieses Wissen.

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Am 23.10.2019 um 07:14 schrieb Lothar1962:

Russische Friedhöfe gefallen mir

 

 

Mir auch. Der schönen kyrillischen Schrift wegen.

Und russisch-orthodoxe Kirchen gefallen mir auch sehr.

Überhaupt habe ich in Russland stets nur gute  Erlebnisse gehabt und   nur freundliche   Menschen getroffen.

 

Aber das ist etwas off topic hier ....

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Am 24.10.2019 um 00:03 schrieb nannyogg57:

 

Ich habe auf meinem Grab Rosen, Lavendel und versuche, immergrünes Zeug

 

Rosen mit Hagebutten dran wären jetzt schön. Ist aber höchstens ein Tip für nächstes Jahr.

Eine Rose wie die Züchtung Lupo von Kordes hat schöne rote Hagebutten bis in den Winter. Und ist klein genug für ein sonniges Grab.

Wenn jetzt gepflanzt ist sie allerdings erst nächstes Jahr schön.

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Ich habe gestern beim Blumenfachhandel nach Gestecken geguckt. Schön, aber preislich eher Oberklasse. Also habe ich mir, eine ehemalige Schülerin lernt dort, so was wie ein Bastelset gekauft: So ein Schwammding, Tannenzweige verschiedener Art, Erika in der abgefahrenen Farbe rosa-gelb-weiß, Hagebutten. In diesem Anliegen wurde ich hervorragend unterstützt. Morgen werde ich daraus ein ultimatives Gesteck herstellen, dass definitiv mein anarchisches Empfinden und den traditionellen Anspruch kombiniert. Ich schau auch mal, was in meinen Bastelkisten sich noch dazu an Material finden lässt.

 

Eventuell reiß ich auch den Sack Graberde an, den ich im Frühjahr gekauft, aber nicht verwendet habe, da ich sogar einen Eimer Erde vom Friedhof mitnahm, das Grab hatte zuviel davon. So ein bisschen, verteilt unter den Bodendeckern, die eigentlich erst jetzt, im Herbst, das Kommando gegenüber den Wicken nahmen, die den ganzen Sommer über in kürzester Zeit den Bewuchs übernehmen wollten.

 

An Weihnachten gibt´s dann vom Christkind ein ordentliches Grablicht und einen Weihwasserkessel vom Feinsten, das muss sein.

 

Vom Grab meiner Eltern sind Steine übriggeblieben. Die werden auch aufs Grab kommen. Und nächstes Jahr eine Runde neuer Rosenstöcke mit gelben Rosen.

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Das Gesteck schaut wie ein Ufo oder eine kleine Explosion aus. Grün, rot und weiß.

 

Da eine ehemalige Schülerin Floristin lernt, kam ich auf den gar nicht so abwegigen Gedanken, mal zu gucken, was der Fachhandel an Gestecken so zu bieten hat: Sehr hübsch, sehr teuer. Aber das Angebot an Erika in netten Farben (nicht lila) war ziemlich breit und die ehemalige Schülerin hat mich, zusammen mit der Chefin, gut beraten und in meinem Anliegen unterstützt: Ein Gesteck selbst zu machen.

 

Heute also erst mal das Grab gründlichst von Unkraut befreit, dann das Gesteck kreiiert, wieder hingefahren und es mittig deponiert. Dann noch mal die Steine geholt (vergessen gehabt), das Weihwasserbecken gereinigt usw.

 

Das Grab schaut gepflegt aus, aber nicht wie aus dem Lehrbuch. Das soll es auch nicht. Ich schaffe es einfach nicht, Pflanzen wie Soldaten aufzureihen, die haben einfach irgendwie ihr eigenes kreatives Leben.

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Marcellinus' Friedhofsgedanken

 

Ich mag alte, schöne Friedhöfe, ausdrucksvolle Gräber, oft Jahrhunderte alt, in gepflegter, mit ebenso alten Bäumen bestandener Landschaft. Ruhige, schattige Wege, gesäumt von gedecktem Grün und ab und an ein paar Blumen. Man bleibt an dem einen oder anderen Grabmal stehen, sieht, wie die von ihrer Nachwelt gesehen werden wollten, die schon lange nicht mehr unter uns sind. Inschriften mit Gedanken, die uns manchmal vertraut, manchmal seltsam fremd vorkommen. Ein beeindruckendes Zeugnis unseres kulturellen Gedächtnisses.

 

Und dann die anderen Gräber, keines älter als ein oder zwei Jahrzehnte, mit nichtssagenden Namen, ein paar Daten, die gerade mal Rückschluss darauf zulassen, in welchen frühen oder späten Alter es die arme Seele getroffen hat. Grabstellen aneinander gereiht, gerade so breit, daß der Grabstein von der Stange draufpaßt, offenbar seit Jahren nicht mehr besucht. Der Besucher beschleunigt unwillkürlich seinen Schritt, wie um dieser Tristess möglichst schnell zu entkommen, versucht vielleicht dem Bagger auszuweichen, der eines dieser Gräber für einen neuen Besitzer aushebt und einebnet, wissend, daß auch der in wenigen Jahren ebenfalls dem endgültigen Vergessen anheim fallen wird.

 

Wie von selbst schiebt sich der Gedanke in den Vordergrund des Bewußtseins, wo man sich selbst wohl eines gar nicht mehr so fernen Tages sieht, bei denen mit den schmuckvollen Gräbern, vor denen auch spätere Generationen noch interessiert oder staunend stehen bleiben, oder bei denen, deren nichtssagendes Endlager nach wenigen Jahren abgeräumt wird, und die Antwort ist sofort klar: bei den letzteren.

 

Weder wartet auf mich ein Familiengrab, noch habe ich das nötige Geld für ein solches. Weder wohnt jemand meiner Familie in der Nähe, noch zeigen Kinder oder Enkel besonderes Interesse an Grabbesuchen, geschweige denn -pflege, und ich bin auch keine Person von öffentlichem Interesse. Metaphysische Bedeutung haben meine physischen Hinterlassenschaften für mich auch nicht, so daß auch von der Seite her kein gesteigertes Interesse an einer aufwendigen Grabstelle besteht.

 

Wie paßt das nun zusammen, die Liebe zu alten Friedhöfen und schönen Gräbern und die Geringschätzung für ein eigenes? Nun, es ist die schlichte Erkenntnis, daß es (vereinfacht gesprochen) zwei Gruppen von Menschen gibt, die einen, an die man sich erinnert, oder die zumindest wollen, daß man es tut, und die sich ein dauerhaftes und vorzeigbares Grab leisten können, und die anderen, für die das nicht gilt, weil sie es nicht wollen oder nicht können. Und die simple Erkenntnis, daß ich zur zweiten Gruppe gehöre.

 

Daran kann ich nichts ändern, wie die vielen anderen, die das gleiche Schicksal trifft, auch nicht. Was ich kann, ist diese Tatsache anzuerkennen, und daraus den Schluß zu ziehen, daß für mich ein Grab auf einem Friedhof Verschwendung von Geld und Arbeitskraft ist, für mich wie für meine Familie, um dann nach wenigen Jahren doch auf dem Abraum zu enden.

 

Da aber eine wie auch immer geartete Zeremonie am Ende eines Lebens in unserer Welt Tradition ist, habe ich mich für den Friedwald entschieden. Das ist bezahlbar, braucht keine Pflege, die Urne ist nach ein paar Jahren verrottet und die einzige Spur, die es hinterläßt, ist ein kleines Schildchen mit Name und Lebensdaten an einem Baum. Wer will, kann hingehen, wer nicht will, muß nicht. Der Platz ist gebucht für 99 Jahre, das sollte für alle Erinnerungsbedürfnisse reichen, wobei niemand weiß, ob der Baum überhaupt so lange steht, und letztlich es auch egal. Man hat der Tradition genüge getan, und die arme Seele hat Ruhe.

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Ich erwarte für heute die Lieferung der Accessoires für unsere Ofrenda (und ich muss nachher noch zu Ikea Bilderrähmchen und Tischdecken besorgen). Zwar werde ich nicht das Büffet zaubern können, das ich geplant hatte (das Wochenende mit Männerschnupfen hat mich doch ziemlich aus der Bahn geworfen), aber dann müssen sich die ehrenwerten Ahnen für dieses Jahr leider mit Korn, Kaffee, Platz und Butter bescheiden.

 

Wo der größte Teil meiner Familie beerdigt wurde, weiß ich auch ohne Steine, aber die Erinnerung muss ohnehin unter den Lebenden gepflegt werden.

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Wir haben ein (altes) Familiengrab. In der Generation nach mir aber keine, die das fortführen wollten. Als Nordlicht käme für mich auch Seebestattung in Frage. Leider gibt es das nur mit Urne.
Meine diesbezüglichen Festlegungen erfahren immer mal wieder eine Überarbeitung.

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vor 22 Minuten schrieb Flo77:

Ich erwarte für heute die Lieferung der Accessoires für unsere Ofrenda (und ich muss nachher noch zu Ikea Bilderrähmchen und Tischdecken besorgen). Zwar werde ich nicht das Büffet zaubern können, das ich geplant hatte (das Wochenende mit Männerschnupfen hat mich doch ziemlich aus der Bahn geworfen), aber dann müssen sich die ehrenwerten Ahnen für dieses Jahr leider mit Korn, Kaffee, Platz und Butter bescheiden.

 

Wo der größte Teil meiner Familie beerdigt wurde, weiß ich auch ohne Steine, aber die Erinnerung muss ohnehin unter den Lebenden gepflegt werden.

 

Das Essen auf der Ofrenda, wer ißt das dann?

 

Mahl halten im Angesicht des Grabes ist uralte Tradition, unser Abendmahl ist ja nichts anderes. Allerdings sind es die Lebenden die essen. So wie Nannys Söhne, deren Oma ihrem Auftrag immer noch Nimm-Zwei-Bonbons am Grab bereithält.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

 

Das Essen auf der Ofrenda, wer ißt das dann?

 

Mahl halten im Angesicht des Grabes ist uralte Tradition, unser Abendmahl ist ja nichts anderes. Allerdings sind es die Lebenden die essen. So wie Nannys Söhne, deren Oma ihrem Auftrag immer noch Nimm-Zwei-Bonbons am Grab bereithält.

Das Essen wird den Toten in der Nacht hingestellt und am nächsten Tag von den Lebenden gegessen. Es gibt wohl die Vorstellung, daß sich die Seelen der Toten an der "Seele" der Gabe sättigen können. Bei mir kommt allerdings eigentlich von vorneherein kein Besuch ins Haus für den nicht auch was zu Essen da ist. Ob nun tot oder lebendig spielt dabei für mich keine Rolle. *Schnullernotier*

 

Ich hatte ursprünglich geplant, daß wir direkt dreierlei Kuchen, Kartoffelsalat und Frikadellchen mit draufstellen und an Allerheiligen die Familie zum vertilgen einladen.

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vor 42 Minuten schrieb Flo77:

Das Essen wird den Toten in der Nacht hingestellt und am nächsten Tag von den Lebenden gegessen. Es gibt wohl die Vorstellung, daß sich die Seelen der Toten an der "Seele" der Gabe sättigen können. Bei mir kommt allerdings eigentlich von vorneherein kein Besuch ins Haus für den nicht auch was zu Essen da ist. Ob nun tot oder lebendig spielt dabei für mich keine Rolle. *Schnullernotier*

 

Ich hatte ursprünglich geplant, daß wir direkt dreierlei Kuchen, Kartoffelsalat und Frikadellchen mit draufstellen und an Allerheiligen die Familie zum vertilgen einladen.

 

Ok, dann wünsch ich alle, seien sie lebend oder tot, guten Appetit. Kartoffelsalat ungekühlt kann irgendwie über Nacht verderben -  meinte meine Mama. Da würde dann der Korn glaub ich helfen...

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vor 22 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Ok, dann wünsch ich alle, seien sie lebend oder tot, guten Appetit. Kartoffelsalat ungekühlt kann irgendwie über Nacht verderben -  meinte meine Mama. Da würde dann der Korn glaub ich helfen...

Unser Wintergarten - wo ich die Ofrenda aufbauen will - ist bei den aktuellen Außentemperaturen nachts kälter als unser Kühlschrank. Aber auch so ist in dem vergangenen 50 Jahren in denen in der Familie meiner Frau Kartoffelsalat mit selbstgemachter Mayonnaise  hergestellt wird, noch nie ein fertiger Salat "über Nacht" gekippt.

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So - die Ofrenda an sich steht (es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten wie das Stofftier und der Nucki für Tante Maria und die Fussmatte) und ich habe noch nichts gebacken, aber da an Allerheiligen ja erst mal nur die verstorbenen Kinder kommen brauche ich Brot, Salz und Schnaps ja erst für Allerseelen.

 

Für nächstes Jahr brauche ich einen größeren Tisch (ein Tisch für 6 Personen ist für 30 selbst auf Photos zu klein)...

 

 

bearbeitet von Flo77
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vor 11 Stunden schrieb Marcellinus:

Der Platz ist gebucht für 99 Jahre, das sollte für alle Erinnerungsbedürfnisse reichen,

Es heißt das "kollektive Gedächtnis" einer Familie reicht maximal bis in die Kindheit der Großeltern. Vorausgesetzt, diese leben noch.

 

Die älteste Person, deren Bild dieses Jahr auf unserer Ofrenda steht ist Jahrgang 1863 (ok - ich hab's gerade nachgeschaut und das hat mich doch überrascht). Die Geschichten die wir unseren Kindern am kommenden Wochenende allein anhand dieser Photos erzählen können reichen also über 150 Jahre zurück.

 

Das sind Geschichten die bis in die Zeit des preußischen Kaisertums zurückreichen, bis in den amerikanischen Bürgerkrieg, bis zur Gründung des ADAV...

 

Wenn meine Enkel so alt sind wie meine Kinder heute - so Gott will - werden die Geschichten 200 Jahre alt sein. So lange überlebt ein Grabstein nur unter sehr günstigen Bedingungen.

bearbeitet von Flo77
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Auf dem Grab meiner Großeltern väterlicherseits stehen mittlerweile zusätzliche Steine:Für einen verstorbenen Onkel und der meines Großvaters mütterlicherseits. Der ist an einem anderen Ort gestorben und begraben als die dazugehörige Oma. Auf deren Grab passte der Stein aber wohl nicht. 

Der Friedhof meiner ehemaligen Heimatstadt ist sehr schön angelegt, parkartig.

 

Zu den Gesprächen : MeineMeine Eltern waren in der heißen Zeit eine Woche weg und wir Geschwister hatten strenge Giessauflagen. Meine Schwester hatte ihre Kinder mit,die sie dann direkt belehrten, dass "der Opa immer noch h ein anderes Grab giesst". 

Tja....

Mein Vater giesst noch ein Grab eines ehemaligen Priesters,das gegenüber dem Grab meiner Großeltern liegt.

 

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Long John Silver

Diese altmexikanische Brauch ist mir sehr fremd. 

 

Wenn ich es genau ueberlege - auf meiner Grabstaette  moechte ich  persoenlich das nicht. 

 

Nicht, weil Leute da nichts essen sollten (das mache ich selbst beim Besuch auf dem Friedhof,  wenn ich hungrig bin), sondern weil mir der Gedanke, der hinter dieser Zeremonie absolut fremd ist. 

 

Die Mutter einer Bekannten von mir hatte, als sie noch lebte, ihrer verstorbenen Katze jeden Abend einen gefuellten Napf hingestellt, mit der Erklaerung, die Katze wuerde da nachts aus dem Fressen irgendwas "rausziehen", um sich zu naehren, irgendeine Substanz spiritueller Nahrung im Jenseits,  wie auch immer. Am naechsten Morgen entsorgte sie das Fressen. Ich stehe solchen Konzeptenoellig fremd gegenueber, wenn ich mir stets verkneife, meine wahre Meinung den Leuten dazu sagen. Wir liessen die Frau eben in dem Glauben, hat  niemanden geschadet. 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Long John Silver
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vor 12 Minuten schrieb Long John Silver:

Die Mutter einer Bekannten von mir hatte, als sie noch lebte, ihrer verstorbenen Katze jeden Abend einen gefuellten Napf hingestellt, mit der Erklaerung, die Katze wuerde da nachts aus dem Fressen irgendwas "rausziehen", um sich zu naehren, irgendeine Substanz spiritueller Nahrung im Jenseits,  wie auch immer. Am naechsten Morgen entsorgte sie das Fressen. Ich stehe solchen Konzeptenoellig fremd gegenueber, wenn ich mir stets verkneife, meine wahre Meinung den Leuten dazu sagen. Wir liessen die Frau eben in dem Glauben, hat  niemanden geschadet. 

 

Ich bin nicht ganz sicher, ob es niemandem geschadet hat. Vielleicht zumindest der Frau selbst, in dem es sie daran gehindert hat, mit einer Sache wirklich abzuschließen. Aber das ist nur meine Meinung. 

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Long John Silver
vor 5 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 

Ich bin nicht ganz sicher, ob es niemandem geschadet hat. Vielleicht zumindest der Frau selbst, in dem es sie daran gehindert hat, mit einer Sache wirklich abzuschließen. Aber das ist nur meine Meinung. 

 

Sie stand mir nicht so nahe, wie gesagt, die Mutter einer Bekannten, die das ganze sehr kritisch sah,  aber natuerlich auch mit Respekt vor der Mutter es irgendwann auf sich beruhen liess. 

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Long John Silver
vor 14 Minuten schrieb Flo77:

Was möchtest Du auf Deiner Grabstätte nicht?

 

Ich moechte nicht, dass auf meinen Grab solche Zeremonien  spaeter veranstaltet werden oder ich zum Mittelpunkt eines Ahnenkultes oder Totenkultes werde. Ich kenne diese Braeuche, unser Reservat ist  in New Mexico, da schwappt einiges rueber. Mir ist das wie gesagt einfach voellig fremd, ich hoffe, meine Kinder lassen mich in Ruhe da sein spaeter, wo ich dann bin. 

 

 

Mexico ist kulturell was ganz anderes,  in dieser Richtung.  Habe ich keine Einwaende, wie auch, bloss wie gesagt,  waere in keinster Weise meins, so ein Brauch. 

 

Kerzen sind okay, Essen brauche ich dann nicht mehr, Bild reicht mir, wenn eines irgendwo auf irgendeinem Kaminsims herum steht.  Waere ich voellig zufrieden. 

 

Ich hab eher eine andere Richtung, naemlich die Dinge von  verstorbenen Verwandten, die ich aufbewahre, weil sie eine Bedeutung  haben. Vielleicht auch eine Art von Kult, ich weiss es nicht. Das Feuerzeug meines Vaters ... solche Dinge. 

 

 

 

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Long John Silver
vor 36 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 

Ich bin nicht ganz sicher, ob es niemandem geschadet hat. Vielleicht zumindest der Frau selbst, in dem es sie daran gehindert hat, mit einer Sache wirklich abzuschließen. Aber das ist nur meine Meinung. 

 

Sie stand mir nicht so nahe, wie gesagt, die Mutter einer Bekannten, die das ganze sehr kritisch sah,  aber natuerlich auch mit Respekt vor der Mutter es irgendwann auf sich beruhen liess. 

 

Mit loslassen oder abschliessen wuerde ich das nicht verbinden, das ist fuer mich eher ein Schlagwort, das ich nicht mag. Ich verstehe das spirituelle Konzept, nicht was dahinter steckt und fuer meine Person sollte man Verstorbenen nicht an einen Ort binden wollen, durch solche Dinge.  Sie haben das Recht darauf, nur dann zu kommen, wann sie es wollen (wenn es so was gibt), aber nicht, fuer immer gerufen und gebunden zu sein. Da gruselt es mich eher bei dem Gedanken, es macht mich traurig.  Ich kenne einige Leute, die eine Menge Geld bei sogenannten Medien gelassen haben, um mit verstorbenen Angehoerigen "in Kontakt" zu kommen. Schlimm, solche Scharlatane, die die Trauer von Menschen ausnutzen. Allerdings - dau gehoeren zwei Seiten., und eben auch diese Seite, die nicht verstehen will, dass es Grenze gibt, welche die Lebenden von denjenigen im Jenseits oder wie man es nennt, trennt, die unueberbrueckbar ist, ein  Tor, vor das  Gott aus gutem Grund den Engel mit dem Flammenschwert gestellt hat und den Lebenden den Zugang verweigert. 

 

Es geht nicht ums Loslassen, das sind wie gesagt so Schlagworte, vor allem von Therapeuten,  die keine Ahnung haben, sondern um Akzeptanz, dass ein anderer Mensch jetzt einen ganz anderen Weg geht, auf dem man ihn nicht mehr begleiten kann. Und er hat ein Anrecht darauf, dass sich die Irdischen da nicht einmischen und an ihm kleben wollen. Ich bin der Meinung, wenn jemand von drueben Kontakt sucht, stellt er ihn her, wie auch immer. Aber die Lebenden duerfen und sollten das nie umgekehrt versuchen, das ist uebergriffig. Die Achtung vor dem Tod des anderen sollte das verbieten. 

 

Nun ja, vor allem ging in besagtem Fall sehjr viel Katzenfutter in den Muelleimer ueber die Zeit ...

 

PS Ich stelle gerade fest, das koennte man als mein Statement zu Allerseelen lesen. 

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vor 24 Minuten schrieb Long John Silver:

 

Ich moechte nicht, dass auf meinen Grab solche Zeremonien  spaeter veranstaltet werden oder ich zum Mittelpunkt eines Ahnenkultes oder Totenkultes werde. Ich kenne diese Braeuche, unser Reservat ist  in New Mexico, da schwappt einiges rueber. Mir ist das wie gesagt einfach voellig fremd, ich hoffe, meine Kinder lassen mich in Ruhe da sein spaeter, wo ich dann bin. 

 

 

Mexico ist kulturell was ganz anderes,  in dieser Richtung.  Habe ich keine Einwaende, wie auch, bloss wie gesagt,  waere in keinster Weise meins, so ein Brauch. 

 

Kerzen sind okay, Essen brauche ich dann nicht mehr, Bild reicht mir, wenn eines irgendwo auf irgendeinem Kaminsims herum steht.  Waere ich voellig zufrieden. 

 

Ich hab eher eine andere Richtung, naemlich die Dinge von  verstorbenen Verwandten, die ich aufbewahre, weil sie eine Bedeutung  haben. Vielleicht auch eine Art von Kult, ich weiss es nicht. Das Feuerzeug meines Vaters ... solche Dinge. 

Wenn ich eine Ofrenda baue, ist es natürlicherweise keine "echte mexikanische" dazu bekomme ich hierzulande schon gar nicht alle Zutaten (versuch mal im November bei uns Studentenblumenblüten zu finden...). Der Altar entsteht logischerweise - ich bin kein Mexikaner - im Rahmen unserer eigenen Kultur. Als ich gestern das Grundgerüst gebaut hatte, und anfing zu dekorieren (noch ohne die Familienbilder) kam mir z.B. kurz der Gedanke einen Priester für eine Messe in der Forma Tridentina zu rufen. Es ist wirklich beeindruckend.

 

Und natürlich habe ich das Konzept meinen eigenen Vorstellungen angepasst. So finden sich aktuell die Bilder von 22 verstorbenen Vorfahren und Verwandten unter dem Kreuz.

Theoretisch könnte ich nochmal 40 Bilder aufstellen, von Verwandten, die mir wichtig waren oder deren ich mich besonders erinnern möchte - auch, weil bei einigen das Risiko besteht, daß ihre Geschichte nicht mehr weiter erzählt werden wird und sie auf keiner anderen "Ofrenda" mehr zu stehen kommen. Auf den meisten Bildern, die ich bisher gesehen habe, waren entweder die Altäre weitaus größer dimensioniert oder weitaus weniger Photos placiert.

 

Was das Essen angeht - ich glaube auch nicht, daß die Toten die Nahrung "brauchen". Aber ich mag die Idee auch ihnen die Ehrerbietung entgegenzubringen, die den Lebenden gebührt.

bearbeitet von Flo77
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@Long John Silver

Ich denke, du hast mich mißverstanden. Ich habe keine spirituellen Konzepte. Gemeint war einfach die Tatsache, daß man sich das Leben unnötig schwer macht, wenn man in Gedanken von einem toten Tier nicht loskommt, von der Verschwendung von Katzenfutter gar nicht zu reden. ;)

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