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Der Brief des Papstes an die Kirche in Deutschland


rorro

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Im Zug gelesen. Alles sehr vage. Ich gehe mal davon aus, dass sich die Fraktionen über die Auslegung in die Haare bekommen werden. Aber nach dem Autor soll der jetzt anstehende Prozess ja sowieso Jahre brauchen (Nr. 3, letzter Absatz - da hat der Papst sich in ein Congar-Zitat hineingerettet).

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Er appelliert in meinen Augen an eine Umkehr des Herzens, an das Armsein im Geiste, das den Glauben an die Selbstgenügsamkeit und Autonomie verlässt. Das kann gar nicht konkreter sein.

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Ich entnehme dem Schreiben, dass wir nicht griesgrämig sein sollen und dass die katholische Kirche in Deutschland sich dessen bewusst sein soll, dass es mehr "Heiligkeit" gibt als nur diejenige einer elitären Gruppe.

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vor 1 Minute schrieb nannyogg57:

Ich entnehme dem Schreiben, dass wir nicht griesgrämig sein sollen und dass die katholische Kirche in Deutschland sich dessen bewusst sein soll, dass es mehr "Heiligkeit" gibt als nur diejenige einer elitären Gruppe.

 

Das steht da auch, ja. 

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Ich sage: zu lange, zu vage, und jeder wird darin hineinlesen können, was er hineinlesen will. 

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Ich finde es erstaunlich, wie dieser Brief des ersten Hirten der Kirche an die Ortskirchen in Deutschland rezipiert wird. Nicht nur hier im Forum.

Bis auf ein paar Floskeln größtenteils Schweigen.

Manche, wenn auch glücklicherweise nur wenige dt. Bistümer haben überhaupt keine Wortmeldung des Bischofs (bspw. Essen und Magdeburg) und bringen bloß die Stellungnahme des ZdK und der DBK. 

 

Wie oft schreibt ein Papst explizit an deutsche Katholiken einen Brief? Wenn das keine noch so kleine Reaktion des Ortsordinarius wert ist, was sagt das über dessen Verhalten aus? 

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Ich finde das Schreiben gar nicht so schlecht, wie es in manchen Kommentaren gemacht wird. Gut, der Papst gibt keine Anweisungen, aber wenn er es täte,  würde es seiner dialogischen Haltung widersprechen. Wir sind da in unseren Erwartungen ja oft widersprüchlich: einerseits wollen wir keinen autoritären Papst, andererseits soll er aber bitte den Anderen sagen, wo es lang zu gehen hat. Ich finde es wohltuend, dass der Papst so etwas hier vermieden hat.

 

Ich würde die wesentlichen Punkte so verstehen

1. Ein synodaler Weg ist richtig, wenn er alle mit hineinnimmt und einen offenen Dialog zulässt.

2. Ein synodaler Weg darf sich weder auf eine Strukturdiskussion noch eine Wiederherstellung alter Verhältnisse verengen.

3. Ein synodaler Weg soll nichts verschütten oder übertünchen

4. Ein synodaler Weg soll einen echten Konsens, eine echte Einmütigkeit zum Ziel haben. Alle sitzen im selben Boot.

5. Ein synodaler Weg ist an die Weltkirche und den göttlichen Auftrag an die Kirche zurückgebunden

6. Ein synodaler Weg soll sich daran orientieren, alsKirche missionarischer zu handeln, anstatt sich reaktiv auf Demographie iund andere Entwickulungen zu beziehen

 

M.E. ermutigt der Papst hier zu einem synodalen Weg, kritisiert aber gleichzeitig beide Lager. Gegenüber den "Progressiven" betont er, dass die Diskussion von Strukturen zu kurz gegriffen sind und gegenüber den "Konservativen" macht er deutlich, dass der Ausweg aus dem Dilemma nicht lauten kann, dem Dialog auszuweichen (undt stattdessen lieber die Autoritäten in Rom zu bemühen: das sagt der Papst zwar nicht ausdrücklich, aber der Stil des Briefes kann darauf schließen lassen)

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6 minutes ago, rince said:

Und so rein praktisch bedeutet das nun genau was?

Macht was ihr wollt, ist mir egal, aber wenn mir das Ergebnis nicht passt, stampf ich es ein und geb euch eins auf die Mitra.

 

Werner

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vor einer Stunde schrieb rince:

Und so rein praktisch bedeutet das nun genau was?

Es ist kompliziert. 

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Den Effekt,wenn von Synode nur "Strukturreform" übrig bleibt,zumindest im Bewusstsein von Otto Normalkirchengänger, erlebe ich ja live und in Farbe.

Die Trierer Synode hatte schon noch mehr Ideen. ..

bearbeitet von mn1217
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vor 2 Stunden schrieb rince:

Und so rein praktisch bedeutet das nun genau was?

 

vor 23 Stunden schrieb Mat:

1. Ein synodaler Weg ist richtig, wenn er alle mit hineinnimmt und einen offenen Dialog zulässt.

2. Ein synodaler Weg darf sich weder auf eine Strukturdiskussion noch eine Wiederherstellung alter Verhältnisse verengen.

3. Ein synodaler Weg soll nichts verschütten oder übertünchen

4. Ein synodaler Weg soll einen echten Konsens, eine echte Einmütigkeit zum Ziel haben. Alle sitzen im selben Boot.

5. Ein synodaler Weg ist an die Weltkirche und den göttlichen Auftrag an die Kirche zurückgebunden

6. Ein synodaler Weg soll sich daran orientieren, alsKirche missionarischer zu handeln, anstatt sich reaktiv auf Demographie iund andere Entwickulungen zu beziehen

 

also:

 

es bedeutet m.E. das Folgende

 

ad 1) es müssen Menschen aus allen Ebenen beteiligt werden und es dürfen keine Streitpunkte ausgeklammert werden

ad 2) werder die "progressive" noch die "konservative" Linie hat Recht. Beides ist eine Verengung

ad 3) und ad 4) Es darf nicht einfach ein Mehrheitsmeinung durchgesetzt werden, und Gräen soll man zuschütten, nicht vertiefen

ad 5) Im Endeffekt wird der Papst über die Ergebnisse entscheiden

ad 6) Es sol darum gehen, wie Kirche in die Offensive kommt

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Ok, dann habe ich das ja völlig korrekt zusammengefasst

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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vor 3 Stunden schrieb Werner001:

Macht was ihr wollt, ist mir egal, aber wenn mir das Ergebnis nicht passt, stampf ich es ein und geb euch eins auf die Mitra.

 

Werner

 

Oder: macht was ich will oder ich mach damit was ich will.

 

Und ach ja: fühlt Euch gut dabei und nehmt alle mit auf meinen Weg.

 

(Ich muß gestehen, daß ich froh über die Rückbindung an die Weltkirche bin)

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Wie oben schon gesagt: jeder liest in das Dokument hinein, was er gerne herauslesen will. Warum der Papst das, was er wirklich damit sagen will, nicht in klare Worte fasst, ist mir ein Rätsel. So kommt mir das Dokument ein bisschen vor wie: wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass.

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Und ich dachte, mein Nichtverstehen sei der Tatsache geschuldet, daß es in einer mir als Außenstehendem unbekannten Sprache verfasst sei. ;)

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vor 56 Minuten schrieb rorro:

Nun ja, das ganze ist auch ein wenig jesuitisch zur Frage der Unterscheidung der Geister formuliert. Ist nicht jedermanns Sache.

Ich denke, dass die entscheidende Brille, die man wird aufsetzen müssen, um diesen Brief richtig zu verstehen - er zeigt Grenzen auf, die aber vor allem das innere Prozedere betreffen.

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vor 6 Stunden schrieb Chrysologus:

Ich denke, dass die entscheidende Brille, die man wird aufsetzen müssen, um diesen Brief richtig zu verstehen

Wobei der synodale Weg ja am ehesten nach "Wahl" aussieht. Da liegt aber nach Ignatius erstmal Prinzip und Fundament (-> Indifferenz) und Erste Woche davor. Und selbst eine "Wahl" müsste dann noch in Dritter und Vierter Woche Bestand haben. Ich glaube kaum, dass sich unsere Bischöfe (und die Personen, die sie sich dazuholen) darüber im Klaren sind. Und das wollen würden.

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vor 44 Minuten schrieb gouvernante:

Wobei der synodale Weg ja am ehesten nach "Wahl" aussieht. Da liegt aber nach Ignatius erstmal Prinzip und Fundament (-> Indifferenz) und Erste Woche davor. Und selbst eine "Wahl" müsste dann noch in Dritter und Vierter Woche Bestand haben. Ich glaube kaum, dass sich unsere Bischöfe (und die Personen, die sie sich dazuholen) darüber im Klaren sind. Und das wollen würden.

Ich habe allgemein nicht den Eindruck, dass die Mehrzahl der Beteiligten das Prinzip eines synodalen Weges verstanden hat, dass man in Gebet und Diskurs auszuloten versucht, was der Geist von der Kirche will.

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