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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Jetzt sind wir OT und es ist meine Schuld.

 

Aber vielleicht schaffe ich den Überstieg, weil du das Stichwort "Todesstrafe" genannt hast und mir dabei Folgendes in Erinnerung kommt:

 

Wenn ich 9. Klassen befragte, ob sie für oder gegen die Todesstrafe wären, so sammelten sich bei den Befürwortern jede Menge Mädchen (weswegen man sie Befrüworter*innen nennen muss). Im weiteren Verlauf war man in allen Bereichen dafür, die angstbesetzt sind, eben Missbrauch, Vergewaltigung usw. (Politisch ist das nicht real, Staaten neigen eher dazu, Steuerhinterziehung mit Todesstrafe zu bewehren, aber was soll's).

 

Es gibt im Großen und Ganzen eine verbindliche Moral, die man aber dann im konkreten Alltag gerne außer Kraft setzt (Lernfeld Pausenhof: Alle wissen, dass Schlägern nicht ok ist, aber im konkreten persönlichen Fall musste es sein ...)

 

Diese eigentlich kognitive Dissonanz ist verbreiteter, als man denkt: Beim Mensch in der Kirche, der sich Pornos anguckt oder eben Missbrauch betreibt, beim Bischof, der das durchwinkt, beim Papst, der ein Auge zudrückt ...

 

Siehst du die Parallele?

 

Eigentlich sollte man nicht morden, aber bei ... (Einsetzen je nach dem, was gerade aktuell ist) ist es ok.

 

Eigentlich ...

 

Der Typ auf dem Papstthron und der Mensch auf der Straße sind sich ähnlich: Zu wenig Kant.

 

Oder zu viel Kant, bei der Kirche, auf dem Papier, und zu wenig in der Realität.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Warum ist ihr eigentlich immer nur von Sex die Rede und nie von Steuerhinterziehung, Umweltverschmutzung oder Geschwingigkeitsübertretungen? Alles Sünden!

 

Also in den Beichtspiegeln, die ich mal las, stand Steuerhinterziehung drin (u.a. im alten Gotteslob). Und zwar nicht als Akt der Barmherzigkeit.

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vor 4 Stunden schrieb Studiosus:

Mit Betonung auf alles, befolgen, geboten. Die Erlaubnis, etwa die Vielweiberei in ein afrikanisches Christentum zu inkulturieren, lese ich hier nicht heraus. 

 

Der Punkt ist ja, dass es intensive Bestreungen gibt, die "Vielweiberei" (komisches Wort ...) im europäischen Kontext zu ermöglichen. Eben nicht als permanente, sondern als sukzessive Polygamie.

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vor 5 Stunden schrieb Werner001:

Ich bezweifle ebenfalls, ob es Anspruch Jesu war, alle mit westlicher Kultur zu beglücken.

 

Werner

 

Meine Rede ....

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vor 9 Minuten schrieb nannyogg57:

Jetzt sind wir OT und es ist meine Schuld.

 

Aber vielleicht schaffe ich den Überstieg, weil du das Stichwort "Todesstrafe" genannt hast und mir dabei Folgendes in Erinnerung kommt:

 

Wenn ich 9. Klassen befragte, ob sie für oder gegen die Todesstrafe wären, so sammelten sich bei den Befürwortern jede Menge Mädchen (weswegen man sie Befrüworter*innen nennen muss). Im weiteren Verlauf war man in allen Bereichen dafür, die angstbesetzt sind, eben Missbrauch, Vergewaltigung usw. (Politisch ist das nicht real, Staaten neigen eher dazu, Steuerhinterziehung mit Todesstrafe zu bewehren, aber was soll's).

 

Es gibt im Großen und Ganzen eine verbindliche Moral, die man aber dann im konkreten Alltag gerne außer Kraft setzt (Lernfeld Pausenhof: Alle wissen, dass Schlägern nicht ok ist, aber im konkreten persönlichen Fall musste es sein ...)

 

Diese eigentlich kognitive Dissonanz ist verbreiteter, als man denkt: Beim Mensch in der Kirche, der sich Pornos anguckt oder eben Missbrauch betreibt, beim Bischof, der das durchwinkt, beim Papst, der ein Auge zudrückt ...

 

Siehst du die Parallele?

 

Eigentlich sollte man nicht morden, aber bei ... (Einsetzen je nach dem, was gerade aktuell ist) ist es ok.

 

Eigentlich ...

 

Der Typ auf dem Papstthron und der Mensch auf der Straße sind sich ähnlich: Zu wenig Kant.

 

Oder zu viel Kant, bei der Kirche, auf dem Papier, und zu wenig in der Realität.

 

Dieses "eigentlich" ist sogar das Entscheidende. Denn der Mensch will kein "eigentlich" aushalten. Er will vor Gott gut aussehen. Warum, habe ich nie verstanden. Wir sehen nun einmal vor Gott nicht gut aus in unserem Handeln!

 

Die kognitive Dissonanz ist zu wissen, daß wir alle Sünder sind, es aber auf sich selbst nicht anwenden zu wollen.

bearbeitet von rorro
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vor 5 Stunden schrieb Werner001:

Ich bezweifle ebenfalls, ob es Anspruch Jesu war, alle mit westlicher Kultur zu beglücken.

 

Werner

 

Mit Sicherheit nicht. Wie war denn prächristliche westliche Kultur so?

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vor 3 Stunden schrieb Moriz:

Nun fällt mir spontan leider keine Stelle ein, in der Jesus sich gegen die Vielweiberei ausspricht.

 

Vor dem Hintergrund der zur Zeit Jesu im Judentum praktizierten Monogamie ist seine Begründung des Scheidungsverbots nicht anders zu verstehen. "Der Mann bindet sich an seine Frau und die beiden werden ein Fleisch. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins." Das ist sehr eindeutig.

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Ganz ehrlich, das Thema der Sünde, ja nicht unrelevant, weil ja Jemand diese weggenommen hat, ist der beste Beleg dafür, daß Gott auch weiblich ist.

 

Denn er liebt nicht nur uns so wie wir sind, sondern vor allem auch das Potenzial in uns. :a050:

bearbeitet von rorro
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8 minutes ago, nannyogg57 said:

Siehst du die Parallele?

Eigentlich sollte man nicht morden, aber bei ... (Einsetzen je nach dem, was gerade aktuell ist) ist es ok.

Eigentlich ...

Der Typ auf dem Papstthron und der Mensch auf der Straße sind sich ähnlich: Zu wenig Kant.

Oder zu viel Kant, bei der Kirche, auf dem Papier, und zu wenig in der Realität.

Ja darauf können wir uns prinzipiell einigen. Kulturübergreifende Werte gibt es, die goldene Regel, die man schon bei Konfuzius findet, gehört mmn auch dazu. Man darf aber nicht eurozentrisch (mit Menschenwürde  à la GG) den Rest der Welt damit beglücken. Das geht so schief wie der Irakkrieg der Freiheit und Demokratie hätte bringen sollen. Die Verhaltensforschung gibt das auch nicht her.

 

1 minute ago, Franziskaner said:

 

Der Punkt ist ja, dass es intensive Bestreungen gibt, die "Vielweiberei" (komisches Wort ...) im europäischen Kontext zu ermöglichen. Eben nicht als permanente, sondern als sukzessive Polygamie.

wirklich? von wem denn so zb?

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vor 1 Minute schrieb Flo77:
vor 4 Minuten schrieb Franziskaner:

Vor dem Hintergrund der zur Zeit Jesu im Judentum praktizierten Monogamie

Sicher?

 

Ich war nicht dabei .... Ich hab´s aber erstens mal in einem Buch gelesen (weiß leider nicht mehr wo), und außerdem kommen im NT eine ganze Reihe von Ehepaaren vor und kein einziger Fall einer polygamen Großfamilie. Wenn es das gegeben hat, muss es eine Praxis gewesen sein, der sich die Jünger Jesu von Anfang an nicht angeschlossen haben.

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vor 1 Minute schrieb rorro:

Meinst Du jetzt das Forum generell? :lol:

 

Ja, ok, das auch, und nein, in diesem Fall meine ich all diese Pseudoprobleme, von denen ich annehme, daß selbst die allermeisten Gläubigen dabei nur den Kopf schütteln. Oh, ich seh gerade, ich habe eine Antwort bekommen: 

 

vor 1 Minute schrieb nannyogg57:

Derzeit 90 Prozent Langeweile, 10 Prozent der Versuch, Recht zu haben.

 

Damit ist für mich das Thema durch. Gute Nacht! 😉

 

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Ich halte halt die Menschenwürde für einen guten Blocker, wenn es allzumenschlich wird, mit Rache und Vergeltung und dem ganzen Kram.

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vor 1 Minute schrieb phyllis:
vor 11 Minuten schrieb Franziskaner:

Der Punkt ist ja, dass es intensive Bestreungen gibt, die "Vielweiberei" (komisches Wort ...) im europäischen Kontext zu ermöglichen. Eben nicht als permanente, sondern als sukzessive Polygamie.

wirklich? von wem denn so zb?

 

Rechtlich gibt es das ja schon lange. Ehescheidung und Wiederverheiratung ist sukzessive Polygamie, was sonst?

 

Seit längerer Zeit wird auch innerkirchlich gefordert, diese Praxis aus Gründen der Inkulturation für legitim zu erklären.

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Gerade eben schrieb Marcellinus:

 

Damit ist für mich das Thema durch. Gute Nacht! 😉

 

Dir auch, aber mehr an Motivation habe ich heute nicht mehr zu bieten.

 

🤗

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vor 1 Stunde schrieb Studiosus:

Das was Phyllis schrieb geht ja in die richtige Denkrichtung. Konzeptionell ist das in der philosophia perennis des Thomas von Aquin verwirklicht: Dieser geht davon aus, dass es gewisse Grundkonstanten (auch der Moral) gibt, die über alle Zeiten und Zonen hinweg gleich bleiben, ewig sind. 

 

 

Saluti cordiali 

Studiosus 

 

es sind anthropologische konstanten. sind evolutionär entstanden, damit nicht konstant im strengen sinn. damit sind sie biologisch gefestigt.

es gibt aber eine zweite komponente, die kulturelle evolution, besser entwicklung genannt.

"Dazu sollen Aussagen (etwa in Form von Prinzipien) zählen, die ewige, unveränderliche und universal gültige Wahrheiten über die Wirklichkeit, speziell den Menschen, die Natur und den Geist (bzw. Gott) ausdrücken. "

 

sind derartige theorien begründbar?

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1 minute ago, Franziskaner said:

 

Rechtlich gibt es das ja schon lange. Ehescheidung und Wiederverheiratung ist sukzessive Polygamie, was sonst?ren.

Hä? Das ist sukzessive Monogamie!

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Das meine ich. Sukzessive Monogamie?

 

Whatever.

 

Ich bin dafür.

 

Oder dagegen.

 

Was macht weniger Stress?

bearbeitet von nannyogg57
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vor 1 Minute schrieb Franziskaner:

 

Ich war nicht dabei .... Ich hab´s aber erstens mal in einem Buch gelesen (weiß leider nicht mehr wo), und außerdem kommen im NT eine ganze Reihe von Ehepaaren vor und kein einziger Fall einer polygamen Großfamilie. Wenn es das gegeben hat, muss es eine Praxis gewesen sein, der sich die Jünger Jesu von Anfang an nicht angeschlossen haben.

Nun hat sich Jesus auch nicht über die Vielehen Abrahams, Jakobs, Davids, Saloĺons, etc. geäußert.

 

Und ob die Jünger verheiratet waren, wissen wir schlicht nicht (außer bei Petrus).

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