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Synodaler Weg - schon versperrt?


Jan_Duever

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Sicher sind die heutigen Ordinarien/Bischöfe (gerade nach Lumen gentium) keine Filialleiter Roms mehr. Das "standing" des Episkopats gegenüber dem römischen Papst ist deutlich prononcierter. 

 

Bis in die jüngere Vergangenheit hätte man das auch anders sehen können. Wenn Ortsbischöfe zur legitimen Leitung ihrer Diözesen auf die vom Papst zu vergebenden (oder zu versagenden) Fakultäten (Quinquiennalfakultät etc.) angewiesen sind, dann wird sich offener Dissens eher gering halten. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Sicher sind die heutigen Ordinarien/Bischöfe (gerade nach Lumen gentium) keine Filialleiter Roms mehr. Das "standing" des Episkopats gegenüber dem römischen Papst ist deutlich prononcierter. 

 

Bis in die jüngere Vergangenheit hätte man das auch anders sehen können. Wenn Ortsbischöfe zur legitimen Leitung ihrer Diözesen auf die vom Papst zu vergebenden (oder zu versagenden) Fakultäten (Quinquiennalfakultät etc.) angewiesen sind, dann wird sich offener Dissens eher gering halten. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

die amtsgewalt gläubig annehmen ist die devise, kein verborgener dissens.

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vor 7 Stunden schrieb Chrysologus:

Und ich finde es bewundernswert, wie du deiner Pflicht als Katholik nachkommst, deinem Hirten kindlich anzuhängen und ihn gegen jede Kritik in Schutz zu nehmen.  

 

Auch Du wirst, wenn Du nur ein wenig suchst, Kritik am EB Köln von mir finden. Du musst allerdings finden wollen.

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Hier übrigens eine gute Stellungnahme noch weit vor dem SW, warum manch ein Anliegen der reformorientierten scheitern muß - aus dem Mund es dt. altkatholischen Bischofs. Er hat offenbar viel mehr von der römisch-katholischen Kirche verstanden als manche auch hoch dekorierte Katholiken:

 

Zitat

Die römisch-katholische Kirche ist eine weltweite und damit eine kulturübergreifende Kirche. Genau das ist ihr Problem, denn all diese Themen haben nicht nur eine theologische, sondern auch eine kulturelle Seite. Wir sind eine europäische Kirche, das macht es einfacher. Aber in Polen und Tschechien gibt es auch bei den Altkatholiken keine Frauenordination, keine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare – das ist dort aber auch gesellschaftlich kein Thema. Für uns sind diese Unterschiede aber kein Problem. Die römisch-katholische Kirche hat dagegen den Anspruch, dass – salopp gesprochen – die Marke 'katholisch' weltweit mit genau denselben Inhalten verbunden ist. Ich glaube, es ist nahezu unmöglich, solche Fragen, die die Menschen im Innersten berühren, offen zu diskutieren, ohne daran zu zerbrechen. Übrigens: Ich glaube nicht, dass eine Mehrheit für die Frauenordination wäre, wenn die römisch katholische-Kirche weltweit offen über das Thema reden würde. Das schätzt man hier oft falsch ein.

 

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6 minutes ago, rorro said:

Hier übrigens eine gute Stellungnahme noch weit vor dem SW, warum manch ein Anliegen der reformorientierten scheitern muß - aus dem Mund es dt. altkatholischen Bischofs. Er hat offenbar viel mehr von der römisch-katholischen Kirche verstanden als manche auch hoch dekorierte Katholiken:

 

 

Genau in diese Richtung habe ich ja auch schon des öfteren geschrieben. Man sollte in Rom halt auch so offen und ehrlich sein, die eigentlichen Gründe zu benennen, die würden in Europa vielleicht eher verstanden als der pseudotheologische Quatsch, der stattdessen als Begründung vorgetragen wird

 

Werner

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Katholisch.de macht schon Werbung für den Übertritt:

 

https://www.katholisch.de/artikel/28051-neue-konfession-alter-glaube-lebensgeschichte-eines-alt-katholiken

 

Vielleicht ist das ja auch eine Lösung. Die unsympatischste wäre das nicht. Dann könnte man endlich aufhören, sich mit dermaßener Verbissenheit zu bekämpfen.

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vor 44 Minuten schrieb Werner001:

Genau in diese Richtung habe ich ja auch schon des öfteren geschrieben. Man sollte in Rom halt auch so offen und ehrlich sein, die eigentlichen Gründe zu benennen, die würden in Europa vielleicht eher verstanden als der pseudotheologische Quatsch, der stattdessen als Begründung vorgetragen wird

 

Werner

 

Lustigerweise lese ich dieses Zitat ganz anders, für mich ist übrigens die Aussage des Bischofs, wie die altkatholische Kirche funktioniert, ein sehr guter Grund ihr nicht beizutreten. Vor allem die Einheitlichkeit der Theologie (bei ganz unterschiedlicher möglicher Disziplin) ist für mich in der Katholischen Kirche attraktiv. Für einen Altkatholiken sieht das offenbar ganz anders aus (für Orthodoxe übrigens auch, da kochen auch manche ihr eigenes Süppchen, besonders bzgl. der Sakramente).

Das halte ich gar nicht für pseudotheologischen Quatsch und wird den Bemühungen dazu auch nicht gerecht.

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vor 30 Minuten schrieb Franziskaner:

Katholisch.de macht schon Werbung für den Übertritt:

 

https://www.katholisch.de/artikel/28051-neue-konfession-alter-glaube-lebensgeschichte-eines-alt-katholiken

 

Vielleicht ist das ja auch eine Lösung. Die unsympatischste wäre das nicht. Dann könnte man endlich aufhören, sich mit dermaßener Verbissenheit zu bekämpfen.

 

Ja, das fiel auch mir heute schon auf.

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vor 7 Minuten schrieb Spadafora:

es wird einfach berichtet aber keine Propaganda gemacht

 

Ich weiß ja nicht, welche Schule Du besucht hast, aber im Gymnasium lernt man noch, was einen Bericht ausmacht. Das da ist kein Bericht.

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vor 1 Minute schrieb rorro:

 

Ich weiß ja nicht, welche Schule Du besucht hast, aber im Gymnasium lernt man noch, was einen Bericht ausmacht. Das da ist kein Bericht.

nein es ist eine Geschichte wie alle Artikel auf dieser seite

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6 minutes ago, rorro said:

Das halte ich gar nicht für pseudotheologischen Quatsch und wird den Bemühungen dazu auch nicht gerecht.

Pseudotheologischer Quatsch sind viele römische Begründungen.

Paradebeispiel: die Kirche habe keine Vollmacht Frauen zu weihen.

Das gesamte Selbstverständnis der RKK baut auf der Behauptung, sie sei die alleinig bevollmächtigte Verwalterin der Sakramente. Das ganze Eherecht, wann eine Ehe gültig zustande kommt und wann nicht, bis hin zu Leos berühmter Abhandlung, warum die Anglikanischen Weihen ungültig seien, die Regelungen, wer wann und wie eine gültige Absolution spenden darf usw usf, alles steht und fällt mit der Annahme, die RKK sei von Gott bevollmächtigt, die Sakramente nach ihrem Ermessen zu regeln. Und JP2 hat plötzlich gemerkt, dass die Frauenweihe von dieser Vollmacht ausgenommen ist?

Das ist lächerlich ind das nenne ich pseudotheologischen Unsinn.

Der wahre Grund, und ich kann ihn sehr gut nachvollziehen, ist das, was der ak Bischof benennt. Eine Kirche, die universell sein will, muss sich am schwächsten Glied orientieren, und das gilt halt auch für kulturelle und intellektuelle Schwäche.

Das sollte auch so benannt werden statt irgendwelcher fromm klingender, aber leicht zu durchschauender Pseudoargumente

 

Werner

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Gestern waren wir bei meiner Tochter und ihrem Freund in Köln. Wir waren auch in der Messe (auf Vorschlag unserer Kinder ...), und das war richtig schön, obwohl es theologisch zum "anderen Lager" gehörte. Familiengottesdienst mit kleiner Sternsingergruppe; eine Pastoralreferintin im schlichten liturgischen Gewand, die den Wortgottesdienstteil leitete. Gute und durchdachte Liedauswahl, die Hälfte der Strophen voim Organisten gesungen, die andere Hälfte von der Gemeinde gebetet.

Und dann eine schöne und würdige Eucharistiefeier. Das ganze ohne Reformforderungen und Polemik, sondern schön gestaltet und inhaltlich fundiert.

 

So geht´s doch auch. Und wenn dann von vorneherein klar ist, dass eine so wichtige Entscheidung wie die Veränderung des Weiheamtes nur weltkirchlich im Konsens getroffen werden kann, dann braucht es auch keine Agressionen oder Frustrartionen zu geben. Wer sich damit nicht abfinden kann, sollte nicht den Beruf der Pastoralreferentin ergreifen, oder eben altkatholisch werden. (Aber da gibt´s natürlich kein Geld, das scheint gerade für Reformbefürworter ein echtes Problem zu sein ....)

 

Wenn man das so handhabt, und sich an den Ratschlag von Papst Franziskus hält, im Sinne der lokalen Situation "voranzugehen", dann stellt und beantwortet sich die Frage nach dem Diakonat der Frau ganz von selbst. Die afrikanische orthodoxe Kirche hat das ja auch nicht aufgrund abstrakter Überlegungen eingeführt, sondern aufgrund der praktischen Situation.

bearbeitet von Franziskaner
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vor 14 Minuten schrieb Werner001:

und das gilt halt auch für kulturelle und intellektuelle Schwäche.

 

Ich halte die Frage nach der Natürlichkeit von Geschlechteridentitäten durchaus für offen. Ich wäre da nicht so voreilig, das als "Schäche" zu bezeichnen. Das gilt gerade für das Priesteramt. Es gibt das kollektive Unbewusste, und es gibt auch seelische Archetyen. In diesem Sinne halte ich es gerade bei einem Vorgang wie der Eucharistie, der viel mit Nahrungsspendung und Selbsthingabe zu tun hat, für problematisch, das mit einer weiblichen Person zu verbinden, die sehr stark persönlich mit diesen Eigenschaften in Verbindung gebracht wird. Es gäbe da u.U. eine ungute Rollenverdoppelung. Ein Mann ist von der Rolle her "repräsentativer", d.h. er steht mit seiner eigenen Persönlichkeit nicht so sehr im Fokus.

 

Ich kann mich irren, die Blickweise bzw. das kollektive Unterbewusste kann sich verändern usw. Aber die Begründung "Frauen brauchen genausoviel Macht wie Männer und deshalb müssen sie auch Papst werden können." halte ich für kulturell und intellektuell deutlich schwächer als das afrikanische Gemeinschaftsdenken, dass Rollenverteilungen beinhaltet.

 

bearbeitet von Franziskaner
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1 minute ago, Franziskaner said:

 

Ich halte die Frage nach der Natürlichkeit von Geschlechteridentitäten durchaus für offen. Ich wäre da nicht so voreilig, das als "Schäche" zu bezeichnen. Das gilt gerade für das Priesteramt. Es gibt das kollektive Unbewusste, und es gibt auch seelische Archetyen. In diesem Sinne halte ich es gerade bei einem Vorgang wie der Euchariste, der viel mit Nahrungsspendung und Selbsthingabe zu tun hat, das mit einer weiblichen Person zu verbinden, die sehr stark persönlich mit diesen Eigenschaften in Verbindung gebracht wird. Es gäbe da u.U. eine ungute Rollenverdoppelung. Ein Mann ist von der Rolle her "repräsentativer", d.h. er steht mit seiner eigenen Persönlichkeit nicht so sehr im Fokus.

 

Ich kann mich irren, die Blickweise bzw. das kollektive Unterbewusste kann sich verändern usw. Aber die Begründung "Frauen brauchen genausoviel Macht wie Männer und deshalb müssen sie auch Papst werden können." halte ich für kulturell und intellektuell deutlich schwächer als das afrikanische Gemeinschaftsdenken, dass Rollenverteilungen beinhaltet.

 

All das ändert nichts an der Tatsache, dass die RKK wegen ihres Selbstverständnisses es möglichst allen recht machen müsste (womit wahrscheinlich sogar der Heilige Geist überfordert wäre). Und dass man dann in Rom es lieber dem Teil der Anhängerschaft recht macht, der in kindlichem Vertrauen bereit ist, vorbehaltlos zu folgen, ist verständlich 

 

Werner

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vor 38 Minuten schrieb Franziskaner:

Gestern waren wir bei meiner Tochter und ihrem Freund in Köln. Wir waren auch in der Messe (auf Vorschlag unserer Kinder ...), und das war richtig schön, obwohl es theologisch zum "anderen Lager" gehörte. Familiengottesdienst mit kleiner Sternsingergruppe; eine Pastoralreferintin im schlichten liturgischen Gewand, die den Wortgottesdienstteil leitete. Gute und durchdachte Liedauswahl, die Hälfte der Strophen voim Organisten gesungen, die andere Hälfte von der Gemeinde gebetet.

Und dann eine schöne und würdige Eucharistiefeier. Das ganze ohne Reformforderungen und Polemik, sondern schön gestaltet und inhaltlich fundiert.

 

So geht´s doch auch. Und wenn dann von vorneherein klar ist, dass eine so wichtige Entscheidung wie die Veränderung des Weiheamtes nur weltkirchlich im Konsens getroffen werden kann, dann braucht es auch keine Agressionen oder Frustrartionen zu geben. Wer sich damit nicht abfinden kann, sollte nicht den Beruf der Pastoralreferentin ergreifen, oder eben altkatholische werden. (Aber da gibt´s natürlich kein Geld, das scheint gerade für Reformbefürworter ein echtes Problem zu sein ....)

 

Wenn man das so handhabt, und sich an den Ratschlag von Papst Franziskus hält, im Sinne der lokalen Situation "voranzugehen", dann stellt und beantwortet sich die Frage nach dem Diakonat der Frau ganz von selbst. Die afrikanische orthodoxe Kirche hat das ja auch nicht aufgrund abstrakter Überlegungen eingeführt, sondern aufgrund der praktischen Situation.

 

Drei Anmerkungen:

1. Ja - so kann es gehen. Und so geht es auch im Großteil der Fälle  - völlig unproblematisch.

 

2. Der Konfliktfall tritt dann ein, wenn entweder die Pastoralreferentin in einer Daueropposition zum Priester ist oder aber der Priester die Pastoralreferentin nicht das machen lässt, was sie machen könnte.

 

3. Interessant ist für mich dein Ausdruck "zum anderen Lager". Für mich gibt es keine "Lager" in der Kirche, nur Christinnen und Christen, die in unterschiedlicher Form um die kirchliche Gemeinschaft ringen.

"Lager" schafft völlig falsche Feindbilder und wird der Komplexität der Sache nicht gerecht.

 

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vor einer Stunde schrieb Werner001:

All das ändert nichts an der Tatsache, dass die RKK wegen ihres Selbstverständnisses es möglichst allen recht machen müsste (womit wahrscheinlich sogar der Heilige Geist überfordert wäre). Und dass man dann in Rom es lieber dem Teil der Anhängerschaft recht macht, der in kindlichem Vertrauen bereit ist, vorbehaltlos zu folgen, ist verständlich 

 

Werner

 

Den anderen können sie es ja auch gar nicht recht machen ....

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vor 36 Minuten schrieb laura:

 

Drei Anmerkungen:

1. Ja - so kann es gehen. Und so geht es auch im Großteil der Fälle  - völlig unproblematisch.

 

2. Der Konfliktfall tritt dann ein, wenn entweder die Pastoralreferentin in einer Daueropposition zum Priester ist oder aber der Priester die Pastoralreferentin nicht das machen lässt, was sie machen könnte.

 

3. Interessant ist für mich dein Ausdruck "zum anderen Lager". Für mich gibt es keine "Lager" in der Kirche, nur Christinnen und Christen, die in unterschiedlicher Form um die kirchliche Gemeinschaft ringen.

"Lager" schafft völlig falsche Feindbilder und wird der Komplexität der Sache nicht gerecht.

 

 

Zu 2: Ich finde auch (und habe das schon mehrfach gesagt),  dass es notwendig ist, Handlungsspielräume für Laien im kirchlichen Dienst zu formulieren, in die auch der Priester/Pfarrer nicht einfach so eingreifen kann. Um das "einfach so" im Konflikfall zu klären, bräuchte es auch unabhängige Supervisionsinstanzen.

 

Zu 3.: Leider habe ich diese Lagerbildung im vergangen Jahr überdeutlich wahrgenommen. Für mich hat sich das so dargestellt, dass sich ein zusammenhängendes spirituell-theologisch-politisches Weltbild auf einmal gerundet hat und auch mit Macht durchgesetzt werden soll.

Das habe ich bei früheren Konflikten (z.B. Schwangerschaftskonfliktberatung), nicht so wahrgenommen. Aber warten wir ab.

Nach meinem kleinen Erfahrungshorizont sieht es so aus, dass der einzige Grund, der eine Vollziehung der Kirchenspaltung vehindert, das relativ hohe Alter der Reformbefürworter ist. Und die Tatsache, dass sie ihr Leben lang so auf die Kirche geschimpft haben, dass ihre Kinder keinen Zugang mehr dazu haben, egal welche Reformen durchgeführt werden.

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vor 2 Minuten schrieb Franziskaner:

 

Zu 2: Ich finde auch (und habe das schon mehrfach gesagt),  dass es notwendig ist, Handlungsspielräume für Laien im kirchlichen Dienst zu formulieren, in die auch der Priester/Pfarrer nicht einfach so eingreifen kann. Um das "einfach so" im Konflikfall zu klären, bräuchte es auch unabhängige Supervisionsinstanzen.

 

Zu 3.: Leider habe ich diese Lagerbildung im vergangen Jahr überdeutlich wahrgenommen. Für mich hat sich das so dargestellt, dass sich ein zusammenhängendes spirituell-theologisch-politisches Weltbild auf einmal gerundet hat und auch mit Macht durchgesetzt werden soll.

Das habe ich bei früheren Konflikten (z.B. Schwangerschaftskonfliktberatung), nicht so wahrgenommen. Aber warten wir ab.

Nach meinem kleinen Erfahrungshorizont sieht es so aus, dass der einzige Grund, der eine Vollziehung der Kirchenspaltung vehindert, das relativ hohe Alter der Reformbefürworter ist. Und die Tatsache, dass sie ihr Leben lang so auf die Kirche geschimpft haben, dass ihre Kinder keinen Zugang mehr dazu haben, egal welche Reformen durchgeführt werden.

Mein Eindruck ist leider das Gegenteil. Die Drohung mit der Spaltung kommt nach meiner Wahrnehmung in der Regel von konservativer Seite. Ich höre die Botschaft: "Wenn es euch hier nicht passt, dann geht doch." Oder wie in der DDR: "dann macht doch rüber"...

Ich wüsste von keiner Reformgruppe, die eine eigene Kirche gründen möchte.

 

Was das Alter betrifft: Also meine Schüler*innen sind doch mal eher jung ... und ich habe in 25 Jahren im Schuldienst nur einen einzigen Schüler gehabt, der sich dezidiert gegen die üblichen Reformforderungen ausgesprochen hätte. Ein einziger!

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Am 8.1.2021 um 22:51 schrieb rorro:

 

Auch hier wieder dasselbe: privatim kann jeder sagen was er oder sie will, öffentlich sieht das anders aus.

Das wäre in jedem x beliebigen Unternehmen genauso.

 

Natürlich kann sich das Erzbistum auch in diesem Fall eine öffentliche Kritik verbitten und wäre arbeitsrechtlich damit sogar im Recht.

 

Wie immer stellt sich dabei aber die Frage, welche Wirkung auch der Arbeitgeber mit seiner Handlung erzielt.

Genauso wie der Erzbischof von Köln im Recht ist, Disziplinarverfahren gegen einen Pfarrer, der öffentlich massive Kritik geübt hat, anzudrohen, war der Limburger Bischof im Recht, als er sich ein schönes Bischofshaus gebaut hat und auch Bischof Müller war im Recht, als er kurzerhand die Wahlordnung für Gemeinderäte änderte. Dennoch war die Wirkung verheerend.

 

Dasselbe gilt auf für Herrn Kardinal Woelki. Wenn sich der Kardinal hingestellt hätte, und beim ersten öffentlichen Bekanntwerden gesagt hätte: "Jawoll, ich habe einen Fehler gemacht und ich werde ihn umgehen korrigieren." Wenn er gesagt hätte: "Das Gutachten kann ich so nicht veröffentlichen, aber ich habe die Auftragnehmer gebeten, meine Bedenken zu beseitigen, und dann werde ich es veröffentlichen." hätte man sagen können, der Kardinal bemüht sich um die Sache einer transparenten und gerechten Behandlung von Kindesmissbrauchsfällen, auch wenn man sich gewünscht hätte, er hätte die Fehler nicht gemacht. Gut, auch dann hätte er um seinen Kopf vielleicht fürchten müssen, aber er wäre glaubwürdig geblieben.

 

Im Augenblick hat man den Eindruck, dass der Kardinal soviel wie möglich verbergen möchte, zugibt, was man ihm sowieso nachweisen kann und alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt, seinen Kopf zu retten, auch jedweden Druck auf seine Untergeben. 

 

Das macht die die ganze Angelegenheit so verheerend. Man kann die Glaubwürdigkeit der Kirche kaum stärker zerstören und das lässt sich auch nicht durch noch so treue Anhänger verdecken.

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Ich verstehe offen gestanden nicht, warum Kardinal Woelki nicht zurücktritt. Das würde ihm Glaubwürdigkeit verleihen.

 

Wenn er sagen würde: "Es gibt so viele Konflikte um meine Person, dass ich dieses Amt nicht mehr ausüben kann. Ich möchte wieder ganz normaler Seelsorger sein und in irgendeiner Gemeinde auf dem Land als Pfarrvikar arbeiten." Dann wäre er glaubwürdig. Man würde ihn achten. Er würde dann auch seiner ursprünglichen Berufung gerecht.

 

So verliert er nur jeden Tag noch mehr an Glaubwürdigkeit ...

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vor 56 Minuten schrieb laura:

Mein Eindruck ist leider das Gegenteil. Die Drohung mit der Spaltung kommt nach meiner Wahrnehmung in der Regel von konservativer Seite. Ich höre die Botschaft: "Wenn es euch hier nicht passt, dann geht doch." Oder wie in der DDR: "dann macht doch rüber"...

Ich wüsste von keiner Reformgruppe, die eine eigene Kirche gründen möchte.

 

Na, warum wird denn dann soviel, und vor allem mit so viel Agression rumgezappelt? Dass die monatlich bei uns im Briefkasten befindliche ultimative Forderung der KFD, das Weiheamt komplett und sofort für Frauen zu öffnen, völlig surreal und darüber hinaus eine sehr unkluge strategische Sackgasse ist, sollte doch wohl offensichtlich sein.

 

Die Forderungen von Maria 2.0 gibt es nur mit Kirchenspaltung, da beißt die Maus keinen Faden ab.

 

Und die Aussage "dann geh doch nach drüben" war zwar etwas bräsig und selbstgerecht, hat aber den Kern der Sache getroffen. Die DDR war nun mal kein Vorbild, bei näherem Hinsehen auch nicht unter der Überschrift "Der Kommunismus ist eine gute Idee, nur schlecht umgesetzt."

 

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vor 3 Minuten schrieb Franziskaner:

Und die Aussage "dann geh doch nach drüben" war zwar etwas bräsig und selbstgerecht, hat aber den Kern der Sache getroffen. Die DDR war nun mal kein Vorbild, bei näherem Hinsehen auch nicht unter der Überschrift "Der Kommunismus ist eine gute Idee, nur schlecht umgesetzt."

 

Und meines Erachtens ist die katholische Kirche leider auf dem gleichen  Weg?

 

Warum sollte es die Forderungen von Maria 2.0 nur mit Kirchenspaltung geben?

Stell dir vor, der Papst öffnet morgen das Weiheamt für Frauen.

Von wem käme dann die Kirchespaltung? Sicher nicht von den Reformern!

Und dass sie keine Kirchenspaltung wollen, haben die in den letzten 50 Jahren genug unter Beweis gestellt ...

 

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vor einer Stunde schrieb laura:

Was das Alter betrifft: Also meine Schüler*innen sind doch mal eher jung ... und ich habe in 25 Jahren im Schuldienst nur einen einzigen Schüler gehabt, der sich dezidiert gegen die üblichen Reformforderungen ausgesprochen hätte. Ein einziger! 

 

Das ist ja nicht die Frage. Dass Leute, denen Kirche eh egal ist, eine möglichst stromlinienförmige Institution wollen, versteht sich von selbst.

 

Die entscheidende Frage ist: Wäre die Kirche für deine Schüler ein Ort, an dem sie mitmachen würden, und zwar im Sinne von inhaltlich mitmachen, also mitbeten, mit Gottesdienst feiern, sich aktiv mit dem Evangelium und der christlichen Tradition auseinandersetzen?

 

Ich habe da im Oktober 2019 bei einem Workshop mal nachgefragt. Von 10 Jugendlichen (an einem katjholischen Gymnasium) war es für 8 komplett ausgeschlossen, sich als Erwachsene einer katholischen Gemeinde anzuschließen, unabhängig davon ob irgendwelche Reformewn umgesetzt würden. 1 Mädchen war katholisch und stellte sich eine Kirche vor die aus Hauskreisen besteht, wo gelegentlich mal ein Priester vorbeikommt. Und einer war evangelisch und wollte eine traditionelle evangelische Gemeinde, mit Luther-Chorälen, Posaunenchor und fundierter Predigt. Und das waren alles deutschstämmige Mittelstandskinder.

 

Die eingewanderten Katholiken und ihre Kinder interessieren sich für den ganzen Reformkram ohnehin nicht. Und das sind immerhin 5 von 23 Millionen.

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